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Komme von: Geschichten des Waldes
Irgendwie kam ich mir schon fast unhöflich vor, wie ich vor Demie wartete, dass wir los könnten. Ihre Anmerkung, das ich vielleicht doch schon bald einen finden würde, war nicht hilfreich, doch versuchte ich die Worte dankend anzunehmen. Sie wollte doch nur helfen und nett sein. Ich bin wirklich kein Genie darin zu verbergen, wie ich mich fühle. Und das dumme in dieser Situation war noch dazu, dass ich mich schuldig fühlte, weil es ihr doch bestimmt unangenehm war, dass ich mich nun so komisch benahm. Ich glaube, das macht keinen Sinn. Ich denke wohl über zu viele Ecken und zu viele Dinge nach. Und obwohl ich das weiß, kann ich das Verlangen alleine zu sein nicht eindämmen. Aber ich schweife wieder ab. Mr Rabbit baumelte in meiner Hand, ich spürte seinen warmen, vertrauten Griff. Was würde ich nur ohne ihn machen? Ich hätte wohl nie meine Zeit hier überlebt, obgleich ich das Schloss liebe. Und selbst jetzt, obgleich er eigentlich nicht gerne vor anderen Leuten spricht, flüsterte er nur für mich hörbar Worte der Beruhigung zu mir hinauf. Meine Mundwinkel zuckten zu einem leichten Lächeln. Demie schien mein plötzlicher Eifer reinzugehen zu erstaunen, weil ich noch vorher so sorglos wegen der Zeit gewesen war. Aber was war schon die Zeit? Und vorhin war vorhin und jetzt ist jetzt und jetzt will ich rein! Ich zuckte mit der Schulter, ein leicht entschuldigender Blick im Gesicht, "Ist es meine Sorlosigkeit wert erwischt zu werden?" Diese Frage erforderte keine ernsthafte Antwort.
Demie stand mit aller Grazie einer Dame auf und ich war wieder gezwickt von ihrer erwachsenen Aura. Wie gerne würde ich jetzt schon so alt sein wie sie, so hübsch. Ich war hin und her gerissen zwischen dem Verlangen reinzulaufen und dem noch ein wenig Zeit in ihrem Schatten zu verbringen. So unterwürfig hatte ich mich selbst noch nichteinmal im Gedanken erlebt. Aber wie konnte es auch anders sein, mit so einem Mädchen wie Demie? Sie klopfte ihren Umhang nach dem sitzen kurz ab. Huch! Ich sah meinen eigenen Umhang an, der Spuren von Grashalmen und Moos an sich kleben hatte. Schnell, während Demie noch mit sich beschäftigt war, klopfte ich ihn ab. Ich bin halt wirklich noch ein Kind. Wie deprimierend. Ich schob auch meine Haare rasch hinter meine Ohren stolperte Demie dann schnell hinterhet als sie ansagte, dass sie dann mal los sollten, und auch gleich zu gehen anfing. Als ich mit ihr aufgeholt hatte und neben ihr her tappste, ich war wirklich beträchtlich kleiner als sie, "Ich hoffe nur, dass es noch nicht nach sechs ist..." war das einzige, was ich sagte. Ich hörte den Wald noch sehnsüchtig hinter mir rauschen, bis wir dann aber am Schloss angekommen waren und in die Eingangshalle eintraten, so dass das Geräusch mit dem Zufallen der Tür verschwand.
Ich wandte mich zu Demie, warf noch einen kurzen Blick zur Türe, die zum Dorm der Hufflepuffs führte, und sah erst dann wieder zu ihr. Ich kam mir wieder etwas unhöflich vor, weil ich so darauf fixiert war schnell zu verduften. Ich stopfte Mr Rabbit kurz in meine Tasche, die ich dann vor meiner Brust hielt, fast wie ein schützendes Schild, und sprach, irgendwie unnatürlich schnell, "Also, ich muss hier lang," sie deutete mit einer Hand in die Richtung der Tür, "Und ich schätze mal du musst auch wo anders lang, also wollte ich mich kurz bedanken. Es war schön zu reden, aber ich muss jetzt gehen, bin schon so müde, wir sehen uns bestimmt mal auf den Gängen, tschüss." Woah! Schneller gings irgendwie auch nicht. Ich nickte schnell mit dem Kopf, als letztes Zeichen des Abschiedes, und wartete nur noch auf ihre Antwort, einen Schritt schon in Richtung Tür gemacht und dann auf dem Weg.
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Komme von: Geschichten des Waldes
"Ist es meine Sorglosigkeit wert erwischt zu werden?" frage Nathalie, aber es hörte sich so an, als ob sie diese Frage mehr zu sich selbst gestellt hatte. Ich legte also den Kopf leicht schräg und sah sie an. „Das musst du wissen.“ erwiderte ich nur und zuckte die Schultern. Was war schon dabei, wenn man sorglos war? Ich war es selten, obwohl ich mir wünschte, dass es manchmal bei mir der Fall war. Ich machte mir einfach zu viele Gedanken über alles. Na ja, dass hatte alles seine guten und seine schlechten Seiten.
"Ich hoffe nur, dass es noch nicht nach sechs ist..." meinte sie dann, während sie neben mir herging. Sie war mir ziemlich schnell gefolgt und ich hatte das Gefühl gehabt, dass ihr nicht wohl dabei war, hier mit mir zu sein. Aus den Augenwinkeln hatte ich beobachtet, wie sie sich schnell zurecht machte, als sie glaubte, dass ich sie nicht sehen kann. Ich fand es irgendwie süss und es passte einfach zu ihr. Man konnte nicht erwarten, dass man, wenn man noch so jung war, sofort perfekt alles konnte. Man erlernte alles mit der Zeit. Aber ich fand dennoch, dass sie recht gut aussah und sie sich keinesfalls in meiner Nähe irgendwie schlecht fühlen musste. Ich hatte heute auch nicht so einen guten Tag gehabt und sah dementsprechend ein wenig fertig aus. Nur zu gut, dass ich wenigstens auf meine Kleidung achtete. Ohne ordentlich gekleidet zu sein verließ ich nie das Schloss.
„Mh.. ich denke, dass wir noch früh genug drinnen im Warmen sein werden und uns keinen Ärger einhandeln werden. Sicherlich sind auch noch andere hier draußen. Mach dir keine Sorgen darüber.“ sagte ich leichthin und schritt weiterhin neben ihr her.
Schnell hatten wir das Schloss erreicht. Nathalie blieb in der Eingangshalle stehen und wandte sich dann mir zu. "Also, ich muss hier lang," sagte sie zu mir und deutete zu einer Tür. Ich nickte leicht. „Eigentlich muss ich nirgendwo hin, aber ich denke, ich werde wohl etwas Essen gehen. Es wird langsam Zeit.“ Leicht lächelnd sah ich sie an.
"Und ich schätze mal du musst auch wo anders lang, also wollte ich mich kurz bedanken. Es war schön zu reden, aber ich muss jetzt gehen, bin schon so müde, wir sehen uns bestimmt mal auf den Gängen, tschüss."
Ein wenig irritiert sah ich sie an. Das ging aber schnell… Na ja, sollte mir auch Recht sein, ich hatte nichts dagegen, wenn ich nun wieder alleine sein würde. Also nickte ich ein wenig und sah sie an. „Gut, dann werde ich wohl in diese Richtung gehen.“ meinte ich und deutete in die Richtung, in der die große Halle lag. „ Ich wünsche dir noch viel Spaß. Es war schön, mit dir zu reden. Aber bedanken brauchst du dich deshalb nicht. Ich habe es gern getan.“ erklärte ich. Sie wollte mich scheinbar schnell loswerden. Es war mir so, als ob ein unbehagliches Gefühl auf ihr lag, allerdings wollte ich sie damit nicht irgendwie beleidigen oder so. War es wirklich so unangenehm mit mir? Das konnte ich mir gar nicht vorstellen. Ich war doch meistens nett zu den Leuten. Aber das war nun auch egal. Nathalie hatte sie entschlossen zu gehen und ich würde sie sicherlich nicht aufhalten.
„Mach es gut! Vielleicht sehen wir uns irgendwann mal wieder?“ Ich sah sie an, erwartet allerdings keine Antwort von ihr. Also lächelte ich sie noch kurz an, ehe ich ihr den Rücken zuwendete und dann in die Richtung der großen Halle verschwand.
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