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Dieses Thema hat 13 Antworten
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 Die Große Halle
Laeticia Askins Offline

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Beiträge: 28

29.03.2006 12:10
Trauriges Wiedersehen? Antworten
Komme von: Laeticia Askins


Der Flur war ein Orchester aus Schritten. Aus langsamen und eiligen, aus stampfenden und schleichenden, aus schlurfenden und anmutigen. Mitunter mischten sich Stimmen ein, auch diese hatten verschiedene Klänge. Die eine Stimme war hoch und piepsig, die andere tief und brummig, das eine wurde flüsterte, das andere laut diskutiert. So manches Lachen durchdrang mein Ohrund auch das erste Gemecker war zu hören, meist keiften die älteren Schüler die Jüngeren an.

Doch all diese Geräusche klangen gedämpft, als würde ich mich unter Wasser befinden, oder noch mehr, unter einer Eisscholle, denn mir war kalt, mir war sehr kalt. Ich wandelte durch den Flur schon fast wie ein Geist, ich fühlte meine Beine nicht und doch trugen mich diese weiter. Ein grosser Kloss steckte in meinem Halse und die Übelkeit schwappte auf mich zu, wie eine Welle am Strand. Ich schluckte um diese immer wieder aufkommende Übelkeit zu mildern, doch der Krampf in meinem Magen liess sich nicht wegbekommen. Ich spürte wie mein Gesicht aller Farbe entzogen war, ich musste wirklich Blass aussehen, blasser als sonst.

Ich hoffte niemand würde mich sehen, doch einige der Älteren sahen mir besorgt entgegen, kein Wunder, ich musste auf sie einen kranken Eindruck machen. Ich sah beim laufen kurz zur Wand, in meinem Blick lag etwas flehendes. Wie gerne würde ich mich gegen diese Wand lehnen, denn ich hatte kaum Kraft weiter zu laufen, noch lieber würde ich mich auf den Boden setzten. Doch das tat ich natürlich nicht, sowas wäre gegen jede mir angelernte Sitten und ausserdem würde es zuviel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, also ging ich weiter.

Je näher ich der grossen Halle kam, desto lauter und schneller schlug mein Herz. Ich fragte mich, ob jene, die neben mir her liefen, zumindest eine kurze Strecke lang, es pochen hörten.
Draussen regnete es und es war so, als würde der Himmel meine Gefühle reflektieren. Denn mir war zu weinen, doch auch dies tat ich nicht, stattdessen bildete ich ein grösserer Kloss in meinem Hals.

Als ich die grosse Halle erreichte, wäre ich fast in einen älteren Schüler gelaufen, welcher meiner Ansicht nach Urplötzlich stehen blieb. Ich hatte keine weitere Notiz von ihm genommen, daher konnte ich auch nicht sagen, aus welchem Hause er kam. Doch wie ich sah, hatte er mich nicht bemerkt. Das war auch gut so, denn mir fehlte die Stimme, um sich zu entschuldigen. Mein Ziel war am Tische der Ravenclaws, endlich könnte ich mich setzen.

Ich sah beim vorbeilaufen zum Boden, ich wollte keine Blicke von den anderen sehen, und doch spürte ich welche an mir haften. Glücklicherweise waren noch nicht viele aus meiner Klasse da, also konnte ich mich auch nicht dem fürchten, angesprochen zu werden. Selbst wenn viele da wären, so schnell sprach mich niemand an, es sei denn, jemandem fehlten die Hausaufgaben oder er verstand eine Lektion nicht.

Am Tisch fühlte ich die grosse Last auf meinem Rücken, obwohl ich keine Tasche trug. Es war eine Last, die durch meine eigene Feigheit gekommen war, eine Last welche sich mit dem Blick zum Huffelpuff Tisch verstärkte. Ich sah vom einem zum anderen, doch ich konnte die gesuchte Person nicht erhaschen, sie kam bestimmt später, wie fast immer. Fast hätte sich ein Lächeln auf meinen Lippen gebildet, doch stattdessen spürte ich einen Schmerz in meinem Inneren.

Alles war so schrecklich...

Anspannung lag in der Luft, welche deshalb anwesend war, da die Ausswahl in jedem Moment beginnen wuerde. Darias Bruder wuerde eingeschult werden, doch trotzdem hing mein Blick auf dem Tisch. Ehe ich anfing, den Platz vor mir wie apathisch anzustarren, linste ich zum Lehrertisch hinüber.

Da sass ein Lehrer, welchen ich nicht kannte. Doch in meinem Gedanken war Momentan kein Platz für die Frage, wer er war, etwas anderes hatte den ganzen Platz eingenommen.
Ohne es wirklich zu realisieren, fixierten ihn meine traurigen Augen. Ich machte dies nicht absichtlich, ich war nur zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt, als dass ich auf meinen Blick achtete. Dann, als sei ich eine kirchliche Mamorfigur die zum Leben erwacht war, entriss ich meinen Blick von der neuen Lehrkraft, und hoffte, dass er es nicht bemerkt hatte. Doch selbst wenn, vielleicht würde er denken, dass ich mich nicht wohl fühlte nach der langen Reise oder einem sonstigem nicht nennenswerten Geschehniss. Wiedereinmal gleitete mein Blick zu den Hufflepuffs...

Hoffentlich war sie bald da....

Daria Harris Offline

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Beiträge: 27

29.03.2006 15:40
Trauriges Wiedersehen? Antworten
Komme von: Daria Harris


Himmel war die Herfahrt hektisch gewesen! Zu Hause war wie jedes Jahr alles drunter und drüber gegangen. Ich weiß nicht, ob wir es jemals schaffen, ohne fünfmal zurückzufahren das Haus zu verlassen. Ich bin ja echt froh, dass wir immer früh genug aufstehen. Ich hätte sonst meinen Zauberstab wohl unterm Bett liegen gelassen und Tandy hätte weiter fleißig im Garten gespielt, wenn ich sie noch schnell eingepackt hätte. Auch die Hälfte der Bücher wäre vermutlich noch verstreut in meinem Zimmer. Ab und zu frag ich mich, ob es nicht an der Zeit wäre, ein wenig ordentlicher zu werden. Ich versuche ja dauernd, aber irgendwie klappt das nicht so ganz. Ich vergesse immer alles… Egal, wir haben es geschafft, auch wenn der Taxifahrer sicher schon ziemlich verzweifelt war, als wir zum fünften Mal nach Hause zurück fuhren. Gott sei Dank müssen nur noch Brian und ich nach Hogwarts. Als meine anderen Brüder auch noch dort hin gingen, fuhr immer die gesamte Familie, die einen um nach Hogwarts zu fahren, die anderen um zu verabschieden aber inzwischen sind wir nur noch zu viert.

Endlich kamen wir am Bahnhof an und mit schnellen Schritten eilten wir mit den großen Koffern durch die Halle. Ich bin ja schon froh, das Brian und ich keine Eulen haben. Mit denen ist man hier irrsinnig auffällig vor all den Muggel, die nichts Besseres zu tun hatten, als im Weg zu stehen und uns dann anzugaffen. Andrew hatte eine Eule. Das war ziemlich nervig. Außer Atem erreichten wir den Bahnsteig 9 ¾ und Gott sei Dank war der Zug noch nicht weg. Schnell stieg ich in den Wagon und suchte mir ein Abteil mit Klassenkameradinnen. Brian gesellte sich zu uns, langweilte sich aber die ganze Fahrt, so dass er anfing, Hexe und Tandy zu schikanieren. »Jetzt hör endlich auf, Hexe zu ärgern! Das arme Tierchen kann doch nichts dafür, dass sie sich mit dir abgeben muss.« Er hatte ein schwarzes Kätzchen und ich ein weißes. Die zwei Kleinen waren Geschwister. Ich hatte keine Lust Laeticia zu suchen. Zu weh hatten die Worte ihrer Mutter getan und so saß ich bei den anderen und plauderte über alles Mögliche unverfängliche, ohne die Ferien bei der Ravenclaw zu erwähnen.

Endlich kamen wir an und wir fuhren zum Schloss, das ich, sobald ich es sah wie jedes Jahr bewundernd betrachtete. Ich liebte Hogwarts und war gerne hier. Brian sah es wohl bald auch zum ersten Mal. Er war mit den anderen Erstklässlern von Hagrid abgeholt worden, der diese über den See brachte. Hagrid war seit ein paar Jahren Wildhüter und übernahm seither jedes Jahr diese Aufgabe, um die Schüler dann am Schlosseingang der Professorin McGonagall abzuliefern. Endlich waren wir angekommen und die ganzen Schüler bewegten sich auf die große Halle zu. Auf meinem Arm hatte ich Tandy, die sich schnurrend zusammengerollt hatte und die Hand, die sie streichelte genoss. Das Kätzchen war noch recht klein, aber schrecklich neugierig. Ihre Augen wanderten durch den Saal, als ich eintrat.

Schnell ging ich zum Tisch von Hufflepuff. Gemeinsam mit den Mädchen aus meinem Jahr ging ich an das eine Ende vom Tisch und setzte mich hin, setze Tandy neben sich auf die Bank, was diese ignorierte. Schnell hopste sie auf den Tisch und begann, alles genauestens zu begutachten und ihre Nase überall reinzustecken. Aber sie blieb in der Nähe von ihrem Frauchen. Mit einem Seufzen nahm ich das Tier wieder auf meinen Schoß und hielt es dort fest, damit sie nicht den ganzen Tisch ablief. Ich hatte keine Lust mich mit irgendwem wegen einer kleinen Katze zu streiten und nach ein paar Minuten rollte sich die Kleine zufrieden auf meinem Schoß ein.

Dann endlich warf ich einen Blick durch die inzwischen recht volle Halle. Es waren schon fast alle hier und erwartungsvoll wurde nun auf die Erstklässler gewartet, die bald erscheinen sollten. Der sprechende Hut wurde schon auf seinen Platz gebracht und als mein Blick den Tisch der Ravenclaws streifte sah ich sie sofort. Sie wirkte ziemlich niederschlagen und fertig. Blass war sie und ich hatte das Gefühl, sie hatte schon ziemlich lange nichts mehr gegessen. Doch mein Blick blieb nicht lange auf ihr ruhen. Schon erhob sich McGonagall, um die Neuen zu holen und so wartete ich nun gespannt darauf, dass Brian den Hut aufsetzte.

Laeticia Askins Offline

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Beiträge: 28

30.03.2006 18:49
Trauriges Wiedersehen? Antworten
Ich machte mich wirklich verrückt wegen der Sache, doch konnte ich nichts dagegen unternehmen, so reagierte ich darauf. Andere bekamen Bange vor Klausuren, vor Prüfungen und dergleichen, und ich konnte nun mal Auseinandersetzungen schlecht verkraften. Doch klangen mir meine Gedanken schon wie Rechtfertigungen, und dazu hatte ich nicht das Recht, denn die Bürde, welche ich trug, hatte ich meinem feigem Verhalten zu verdanken.

Da erblickte ich auch schon Daria, sie war von einigen Klassemkameradinen flankiert. Das ungute Gefühl in mir wuchs und ich wand meinen Blick von ihr ab, sie war bestimmt noch wütend auf mich, welch eine dumme Vermutung, natürlich war sie es.
Im Zug hatte ich mich nicht getraut, nach ihr zu suchen und sie wollte mich wohl erst gar nicht finden. Ich hatte mir den Abteil mit einigen Mädchen aus meinem Haus geteilt, sie waren auch in meinem Jahrgang, aber mehr hatte ich mit ihnen nicht zu tun.
Ich erinnere mich noch zu gut, wie heiter sie sich Unterhalten hatten, die eine wollte die andere erst gar nicht zu Wort kommen lassen. Nach dem schildern ihrer Ferienerlebnisse, begannen sie über ihr neues Jahr zu spekulieren, doch ich war nicht in der Stimmung, mir das weiter mit anzuhören.

Doch ich warf diese Erinerrungen von mir ab und versuchte der Gegenwart ins Gesicht zu blicken. Etwas unsicher mochte mein Blick wirken, welchen ich zu Daria schweifte. Das konnte so nicht weitergehen, ich musste mit ihr sprechen, ich wollte nicht, dass es so weitergeht.
Ich wollte nicht, dass mir das Kostbarste zunichte ging, ich wollte nicht, wieder die Flure und Gänge alleine durchstreifen und ich wollte nicht, dass das alles wegen mit passierte. Ich hatte dieses Problem verursacht, also musste ich es auch lösen.

Mit einem leichten Hauch von Entschlossenheit nahm ich mir vor, nachher mit Daria zu sprechen, auch wenn ich jetzt schon wusste, dass es mir viel an Überwindungskraft kosten würde, doch was war schon die eigene Beklommenheit im Gegensatz zu der Freundschaft? Hätte ich nur früher so gedacht...

McGonagal entriss mich aus meinen Überlegnungen. Gleich würden die neuen Schüler eingewiesen werden. Wie ich mich an den Tag noch erinnere. Ich hatte solche Angst davor, nach vorne zu treten, und diese Angst basierte auf einigen Gründen.
Der erste Grund, und wohl auch der grösste, war die Auswahl der Häuser. Ich fürchtete mich, ins „falsche“ Haus zu kommen, und den Anforderungen meiner Mutter nicht gerecht zu werden. Sie hatte sich aus ganzen Herzen gewünscht, dass ich eine Ravenclaw werde, eventuell nach Slytherin komme, wie es mein Vater tat, doch Charlotte sprach immer, sie würde es mir von mir verlangen. Aber meine Mutter meint es doch nur gut mit mir.
Und der andere Grund, waren die Blicke. Ich vertrage Blicke vieler Leute nicht, ich mag es nicht, wenn mich tausende von Augenpaaren anstarren, mich blendete das Scheinwerferlicht.

Die Ablenkung, welche schon allein durch die angespannte Situation des blanken Abwartens verursacht wurde, liess das üble Gefühl in mir ein wenig verblassen. Alle waren furchtbar aufgeregt, und damit waren nicht nur die Neulinge gemeint. Ich sah zu den Vertrauensschülern unter dem Wappen des Raben. Sie freuten sich sehr, wenn der sprechende Hut „Ravenclaw“ von sich gab. Dann sah ich zu unseren Schulsprechern, beide kamen aus dem selben Hause, welches ich auch besuchte.

Sie mussten bestimmt ganz stolz sein, einen solchen Posten zu besitzen. Beide repräsentierten dass, was ich so sehr bewunderte. Sie waren Intelligent und strahlten ein Selbstbewussein aus, welches ich wohl nie erreichen würde. Wie gerne wäre ich doch so wie Elodie Rythem, sie wirkte Souverän, äusserst Klug und sie war bildhübsch. Ich beneidete ihre Tugenden, war jedoch nicht darauf Eiversüchtig, ich sah in Elodie viel mehr eine Art Idol an.

Letzendlich schenkte ich meinen Blick wieder dem Lehrerkollegium und der Hauptatraktion, dem sprechenden Hut. Mir fiel ein das Brian, Darias jüngerer Bruder, dieses Jahr nach Hogwarts kommt, und mein schlechtes Gewissen begann wieder an mir zu nagen.

Daria Harris Offline

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Beiträge: 27

04.04.2006 11:41
Trauriges Wiedersehen? Antworten
Ich hasste Streit. Ich konnte es schon bei meinen Brüdern nie leiden, wenn wir uns in die Haare gerieten, auch wenn es ab und zu unvermeidlich war und es irgendwie nicht anders ging, aber mit meiner besten Freundin zu streiten war nun doch etwas anderes, vor allem, weil es hier doch etwas anderes war. Wir sahen uns jeden Tag, lebten nebeneinander und hier eine Freundschaft zerbrechen zu lassen war wesentlich schwieriger und schmerzhafter als zu Hause. Dort würde ich diejenige einfach nicht mehr sehen, aber hier? Tici und ich gingen in ein Jahr, teilten viele Fächer gemeinsam… Wir hatten auch die gleichen Interessen, auch wenn wir ansonsten Grundverschieden waren. Ich selbstbewusst und etwas lauter, sie still, schüchtern und Angst davor, alleine zu sein.

Wieder blickte ich zu ihr hinüber, sah wie sie dort saß, blass, alleine und wirklich zu bedauern. Ich war gern mit ihr zusammen und am liebsten wollte ich hinüber gehen und sagen, dass wir einfach alles vergessen sollten, aber ich konnte es nicht. Wieder fielen mir die gehässigen Worte ihrer Mutter ein. Die Blicke, mit denen sie mich gemustert hatte, das abfällige kräuseln ihrer Lippen, mit denen sie mich als Minderwertig für ihre Tochter deklariert hatte. Ich hasste diese Frau! Schon wieder stieg die Wut in mir hoch, die Wut, was sie sich eigentlich anmaßte, mich so zu bewerten. Ein wenig zu heftig schien ich nun die Katze zu streicheln denn ihre kleinen Krallen bohrten sich in meine Hand. »Mistvieh!... Sorry Kleines, war nicht beabsichtigt…«, seufzte ich, nachdem ich meine Hand schnell von ihr weggezogen hatte.

Nachdem sie meiner Hand mit ihren Augen aufmerksam gefolgt war und sich dann wieder hinlegte, näherte ich mich ihr wieder und kraulte sie sanft weiter, während ich beobachtete, wie Professor McGonagall Richtung Türe ging, um die Erstklässler herein zu holen. Vor einigen Jahren bin ich auch dort gestanden. Ich hatte damals riesen Angst, so wie Andrew nach Slytherin zu kommen und dann genauso zu werden wie er. Ich weiß nicht warum, aber mit ihm kam ich immer am wenigsten aus… Und mir war dieses Haus schon immer unsympathisch gewesen. Als ich dann nach Hufflepuff gekommen war, war ich ziemlich erleichtert. Nicht nur, weil ich nicht in das Haus gekommen bin, das ich nicht mochte, sondern weil ich so auch Andrew nicht andauernd über den Weg lief, der es liebte, mir alles Mögliche vorzuschreiben. Außerdem mochte ich Professor Litby recht gerne. Sie ist einerecht angenehme Lehrerin und mit ihr kam ich wenigstens zurecht.

Nun schritt Professor McGonagall den gang entlang, öffnete die schweren Türen und als ich mich, so wie alle anderen Schüler, umdrehte, sah ich die Schar verängstigter Erstklässler, die nun brav nacheinander der Hauslehrerin von den Gryffindors folgten. Schnell sah ich Brian, der Hexe umklammerte, die strampelnd versuchte, sich zu befreien und ihn anfauchte. Das arme Tier. Sie fühlte wohl seine Angst und geriet nun selbst in Panik. Am liebsten würde ich sie ihm ja abnehmen, aber jetzt aufstehen und zu ihm gehen wäre wohl nicht ganz angemessen. Still beobachtete ich nun, wie McGonagall die Pergamentrolle holte, auf der alle Namen standen und erklärte, dass nun jeder, den sie aufrief vorzutreten hatte, um den Hut aufzusetzen. Ich sah, wie einige etwas panischer, andere erleichterter dreinschauten. Manche Geschwister fanden es lustig, von großen Prüfungen zu reden um ihre kleinen Geschwister einzuschüchtern. Diese waren nun wohl erleichtert. Panischer blickten meist die drein, die bis vor kurzem noch nicht einmal wussten, dass sie Zauberer und Hexen waren, da sie nicht genau wussten, was auf sie zukam.

Einen nach dem anderen rief die streng dreinblickende Professorin nun auf und jeder ging mit zitternden Beinen die Stufen empor, um den Hut aufzusetzen. Manchmal rief der Hut sofort das Haus, manchmal überlegte er einen Moment. Immer, wenn jemand einem Haus zugeteilt wurde, klatschten die Schüler dieses Hauses, zu dem der Erstklässler dann eilte. Endlich! »Harris Brian!« hörte sie nun den Namen ihres Bruders und blickte erwartungsvoll nach vorne. Dieser stieg die Stufe hinauf, setzte den Hut auf und wartete. Einen Moment geschah gar nichts. Der sprechende Hut ließ sich Zeit, doch dann endlich »Ravenclaw!« Verblüfft blickte ich nach vor, klatschte aber dennoch. Er war in einem guten Haus gelandet und vielleicht war es gut so, dass wir nicht im gleichen waren. Ich war froh, dass er nicht wie Andrew nach Slytherin gekommen war. Kurz blickte ich zu den Schulsprechern, die eifrig klatschten, während Brian mit der kleinen Hexe zu seinem neuen Haus eilte.

Laeticia Askins Offline

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06.04.2006 18:38
Trauriges Wiedersehen? Antworten
Ein neues Gesicht nach dem anderen eilte nach vorne, wobei die Umschreibung nicht auf jeden zu traff. Einige waren sehr wohl wie die jungen Wildpferde, nahmen einige Stufen auf einmal und nachdem sie ihr Haus erfahren hatten, waren sie ebenso schnell unter ihren Wappen, wie zuvor beim sprechenden Hut. Andere waren sehr angespannt. Sie schritten nach vorn als wäre ihr Körper erfroren, doch meistens folgte eine Erleichterung nachdem der Hut gesprochen hatte, andere blieben nach wie vor im „paralysierten“ Zustand. Dann gab es auch die gelassenen, denen wohl das zukünftige Haus im Grunde egal war, und es gab auch jene Sorte von Neulingen, welche wohl mein Gefühl am ersten Schultag widerspiegelten.

Geschwister konnte ich nicht oft wiedererkennen, sie glichen ihren älteren Geschwistern ja nicht immer. Doch bei einem neuem Schüler, einem Geschwisterkind, sah und horchte ich auf, wie ein Tier auf pirsche – nur nicht ganz so gefährlich wirkend.
Es war Brian Harris. Darias jüngerer Bruder. Er war mir ein sympathischer Junge und ich freute mich für Daria sehr, dass sie ihn dieses Jahr hier begrüssen durfte. Doch da spürte ich auch wieder das unangenehme Gefühl, welches wohl alles an positiven Denken zerstörte.

Doch ehe ich mich wieder den bestürzenden Erinerrungen wenden konnte, rief der Hut auch schon das zukünftige Haus. Es war Ravenclaw! Ohne zu zögern gab ich ihm auch meinen Aplaus. Daria freute sich bestimmt ungemein, dass er nicht nach Slytherin gekommen war. Sie hatte eine richtige Abneigung gegenüber diesen Schülern, eigentlich hatten viele das. Ich versuchte niemals in Schablonen zu denken. Es konnte doch nicht sein, dass jeder, der nach Slytherin kam, eine so schlechte Person war, schliesslich besuchte mein Vater dieses Haus, und doch hatte ich einige Slytherins begegnet, die ins Schema der anderen passten.

Brian war bei unserem Tisch angekommen und ich fragte mich, ob Daria ihm ihren Missklang kund getan hatte, was fragte ich mich das überhaupt? Bestimmt hatte sie das. Geschwister taten das doch häufig...
So war ich dem ganzen Trubel dankbar. Die Neuen wurden von den Mitschülern umkreist wie die Beute von den Löwen, so hatte Brian wohl genügend andere um sich, als auf mich zu achten.

Ich liebte die Zeremonien, doch dieses mal dauerte sie unendlich lange. Waren es mehr Erstklässler als zuvor? War Dumbledores Rede länger als zuvor? Alles zog sich in die Länge, dabei wollte ich mit Daria sprechen. Doch zunächst würde das Essen folgen und dann, ja dann würde ich mich zusammenreissen, und zu Daria gehen, ich hoffte, es würde kein trauriges Wiedersehen geben.
Doch jetzt in ihre Richtung blicken, konnte ich nicht. Es war als würde ich wie von einem ätzenden Licht geblendet. Mein schlechtes Gewissen hatte sich breit gemacht.

Daria Harris Offline

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11.04.2006 23:39
Trauriges Wiedersehen? Antworten
Ich war wirklich erleichtert, dass Brian nicht nach Slytherin kam. Ein Bruder, der so hochnäsig geworden war reichte mir vollkommen. Ich brauchte nicht auch noch einen jüngeren Bruder, der sich wie Gott vorkam. Außerdem hätte er dort nicht hingepasst. Er ist ein viel zu lieber Kerl für dieses dämliche Haus. Ich hasste Slytherin. Ich weiß nicht warum, aber nur bei dem Anblick vieler Slytherins bekam ich nen ziemlichen Hass. Ich konnte deren Einstellung, dass alle reinblütigen Zauberer ach so toll waren nicht verstehen und auch nicht tolerieren. Am meisten hasste ich diese dumme Slytheringöre Rachel McLean und ihren guten Freund Matthew DeWinther. Was die mit den Mädchen bzw. Jungs trieben war einfach zum kotzen. Ich könnt mich nicht von denen so benutzen lassen und ich verstand auch nicht, warum andere dies zuließen. Auch ihre Haltung meinem Haus gegenüber verstand ich einfach nicht und hasste die Leute dafür. Jedes Haus war gleich gut nur hatte jedes andere Qualitäten. Mir war es einfach unverständlich, warum Hufflepuff schlecht sein sollte.

Kaum war Brian am Ravenclawtisch angekommen, plauderte er auch schon mit den Erstklässlern, die auch dort gelandet waren. Er war einfach ziemlich kommunikativ und hatte nie Probleme, sich irgendwo einzugliedern. Mit einem erfreuten Lächeln quittierte ich das, bevor mein Blick wieder zu Laeticia wanderte. Sie war einsam, total ruhig und ganz alleine an ihrem Platz. Sie redete selten mit wem und vielleicht war auch das der Grund, warum sie so viel mit mir zusammen war. Im Moment aber… Diese Ferien… Ich fragte mich, ob ich jemals vergessen könnte, ob es mir nicht andauernd wieder einfallen würde. Ob ich dieser Frau je verzeihen könnte. Ich hatte niemandem zu Hause erzählt, was vorgefallen war und auch wenn, Brian kannte Tici nicht und würd sich vermutlich auch nicht grob um sie scheren, wenn er sie kennen würde. Er war viel lieber mit seinen Kumpanen unterwegs. Mädchen waren uninteressant und vor allem meine Freundinnen.

Endlich waren alle Erstklässler auf die Häuser verteilt und Dumbledore begann, seine Rede vorzubringen, während dieser ich eigentlich nicht sonderlich zuhörte. Er sagte jedes Jahr das Selbe, zumindest hatte ich diesen Eindruck, und ich wusste schon, was alles verboten war, was wir beachten sollten und so weiter. Es war einfach eine Wiederholung von jedem Jahr und ich musste mich anstrengen, nicht zu gähnen. Nachdem er endlich aufgehört hatte zu reden, erschien das Essen auf den Tischen und mit einem zufriedenen Blick schöpfte ich mir meinen Teller voll. Ich hatte ziemlichen Hunger und die versteckten Seitenblicke mancher Mädchen, die sich was auf sich einbildeten und auf ihre Figur ignorierte ich einfach. Ich hatte Hunger, Pasta. Nachdem mein Teller angefüllt war, schenkte ich mir einen Saft ein und nahm einen großen Schluck, bevor ich anfing, zu essen. Es schmeckte wie immer ausgezeichnet. Ich mochte das Essen hier. Meine Mutter kochte zwar gut, aber die Hauselfen übertraf sie einfach nicht. Außerdem hatten wir zu Hause nie so eine große Auswahl.

Laeticia Askins Offline

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Beiträge: 28

13.04.2006 11:49
Trauriges Wiedersehen? Antworten
Das Essen erschien auf den Tischen mit all seinen prächtigen Farben und Aromen, es war ein richtiges Königsmahl. Kaum zu glauben, dass die kleinen Hauselfen solche Speisen verrichten konnten, und beim Gedanken daran taten sie mir leid. Sie erinnerten mich eher an Knechte als an Bedienstete, doch würde ich das selbe denken, wenn Menschen dieses Essen gemacht hätten? Wohl eher nicht. Nun, Menschen waren nicht so klein wie die Elfen, aber vielleicht machte ich mir wegen dieser Wesen zuviele Gedanken.

Ein Geklimmper aus Besteck und Gläsern erfüllte die grosse Halle, gekoppelt mit einem ständigen Geplapper. Ich hatte überhaupt keinen Hunger, legte mir wohl nur aus provisorischen Gründen ein wenig Essen auf meinen Teller. Doch anstatt das Mahl zu mir zu nehmen, stocherte ich lustlos darin herum, ehe ich auch das bleiben liess. Es war schliesslich unerzogen, mit seinem Essen zu spielen, das hatte mir meine Mutter damals oft genug in Erinerrung gerufen. Doch wenigstens den Saft trinken konnte ich und nun huschten einige verstohlene Blicke hinüber zum Hufflepuff Tisch. Daria war dabei ihren Teller zu leeren, sie wirkte dabei gelassen und fröhlich wie immer. Manchen Menschen sollte man die Sorgen nicht ansehen können, Daria gehörte wohl zu der Sorte Mensch.

Ein schrilles Lachen an meiner linken drang so laut und unliebsam in mein Ohr, dass es nach dem Lacher immer noch in meinem Ohr hallte. Es war Roxie Mozelle, ein Mädchen welches mich vom Äusseren an die Jugendverson von Rosa, der Heilerin, erinnerte. Nur dass ihr Haar um einiges länger war und ihre Stimme wie ein Mix aus ungeölter Gartenzauntür und junger Opernsängerin glich. Somit war ihr Lachen nicht viel besser, als ihre Stimmlage beim normalen Sprechen.
Sie war ein heiteres Mädchen welches wohl nie an den nächsten Morgen dachte, ich fragte mich manchmal, wie sie den Ansprüchen aus Ravenclaw stand halten konnte, aber irgendwie meisterte sie bis jetzt alle Schuljahre, auch wenn hin und wieder etwas holprig.

Roxie war auch ein Mädchen, dass gerne über andere lachte und Gerrüchte wie Buschfeuer verbreitete. Den Lehrern gegenüber war sie ein wahrer Liebling, wusste es sich zu verstellen, doch ihren Mitschülern, meisten solchen wie mir, war sie ein Grauss. Immer wenn sie an mir vorbeischritt, spürte ich ihre belustigten Blicke an mir haften und ab und zu, meist wenn ich alleine war, bekam ich bissige Sätze von ihr zu hören. Ich war vorhin wohl derartig gedanklich abgedriftet, dass ich sie gar nicht wahrgenommen hatte.

“Oh Hallo Laeticia!“ wie gerne hätte ich ihre schrille Stimme überhört, aber selbst ein tauber Mensch, würde dieses extravagante Sprechorgan nicht überhören. “Na? Wie waren deine Ferien? Hast du viel hinter den Büchern gehockt?“ Ein Lachen neben ihr ertönte, es waren Judie Arons und Elisa Tritton, ihre beiden Schatten, wenn man es so umschreiben durfte. “Ich hätte das auch gerne getan“ sprach sie weiter ohne vorher auf meine Antwort zu warten. “Aber du weisst ja, ich habe so viele Freunde und die musste ich besuchen, sonst wären sie womöglich noch mit mir böse, weisst du?“ das war wieder eine gemeine Anspielung auf meine sozialen Kontakte.

Das grinsen auf ihren Gesicht erinnerte an eine Teufelsfratze versteckt im Körper eines Engels. Ich wusste nie mich auf solche bissigen Sachen zu währen, doch war ich ihnen ausgeliefert, wie eine Maus einer Katze. Ich sah kurz zu Daria hinüber und fasste meinen Entschluss.
“Das freut mich für dich, dass du all deine Freunde besucht hast.“ Und für deine sogennanten „Freunde“ tut es mir Leid, dass sie es mit einer Person wie die aushalten mussten, gab ich gedanklich hinzu, aber eben nur gedanklich. Ich würde mich wohl niemals trauen, sowas laut zu sagen. Ich wusste nur zu gut, dass ich dabei rot anlaufen würde und ins stottern geraten würde, doch ich würde zu gern, wenigstens einmal, dass sagen, was ich denke.

“Und jetzt entschuldige mich“ Ich wollte nicht länger von diesen Hyänen umringt werden, die mit ihren giftigen Wörtern nur so sabberten. Ich versuchte ihre Blicke zu ignorieren und das darauffolgende Getuschel ebenfalls.
Meien Beine fühlten sich an wie Wackelpudding, während ich mich zum Tisch der Hufflepuffs begab. Nun waren alle Schüler sowieso wild herumgestreut, die Gryffindors bei den Ravenclaws, die Hufflepuffs bei den Gryffindors, und kaum ein Haus bei den Slytherins.

Mein Herz bebte unruhig, als ich neben Daria trat, es war noch unangenehmer, als von Roxie und ihren Freundinnen umringt zu werden. “Hallo Daria“ ich versuchte das ängstliche Zittern meiner Stimme so gut wie möglich zu unterdrücken.
“Ich darf doch?“ mit einem Blick deutete ich auf den freien Platz neben ihr. Ich benahm mich wirklich lächerlich, ich sprach mir ihr wie mit einem wildfremden Menschen in der Metro.
Ohne auf eine eher unnötige Antwort zu warten, nahm ich auch schon Platz. Ich war sehr nervös und müsste ich nun etwas fein säuberlich auf Pergament schreiben, so gliche meine Schrift wohl den Fussspuren einer Henne.

Am liebsten hätte ich jetzt tief nach Luft geschnappt, doch so auffällig wollte ich mich auch wieder nicht benehmen. “Ich... es...es...“ zu Hause hatte ich mir immer und immer wieder diese Wörter zurecht gelegt, doch nun herrschte ein Chaos aus Wortscherben in meinem Kopf, meine Stimme begann zu holpern. “Es tut mir so Leid, was passiert ist...“ Es fiel mir unglaublich schwer, Daria dabei ins Gesicht zu schauen, doch ich schaffte es auf wunderliche Weise. Ich hatte wirklich viel Mut dafür gesammelt. “Und ich weiss, dass du jetzt bestimmt wütend bist“, meine Stimme hatte etwas gedämpftes, ich wollte nicht, dass jemand mithörte “Und, es ist auch unverzeihlich, was passiert ist, aber ich wollte mich trotzdem bei dir Entschuldigen, für das, was vorgefallen ist“ Mein Herz pulsierte wie verrückt und es schien so, als würde es auch in meinem Kopf pochen, es war ein unausstehliches Gefühl. Und doch war ich froh darüber, es Daria gesagt zu haben.

Daria Harris Offline

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Beiträge: 27

18.04.2006 11:05
Trauriges Wiedersehen? Antworten
Gemütlich aß ich, was ich auf dem Teller hatte. Ich hatte mir reichlich geschöpft und manche Blicke meiner Klassenkameraden sagten mir eindeutig, dass sie der Meinung waren, dass ich zu viel aß. Mir war es egal, ich musste ja nicht rumlaufen wie ein Zahnstocher. Mit einem abwertenden Blick schaute ich auf Margy, die nicht weit von mir entfernt saß. Sie war so ein Zahnstocher, genauso wie ihre dummen Freundinnen. Ein sanftes Maunzen und der Sprung auf den Tisch erinnerten mich daran, dass Tandy noch bei mir war. Nachdem ein paar Köpfe sich sofort wandten und mir böse Blicke zuschossen, nahm ich die Katze vom Tisch und setzte sie neben mich, ihr eine Schale Milch herbeiwünschend. Eifrig begann das kleine Kätzchen zu schlabbern und mit einem kurzen Lächeln wandte ich mich wieder meinem eigenen Teller zu, auf dem das Essen langsam weniger wurde.

Mit einem Blick zu den Ravenclaws sah ich, dass Brian sich den Teller ebenso angefüllt hatte, allerdings gerade wild mit einem Besteck gestikulierte, während er mit seinem Banknachbar redete. Aber er hatte auch an Hexe gedacht, die am Boden saß und auch ein Schälchen Milch vor sich hatte, wie ihre weiße Schwester. Als mein Blick weiter wanderte, blieb er an Laeticia hängen, die anscheinend keinen sonderlichen Appetit hatte. Das Glas war zwar schon halb geleert, aber es schaut aus, als hätte sie noch keinen Bissen gegessen. Kurz runzelte ich die Stirn. Wie konnte man das gute Essen nur stehen lassen? Mam hatte mir immer gesagt, was geschöpft wurde, hat auch gegessen zu werden und wenn man weniger wollte, sollte man vor dem Schöpfen daran denken. Zurückgegeben wurde nichts.

Auf einmal sah ich, wie drei Mädchen auf Laeticia zugingen und mein Blick verfinsterte sich. Ich konnte die Ziegen nicht ausstehen und ich wusste, dass sie Laeticia immer wider das Leben schwer machten. Schrill hörte ich das Lachen von Roxie und ich kaute auf meinen Lippen, überlegend, ob ich hinüber gehen sollte oder nicht, aber ich entschied mich dagegen. Die drei Nervensägen mussten nichts über den Streit zwischen mir und Laeticia erfahren und ich war im Moment nicht gewillt, auf diese zuzugehen. Allerdings behielt ich die Drei im Auge. Irgendetwas sagte die Blonde Kuh, auf das hin die zwei Begleiterinnen anfingen zu lachen, als wäre es programmiert worden. Es hätte se wirklich gewundert, wenn die Zwei einmal etwas machen würden, das Roxie nicht gefiel. Aber sie waren nur hohle Figuren, die keine eigene Meinung hatten, was mich noch viel mehr aufregte. Die drei konnten sich zu Margy und deren dummen Freundinnen gesellen, die waren genauso hohl und bescheuert.

Auf einmal stand Laeticia auf und ihre Schritte führten sie zu dem Tisch, an dem ich saß. Vermutlich wollte sie vor diesen Hyänen fliehen, was ich ihr nicht wirklich verdenken konnte. War doch jeder froh, wenn er aus deren Klauen wieder frei kam. So gings mir mit Magry und ihrer Truppe. Sie gingen zwar nicht bewusst auf mich zu, aber wenn sie einmal angefangen hatten zu stänkern, dann hörten sie nicht so schnell wieder auf. »Hallo Daria« begrüßte sie mich mit leicht zitternder und leiser Stimme, als sie neben mich trat. »Ich darf doch?«, fragte sie dann, wartete meine Antwort aber nicht ab, sondern setzte sich neben mich. Ich zuckte nur kurz mit den Schultern. Warum fragte sie, wenn sie sich dann sowieso setzte, ohne dass ich ja gesagt hatte? Am liebsten hätte ich ihr bissig geantwortet, aber ich hielt mich zurück. Sie hatte gerade mit Roxie zu tun, deswegen hielt ich mich zurück.

Dann fing sie stotternd an zu reden, während ich einfach vor mich hinstarrte und zuhörte. Ich hatte im Moment nicht die geringste Lust zu reden aber unterbrechen und ihr das sagen wollte ich auch nicht. »Ich... es...es... Es tut mir so Leid, was passiert ist... Und ich weiß, dass du jetzt bestimmt wütend bist Und, es ist auch unverzeihlich, was passiert ist, aber ich wollte mich trotzdem bei dir Entschuldigen, für das, was vorgefallen ist« Sie blickte mich an und ich sah regelrecht, wie schnell ihr Herz schlug. Mit einem Seufzen antwortete ich dann doch. Ich wollte sie ja nicht ignorieren. »Du hast recht, ich kann das nicht verzeihen. Deine Mutter ist eine dumme Kuh und wenn ich sie das nächste Mal sehe… Aber ich nehm deine Entschuldigung an. Ich kanns nicht vergessen, werde ich nicht und es dauert sicher noch eine Weile, bis ich nicht mehr böse bin… Aber ich versuchs, OK? Mehr kann ich dazu einfach nicht sagen…« Während ich ihr das sagte, hüpfte Tandy wieder auf den Tisch und stieß schnurrend ihren Kopf an meinem, wohl der Meinung, dass sie zu wenig Aufmerksamkeit bekäme.

Laeticia Askins Offline

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20.04.2006 18:22
Trauriges Wiedersehen? Antworten
Darias Worte waren wie Eisregen; kalt und hart. Es tat weh so was über seine eigene Mutter zuhören, und das auch noch aus dem Munde der besten Freundin, doch hatte meine Mutter nicht viel besser über Daria gesprochen, nein, ihre Worte waren widerlich, sie waren ungerecht und abscheulich. Schließlich hatten diese Worte Daria zu so einer Einstellung geführt, und das sollte was bedeuten.

Natürlich schämte ich mich für das Verhalten meiner Mutter und ich war auch wütend auf sie, aber könnte ich so was niemals laut aussprechen, selbst diese Emotionen gegenüber ihr zu empfinden war ein seltsames Gefühl, als würde ich etwas verbotenes tun, das war es doch eigentlich auch...

Daria war immer unendlich Ehrlich, das war eine gute Eigenschaft, wie ich es sah, und für gänzliche Ehrlichkeit brauchte man meiner Meinung nach auch einen brocken Selbstvertrauen. Letztendlich war es nicht immer leicht, jemanden etwas, was der wahren Meinung entsprach, ins Gesicht zu sagen. Ich habe immer Angst, Menschen zu verletzen, denn vor allem ehrlich gemeinte Worte können die schlimmsten sein. Aber Lügen waren auch nicht der richtige Weg.

Ehe ich mich noch mehr mit den wirren Wegen der Moral und Vernunft hingab, konzentrierte ich mich lieber auf das hier und jetzt, und das war Daria. Ihr „OK“ erleichterte mich auf seine Weise. In dem Moment war ich so froh dieses rothaarige Mädchen als Freundin zu haben, dass ich das Verlangen, sie zu umarmen, unterdrücken musste. Ich wollte nicht soviel Aufmerksamkeit erregen und im nächsten Moment könnte ich mich dafür Ohrfeigen, dass ich selbst zu feige war, meine Gefühle preis zu geben.

Doch dann war es das weiße Kätzchen, welches unsere Aufmerksamkeit erregte. Ja, es bat förmlich darum, dass man auf es Aufmerksam wurde. [b]“Oh! Ist die süß!“[/b] und das war sie tatsächlich. Ich liebte kleine Tiere, vor allem Katzen, und das weiße war eines der niedlichsten, welche ich jemals in natura gesehen habe. Ich musste es einfach streicheln und der Fakt, dass sie sich auf dem Tisch befand, übersah ich gern. Meine Mutter würde einen richtigen Anfall bekommen, doch sie war nun mal nicht hier, sie sah es nicht.

Dann zischte mir ein Gedanke durch den Kopf [i]May![/i] [b]“Ach Daria, du wirst es nicht glauben, aber ich glaube, dein Kätzchen bekommt Gesellschaft. Ich habe nämlich eine Katze bekommen, von meiner Tante. Ist das nicht lieb?“[/b] Ich nahm meine Hand von der weißen Katze und sah Daria mit einem fast schon strahlenden Gesicht an. [b]“Sie ist auch so klein und dreifarbig. Ich habe sie Mayflower genannt, oder kurz May“[/b]. Ich hatte schon immer eine Schwäche für Blumennamen. Als Kind hatte wohl jedes Spielzeug von mir, den Namen einer Blume tragen dürfen. Ich fand das immer unglaublich hübsch und auch jetzt, mochte ich die Blumennamen noch.
Jetzt fühlte ich mich schon viel besser, es war als hätte es nie so eine schlimme Situation gegeben, und doch blieb der bittere Nachgeschmack. Und dann war da noch die Sache mit der Allergie meiner Mutter, ich musste Daria fragen, ob sie in den Ferien auf May auch geben konnte, doch dazu, konnte es noch später kommen.

Daria Harris Offline

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04.05.2006 11:50
Trauriges Wiedersehen? Antworten
Ich wusste nicht, wie Tici meine Worte empfand, aber so wie ich ihr Wesen kannte, war sie nicht gerade erfreut über meine Worte, nein, eher war sie entweder beleidigt oder verletzt. Ich wusste, wie sehr sie diese unmögliche Person, die sie Mutter nannte mochte. Ich konnte sie nicht leiden und schon nur beim Gedanken an diese dumme Kuh kamen mir Hassgefühle hoch, die ich eigentlich lieber unterdrückte. Ich wusste, dass Tici noch einige böse Bemerkungen zu hören bekommen würde. Ich konnte meine Klappe nicht halten, wollte es auch gar nicht. Es war meine Meinung und ich hatte weder Lust noch Grund sie zurückzuhalten. Meine Mam würde so etwas nie sagen, würde eine Freundin nicht verletzen, egal ob sie sie mochte oder nicht. Sie war immer freundlich und lieb. Ich verstand wirklich nicht, wie man so eine Mutter wie die von Laeticia nur mögen konnte. Was hatte ihr Vater nur an der Frau gefunden? Oder war der ein genauso großes Ekel? Na ja, soviel ich wusste, war er in Slytherin, er konnte also nicht besonders gewesen sein. Ich war ja froh, dass Laeticias Tante da anders war. DIE war nett und wenn ich das richtig mitbekommen hatte der Mutter ein Dorn im Auge.

Nachdem ich endlich gesagt hatte, dass ich ihr vergeben würde, wenn auch nicht vergessen, schien ihr regelrecht ein Stein vom Herzen zu fallen und ich wunderte mich schon fast, dass man das auf den Boden plumpsen eben dieses nicht hörte. Es hätte gepasst. Als dann Tandy auf mich zumarschierte, um Aufmerksamkeit zu bekommen, wanderte der Blick von meiner schüchternen Freundin zu ihr und der Blick und ihre Worte sprachen Bände. »Oh! Ist die süß!« hörte ich und ein Grinsen machte sich breit. »Glaubs mir, das Mistviech hat es faustdick hinter den Ohren. Noch schlimmer ist aber ihre Schwester Hexe, das kleine Kätzchen dort drüben bei Brian, meinem Bruder. Die ist echt noch schlimmer, aber ich find, da haben sich zwei gefunden, er ist seiner Katze recht ähnlich. Tandy ist süßer find ich. Ich mag die Kleine. Hab sie vor dem ertränkt werden gerettet, sie und Hexe. Hätten wir sie nicht genommen… Na ja, du kannst es dir vorstellen.« antwortete ich ihr dann gleich ausführlich.

Auf einmal schien sie sich an etwas zu erinnern und ihre Augen begannen zu strahlen. »Ach Daria, du wirst es nicht glauben, aber ich glaube, dein Kätzchen bekommt Gesellschaft. Ich habe nämlich eine Katze bekommen, von meiner Tante. Ist das nicht lieb? Sie ist auch so klein und dreifarbig. Ich habe sie Mayflower genannt, oder kurz May.« Ein wenig verwundert blickte ich sie an. »Ich dachte, deine Mutter ist allergisch? Und dann erlaubt sie deiner Tante, dir eine Katze zu schenken? Hatte sie ihren großzügigen Tag? Oder hat sie es nicht mitbekommen?«, ich konnte mir den bissigen Kommentar einfach nicht verkneifen, saß diese Bemerkung dieser Frau doch einfach zu tief. Nie, nie würde ich ihr verzeihen können… »Na ja, ist mal vorerst egal, denk ich. Du siehst sie ja erst zu Weihnachten wieder. Sei froh…« Schon wieder… Irgendwann musste ich lernen, meine Meinung ein wenig im Zaum zu halten, wenn ich Laeticia nicht vergraulen wollte. Immerhin war sie eine Freundin und sie hing an ihrer Mutter, wenn ich auch nicht verstand warum.

Laeticia Askins Offline

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14.05.2006 21:39
Trauriges Wiedersehen? Antworten
Als Daria anfing über das ihre und das Kätzchen ihres Bruders zu erzählen, wich das Grinsen vorerst nicht aus meinem Gesicht, dass war typisch Daria. Leider war ihre darauf folgende Reaktion auch überaus Typisch für sie. Sie ging in die unbarmherzige Offensive und konnte sich die üblen Kommentare über meine Mutter nicht sparen. Ich wollte sie dabei nicht anschauen und blickte auf Tandy. Manchmal war es schön das Tiere nicht sprechen konnten. Ich war nicht wütend auf Daria, keineswegs, ich hatte ja schon mehr als oft ihre Stellung gerechtfertigt und auch ihre offene Art bewunderte ich sehr, doch es tat trotzdem weh, wenn jemand so über meine Mutter sprach und in diesem Fall war es auch noch meine beste Freundin. Aber Mutter spricht auch so über andere kurz darauf korrigierte ich meinen Gedanken Sie spricht noch viel viel schlimmer über andere.

“Daria, Bitte sprich nicht so,“ ich wusste, dass ich ihr nicht den Mund verbieten konnte, aber ich wollte mir so was nicht weiter anhören. Viel zu schmerzhaft waren ihre Worte und meine Stellung zur Moral und dem gebührenden Respekt gegenüber meiner Mutter geriet bei Darias Worten furchtbar ins schwanken, und schlecht durfte man über seine Eltern nicht sprechen oder denken, niemals. “Mir zu Liebe“ hing ich im etwas schwächeren Ton noch hinzu.

Doch ich wollte nicht länger bei diesem Thema bleiben. Daria war doch wie sie war und ich durfte mich in der nächsten Zeit bestimmt sämtliche, mal mehr mal weniger gut versteckte, Kommentare bezüglich meiner Mutter anhören. Ich kannte das von meiner Tante, sie ließ es auch nie sein, doch auch ihr war ich nicht böse. Ehe meine rothaarige Freundin dazu etwas sagen konnte, was von längerer Dauer wäre, riss ich wieder das Wort an mich. Doch zuvor musste ich wohl die Sache mit der Allergie meiner Mutter klären. Selbst so kleine Sachen erwiesen sich als großes Problem…

“Mutter ist nach wie vor gegen Tierhaare allergisch… Du kannst dir vorstellen, welch eine Auseinandersetzung es wegen der kleinen May gab“ Na prima, nun ertappte ich mich dabei, wie ich Daria noch mehr Angriffsfeld überlies, aber ich konnte doch nicht lügen. “Aber ich durfte sie nun doch behalten, worüber ich unheimlich froh bin, du weißt ja, wie lange ich mir ein Tier gewünscht habe. Das einzige Problem ist nach wie vor die Allergie meiner Mutter, und naja, hast du was dagegen, auf Mayflower aufzupassen, während der Ferien?“ Erwartungsvoll sah ich sie an. Auf etwas Bissiges konnte ich mich schon einmal Einstellen, wie heißt es doch so schön? Die Katze lässt das Mausen nicht.

Während ich hier bei Daria saß, machte sich ein kleiner Dieb auf und davon. Dieser Dieb war jedem Bekannt, ob klein oder groß. Manchmal arbeitete der Dieb schneller, ein anderes mal langsamer, doch immer war sein Beutegang erfolgreich und so manche waren ihm dafür Dankbar, andere fluchten ihm nach. Doch niemand konnte ihn aufhalten, nach all den Jahrzehnten. Es handelte sich hierbei um den Dieb der Zeit. Denn ich merkte gar nicht, wie schnell die Zeit verstrich, während ich hier noch mit Daria saß. Es war an der Zeit, die Schlafsäle aufzusuchen und den heutigen Tag zu verabschieden.

Daria Harris Offline

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15.05.2006 22:04
Trauriges Wiedersehen? Antworten
Während ich über ihre Mutter lästerte, was mir ehrlich gesagt doch ein wenig Genugtuung schaffte, blickte Laeticia mich nicht an, sondern auf Tandy, der die Aufmerksamkeit schon zu Kopfe stieg. Ich hatte langsam die Befürchtung, dass nicht sie es war, die am Schuljahrsende dressiert war, sondern wohl eher ich. Ich wusste, dass Tici es gar nicht gefiel, was ich sagte, aber es musste einfach raus, ich konnte nicht schweigen. “Daria, Bitte sprich nicht so,“, meinte sie dann leise und kurz zog ich ne Schnute.

Wollte sie mir sagen, was ich tun soll? Sie? Die selbst eigentlich nie wusste, was sie machen sollte, sondern sich immer auf mich verließ? OK, das war jetzt vielleicht gemein gedacht, aber es war wahr. Laeticia war diejenige, die stiller war, sich nicht so entscheiden konnte und ich die Vorlaute und selbstbewusste. OK, manchmal ein Fluch, aber es war etwas seltsam, wenn sie mir den Mund verbieten wollte. Fast hätte ich sie angefahren, was sie sich eigentlich einbildet, aber ich hielt meinen Mund und starrte sie nur kurz böse an. Aber mein Blick wurde gleich wieder freundlich, als sie ein “Mir zu Liebe“ anfügte.

Dann beantwortete sie mir die Frage bezüglich der Katzenallergie ihrer Mutter und erstaunt blickte ich sie dabei an. “Mutter ist nach wie vor gegen Tierhaare allergisch… Du kannst dir vorstellen, welch eine Auseinandersetzung es wegen der kleinen May gab. Aber ich durfte sie nun doch behalten, worüber ich unheimlich froh bin, du weißt ja, wie lange ich mir ein Tier gewünscht habe. Das einzige Problem ist nach wie vor die Allergie meiner Mutter, und na ja, hast du was dagegen, auf Mayflower aufzupassen, während der Ferien?“ Erstens hatte sie gerade selbst ein schlechtes Wort über ihre Mutter verloren, was man nur selten bei ihr hörte und zweitens verblüffte mich ihre Frage.

Kurz strich ich Tandy übers Fell, bevor ich antwortete. “Klar, warum nicht? Wir haben jetzt ja zwei Nervensägen im Haus, eine dritte macht da sicher nichts aus… Ich wird Mam gleich morgen eine Eule schicken und fragen, damit ich da nichts verspreche, was ich nicht halten kann, aber ich denke, das geht in Ordnung. Meine Mam hat mit so was keine Probleme.“, und schon wieder deutete ich an, dass ihre Mutter mit allem ein Problem hatte. Vermutlich würde Laeticia irgendwann sauer auf mich sein, wenn ich sie zu oft darauf hinwies, aber im Moment tat es einfach gut zu lästern.

Langsam wurde es leerer im Saal und ich hatte das Gefühl, dass wir schon viel zu lange hier saßen. Kurz schaute ich mich um und sah, dass wirklich nur noch wenige Schüler hier waren. Die meisten waren solche, die Freunde in anderen Häusern hatten, so wie wir zwei. “Ich glaub, wir sollten langsam…“, setzte ich an, während ich mich erhob. Vorsichtig nahm ich Tandy hoch, die sich schon wieder davon schleichen wollte und drehte mich zu Tici.

“So, dann denk ich, bis morgen, OK? Ich sollte den Koffer unbedingt noch auspacken. Mam ermahnt mich jedes Jahr, das sofort zu tun, damit die Kleider nicht zerknautschen… Na ja, Eltern halt…“, ich grinste schief, als ich neben Tici aus der Halle ging. “OK, ich wünsch dir eine Gute Nacht… Schlaf gut…“, dann drehte ich mich um, um in den Keller zu gehen, in dem unsere Räume lagen. Laeticia hatte einen ganz anderen Weg als ich und so konnten wir nicht gemeinsam gehen. Sanft streichelte ich Tandy, die sich schnurrend auf meinem Arm zu Recht legte, während ich hinab stieg, um in die Räume der Hufflepuffs zu gelangen.


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Laeticia Askins Offline

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24.05.2006 23:10
Trauriges Wiedersehen? Antworten
Ich wollte Daria mein Kätzchen keineswegs aufdrängen, doch schien sie meiner Bitte auch nicht abgeneigt. Nur warf sie wieder einen kleinen Kommentar hinterher, was Mutter betraf, aber irgendwie glich der Schmerz nun vielmehr dem Stich eines stumpfen Messers. Es war wie bei Charlotte, langsam nahmen die Gemeinheiten meiner Mutter gegenüber eine kleinere Bedeutung an, doch es konnte auch an meiner Müdigkeit liegen, welche mich langsam und heimlich auf ihre Art betäubte.

“Ich glaub, wir sollten langsam…“, sprach Daria während sie aufstand und ihr Kätzchen in die Hände nahm. Sie hatte recht, es war an der Zeit zu gehen und der Schlaf würde uns Beiden gut tun, schließlich hatten wie eine mehr oder weniger angenehme hinreise gehabt. Ich fragte mich, wo wohl Daria im Zug saß, doch einen Gedankengang weiter, ließ ich die Frage lieber in mir verstummen, wie so vieles.
“Du hast recht, wir sind eine der Letzten“ es waren wirklich nur vereinzelte Schüler da, meist diejenigen aus den älteren Klassen. Glücklicherweise erblickte ich hier weder Roxie, noch eine ihrer Gesellinnen.

“So, dann denk ich, bis morgen, OK? Ich sollte den Koffer unbedingt noch auspacken. Mam ermahnt mich jedes Jahr, das sofort zu tun, damit die Kleider nicht zerknautschen… Na ja, Eltern halt…“, wieder musste ich leicht schmunzeln, als Daria dies erzählte. Manchmal war ihre unordentliche Art putzig. Sie sollte wirklich die Sachen auspacken, ihre Mama machte sich zurecht die Sorgen, aber darauf sagte ich nichts mehr, ich war schon müde von den ständigen Angriffen auf meine Mutter. Meine Sachen hatte ich schon alle ausgepackt, sie lagen zwar ordentlich gefaltet im Gepäck, doch auch so könnten sich unschöne Knicke auf ihnen bilden und so was störte nicht nur meine Mutter, sonder auch mich. Da war ich wieder ganz anders als Daria, denn ich liebte es, wenn alles akkurat und an seinem Platze war, aber irgendwie störte mich die Unordnung bei Daria nicht, doch manchmal grauste es mir, bei ihren Notizen, welche sie während der Stunden machte.

“Dir wünsch ich auch eine gute Nacht und träum was schönes…“ gleich würden sich unsere Wege splittern, dann merkte ich immer, wie sehr mich diese Aufteilung in die verschiedenen Häuser nervte. Ich würde so gerne mit Daria in einem Hause sein, doch stattdessen erwarteten mich Roxie und ihre so genannten Freundinnen im Ravenclaw Teil. “Ach und… ich freue mich für deinen kleinen Bruder, dass er nun bei uns ist“ Und sie selbst freute sich bestimmt auch darüber, ich hoffte nur, sie würde meine Worte nicht falsch verstehen, und denken, dass ich mir wegen Ravenclaw was einbilde, denn dies tat ich nicht, ganz im Gegensatz zu meiner Mutter.

Ich sah Daria noch ein wenig nach, als sie ihrem Weg folgte und schweren Herzens, nahm ich den meinen auf. Ich liebte es zwar, hier zu sein, doch Roxie wurde immer unerträglicher. Schon allein wenn ich an sie dachte, bekam ich Magenschmerzen. Es erschien mir so, dass alle zu ihr hielten, weil sie hübsch und beliebt war und außerdem, besaß sie ein großes Mundwerk, wogegen kaum jemand unseres Jahrgangs ankämpfen wollte. Ich verstand es einfach nicht, warum sie so einen Spaß hatte, mir das Leben schwer zu machen, so hate ich ihr doch nie was getan. Ich hatte ihr sogar ein paar Mal bei den Hausaufgaben geholfen, dass war noch ganz zu Anfang, ehe sie mich als Opfer ausgewählt hatte.

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