Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Board hat 645 Mitglieder
13.126 Beiträge & 887 Themen
Beiträge der letzten Tage
Foren Suche
Suchoptionen
  • Thema von Laeticia Askins im Forum Die Bibliothek
    Komme von: Das "wichtige" Klassentreffen dannach


    Wie der Narziss seinen Abglanz am See betrachtete, so tat ich es am Spiegel in meinem Zimmer. Doch im Gegensatz zu ihm, schmachtete ich mich nicht selbstverliebt an, sondern musterte die Person hinter dem Spiegel unglaubwürdig und völlig beschämt. Das konnte doch nicht wirklich ich sein flüsterten mir meine Gedanken zu und wäre nicht der fragliche Blick und die unsichere Körperhaltung, so wäre das meinige Spiegelbild wie das von einem feinen und wunderschönen Mädchen. Doch ich konnte mich mit dem Bild nicht anfreunden. Es war fast so, als wenn sich ein kleines Feldblümchen mit einer scharlachroten Rose vergleichen würde. Das Haar hatte ich modisch gesteckt, geschmückt hatte ich mich in Mutters wunderschönen Schmuck, welches schon seit Generationen in unserer Familie vererbt wurde und das seidige dunkelblaue Kleid, welches trotz und wohl gerade wegen des schlichten Schnittes eine klassische Eleganz ausstrahlte, verwandelte mich in eine völlig fremde Person. Es schien mir fast schon Obszön, so schulterfrei durch die Gegend zu laufen außerdem schmiegte sich das Kleid meiner Meinung zu sehr an meinen Körper, ich war es nicht gewöhnt, dass meine Taille derartig gezeigt wurde. Ich streifte mir noch die Handschuhe über, die bis zu den Ellbogen reichten und sah mich erneut im Spiegel an. Meine Mutter hatte mir dieses Kleid ausgesucht und auch den wertvollen Schmuck hatte sie mir für diesen Abend anvertraut. Doch was, wenn ich sie enttäuschte? Ich konnte nicht Grazil durch die Gegend laufen wie sie, ich konnte keine feinen Konversationen führen, wenn ich mich unwohl fühlte und ich konnte nicht das Repräsentieren, was ich heute trug. Natürlich wusste ich, dass ich heute wunderschön aussah, doch paradoxer Weise fühlte ich mich deswegen elendig. Ich traute mich nicht, so durch Hogwarts zu stolzieren, überhaupt würde ich mich nirgendwo so blicken lassen. Diese elegante Kleidung zog nur Blicke auf sich und Aufmerksamkeit war etwas, was mir Furcht einjagte. Selbst wenn ich im Unterricht Vorträge führte, so wurde ich dabei immer rot, doch ich redete trotzdem weiter, weil ich mir sicher war, dass mein Wissen nicht falsch war. Außerdem wollte ich den Lehrern zeigen, was ich konnte, doch dies war etwas völlig anderes. Hier würde ich mein Aussehen ins Spektrum der Aufmerksamkeit stellen und nicht meine geistige Stärke. Dennoch hatte ich mein Zimmer verlassen, schließlich wollte ich meine Verabredung nicht enttäuschen…

    Mittlerweile wartete ich seit genau 45 Minuten in der Bibliothek und starrte die ganze Zeit meine Finger an, die sich unter den Handschuhen aus schwarzer Spitze befanden. Den Platz, an dem ich mich vor 45 Minuten hingesetzt hatte, hatte ich nicht verlassen. Ich hatte noch nicht einmal ein Buch aufgeschlagen, nicht einmal berührt. Das war ein Phänomen, denn wenn ich die Bibliothek betrat, hatte ich gewöhnlicher weise nach wenigen Minuten schon einen Haufen Büchern. Doch heute war nichts gewöhnlich. Ich hatte mich „in Schale geworfen“, wie man es so nett bezeichnete, und dazu hatte ich eine Begleitung für den Ball. Und das war es, was mir momentan mehr Probleme bereitete, als mein hiesiges Aussehen. Denn vor einer halben Stunde hätte er mich schon treffen sollen, ich war absichtlich eine viertel Stunde früher erschienen, doch war dies völlig umsonst. Nargo Lemon, so der Name des Jungen, der mich heute zum Ball begleiten sollte, hatte sich nicht blicken lassen. Trotzdem wartete ich noch auf ihn, in der lieblichen Hoffnung, dass er es mit der Pünktlichkeit nicht so hatte, doch natürlich hatten mich derweil eine Menge Selbstzweifel besucht. War ich naiv und wurde das Opfer eines Jungenstreichs? Schließlich war ich ein sehr schüchternes Mädchen, das niemand beachtete, das perfekte Opfer für fiese Streiche. Vielleicht lachte er nun mit anderen Jungs, oder sogar seiner richtigen Begleiterin, über meine Einfalt.

    Mehr und mehr verließ mich die gesunde Hautfarbe aufgrund der andauernden Nervosität, dabei wirkte ich ohne hin schon immer sehr blass und das dunkle Kleid unterstrich diese Blässe nur zusätzlich. Doch meine Mutter war der Meinung, dass Blässe ewig Elegant und weiblich wirken würde. Das flaue Gefühl in meinem Magen konnte ich nur schwer bändigen und immer, wenn ich etwas hörte, waren es nur Schritte im Korridor, zuckte ich nervös zusammen und sah mich um. Am liebsten hätte ich jetzt geweint, das alles war für mich eine unbändige Last. Ich fühlte mich mehr gestrafft als Geschenkt, so bestrafft wie Atlas, der auf seinen Schultern den ganzen Himmel tragen musste.
  • Freundschaftliches VertrauenDatum14.05.1970 20:36
    Thema von Laeticia Askins im Forum In den Gängen
    Komme von: Verblasste Furcht


    Es gab Wörter, Gesten, Blicke und gar Laute, die nur Freunde verstanden, die so genannte kodierte Kommunikation. Und diese wand Daria an, auch wenn ihr genuscheltes „Sorry“ bei anderen als Entschuldigung ankam, so würden diese Leute es eher als hingeworfenes Wort ansehen, aber ich kannte den Inhalt hinter diesem Wort und schenkte Daria ein Lächeln. Ich wusste ja, wie sie war und ich verstand mich selbst nicht, weshalb ich vorhin so empfindlich auf ihre Worte reagiert hatte. Überhaupt fand ich meine Reaktionen auf einige Sachen seit gewisser Zeit etwas seltsam, fast schon Launisch, obwohl diese Bezeichnung zu weit gegriffen ist. Vielleicht hat das alles auch mit dem Stress zu tun, welchen ich vor meiner Anreise hier durchlebt hatte, oder aber auch, wie so manche sprachen, lag es an der Pubertät, obwohl ich nicht glauben konnte, dass die Reifezeit die Gefühle von jemanden durcheinander bringen konnte.

    Mit der zusätzlichen Kenntnis über das Futter der Katzenkinder stand für mich fest, dass ich May unbedingt etwas Artgerechtes kaufen musste. Meine Mutter hatte vor meiner Abreise gemeint, dass ich es mit der Katzenhaltung nicht hinbekommen würde, da ich zuvor nie ein Tier besaß und, dass gute Tierhaltung nicht in der Ader unserer Familie lag. Tante Charlotte hingegen meinte, dass Mutter nur deshalb so sprach, weil sie keine Katze dulden wollte. Ich selbst weiß nicht recht, was ich darüber denken soll. Aber wenn ich mir so Daria anhöre, erscheint es mir fast wirklich so, als hätte ich kein Händchen für Haustiere.

    Endlich hallten auch unsere Schritte leise durch die Halle und wenig später waren diese in den Gängen zu hören. Daria war dabei, mir die jetzigen Spieler von Gryffindor aufzuzählen und suchte nach Bestätigung, ob sie richtig lag oder doch jemanden vergessen hatte. Schnell ließ ich die Formation vom letzen Jahr durch meine Gedanken laufen. Vielleicht spielte ich selbst nicht mein Quidditch mit, da dies vielerlei Gründe hatte, aber ich erlebte die Spiele als Zuschauer sehr gerne mit und mich interessierten auch die Spieler. Wer sie waren, welche Jahrgangsstufen sie besuchten und die groben Charakterzüge. Was mich allerdings nicht zu einem Fan machte, welcher mit kreischender und euphorischer Stimme die Mannschaften anfeuerte.

    “Nun… nicht, dass ich wüsste… das müssten alle sein, zumindest von der alten Formation her. Ich bin auch gespannt, wer das neue Gesicht dieser Mannschaft sein wird und wer das Feld räumen muss.“ Ich könnte mir nicht vorstellen, ein Mannschaftsführer zu sein, mal abgesehen von meinen sportlichen Fähigkeiten, währe die Verantwortung und der Druck viel zu hoch für mich. Dies ließ mich an meiner eigenen Stärke wiederum zweifeln. Wie sollte ich das später mit der Berufswelt nur schaffen? Man musste sich mit Ellbögen durch die Gegend kämpfen, um was zu erreichen. Aber war die Welt wirklich so brutal? Schließlich brachte ich ja gute Noten Heim…

    Während ich mit meiner besten Freundin den Korridor entlang ging, schreckte ich kaum merklich auf, als eine Schülerin mit blondem, leicht wallendem Haar an uns vorbei schritt. Doch war dies wirklich nur einen Augenschlag lang, nicht mal eine Sekunde und ich hoffte, Daria und das fremde Mädchen hatte nichts bemerkt. Ich hatte das Mädchen wahrlich für Roxy gehalten und mein Herz schien für einen Moment stehen geblieben zu sein. Trotz der Rettungsaktion hatte ich immer noch Angst vor dieser Mitschülerin, sogar noch größere Angst…

    Das fremde Mädchen lief an uns vorbei und ihr Blick war viel zu sehr in Gedanken vertieft, als dass sie auf uns geachtet hätte. Gut, sie war nicht Roxy und auch keine Ravenclaw, ihrem Emblem nach zu urteilen, nannte sie Gryffindor ihr Haus.
    Ich sah wieder Daria an und spürte noch die verbliebenen Wellen meines kurzen Schreckens, welcher mich durchflutet hatte wie ein Stromschlag.
    Mein Blick verfing sich bei Darias Gesicht, welches eine eigene Art von Selbstsicherheit ausstrahlte. Mein Gesicht hingegen spiegelte die Scheue eines Rehs wieder, kein Wunder, dass Roxy und ihre Gefährtinnen mich herausgepickt hatten unter so vielen Schülerinnen. Ich war doch schon fast die Personifizierung der Schüchternheit.

    “Heute…“ Ich unterbrach mich selbst, da ich mir immer noch darüber unschlüssig war, ob ich Daria davon erzählen sollte, oder viel mehr wollte. Denn eigentlich hatte ich vor, diesen Zwischenfall zu vergessen, aber wo ich schon angefangen hatte, musste ich es auch beenden. Dies hatte mir meine Mutter immer gesagt und was sie sprach, war immer gescheit und der richtige Weg. “…hatte ich eine Begegnung mit Roxy… sie war wieder fies…“ immer wenn ich so was sprach, schwächte meine Stimme ab und ich bangte darum, dass sich meine Augen nicht mit Tränen füllten. War ich wirklich so voller Selbstmitleid? Aber das wollte ich eigentlich gar nicht, deshalb versuchte ich stark zu sein. Und es sollte damit anfangen, nicht alles zu verdrängen und außerdem, war Daria meine Freundin, meine beste Freundin.

    “Das war heute Morgen in der Bibliothek… ihre üblichen Spielchen halt…“ kurz huschte mein Blick über unseren Weg, so wollte ich keine Zuhörer haben und es war Glücklicherweise wirklich niemand in unserer nähe. “Aber eine Gryffindor… eine Inderin… ach, Rani war ihr Name und unsere Vertrauensschülerin, Deliah, standen mir zur Seite. Sie haben es Roxy und Co gezeigt, aber ich weiß nicht, ob das so gut war…“ da sprach ich meine ehrlichen Bedenken aus.
  • Anderwärts
    10. - 12. Juli
    Datum14.05.1970 10:18
    Thema von Laeticia Askins im Forum Abwesenheit
    Guten Abend,

    ich melde mich hiermit ab. Ab den 13. Juli bin ich wieder für euch da.

    Viel Spaß noch


    Laeticia/Samantha/Charline

  • Verblasste Furcht
    ca. 12:30
    Datum14.05.1970 04:57
    Thema von Laeticia Askins im Forum Die Große Halle
    Komme von: Aufmunterungsversuche


    Nachdem sich die schwere Bibliothek Tür geschlossen hatte und ich somit aus dem Blickfeld der anderen verschwunden war, konnte ich die Tränen nicht weiter zurückhalten. Es waren nicht viele, es glich auch keinerlei Tragik, doch waren es vereinzelte, welche ich mit meinem Ärmel beseitigte. Ein leises Schluchzen entglitt mir klangheimlich und ich sah mich verstohlen um, so wollte ich nicht, dass mich jemand in diesem Zustand sah, welchen ich zuvor so krampfhaft unterdrückt hatte.
    Doch Fortuna schien es gut mit mir zu meinen und zeigte sich von ihrer gnädigen Seite, kein einziger Schüler war hier zu sehen. Ich rieb mir noch einmal mit dem Ärmel über die Augen und wollte eigentlich sofort zu der großen Halle, ehe ich mich doch für den Waschraum entschied.

    Wie bereits erwartet sahen mit zwei schüchterne und vor allem errötete Augen entgegen als ich in den Spiegel sah, wässrig waren sie auch noch. Jeder würde mir ansehen, dass ich geheult hatte. Doch mit etwas Wasser beruhigte ich meine Seelenspiegel, zwar war an ihnen noch das Rot zu entdecken, doch das würde bestimmt gleich verschwinden.
    Ich trocknete mein Gesicht ab und vergrub dieses ein wenig länger im Handtuch, als eigentlich nötig. Die dadurch verursachte Dunkelheit half mir dabei, alles Revue passieren zu lassen. Ich musste an Ranis Einsatz denken und auch an Deliah, welche mit mir wohl ein Gespräch zwischen Schülerin und Vertrauensschülerin führen wollte, und ich hatte so feige abgeblockt. Aber wenn ich mit ihr sprechen wollte, dann lieber nur unter vier Augen, nicht dass ich was gegen Rani hatte, keinesfalls, sie hatte mir so sehr geholfen, aber, ich konnte über so was nicht mit mehreren Menschen sprechen.

    Ob ich Deliah wohl enttäuscht habe? Bestimmt denkt… doch weiter kamen meine Gedanken nicht, denn einige Schritte unterbrachen mich dabei. Ich hörte mehrere Schritte und mein Herz schlug wieder Alarm. Roxie! zischte es mir durch den Kopf wie der Bolzen der Artemis. Wieder erklomm mich die rasende Angst und vorsichtig entfernte ich das Handtuch von meinem Gesicht. Ich sah sie schon vor mir, wie sie mich mit ihren Freundinnen einkesseln würde, doch ich hatte mir nur was eingebildet. Es waren vier jüngere Mädchen, schätzungsweise aus dem zweiten Jahr, welchen ihren Weg hierhin gefunden hatten. Zwar durchflutete mich eine Brise der Erleichterung, dennoch war ich auch peinlich berührt, als mich eines der Mädchen mit fragendem Blick ansah. Ich musste zu komisch mit dem Handtuch wirken, wie ein Kind beim Versteck spielen beispielsweise. Ich wollte dem Mädchen eigentlich verlegen zurücklächeln, doch diese fand ihre Freundinnen wieder viel interessanter.

    Wie vorher die Bibliothek, ließ ich auch den Waschraum hinter mir. Es war schon fast eine Paranoia, denn hinter jeder Stimme, hinter jedem Schritt, hinter jedem Schüler, versuchte ich Roxie heraus zu hören, sehen und entdecken. Trotz der mir geleisteten Hilfe, hatte ich nur noch größere Angst vor meiner Peinigerin. Sie war jetzt bestimmt tierisch Wütend und würde das alles an mir auslassen. Ich hasste es schon immer, alleine durch Hogwarts zu laufen, alleine zu sein, doch jetzt noch mehr als sonst.
    Meine Beine hatten es eilig, aber mein Verstand verbietet ihnen den schnellen Gang, deshalb kam mir wohl der Weg zu der großen Halle lang wie nie vor.

    Zunächst fiel mein Blick, dem Falken gleich, über unseren Tisch her, den Tisch der Ravenclaw. Dort waren einige mehr oder weniger bekannte Gesichter zu entdecken, aber nicht die drei gefürchteten. Mit einem nun besseren Gefühl setze ich meine Schritte fort und freute mich innerlich wie ein Kind, als ich eine bestimmte Person am Tische der Hufflepuffs entdeckte. Es war meine beste Freundin Daria. Ich hatte mich nicht geirrt, sie hier aufzutreffen, nun, ich kannte sie ja auch schon lange genug.

    “Guten Morgen!“ begrüßte ich meine Freundin mit einem lächeln und setze mich neben sie. Kurz legten sich die Blicke der anderen Hufflepuffs auf mich, ehe sie nach wenigen Sekunden wieder ihren Gesprächspartnern, Essen oder der Leere galten. “Bist du schon lange hier? Ich war vorhin noch in der Bibliothek“ erklärte ich und freute mich gleichzeitig darüber, dass meine Stimme nicht mehr zittrig und verängstigt klang, auch der Kloß aus meinem Hals war verschwunden. Bei Daria fühlte ich mich immer so sicher, da verblasste selbst meine Furcht.
  • Trauriges Wiedersehen?Datum13.05.1970 09:44
    Thema von Laeticia Askins im Forum Die Große Halle
    Komme von: Laeticia Askins


    Der Flur war ein Orchester aus Schritten. Aus langsamen und eiligen, aus stampfenden und schleichenden, aus schlurfenden und anmutigen. Mitunter mischten sich Stimmen ein, auch diese hatten verschiedene Klänge. Die eine Stimme war hoch und piepsig, die andere tief und brummig, das eine wurde flüsterte, das andere laut diskutiert. So manches Lachen durchdrang mein Ohrund auch das erste Gemecker war zu hören, meist keiften die älteren Schüler die Jüngeren an.

    Doch all diese Geräusche klangen gedämpft, als würde ich mich unter Wasser befinden, oder noch mehr, unter einer Eisscholle, denn mir war kalt, mir war sehr kalt. Ich wandelte durch den Flur schon fast wie ein Geist, ich fühlte meine Beine nicht und doch trugen mich diese weiter. Ein grosser Kloss steckte in meinem Halse und die Übelkeit schwappte auf mich zu, wie eine Welle am Strand. Ich schluckte um diese immer wieder aufkommende Übelkeit zu mildern, doch der Krampf in meinem Magen liess sich nicht wegbekommen. Ich spürte wie mein Gesicht aller Farbe entzogen war, ich musste wirklich Blass aussehen, blasser als sonst.

    Ich hoffte niemand würde mich sehen, doch einige der Älteren sahen mir besorgt entgegen, kein Wunder, ich musste auf sie einen kranken Eindruck machen. Ich sah beim laufen kurz zur Wand, in meinem Blick lag etwas flehendes. Wie gerne würde ich mich gegen diese Wand lehnen, denn ich hatte kaum Kraft weiter zu laufen, noch lieber würde ich mich auf den Boden setzten. Doch das tat ich natürlich nicht, sowas wäre gegen jede mir angelernte Sitten und ausserdem würde es zuviel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, also ging ich weiter.

    Je näher ich der grossen Halle kam, desto lauter und schneller schlug mein Herz. Ich fragte mich, ob jene, die neben mir her liefen, zumindest eine kurze Strecke lang, es pochen hörten.
    Draussen regnete es und es war so, als würde der Himmel meine Gefühle reflektieren. Denn mir war zu weinen, doch auch dies tat ich nicht, stattdessen bildete ich ein grösserer Kloss in meinem Hals.

    Als ich die grosse Halle erreichte, wäre ich fast in einen älteren Schüler gelaufen, welcher meiner Ansicht nach Urplötzlich stehen blieb. Ich hatte keine weitere Notiz von ihm genommen, daher konnte ich auch nicht sagen, aus welchem Hause er kam. Doch wie ich sah, hatte er mich nicht bemerkt. Das war auch gut so, denn mir fehlte die Stimme, um sich zu entschuldigen. Mein Ziel war am Tische der Ravenclaws, endlich könnte ich mich setzen.

    Ich sah beim vorbeilaufen zum Boden, ich wollte keine Blicke von den anderen sehen, und doch spürte ich welche an mir haften. Glücklicherweise waren noch nicht viele aus meiner Klasse da, also konnte ich mich auch nicht dem fürchten, angesprochen zu werden. Selbst wenn viele da wären, so schnell sprach mich niemand an, es sei denn, jemandem fehlten die Hausaufgaben oder er verstand eine Lektion nicht.

    Am Tisch fühlte ich die grosse Last auf meinem Rücken, obwohl ich keine Tasche trug. Es war eine Last, die durch meine eigene Feigheit gekommen war, eine Last welche sich mit dem Blick zum Huffelpuff Tisch verstärkte. Ich sah vom einem zum anderen, doch ich konnte die gesuchte Person nicht erhaschen, sie kam bestimmt später, wie fast immer. Fast hätte sich ein Lächeln auf meinen Lippen gebildet, doch stattdessen spürte ich einen Schmerz in meinem Inneren.

    Alles war so schrecklich...

    Anspannung lag in der Luft, welche deshalb anwesend war, da die Ausswahl in jedem Moment beginnen wuerde. Darias Bruder wuerde eingeschult werden, doch trotzdem hing mein Blick auf dem Tisch. Ehe ich anfing, den Platz vor mir wie apathisch anzustarren, linste ich zum Lehrertisch hinüber.

    Da sass ein Lehrer, welchen ich nicht kannte. Doch in meinem Gedanken war Momentan kein Platz für die Frage, wer er war, etwas anderes hatte den ganzen Platz eingenommen.
    Ohne es wirklich zu realisieren, fixierten ihn meine traurigen Augen. Ich machte dies nicht absichtlich, ich war nur zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt, als dass ich auf meinen Blick achtete. Dann, als sei ich eine kirchliche Mamorfigur die zum Leben erwacht war, entriss ich meinen Blick von der neuen Lehrkraft, und hoffte, dass er es nicht bemerkt hatte. Doch selbst wenn, vielleicht würde er denken, dass ich mich nicht wohl fühlte nach der langen Reise oder einem sonstigem nicht nennenswerten Geschehniss. Wiedereinmal gleitete mein Blick zu den Hufflepuffs...

    Hoffentlich war sie bald da....
  • Laeticia AskinsDatum13.05.1970 05:15
    Thema von Laeticia Askins im Forum Ravenclawschüler
    Name
    Laeticia Askins



    Alter
    Laeticia wurde am 22. September in London/England geboren. Mittlerweile ist sie 14



    Schulstand
    4. Jahr; Ravenclaw



    Zauberstab
    9 Zoll, Elfenbein und Phönixfeder



    Fächer




    Herkunft und Familie
    Sophia Askins ist Ende vierzig und alleinerziehend Mutter. Sie ist eine äußerst hoch gewachsene und beneidenswert schlanke Frau. Ihr Haar ist maronenbraun und stets zu einem pfleglichen Dutt gebunden. Ihre Augenbrauen sind äußerst fein und ihre Augen strahlen für andere Strenge und ständigen Hohn aus.
    Ihre Kleidung wird von privaten Schneidern angefertigt, ihr Schmuck hingegen bleibt eher dezent.
    Mrs. Askins ist eine überaus strenge Person, anderen gegenüber verhält sie sich sehr abschätzend und Menschen, welche sie nicht mag, wirft sie gerne die eine oder andere spitze Bemerkung entgegen.
    Sie weiß ihren Status zu schätzen, dennoch benimmt sie sich in diesem Sinne leicht übertrieben, da der materielle Wert nicht das Einzige auf Erden ist.
    Aber sie hat auch eine Vorliebe für die klassische Musik und ebenso für klassische Literatur, dafür greift sie auch gerne mal zu Muggelwerken.
    Vielleicht weil sie alleinerziehend ist, benimmt sie sich ihrer Tochter gegenüber streng und verlangt vieles von ihr. Raue Disziplin war im Hause der Askins schon immer angesagt, so meinte es zumindest Sophia. Sie selbst sagt über sich, dass sie in Ravenclaw eine der Besten ihres Jahrgangs war, so erwartet sie dasselbe von ihrer Tochter. Sie ist wohl das totale Gegenteil von Charlotte, ihrer Schwester, und in den Augen eines Betrachters wirkt es manchmal auch so, als könne Sophia ihre eigene Schwester nicht leiden.
    Über ihren verstorbenen Ehegatten Richard verliert sie nur selten bis kaum ein Wort und seine Todesursache steht durch die schleierhaften Antworten Sophias selbst für Laeticia noch in den Sternen.

    Charlotte Askins ist Ende dreißig und somit die jüngere Schwester von Sophia. Im Unterschied zu ihrer Schwester ist sie eher von kleiner Größe, aber fast ebenso schlank. Ihr Haar ist um einiges heller als Sophias und wirkt auch lebensfroher. Sie wohnt ebenfalls in der Villa, in welcher Sophia mit ihrer Tochter lebt. Schließlich gehörte das große Anwesen ihren und Sophias Eltern. Um jedoch Ruhe vor Sophias Nörgeleien zu haben, wohnt sie im oberen Part der Villa.
    Im Gegensatz zu ihrer älteren Schwester ist sie eine wahre Frohnatur. Oft kann man sie singen hören, egal ob bei der Gartenarbeit (welche sie eigentlich nicht machen sollte „Schließlich haben wir ja Gärtner“, so Sophia, aber Charlotte liebt die Blumen), beim Backen (dies ist keinesfalls Charlottes Gebiet) oder auch einfach nur so. Charlotte hat eine Vorliebe für Kleinigkeiten und so sammelt sie gerne so einigen „Schwachsinn“. Ob nun kleine Figürchen, diverse Münzen oder Löffel (!), sie ist eine unverbesserliche Sammlerin.
    Sie war früher eine Hufflepuff und im Gegensatz zu ihrer Schwester eine miserable Schülerin.
    Trotz ihres Alters hat Charlotte nicht nur vom Äußeren her, sondern auch vom Innerlichen ihren jugendlichen Charme behalten. Es gibt nur selten Tage, an welchen sie nicht lächeln würde. Auch setzt sie sich für ihre Nichte Laeticia öfters ein, wenn es Sophia mit ihrer Erziehung übertreibt.
    Somit ist Charlotte Laeticias Lieblingstante, dennoch verreist Charlotte für ihr Leben gern, ganz zum Missfallen Laeticias und zur Erleichterung Sophias. Aber nach ihren Reisen hat die etwas tollpatschige Tante fabelhafte Geschichten zu erzählen; doch ob diese der Wahrheit entsprechen, ist zu bezweifeln.

    Der verstorbene Richard Askins war ein stattlicher Mann und äußerst angesehen. Er selbst war einst ein angesehener Schüler im Hause Slytherin, zumindest deuten seine Hinterbliebenen Abzeichen und die Erzählungen von Sophia daraufhin.
    Doch viel weiß Laeticia nicht über ihren Vater, Sophia umschwärmt ihn nur in einigen Sätzen, aber mehr nicht. Die sonst so gesprächige Charlotte schweigt ebenfalls darüber und meint, dass es hierbei besser wäre, wenn Sophia ihrer Tochter alles über Richard erzählen würde.

    So leben in der großen Askins Villa lediglich drei Personen, Sophia, ihre Schwester Charlotte und Laeticia. Sie gelten als eine der reichsten Familien in London und das nicht nur unter den Zauberern. Obwohl sich der Haushalt auch durch Zauberhand verwalten lassen würde, gibt es zahlreiche Hausmädchen, Köche und Gärtner, welche sich um das Anwesen kümmern.



    Aussehen
    Laeticia ist zwar nicht vom großen Wuchs, doch dies scheint sie nicht merklich zu stören. Ihr Körper ist recht filigran und ihr Gesicht wird von vielen als hübsch beschrieben. Durch ihre kleine Körpergröße und ihre Rehaugen wird sie ebenfalls oft als niedlich bezeichnet und so sehen die Älteren sie kaum als heranwachsendes Fräulein, in deren Augen bleibt sie wohl auf ewig das nette Mädchen.
    So wirkt sie im Allgemeinen recht zart, woraufhin ihr viele einen gutmütigen Charakter zuschreiben, was auch der Wahrheit entspricht.

    Ihr Gesicht erscheint manchen engelhaft, es wirkt wie aus Porzellan und doch trägt es den leichten Akzent Jugendlichkeit, aber natürlich trumpft hier das infantile Erscheinungsbild. Ihre Augen sind groß und ähneln den sogenannten „Rehaugen“, wobei ihre kaffeebraune Iris kräftig dazu beiträgt. Ihre Wimpern wirken auch natürlich wie geschminkt, da sie sehr lang, kräftig und nachtdunkel sind. Doch obwohl ihre Mutter strikt dagegen ist, greift sie gerne zum Schminkkoffer, belässt es hierbei aber nur bei Mascara und Kohlestift. Aber auch "schön gemacht" behalten ihre Augen nach wie vor das unschuldige Erscheinungsbild. Meistens lässt Laeticia jedoch verträumte und leicht scheu wirkende Blicke durch die Gegend schweifen.
    Ihre Augenbrauen muss Laeticia glücklicherweise nicht zupfen, da diese sichtlich fein geraten sind und auch ohne Arbeit geschmackvoll wirken.
    Obwohl sie oft in Gedanken schwelgt, setzt sich stets ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen nieder, was ihr wieder einen liebenswürdigen und intelligenten Charakter verleiht.

    Die Haare der jungen Ravenclaw erstrecken sich noch einige Zentimeter über ihre Schultern und werden meist offen getragen. Neuerdings hat sie den Zickzackscheitel für sich entdeckt, was an sich eine Seltenheit ist. Der Farbton ihrer Haare trägt ein dunkles Noisette, welches bei leicht eher vom matten Glanz ist.
    Diverse Frisuren probiert Laeticia erst gar nicht aus, sie mag es nur wenn die Haare zur Hälfte ihr Gesicht verdecken.

    Obwohl sich Laeticia gerne unauffällige Kleidung anzieht, sieht man, dass auch diese von edler Herstellung ist. Sie besitzt wirklich viel an Kleidung, wobei der Grund wohl die zahlreichen Zusendungen ihrer Mutter ist. Dunkle, herbstliche und olivfarbende Stoffe bevorzugt die junge Miss Askins, somit schleudert sie sich selbst leicht ins Feld der "grauen Mäuse".

    Das einzige Accessoire welches Laeticia trägt, ist etwas untypisch. Eine Kette, welche wie von einer Maschinenproduktions-Halle entnommen aussieht, was oft zu Streitgesprächen zwischen Laeticia und ihrer Mutter geführt hat. Aber auch hierbei hatte sich Charlotte für sie eingesetzt und nun trägt sie dieses bizarre Schmuckstück auch zuhause.



    Charakter
    Laeticia ist eine gute Schülerin, sie kann sich tausende Sachen auf einmal merken, so behaupten es zumindest Außenstehende, und es gibt kaum ein Fach, in welchem sie Schwächen aufweisen würde. Dies war schon immer so gewesen und zu verdanken hat sie es wohl nicht nur ihrer angeborenen Intelligenz, sondern auch der harten Maßnahmen ihrer Mutter. Diese war nämlich auch eine der Klassenbesten aus dem Hause Ravenclaw, und so übte sie viel Druck auf Tochter aus, was jedoch etwas gebracht hat.

    Fächer jedoch, in denen es ans Praktische geht, ist sie eher Durchschnitt und beim Flugunterricht tendiert sie sogar zu den schlechten Schülern. Deshalb würde sie auch niemals dieses Fach belegen oder Pflege magischer Geschöpfe, wobei bei Letzeren ihre Angst vor solchen Wesen eine entscheidene Rolle spielt.

    Anfangs ist Laeticia anderen gegenüber eher schüchtern und zurückhaltend, auch bei besseren Bekanntschaften zwängt sie sich nie in den Vordergrund. Doch wenn man sie besser kennen lernt, öffnet sie sich für die andere Person und scheint dann nicht mehr so schweigsam.
    Sie ist sehr höflich und würde wohl nie jemandem, im Gegensatz zu ihrer Mutter, eine unnette Bemerkung machen. Somit kann sie sich aber leider sehr schlecht verteidigen, wenn sie jemand ärgern würde, obwohl Laeticia sehr gut mit Worten umgehen kann.

    Trotz ihrer guten Leistungen würde Laeticia niemals damit angeben oder sich über schwächere schulische Leistungen anderer lustig machen. Sie ist auch keine typische Streberin, welche Tag, ein Tag aus vor ihren Büchern hocken würde, denn sie braucht sich so manches nur ein bis zweimal durchlesen, um es perfekt zu beherrschen. Hilfreich sind ihr hierbei wohl System und natürlich regelmäßige Wiederholungen, falls nötig.

    Darüber hinaus ist Laeticia überaus hilfsbereit und sie gibt Freunden, welche es nötig haben, auch Nachhilfe. Hierbei zeigt sich auch ihre Engelsgeduld, doch manchmal kann es vorkommen, dass sie den Oberlehrer spielt und es mit ihrer Gründlichkeit übertreibt.

    Laeticia ist sehr ordnungsliebend und besitzt ein harmonisches Wesen, wobei das Erstere einigen in ihrem Umkreis eine Last werden kann, da sie es mit der Ordnung sehr genau nimmt. Dies hat sie wohl aus ihrem Hause mitgenommen.

    Sonst ist sie eher die Verträumte und heikle Situationen umgeht sie gerne. Zwar geht sie so manchen Sachen auf den Grund, aber dennoch würde sie nicht für alles die Regeln brechen.



    Besitz
    Eigentlich sind viele Gegenstände von Laeticia "wertvoll", wenn es um den Geldwert geht. Ein richtiger Schatz für sie ist jedoch ein silberner Teelöffel, welchen sie von ihrer Tante Charlotte bekommen hatte. Im Grunde ist dies nicht mal ein magischer Gegenstand, nur ein simples Löffelchen. Bekommen hatte es Laeticia, als sie das erste Mal Hogwarts besuchte. Seit daher ist dies ihr Glücksbringer. Von diesem seltsamen Talisman hatte sie noch niemandem etwas erzählt. Unter ihrem Bett, in einer kleinen Kiste, hält sie den Glücksbringer versteckt.




    Ihr zweiter Schatz ist jedoch neu: Eine kleine "Glückskatze". Das dreifarbige Kätzchen "Mayflower", kurz "May", bekam sie zu Beginn dieses Schuljahres. Wieder einmal war es ein nettes Geschenk von Charlotte, wobei sich jedoch ein Problem ergab. Laeticias Mutter ist allergisch auf Katzenhaar und so wird die junge Katzenbesitzerin ihre Mayflower nicht mit nach Hause bringen dürfen. Seit dem Tod ihrer alten Eule Medea, welche vorher ihrer Mutter gehörte, ist die Katze nun ihr neues Tier. Ein überaus neugieriges und verspieltes Kätzchen.



    Stärken und Schwächen
    Der scharfe Verstand und das logische Denken sind Laeticias große Stärken. So ist sie nahezu ein Klassenprimus und auch Probleme, welche nicht mit der Schule verbunden sind, kann sie auf logische Weise lösen.
    Mit ihrer Klugheit hilft sie aber gerne ihren Freunden, wenn diese ein Fach einfach nicht verstehen können, oder manchmal auch nur nicht verstehen wollen.

    Äußerst verantwortungsvoll ist Laeticia auch, so können sich Freunde auf sie vollends verlassen. So würde sie auch niemals jemanden in Stich lassen, wobei dies so einige bei ihr gerne ausnutzen. Natürlich bemerkt sie solch eine Ausnutzung, aber leider verdrängt sie gerne diese Fakten. Was andere wieder dazu anspornt, Laeticias Verantwortungsgefühl und ihre Hilfsbereitschaft auszunutzen.

    Laeticia besitzt eine sehr ehrliche Seele und obwohl sie äußerst artig ist sagt sie wenn z.B. etwas einem nicht "steht". Lügen würde Laeticia wohl nie, vielleicht nur in Ausnahmesituationen, aber der Grund dafür müsste von enormer Bedeutung sein.

    Kritik ist etwas, was Laeticia nicht abkann. Es ist zwar natürlich, dass jeder Mensch einen Fehler macht, dennoch bevorzugt sie es, wenn man über ihre Fehler schweigt. Weist sie einer aufdringlich auf ihre Fehler, und diese Person kein Lehrer oder eine ähnlich bedeutende Autorität ist, so ist sie leicht eingeschnappt und reagiert bisweilen auch überheblich, was aber aufgrund ihres schlechten Gewissens schnell vergeht.

    Da sie sich eher im Hintergrund stellt und manchmal zu gut erzogen ist, sieht man sie auch als Schwächling an, und dazu lässt sie sich leicht ausnutzen. Sie verteidigt sich auch kaum, wenn ihr einer zu nahe tritt.
    Diese Zurückhaltung bemerkt man auch während des Unterrichtes bei Laeticia. Obwohl sie viele Antworten weiß, sitzt sie stillschweigend da, was die Lehrer natürlich als negativ betrachten und sich dieses auch auf ihren Noten auswirkt. Schriftlich hingegen schreibt sie viel und es ist auch quantitativ sehr gut, doch die Lehrkräfte müssen nunmal auch ihre mündliche Leistung mit einbeziehen, was sie etwas runterzieht.
    Das Schweigen im Unterricht kommt daher, da sie zu Grundschulzeiten wegen dem häufigen Aufzeigen von anderen Schülern gepiesackt wurde. Und um weiteren Stress zu vermeiden, entschied sie sich für das Schweigen.

    Vieles nimmt sich Laeticia zu Herzen und dazu ist sie sehr verletzlich. Zwar würde sie nicht in aller Öffentlichkeit Weinen, aber ihre Trauer oder Enttäuschung sieht man ihr leicht an. Nach Auseinandersetzungen ist sie gerne alleine, nachtragend ist sie aber nicht im übertriebenen Maße.

    Verschlossenheit ist auch ihre Schwäche. Man muss mit ihr wirklich sehr gut befreundet sein, damit sie sich jemandem öffnet, aber selbst dann verheimlicht sie gerne vieles, was ihre Gefühle und Emotionen betrifft.

    Ihre größte Schwäche ist ihr fast schon unterwürfiger Respekt gegenüber ihrer eigenen Mutter. Niemals würde sie es wagen über diese Person ein schlechtes Wort zu verlieren, und erst recht würde sie nie gegen diese rebellieren. So kommt es auch vor, dass wen ihre Mutter ihm großen Unrecht steht oder jemanden schlecht behandelt, Laeticia niemals das Wort gegen sie erheben würde. Selbst dann nicht, wenn ihre Mutter schlecht über ihre beste Freundin spricht.



    Vorlieben und Abneigungen
    Geschichte, ob nun die der Zauberrei oder die der Muggel, interessierte Laeticia schon immer sehr. Außerschulisch vertieft sie sich gerne in geschichtliche Büche, ob nun welche die Fakten und Daten wiedergeben, oder Romane, alles geschichtliche "verschlingt" sie nahezu. Daher ist es kein Wunder, dass sie im Fach Geschichte der Zauberrei eine der Klassenbesten ist.

    Sie selbst hasst ihre eigene Feigheit und die fast schon demütige Beziehung zu ihrer Mutter. Sie wünscht sich charakterlich stärker zu sein und auch mal laut ihre Meinung zu äußern, doch gelingt ihr das nie. Statdessen schweigt sie lieber und/oder wird dazu noch ordentlich rot im Gesicht.



    Vorgeschichte
    "Beneidenswert", mit diesem einen Wort könnte man Laeticias finanzielle Lage wohl beschreiben. Denn Laeticia war das jüngste Mitglied der Familie Askins – eine der wohl reichsten Familien Londons.
    Dennoch trog der Schein, denn Laeticia wurde keineswegs von ihrer Mutter, die früh zur Witwe geworden war, verhätschelt und verwöhnt. Lediglich ihre Tante Charlotta brachte das Mädchen zum Lachen.

    Kennen gelernt hatten sich Sophia und Richard dank ihrer eigenen Eltern. Ob es nun aufrichtige Liebe war, oder doch eher das Ansehen und die finanzielle Lage beider Familien Sophia und Richard verband, ist eine Frage für sich, welche sich vor allem Charlotte gern stellt.

    Sophia hatte mit Richard nur ein Kind, und kurz nach Laeticias Geburt verstarb Richard. Sein Todesgrund wird jedoch von Sophia zu gut gehütet und sogar die Familie kennt die wahren Hintergründe dieses Todes nicht.

    So wurde Laeticia von der viel zu früh gewordenen Witwe Sophia großgezogen. Hilfe von ihrer eigenen Schwester lehnte Sophia ab und ließ sich viel lieber durch das Kindermädchen helfen.
    Dies gab zwar viele Streitereien zwischen den beiden Schwestern, doch Charlotte gab nach einiger Zeit auf.

    Schon im Kleinkindalter sollte sich Laeticia benehmen, wie es sich für ein Mädchen reichen Hauses gehörte. Sophia brachte ihrer Tochter gute Manieren am Tisch sowie im Umgang mit Gästen bei, das aufrechte, damenhafte Laufen – ein Buch auf dem Kopf des Mädchens sollte ihr beim geraden Gang helfen – und viele andere Etikette-Übungen wurden Laeticia von klein auf beigebracht.

    Über die eigenen Freundschaften durfte Laeticia nicht selber richten. Die Kinder von "draußen" waren Sophias Ansicht nach "Schmuddelkinder", und so musste sich Laeticia gezwungenermaßen mit den Kindern Sophias Bekannter abgeben. Es waren nicht viele und dazu waren diese furchtbar verzogen.

    Charlotte hingegen unternahm mit ihrer Nichte spaßige Sachen. So machte sie kleine Ausflüge mit ihr, besuchte, trotz Verbots von Sophia, mit Laeticia Jahrmärkte und mit vielen anderen Sachen verschönerte sie das Leben des kleinen Mädchens.
    Laeticia liebte ihre Tante dafür sehr, und Charlotte war es auch schließlich, mit welcher sie später über alles sprach.

    Die eigene Mutter benutzte jedoch weiter die "stählerne Hand der Erziehung". Doch dank jener Erziehung lernte Laeticia sehr vieles relativ früh. So konnte sie bereits lesen, als sie die erste Klasse besuchte. Auch Rechnen und andere schulische Grundlagen fielen ihr nicht schwer.
    Doch Freiheit zum Spielen, wie es all die anderen Kinder hatten, besaß Laeticia kaum.

    Je älter Laeticia wurde, desto einsamer fühlte sie sich auch. Im Gegensatz zu all den anderen Kindern hatte sie keine beste Freundin und auch keine richtigen Freunde. Charlotte verreiste sehr oft und viel, und somit hatte Laeticia nicht einmal sie.

    So wuchs die Einsamkeit in dem Mädchen und der Wunsch nach einem guten Freund wurde immer größer. Eines Tages sprach sie ihre Mutter wegen eines Haustieres an. Sicherlich, sie besaßen Medea, eine Schneeeule, doch von dieser hatte Laeticia herzlich wenig.
    Doch die Antwort der Mutter lautete "Nein", sie sei auf Tierhaar allergisch, somit kämen weder Hund, Katze noch Hamster in Frage.

    Bewunderung brachte Laeticia immer dem Flügel entgegen, welcher sich auch bei ihnen befand. Dieses Instrument gehörte einst ihrem Vater und diente als Andenken. Als kleines Mädchen hatte sie manchmal darauf herumgeklimpert, doch ihre Mutter hatte ihr diesen Spaß verboten, daher blieb der Flügel seitdem unberührt.

    Endlich kam der Tag, an welchem Laeticia erfuhr, dass sie Hogwarts besuchen würde.
    Sie war äußerst aufgeregt, nicht aufgrund des Unterrichtes, sondern viel mehr auf das Leben dort. Sie wäre dann für eine überaus lange Zeitspanne außer Haus unter fremden Menschen. Dabei hoffte sie so sehr, dass sie endlich auf Freunde treffen würde. Wie ihre Mutter kam sie nach Ravenclaw und strebt danach, genau wir ihre Mutter, eine der Besten zu werden. Leider fällt ihr das nicht immer so leicht, wie ihrer Mutter damals. Sie lernt zwar schnell und folgert fix, doch durch ihre zurückhaltende Art beteiligt sie sich nicht oft im Mündlichen, was sie selbst durch glanzreiche schriftliche Leistungen nicht immer ausgleichen kann, viel zu sehr sitzen in ihr die Erinnerungen an damals.

    Doch auch auf der neuen Schule fand Laeticia nicht so schnell Kontakt wie gedacht. Der Buchclub war ein Ort für sie, welcher ihr in Hogwarts nahezu am meisten gefiel. Bücher waren schon immer ihre Begleiter gewesen und sie vertrieben so gut wie sie konnten die Einsamkeit des Mädchens.
    Aber eines glücklichen Tages lernte sie dort Daria kennen. Ein Mädchen welches sich von Laeticia wie Tag und Nacht Unterschied, doch gerade dies schien die darauf folgende Freundschaft fest zu binden.
    So hatte Laeticia nun eine beste Freundin und wer nun auf Laeticia trifft, sieht sie meist zusammen mit Daria.

    Die Ferien dieses Jahres sollten was ganz Besonderes sein, denn Mitte der Ferien kam Daria zu Besuch.
    Laeticia war den ganzen Tag vor der Ankunft Darias besonders aufgeregt, so konnte sie die Nacht davor auch kaum schlafen.
    Sie hatte ihrer Freundin viel zu zeigen und zu erzählen, dabei merkte sie, wie Daria staunte und manchmal musste sie darüber schmunzeln.
    Charlotte mochte Daria sehr und für sie war Laeticias Freundin wie eine zweite Nichte. Manchmal bemerkte Laeticia auch gewisse Parallelen zwischen den beiden, und dass nicht nur, weil die beiden das Haus Hufflepuff verband.

    Je mehr sich Laeticia über Charlottes Benehmen freute, desto mehr schämte sie sich für das Benehmen ihrer eigenen Mutter.
    Sie ignorierte Laeticia und Daria gänzlich, mied jeden noch so kleinsten Kontakt, so dass sie sogar zu anderen Zeiten speiste. Und kam es mal auf ein Treffen zwischen ihnen, gab es so manchen abschätzenden Kommentar von Sophia zu hören, wenn auch gut in ihren Worten versteckt.

    Leider kam es zu einer unnetten Begebenheit, welche Laeticia um alles in der Welt gern umgangen wäre.
    Es war relativ spät nachts, als sie von unten im Küchenraum eine heftige Auseinanderssetzung hörten. Es konnten nur Charlotte und Sophia sein, welche sich stritten, doch als Laeticia hörte, worum es ging, schauderte es ihr.
    "Und mit so einem Gesindel wie der da soll sich meine Laeticia abgeben? Niemals!" Sophia klang äußerst zornig und Laeticia hatte ihr schon lange angesehen, dass sie ihre Antipathie gegenüber Daria unterdrückt hatte. Irgendwann musste das ausbrechen, aber warum gerade heute? Wo es doch Darias letzter Abend war.
    "Erstens, sie ist kein Gesindel und zweitens, sie heißt Daria!", glücklicherweise versuchte Charlotte Daria zu schützen, doch dadurch würde sie Sophia nur mehr erzürnen. "Du schützt sie doch nur, weil sie genauso ist wie du! Auch eine lausige Hufflepuff, dumm und unerzogen!" "Langsam übertreibst du es, Schwester…" doch Sophia sprach weiter, als hätte sie Charlotte nie reden gehört "Außerdem, schau sie dir doch mal an! Sie selbst zeugt doch schon davon, in welch erbärmlichen Zustand ihre Familie lebt! Sie ist einfach nur nichtswürdig und stinkt wie ein Hund! Ich bin froh, dass sie morgen abreist!"

    Laeticia konnte kaum glauben, was ihre Mutter da von sich gab. Was Laeticia noch weniger gefiel, war ihr eigenes Verhalten, sie hätte nie den Mut gehabt, auch dabei nicht, ihrer Mutter die Meinung zu sagen. Stattdessen blieb sie einfach am Beobachtungsposten und erst Daria, welche wortlos auf ihr Zimmer lief, erweckte Laeticia aus dem üblen Schockzustand.

    Darias Abreise hatte Laeticia ebenso hart getroffen wie die Worte ihrer Mutter. Die kargen Worte zum Abschied, sagten aus, was Daria darüber empfand. Doch Laeticia wusste nicht sich in dieser Situation zu verhalten…

    Die letzen Ferienwochen waren für Laeticia unsagbar traurig, kein einziger Brief war von Daria gekommen, aber auch sie hatte keinen an Daria geschickt. Zwar gab es unzählige Rohfassungen, aber sie fand nie die richtigen Worte.

    Am letzen Ferientag machte Charlotte der unglücklichen Nichte ein überaus reizendes Geschenk.
    Seit dem Tod Medeas am Anfang der Ferien hatte Laeticia kein Tier mehr. Eigentlich war eine neue Eule geplant, doch es kam anders.
    Sophia bekam zwar fast einen Hysterieanfall, als sie das kleine Fellknäuel sah, doch für Laeticia war es eine der schönsten Geschenke aller Zeiten. Nun besaß sie eine kleine Katze, welche sie liebevoll "Mayflower" nannte.

    Doch leider erheiterte auch dieses Geschenk keineswegs ihre Anreise nach Hogwarts...



    Gehe nach: Trauriges Wiedersehen?
Inhalte des Mitglieds Laeticia Askins
Besucher
Beiträge: 28
Xobor Forum Software von Xobor | Forum, Fotos, Chat und mehr mit Xobor
Datenschutz