Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 295 mal aufgerufen
 In den Gängen
Laeticia Askins Offline

Besucher

Beiträge: 28

21.08.2006 18:45
Freundschaftliches Vertrauen Antworten
Komme von: Verblasste Furcht


Es gab Wörter, Gesten, Blicke und gar Laute, die nur Freunde verstanden, die so genannte kodierte Kommunikation. Und diese wand Daria an, auch wenn ihr genuscheltes „Sorry“ bei anderen als Entschuldigung ankam, so würden diese Leute es eher als hingeworfenes Wort ansehen, aber ich kannte den Inhalt hinter diesem Wort und schenkte Daria ein Lächeln. Ich wusste ja, wie sie war und ich verstand mich selbst nicht, weshalb ich vorhin so empfindlich auf ihre Worte reagiert hatte. Überhaupt fand ich meine Reaktionen auf einige Sachen seit gewisser Zeit etwas seltsam, fast schon Launisch, obwohl diese Bezeichnung zu weit gegriffen ist. Vielleicht hat das alles auch mit dem Stress zu tun, welchen ich vor meiner Anreise hier durchlebt hatte, oder aber auch, wie so manche sprachen, lag es an der Pubertät, obwohl ich nicht glauben konnte, dass die Reifezeit die Gefühle von jemanden durcheinander bringen konnte.

Mit der zusätzlichen Kenntnis über das Futter der Katzenkinder stand für mich fest, dass ich May unbedingt etwas Artgerechtes kaufen musste. Meine Mutter hatte vor meiner Abreise gemeint, dass ich es mit der Katzenhaltung nicht hinbekommen würde, da ich zuvor nie ein Tier besaß und, dass gute Tierhaltung nicht in der Ader unserer Familie lag. Tante Charlotte hingegen meinte, dass Mutter nur deshalb so sprach, weil sie keine Katze dulden wollte. Ich selbst weiß nicht recht, was ich darüber denken soll. Aber wenn ich mir so Daria anhöre, erscheint es mir fast wirklich so, als hätte ich kein Händchen für Haustiere.

Endlich hallten auch unsere Schritte leise durch die Halle und wenig später waren diese in den Gängen zu hören. Daria war dabei, mir die jetzigen Spieler von Gryffindor aufzuzählen und suchte nach Bestätigung, ob sie richtig lag oder doch jemanden vergessen hatte. Schnell ließ ich die Formation vom letzen Jahr durch meine Gedanken laufen. Vielleicht spielte ich selbst nicht mein Quidditch mit, da dies vielerlei Gründe hatte, aber ich erlebte die Spiele als Zuschauer sehr gerne mit und mich interessierten auch die Spieler. Wer sie waren, welche Jahrgangsstufen sie besuchten und die groben Charakterzüge. Was mich allerdings nicht zu einem Fan machte, welcher mit kreischender und euphorischer Stimme die Mannschaften anfeuerte.

“Nun… nicht, dass ich wüsste… das müssten alle sein, zumindest von der alten Formation her. Ich bin auch gespannt, wer das neue Gesicht dieser Mannschaft sein wird und wer das Feld räumen muss.“ Ich könnte mir nicht vorstellen, ein Mannschaftsführer zu sein, mal abgesehen von meinen sportlichen Fähigkeiten, währe die Verantwortung und der Druck viel zu hoch für mich. Dies ließ mich an meiner eigenen Stärke wiederum zweifeln. Wie sollte ich das später mit der Berufswelt nur schaffen? Man musste sich mit Ellbögen durch die Gegend kämpfen, um was zu erreichen. Aber war die Welt wirklich so brutal? Schließlich brachte ich ja gute Noten Heim…

Während ich mit meiner besten Freundin den Korridor entlang ging, schreckte ich kaum merklich auf, als eine Schülerin mit blondem, leicht wallendem Haar an uns vorbei schritt. Doch war dies wirklich nur einen Augenschlag lang, nicht mal eine Sekunde und ich hoffte, Daria und das fremde Mädchen hatte nichts bemerkt. Ich hatte das Mädchen wahrlich für Roxy gehalten und mein Herz schien für einen Moment stehen geblieben zu sein. Trotz der Rettungsaktion hatte ich immer noch Angst vor dieser Mitschülerin, sogar noch größere Angst…

Das fremde Mädchen lief an uns vorbei und ihr Blick war viel zu sehr in Gedanken vertieft, als dass sie auf uns geachtet hätte. Gut, sie war nicht Roxy und auch keine Ravenclaw, ihrem Emblem nach zu urteilen, nannte sie Gryffindor ihr Haus.
Ich sah wieder Daria an und spürte noch die verbliebenen Wellen meines kurzen Schreckens, welcher mich durchflutet hatte wie ein Stromschlag.
Mein Blick verfing sich bei Darias Gesicht, welches eine eigene Art von Selbstsicherheit ausstrahlte. Mein Gesicht hingegen spiegelte die Scheue eines Rehs wieder, kein Wunder, dass Roxy und ihre Gefährtinnen mich herausgepickt hatten unter so vielen Schülerinnen. Ich war doch schon fast die Personifizierung der Schüchternheit.

“Heute…“ Ich unterbrach mich selbst, da ich mir immer noch darüber unschlüssig war, ob ich Daria davon erzählen sollte, oder viel mehr wollte. Denn eigentlich hatte ich vor, diesen Zwischenfall zu vergessen, aber wo ich schon angefangen hatte, musste ich es auch beenden. Dies hatte mir meine Mutter immer gesagt und was sie sprach, war immer gescheit und der richtige Weg. “…hatte ich eine Begegnung mit Roxy… sie war wieder fies…“ immer wenn ich so was sprach, schwächte meine Stimme ab und ich bangte darum, dass sich meine Augen nicht mit Tränen füllten. War ich wirklich so voller Selbstmitleid? Aber das wollte ich eigentlich gar nicht, deshalb versuchte ich stark zu sein. Und es sollte damit anfangen, nicht alles zu verdrängen und außerdem, war Daria meine Freundin, meine beste Freundin.

“Das war heute Morgen in der Bibliothek… ihre üblichen Spielchen halt…“ kurz huschte mein Blick über unseren Weg, so wollte ich keine Zuhörer haben und es war Glücklicherweise wirklich niemand in unserer nähe. “Aber eine Gryffindor… eine Inderin… ach, Rani war ihr Name und unsere Vertrauensschülerin, Deliah, standen mir zur Seite. Sie haben es Roxy und Co gezeigt, aber ich weiß nicht, ob das so gut war…“ da sprach ich meine ehrlichen Bedenken aus.

Daria Harris Offline

Besucher

Beiträge: 27

24.08.2006 19:49
Freundschaftliches Vertrauen Antworten
Komme von: Verblasste Furcht


Wie immer verstand Tici mich und ich war doch erleichtert, dass ich ihr nicht groß erklären musste, wie mein »Sorry« gemeint war. Sie verstand einfach und lächelte kurz. Manchmal war es schon toll, so eine Freundin zu haben. Ich war auch unmöglich. Manchmal fragte ich mich wirklich, warum ich es nicht schaffte, meine Klappe zu halten. Schon öfters hab ich Laeticia versehentlich beleidigt oder verletzt, ohne das eigentlich gewollt zu haben. Anfangs hat das schon ein paar Streitereien verursacht, aber inzwischen kannte sie mich gut genug, dass sie wusste, dass mir so was ab und zu passierte und ich sie genauso, dass ich langsam lernte ein wenig feinfühliger zu sein, auch wenn es verdammt schwer war- fand ich zumindest. Ich hatte keine Ahnung, warum mir das irgendwie nicht so gelang, wie ich das eigentlich wollte, aber ich schaffte es einfach nicht immer still zu sein. Manchmal schon hatte ich mir gewünscht, die Sensibilität von der Ravenclaw neben mir zu haben, doch so sehr ich wollte, es wurde einfach nichts daraus.

Ich erzählte Tici gerne über Katzen und wie man was machen musste. Ich liebte Katzen und dass sie auch eine hatte, freute mich irrsinnig, vor allem da ich wusste, dass ihre Mutter sie nicht leiden konnte. Schon das alleine ließ mich das Glück von meiner Freundin genießen endlich auch ein Fellknäuel zu haben. Außerdem war ich gespannt, wie die Kleine ausschaute. Ich hatte sie ja noch nicht gesehen und mein Blick wanderte immer wieder um uns herum, da ich Brian sagen wollte, dass er auch auf ihre Katze aufpassen sollte, während wir zum Quidditchtraining gingen. Doch bis jetzt hatte ich den Lausebengel nicht gesehen. Irgendwann würde er mir aber bestimmt über den Weg laufen. Er war viel zu neugierig und lebendig, als dass er sich jetzt den ganzen Nachmittag in den Gemeinschaftsraum verkriechen würde.

Nachdem ich die ganzen Mannschaftsmitglieder aufgezählt hatte, sah ich Tici abwartend an, ob ich auch niemanden vergessen hatte und ging selbst noch einmal in Gedanken die Mannschaft durch. Mir fiel niemand mehr ein, den ich vergessen hatte und so nickte ich zufrieden, ls sie meine Aufzählung bestätigte. »Nun… nicht, dass ich wüsste… das müssten alle sein, zumindest von der alten Formation her. Ich bin auch gespannt, wer das neue Gesicht dieser Mannschaft sein wird und wer das Feld räumen muss.« »Ja, ich bin auch gespannt. Will wissen, wer die Neuen sind und ob ich diejenigen auch aufnehmen würde. Ich weiß nicht, das schau ich irgendwie auch gerne beim Training. Ob sie mir genauso gefallen, ich meine, ob ich das Talent, das Arne in ihnen sieht auch sehen würde… Irgendwie ist das reizvoll…«

Als ein hübsches Mädchen mit blond gelockten Haaren an uns vorbei ging, merkte ich, wie Laeticia neben mir zusammen zuckte und ein wenig erstaunt sah ich sie an, hielt aber meinen Mund. Ich wandte nur noch mal meinen Kopf, um dem Mädchen nachzuschauen. War irgendetwas Besonderes an ihr? Fragend sah ich zu meiner Freundin, als diese auch schon langsam anfing zu reden. »Heute…«, wieder stockte sie und ich sah sie ein wenig ungeduldiger an. Ich wollte ihr nicht alles aus der Nase ziehen, aber auch nicht all zu ungeduldig erscheinen. »…hatte ich eine Begegnung mit Roxy… sie war wieder fies…« OK, das erklärte das Zusammenzucken bei dem blonden Mädchen, allerdings waren die zwei Ziegen, die Roxy immer begleiteten nicht dabei gewesen und ohne diese traute sich die dumme Kuh eh kein Wort zu sagen. Mein Blick wurde finsterer und ich starrte wütend vor mich hin. Ich hasste Roxy, sie war eine blöde Kuh und absolut oberflächlich, hatte Spaß daran andere zu verletzen und automatisch ballte ich meine Fäuste.

»Das war heute Morgen in der Bibliothek… ihre üblichen Spielchen halt… Aber eine Gryffindor… eine Inderin… ach, Rani war ihr Name und unsere Vertrauensschülerin, Deliah, standen mir zur Seite. Sie haben es Roxy und Co gezeigt, aber ich weiß nicht, ob das so gut war…« ich runzelte die Stirn und schaute sie nachdenklich an. »Doch, ich find, das war schon gut. Die dummen Zicken sollten endlich wissen, dass das nicht geht. Und wenn sich Deliah darum gekümmert hat… Wird es bestimmt ach Elodie bald erfahren. Die ist ja im gleichen Haus und ich glaub nicht, dass die das duldet… Ach dieses Weib soll mir mal über den Weg laufen… Ich würd allerdings nicht nur reden… Der gehört eine gescheuert und zwar dass sie nicht mehr weiß, wo oben und unten ist… Ich würds echt genießen, das zu übernehmen…«, meinte ich und meine Augen blitzten wütend. Ich hasste es, wenn die drei Weiber Tici fertig machten wenn ich nicht bei ihr war…

Laeticia Askins Offline

Besucher

Beiträge: 28

02.09.2006 19:51
Freundschaftliches Vertrauen Antworten
»Doch, ich find, das war schon gut. Die dummen Zicken sollten endlich wissen, dass das nicht geht. Und wenn sich Deliah darum gekümmert hat… Wird es bestimmt ach Elodie bald erfahren. Die ist ja im gleichen Haus und ich glaub nicht, dass die das duldet…« Da hatte Daria recht, Deliah und Elodie würden sich gewissenhaft darum kümmern und dennoch plagten mich Magenschmerzen bei diesen Gedanken. Wenn das gemeine Trio Strafaufgaben aufgetischt bekommen würde, könnte es sein, dass dies noch größere Wut in ihnen entfacht und das es noch schlimmer wird, als es ohnehin schon ist. Wer weiß, wie weit sie es dann treiben würden, damit ich nicht „petzte“. »Ach dieses Weib soll mir mal über den Weg laufen…« Kontinuierte Daria und mein besorgter Gesichtsausdruck war immer noch nicht gewichen. »Ich würd allerdings nicht nur reden… Der gehört eine gescheuert und zwar, dass sie nicht mehr weiß, wo oben und unten ist… Ich würds echt genießen, das zu übernehmen…« Nach dieser Aussage schüttelte ich abschlägig meinen Kopf und mein dunkelbraunes Haar tanzte die wenigen Takte mit.

“Gewalt ist keine Lösung Daria…“ in meiner Stimme lag keine Rüge, wie es wohl bei meiner Mutter vielmehr der Fall wäre, sondern der typisch sanfte Tonfall. “Auch wenn sie so gemein sind… ich wünsche niemanden was böses“. Die Wut, welche sich in den Augen meiner besten Freundin wieder spiegelte, gefiel mir nicht, dennoch wusste ich, dass dieser Hass berechtigt war. Aber von der Moral her, war es ganz Falsch… Manchmal wusste ich selbst nicht, was richtig und was falsch war. Denn ich selbst dachte mir manchmal böses über Roxy und ihre Gefährtinnen, aber niemals hatte ich ihnen einen üblen Vorfall gewünscht, viel mehr habe ich mich fort gewünscht. “Sie werden das ganze Irgendwann mal Leid…“ fügte ich hinzu, doch sprach ich diesen Satz viel mehr zu mir, als zu Daria. War es eher lautes Denken, ein ausgesprochener Wunsch…

Doch würde es wirklich zu dem Zeitpunkt kommen, an welchen ihnen das Spiel leid wurde? Sie hatten damit schon seit dem ersten Schuljahr begonnen und es immer und immer wieder fortgeführt. Natürlich machte es ihnen Spaß, an mir ihre Aggressionen, ihre Frust und ihre pubertären Probleme auszulassen. Ich wehrte mich ja nicht, ich sagte ja kaum was dagegen, ich erzählte es nicht weiter. Ich war fast schon so was, wie ein duldsamer Esel, vielleicht sogar noch unterwürfiger. Ich fragte mich schon oft, was sie eigentlich dabei empfanden, wenn sie sich mir gegenüber so aufspielten. Erfüllte es ihre Herzen mit Freude? Ihre Herzen… nein, eher das dreckige Gefühl von Schadenfreude und Boshaftigkeit. Sie hatten kein Gewissen, da war ich mir sicher. Ich weiß nicht, ob die Drei das Gewissen verdrängt hatten, oder ob es unterentwickelt war, vielleicht war es auch tot. Innerlich musste ich Seufzen, wie wurden Menschen wie solche eigentlich großgezogen? Waren ihre Eltern auch so Gewissenlos? Hatten sie ebenfalls Mitschüler schikaniert? Oder waren es ganz liebevolle Menschen, die eine Prise zuviel an elterlicher Naivität abbekommen hatten und ihre eigenen Kinder als die Abbilder der Engel sahen, welche kirchliche Gemälde schmückten? Wenn ja, dann macht Liebe wahrlich blind, wie es das Sprichwort besagt.

Daria Harris Offline

Besucher

Beiträge: 27

24.09.2006 01:07
Freundschaftliches Vertrauen Antworten
Sofort schüttelte Laeticia ihren Kopf, als ich meinte, dass ich Roxy gerne mal so richtig eine reinhauen wollte und ich schürzte meine Lippen. Es war ja eigentlich klar gewesen, dass sie was dagegen hatte. Auch wenn die drei Weiber sie weiter quälen würden, Tici würde ihnen nie was Böses wollen und in solchen Momenten verstand ich meine Freundin beim besten Willen nicht. Ihre folgenden Worte bestätigten meine Vermutungen und ich schüttelte nur leicht den Kopf. »Gewalt ist keine Lösung Daria… Auch wenn sie so gemein sind… ich wünsche niemanden was böses.« »Ich weiß, dass du niemandem was Böses wünscht… Und meiner Meinung nach ist das bei den Dreien ein Fehler… Denen wäre was Böses mal zu wünschen, damit sie sehen, was sie anderen antun.«, erwiderte ich mit wohl etwas zu lauter Stimme, denn eine Erstklässlerin, die gerade an uns vorbei lief, drehte sich mit großen und erschrockenen Augen um, bis ich eine Grimasse zog und sie weiter eilte.

»Sie werden das ganze Irgendwann mal Leid…«, fügte die schüchterne Ravenclaw noch an und Daria hob kurz eine Braue. »Tici, das glaubst du selbst nicht, oder? DIE werden es nie leid, andere zu quälen. Die sind zu dumm dazu. Zu unsensibel. Himmel, ich bin schon ein ziemliches Trampel, wenn’s um Sensibilität geht, aber die drei? Die wissen nicht mal, wie man das Wort schreibt, geschweige wie man es ist.« Ich spürte, wie Laeticia in Gedanken war, als wir weiter schritten und ließ sie ein wenig in Ruhe. Ich wollte sie jetzt nicht damit nerven, aber mir mussten die drei Ziegen nicht begegnen… Die würden es bereuen, mich gesehen zu haben, das nahm ich mir vor. Oh, ich konnte auch ekelhaft sein und biestig und das würden sie schon sehen…

Endlich waren wir an der Türe angelangt, die nach draußen führte zum Quidditchfeld. Ein Blick nach draußen sagte mir, dass das Wetter nicht so berauschend war und ich schüttelte angewidert den Kopf. Für Arne wars vielleicht praktisch, seine Truppe unter den Umständen auszusuchen, aber für uns Zuschauer war es nicht gerade angenehm, in die Kälte hinauszugehen. Und diese Wolken schauten aus, als würden sie sich jeden Moment öffnen und einen Wasserfall auf uns hernieder lassen. Gerade in diesem Moment sah ich an der anderen Seite des Ganges Brian mit ein paar Jungs in seinem Alter stehen und ich rief ihn zu mir.

»Brian! Da bist du… Hab dich schon gesucht. Wir gehen zur Auswahl, kannst du auf Tandy noch ein wenig aufpassen? Und auch auf Ticis Katze? Die müsst in euerem Gemeinschaftsraum sein…«, meinte ich zu ihm. Im ersten Moment war er nur widerwillig zu mir gekommen. Wer ließ sich auch gerne vor seinen Kumpels von der großen Schwester herzitieren, fügte sich dann aber und hörte mir zu. Er nickte und funkelte mich an. »Drei Katzen… Ach, wir werden uns schon um sie kümmern.« und bevor ich noch etwas sagen konnte, war er und seine Freunde wieder verschwunden. Er war ein Wildfang, aber ich wusste, dass ich mich auf ihn verlassen konnte und so drehte ich mich zu Tici. »Gehen wir raus. Sind bestimmt schon alle da…«


Gehe nach: Seltsame Entdeckungen

Laeticia Askins Offline

Besucher

Beiträge: 28

17.10.2006 21:29
Freundschaftliches Vertrauen Antworten
Darias Einstellung konnte ich manchmal beim besten Willen nicht verstehen. Wie konnte sie nur so einen Hass in sich tragen? Das war nicht gut, das war eine elende Eigenschaft wie meine Mutter immer sagte, sie sagte aber auch immer, dass Daria voller schlechter Eigenschaften war aber gerade diese rothaarige Hufflepuff war meine allerbeste Freundin, ein Mensch außerhalb der Familie, dem ich so sehr vertraute, vielleicht mehr als meiner Mutter… Nein, daran darf ich nicht einmal denken. Denn es war nicht gut, die eigenen Eltern in den Schatten zu stellen, so was taten nur wirklich üble Menschen und ich hatte doch so viel meiner Mutter zu verdanken und außerdem… sie war meine Mutter.

“Ich weiß, dass du niemandem was Böses wünscht… Und meiner Meinung nach ist das bei den Dreien ein Fehler… Denen wäre was Böses mal zu wünschen, damit sie sehen, was sie anderen antun.“ Meine Freundin erhob die Stimme und zugleich zügelte sie sich auch, doch ich wusste, dass dies, was sie sagte, aus ihrem inneren kam. Damit sie sehen, was sie anderen antun… jenen Satz wiederholte ich gedanklich und fast schon legte das Schiff der Verständnis seinen Anker in jenem Satz, den Daria von sich gegeben hatte. Dennoch…

“Tici, das glaubst du selbst nicht, oder? DIE werden es nie leid, andere zu quälen. Die sind zu dumm dazu. Zu unsensibel. Himmel, ich bin schon ein ziemliches Trampel, wenn’s um Sensibilität geht, aber die drei? Die wissen nicht mal, wie man das Wort schreibt, geschweige wie man es ist.“ Wie ein Revolutionist auf einer Holzkiste stehend, so sprach Daria auf mich ein. Als wolle sie die Augenbinde von mir abnehmen, welche mir die Sicht nahm, anders zu handeln, anders als es mir meine Mutter gesagt hatte und ich ertappte mich wahrlich beim wanken, sogar derartig, dass ich Daria keinerlei Antwort gab, sondern grübelnd neben ihr her lief…

Hatte nicht schon die Jungfrau von Orleans die Gerechtigkeit gefordert und sich deshalb in Männerkluft geworfen? Sie hat selbst ein Schwert in die Hand genommen.. doch waren bei ihr die Götterstimmen und sie wurde letztendlich als Hexe verbrannt… Oder was war mit dem Aufstand zur Zeit der französischen Revolution? Köpfe sollten rollen für die Gerechtigkeit… fast hätte ich die Augen zugekniffen um die Vorstellung erst gar nicht in meinem Kopf zu bilden, doch ich schaffte es auch so. Muss ich Gerechtigkeit mit Gewalt erringen? Kann man nicht Diplomatisch da ran gehen? Aber selbst für die Diplomatie bin ich viel zu feige… Etwas entmutig blickte ich Daria seitlich an. Warum besaß ich nur soviel Angst?

Bei der Tür angelangt hatte ich immer noch kein Wort verloren, ich wog in den Gedanken hin und her, meine Gedanken waren der Ozean und ich nur ein kleines Fischerboot. Dann kam wieder Daria zu Wort, doch war es nicht an mich gerichtet sondern an ihren Bruder, der sich bei einer Gruppen von anderen Jungs befand. Als er trotzig zu uns kam lächelte ich lieblich, ich fand ihn sehr süß und manchmal fragte ich mich, wie es wohl wäre, wenn ich ein Geschwisterchen haben würde.

Daria handelte mit ihm aus, dass er auf die Katzen, May mit einbezogen, aufpassen sollte. Der Knabe war damit einverstanden und ehe ich überhaupt danken konnte, war er schon verschwunden, es war im sichtlich peinlich, von seiner Schwester gerufen zu werden. “Danke Daria, das ist lieb.“ Später würde ich mich bei Brian bedanken, vielleicht mit einem Schokoriegel, ich hatte noch einige mitgebracht. Ach, ich wollte noch Daria was geben… Denn jedes Jahr brachte ich meiner Freundin ein Geschenk mit.

“Das Wetter meint es nicht wirklich gut mit uns…“ sagte ich als wir die Tür öffneten und der kühle Wind uns begrüßte und mit sich nicht nur Kälte trug, sondern auch eine Frische, die nach Regen deutete. Ich strich mir die Haarsträhnen aus dem Gesicht, welche durch den Luftzug rebellisch wurden.


Gehe nach: Seltsame Entdeckungen

 Sprung  
Xobor Forum Software von Xobor | Forum, Fotos, Chat und mehr mit Xobor
Datenschutz