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 Die Große Halle
Laeticia Askins Offline

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Beiträge: 28

17.06.2006 13:02
Verblasste Furcht
ca. 12:30
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Komme von: Aufmunterungsversuche


Nachdem sich die schwere Bibliothek Tür geschlossen hatte und ich somit aus dem Blickfeld der anderen verschwunden war, konnte ich die Tränen nicht weiter zurückhalten. Es waren nicht viele, es glich auch keinerlei Tragik, doch waren es vereinzelte, welche ich mit meinem Ärmel beseitigte. Ein leises Schluchzen entglitt mir klangheimlich und ich sah mich verstohlen um, so wollte ich nicht, dass mich jemand in diesem Zustand sah, welchen ich zuvor so krampfhaft unterdrückt hatte.
Doch Fortuna schien es gut mit mir zu meinen und zeigte sich von ihrer gnädigen Seite, kein einziger Schüler war hier zu sehen. Ich rieb mir noch einmal mit dem Ärmel über die Augen und wollte eigentlich sofort zu der großen Halle, ehe ich mich doch für den Waschraum entschied.

Wie bereits erwartet sahen mit zwei schüchterne und vor allem errötete Augen entgegen als ich in den Spiegel sah, wässrig waren sie auch noch. Jeder würde mir ansehen, dass ich geheult hatte. Doch mit etwas Wasser beruhigte ich meine Seelenspiegel, zwar war an ihnen noch das Rot zu entdecken, doch das würde bestimmt gleich verschwinden.
Ich trocknete mein Gesicht ab und vergrub dieses ein wenig länger im Handtuch, als eigentlich nötig. Die dadurch verursachte Dunkelheit half mir dabei, alles Revue passieren zu lassen. Ich musste an Ranis Einsatz denken und auch an Deliah, welche mit mir wohl ein Gespräch zwischen Schülerin und Vertrauensschülerin führen wollte, und ich hatte so feige abgeblockt. Aber wenn ich mit ihr sprechen wollte, dann lieber nur unter vier Augen, nicht dass ich was gegen Rani hatte, keinesfalls, sie hatte mir so sehr geholfen, aber, ich konnte über so was nicht mit mehreren Menschen sprechen.

Ob ich Deliah wohl enttäuscht habe? Bestimmt denkt… doch weiter kamen meine Gedanken nicht, denn einige Schritte unterbrachen mich dabei. Ich hörte mehrere Schritte und mein Herz schlug wieder Alarm. Roxie! zischte es mir durch den Kopf wie der Bolzen der Artemis. Wieder erklomm mich die rasende Angst und vorsichtig entfernte ich das Handtuch von meinem Gesicht. Ich sah sie schon vor mir, wie sie mich mit ihren Freundinnen einkesseln würde, doch ich hatte mir nur was eingebildet. Es waren vier jüngere Mädchen, schätzungsweise aus dem zweiten Jahr, welchen ihren Weg hierhin gefunden hatten. Zwar durchflutete mich eine Brise der Erleichterung, dennoch war ich auch peinlich berührt, als mich eines der Mädchen mit fragendem Blick ansah. Ich musste zu komisch mit dem Handtuch wirken, wie ein Kind beim Versteck spielen beispielsweise. Ich wollte dem Mädchen eigentlich verlegen zurücklächeln, doch diese fand ihre Freundinnen wieder viel interessanter.

Wie vorher die Bibliothek, ließ ich auch den Waschraum hinter mir. Es war schon fast eine Paranoia, denn hinter jeder Stimme, hinter jedem Schritt, hinter jedem Schüler, versuchte ich Roxie heraus zu hören, sehen und entdecken. Trotz der mir geleisteten Hilfe, hatte ich nur noch größere Angst vor meiner Peinigerin. Sie war jetzt bestimmt tierisch Wütend und würde das alles an mir auslassen. Ich hasste es schon immer, alleine durch Hogwarts zu laufen, alleine zu sein, doch jetzt noch mehr als sonst.
Meine Beine hatten es eilig, aber mein Verstand verbietet ihnen den schnellen Gang, deshalb kam mir wohl der Weg zu der großen Halle lang wie nie vor.

Zunächst fiel mein Blick, dem Falken gleich, über unseren Tisch her, den Tisch der Ravenclaw. Dort waren einige mehr oder weniger bekannte Gesichter zu entdecken, aber nicht die drei gefürchteten. Mit einem nun besseren Gefühl setze ich meine Schritte fort und freute mich innerlich wie ein Kind, als ich eine bestimmte Person am Tische der Hufflepuffs entdeckte. Es war meine beste Freundin Daria. Ich hatte mich nicht geirrt, sie hier aufzutreffen, nun, ich kannte sie ja auch schon lange genug.

“Guten Morgen!“ begrüßte ich meine Freundin mit einem lächeln und setze mich neben sie. Kurz legten sich die Blicke der anderen Hufflepuffs auf mich, ehe sie nach wenigen Sekunden wieder ihren Gesprächspartnern, Essen oder der Leere galten. “Bist du schon lange hier? Ich war vorhin noch in der Bibliothek“ erklärte ich und freute mich gleichzeitig darüber, dass meine Stimme nicht mehr zittrig und verängstigt klang, auch der Kloß aus meinem Hals war verschwunden. Bei Daria fühlte ich mich immer so sicher, da verblasste selbst meine Furcht.

Daria Harris Offline

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Beiträge: 27

22.06.2006 16:15
Verblasste Furcht
ca. 12:30
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Komme von: Ein konstruktives Essen


Ein wenig schade fand ich es schon, dass Cassie mich verließ, aber ich verstand, wenn sie noch lernen wollte. Ich winkte ihr hinterher und widmete mich dann wieder meinem Essen, das ich wie immer reichlich auf meinen Teller geschöpft hatte. Mitten drinnen blickte ich an meinem Körper hinab und senkte die Gabel. Ob es wirklich sinnvoll war und intelligent, wenn ich weiter aß. Ich hatte immer schon Probleme mit meiner Figur gehabt, zumindest empfand ich das immer so. Leicht seufzend stellte ich fest, dass ich mir überhaupt nicht gefiel und kurz wurde mein Blick finster. Ich hasste es, nicht so schlank zu sein wie alle anderen und die Worte von Cassie, dass sie essen konnte, was sie wollte ohne zuzunehmen, ärgerten ich. Ich wollte das auch können!

Frustriert ließ ich die Gabel auf den Teller fallen. Warum waren alle so schlank und ich nicht? Warum musste ich mit jedem Kilo kämpfen und sah wie ein Speckröllchen nach dem anderen an meinem Körper zu wachsen schien. Mir war komplett der Appetit vergangen und missmutig schob ich den Teller von mir. Vielleicht, wenn ich gar nichts mehr aß, oder nur noch ganz wenig… Vielleicht würde ich dann auch schlanker werden? Ich hoffte es. Und wenn ich vielleicht ein wenig mehr trainierte, viel flog und für das Quidditchspiel mich vorbereitete, vielleicht… Ich musste unbedingt Joslyn sagen, dass sie ein ordentliches Trainingsprogramm zusammenstellte, damit ich auch ordentlich gefordert würde. Ich hatte jetzt vor, abzunehmen. Irgendwann würde ich auch so schlank sein wie die anderen…

»Guten Morgen!«, hörte ich auf einmal und der Anblick von Laeticia riss mich aus meinen negativen Gedanken. Sie war auch so schlank… Einen Moment lang blickte ich sie eifersüchtig an, bevor ich lächelte. Ich hatte mir noch nie so viele Gedanken um meine Figur gemacht, aber irgendwie störte sie mich nun noch mehr, nach der Aussage von Cassie… Essen können was man wollte… Mit einem wehmütigen Blick schaute ich auf meinen noch halbvollen Teller und bestellte einen Apfel. Nun, dann fangen wir mal an und mit diesem Gedanken biss ich herzhaft in das rote Obst und hörte meiner Freundin zu, während sie redete.

»Bist du schon lange hier? Ich war vorhin noch in der Bibliothek.«, fragte sie mich. »Isch…«, schnell schluckte ich den Bissen, den ich im Mund hatte hinunter. »Ich bin seit ca. ner halben Stunde hier. Cassandra war auch hier, bin mit ihr Essen gegangen. Sie hat mir von Alte Runen erzählt und wie der neue Lehrer so ist… Scheint ganz OK zu sein… Hat zwar schon Hausaufgaben gegeben, aber das tun sie ja alle… Dann hat sie ich gefragt, ob ich von anderen neuen Lehrern weiß. Ich hab nur gemeint, dass Wahrsagen ne Neue bekommt und auch Verteidigung, ich aber noch keinen von beiden gesehen hab. Du etwa? Mir ist gestern niemand aufgefallen, aber vielleicht hab ich auch nicht genau geschaut. Kann sein, dass ich die Neuen einfach übersehen hab…« Ich war erfreut, wieder Gesellschaft zu haben, war es doch alleine wesentlich langweiliger am Esstisch, auch wenn ich vermutlich gehen sollte, um den Gerüchen nicht wieder zum Opfer zu fallen.

Laeticia Askins Offline

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Beiträge: 28

09.07.2006 20:12
Verblasste Furcht
ca. 12:30
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Nur einen kurzen Augenblick sah ich zu dem halbvollen Teller herüber, welcher offensichtlich zu Daria gehörte ehe mein Blick wieder auf ihr ruhte. Es wunderte mich, dass sie ihn von sich fort geschoben hatte, normalerweise hätte sie das nie getan. Stattdessen musste ich feststellen, dass sie einen Apfel verspeiste. Vielleicht ist das Essen ja heute nicht so gut, obwohl, ich mochte es und die Speisen auf dem Teller, mag sie doch eigentlich eine logische Folgerung drängte sich zugleich in meine Gedanken, welche mir jedoch nicht sonderlich angenehm war.

Zugegeben, Daria gehörte weder zu den zierlichen noch zu den schlanken Personen, aber wirklich dick war sie meiner Ansicht überhaupt nicht. Machte sie sich jetzt etwa Gedanken über ihre Figur? Ich hoffte nur, dass dies bei Daria nicht im übertriebenen Masse sein würde. Es war ja sehr vernünftig, auf seine Ernährung und seinen Körper zu achten, aber ich wusste, dass Mädchen in unseren Alter, die sich für zu dick hielten, zu schrecklichen Maßnahmen griffen. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass Daria jemals so einen Blödsinn anstellen würde, nein, dafür war sie viel zu taff. Ich wusste es – ich hoffte es.

„Isch…“ begann Daria und dies zwang mich zu einem grinsen. Sie war manchmal so niedlich auf ihre eigene Art und Weise, ich glaube, dass wusste sie nicht einmal. „Ich bin seit ca. ner halben Stunde hier. Cassandra war auch hier, bin mit ihr Essen gegangen. Sie hat mir von Alte Runen erzählt und wie der neue Lehrer so ist… Scheint ganz OK zu sein… Hat zwar schon Hausaufgaben gegeben, aber das tun sie ja alle…“ Hausaufgaben am ersten Tag können auf Schüler wie Daria wirklich deprimierend wirken, aber die Lehrer meinten es doch nur Gut. Doch dazu sagte ich lieber nichts, dass brauchte ich auch eigentlich gar nicht. Daria kannte mich Gut und sie wusste, wie meine Einstellung der Schule gegenüber war. „Dann hat sie ich gefragt, ob ich von anderen neuen Lehrern weiß. Ich hab nur gemeint, dass Wahrsagen ne Neue bekommt und auch Verteidigung, ich aber noch keinen von beiden gesehen hab. Du etwa? Mir ist gestern niemand aufgefallen, aber vielleicht hab ich auch nicht genau geschaut. Kann sein, dass ich die Neuen einfach übersehen hab…“

Ich überlegte kurz, ehe ich Daria eine Antwort gab. Denn musste ich den gestrigen Abend gedanklich kurz abspielen lassen, um mich an alle Gesichter erinnern zu können. “Gestern bei der Zeremonie habe ich die neuen Lehrer gesehen… auch wenn nur ganz flüchtig…“ Ich hatte die ganze Zeremonie mit meinen Gewissen zu kämpfen gehabt, deshalb war meine Aufmerksamkeit bei den neunen Gesichtern fehl am Platz. Die Sache mit meiner Mutter an Daria hatte mir wirklich den Rest gegeben, wie froh ich doch war, hier wieder bei Daria sitzen zu können und mit ihr zu sprechen.

“Aber wir werden ja noch sehen und hören, was die neune Lehrkräfte betrifft. Hoffen wir auf nur Gutes“ Ich nahm mir eine Weintraube von einem Fruchtteller, welcher nur unweit von mir positioniert wurde. Die Fruchtteller wurden oft aufgestellt, damit die Jugendlichen nicht vergessen, auch zu den „Süßigkeiten der Natur“ zu greifen. Eine ordentliche und schlaue Aktion, wie ich selbst fand. Dabei musste ich wieder an Darias Statur denken. Es war wohl der Halbleere Teller, welche so eine Provokation hervorrief.
Ich fand Daria recht hübsch, vor allem ihr Gesicht, bestimmt fanden das auch die Jungs. Eigentlich hatte ich mir nie sonderlich Gedanken über Jungen gemacht, und auch jetzt, dachte ich nicht weiter darüber nach. Ich selbst fand mich zu jung für einen Freund und außerdem, musste ich mich auf die Schule konzentrieren.

“Wann habt ihr eigentlich euer Training? Heute sind ja die Gryffindors dran, wie ich vom schwarzen Brett entnommen habe“ Der pinke Zettel, welchen der Mannschaftsführer der Gryffindors angebracht hatte, war wirklich kaum zu übersehen. “Jedenfalls haben die Armen Pech, das Wetter schaut nämlich gar nicht gut aus.“ Dabei sah ich hinauf, man könnte jeden Moment Regen erwarten. Ich richtete meinen Blick wieder auf Daria “Ich hoffe für sie, dass es nicht zu regnen anfängt“

Daria Harris Offline

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Beiträge: 27

13.07.2006 01:16
Verblasste Furcht
ca. 12:30
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Laeticia schenkte meinem halbvollen, weggeschobenen Teller einen verwunderten Blick und wandte sich dann wieder mir zu. Allerdings sagte sie nichts sondern dachte sich womöglich ihren Teil. Ich war irgendwie richtig erleichtert, dass sie nichts sagte einerseits und andererseits wieder wollte ich nicht, dass sie die falschen Schlüsse zog. Dennoch hatte ich nicht vor das Thema zur Sprache zu bringen und biss weiterhin eifrig in meinen Apfel, der mir nicht halb so gut schmeckte, wie das von mir verschmähte Essen. Ich warf dem Teller einen sehnsuchtsvollen Blick zu, blieb aber weiter tapfer und kaute eifrig an dem langweiligen Obst. Insgesamt war Obst, vor allem nur Obst, einfach nicht meine Sache. Klar, eine Schüssel mit Topfen und gezuckerten Erdbeeren… Ich durfte gar nicht daran denken…

Als ich anfing zu reden und das dazu noch mit vollem Mund, grinste Laeticia mich an und ich hätte mich fast verschluckt, weil ich auch lachen musste. Ich wusste selbst, dass ich ab und zu ein wenig zu viel redete und oft dann, wenn ich es eigentlich nicht sollte. Ich hatte gerade meinen letzten Bissen vom Apfel genommen und den Stumpf auf den Teller gelegt und weit von mir geschoben, als Laeticia antwortete. »Gestern bei der Zeremonie habe ich die neuen Lehrer gesehen… auch wenn nur ganz flüchtig…«

Ich nahm mein Glas mit dem Saft zur Hand, schaute nachdenklich auf den Inhalt und stellte es ebenso weit von mir wie den Teller. Anstatt dessen nahm ich mir ein neues Glas und den Krug mit Wasser, um es voll einzuschenken. Mit großen Schlücken leerte ich das Glas und schenkte mir nach. Es schmeckte nach… nichts, nach gar nichts. Wenns doch wenigstens so schmecken würde wie Apfelsaft oder Cola… Aber Wasser war einfach langweilig.

»Ah, OK… Ich war wohl eindeutig nicht interessiert genug… Ich hab kaum zum Lehrertisch geschaut und hab so auch nicht bemerkt, wer so Neuer dazu gekommen ist. Der Einzige, der mich interessiert hat war Brian und wohin er kommt… Und dann warst du ja da um mich abzulenken…« »Aber wir werden ja noch sehen und hören, was die neune Lehrkräfte betrifft. Hoffen wir auf nur Gutes.« Ich nickte zustimmend und beobachtete sie, wie sie freiwillig das von mir verhasste Obst aß. Es gab nicht viel Obst, was ich wirklich gern mochte.

»Da hast du Recht. Vor allem werden wir in Verteidigung einen neuen Lehrer zu spüren bekommen. Wahrsagen hab ich ja nicht, ebenso wenig wie Alte Runen. Aber ich bin wirklich schon gespannt auf diesen Lehrer. Angeblich ists ja ein Mann, so wie der Letzte. Aber bei dem bin ich echt froh, dass er weg ist.«, ich hatte den letzten Lehrer von Verteidigung nicht leiden können.

»Wann habt ihr eigentlich euer Training? Heute sind ja die Gryffindors dran, wie ich vom schwarzen Brett entnommen habe. Jedenfalls haben die Armen Pech, das Wetter schaut nämlich gar nicht gut aus. Ich hoffe für sie, dass es nicht zu regnen anfängt.«, wechselte Tici das Thema und ich lächelte. Ich liebte Quidditch und redete auch wirklich gern darüber. »Ich hab keine Ahnung, wann wir Training haben. Da muss ich Joslyn fragen, die ja unser neuer Captain ist. Ich glaub, sie macht ihre Sache sicher gut. Sie ist ne tolle Spielerin und ich find, es war eine gute Wahl, dass sie Captain geworden ist.«, beantwortete ich erst Laeticias erste Frage.

»Ja, Arnes Truppe hat echt Pech, vor allem, wenn es noch zu Regnen anfängt. Andererseits, es ist kein wirkliches Spiel, sondern nur Auswahl. Ich denk, da ists vielleicht sogar besser, wenn besch…eidene Umstände herrschen, immerhin weiß Arne dann, wer wirklich gut spielt, auch bei Schlechtwetter. Ich wird auf jeden Fall zuschauen gehen. Gehst du mit? Oder möchtest du hier bleiben?«, fragte ich meine Freundin dann. Ich hatte genug von der Großen Halle und vor allem hatte ich genug vom Essen hier, was mich nur wahnsinnig machte, mich verlockte, den Teller doch noch fertig zu essen. Ich musste dringend hier raus.

Laeticia Askins Offline

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Beiträge: 28

29.07.2006 21:52
Verblasste Furcht
ca. 12:30
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Es sah wirklich so aus, als würde sich Daria zu dem Apfel zwingen. Nun, Äpfel mochte ich persönlich auch nicht allzu gerne, aber mit Zimtpulver schmeckten diese ganz schmackhaft. Charlotte überstreute die geviertelten Äpfel immer mit Zimt, meist zur Weihnachtszeit, aber auch manchmal so, weil sie so lecker waren. Fast hätte ich Daria vorgeschlagen, ihren Apfel auch auf diese Weise reizvoller zu machen, doch hatte ich mir vorhin noch vorgenommen, meine Freundin nicht darauf anzusprechen. Dann musste ich das wohl irgendwann ganz nebenbei erwähnen, aber vielleicht kannte sie es schon, und mochte es trotzdem nicht. Wie auch immer, ein Vorschlag hat noch Niemandem geschadet.

Aber Daria hatte sich tapfer geschlagen und den Apfel vollständig aufgegessen, nun wollte sie nachspülen, doch selbst beim Getränk begann sie zu selektieren und entschied sich für das geschmacksneutrale Wasser. Na, ich hoffte, dies würde nicht im übertriebenen Maße so weitergehen…

„Ah, OK… Ich war wohl eindeutig nicht interessiert genug… Ich hab kaum zum Lehrertisch geschaut und hab so auch nicht bemerkt, wer so Neuer dazu gekommen ist. Der Einzige, der mich interessiert hat war Brian und wohin er kommt… Und dann warst du ja da um mich abzulenken…“ Ahja… und so war Daria nicht nur bei der Zeremonie. Auch im Unterricht konnte sie sich wunderbar ablenken, selbst Löcher in die Wand starren fand meine rothaarige Freundin teilweise interessanter, als den Unterrichtsstoff. Lediglich, dass ich sie nicht während des Unterrichtes ablenken würde, ich musste mich eher darauf vorbereiten, sie ab und anzustupsen, damit sie nicht einschlief, um es etwas übertrieben wiederzugeben. Obwohl ich teilweise wirklich den Eindruck hatte, dass sich Daria zwischen Traum und Realität befand, während ein Lehrer uns etwas mühsam erklärte.

Als sie über den neuen, aber auch den alten Lehrer in Verteidigung sprach, war ich schon fast dabei, ihr zu sagen, dass man über Lehrer nicht schlecht sprach, aber da gab es einige Sachen, die mich daran hinderten, dies zu sagen.
Erstens, es war Daria, sie hielt kein Blatt vor dem Mund, scheinbar erst recht nicht, wenn es um Lehrer ging und Zweitens, hatte unser ehemaliger Lehrer in Verteidigung nicht gerade die saubersten Karten im Spiel. Meine Mutter hatte sich furienhaft darüber Aufgeregt, als sie davon erfuhr, so hatte sie eine hohe Moral. Ich selbst weiß nicht, was ich darüber denken sollte, aber nein, zu so was durfte es niemals kommen. Man sollte als erwachsener Mensch genügend Verantwortungsgefühl in sich tragen, besonders als Pädagoge, aber scheinbar hielt sich nicht jeder an der Ethik fest.

Der Vorschlag mit dem Auswahltraining war gar nicht so schlecht, zumal ich auch nicht wusste, was ich hier weiter machen sollte und um ehrlich zu mir selbst zu sein, wollte ich von Darias Seite nicht weichen, auch wenn Roxy mich wohl für heute in Ruhe lassen würde. Außerdem war Daria meine beste Freundin, und nicht nur ein Schutzschild. “Ich komme sehr gerne mit, außerdem möchte ich auch wissen, wer dieses Jahr für Gryffindor spielt“ und das wollte ich wirklich.

“Ach ja!“ Endlich fiel mir ein, was ich sie schon gestern fragen wollte. “Meine Mayflower ist so alleine, meinst du, unsere Kätzchen könnten miteinander spielen? Ich weiß nicht, aber ich glaube sie langweilt sich so alleine“ Ich machte mir wirkliche Sorgen um mein Katzenkind, da ich zuvor noch nie eines besaß, ich besaß noch nie ein Haustier. Außer die Eule meiner Mutter, aber sie zählte nicht wirklich. “Und darf sie eigentlich Kuhmilch trinken? Oder nicht? Ich bin mir nicht sicher, ich habe mal gehört, dass kleine Kätzchen Milch noch trinken dürfen, nur ausgewachsene Katzen nicht, stimmt das? Und braucht sie noch was Spezielles zum Essen? Ich meine, sie wächst ja noch“ Nun überhäufte ich Daria mit vielen Fragen, wie nie zuvor. Wenn ich fragen hatte, lass ich meist in Büchern nach, aber ich besaß kein Katzenbuch und außerdem wollte ich solche Informationen lieber aus den Munde von Menschen, anstatt von Fachblättern erfahren. Jetzt konnte mal Daria die Rolle der befragten spielen.

Daria Harris Offline

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04.08.2006 21:48
Verblasste Furcht
ca. 12:30
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Ich war wirklich dankbar, dass Tici kein Wort dazu sagte, was ich aß. Ich vermutete, dass Brian oder meine Mam wesentlich weniger taktvoll gewesen wären. Nun, ich selbst vermutlich auch nicht. Aber es griff doch ziemlich meinen Stolz an und ich wollte besser nicht darüber reden, warum ich im Moment den Vogel hatte. Ich hoffte ja selbst, dass sich das wieder legte und ich mir wieder mein normales Essverhalten zulegte und mir meine Figur egal war, aber im Moment wurmte es mich und ich konnte einfach nicht

Ich wusste, dass sie es nicht gerade gern hörte, was ich über den Lehrer von Verteidigung sagte, aber ich hatte ihn wirklich nicht leiden können. Laeticia hatte die seltsame Vorstellung, dass man über keinen Lehrer schlecht reden durfte, am besten über überhaupt niemanden und ab und zu verdrehte ich dabei schon die Augen. Man musste ab und zu lästern, sonst würde man platzen. Ich konnte meinen Ärger über gewisse Personen nicht die ganze Zeit hinein fressen. So wie sie. Ich wusste, dass Roxie sie immer ärgerte mit ihrer Clique und ich hätte dem dummen Gör schon längst eine gescheuert. Sie musste mir nur einmal krumm kommen, sie würde so eine fangen, dass sie nicht wusste, wo oben und unten war…

»Ich komme sehr gerne mit, außerdem möchte ich auch wissen, wer dieses Jahr für Gryffindor spielt.«, antwortete sie erfreut, als ich sie fragte, ob sie mich begleiten würde und ich nickte mit einem Lächeln. »Gut.. Schön.. Ich mag nämlich nicht alleine und zu Zweit ists viel lustiger, denen dabei zuzuschauen. Auch wenn ich weiß, dass ich von oben bis unten nass sein wird… Aber ich will Arne ehrlich gesagt nicht verpassen. Er ist einfach ein toller Kapitän.«, redete ich vor mich hin und trank noch einmal ein Glas Wasser. Es schmeckte wirklich langweilig.. Warum konnte niemand einen anderen Geschmack herbei zaubern? Ich musste unbedingt irgendeinen Professor fragen, ob das nicht möglich war.

»Ach ja! Meine Mayflower ist so alleine, meinst du, unsere Kätzchen könnten miteinander spielen? Ich weiß nicht, aber ich glaube sie langweilt sich so alleine. Und darf sie eigentlich Kuhmilch trinken? Oder nicht? Ich bin mir nicht sicher, ich habe mal gehört, dass kleine Kätzchen Milch noch trinken dürfen, nur ausgewachsene Katzen nicht, stimmt das? Und braucht sie noch was Spezielles zum Essen? Ich meine, sie wächst ja noch« Ich starrte Laeticia an, als käme sie vom Mond. So viel auf einmal reden hatte ich sie noch nie gehört und ich kannte sie nun doch schon ein Weilchen. »Was hat man dir denn gegeben? Du redest ja und mehr als nur… Sorry.. Will nicht bös sein«, stoppte ich, bevor ich zu direkt wurde. Ich wollte sie ja nicht beleidigen, ich war einfach nur baff.

»Aaaalso… Klar können die zwei spielen, beziehungsweise drei, weil Tandy ist bei Hexe und die ist bei Brian. Aber du kannst sie gern zu ihm bringen. Ich hab ihm gesagt, dass er aufpassen muss, solang ich beim Auswahltraining zuschaue. Und… Nein, ich glaub Katzen dürfen nur verdünnte Milch trinken, sollten es aber besser gar nicht bekommen. Zumindest meinte Mama, dass Wasser gut genug ist. Muttermilch hatten sie ja früher. Sie brauchen das nicht mehr. Was spezielles zum essen? Ich glaub nicht. Also Tandy frisst einfach Katzenfutter… Das kann man ja in jedem Laden kaufen… Und da gibt’s eh eines für kleine Katzen…«, beantwortete ich eine Frage nach der andern, bevor ich wieder einen Schluck von dem langweiligen Wasser nahm.

Laeticia Askins Offline

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14.08.2006 22:13
Verblasste Furcht
ca. 12:30
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Das zusehen vom Aufnahmetraining war also gesichert. Ich war wirklich gespannt, wer dieses Jahr für diese Mannschaft spielen würde und zugleich machte mir der Regen Sorgen. Ich wusste nur zu gut, dass ich mir schnell Krankheiten einholte, vor allem Erkältungen, und das wollte ich wirklich nicht, vor allem nicht zu Beginn des Schuljahres, zur Mitte des Schuljahres aber auch nicht, und erst recht nicht zum Ende… Wenn ich ehrlich zu mir war, wollte ich überhaupt keinen Unterricht verpassen. Vor allem aber nicht durch eine Krankheit, welche ich mir durch meine eigene Dummheit einfing, so was durfte man sich mit diesem Alter nicht mehr erlauben. Ich würde mich schon Wettergerecht ankleiden, der Mantel spendete genug wärme und auch einen Regenschirm hatte ich dabei, der Daria und mich auf den Hin- sowie Rückweg genügend Regenschutz bieten würde.

Erneut quälte sich Daria mit dem Wasser ab und ich war wirklich kurz davor ihr vorzuschlagen, einige Tropfen Zitronensaft einzuschütten. Nicht nur, dass dies besser schmeckte, es lieferte auch wichtige Vitamine mit, auch wenn man bei Zitrusfrüchten auf die Menge achten sollte, denn war deren Säure nicht gerade gut für unseren Magen. Aber das Wasser würde der Fruchtextrakt schon genügend verdünnen. Als ich mir eine weitere Traube pflückte war mir klar, dass ich meiner Freundin das langweilige Essen etwas versüßen würde, sie tat mir leid, wie sie sich da abquälte. Meine Mutter würde Daria jetzt bestimmt sagen, sie solle sich nicht so anstellen, aber den Gedanken an meine Mutter und an Daria wollte ich gar nicht miteinander Verbinden.

Als Daria mich mit großen Augen nach meinem Wortschwall ansah, fühlte ich mich leicht verunsichert. Hatte ich was Falsches gesagt? Oder hatte ich gar nur Blödsinn von mir gegeben? Doch Daria gab mir durch ihre flapsige Antwort zu wissen, dass es nicht Qualität meiner Worte war, sondern eher die Quantität. Ich fühlte mich leicht verletzt, als sie dies auf ihre offene Weise so zu mir sagte und mein Gesichtsausdruck gab auch meine ehrlichen Gefühle wieder. War es mir denn gar nicht erlaubt, soviel zu sagen? Schließlich waren meine Antworten im Unterricht Qualitativ sowie Quantitativ meist hervorragend, lediglich an der Lautstärke mangelte es mir, aber sonst…

Doch mit Darias Entschuldigung verflüchtigte sich auch meine Empörung und mein Gesichtsausdruck sowie meine Gedanken milderten sich. Sogar ein kleiner Anflug meines schlechten Gewissens nistete sich in mir ein. Daria hatte ihr Recht, so Verwundert über meinen Redeschwall zu sein, ich war wirklich eher die Denkerin als Rednerin. Ich war nun mal in dieser Rolle geboren und so würde es auch bleiben, für immer. Dennoch wünschte ich mir, so sehr, mindestens einen Tag Darias Mundwerk zu besitzen, ohne dabei rot zu werden wie eine Tomate.

Bei dem lang gezogenen „Also“ begann ich Darias Worten zu Lauschen. Ihre Katzenkunde war, wie erwartet, wirklich gut. Wie schön sie es doch hatte, eine so tierliebe Mutter hatte. Manchmal nickte ich bestätigend, während Daria ihren Katzen Beitrag lieferte und steckte mir die nächste Weintraube in den Mund. “Ich habe für May nur Futter für ausgewachsene Katzen gekauft… Ich muss wohl einen Einkauf für die Katz tätigen“ sprach ich mit einem Lächeln, denn hatte ich ein Sprichwort mit in meine Antwort verbaut. Als Daria jedoch erneut das geschmackslose Wasser trank, konnte ich mir diesen Anblick nicht weiter antun. “Einige Spritzer Zitrone machen das Wasser schmackhafter, so trinkt es immer meine Tante und ich finde es auch gut.“

Letztendlich erhob ich mich, da wir so langsam losgehen sollten, außerdem hatten wir genügend Zeit in der großen Halle verbracht. “Also, langsam sind wir hier die einzigen, die hier sitzen. Ich glaube, wir sollten los“.


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Daria Harris Offline

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Beiträge: 27

18.08.2006 20:20
Verblasste Furcht
ca. 12:30
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Nachdem ich wieder einmal meinen Mund zu weit aufgerissen hatte und Tici gesagt hatte, warum ich so baff war, sah ich schon an ihrem Gesichtsausdruck, dass ich wieder einmal mitten in ein hübsch großes Fettnäpfchen getreten war. Wie immer ist nur eines im Weg gestanden und ich war mitten hinein getreten. »Toll hast du das gemacht Daria, wirklich perfekt!« , schimpfte ich mich selbst. Das war so eine typische Eigenart von mir und konnte eigentlich nur ich sein. Wenn irgendwo was war, wo man sich blamieren konnte, ich fand es bestimmt. Ab und zu ärgerte mich das irrsinnig. Ich wollte Laeticia ja nicht verletzen. Ich wollte ihr von dem her auch nicht zu Nahe treten aber ab und zu… War mein Mund eben schneller als mein Hirn.

Allerdings nahm ich dann schon etwas erleichtert zur Kenntnis, dass sie nicht mehr all zu beleidigt war, nachdem ich mich dafür entschuldigt hatte. Es war mir selbst ja schon peinlich und ich ärgerte mich. Wenn sie jetzt auch noch gekränkt gewesen wäre… Aber schnell vergaß ich diese Situation wieder. Es war mir nur Recht, wenn sich die Gedanken wieder was anderem zuwandten. Dennoch kam noch ein genuscheltes »Sorry…« über meine Lippen. Sie würde schon wissen für was dieses Sorry war. Immerhin kannten wir uns ja auch schon 3 Jahre lang… Wieder einmal nahm ich mir vor, öfters zu denken, bevor ich redete. Ich hoffte nur, dass dieses Mal meine Bemühungen ausnahmsweise fruchteten…

Während ich ihr von meinem Wissen über Katzen erzählte, saß meine Freundin mir gegenüber und schob sich eine Weintraube nach der anderen in den Mund, unterbrochen manchesmal von einem kurzen Nicken. Probehalber griff ich auch nach der Obstschale und nahm so ein Ding in den Mund. Überrascht stellte ich fest, dass diese Weintrauben gar nicht mal so schlecht waren und schluckte sie dann schnell hinunter, um weiter reden zu können. »Ich habe für May nur Futter für ausgewachsene Katzen gekauft… Ich muss wohl einen Einkauf für die Katz tätigen.«, meinte Tici dann und ich grinste kurz. »Jap, ich denk auch, dass du das tun solltest. Klar kann sie das Futter für Erwachsene auch fressen. Es tut ihr nichts. Aber im Futter für Katzenkinder sind noch Aufbaunährstoffe drin, damit sie schneller wachst und alles hat was sie dafür braucht…«

»Einige Spritzer Zitrone machen das Wasser schmackhafter, so trinkt es immer meine Tante und ich finde es auch gut.«, warf die schüchterne Ravenclaw ein und ich blickte sie über mein Wasserglas an. Ich hatte schon fertig getrunken, aber irgendwie fand ich, war diese Bemerkung von ihr eine Probe wert und so schenkte ich noch einen Schluck Wasser ein und spritzte ein wenig Zitrone dazu. Vorsichtig nahm ich einen kleinen Schluck und sofort verzog ich das Gesicht. Allerdings änderte sich meine Miene wieder. So schlecht war es gar nicht und mit ein paar Schlucken trank ich den Becher wieder leer. »Ja, ich denk, das ist ganz akzeptabel… Kann man trinken…«, und ich lächelte Tici erfreut an. Immerhin, ich hatte was gefunden, was das Wasser besser schmecken ließ.

Dann erhob sich meine beste Freundin und meinte noch »Also, langsam sind wir hier die einzigen, die hier sitzen. Ich glaube, wir sollten los.« und auch ich stand auf. Wenn wir zum Auswahltraining wollten, sollten wir wirklich los und dass wir welche der Wenigen waren, die noch am Mittagstisch saßen war schon lustig genug. »Ja, gehen wir. Ich will Arne fliegen sehen. Und Sam und Kyra. Und die anderen. Ich bin ja schon gespannt, wer so als Neuer dazu kommt. Ich glaub Arne, Kyra, Maya, Sam und Rafael bleiben fix… Hab ich noch wen vergessen?«, fragte ich, während ich neben Ticia zur Tür der Großen Halle schritt.


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