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Dieses Board hat 645 Mitglieder
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  • Däumelinchen und der RieseDatum20.05.1970 07:28
    Thema von Nathalie Smith im Forum In den Gängen
    Komme von: Und rote Haare bringen doch Unglück!


    Mit einem Ruck nahm die wilde Verfolgungsjagt ein Ende und Samantha McCallum hatte mich mit solch einer Wucht gepackt, dass ich fast rückwärts umfiel. Doch umfallen war nicht möglich, bei diesem festen Griff. Ich hing für einen Moment also fast halbwegs in der Luft, schaukelte hin und zurück, bis ich wieder mein Gleichgewicht fand und der üblen McCallum einen giftigen Blick zuwerfen konnte. Wie konnte ich sie jetzt noch verletzen? Ihre Hände waren groß und stark wie Stahl. Sie hatte ihre Schuhe ausgezogen, also war entkommen unmöglich. Ihre Haare und ihr Kleid schienen ihr auch egal zu sein. Keine Schwachpunkte mehr. Verdammt. Und niemand der mich hören würde. Ich war in der Falle. Und dann nannte mich diese Titanin auch noch ROTZGÖRE!

    "Warum bist du so eine Schlägerin?!!" War das einzige, was mir nun einfiel, ohne wirklich zu bedenken, dass ich die einzige war, die bis jetzt ausgeteilt hatte. Das war ja auch egal. Der Knackpunkt lag darin, dass ich ihr ja auch nicht erst die Chance geben wollte mir etwas anzutun. Jetzt war ich wohl aber in einer Falle, "Ich habe gehört, dass du nichteinmal Respekt vor Lehrern hast und Schüler, die dir in die Quere kommen in Räume lockst und blutig haust, wie ein Zauberer hassender Schissmuggel oder so!" Fiepte ich. Ein Schissmuggel war in meinem Vokabular das Gegenteil von einem elitären Zauberer, der Muggel als Schlammblüter bezeichnete. Diesen Begriff hatte ich für eine Freundin von Zuhause erfunden, die seid meiner Aufnahme bei Hogwarts nicht mehr mit mir geredet hatte. Schissmuggel!!!

    "Aber gut, hau mich halt zusammen! Schon OK, ich habe Rache genommen und werde nun meinem Ende tapfer entgegen blicken!" Ich kniff die Augen zu und hatte irgendwie fast das Gefühl, als müsse ich mir in die Hose machen. Aber dazu war ich zu alt und es würde nicht passieren. Ich stand nun meinen Mann (oder Frau, oder Mädchen, oder was auch immer) und würde McCallum keine Genugtuung in meiner Demütigung geben. Lieber hatte ich eine blutige Nase. Ich hatte jede Formalität meiner Ansprache inzwischen fallen gelassen, denn dieses Monster verdiente es nicht!
  • ErkältetDatum16.05.1970 16:50
    Thema von Nathalie Smith im Forum Abwesenheit
    Hey Leute,

    Tut mir leid, aber ich bin gerade elendlich krank, schon seid einigen Tagen. Ich poste aber, sobald es mir wieder besser geht. Ich hoffe mal, dass das so gegen Freitag der Fall sein, weil ich da auch hoffentlich wieder in der Schule bin ^_^

    Bis denne!
    Ella/ Penny/ Nat/ etc...
  • Flüchtiger AbschiedDatum15.05.1970 02:47
    Thema von Nathalie Smith im Forum Die Eingangshalle
    Komme von: Geschichten des Waldes

    Irgendwie kam ich mir schon fast unhöflich vor, wie ich vor Demie wartete, dass wir los könnten. Ihre Anmerkung, das ich vielleicht doch schon bald einen finden würde, war nicht hilfreich, doch versuchte ich die Worte dankend anzunehmen. Sie wollte doch nur helfen und nett sein. Ich bin wirklich kein Genie darin zu verbergen, wie ich mich fühle. Und das dumme in dieser Situation war noch dazu, dass ich mich schuldig fühlte, weil es ihr doch bestimmt unangenehm war, dass ich mich nun so komisch benahm. Ich glaube, das macht keinen Sinn. Ich denke wohl über zu viele Ecken und zu viele Dinge nach. Und obwohl ich das weiß, kann ich das Verlangen alleine zu sein nicht eindämmen. Aber ich schweife wieder ab. Mr Rabbit baumelte in meiner Hand, ich spürte seinen warmen, vertrauten Griff. Was würde ich nur ohne ihn machen? Ich hätte wohl nie meine Zeit hier überlebt, obgleich ich das Schloss liebe. Und selbst jetzt, obgleich er eigentlich nicht gerne vor anderen Leuten spricht, flüsterte er nur für mich hörbar Worte der Beruhigung zu mir hinauf. Meine Mundwinkel zuckten zu einem leichten Lächeln. Demie schien mein plötzlicher Eifer reinzugehen zu erstaunen, weil ich noch vorher so sorglos wegen der Zeit gewesen war. Aber was war schon die Zeit? Und vorhin war vorhin und jetzt ist jetzt und jetzt will ich rein! Ich zuckte mit der Schulter, ein leicht entschuldigender Blick im Gesicht, "Ist es meine Sorlosigkeit wert erwischt zu werden?" Diese Frage erforderte keine ernsthafte Antwort.

    Demie stand mit aller Grazie einer Dame auf und ich war wieder gezwickt von ihrer erwachsenen Aura. Wie gerne würde ich jetzt schon so alt sein wie sie, so hübsch. Ich war hin und her gerissen zwischen dem Verlangen reinzulaufen und dem noch ein wenig Zeit in ihrem Schatten zu verbringen. So unterwürfig hatte ich mich selbst noch nichteinmal im Gedanken erlebt. Aber wie konnte es auch anders sein, mit so einem Mädchen wie Demie? Sie klopfte ihren Umhang nach dem sitzen kurz ab. Huch! Ich sah meinen eigenen Umhang an, der Spuren von Grashalmen und Moos an sich kleben hatte. Schnell, während Demie noch mit sich beschäftigt war, klopfte ich ihn ab. Ich bin halt wirklich noch ein Kind. Wie deprimierend. Ich schob auch meine Haare rasch hinter meine Ohren stolperte Demie dann schnell hinterhet als sie ansagte, dass sie dann mal los sollten, und auch gleich zu gehen anfing. Als ich mit ihr aufgeholt hatte und neben ihr her tappste, ich war wirklich beträchtlich kleiner als sie, "Ich hoffe nur, dass es noch nicht nach sechs ist..." war das einzige, was ich sagte. Ich hörte den Wald noch sehnsüchtig hinter mir rauschen, bis wir dann aber am Schloss angekommen waren und in die Eingangshalle eintraten, so dass das Geräusch mit dem Zufallen der Tür verschwand.

    Ich wandte mich zu Demie, warf noch einen kurzen Blick zur Türe, die zum Dorm der Hufflepuffs führte, und sah erst dann wieder zu ihr. Ich kam mir wieder etwas unhöflich vor, weil ich so darauf fixiert war schnell zu verduften. Ich stopfte Mr Rabbit kurz in meine Tasche, die ich dann vor meiner Brust hielt, fast wie ein schützendes Schild, und sprach, irgendwie unnatürlich schnell, "Also, ich muss hier lang," sie deutete mit einer Hand in die Richtung der Tür, "Und ich schätze mal du musst auch wo anders lang, also wollte ich mich kurz bedanken. Es war schön zu reden, aber ich muss jetzt gehen, bin schon so müde, wir sehen uns bestimmt mal auf den Gängen, tschüss." Woah! Schneller gings irgendwie auch nicht. Ich nickte schnell mit dem Kopf, als letztes Zeichen des Abschiedes, und wartete nur noch auf ihre Antwort, einen Schritt schon in Richtung Tür gemacht und dann auf dem Weg.


    Gehe nach: Pssst!
  • PC Explosionen und soDatum15.05.1970 02:46
    Thema von Nathalie Smith im Forum Abwesenheit
    OOOOMFG

    Mein Netzteil ist vor ein paar Tagen in die Luft gegangen (Ja, verrückt, Sarah Anne ist meine Zeugin!!!) BÄM! Und beim zweiten Versuch zu sehen, was da abgeht: BÄM und *in Flammen aufgeh*... ... ...

    ...

    OK, genug der stillen Momente für das verstorbene Netzteil. Das wichtigste: Sarah meint es sei isoliert vom Rest des PCs, so dass die Daten nicht gefährdet sind. Ich muss es lediglich auswechseln und dann geht wieder... aber gut, ich denke das ist in gewisser Weise so lustig, das musste ich hier einfach mal erzählen... BÄÄÄÄM! Gott sei dank gibt es etliche Rechner, wo ich nur die Motivation finden muss um ein Familienmitglied von ihnen zu stoßen, um mich-- wie gerade-- dran zu setzen. Ich habe also vor mit meiner gefundenen Motivation (die dennoch geschlagene 45 Minuten gebraucht hat den Vater tatsächlich von seinem Rechner zu vertreiben) zu posten

    Memo: Dachbodenzimmer im Sommer = sehr heiß = PC mit scheiß Netzteil (aaaalt... traue nie einem alten Netzteil) = BÄM und *in Flammen aufgeh*

    Liebe Grüße
    Ella/ Nathalie/ Penny
  • Thema von Nathalie Smith im Forum Abwesenheit
    Hey Leute,

    Das ist keine direkte Abwesenheitsmeldung, nur eine sehr kräftige Entschuldigung für die grässlichen Wartezeiten, die ich meiner Postingpartnerin Demie einbringe. Ich wollte versuchen diese Woche wieder schneller zu Antworten, was wohl stark nach hinten los ging: erst die Krankheit und dann ein außergewöhnlicher Stundenplan von frühstens um 6 Uhr Zuhause jeden Tag dieser Schulwoche. Ich hoffe es ist einigermaßen nachvollziebar, dass ich nach diesen 10 Zeitstunden weg von Daheim doch recht erschöpft nach Hause kommen, um nur wie eine Gummifigur ins Bett zu wackeln. Das ist kein regulärer Zustand (so hoffe ich sehr) und ich will wirklich posten, nur meine Müdigkeit killt mich (das ist nichtmal eine Ausrede, ich kann nichteinmal meine Freunde treffen, weil ich so schläfrig bin und es dann erst so spät wird :/)
    Es gibt auch aktive Zeiten, es tut mir leid, dass es gleich so holprig anfangen muss (das natürlich auch, was Penny und Josh angeht *grml*) Falls es der Demie wirklich zu viel wäre bis morgen nocheinmal zu warten (ich weiß, ich schiebs vor mir her, aber morgen schaffe ichs vielleicht wirklich um 6 hier zu sein) kann sie sich sonst auch rausschreiben, ansonsten wäre ich wirklich äußerst glücklich noch weiter an der Szene mit ihr zu Pfeilen

    Liebe grüße und demütigste Entschuldigungen auf allen Vieren

    Ella/ Nathalie
  • Filme aus dem NetzDatum14.05.1970 19:26
    Thema von Nathalie Smith im Forum Am Thresen
    Animationen, Interviews, Filme, was man alles an lustigen (und weniger lustigen) Sachen findet... Das braucht jeder Forum!

    Using Proper English

    Alle Länder Der Welt
  • Geschichten des Waldes
    ca. 17:30 Uhr
    Datum14.05.1970 19:11
    Thema von Nathalie Smith im Forum Am Waldrand
    Steckbrief von: Nathalie Smith

    Der Wald schwang geräuschvoll im Wind, der mit den dunklen, grauen, trüben Wolken durch den Himmel zog. Er durchfuhr die Baumkronen kraftvoll und ließ das Rascheln der Blätter wie ein Orchester erklingen. Ich konnte garnicht anders als mich näher an ihn ran zu trauen, als je zuvor. Er zog mich praktisch magisch an, dieser Wald. Und so wie man die Zauberwelt kannte war dieser Gedanke garnicht mal so weithergeholt. Ich traute mich heute wirklich nah ran. Nun, nah, doch lange nicht nah genug um einen der Baumstämme zu berühren oder gar mich im Schatten einer dieser mächtigen Wesen zu verstecken. Nur nah genug um den Duft des Waldes speziell als solchen wahrnehmen zu können, oder nah genug, um ein Eichhörnchen gut erkennen zu können, dass gerade den nächsten Baumstamm hinaufkletterte. Doch weiter wirklich nicht. Denn ich kannte besser als jede andere die legenden des Waldes? Warum?

    Nun, oft hatte ich mich an die Schlossmauer gelehnt, dem Wald zugewandt. Ich würde nur so dort stehen, meine Schultasche an meinen Beinen, darin Mr Rabbit, der, wie ich, still wartete. Und dann würde es geschehen, wenn ich nur lange genug wartete: der Wald würde anfangen mir seine Geschichten einfach so zu erzählen. Lange musste ich nachdenken, wieso er sie mir erzählen würde, eher als jemand anderem, älteren und weiseren. Die Antwort aber kam so schnell, dass es mich selbst überraschte. Niemand hörte dem armen Wald zu. Zu angsteinflößend war er. Lieber wollte er sich schützen, als seine Geschichten zu erzählen. Seine imposante Größe, sein tiefstes, schattiges Inneres. Aber ich hatte keine Angst, bis ich begann zuzuhören und zu verstehen, warum genau er so angsteinflößend sein sollte. Er berichtete von vielen Dingen, geflüstert über eine warme Briese, oder, wie heute, durch den aufbrausenden Wind, der seine Worte besonders deutlich machte.

    Die unheimlichsten Bestien trieben in ihm ihr Unwesen. Monster aller Größen und ekelerregenden Massen und Formen. Aber auch wunderschöne Tode, die einen mit verführerischen Worten verschlangen. Vor diesen hatte ich vielleicht sogar ein wenig mehr angst, als vor den offensichtlicher gefährlichen Tieren. Ich würde den Wald nie betreten, das wusste ich. Nichteinmal ich, die gefasst sein würde, über die Gefahren, die dort lauerten, würde mich nicht verstecken können, vor lieblichen Tönen, die mich umschmeicheln und mich in eine tödliche Falle locken. Also ehrlich, ich war in diesem Moment, als ich mich den Bäumen mehr näherte als je zuvor, wirklich, wirklich mutig. Oder so kam ich mir zumindest vor. Und zugegeben, es gab einen gewissen Adrenalinrausch, der nicht gerade als unangenehm festgestellt werden konnte. Ich hatte meine Tasche einige Meter weiter hinter mir liegen gelassen und nur Mr Rabbit mit mir getragen. Nur falls ich laufen müsste, dann müsste ich nicht auch noch die elenden Schulbücher mit schleppen.

    Ich blieb am Rande des Schattens stehen, der wie eine magische Grenze vor meinen Füßen ruhte. Ich sah zu ihm Nieder, und er fauchte mich gefährlich an, so dass ich einen Schritt zurück machen musste. Mr Rabbit drückte meine Hand fest und ich nickte, etwas sicherer. Ich fasste meinen Zauberstab und sah den Schatten mit gerunzelter Stirn an. Ich öffnete den Mund, schloss ihn dann aber rasch wieder, mich umblickend, dass niemand in der Nähe war. Links, rechts, niemand in Sicht. Ich wandte mich wieder dem finsteren Schatten zu und flüsterte, so dass nur er mich hören würde, und natürlich Mr Rabbit, "Hör auf mir Angst zu machen. Ich komme dir nicht näher, Dämon. Überhaupt hast du mir garnicht zu sagen, sie-" Ich deutete auf die Bäume, "-denen du unterwürfig zu sein hast, sie haben mich eingeladen. Nicht hinein, nur Näher. Also sei still!" Der Schatten verstummte und ich konnte mich sicher in den Rasen setzen, vorsichthalbar ein paar Schritte noch vom Schatten entfernt.

    Der Wald raschelte noch immer so laut wie zuvor. Mr Rabbit setzte sich auf meinen Schoß und sah mich besorgt an, als wolle er mir sagen, dass das eine dumme Idee gewesen war. Ich runzelte nun auch ihm gegenüber die Stirn, "Fängst du nun auch damit an?" fragte ich, ein leichter Ton des Verletztseins in meiner Stimme mitschwingend. Mr Rabbit wandte den Kopf ab und ich seufzte tief, "Ich weiß ja. Nur wollte ich ihn etwas näher sehen, weißt du? Nach all den Abenteuern, die in ihm von statten gegangen waren. Ich wollte ihn nur etwas unter die Lupe nehmen. Aber ich bleibe hier, OK? Mach die keine Sorgen!" Ich schmunzelte und sah wieder hinauf. Ich war nah genug um einzelne Blätter an den Bäumen zu erkennen. Nur wenn ich zwischen die Stämme zu blicken versuchte versperrte die Dunkelheit und das Gestrüpp mir die Sicht. Ich schüttelte den Kopf, "So oft habe ich dir zugehört, Wald, und doch bist du noch so misstrauisch..." Ich zupfte den Rasen und wartete auf Antwort. Doch heute schien er nicht sehr gesprächig. Es war bereits spät, bald müsste ich rein. Ich wollte ihm aber noch ein wenig Bedenkzeit geben.
  • Nathalie SmithDatum14.05.1970 18:42
    Thema von Nathalie Smith im Forum Hufflepuffschüler
    Name
    Nathalie Margreva Smith



    Alter
    10. Dezember 1940/ 13 Jahre



    Schulstand
    3. Jahrgang/ Hufflepuff



    Zauberstab
    Zehn Zoll/ sehr leicht und dünn/ Cerasus, auch bekannt als Kirschbaum/ Trollzehnagel



    Stundenplan





    Herkunft und Familie
    Nathalie wurde geboren und lebt noch immer mit ihrer recht großen Familie in London in einem Haus in den Suburbs der Stadt.

    Die Mutter: Margreva Helen Smith-Robinson (Muggel), die auch Maggy genannt wird, ist eine Schriftstellerin, die schon mehrere Kurzgeschichten veröffentlicht hat, aber noch keinen Durchbruch erlebte. Sie ist für Nathalie aus vielen Gründen ein noch größeres Idol als Shakespeare. Zum einen, weil sie ihre Mutter ist und somit sehr nah ist, um Fragen zu beantworten und Ideen mitzuerforschen. Nathalie ist sehr stolz auf ihre Mutter und erzählt jedem, der zuhört, dass diese dabei ist ihr erstes volles Buch zu veröffentlichen. Als Nathalie klein war, hat Maggy ihr immer kleine Geschichten geschrieben, die sie ihr vorgelesen hat. Die Originalschriften hat Nathalie in einem kleinen Lederkasten aufbewahrt. Sie heiligt diese sehr und hat sich vorgenommen die ganzen Geschichten mal in einem Sammelband veröffentlichen zu lassen.

    Der Vater: Richmond Geoffrey James Smith (Muggel) ist der Sohn eines Verlagsbesitzers und rutschte somit selbst durch die Philologie in einen Verlag. Er half seiner Frau ihre Kurzgeschichten in verschiedenen Zeitschriften zu veröffentlichen, weil er an ihr Talent glaubt. Ob nur weil sie seine Frau ist, oder weil er wirklich an ihr Talent glaubt, ist für viele unklar. In jedem Fall beschützt er seine Familie immer mit ganzem Herzen und würde keinem der Smiths etwas zustoßen lassen. Er kümmert sich in der Erziehung mehr um die Söhne, da er sich oftmals mehr als kleinen Jungen sieht, eben so wie diese.

    Der älteste Bruder: Simon Richmond Smith (Muggel) ist der erstgeborene Sohn der Familie. Er hat ein ruhiges Gemüt und den am stärksten ausgeprägten Beschützerinstinkt der drei Smithjungen. Schon früh hat er sich vorgenommen jeden auseinander zu nehmen, der versuchen würde seine kleine Schwester zu verletzen. Er weiß nichts von Nathalies Schwierigkeiten sich in der Schule einzugliedern, weil Nathalie nicht riskieren will, dass er in der Schule Amok läuft. Nathalie glaubt oft diesen Bruder am meisten zu lieben, obgleich das eigentlich fast immer von ihrer Stimmung abhängt und sie lieber nicht Favoriten haben sollte. Simon ist mittlerweile mit der Schule fertig und möchte erstmal Jobben. Er zog von Zuhause aus und hat nun eine Wohnung in London. Trotzdem hält er noch immer guten Kontakt zur Familie und tauscht auch öfter Briefe mit seiner kleinen Schwester aus, auch wenn die Eulenpost für ihn noch recht gewöhnungsbedürftig ist.

    Der zweite Sohn: Kurtis James Smith (Muggel) ist am besten als ehrgeizig und zielstrebig zu beschreiben. Er ist in seinem letzten Schuljahr und hat in vielen Fächern ausgezeichnete Noten. Er möchte gerne Anwalt werden und hat von vielen auf Grund seines feurigen Geistes zu diskutieren und werben Lob geerntet, es sei genau das richtige für ihn. Nathalies Verhältnis zu ihm ist abwechselnd gut und schlecht. In ihren Augen ist Kurtis oftmals ein Schnösel, der glaubt allen anderen Kindern der Smiths überlegen zu sein, so dass sie sich oft streiten. Aber trotzdem ist sie sehr stolz auf ihn und kann auf ihn zählen, wenn sie mal in Schwierigkeiten gerät.

    Der jüngste Sohn: Zwischen David-Brook Lagerdo Smith (Muggel) und Nathalie liegen nur zwei Jahre, wobei Davy älter ist. Aber man kann sich schon denken, wie viel Streit sich zwischen den beiden ausbreitet. Davy wird oft als das schwarze Schaf der Familie betrachtet, weil er, im Gegensatz zu den anderen beiden, am wenigsten Kontakte außerhalb hat. Er zieht sich lieber in sein Zimmer zurück und entspannt sich über Puzzle und wissenschaftliche Bücher. Nathalie kann seine Leidenschaft nicht verstehen, weil sie solche Dinge schrecklich langweilig und uninteressant findet. Oft kriegen sie sich in die Haare, wenn es um das letzte Stück Kuchen geht, weil sie sich als jüngste Zwei oftmals gleich behaupten mussten. Viele von Außen denken, dass Nathalie aber um einiges stärker und anpassungsfähiger ist. Nathalie ist hierbei der Überzeugung, dass der Schein trügt, da sie ebenso große Schwierigkeiten hat sich einzugliedern wie Davy.

  • Die Großeltern: Nathalie weiß nicht viel über ihre Großeltern (Muggel). Ihr ist aber bekannt, dass ihr Großvater der Besitzer eines großen Verlages ist. Sie weiß auch, dass ihr Vater dadurch erst für Bücher und Philologie interessiert hat. Zuerst hat Richmond sogar im Verlag des Großvaters gearbeitet. Aber ein großer Streit zerriss die Großelterngeneration von den Smiths und so hat Nathalie seit frühen Kindjahren nie wieder gesehen. Über ihre Großmutter weiß Nathalie noch weniger, da diese ein noch größeres Tabuthema ist als ihr Mann. So versucht Nathalie auch gar nicht mehr herauszufinden, da es ihre Eltern nur in schlechte Laune versetzt. Großmutter soll aber angeblich nur Hausfrau gewesen sein. Die Großeltern mütterlicherseits sind beide bereits verstorben.

  • Die Nachbarschaft: In der Nachbarschaft der Smiths ist die Familie gerne gesehen. Sie freundeten sich schnell nach ihrem Einzug mit den meisten Bewohnern der Gegend an und werden so gut wie immer alle zusammen zu allen möglichen Gartenfesten eingeladen. Man kennt die Smiths als durchschnittliche Familie, was den finanziellen Stand anging, obgleich tendenziell zur armen Seite, weil sie als eine so große Familie mit vielen zu Versorgenden gilt. Nathalie versteht sich einigermaßen mit den Kindern in der Umgebung, hat aber nur selten feste Freundschaften geschlossen. Einige der wenigen waren hierbei die Freundschaft mit Peter, die aber schnell ein Ende fand, und die Freundschaft mit Elizabeth Mortimer-Tompson.



    Aussehen
    Nathalie ist für ihr Alter ungewöhnlich klein, dünn und kindlich aussehend. Noch immer hat sie Wangen, die mit Babyspeck gerundet sind und weiche, schmale unschuldige Lippen natürlich rosiger Farbe. Ihre Augen sind groß und neugierig, dunkles und schweres Grau. Nur wenn man diese eindringlich und genau betrachtet vermag man zu sehen, dass sie gar nicht ganz so jung ist, wie sie aussehen mag. Ihr noch so kindliches Äußeres macht sie oftmals sehr ärgerlich und die vollen orangenen Löckchen helfen diesem Kinder-Image-Komplex auch nicht. Weil sie ihre Haare meist so belässt, wie sie beim Aufstehen sind, wirkt sie noch umso mehr wie ein kleines, ungezähmtes Gör. Aber ihre Zeit ist ihr zu kostbar, als dass sie diese für Haarpflege oder dergleichen vergeuden würde.

    Nathalie ist recht klein, zu ihrem Ärger, und wird deshalb oftmals übersehen. Sie ist dünn und scheint, obgleich sie sehr gerne isst, keinen Gramm zuzunehmen. Noch immer hofft sie auf einen großen Wachstumsschub, auch was ihre Weiblichkeit angeht, weil sie ihre kümmerlichen kleinen Rundungen so gar nicht leiden kann. Am liebsten wäre sie so eine Schönheit wie jene, die in den Büchern, die sie gelesen hat, immer beschrieben werden. Statt dessen ist sie aber nur klein und zerbrechlich wie eine Puppe und einige ältere Schüler, so wie ihre Geschwister, machen sich gerne ein Spaß daraus sie daran zu erinnern, wie klein und zart sie doch ist. Ihre Mutter hingegen unterstützt ihre Tochter, indem sie kleine, dünne und kindlich aussehende Heldinnen in ihre kurzen Geschichten mit einbringt. Nathalie hat es schon früh bemerkt, sich aber dennoch über die guten Absichten ihrer Mutter gefreut.

    Was die Kleidung angeht zieht sie sich ihrem Stand entsprechend gewöhnlich, nicht außerordentlich elegant, aber in jeder Weise süß an. Sie selbst hätte es lieber anders, aber ihre Eltern, ins besondere ihre Mutter hier, sind von ihrer hübschen Tochter entzückt. Auch gibt es weniger Kleidung, die ihrer finanziellen Reichweite entspricht, die für Nathalies Größe und Wünsche geschaffen ist. So hat Nathalie in ihrem Schrank viele Kleidchen mit Rüschchen und hübschen Blumenmustern, so wie puppenartige schwarze Lackballerinas. Nathalie macht sich nicht viel daraus sich Mühe mit dem Ankleiden und ähnlichem zu machen, sodass sie manchmal Kleider trägt, die sich farblich sehr beißen oder dergleichen. Sie hat also das Auftreten eines süßen Püppchens mit krauseligen, knotigen Kringellöckchen und merkwürdigen Kleiderzusammenstellungen.



    Charakter
    Zuerst ist Nathalie vor allem phantasievoll und doch recht erwachsen für ihr Alter. Das liegt daran, dass sie ihre Träume und Phantasien nur dann ausspielt, wenn sie allein ist. Sie erbaut in einem eigenen Raum oder mit einem speziellen Freund eine eigene Welt, die vollkommen von der realen gelöst ist. In dieser Welt kann sie fliegen, sie herrscht, sie kämpft, rebelliert, ist alles, was sie gerne will. Noch hat sie nur wenige Freunde in ihre Welt gelassen. Um genau zu sein, kaum jemanden und im Jetzt gibt es auch niemanden, mit dem sie diese Welt teilt. Aber das ist ihr gleich, weil sie nur sich selbst braucht, um die wildesten Geschichten zu erfinden, die sie entweder einfach ausspielt oder aufschreibt. Oft spielt sie auch die Dramen ihres Lieblingsschreibers Shakespeare durch. Ihre liebsten Stellen sind die dramatischen Tode, wie sie beispielsweise in Hamlet oder auch Romeo und Julia am schönsten zur Geltung kommen.

    Und dennoch wird sie von Lehrern, Professoren und anderen Erwachsenen, außer ihrer Eltern, niemals als verspieltes Kind bezeichnet. Im Gegenteil, sie wird als ernstzunehmende Gegenüber bezeichnet, mit der man auch Konversation über das Leben in allen Philosophien haben kann. Die Professoren merkten schnell, dass sie sich sehr für Literatur, Runen und Geschichte begeistern ließ, aber mit nicht gerade mit Wissenschaften wie Biologie, Mathematik, Chemie oder Physik. Das hat ihre Noten in diesen Bereichen in der Grundschule sehr runter gezogen. Aber sie ließ sich dadurch nicht betrüben. Nein, es war ihr sogar egal, weil sie fest daran glaubte, dass sie alles, was sie in diesen Fächern lernt sofort vergessen würde, wenn sie sie nicht mehr nehmen musste.

    Nathalie hat nicht viele Freunde, was aber nicht daran liegt, dass sie Schwierigkeiten hat andere anzusprechen. Sie ist sogar sehr offen für neue Gesprächspartner, denen sie etwas erzählen kann über all die Dinge, die sie interessieren. Dramen mit tragischem Ende und Theater, Schauspielkunst und Ausdrucksvermögen, das Leben und der Tod. Sie hat große Angst vor dem Sterben und der Unendlichkeit, in der sich die Seele zu befinden scheint. Der Gedanke im Nichts zu enden, tot mit endloser Schwärze um sich herum ist für Nathalie geradezu unerträglich und sie hat schon viele Nächte damit verbracht wach zu bleiben und sich beruhigen zu müssen, dass sie sicher noch nicht sterben würde. Aber sie wusste, dass es unberechenbar war, dass sie sowohl morgen als auch sofort oder in tausend Jahren sterben würde. Die Ungewissheit machte sie ehrfürchtig.

    Aber gerade diese Gesprächslust und der Nicht-Mangel an Gesprächsstoff ist es, der viele andere vor ihr verschreckt. Sie redet wie ein Wasserfall, manchmal auch um peinliche Stillen zu überbrücken, die für sie eine der schlimmsten Dinge sind, weil sie denkt dann als Gesprächspartnerin zu versagen. So, genervt von ihrem Geplapper und auch ihrer Tendenz rechthaberisch zu sein, wenn man diskutierte, hat Nathalie es geschafft so manch einen Freund zum entnervten Flüchtenden zu machen. Aber Nathalie hat gelernt sich damit abzufinden und zieht sich, wenn sie mal traurig ist, mit ihrer eigenen Welt wieder etwas hoch.

    Nathalie hat schnell das Gefühl angegriffen zu werden. Das könnte man an ihren Geschwistern begründen, die stets dazu neigten sie zu ärgern und necken, wo es nur in einen Satz passte. Dadurch beginnt Nathalie praktisch aus Versehen oft einen Streit, der durch ihre rechthaberische Seite oft nur in wütenden Tränenausbrüchen und düster gestimmten Gemütern endet. Oft hat Nathalie versucht sich vorzunehmen nicht mehr so leicht auf unwichtige Kommentare einzugehen, aber noch hat sie nicht geschafft ihr Temperament in diesem Punkt zu zügeln.



    Besitz
    Nathalie hat zwei Schätze. Der erste ist eine kleine Truhe, die etwas größer ist als ein DinA4 Blatt Papier. Sie passt von der Höhe her ideal in eine tiefe Schublade und Nathalie bewahrt sie immer in ihrem Nachttisch neben ihrem Bett auf. In dieser Truhe, die dunkelrot ist, mit goldenen Metallverzierungen, als wäre sie eine alte Schatzkiste der Piraten, bewahrt Nathalie die Kurzgeschichten auf, die ihre Mutter ihr im Laufe der Jahre geschrieben hat. Sie sind so sortiert, dass ihre Liebsten ganz oben sind. Nathalie hat sich fest vorgenommen die Geschichten eines Tages in einem Sammelband zu veröffentlichen, so dass jeder die Schreibkunst ihrer Mutter genießen und die Philosophie in den Geschichten erfahren kann.

    Der zweite Schatz ist ein Stoffhase. Dieser Stoffhase ist von Nathalies Großmutter, von der sie nie wirklich wusste, was sie halten solle. Mögen tat Nathalie sie nicht, aber sie konnte den Hasen ihretwegen nicht verbannen, da der Hase nichts für die grässliche Großmutter konnte. Nach einigen Jahren Misstrauen gegenüber dem Hasen, den sie Mr Rabbit getauft hatte, entschied Nathalie sich ihn doch nach Hogwarts mitzunehmen, weil ihr Teddy in einem Teich versänkt wurde und sie somit sonst niemanden hatte. Seit dem ist Mr Rabbit ein ständiger Begleiter von Nathalie. Sie tut ihn meist in ihre Schultasche, wo andere Mitschüler ihn nicht sehen können und holt ihn erst dann heraus, wenn sie allein ist und zu spielen beginnt.



    Stärken und Schwächen
    Nathalie hat keine Probleme mit dem Schreiben von Aufsätzen aller Art. Ihre Grammatik und Rechtschreibung sinf dabei unanfechtbar und in Fächern, die sie mag, ist auch die Information darin zuverlässig. In der Grundschule hatte sie dadurch in literarischen und geschichtlich veranlagten Fächern immer gute Noten. In den Naturwissenschaften hat sie das noch gerade an die Oberfläche des Erlaubten geführt, damit sie nicht ein Jahr wiederholen musste.

    Zwar ist rechthaberisch stark sein sicher keine Tugend, doch gibt ihr das oftmals die Sicherheit Ideen durchzusetzen, egal ob andere sich dadurch von ihr abwenden. Das ist in soweit gut, dass sie im Unterricht nicht davon beeinflusst ist, dass sie in Hogwarts keine Freunde findet. Sie kann auch ohne Gruppenarbeit mit der besten Freundin gute Ergebnisse erzielen und nennt sich dadurch unabhängig von Gefühlsduseleien.

    Ihr ständiges In-die-Defensive-gehen ging schon vielen Mitschülern auf den Wecker. Ständig fühlt sie sich angegriffen, etwas, was auch oftmals auf Misstrauen gegenüber manchen basiert. Das geht natürlich insbesondere Slytherins an, die bekanntlich allzu gern auf Hufflepuffs rumhackten. Das ist natürlich ein Vorurteil von ihr, aber sie hat das Gefühl sich dadurch vor unerwünscht peinlichen Aktionen zu schützen.

    Am liebsten hat Nathalie es, wenn sie in großen Massen nicht auffällt. Leider hat sie eine Tendenz, gerade wenn sie sich bemüht etwas richtig zu machen, recht tollpatschig zu werden, durch ihre Nervosität. Stolpern während sie mit einem Jungen spricht, den sie mag, oder sich verschreiben, wenn sie einen Test absitzt. Letzteres ist das weniger große Problem, da es die ‚Flüchtigkeitsfehler’ sind, die ihr in großen Gruppen passieren, die sie vor allem in Scham versinken lassen.

    Nathalie liegen keine naturwissenschaftlichen oder mathematischen Fächer. In der Grundschule hatte sie dort schon immer die größten Schwierigkeiten und sie musste sehr kämpfen in diesen nicht gänzlich unterzugehen und somit ihre Prüfungen zu verdudeln. Sie hat aber den Hang dazu für die Fächer, die sie nicht mag, so wenig wie möglich zu tun. Sie hasst es sich hinzusetzen und irgendwelche Dinge auswendig zu lernen, da sie glaubt, dass Worte und Ideen ihrem eigenen Kopf entsprungen sowieso viel nützlicher sind für ihre Zukunft. So hat sich in mancher Arbeit für beispielsweise Kräuterkunde oder Zaubertränke eine völlig erfundene Sache wieder gefunden. Einen Trank, den es noch nie gegeben hatte oder ein Kraut, von dem Professor Litby noch nie etwas gehört hatte. Nathalie würde niemals Arithmantik wählen, obgleich sie doch mit erstaunen entdecken musste, dass Wissenschaftler dieser Art durchaus interessanter sein konnten, als ihre Fächer.



    Vorlieben und Abneigungen
    Nathalie liebt Bücher und das geschriebene Wort in vielen Formen über Lyrik und Epik bis hin zu Dramen, die sie am liebsten liest. Sie mag auch den Geruch eines frisch gedruckten Buches, welchen sie schon oft zu Nasen bekam, da ihr Vater im Buchgeschäft tätig ist. Ihre Lieblingsgeschäfte sind von daher auch Buchläden, in denen Nathalie oft Preisvergünstigungen bekommt, weil die Buchbesitzer in ihrer Umgebung ihre Eltern kennen und mögen. In Hogwarts angekommen war die Bibliothek zu Nathalies größtem Staunen nicht größer als jenes für die Magie an sich. Die gesamten Studien der Magie, in die tausenden Bände verpackt, waren im ersten Augenblick schon fast so überwältigend, dass sie geweint hätte, wären nicht noch andere Schüler in der Nähe gewesen. Autoritäre Figuren sind Nathalie oft zuwider, weil die Helden in den Geschichten diesen immer trotzten, doch Bibliothekare waren ihr immer schon sympathisch, weil sie das Chaos kondensiertem Wissens in so rechter Ordnung zu halten vermochten.

    Weiter mag Nathalie interessante Gespräche und Gesprächspartner. Da das eine sehr weiträumige Vorliebe ist, würde sie definieren, dass ein guter Gesprächspartner jedes Gespräch, egal worum es geht, interessant machen kann. Sie hat es auch schon erlebt, dass sie von den Wissenschaften angezogen wurde, die sie eigentlich nicht leiden kann, weil sie ein eins-zu-eins Gespräch mit einem solchen Wissenschaftler führte. Er beschrieb diese sonst so langweiligen Prozesse mit so viel Passion und Hingabe, dass Nathalie nicht anders konnte als eine Flamme der Inspiration in sich zu entdecken. Versuchte sie diese auf den gewöhnlichen Unterricht zu übertragen, musste sie dennoch oft Pleiten erleben, weil der Unterricht mit vielen nicht halb so interessant war, wie ein Gespräch mit einem einzelnen Menschen. Ein guter Gesprächpartner. Sie selbst redet auch sehr gerne, was sie des Öfteren aber gerne mal abstellen würde.

    Nathalie kann so genannte 'Snobs' nicht leiden, was wohl viel mit ihrer Erziehung zu tun hat. Ihre Eltern waren immer liebe Menschen, außer wenn es um die besagten 'Snobs' ging. Zu Anfang verstand Nathalie nicht und hielt es einfach für ein Schimpfwort. Ihre Eltern wollten es ihr auch nicht erklären, bis sie selbst begann zu verstehen. Sie fasst 'Snobs' als solche zusammen, die so viel Geld haben, dass sie auf alle anderen hinabblicken. Hochmut und Eitelkeit über alle Maße. Und genau diese Eigenschaften kann sie so also überhaupt nicht leiden. Geld an sich war ihr schon von Anfang an suspekt. Fand sie in einem ihrer Abenteuer Schätze, so gab sie sie an die Armen und Bedürftigen, wie Robin Hood, den sie sehr bewunderte.

    Sie hasst es zu weinen, steht aber selbst durch ihr aufbrodelndes Temperament oft kurz davor. Wenn sie merkt, dass sich in ihr wieder etwas aufbraut, versucht sie Menschen rasch zu meiden. Gerade in solchen Situationen isoliert sie sich auch von ihrer Familie und Orten, in denen sie sich sicher fühlt. Denn kehrt sie zu diesen zurück, bricht es erst recht aus ihr heraus, was sie keinesfalls zulassen mag.



    Vorgeschichte
    Richmond Smith und Margreva Robinson, oder auch Maggy, waren zwei gewöhnliche Muggel, die der Zauberwelt ignorant lebten und sich während des Studiums als junge Erwachsene ineinander verliebten. Sie beide hatten sich im Fachbereich Philologie eingenistet, wobei Richmond bereits vier Semester länger an der Universität war als Maggy. Sie warteten, bis sie mit dem Studium fertig waren und heirateten dann. Maggy hatte sich als Ziel gesetzt ein Buch zu schreiben, während Richmond als Sprachwissenschaftler in einem Verlag tätig war.

    Die beiden bekamen vier Kinder. In chronologischer Reihenfolge wären das als erstes Simon, der älteste Sohn, der als besonders geduldiger und ruhiger Junge bekannt war, dann Kurtis, der eher der ehrgeizige und laute Bursche der Familie war, weiter David-Brook, auch Davy genannt, der meist als schwarzes Schaf der Familie bezeichnet wurde, weil er sich immer als Außenseiter absonderte, und zuletzt die kleine, neugierige und einzige Tochter, Nathalie.

    Als jüngste hatte Nathalie schon immer gewisse Vor- und Nachteile. Zu letzteren gehörte, dass sie leicht rumzuschubsen war und stets in der Defensive leben musste, weil ihre Geschwister ihren Spaß damit hatten sie aufzuziehen. Besonders mit ihrem jüngsten Bruder Davy hatte sie Schwierigkeiten, weil sie nur durch zwei Jahre getrennt waren und Nathalie immer das Gefühl hatte, er sei geistig keine Minute älter als sie. Ständig zankten die beiden sich, wobei Eltern und die älteren Geschwister die Streitschlichter spielen mussten, wenn Kurtis und Simon nicht auch gerade mit Davy mitmachten.

    Aber alles in allem war das nur ein gesundes Geschwisternetzwerk und Nathalie hatte immer ihre Mutter, an die sie sich des Öfteren, als einziges anderes weibliches Wesen in der Familie, wenden konnte. Zu dieser entwickelte sie sich auch mehr als zu ihrem Vater, der ein sehr heiteres Gemüt hatte und somit nicht ganz so streng mit den Brüdern umging und gar ein wenig mitärgerte, wenn die Jungen schon dabei waren. Er meinte es durchaus nicht gehässig, dennoch verspürte Nathalie nicht so eine Geborgenheit mit ihm, wie mit ihrer Mutter.

    Nathalie entwickelte sich rasch zu einer Leseratte über alle Maße hinaus. Sie begann kurze Geschichten zu lesen, die ihre Mutter für sie entworfen hatte, schritt dann aber schnell zu umfangreicheren Büchern mit reicherem Vokabular, die mit ihrem Tempo aber auch nur gerade so mithalten konnten. In der Schule wurde sie deshalb immer etwas ausgesondert. Bei den Lehrern wurde sie als recht erwachsen beschrieben, weil sie auf Grund ihrer Neugier zu Neuem wenig Gleichgesinnte in ihren Klassen fand.

    Aber dadurch ließ Nathalie sich nicht entmutigen. Sie wagte sich mit der Zeit auch an alte Literaten wie Shakespeare, für die sie sich schnell begeisterte. Sie liebte die altertümliche Sprache, die er in seinen Dramen anwandte und begann schon früh an eigenen kleinen Geschichten zu schreiben in einer solchen Sprache, wenn zu ihrem Bedauern sicherlich nicht so gut wie Shakespeare, der ihr Vorbild wurde. Für lange Zeit gab es in der Familie überhaupt nicht den blassesten Schimmer, dass es eine Zauberwelt gab, parallel zu ihrer eigenen gewöhnlichen Muggelwelt. Erst als um die Smiths Tochter merkwürdige Dinge geschahen, die unerklärlich waren und ein Brief von einer gewissen Zauberschule im Hause eintraf, wurden ihnen die Augen geöffnet.

    Maggy und Richmond Smith waren mit Stolz erfüllt und auch ihre Brüder, in gewisser Weise, obwohl diese dann doch eher Neid empfanden. Aber Nathalie bekam nichts von diesem mit, weil sie ihr erstes Jahr in Hogwarts anfing, weit weg von Zuhause. Leider stellte sich heraus, dass ihre Probleme aus der Grundschule mit dem Wechsel auf die Zauberschule kaum behoben waren und sie war wieder alleine. Sie wurde nicht gehasst oder dergleichen, wurde einfach toleriert, aber wenig mit einbezogen in die Cliquen, die sich bildeten. Aber es machte ihr nichts aus, weil sie daran glaubte, dass ihr eigenes Glück nur von ihr selbst abhing und sie war mit dem vielen neuen Lesestoff, den sie in der Bibliothek Hogwarts’ fand, durchaus zufrieden.

    ***


    Tarzan und das erste Fahrrad

    Als ich sechs war, bekam ich zum Geburtstag einen Teddybären. Nein, es war nicht das Buch, das ich mir gewünscht hatte, aber ich sagte nichts, um Vater und Mutter nicht zu verärgern. Außerdem merkte ich schnell, dass dieses Plüschtier gar nicht so doof war, wie ich es immer empfunden hatte, als ich zusah, wie andere mit ihrem eigenen Teddy spielten. In gewisser Weise fühlte ich mich mit meinem Teddy nun den anderen verbundener, obgleich sich für diese gar nichts änderte und sie mich weiterhin auslachten, für meine Interessen, und mich als Streberin abhakten. Noch dazu hatten sie einen neuen Namen für mich gefunden: Jane, mit vielen verschiedenen Anhängen wie, Book Jane oder Janenurd. Da wird man neugierig warum. Nur wegen dem Teddy, der mich so glücklich stimmte zu der Zeit. Sein Name war, so auch zu Jane, Tarzan. Er hatte nämlich einige dicke Fäden am Kopf, die mich sehr an diese dicken Krauselhaarzöpfe erinnerte, die Tarzan gehabt haben musste, so ganz ohne Haarbürste im Dschungel.

    Aber ich und Tarzan hatten auch ohne die anderen in der Schule unseren Spaß. Am liebsten spielten wir Romeo und Julia, weil Mutter mir das Buch als Kind oft vorgelesen hatte und ich diese Geschichte zu der Zeit am aller besten kannte und mochte. Tarzan war Romeo und ich war Julia und wir haben oft die Todesszene durchgespielt, weil dort am meisten los war. Ich habe sogar ein rotes Hemd dafür zerrissen, damit wir es als Blut benutzen konnten und gemeinsam haben wir vor der Familie an einem Abend vorgespielt. Vater und Mutter waren sehr zufrieden und so habe ich ignoriert wie Davy, Kurtis und Simon sich über meine Darstellung lustig gemacht haben.

    Ich und Tarzan waren für mehrere Jahre die besten Freunde. Manchmal haben wir uns gestritten, weil Tarzan sehnsüchtig durch ein Spielwarenladenfenster gestarrt hat. Es war ein schöner Teddy mit Schleife ausgestellt. Ich war wütend und fragte ihn: „Warum starrst du sie so an? Bin ich dir nicht genug? Nicht schön genug? Nicht spaßig genug?“ Tarzan hat nie geantwortet, aber danach hat er diesen Teddy auch nicht mehr angesehen als wir vorbei gingen, so dass es mir egal war. Nie schaffte es etwas von außen sich zwischen uns zu drängen.

    Und dann, es war in der vierten Klasse, ich hatte mein erstes Fahrrad bekommen. Viele lachten, es sei so spät, aber ich war glücklich. So glücklich, dass ich für einen ganzen Monat nicht an Tarzan dachte und nur so durch die Straßen fuhr mit meinem neuen Fahrrad mit den Glitzerstreifen am Lenker und dem schönen Korb vorn dran. Aber Tarzan konnte das nicht auf sich sitzen lassen und kuschelte sich eines Nachts zu mir unter die Decke. Er war eifersüchtig, so wie ich damals als er durch das Schaufenster gesehen hatte. Und so, ab dem Moment, nahm ich ihn immer vorn in diesen kleinen Korb. Ich fragte mich, wieso ich nicht vorher darauf gekommen war? Dieser Korb war wie für ihn geschaffen gewesen.

    Viele Abenteuer auf zwei Rädern mit zwei Pfoten und meinen beiden Füßen kamen in den nächsten Monaten. Es waren drei, da bin ich mir sicher. Die Schlachten in der Schülerbücherei, zwischen Peter Pan und der kleinen Meerjungfrau. Wir waren unglaublich glücklich und brauchten absolut niemanden außer einander. Aber unser Glück sollte nicht endlos sein und eines Tages konnte ich nur unter Tränen zusammenbrechen als Tarzan im Schulteich versank. Davy und Kurtis haben den Täter gefasst und ordentlich zusammen geschrieen, mit Hilfe einer der Betreuerinnen, aber das hat Tarzan auch nicht zurückgebracht. Das Fahrrad machte auch keinen Spaß mehr, so hatte es einen Unfall im Wald und ich wünschte mir danach auch nie ein neues.

    ***


    Peter

    Als ich zehn war, habe ich mich zum ersten Mal verliebt. Um genau zu sein, das erste und einzige Mal. In der Schule gab es einen Jungen namens Peter, ein sehr netter Junge. Auch er hat gerne gelesen, auch wenn seine Bücher auch nur die seines Alters waren. Ich habe versucht ihm Shakespeare beizubringen, oder besser dessen Sprache, aber er hat es nie verstanden. Vielleicht würde er heute, aber damals hatte er nicht den blassesten Schimmer, warum die Menschen einander mit ‚Ihr’ ansprachen, statt mit ‚du’ oder höchstens ‚Sie’. Aber trotzdem war Peter ein wirklich netter Junge. Tarzan hat ihn auch gemocht, so stand mir nichts im Wege Tag und Nacht über Peter nachzudenken. Wir haben viel gespielt, vor allem Vater, Mutter, Kind. Tarzan hat dabei letztere Rolle übernommen. Als ich eines Nachts schlafen war hat Tarzan mir sogar ins Ohr geflüstert, dass wir ihn ja wirklich als Kind haben könnten, wenn wir älter waren und einmal heiraten würden. Ich habe es Peter erzählt und er hat gesagt, dass er sich keinen besseren Sohn vorstellen konnte.

    An einem Tag, da hat es geregnet, ist Peter mit zu mir nach Hause gekommen. Mutter und Vater haben ihn sofort ins Herz geschlossen, was vermutlich daran lag, dass Peter es gewohnt war nach dem Essen das Geschirr mit abzuwaschen und das auch bei uns getan hat. Mutter hat natürlich geschimpft, weil ich ihn meine Arbeit habe erledigen lassen, aber sie was trotzdem begeistert. Peter war einfach zu mögen, mit seinen großen Augen, die so blau und glänzend waren wie Diamanten, die man an einem klaren Tag in den Himmel hielt, und seinen blonden Haaren, die so schon weich waren, weil seine Eltern viel Geld hatten und sich immer das Beste leisten konnten. Mutter und Vater, das weiß ich und wusste ich auch schon damals, hielten nicht viel von Peters Eltern. Ich habe sogar einmal überhört, wie sie diese als ‚Snobs’ bezeichnet hatten. Aber das war mir egal, weil Peter kein Snob war und Peter sowieso sicherlich nicht so ist wie seine Eltern.

    Peter war einer der Wenigen, die mal etwas mit mir unternommen hatten. Er mochte es, dass ich Dinge redete, die er nicht verstand, so dass er tausend mal wieder und wieder nachfragen konnte, bis er einigermaßen wusste, was ich meinte. Und ich mochte seine Aufmerksamkeit, weil er ein guter Zuhörer war und viel Interesse zeigte, immerzu. Peter war so nett und ich hatte nie geahnt, dass er eigentlich gar nicht nett war. Wir waren so jung und eigentlich waren Kinder doch immer ehrlich, oder so hatte ich gedacht, mit all den Büchern, die ich schon gelesen hatte. Ob ehrlich mit negativer oder positiver Wahrheit war doch egal, Hauptsache ehrlich.

    Aber Peter war nicht ehrlich. Kein einziges Mal. Er hat Tarzan für die anderen aus der Schule besorgt, direkt von mir Zuhause. Ich habe ihn noch an dem Tag in der Schule gefragt, ob er Tarzan genommen hat und er hat mir direkt ins Gesicht gelogen, sagte er hatte ihn nicht genommen. Und dann war Tarzan im Schulsee und sank immer tiefer, bis er nicht mehr zu sehen war. Und das alles nur, weil alle von Tarzan und mir genervt waren und mich aber nicht in den See schmeißen wollten, weil es dann zu großen Ärger geben würde. Also lieber den wehrlosen Teddy. Peter hatte nie wirklich zugehört und ich frage mich, ob ich mir das einfach eingebildet habe oder erträumt, weil ich es mir so sehr gewünscht hatte. Er hat behauptet, ich hätte ihn nur genervt und die Woche, die wir miteinander gespielt hatten, wäre unerträglich gewesen. Ich konnte es nicht glaube und noch heute kommt es mir vor wie eine Geschichte, ein Teil eines Romans, wo nicht Kinder, sondern Erwachsene die Hauptrolle spielten. So benahm sich doch kein gesundes Kind!

    ***


    Großeltern

    Großmutter und Großvater sind auch ‚Snobs’, sagen Mutter und Vater. Ich weiß es nicht selbst, aber das sagen sie. Die beiden wohnen in einem großen Haus. Kurtis hat behauptet, es sei so riesig, dass unser eigenes Haus drei Mal in den Esssaal passen würde. Ich glaube ihm das nicht wirklich, weil er nie dort gewesen ist, aber es muss schon ziemlich riesig gewesen sein. Großvater ist nämlich der Besitzer eines großen Verlages und er war auch der Grund gewesen, warum Vater je in das Buchgeschäft eingestiegen war. Zuerst hat Vater sogar in Großvaters Verlag gearbeitet. Er war sehr beliebt bei den anderen Arbeitern dort, hat Mutter immer gesagt. Das glaube ich ihr auch, weil Vater ein sehr netter und hilfsbereiter Mann ist, der gute Literatur erkennt und zu schätzen weiß und schon das eine oder andere Talent aus den Massen gezogen hat, obwohl das nicht zu seiner Arbeit als Sprachwissenschaftler gehört.

    Vater hat dort gearbeitet, aber nur bis Großvater und er sich gestritten haben. Ich weiß noch immer nicht, worum es ging, weil meine Eltern es mir nicht sagen wollen und ich meine Großeltern seit dem nie wieder gesehen habe. Sicherlich werden Mutter und Vater es mir später mal erklären, aber sie scheinen zu denken, ich sei noch zu jung. Das kann ich verstehen und ich habe sie nie damit genervt nachzufragen, was passiert ist.

    Das einzige Mal, an das ich mich klar erinnern kann meine Großmutter gesehen zu haben, ist damals, als ich sieben war. Ich weiß es noch als wäre es gestern gewesen, weil es eine der schlimmsten Erinnerungen ist, die ich in mir trage. Es hat an der Tür geklingelt und Tarzan und ich waren die nächsten dran, sodass ich aufstand mit ihm in der einen Hand und sie aufmachte. Dort stand Großmutter dann. Ich habe sich nicht erkannt, aber sie hat mich erkannt und ihr Ton war genug, um mir zu sagen, wer sie war. Die Art wie sie meinen Namen überrascht und dennoch begeistert geflüstert hatte, als sie sich zu mir hinunter gebeugt hatte. Von dem Moment an konnte ich sie schon nicht leiden, weil ich genau wusste, dass sie ein ‚Snob’ war.

    Sie hatte Tarzan aus meiner Hand genommen und ich Unwissende hatte es zugelassen, weil ich dachte, sie wollte ihn bewundern, meinen süßen Tarzan. Aber stattdessen hat sie ihn in den Garten hinter sich geschmissen. Sie hatte so angewidert geguckt und behauptet er sei schmutzig und ich solle doch den Hasen nehmen, den sie mir mitgebracht hatte. Ich habe sofort geschrieen. Mutter war an meiner Seite, mich in ihren Schutz greifend und Großmutter hatte sich zu ihrer vollen Größe aufgerichtet, ein wenig größer als Mutter. Der Hase wurde praktisch erwürgt von Großmutter und ich hatte ein wenig Mitleid mit ihm. Mein Hass aber für Großmutter war zu groß, als dass ich mich diesen Gefühlen widmen konnte.

    Ich glaube Vater, war an dem Tag nicht im Haus, zumindest war er nicht da, bis Großmutter ihre freie Hand erhoben hatte, um Mutter mit einem Hieb ins Gesicht zu schlagen. Dann war er aber sofort da, ob aus dem Haus oder von Instinkten getrieben von irgendwoher, er war da, um Großmutter von Mutter wegzuschubsen. Sie fiel die kleine Treppe hinunter auf den Fußweg, der zur Tür führte und ich war von Stolz erfüllt. Was seine Worte bedeuteten, wusste ich natürlich nicht, aber ich erinnere mich genau: „Lass meine Frau und meine Familie in Ruhe, Mutter. Eure Intrigen haben genug Schaden angerichtet, du wirst sie nicht bekommen!“ Wen würde sie nicht bekommen, wollte ich immer wissen. Aber Vater sagte nie etwas dazu. Ich adoptierte den Hasen, der auf dem Fußweg liegen geblieben war, habe ihn aber nur in ein Regal gestellt, weil er noch nach Großmutter gerochen hat. Erst als ich nach Hogwarts ging, ganz ohne Tarzan, habe ich den Hasen mitgenommen, in meine Welt.

    ***


    Geschichten

    Als ich noch jünger war, also jünger als heute, da hat mir Mutter mehr vorgelesen als heutzutage. Immer hat sie Geschichten für mich geschrieben, die mich für die entsprechende Situation aufmuntern und nachdenklich machen sollte. Zum Beispiel, als die ganze Sache mit Peter und Tarzan vorbei ging, da hat sie eine Geschichte geschrieben über eine Prinzessin, die von ihrem eigenen Berater betrogen wurde und diesen dann vor dem ganzen Königreich bloß gestellt hat, aber auf eine sehr weise und graziöse Art. Ich malte mir aus, wie es wäre, wenn ich Peter ebenso wie diese Prinzessin kriegen könnte, aber meinte Mutter führte die Geschichte fort und die Prinzessin vergab dem Berater, so dass auch ich es nicht mehr für notwendig hielt Peter großartig bereuen zu lassen. Meine Mutter hat mir mit ihren Geschichten oft geholfen das Richtige zu tun.

    Diese Geschichte von der Prinzessin, sie hieß Solonia, habe ich von all meinen kleinen Geschichten fast am liebsten. Sie ist immer von oben in meinem Kasten die zweite, damit ich sie schnell finden kann, wenn ich über Tarzan nachdenke, und wie ich ihn vermisse und die Wut über Peter erneut aufbrodelt. Mit diesen Geschichten schütze ich mich und andere und bald, wenn ich erwachsen bin, werden alle sie lesen und ihre Weisheiten erfahren. So einfache und grundlegende Weisheiten, die eigentlich jeder kennen sollte. Jede Mutter und jeder Vater, um es jedem Kind beizubringen. Und für alle die, die keine Mutter oder keinen Vater haben oder einfach Eltern haben, die diese Weisheiten nicht kennen, für die werden diese Geschichten berühmt sein.

    Meine liebste Geschichte aber, die, die immer die Oberste im Kasten ist, ist die des Burschen und seiner Schwester im spätviktorianischen London, die gemeinsam große Abenteuer erleben und entdecken, dass sie noch zwei weitere Brüder haben. Der eine wurde von einer reichen Familie aufgezogen und der andere war ein Dieb geworden. Als die vier zueinander gefunden hatten, erlebten sie gemeinsam die wundersamsten Abenteuer. Natürlich war die Geschichte auf Kurtis, Davy, Simon und mich maßgeschneidert, aber sie war trotzdem die spannendste und wir vier haben sie oft durchgespielt, sodass Mutter wahnsinnig wurde und immer mehr neue schreiben musste, damit wir ihr nicht mit denselben alten Zeilen auf den Zeiger gingen.



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