|
|
|
Komme von: Joey Brixton
Unter dem Gewicht meines Gepäcks stöhnend betrat ich die große Halle. Das hatte ich davon, dass es mir zuwieder war, ordentlich zu sein. Hätte ich meine Kleider und das andere Zeug ordentlich zusammen gelegt, hätte ich bestimmt nicht einen Koffer und eine Tasche mitschleppen müssen, sondern hätte alles in ein Gepäckstück bekommen. Als ich durch die großen Türen trat, ließ ich mein Zeug einfach fallen und seufzte erstmal. Die Reise war anstrengend und vor allem ermüdend gewesen. Blöder Zug, der hätte ruhig einmal ein bisschen schneller fahren können. Und dann hatte er sich ausgerechnet in ein Abteil voller Erstklässler verirrt. Natürlich wollten sie alle einmal wenigstens Auror, wenn nicht sogar Zaubereiminister werden. Kinder...
Fragend blickte ich mich in der Halle um. Ich hatte keine Ahnung, wo ich jetzt hin musste. Schließlich war ich das erste Mal hier in dieser Schule, kannte niemanden und wusste auch nicht, wie hier alles ablief. Wo bekam man denn mitgeteilt, wo sich der Schlafsaal befand? Ich wollte endlich die Koffer abstellen und dann... Ja, und dann? Keine Ahnung. Mal sehen. Vielleicht die Schule erkunden, vielleicht herausfinden, was man hier so machen konnte. Das würde ich ja später noch sehen, erst einmal musste mal jemand kommen und mich irgendwo einteilen. In den Briefen hatte jedenfalls nichts davon gestanden, wohin ich musste, da war ich mir sicher.
Eine Horde von Zweitklässlern, davon auch ein paar von denen, mit denen ich im Zug gesessen hatte, schoss an mir vorbei und zwei der Mädchen kicherten kurz, als sie mich ansahen. Grinsend strich ich mir die Haare aus den Augen. Hoffentlich würden die etwas Älteren auch so reagieren. Ich war schon gespannt, ob es hier ein paar Weiber gab, die meinem Geschmack entsprachen. Aber da war ich mir ziemlich sicher. Unter so vielen Schülern musste die Auswahl ja relativ groß sein. Grinsend nahm ich mein Gepäck wieder in die Hand und stellte es an einen der Tische, während ich mich auf einen Stuhl daneben setzte und wartete. Wahrscheinlich würde der Schulleiter oder einer seiner Vertreter kommen. Dumbledore hieß er, zumindest glaubte ich, das in einem der Briefe gelesen zu haben.
Neugierig ließ ich meinen Blick durch die Halle streifen. Beeindruckend, das musste ich zugeben. An der Decke hingen wabernde Wolkendecken, welche einen leichten Nieselregen absonderten, der den Boden jedoch nicht berührte. Sowieso, das ganze Schloss war irgendwie... cool. Ja, das traf es. Es war ziemlich rustikal, aber hatte etwas geheimnisvolles an sich. Die Ritterrüstungen, welche überall zu sehen waren und die sprechenden Gemälde verstärkten diesen Eindruck noch. Ich nahm mir vor, innerhalb der nächsten Tage die Bibliothek zu besuchen und dort irgendein Buch aufzustöbern, das mir mehr über die Geschichte meines neuen Zuhauses verriet. Ich wusste wirklich wenig über Hogwarts. Gut, es gab die vier Häuser, Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Dann wusste ich natürlich auch, welche Fächer unterrichtet wurden – und ich war heilfroh, dass ich Wahrsagen nicht hatte wählen MÜSSEN. Ein Jahr ohne dieses verdammt dumme Fach, das war doch schonmal was. Die anderen Fächer, die ich gewählt hatte, waren ok, ich würde wahrscheinlich damit klar kommen. Was mich natürlich interessierte war, wie weit die Hogwartsschüler in Verteidigung gegen die dunklen Künste waren, schließlich war das mein Lieblingsfach.
Es war immer noch kein Lehrer oder jemand anderes hierher zu mir gekommen. Klar, vereinzelt standen ein paar Leute in der Halle, aber es schien nicht so, als ob sie sich sonderlich für mich interessierten. Sollte ich vielleicht irgendwie auf mich aufmerksam machen? Hm, na ja, würde schon einer kommen...
| | |
|
|
|
|
Komme von: Professor Graveton
Ein neues Jahr brach an und wieder brach der gleiche Tulmut aus im Schloss wie immer. Ich war schon daran gewöhnt und mich störte es nicht sonderlich. Da ich kein Schüler mehr war, hatte ich auch nicht diesen strengen Vorschriften zu folgen sondern erschien schon einen Tag früher in Hogwarts, um meine Sachen zu ordnen und gemütlich alles auszuräumen. In den Ferien war ich meinem Vater ein wenig zur Hand gegangen, da er den Haushalt führen nicht sonderlich schätzte und auch keine Ahnung davon hatte. Seit Mutter tot ist, wirkte er ein wenig verloren und er tat mir leid. Er vergrub sich immer mehr in seine Arbeit und mich sah er nicht all zu oft. Nun endlich brach aber wieder meine Zeit in Hogwarts an und ich freite mich, wieder hier her zurückzukehren, an den Ort, der zu meiner Heimat geworden war.
Es war Zeit in die Große Halle zu gehen und schon auf den Stiegen vernahm ich den Lärm der Stimmen und das Scharren der Füße, die sich in den Saal begaben. Ich war schon einige Jahre hier und ging durch die Schülermenge durch, ohne mich umzusehen. Hier und da wurde ich höflich gegrüßt, was ich auch erwiderte, aber allgemein war ich nicht sonderlich gesprächig. Oben beim Lehrertisch setzte ich mich hin und verfolgte den Ablauf des Abends, das Eintreffen der neuen Schüler, die Auswahl der Erstklässler so wie Dumbledores Rede. Er hatte mich und auch die anderen Hauslehrer informiert, dass ein paar neue Schüler eintreffen würden. Ich bekam einen neuen Schüler in die Sechste vom hause Beauxbatons und ich war schon sehr interessiert, wie dieser Schüler sich in seinen Jahrgang eingliedern würde und wie er sich hier einleben würde.
Nach dem guten Essen, das es jedes Jahr gab, entdeckte Dumbledore wohl schon neue Schüler und als ich aufblickte, stellte ich fest, dass es sich nicht um jemand meines Hauses handeln konnte, denn dieses Paar schaute nach Geschwister aus. Ich beobachtete, wie sie zum Tisch der Slytherins gebracht wurden und dumpf erinnerte ich mich, dass es zwei Siebtklässler aus Durmstrang sein mussten. Dann sah ich wieder einen einzelnen Schüler die Halle betreten, das Gepäck im Schlepptau, was eindeutig kein Schüler aus Hogwarts sein konnte, da deren Gepäck immer von den Hauselfen in die Zimmer gebracht wurde. Langsam erhob ich mich. Ich hatte beschlossen, ihn zu fragen, wer er denn sei, dann wusste ich auch, wo er hingehörte.
Lautlos stand ich auf und mein Umhang wehte hinter mir her, als ich mit langen Schritten die Stufen hinunter schritt und auf den Schüler zuging, der sich inzwischen einfach auf einen Stuhl gesetzt hatte. »Guten Abend… Professor Graveton mein Name, Hauslehrer von Ravenclaw. Und darf ich erfahren, wer sie sind? Und in welches Haus sie gehören? Dann kann ich ihnen vielleicht weiterhelfen.«, redete ich den Schüler an, als ich vor ihm zu stehen kam. Er wirkte etwas nachlässig und seine Haare waren ziemlich zerzaust. Ein wenig unordentlich schien der junge Herr zu sein. Nun solange er im Unterricht nicht störte und die Noten stimmten, konnte mich so etwas ja kalt lassen.
| | |
|
|
|
Ich saß ziemlich verloren auf dem Stuhl, was mir eigentlich wenig ausmachte, aber anscheinend die Blicke einiger Mitschüler auf sich zog, welche noch durch die Halle stromerten. Eine Gruppe Mädchen zog kichernd an mir vorbei und schenkten mir einige sehr neugierige Blicke, welche ich mit einem Lächeln quittierte und mir mit meiner Hand die Haare aus den Augen strich. Ich war gespannt, wann mich der erste Lehrer ansprechen würde, um mich irgendwohin einzuteilen.
Und lange musste ich darauf nicht mehr warten. Ein großer und ziemlich dünner Mann in einem schwarzen Umhang kam auf mich zu. Seine Haare waren rabenschwarz und relativ kurz. Auch er schien nicht viel Wert auf eine gut gekämmte Frisur zu legen, aber wohl aus einem anderen Grund wie ich. Und ja, er schien tatsächlich zu mir zu wollen. Ich grinste ihn kurz an, als er mich begrüßte und erwiderte dies mit einem Nicken. „Professor Graveton mein Name, Hauslehrer von Ravenclaw.“ So so, ein Hauslehrer. So etwas gab es hier? Nun ja, wenn es nötig war, meinetwegen. Ich streckte ihm meine Hand entgegen und stellte mich ebenfalls vor. “Ich bin neu hier. Joey Brixton heiße ich und ich komme von Beauxbatons.“ Weiter wurde ich gefragt, in was für ein Haus ich denn gehören würde. “Blöde Frage, wenn ich das wissen würde, wäre ich schon lang dort“, dachte ich, sprach es aber nicht laut aus. Man musste ja ein wenig den Schein wahren. Also versuchte ich, so freundlich wie möglich zu sein und antwortete dem Professor. “Ich habe ehrlich gesagt nicht die leiseste Ahnung, wo ich hingehöre. Aber vielleicht können sie es mir ja sagen?“
Und wieder fiel mir auf, wie wenig ich über mein neues Zuhause wusste. Ich würde morgen wirklich die Bibliothek aufsuchen müssen. Ich hatte weder eine Ahnung, wo die verschiedenen Unterrichtssääle waren, noch wusste ich etwas über die Geschichte von Hogwarts. Aber ehrlich gesagt war es mir momentan auch wichtiger, endlich diese Koffer loszuwerden und mich in einen gemütlichen, weichen Sessel plumpsen zu lassen. Erwartungsvoll sah ich Graveton an und wartete auf eine Antwort, jedoch ohne mich von meinem Stuhl zu erheben.
Hinter dem Professor zog die kleine Gruppe von Mädchen wieder vorbei. Anscheinend waren sie von „dem Neuen“ ziemlich fasziniert, denn zwei von ihnen winkten mir sogar zu und grinsten verstohlen. Lächelnd winkte ich zurück und entzog somit meine Aufmerksamkeit kurz dem Professor, bis die Mädchen die Halle verlassen hatten, dann wandte ich mich wieder ihm zu. “Ob ich den wohl auch in irgendeinem Fach habe?“ Bisher hatte ich mir über Graveton kein Bild machen können, ob er streng war oder nicht. Aber das würde schon noch kommen. Und zur Not konnte man mit ein paar guten Noten alles wieder ausbügeln.
| | |
|
|
|
Als ich beim Schüler angekommen war, musterte ihn mein Blick unauffällig, während er sich anscheinend noch nach dem weiblichen Geschlecht umblickte. So wie die Mädchen in seiner Umgebung reagierten hatte ich das Gefühl, dass wir einen neuen Mädchenschwarm an der Schule hatten. Als ob DeWinther und Abany nicht schon reichten. Auch der neue von den Slytheringeschwistern schien so ein Typ zu sein, wie ich vorhin kurz gesehen hatte, während seine Schwester wohl für Männer ein Magnet war, was bei dem Aussehen nicht verwunderlich war. Hübsch war sie und sie zog vermutlich nicht nur die Blicke der Schüler auf sich. Ich war solchen Mädchen nicht abgeneigt, wenn es darum ging, sie zu betrachten, aber meine Position dafür zu riskieren war mir doch ein wenig zu gewagt. Ich hatte zwar keine Frau, aber das hieß nicht, dass ich mich mit Schülern vergnügte, wie es auch schon vorgekommen war. Ich dachte dabei an den letzten Professor für alte Runen, Professor Warden, der von der Schule geflogen ist, weil er etwas mit einer Schülerin angefangen hatte. So jemandem gehört meine tiefste Verachtung.
Vor dem Neuen stehend grinste er mich kurz an und nickte, als ich mich vorgestellt hatte. »Ich bin neu hier. Joey Brixton heiße ich und ich komme von Beauxbatons.«, stellte dieser sich dann ebenso vor und ich bestätigte das genauso mit einem Nicken. Joey Brixton… Beauxbatons… Ja, ich denke, das ist der Schüler, den Dumbledore meinem Haus zugeteilt hat. Noch einmal glitt mein Blick über den Jungen vor mir. Dieser Schüler war also nun mir zugeteilt. Ich hoffte, er würde mir keinen Ärger machen. Ich bemitleidete immer wieder Professor Litby, weil sie mit dem Schüler Morgan immer wieder so viel Ärger hatte. Wo dieser wieder einmal war wollte ich gar nicht wissen. Noch hatte ich ihn nicht gesehen und das wollte ich im Moment auch gar nicht.
»Ich habe ehrlich gesagt nicht die leiseste Ahnung, wo ich hingehöre. Aber vielleicht können sie es mir ja sagen?«, antwortete nun der Schüler Brixton auf meine Frage und ich ließ meine Gedanken über Morgan beiseite. »Nun, wenn ich das richtig im Kopf habe, sind sie meinem Haus zugeteilt, das heißt, sie stehen vor ihrer Ansprechperson.«, kurz strich ich über eine Falte im Umhang, während mein Blick über den Tisch der Ravenclaws glitt. »Wie ich sehe sind die Schulsprecher schon weg. Dann wird ich sie mit einem der Vertrauensschüler bekannt manchen, die ihnen dann den Turm zeigen kann, in dem die Schlafsääle und der Gemeinschaftsraum sind. Ansonsten hätte ich sie der Schulsprecherin zugeteilt, aber diese hat wohl die Halle schon verlassen. In welches Jahr kommen sie denn?«, fragte ich ihn noch interessiert, während ich mich in Bewegung setzte und auf den Tisch der Ravenclaws deutete, damit er wusste, wo ich hin wollte, da er im Moment bei den Hufflepuffs saß.
| | |
|
|
|
Etwas amüsiert registrierte ich, wie Graveton mich kurz musterte. Was für ein Bild er sich wohl über mich gemacht hatte? Na, zumindest schien er ganz in Ordnung zu sein. Er war auf jeden Fall einmal nicht unfreundlich, was mir sehr gut passte. Ich erinnerte mich an meine Zeit in Beauxbatons, denn dort hatte es einige Lehrer gegeben, die mir aufgrund ihrer Selbstüberschätzung und ihres unhöflichen Verhaltens ziemlich auf den Sack gegangen waren. Ich konnte nur hoffen, dass das hier anders sein würde, denn ich kannte mich gut genug. Wenn mich jemand nervt, kann ich mir eine schnippische Antwort oder Etwas in der Richtung einfach nicht verkneifen, konnte ich noch nie. Der Ärger, den ich deswegen mit einigen Lehrern hatte, war die Sache einfach nicht wert gewesen und das wollte ich hier nicht. Na ja, der Schulleiter wusste wahrscheinlich sowieso über mich Bescheid. Er hatte sich ganz bestimmt erkundigt.
„Nun, wenn ich das richtig im Kopf habe, sind sie meinem Haus zugeteilt, das heißt, sie stehen vor ihrer Ansprechperson.“ Lächelnd nickte ich. “Dann jetzt bloß nicht schon am Anfang irgendeinen blöden Fehler machen, einen Streich spielen oder sonstwas.“ Es war sehr wahrscheinlich, dass ich Graveton dann auch im Unterricht hatte und ich wusste ja nicht, wie das alles in Hogwarts ablaufen würde. Meine Noten wollte ich mir auf jeden Fall nicht gefährden. Grinsend antwortete ich Graveton. “Dann weiß ich ja, an wen ich mich wenden muss, wenn mir irgendwo der Schuh drückt.“ Aber Gravteon sprach ohne abzuwarten weiter. “Wie ich sehe sind die Schulsprecher schon weg. Dann wird ich sie mit einem der Vertrauensschüler bekannt manchen, die ihnen dann den Turm zeigen kann, in dem die Schlafsääle und der Gemeinschaftsraum sind. Ansonsten hätte ich sie der Schulsprecherin zugeteilt, aber diese hat wohl die Halle schon verlassen. In welches Jahr kommen sie denn?“ Danach setzte er sich auch sofort in Bewegung, während ich noch von meinem Stuhl aufstand und ächzend meine Koffer hochwuchtete.
Graveton schritt zielstrebig auf einen anderen Tisch zu. Dann schien das wohl der Ravenclaw-Tisch zu sein. Gut, gut. Ich bemühte mich, mit ihm Schritt zu halten und kam dann – ein wenig aus der Puste – neben ihm zum stehen. “Ich bin jetzt im sechsten Schuljahr, mon professeur.“ “Mist!“ Ich wollte mir eigentlich angewöhnen, keine Französisch-Brocken mehr in meinen Sätzen zu benutzen. Aber das würde wohl schon noch kommen. Neugierig betrachtete ich die paar wenigen Personen, die noch am Tisch saßen. Waren das jetzt alle Vertrauensschüler? Wieviel gab es davon überhaupt in Hogwarts? Fragen über Fragen. Ich hatte wirklich nicht die geringste Ahnung über meine neue Schule. Aber zumindest war ich gespannt, wie ich mit meinen Mitschülern klarkommen würde. Ich wollte mich zwar mit keinem anfreunden, aber vielleicht ließen sich ja ein paar hübsche Mädchen und ein paar Jungs zum Streiche spielen ausfindig machen. Sonst würde das Schuljahr wohl eindeutig langweilig werden. Aber obwohl... Es gab hier ja noch die Sportanlagen. Zwar kein Fußballfeld, aber zumindest ein Quidditchstadion. Immerhin etwas!
Gehe nach: Erste Bekanntschaften
| | |
|
|
|
|
Freundlich nickte ich dem Schüler zu, als er sich anschickte, mir zu folgen. Er schien ein freundlicher Kerl zu sein, zumindest blickte er nicht so trübsinnig oder finster drein wie viele. Vermutlich war er einfach neugierig, wie es in Hogwarts ablief, im Gegensatz zu Beauxbatons. Ich war mir sicher, so viele Unterschiede gab es nicht, aber man konnte ja nicht wissen. Ich hatte mit dieser französische Schule noch nichts zu tun und sie hatte mich bis jetzt auch noch nicht sonderlich interessiert. Von Durmstrang hatte ich schon ein wenig mehr gehört, wenn auch hier nicht besonders viel. Außerdem war mir dese Schule nicht sonderlich sympathisch. Dort waren hauptsächlich reinblütige Schüler… nein, nur reinblütige Schüler und das widerstrebte mir ein wenig, wenn ich es auch nie aussprach.
»Dann weiß ich ja, an wen ich mich wenden muss, wenn mir irgendwo der Schuh drückt.«, hörte ich den Schüler Brixton sagen und ich nickte kurz. »Ganz richtig, dann wenden sie sich an mich oder an einen der Vertrauensschüler. Auch die Schulsprecher sind hierfür zuständig. Zufällig sind beide aus dem Hause Ravenclaw, so dass sie also gleich mit hauseigenen Schülern reden können.« »Ich bin jetzt im sechsten Schuljahr, mon professeur.« Als er mich so anredete, blickte ich mit einer hochgezogenen Augenbraue zu ihm. Wir sind doch hier nicht mehr in Frankreich… Nun gut, vermutlich ließ sich so etwas nicht von einem Tag auf den anderen abgewöhnen. Aber ich musste zugeben, es klag äußerst irritierend, so angesprochen zu werden.
Als wir beim Tisch der Ravenclaws ankamen, blieb ich stehen und mein Blick schweifte über die Schüler und Schülerinnen, die noch anwesend waren, bis ich die Vertrauensschülerin sah, denn ihre männliche Unterstützung rief gerade die Erstklässler zusammen. »Daliah! Kommen sie bitte zu mir?«, nachdem das Mädchen aufgestanden war und auf mich zugeschritten, redete ich erst weiter, um die kleine Erstklässlermeute nicht überschreien zu müssen. »Dieser junge Herr hier ist ein neuer Schüler und kommt in den gleichen Jahrgang wie sie. Er weiß noch nichts von Hogwarts und auch nicht, wo er hin muss. Könnten sie ihn bitte ein wenig herumführen und ihm auch seinen Schlafraum und den Gemeinschaftsraum zeigen, damit er weiß, wo er von nun an zu Hause ist?«, dann wandte ich mich noch einmal kurz zu dem jungen Herrn. »So, nun sind sie in guten Händen. Ich werde sie nun wieder verlassen. Man sieht sich spätestens beim Unterricht wieder.«, mit diesen Worten drehte ich mich um und schritt wieder zum Lehrertisch, um mein Mahl noch zu beenden, bevor ich mich um die Unterrichtsvorbereitung kümmerte.
Gehe nach: Jedes Jahr wieder...
| | |
|
|
|