Wie jeden Unterricht hatten sich die Schüler im Gewächshaus eingefunden und nur der Jahrgang zeigte, welches Gewächshaus wir besuchten. Die Fünftklässler erforderten schon wesentlich weniger Kontrolle und das Gewächshaus zwei ist auch dieses Jahr noch ihr Unterrichtsort, bevor sie die letzten zwei Jahre in das dritte Haus wechseln würden, in dem dann die – ihrer Meinung nach – interessantesten Pflanzen auf sie warteten. Für mich war jede Pflanze ein interessantes Objekt, ob sie nun harmlos, nützlich oder einfach nur gefährlich war, was allerdings bei den wenigsten der Fall war. So gut wie jede dieser Pflanzen hat eine positive Wirkung und aber auch eine negative. Es kommt, wie so meist, einfach nur auf die Dosierung der Pflanze an. Doch das den Schülern zu vermitteln ist zwar einfach, doch interessierten sie Fleischfressende Pflanzen einfach mehr als gewöhnliche Algen.
Während sie die Gewächse, die vor ihnen standen in kurzen Worten beschrieben und manchmal auch ein Bild dazu malten, um sich einzuprägen, wie diese Pflanze aussah, sich anfühlte und roch, beobachtete ich sie nur, langsam um die Gruppe herum schreitend. Nächstes Jahr würden nur noch die Schüler hier sein, die sich wirklich für dieses Fach interessierten, die Kräuterkunde liebten oder für ihren zukünftigen Beruf brauchten. Noch waren Kandidaten dabei, die der Unterricht langweilte und bei denen ich schon anhand ihrer schlampigen Aufzeichnungen sah, dass sie die Stunde nicht ernst nahmen. Meist ignorierte ich deren Getue, übersah einfach deren Desinteresse, doch manchmal provozierte genau das mich, diesen Leuten meine Fragen zu stellen. Ich wollte, dass meine Schüler wirklich aufpassten und auch etwas mitnahmen aus der Stunde, auch wenn ich bei manchen bezweifelte, dass sie vor dem Unterrichtsraum noch wussten, was sie gerade gelernt hatten. Es gab hoffnungslose Fälle.
Im heutigen Unterricht hatte ich ihnen eine Pflanze vorgestellt, die im Wasser lebte und Algen glich, was auch das mangelnde Interesse gewisser Schüler zeigte. Sie sah nicht gefährlich genug aus, man brauchte weder Handschuhe noch sonst irgendetwas, um sich vor diesen Pflanzen zu schützen. Das Einzige, was für das »Dianthuskraut« wichtig war, war das sie genug Wasser um sich hatte, warum sie auch halb mit diesem bedeckt waren. Das Kraut wirkte, als würde es darin schwimmen und wogte leicht hin und her, wurde aber durch das immer wieder vorsichtige hinein greifen der Schüler aus ihrem Rhythmus gerissen. Ich hatte sie dazu angehalten – wie immer – das algenähnliche Gewächs auch zu berühren, um zu fühlen, es auch mit geschlossenen Augen wieder zu erkennen. Dieses Mal mussten sie recht vorsichtig sein, um die Blätter nicht zu zerreißen oder abzubrechen. Ich wusste jetzt schon, dass ich nach der Stunde ein oder zwei Pflanzen hatte, die zu pflegen waren. Kinder … oder eher Jugendliche, waren nun einmal nicht ernsthaft und vorsichtig genug, um so etwas zu verstehen oder umzusetzen. Oder es war ihnen gleichgültig, was leider auch oft der Fall war.
»So, nun stellen sie die Gefäße bitte wieder vorsichtig an den Ort zurück, an dem sie sie geholt haben, versuchen dabei bitte, das Wasser darin nicht zu verschütten. Sie hatten eine Stunde lang Zeit, die Pflanze anhand dieser und auch dem Buch zu studieren und hoffe, dass sie dadurch die Hausaufgabe mit Bravour bewältigen. Und zwar sollen sie mir bitte das Aussehen so gut es geht beschreiben, ebenso die Wirkung, wofür man sie benötigt und was die Bezeichnung der Pflanze (»Gilly weed«) für Bedeutungen hat. Vielleicht kommen sie ja auch drauf, welches Getränk im »Drei Besen« ebenfalls aus dieser Pflanze gewonnen wird.« Während sie so vorsichtig und gleichzeitig so schnell wie möglich die Pflanzen zurück trugen, schrieb ich mit dem Zauberstab die Hausaufgabe noch einmal auf die Tafel. »Und nun wünsche ich noch einen schönen Tag, sie können nun gehen…«, beendete ich den Unterricht dann.
Es war ein recht heißer Tag, die letzte Stunde vor den Ferien für den zweiten Jahrgang. Die Sonne brannte schon recht früh heiß herab und im Gewächshaus 1, in dem die weniger gefährlichen Pflanzen waren, war es durch die hohe Luftfeuchtigkeit doch ein wenig anstrengend zu unterrichten. Da ich das wusste und auch sehr gut wusste, dass mir die Schüler hier fast einschlafen würden, beschloss ich, vor dem Gewächshaus ein paar Tische aufzubauen und die Pflanzen nach draußen zu schaffen, die wir heute durchnahmen. Schon früh genug war ich nach unten gegangen und begann, mit dem Zauberstab die Tische, die für solche Momente in der kleinen Kammer neben dem Gewächshaus gestapelt waren, herauszuschaffen und aufzustellen. Keine besonders anstrengende Arbeit, aber körperliche Arbeit schätzte ich sowieso nicht sonderlich.
Nachdem die drei großen Tische in Form eines Us da standen, begann ich eine Pflanze nach der anderen vorsichtig nach draußen zu bugsieren. Bei den Tischen war alles wesentlich schneller vor sich gegangen, doch bei meinen Pflanzen war ich heikel und so brauchte ich doch einige Zeit, bis ich alle 10 heraußen hatte, an jedem Tisch drei und eine auf einem vierten kleinen Tisch, der wie ein I-Punkt über dem U stand. Nun wartete ich darauf, dass die Schüler eintrafen und sah auch schon, wie sie nacheinander aus dem Schloss den Weg zu mir her kamen. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich noch ein wenig Zeit hatte und so ging ich die Runde, betrachtete jede meiner Pflanzen, ob alles in Ordnung war, es ihnen gut ging und nirgendwo alte Blätter hingen oder eine Wurzel anfing zu faulen. Den Schülern, die nacheinander erschienen nickte ich freundlich zu und als dann endlich alle da waren, dastanden wie ein verschüchterter Haufen, schritt ich zu meinem Tisch und begann mit dem Unterricht.
»Guten Morgen allerseits. Bitte tretet zu zweit oder dritt je zu einer der Pflanzen und legt euere Sachen bereit. Bücher, Feder, Tinte und Pergament. Wir werden nun vor den Ferien nicht mehr viel Neues durchmachen. Diese Pflanzen kennt ihr schon, habt schon von mir ein wenig über sie in der letzten Stunde gehört. Heute werden wir praktisch ein wenig mit ihnen arbeiten, damit ihr ein Gefühl für sie bekommt. Kann mir jemand sagen, worum es sich hier handelt? … Nathalie?« Nachdem das Mädchen die Frage mit »Bubotubler« richtig beantwortet hatte, gab ich ihr 10 Punkte für das Haus und unterrichtete weiter. Ich mochte diese Klasse. Es war ein wenig ruhiger hier als bei den höheren Jahrgängen. Noch waren sie nicht mutig genug, den Lehrern viel Ärger zu machen und wussten schon ein wenig, so dass nicht all zu viel Chaos herrschte. Aber ich unterrichtete eigentlich jeden Jahrgang gerne. Jeder hatte so seine Vor- und Nachteile.
»Gut, wie schon gesagt, sind das Bubotubler, die wir letzte Stunde schon ein wenig angeschaut haben. Das Aussehen kann man mit einer großen Schnecke vergleichen. Bitte schreiben sie mit… Die Farbe ist dunkelbraun, schon fast schwarz und an den Stängeln hängen schwarze Geschwulste, die mal größer, mal kleiner sein können. Das kommt natürlich ganz auf das Alter der Pflanze darauf an und wie viel Flüssigkeit sich in diesen Geschwulsten schon gesammelt hat. Der Stängel der Pflanze ist rau, leicht hügelig und wirkt robust. Die Geschwulste haben eine Lederartige Umhüllung, die schon ein zwei Millimeter dick werden kann… Nun schaut euch die Pflanze einmal ein wenig genauer an. Taut euch auch, sie anzufassen. Das kann auch ohne die Handschuhe geschehen, solange ihr nicht anfangt, an den Geschwülsten herumzudrücken. Seid vorsichtig und nehmt euch Zeit.«
Nachdem ich ihnen die Wichtigsten Dinge mitgeteilt hatte, ließ ich sie erst einmal die Pflanzen betrachten. Vorsichtig sollten sie sie anfassen, aufschrieben, was ihnen auffiel, wie sie ausschauten, sich anfühlten und wozu sie da waren. Alles was ihnen einfiel sollten sie niederschreiben. Ich empfand es als sinnvoll, dass man eine Pflanze auch erkannte, wenn man sie nicht sah, sondern fühlte, roch oder schmeckte. Kam natürlich auch darauf an, ob sie ess- oder trinkbar war. Manche sicher, andere wiederum waren giftig oder waren nur in einer bestimmten Zubereitung als Getränk oder als Heilmittel zu gebrauchen. Wieder andere wurden von Professor Sanderson als Zutat für einen Zaubertrank benutzt. Seit ich auch Severin unterrichtete, den diesjährigen Schulsprecher, wusste ich auch, dass es wichtig war, eine Pflanze auch so beschreiben zu können, dass man sie auch als Blinder vor sich sah. Nur so konnte auch er gute Noten schreiben, was mich stolz machte, da es auch von einem guten Unterricht zeugte.
»Riechen tut der Bubotubler nur sehr schwach nach Benzin, wenn er noch unversehrt ist. Werden die Geschwulste aufgestochen, nimmt der Geruch sehr stark zu. Der Inhalt der Geschwulste ist dickflüssig und schaut aus, wie Eiter. Riechen tut er intensivst nach Benzin und kann auch sehr unangenehme Reaktionen auslösen. Sobald Flüssigkeit aus der Pflanze kommt, habt ihr bitte die Handschuhe anzuziehen! Auf der haut löst der Inhalt brennende Reaktionen aus, kann aber von unserer Heilerin wunderbar als Mittel gegen Akne verwendet werden. Man sagt, dass nichts besser ist als Bubotubler-Eiter und ich will der Heilerin in diesem Punkt nicht widersprechen…
Nun stellt euch bitte je an eine Pflanze, zieht euch die Handschuhe an und drückt je die großen Geschwulste auf und sammelt den Eiter in den Eimern, die bei den Pflanzen stehen. Bitte lasst allerdings die kleinen in Ruhe, die, die nicht größer sind als euere Faust. Die müssen erst wachsen und sind lang nicht so geeignet.«
Nach der kleinen Theorie noch dazwischen, ließ ich sie bis zum Ende der Stunde weiter arbeiten. Manche waren schneller fertig, andere wiederum arbeiteten lieber langsamer, was allerdings bei keinem etwas über die Gründlichkeit der Arbeit aussagte. Man konnte auch schnell sein und doch alles ordentlich erledigen, wie manche unter ihnen. Und Schüler, die einfach zwei linke Hände hatten, gab es auch in jedem Jahrgang. Solche wurden von mir einfach mehr im Auge behalten, so dass ich ihnen helfen konnte oder auch dazwischen fahren, um meine Pflanzen zu retten. »Diejenigen, die fertig sind, können gehen. Die Aufgabe über die Ferien findet ihr hinter mir auf der kleinen Tafel. Ich wünsche die Eulen bis zum ersten September. Und nun wünsche ich euch allen wunderschöne Ferien. Genießt die freien Tage und vergesst nicht zu viel. Alles was ihr vergesst, müsst ihr wieder nachlernen im September…«, ich wusste, dass meine Worte nicht mehr gehört wurden in der Erleichterung der Schüler, dass auch diese Stunde um war und die Ferien immer näher rückten…
Hausaufgabe:
»Beschreibt in kurzen Worten das Wichtigste über einen Bubotubler. Aussehen, Geruch, Verwendungszweck.«
Ein wenig irritierte mich der schnelle Abgang von Professor Litby dennoch, auch wenn ich sie nicht aufgehalten hatte. Vermutlich würde sie mir den Grund nicht sagen, aber ich hatte vor, sie demnächst zu fragen, ob auch alles in Ordnung ist. Nachdem ich den Nachtisch zurückgeschoben hatte, stand ich auf, um die Halle zu verlassen. Es war zwar schon spät, aber dennoch hatte ich vor, in die Gewächshäuser zu gehen und zu den Käfigen, in denen die kleineren Tiere lebten, sowie an den Rand des Waldes, wo die größeren von Hagrid betreut wurden. Er machte mir das Leben ein wenig einfacher, hatte Spaß daran Tiere zu pflegen und schaute auch in den Ferien auf meine Schützlinge, auch wenn er die harmlosen Tiere als langweilig empfand, was mir immer wieder ein Schmunzeln entlockte.
Als ich die Türe nach draußen öffnete, verzog ich mein Gesicht, es war nass und es regnete, also würde ich wohl nur nach meinen Pflanzen schauen. Die Tiere sparte ich mir für morgen auf, ich hatte keine Lust, im Regen bis zu Hagrid zu laufen und zum Tierhaus, das ich beantragt hatte, um die kleineren Tiere dort artgerecht unterzubringen. Mit schnellen schritten eilte ich zum Gewächshaus eins, um erst einmal nach den einfachen und sanften Pflanzen zu schauen. Der geübte Blick sagte mir beim Rundgang, dass alles in Ordnung war, sie gut gediehen und ich den kleinen Hauselfen, die sic in den Ferien um die Pflanzen kümmerten, vertrauen konnte. Auch im Gewächshaus zwei und drei war alles in Ordnung. Zufrieden schloss ich die Türe vom letzten Gewächshaus ab, damit niemand unbefugt hinein konnte und eilte den Weg wieder ins Schloss, um nicht all zu nass zu werden.
Mein Weg führte mich in mein Büro, an dem anschließend, so wie bei allen Lehrern, die kleine Unterkunft war, mein eigenes Reich, in dem ich lebte, wenn ich hier in Hogwarts war. Sobald ich dort angelangt war, stand ich unter die Dusche in dem etwas mickrigen Baderaum, um mich mit warmen Wasser berieseln zu lassen, da es draußen doch etwas kühl war. Danach begab ich mich wieder in mein Zimmer, um ins Bett zu gehen. Es hatte sich eigentlich nicht all zu viel ereignet, die Ankunft war wie immer gewesen und was das mit dem Punkteabzug soll, würden wir wohl noch früh genug erfahren – was Julian Morgan wieder angestellt hatte. Ziemlich müde nach so einem langen Tag schlief ich dann endlich ein.
Recht früh wachte ich auf, blickte zur Decke und starrte diese an, bis ich mich dazu entschloss, aus dem Bett zu steigen. Ich wollte noch die ganzen Tiere besuchen gehen und da einige Schüler vormittags Unterricht beim neuen Professor hatten, würden vermutlich nicht all zu viele auf den Gängen sein, vor allem, da sie sicher teilweise noch genossen, auszuschlafen. Also schlüpfte ich in meine – wie fast immer – schwarze Kleidung, um dann mit wehendem Umhang die Gänge entlang zu eilen, auf dem Weg zu Hagrid und zum Tierhaus. Als erstes machte ich mich auf den Weg zum Wildhüter, der mich freundlich empfing. “Einen Grog, Professor?“, fragte er mich gleich, doch ich lehnte dankend ab. Alkohol vertrug ich nicht sonderlich und so ließ ich es bleiben. “Während meiner Abwesenheit die Tiere gut gepflegt? Irgendetwas Wichtiges passiert? Todesfälle? Krankheiten?“, fragte ich ihn auf meine knappe Art und Weise. Ich hatte ihn schon unterrichtet, bevor er von der Schule geschmissen wurde, und kannte ihn daher recht gut und sein Talent mit Tieren umzugehen. Meiner Meinung nach gab es wenige Schüler, die es mit ihm Talentmäßig aufnehmen konnten.
“Nö, alles wie immer Professor. Ist ncihts wichtiges passsiert, eigentlich recht langweilig die Ferien…“, erzählte er mir mit bedauerndem Kopfschütteln und ich lächelte kurz. Was für ihn ein Abenteuer war, war für andere gefährlich und so war ich doch recht froh, dass alles ruhig war. “Gut, dankeschön. Dann wird ich jetzt noch nach den kleineren Tieren schauen, die anderen weiß ich in sicheren Händen. Und dass sie die im Tierhaus als langweilge empfinden, weil ich.“, sagte ich, als ich mich erhob, um seine Hütte wieder zu verlassen. “Nun ja, Professor. Jeder hat so seine Lieblinge, nicht war.“, meinte er mit einem schiefen Grinsen, als ich durch die Tür trat. “Da haben sie recht, Hagrid. Bis morgen…“, verabschiedete ich mich von ihm und ging den Weg zum Tierhaus entlang. Der Boden war noch feucht vom vorigen Tag und knatschte leise unter meinen Schuhen, bis ich bei der Tür angelangt war, die ich aufsperrte.
Langsam schritt ich durch den Raum, schaute nach all den kleinen Wesen, um mich davon zu überzeugen, dass es ihnen gut ging. Beim Käfig für die Bowtruckles blieb ich stehen. Solange sie Holz in ihrem kleinen Wohnort hatten, das lebte, waren sie auch hier zufrieden, auch wenn ich nie lange welche einsperrte. Dennoch, ich brauchte sie und so hatte ich immer ein paar hier. Ich sah, dass einer von ihnen nicht im Holz versteckt war, sondern heraußen lag, sich auch nicht rührte, als ich näher kam. Sofort öffnete ich das Türchen und nahm ihn heraus, um ihn mir anzuschauen. Vorsorglich sperrte ich wieder zu, die kleinen Wesen waren sehr schnell, wenn es ums abhauen ging. Vorsichtig untersuchte ich das Wesen und stellte fest, dass – aus welchem Grund auch immer – einige seiner knorrigen Extremitäten verletzt waren, dass Harz heraus sickerte. Verwundet, was das Wesen darin verletzen hat können, machte ich auf dem Absatz kehrt und beschloss zu Rosalie z gehen. Ich hatte hier nicht alles vorhanden, um das Wesen zu verarzten und die gute Dame hatte diese Dinge sehr wohl.
Mit dem kleinen Wesen im Arm schritt ich also den Weg zum Krankenflügel, nachdem ich das Tierhaus wieder gut abgeschlossen hatte. Ich wollte weder, dass wer hinein ging, noch dass irgendein Wesen abhaute. Im Schoss angekommen stieg ich die Treppen hoch, bis ich angekommen war, wo ich hin wollte. “Rosa? Sind sie hier?“, rief ich einfach einmal kurz, als ich durch die Türe getreten war. Ich wusste ja nicht, ob sie vielleicht in ihrer Kammer war oder im hintersten Winkel, sich um etwas kümmern, so blieb ich kurz stehen und wartete auf eine Antwort, während ich nachdenklich das Wesen auf meinem Arm anblickte. Woran es sich wohl verletzt hatte?
Alter
Galhard wurde am 02. Dezember in Braila; Rumänien geboren und ist inzwischen 35 Jahre alt.
Schulstand
Galhard war früher Schüler in Ravenclaw und unterrichtet seit 11 Jahren in Hogwarts die Fächer 'Pflege magischer Geschöpfe' und 'Kräuterkunde'. Zusätzlich ist er Hauslehrer von Ravenclaw.
Zauberstab
12 Zoll, Eiche, Drachenherzfaser
Fächer
Pflege magischer Geschöpfe
Kräuterkunde
Herkunft und Familie
Galhards Vater Ulfrid Graveton ist inzwischen über sechzig Jahre alt und im Ruhestand. Früher war er im Zauberministerium in der Abteilung für unbefugte Zauberei beschäftigt. Er ist ein kleiner energischer Mann, der meist in dunklen Roben zu sehen ist. Auf seiner Nase trägt er eine dicke Hornbrille, da er nicht mehr sonderlich gut sieht.
Die Mutter des Professoren, Alruna, ist im letzten Jahr gestorben. Sie war eine sehr zierliche, einfache Hausfrau und keine Hexe. Sie hatte sich ein Leben lang nicht ganz mit der Zauberei abfinden können und einige Male mit ihrem Mann gestritten, wenn sie verlangt hatte, das er sich normal anziehen und nicht in diesen Roben durch die Gegend rennen solle.
Galhard hat keine Geschwister, da seine Mutter Schwierigkeiten bei seiner Geburt hatte und der Arzt von einer weiteren Schwangerschaft abgeraten hatte. Die Familie ist hoch angesehen und recht bedeutend in Rumänien, da sie zu einem der ältesten Zauberergeschlechter Rumäniens gehören und schon einige bedeutende Zauberer und Hexen hervorgebracht hat. Zu den Muggel stehen sie neutral, wobei sie allerdings sehr darauf achten, ihnen keinen Einblick in ihr Leben zu gewähren.
Aussehen
Professor Galhard ist ein extrem schlanker Mann, der seine Figur durch sein weites Gewand und seine Robe kaschiert. Muskulös ist er kein bisschen, sondern eher recht untrainiert. Allerdings legt er auch nicht allzu viel Wert darauf, da es seiner Meinung nach nicht nötig ist.
Seine Augen sind von einem strahlenden, dunklen, fast schwarzem Blau und seine Haare pechrabenschwarz. Er hat etwas Bezwingendes an sich, so dass man seinen Blick nicht von ihm abwenden kann. Seine Haare trägt er halbwegs kurz und kämmt sie nur sehr nachlässig. Meist sind sie ziemlich zerzaust, was ihn aber nicht weiter stört. Seine Augen werden von dichten, dunklen Augenbrauen umrahmt und die Lippen sind recht schmal und meist zu einem Strich zusammengepresst.
Eine Narbe ziert seinen Hals, die er sich bei einem freundschaftlichen Fechtduell zugezogen hatte, als er seinem Gegenüber einen Moment lang aus den Augen gelassen hatte. Sie ist sehr dünn, nur ein weißer Strich, aber recht lang. Sie zieht sich vom Kinn bis zum rechten Ohr.
Gekleidet ist Galhard immer in schwarz, egal ob eine Robe oder ob er sich wie ein Muggel kleidet. Dadurch, dass er nur in Schwarz zu sehen ist, wirkt er ein wenig düster und unfreundlich.
Charakter
Galhard ist ein sehr ruhiger Mensch, der nur redet, wenn man ihn fragt. Er hält nicht viel von langen Diskussionen über sinnlose Themen und geht diesen auch aus dem Weg. Unter seinen Kollegen ist er als recht umgänglich und friedfertig bekannt, da er Streitereien nicht leiden kann. Meist ist er alleine und liebt die Gesellschaft nicht besonders. Auch die seiner Kollegen meidet er meistens. Viel lieber beschäftigt er sich mit seinen Unterrichtsfächern, für die er allerdings viel Hingabe zeigt.
Insgesamt ist Galhard ein recht strenger Mensch. Unordnung, Unpünktlichkeit, Unkonzentriertheit, das sind alles Dinge, die er verabscheut und wofür er schnell einmal Strafarbeiten verteilt. In seinem Unterricht hat man aufzupassen und sich nicht mit irgendwelchen Dummheiten zu beschäftigen. Dadurch ist er wohl auch nicht der Beliebteste, was ihn nicht groß schert. Die Schüler, die gerne lernen, mögen ihn und die, die zu dumm sind, ignoriert er. Auch in seinem ehemaligen Haus ist er recht beliebt, trotz seiner Strenge, da er ein fairer Lehrer ist und diese Tugend in Ravenclaw sehr geschätzt wird.
Besitz
Wirkliche Schätze besitzt Galhard nicht, da er ein recht einfaches Leben lebt. Tiere sind ihm nicht wichtig, sein Zauberstab und sein Besen sind für ihn Gebrauchsgegenstände. Das einzige, das man wohl als Schatz bezeichnen kann, ist ein Armreif seiner Mutter, den er in einer Schatulle aufbewahrt und in seinem Zimmer versteckt hat. Somit hat er ein kleines Erinnerungsstück an die Frau, die ihn geboren hatte.
Stärken und Schwächen
Ehrlichkeit wird bei ihm großgeschrieben. Schüler oder auch Kollegen, die ihm ins Gesicht lügen, um besser dazustehen, kann er nicht leiden. Da kann es ihm schon einmal passieren, dass er demjenigen gerade heraus sagt, dass er glaubt, dieser sei unehrlich zu ihm.
Galhard ist ein sehr zuverlässiger Mensch. Wenn man ihn um etwas bittet, dann hilft er meist und man kann sich auch auf ihn verlassen. Auch wenn ihm die Aufgabe vielleicht nicht so liegen mag, drückt er sich nicht davor, und sei es die langweiligste Aufgabe, die er sich nur vorstellen kann.
Galhard ist extrem verschlossen. Es fällt ihm nur schwer, wirklich ein Gespräch zu führen. Im Unterricht ist er wie ausgewechselt, da dass sein Gebiet ist, aber in allen anderen Dingen ist er einfach unfähig, sich mit anderen zu unterhalten. Stets versucht er eine Unterhaltung so kurz wie möglich zu halten und dieser so schnell wie möglich zu entfliehen.
Vorlieben und Abneigungen
Seine wohl größte Stärke ist sein Fach. Wenn es um die Pflege magischer Geschöpfe oder um die Kräuterkunde geht, kann ihm niemand das Wasser reichen, da er sich schon seit seiner Kindheit intensiv damit beschäftigt. Er kann über alles Auskunft geben und freut sich auch, wenn man sich dafür interessiert. Er hat zwar keine Schätzchenwirtschaft, aber es ist dennoch so, dass er die Schüler am liebsten hat, die in seinem Fach auch aufpassen.
Galhard hat eine absolute Schwäche für Süßes. Das ist eines der wenigen Dinge, wo er nicht widerstehen kann. Sei es Butterbier oder irgendwelche Naschereien, da muss der Lehrer sich sehr zusammenreißen, dass er nicht alles sofort aufisst. Meist verlässt er den Speisesaal auch, bevor der Nachtisch serviert wird, um seine Sucht ein wenig unter Kontrolle zu halten. Das einzig Positive daran ist, dass er deswegen nicht zunimmt. Er hat seine extrem schlanke Figur von seiner Mutter geerbt und so fällt es nicht auf, wenn er der Nascherei einmal unterliegt.
Was Galhard absolut nicht leiden kann, ist Unehrlichkeit. Eine Notlüge ist in manchen Momenten vielleicht angebracht, aber wenn man ihn bewusst anlügt oder täuscht kann er doch recht laut und ungehalten werden. Er scheint schon fast einen Riecher dafür zu haben, wer die Wahrheit sagt und wer nicht. Zumindest trifft er bei Lügnern recht oft ins Schwarze. Seine Schüler meiden es, ihn wirklich anzulügen, da ihnen der wütende Professor, dessen Augen dann böse funkeln, nicht ganz behagt.
Lebenslauf
Dass Ulfrid und Alruna überhaupt zusammengefunden hatten, konnte man schon eher ein Wunder nennen, da sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Er ein recht strenger Zauberer, nicht besonders attraktiv und sie ein ahnungsloses, sehr zierliches und hübsches Muggelmädchen. Aber wie das Schicksal so will, hatte er sie eines Tages bei einem seiner vielen Spaziergänge entdeckt und sich in den Kopf gesetzt, diese Mädchen zu heiraten. Es hat lange gebraucht, viele Stunden des Redens und des Treffens, bis sich eine Freundschaft entwickelte, aus der dann schlussendlich Liebe entstand.
Sieben Jahre nach diesem Spaziergang heirateten die Zwei endlich und er eröffnete ihr eines Tages, dass er ein Zauberer sei und bewies es ihr auch. Bis dahin hatte er es ihr verschwiegen, aus gutem Grunde. Es folgte die erste Streiterei, nachdem sich ihr Entsetzen gelegt hatte. Mit der Zeit fand sie sich damit ab, dass ihr Mann nicht ganz geheuer war, aber seine Roben waren noch öfter ein Streitpunkt.
Zwei Jahre nach der Hochzeit wurde die zierliche Frau schwanger und gebar, neun Monate darauf, unter sehr starken Schmerzen und Komplikationen, einen Jungen, den sie Galhard taufte. Diesen liebte sie und überhäufte sie mit all ihrer Zuneigung, in der Hoffnung, dass er so war wie sie und kein Zauberer wie ihr Mann. Doch sie wurde enttäuscht.
An seinem elften Geburtstag bekam Galhard den Brief von Hogwarts, der ihn einlud, ab dem nächsten Schuljahr dort zu lernen. Galhard selbst wusste nicht, wie er reagieren sollte, da er seine Mutter liebte und wusste, dass sie das nicht wünschte. Andererseits war er von dem, was sein Vater konnte, fasziniert. Schließlich entschied er sich für Hogwarts und beschwor damit einen jahrelangen Streit zwischen ihm und seiner Mutter hervor, der ihn lange peinigte.
In Hogwarts wurde er nach Ravenclaw eingeteilt und lernte sehr viel. Er war einer der besten Schüler, aber auch ein ziemlicher Eigenbrötler. Die meiste Zeit verbrachte er in der Bibliothek und beschäftigte sich mit allem, was mit Tieren und Pflanzen zu tun hatte, die ihn faszinierten.
Nachdem er seine Zeit auf Hogwarts abgeschlossen hatte, arbeitete er als Sekretär seines Vaters im Zaubereiministerium. Die Arbeit war ein wenig langweilig, aber er war die ersten paar Jahre zufrieden. Nebenbei beschäftigte er sich immer mit dem Hobby, das er schon in Hogwarts zu lieben gelernt hatte, die verschiedensten Lebewesen – Tiere wie Pflanzen. Als dann ein Brief von Hogwarts kam, weil sein alter Lehrer für Pflege magischer Geschöpfe und Kräuterkunde in den Ruhestand ging und ihn als Nachfolger empfohlen hatte, war er doch recht verwundert. Er selbst war sich nicht sicher, ob er sich dieses Amt wirklich zutrauen konnte und es gab einige Diskussionen mit seinem Vater, der ihm Mut machte und ihn dazu motivierte, diesen Job anzunehmen.
Es war schön wieder nach Hause, wie er es gerne bezeichnete, zurückzukehren. Inzwischen war er schon seit dreizehn Jahren wieder in Hogwarts und liebt das Unterrichten sehr. Mit seiner Mutter hatte er sich inzwischen ebenso wieder ausgesöhnt, nachdem er nicht mehr bei seinem Vater arbeitete. Als sie im letzten Jahr dann von ihnen schied, trauerte Galhard um die Jahre, in denen sie gestritten hatten.