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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Kräuterkunde
Professor Graveton Offline

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Beiträge: 18

10.01.2007 11:47
Letzte Stunde vor den Ferien Antworten
Es war ein recht heißer Tag, die letzte Stunde vor den Ferien für den zweiten Jahrgang. Die Sonne brannte schon recht früh heiß herab und im Gewächshaus 1, in dem die weniger gefährlichen Pflanzen waren, war es durch die hohe Luftfeuchtigkeit doch ein wenig anstrengend zu unterrichten. Da ich das wusste und auch sehr gut wusste, dass mir die Schüler hier fast einschlafen würden, beschloss ich, vor dem Gewächshaus ein paar Tische aufzubauen und die Pflanzen nach draußen zu schaffen, die wir heute durchnahmen. Schon früh genug war ich nach unten gegangen und begann, mit dem Zauberstab die Tische, die für solche Momente in der kleinen Kammer neben dem Gewächshaus gestapelt waren, herauszuschaffen und aufzustellen. Keine besonders anstrengende Arbeit, aber körperliche Arbeit schätzte ich sowieso nicht sonderlich.

Nachdem die drei großen Tische in Form eines Us da standen, begann ich eine Pflanze nach der anderen vorsichtig nach draußen zu bugsieren. Bei den Tischen war alles wesentlich schneller vor sich gegangen, doch bei meinen Pflanzen war ich heikel und so brauchte ich doch einige Zeit, bis ich alle 10 heraußen hatte, an jedem Tisch drei und eine auf einem vierten kleinen Tisch, der wie ein I-Punkt über dem U stand. Nun wartete ich darauf, dass die Schüler eintrafen und sah auch schon, wie sie nacheinander aus dem Schloss den Weg zu mir her kamen. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich noch ein wenig Zeit hatte und so ging ich die Runde, betrachtete jede meiner Pflanzen, ob alles in Ordnung war, es ihnen gut ging und nirgendwo alte Blätter hingen oder eine Wurzel anfing zu faulen. Den Schülern, die nacheinander erschienen nickte ich freundlich zu und als dann endlich alle da waren, dastanden wie ein verschüchterter Haufen, schritt ich zu meinem Tisch und begann mit dem Unterricht.

»Guten Morgen allerseits. Bitte tretet zu zweit oder dritt je zu einer der Pflanzen und legt euere Sachen bereit. Bücher, Feder, Tinte und Pergament. Wir werden nun vor den Ferien nicht mehr viel Neues durchmachen. Diese Pflanzen kennt ihr schon, habt schon von mir ein wenig über sie in der letzten Stunde gehört. Heute werden wir praktisch ein wenig mit ihnen arbeiten, damit ihr ein Gefühl für sie bekommt. Kann mir jemand sagen, worum es sich hier handelt? … Nathalie?« Nachdem das Mädchen die Frage mit »Bubotubler« richtig beantwortet hatte, gab ich ihr 10 Punkte für das Haus und unterrichtete weiter. Ich mochte diese Klasse. Es war ein wenig ruhiger hier als bei den höheren Jahrgängen. Noch waren sie nicht mutig genug, den Lehrern viel Ärger zu machen und wussten schon ein wenig, so dass nicht all zu viel Chaos herrschte. Aber ich unterrichtete eigentlich jeden Jahrgang gerne. Jeder hatte so seine Vor- und Nachteile.

»Gut, wie schon gesagt, sind das Bubotubler, die wir letzte Stunde schon ein wenig angeschaut haben. Das Aussehen kann man mit einer großen Schnecke vergleichen. Bitte schreiben sie mit… Die Farbe ist dunkelbraun, schon fast schwarz und an den Stängeln hängen schwarze Geschwulste, die mal größer, mal kleiner sein können. Das kommt natürlich ganz auf das Alter der Pflanze darauf an und wie viel Flüssigkeit sich in diesen Geschwulsten schon gesammelt hat. Der Stängel der Pflanze ist rau, leicht hügelig und wirkt robust. Die Geschwulste haben eine Lederartige Umhüllung, die schon ein zwei Millimeter dick werden kann… Nun schaut euch die Pflanze einmal ein wenig genauer an. Taut euch auch, sie anzufassen. Das kann auch ohne die Handschuhe geschehen, solange ihr nicht anfangt, an den Geschwülsten herumzudrücken. Seid vorsichtig und nehmt euch Zeit.«

Nachdem ich ihnen die Wichtigsten Dinge mitgeteilt hatte, ließ ich sie erst einmal die Pflanzen betrachten. Vorsichtig sollten sie sie anfassen, aufschrieben, was ihnen auffiel, wie sie ausschauten, sich anfühlten und wozu sie da waren. Alles was ihnen einfiel sollten sie niederschreiben. Ich empfand es als sinnvoll, dass man eine Pflanze auch erkannte, wenn man sie nicht sah, sondern fühlte, roch oder schmeckte. Kam natürlich auch darauf an, ob sie ess- oder trinkbar war. Manche sicher, andere wiederum waren giftig oder waren nur in einer bestimmten Zubereitung als Getränk oder als Heilmittel zu gebrauchen. Wieder andere wurden von Professor Sanderson als Zutat für einen Zaubertrank benutzt. Seit ich auch Severin unterrichtete, den diesjährigen Schulsprecher, wusste ich auch, dass es wichtig war, eine Pflanze auch so beschreiben zu können, dass man sie auch als Blinder vor sich sah. Nur so konnte auch er gute Noten schreiben, was mich stolz machte, da es auch von einem guten Unterricht zeugte.

»Riechen tut der Bubotubler nur sehr schwach nach Benzin, wenn er noch unversehrt ist. Werden die Geschwulste aufgestochen, nimmt der Geruch sehr stark zu. Der Inhalt der Geschwulste ist dickflüssig und schaut aus, wie Eiter. Riechen tut er intensivst nach Benzin und kann auch sehr unangenehme Reaktionen auslösen. Sobald Flüssigkeit aus der Pflanze kommt, habt ihr bitte die Handschuhe anzuziehen! Auf der haut löst der Inhalt brennende Reaktionen aus, kann aber von unserer Heilerin wunderbar als Mittel gegen Akne verwendet werden. Man sagt, dass nichts besser ist als Bubotubler-Eiter und ich will der Heilerin in diesem Punkt nicht widersprechen…
Nun stellt euch bitte je an eine Pflanze, zieht euch die Handschuhe an und drückt je die großen Geschwulste auf und sammelt den Eiter in den Eimern, die bei den Pflanzen stehen. Bitte lasst allerdings die kleinen in Ruhe, die, die nicht größer sind als euere Faust. Die müssen erst wachsen und sind lang nicht so geeignet.«


Nach der kleinen Theorie noch dazwischen, ließ ich sie bis zum Ende der Stunde weiter arbeiten. Manche waren schneller fertig, andere wiederum arbeiteten lieber langsamer, was allerdings bei keinem etwas über die Gründlichkeit der Arbeit aussagte. Man konnte auch schnell sein und doch alles ordentlich erledigen, wie manche unter ihnen. Und Schüler, die einfach zwei linke Hände hatten, gab es auch in jedem Jahrgang. Solche wurden von mir einfach mehr im Auge behalten, so dass ich ihnen helfen konnte oder auch dazwischen fahren, um meine Pflanzen zu retten. »Diejenigen, die fertig sind, können gehen. Die Aufgabe über die Ferien findet ihr hinter mir auf der kleinen Tafel. Ich wünsche die Eulen bis zum ersten September. Und nun wünsche ich euch allen wunderschöne Ferien. Genießt die freien Tage und vergesst nicht zu viel. Alles was ihr vergesst, müsst ihr wieder nachlernen im September…«, ich wusste, dass meine Worte nicht mehr gehört wurden in der Erleichterung der Schüler, dass auch diese Stunde um war und die Ferien immer näher rückten…

Hausaufgabe:
»Beschreibt in kurzen Worten das Wichtigste über einen Bubotubler. Aussehen, Geruch, Verwendungszweck.«

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