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Komme von: Dorothy Grantham
Wie immer erwachte ich vor meinem Wecker. Es schien, als wäre eine innere Uhr in mir gestellt, die mich immer um die gleiche Zeit weckte. Mir war dies eigentlich sehr Recht, denn so war es einfacher wach zu werden, als wenn man ein nervendes Gebimmel im Ohr hatte.
Dennoch war ich etwas schlaftrunken, als ich mich vom Bett erhob und ging erst einmal in den Waschraum um mein Gesicht in das kühle Nass zutauchen und richtig wach zu werden. Ich hielt meine Hände unter den kalten Wasserstrahl und genoss die Gänsehaut, die meine Arme hinaufkroch.
Schliesslich drehte ich den Wasserhahn ab und begann mich zu schminken. Ich tuschte mir die Wimpern und legte ein wenig Rouge auf. Danach kramte ich nach dem Lippenbalsam, doch ich konnte den Stift nicht in meinem Zeug finden. Etwas verwirrt und um einiges ratloser schaute ich mich im Spiegel an, ehe mir wieder einfiel, wo er war; Ich hatte ihn gestern nämlich auf meinen Nachttisch gelegt. Ich konnte mich noch an das Scheppern erinnern, das mich aus meinem Schlaf riss und hatte mir gleich gedacht, dass der Pomadenstift seine eigenen Wege gegangen sein musste. Allerdings war ich zu müde gewesen, als dass ich mich ein weiteres Mal aus dem Bett erhoben hätte und somit habe ich ihn ziehen lassen.
Ich ging zurück in den Schlafsaal und liess mich auf die Knien fallen. Ich krabbelte wie ein Kleinkind auf allen Vieren auf dem harten Boden umher auf der Suche nach ihm. Ich hob die Bettdecke an, um unter das Himmelbett ebenfalls noch einen Blick zu werfen und da sah ich ihn: Etwa genau in der Mitte lag er da. Es blieb mir wohl nichts anderes übrig, als unter das Bett zukriechen und den Stift auf diese Weise zu holen ... ausser, wenn ich zaubern würde. Aber diesen Gedanken verwarf ich rasch wieder. Ich war mir zwar sicher, dass ich den Accio-Zauber ohne Mühe ausführen konnte, doch es war verboten ausserhalb des Unterrichts zu zaubern und ich hielt mich an die Schulregeln.
Ich kroch, ein bisschen angewidert, unter das Bett, und griff nach dem Pomadenstift. Schnell schoss ich wieder zurück und stiess mir dabei den Hinterkopf an der Bettkante an. Ich rieb mir über das Haar, dass sich durch diese Prozedur aus dem Pferdeschwanz zu lösen begann.
Ich straffte die Schultern, legte etwas Balsam auf die Lippen auf und setzte mich schliesslich mit der anschwellenden Beule auf das Bett. Esmeralda, die es sich auf den weichen Kissen bequem gemacht hatte, schaute mich aus ihren eisblauen Augen neugierig an. Ich strich ihr kurz über das weiche Fell, ehe ich mich wieder meinen morgendlichen Problemen zuwendete. Meine Haare waren rasch wieder gerichtet, ernsthafte Sorgen machte ich mir um meinen Hinterkopf, denn ein winziger Druck reichte, um mir sofort die Tränen in die Augen schiessen zu lassen. Da hast du’s wieder, Dorothy. Eine Memme bist du, wirklich! Ich hörte die Stimme meiner Mutter. Langsam und bestimmt schüttelte ich den Kopf. Nein, sie war nicht da. Es war Schicksal, dass heute alles schief gehen musste. Schliesslich begann auch der erste Unterrichtstag alles andere als vielversprechend.
Allerdings war das heutige Fach in der ersten Stunde die Mühe und alle Ärgernisse wert: Kräuterkunde. Ich liebte dieses Fach einfach und ich konnte es kaum erwarten den Unterricht zu besuchen.
Ich zog meinen weissen Lieblingspullover an und holte auch gleich noch meine Lieblingshose aus dem Schrank. Sie lag eng an meinen Beinen. Zufrieden betrachtete ich mich im grossen Wandspiegel und drehte mich einmal um meine Achse.
Dann schnappte ich mir die vorbereitete Tasche, in die ich alles wichtige für den ersten Schultag gestopft hatte: Das Buch, welches wir in Kräuterkunde hatten, ein Tintenfass, zwei Federkiele, einen weiteren Pomadenstift und natürlich Pergamentrollen. Ich drehte mich noch einmal zum Bett um, auf welchem Esmeralda lag und schaute sie fragend an. Sofort erhob sie sich und sprang mir in die ausgebreiteten Arme. Ich drückte sie fest an mich und verliess mit ihr zusammen den Schlafsaal.
Auf den Gängen traf ich niemand bekanntes. Es waren sowieso nur sehr wenige Schüler in dieser frühen Morgenstunde auf. Die meisten lagen wahrscheinlich noch gemütlich in ihren Betten und genossen die erste Freistunde.
Also betrat ich alleine die grosse Halle. Das heisst, nicht ganz alleine, schliesslich hatte ich ja immer noch Esmeralda im Arm, die sich nun allerdings mühsam zur Freiheit verhelfen wollte, indem sie wild strampelte. Ich liess sie vorsichtig hinunter, denn ich war mir sicher, dass sie keinen Unsinn anstellen würde.
In einer etwas abgelegenen Ecke setzte ich mich an den Tisch und begann mir einen Toast mit Marmelade zu bestreichen. Etliche Gesprächsfetzen drangen an mein Ohr, doch ich konnte an keinem teilnehmen. Schliesslich versank ich in meiner Tagträumerei. Ich warf meiner Katze ein Stück Schinken zu und biss herzhaft vom Brot ab.
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Komme von: Eine Name für die Kröte muss her
Zaubertränke! Ich war zutiefst fasziniert davon. Ich hatte zwar selbst nie etwas zusammen gebraut, wie auch, denn zuvor hatte ich ja nie einen Kessel besessen, aber wenn ich einen gehabt hätte, OHO, tagtäglich wären mir wundersame Tränke eingefallen. Nun ja, wahrscheinlich benötigte man doch ein wenig Erfahrung, um solche brauen zu können Hm, welches Buch war noch für dieses Fach gedacht? Etwas ratlos sah ich mir den Berg an, der auf meinem Bett lag. Heute Morgen hatte ich schon mal alles bereit gelegt, war mir dann nicht sicher gewesen, was wofür war und bekam dann Hunger. Etwas unsicher griff ich nach einem Buch, besah es mir, warf es der Pflanzen auf dem Titelbild wegen wieder weg.
Ein Klassenkamerad schüttelte den Kopf, als ich ihn nach dem Buch fragte. Er wusste es auch nicht mehr. Hatte ich tatsächlich so viele Bücher mit genommen? Auf meinem bett lagen plötzlich so viele. Waren das nicht vorher weniger gewesen. Etwas unsicher sah ich in die Runde. “Wir brauchten Platz im Koffer und auf deinem Bett lagen schon so viele, da haben wir uns gedacht ...“ erklärte jemand verlegen. Ich schüttelte nur den Kopf und versuchte einmal mit den Finger zu schnippen, um die anderen dazu zu bewegen, ihre Bücher wieder an sich zu nehmen. Es gelang mir nicht und ich versuchte das Ganze mit einem “Weg damit!“, zu überspielen. Es hatte offenbar niemand bemerkt und rasch war mein Bett beträchtlich leerer. Ich stopfte das Tintenfaß, meine quitschbunte Feder, meine Mutter hatte darauf bestanden, so eine zu kaufen, Pergamentpapiere, Miss Lissy und kein Buch in meine viel zu große Tasche.
Pfannekuchen, Würstchen, Speck, Eier, Müsli, Obstsalate, Toast, Kuchen, allerlei Säfte und vor allem Kürbissaft! Von allem hatte ich gekostet in der wunderbaren, bereits geliebten Großen Halle und es war ein so gutes Essen gewesen, so gut wie lange nicht mehr. Nun ja, vielleicht hätte meine Mutter das Ganze besser gemacht, aber dass war schließlich auch meine Mutter. Niemand kochte so gut wie meine Mutter. Ein Klassenkamerad hatte mir eine wunderbare Schachtel geschenkt, in der Lissy wohnen würde, wenn ich mit ihr unterwegs war. Die meisten hatten meine Kröte bestaunt und mich für meinen Mut, diese gerettet zu haben, sehr bewundert. Ja, ich gebe ja zu, das entsprach nicht der Wahrheit und eigentlich darf man ja nicht lügen, aber ich wollte so gerne auch bewundert werden, so wie der Junge aus meiner Klasse mit seinen vielen Quidditchartikeln. Ein wirklich wunderlicher Sport. Nun, ich würde schon noch was erleben, hatte man mir gesagt. Das nächste Spiel würde mich umhauen.
Ich schaute in die Schachtel aus dünnen Holz mit den Löchern. Dadurch würde sie atmen können, die schlaue Lissy. Ja, ich hätte das glatt vergessen. Gut, das ich schon so viele
Freunde hatte, die mich an solche Sachen erinnerten. In der Früh hatte ich bereits Gras und Insekten für mein neues Haustier gesammelt und darüber hinaus hatte ich beinahe mein Heimweh vergessen. Beinahe ... dann war mir eine Spinne über den Schuh gelaufen, die genau wie eine daheim aussah. Nun, vielleicht sahen viele Spinnen so aus, aber das ist ja auch einerlei. Jedenfalls erinnerte ich mich wieder an Daheim, an den Kleinen Schuppen im Garten mit den vielen Insekten und anderen gesammelten Tieren und dann nahm ich mein zweites Frühstück ein. Es hat nichts gebracht. Die Erinnerung an daheim war da und nicht mehr weg zu kriegen.
Die anderen hatten wahrscheinlich kein Heimweh. Vergaßen einfach alles, ihre früher so geliebte Familie, weil es hier so wunderbar war. Mir halfen all die Geister, Gemälde, Treppen und anderen Zauberer nichts. Tränen traten in meine Augen und ich bemühte mich sehr, nicht weinen zu müssen. Dann sahen die anderen dass ja. Aber dieser Kloß in meinem Hals war fast unerträglich. Ich erhob ich rasch, verließ den Tisch der Hufflepuffs, wahrscheinlich unter mehr als tausend fragenden Blicken und verkroch mich in einer Nische nahe der Tür, welche hinaus führte. Hier sah man mich nicht wirklich. Zaubertränke, Kessel, Bücher! Ich musste mich ablenken. Das half tatsächlich ... jedenfalls hoffte ich das. Ein Mann ... ähm ein junger Mann weinte doch nicht. Oder zumindest jene, die einmal Männer werden wollten. Meine Brüder weinten nie und mein Vater auch nicht. Also waren Tränen verboten, verpönt, lachhaft, lächerlich! Oder doch nicht? Ich starrte die wundersame Decke an, in der Hoffnung, das diese vielleicht eine Antwort parat haben würde. Hatte sie aber nicht. Die gemeine schwieg nämlich einfach und zeigte ihr magisches Himmelsbild.
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Ich häufte mir ein paar Pfannkuchen auf den Teller und dachte an das Frühstück von zu Hause. Cordula kochte niemals, es war schon ein halbes Wunder, wenn man sie überhaupt in der Küche erblickte. Wann hatte ich sie das letzte Mal dort gesehen? Ich konnte mich nicht erinnern. Jedenfalls suchte sie diesen Raum während diesen Sommerferien kein einziges Mal auf. Eigentlich hatte ich sie, wenn ich so nachdachte, überhaupt nie viel gesehen. Seit ich das Haus Gryffindor besuchte mieden sie mich, als wäre ich der letzte Dreck.
Meine Gedanken schweiften zu unserem Hauselfen Johnny. Er war ganz alleine in diesem schrecklich grossen, kalten Haus. Wahrscheinlich musste er gerade das Frühstück vorbereiten. Oh, ich liebte seine Pfannkuchen, sie waren sogar noch besser, als die auf meinem Teller. Ich könnte Hunderte von ihnen verspeisen, ohne das mir schlecht werden würde. Oder Speck und Eier...
Allerdings gab es diese Leckereien nur selten, da Cordula auf eine strickte Ernährung achtete und fand, dass man durch diese Frühstücke sowieso nur fett werden würde.
Esmeralda erbettelte sich noch ein Stück Schinken. Ich wusste, dass ich sie eigentlich nicht vom Tisch naschen lassen durfte, doch wenn sie mich so lieb mit ihren eisblauen Augen ansah, dann konnte ich ihr einfach keinen Wunsch abschlagen. Sie schnurrte zufrieden, während sie das Fleisch verspeiste. Meine Augen blieben an ihrem sanft getigerten Fell hängen.
Wenn meine Eltern jemals erfahren würden, dass ich eine Katze besass... Mir grauste davor. Sicherlich wären sie innerhalb einer Stunde in Hogwarts um das Tier eigenhändig zu ersäufen. Ja, ich würde ihnen so etwas zu trauen, keine Frage!
Ein kleiner Junge setzte sich nicht weit von mir auf die gegenüberliegende Bank. Ich fragte mich, wieso er hierher gekommen war. Ich sass in der dunkelsten Nische der grossen Halle. Hier kam man eigentlich hin, wenn man von anderen nicht angesprochen werden wollte. Was also machte ein anderer Schüler hier? Vor allem, da erst drei Tage seit der Ankunft vergangen waren. Ich schaute immer wieder neugierig zu ihm hinüber. Er schien irgendwie traurig, vielleicht aber auch müde. Müdigkeit konnte ich ja noch verstehen. Nicht alle waren Frühaufsteher und einigen bekam es überhaupt nicht schon um sieben Uhr aus den Federn zu hüpfen.
Der grosse Kessel liess darauf schliessen, dass er heute in der ersten Stunde Zaubertränke hatte. In meinen Gedanken ging ich die Stundenpläne der anderen Klassen durch. Entweder war er ein Erst- oder Zweitklässler, denn er sah doch noch recht jung aus. Die Zweitklässler hatten heute allerdings in der ersten Stunde Verwandlung, also wäre wohl niemand so dumm, seinen Kessel mit rum zuschleppen.
Er sah wirklich etwas verloren und einsam aus, wie er da so ganz alleine sass und das Frühstück in zur Decke hinaufstarrte. Auch ich hob kurz meinen Blick empor, doch falls es dort etwas interessantes geben sollte, so verschloss sich dieses Geheimnis vor mir, denn ich sah nur graue Wolken, die den Himmel noch überzogen. Vielleicht würde ich nach der morgendlichen Unterrichtsstunde mir am See ein wenig die Beine vertreten. Das Wetter war ja Anfangs September noch einigermassen gut und man hatte keine Ahnung wie lange dies noch anhalten würde. Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf den Jungen, es kam wohl etwas komisch, wenn ich die ganze Zeit in die Höhe starrte und ausserdem bekam ich dann immer so fürchterliche Nackenschmerzen, wie bei den Quidditchspielen. Soll ich zu ihm hinüber gehen und mit ihm sprechen? Eigentlich mache ich ja solche Dinge wirklich nicht gerne, aber er sieht so alleine aus. Vielleicht freut er sich ja über Gesellschaft. Meine Hilfsbereitschaft kam zum Vorschein.
Ich erhob mich etwas schwerfällig von der Bank und nahm meinen Teller mit den halb gegessenen Pfannkuchen. Es waren nur drei Meter zu ihm und ich liess mich ihm gegenüber wieder auf die Bank fallen. Ich blickte auf seinen Umhang und erkannte ohne Mühe das Hufflepuffzeichen. „Hi! Ich bin Dorothy. Und wie heisst du?“
Mir war etwas unbehaglich zu Mute, denn ich sprach nicht alle Tage einfach so jemanden an.
Esmeralda kam neben mir zu stehen und kletterte etwas unbeholfen auf meinen Schoss. Auch sie blickte den Jungen neugierig an.
Ich griff nach der Kanne Orangensaft und schenkte mir das Glas randvoll ein. Dann blickte ich wieder auf und sah den Hufflepuff fragend an. „Willst du auch ein wenig?“
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Ein Mädchen hatte sich zu mir gesellt. War das bloß Zufall? Ich tat so, als würde ich sie gar nicht bemerken, denn es wäre sicher furchtbar peinlich gewesen, wenn sie sich zu jemanden ganz anders gesellt hätte. „Hi! Ich bin Dorothy. Und wie heisst du?“, meinte sie dann. Die sprach doch mit mir! Eine Träne kullerte gerade noch an meiner Wange runter. Die wischte ich rasch weg und schluckte die anderen rasch runter. Hoffentlich hatte sie das nicht bemerkt. “Casper heithe ich!, erklärte ich freudestrahlend. Sie sprach mit mir, mir ganz allein. “Hallo Doro... äh“ Ich kam mit ihrem Namen nicht weiter, denn der war wirklich schwer auszusprechen. “Hallo!“ wiederholte ich, um dieses Gestottere, rasch vergessen zu lassen. Sie bot mir Saft an. Ich wollte gar keinen, denn ich hatte überhaupt keinen Durst. Ich nickte aber trotzdem und schenkte mir den Becher ein, sehr schwungvoll und ungeschickt, so das ein kleiner Berg entstand. “Ups.“, murmelte ich und nippte an dem noch auf dem Tisch stehenden Becher und trank den Berg ab.
Erst jetzt bemerkte ich die Katze. Oh wie ich diese Viecher doch liebte. Die waren ja so niedlich. Ich würde mir bestimmt auch so eine kaufen. Ich zwinkerte dem Tier zu und sah dann wieder das Mädchen an. Sie sah schon ein wenig älter aus, zwar nicht so wie die Großen, aber immerhin, eine Erstklässlerin war sie nicht. Das so eine mit mir sprach, freute mich sehr. “Die Pfannekuchen sind lecka, oda?“, fragte ich und linste auf ihren Teller. Oder ob ich mich vielleicht anders benehmen sollte? Schließlich war sie doch ein Mädchen. Die mochten sowas ja nicht. Ich trank die Hälfte des Saftes, wie ich feststellen musste, widerlicher Orangensaft, eilig. Ich hatte es zwar nicht eilig, aber ich wusste nicht so recht, was ich nun sagen sollte. Ich wollte auf keinen Fall, das sie so einfach ging, denn ... das wäre einfach blöd gewesen.
Eine vermasselte Chance wäre das. Ich würde alles dafür tun, noch ein wenig mit ihr tratschen zu können. Ich wusste eigentlich nicht so recht, was genau ich sagen sollte, Hauptsache irgend etwas. “Ich hab auch ein Haustier, schau!, brachte ich rasch heraus, öffnete die schöne Holzschachtel und zeigte ihr meine Kröte. Das Tier machte einen Sprung und landete vor mir auf dem Tisch. Panisch warf ich die Schachtel weg, in der Angst, Lissy könne fortlaufen und nie wiederkommen, stürzte mich auf das Tier und warf meinen Becher um. “Oh!“, brachte ich bloß erstarrt heraus. Ich machte mich hier ja wirklich lächerlich. Immerhin hatte ich mein Haustier erwischen können. Und es war auch auch nur eine kleine Saftlache auf dem Tisch entstanden, weil der Becher erst halb gelehrt war. Immerhin hatte ich nun einen Grund, den nicht weiter trinken zu müssen. Gut, ich hätte den Becher auch einfach stehen gelassen, doch das hatte Dorothy sicher bemerkt und es als Beleidigung aufgefasst.
Nicht weit von uns saßen ein paar ältere Schüler und machten sich nun lautstark über mich lustig. Wie gemein! Ich ahnte bereits, das da gleich wieder die Tränen kommen würden und wenn, dann, würde ich laut heulend hinaus stürmen und mich irgendwo im Kerker verkriechen und nie wieder heraus kommen. Ach, Zuhause wäre mir so etwas nie passiert, und wenn doch, sah man einfach drüber hinweg. Ich hatte das Gefühl immer kleiner zu werden, denn sie lachte mich gleich bestimmt aus. Oder sie würde schimpfen und mein verhalten Unmöglich nennen. Andererseits, sie mochte mich bestimmt, denn wer würde mich nicht mögen. Also so richtig hassen jedenfalls tat mich bestimmt niemand. Ich schämte mich sehr für dieses Missgeschick und das war sicher mehr als offensichtlich. Die Kröte steckte ich möglichst unauffällig wieder in die Kiste und stellte sie beiseite. “Und ich dachte immer, Kröten würden Glück bringen.“ murmelte ich missmutig.
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Beim Klang meines verhassten Kosenamens zuckte ich unwillkürlich etwas zusammen. Ich hasste diese Buchstabenfolge einfach. Allerdings setzte sich sofort wieder dieses lächerliche Grinsen auf mein Gesicht. Ich reichte ihm den Krug mit dem rangensaft rüber und er schenkte sich ein. Ich wollte ihm schon ein lautes "Stop!" zurufen, als er selber zu bemerken schien, dass sein Becher randvoll gefüllt war. Süss sah es aus, wieer sich, auch wenn nur wenig, hinunter bücken musste, um aus dem Becherzu schlürfen. Allerdings hatte er wohl ganz vergssen sich selbst ebenfalls vorzustellen und somit hackte ich noch einmal nach: "Wie heisst denn du?"
" Die Pfannkuchen sind lecka, oda?", meinte er und ich konnte nur zustimmend nicken, da ich gerade eben ein Happen von diesem im Mund hatte. Eilig kaute ich und schluckte hinunter. "Ja, sehr sogar. Und auch sonst finde ich das Essen in Hogwarts sehr fein. Was meinst du? Jedenfalls ist es besser als zu Hause, auch wenn Johnny doch ein sehr guter Koch ist, fügte ich in Gedanken an, allerdings hütete ich mich davor diesen je laut auszusprechen.
Als er eine Holzschachtel hevorholte und mir sagte, dass auch er ein eigenes Haustier besitzte, wurde ich neugierig. Ich bückte mich weit über den Tisch um einen Blick auf das lebewesen in der Schachtel zu erhaschen, doch als er sie öffnete, sprang die Kröte mit einem Satz auf den gedeckten Tisch. Erschrocken wich ich zurück und wäre beinahe von der Bank gefallen. Esmeralda schaute die Kröte mit einem gierigen Blick an, ich wusste schon was kommen würde, doch ich packte sie eilig, damit sie sich nicht ebefalls auf dem Tisch bretmachen konnte.
Als der Hufflepuff sich eilig auf den Tisch stürzte und seine vorwitzige Kröte wieder einfing, konnte auch ich mir ein Lächeln nicht verkneifen, auch wenn er dabei den halb vollen Becher Orangensaft umleerte. Allerdings schien ihn dieses Ärgerniss nur sehr wenig zu stören, was mih doch etwas verwunderte, da sich der Orangensaft mittlerweile über den Tisch zu verteilen begann. Rasch holte ich meinen Zauberstab hervor, machte eine kurze Handbewegung und murmelte: "Evanesco." Augenblicklich verschwand das Getränk. Ich war froh, dass ich nicht etwas anderes zum Verschwinden gebracht hatte, sondern dieser Zauber auc wirklich gelungen war.
Nicht weit von uns entfernt sassen aber ein paar ältere Schüler, die den Erstklässler mir gegenüber laut auslachten. Ich warf ihnen einen wütenden Blick zu und hätte der ganzen Bande gerne einen netten Fluch auf den Hals gehetzt, allerdings wusste ich, im gegensatz zu diesen, was als Anstand bezeichnet wurde. Ich sah den Huffle mitfühlend an und meinte: "Mach dir nichts daraus. So etwas kann jedem einmal passieren und wie du gesehen hast, ist auch nichts Schlimmes geschehen. Lass die anderen nur lachen, denen ist auch schon etliche Male etwas Peinliches passiert und alle anderen haben sie ausgelacht." Ich konnte mich noch gut an meine ersten Tage in Hogwarts erinnern. Die Älteren schienen einem so viel mächtiger und man hatte unglaubliche Angst etwas falsches zu tun.
"Natürlich bringen Kröten Glück!", rief ich empört über seine Zweifel aus, allerdings hatte ich keine Ahnung, ob Kröten wirklich als Glücksbringer zählten. "Vor allem deine. Wie heisst sie denn und woher hast du sie?" Ich versuchte ihn ein wenig von seinem Missgeschick abzulenken und hoffte, dass er in eine wilde Erzählung über sein Haustier ausbrach.
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Komme von: Geoffrey Yeats
Es hätte meinen Wecker gar nicht bedurft, das Treiben im Schlafsaal ließ mich auch so rechtzeitig munter werden. Also stellte ich ihn ab, bevor er überhaupt seine Arbeit getan hatte, und erhob mich noch etwas verschlafen, um im Waschraum meine Müdigkeit hoffentlich abzuschütteln. Einigermaßen gelang es mir auch, als ich in den Spiegel blickte, waren meine Augen nicht mehr ganz so klein und ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare, um ihnen den letzten Schliff zu verleihen. Ich bleckte die Zähne, sah einem gefürchteten Piraten ins Gesicht, mit Klappe über einem Augen und entstellender Narbe... dann polterte die Tür und ich sah nur noch mich mit schiefen Grinsen. Andeutungsweise zuckte ich mit den Schultern, dann ging ich zurück in den Schlafraum, um mich fertig zu machen. Zaubertränke stand heute an und ich war neugierig auf diesen Unterricht. Ich hoffe nur, Zaubertränke zubereiten beschränkte sich nicht nur aufs bloße Auswendiglernen...
Kian zog meine Aufmerksamkeit auf sich, als er plötzlich auf meinem Buch stand, das ich gerade hatte einpacken wollen. Nebenbei bekam ich mit, dass die anderen ein Bett als Ablageplatz benutzt hatten und ihre Sachen nun wieder räumen mussten. Recht so. Ich widmete mich meinem Frettchen, streichelte es und setzte Kian auf meine Schulter, von wo er mir beim Einpacken zusah. Ich wollte mich schon auf den Weg in die Große Halle machen, als mir einfiel, dass ich meinen Kessel vergessen hatte. Rasch also lief ich zurück, holte ihn und ging wieder hinunter. Ich war mir meines Weges vollkommen sicher, musste dann aber feststellen, dass die Treppe eben nicht zur Halle führte. Ich begann mich zu ärgern. Ich hatte Kian mitgenommen, weil er ja auch etwas fressen wollte, wollte ihn aber vor dem Unterricht zurückbringen, aber wenn ich mich verlief, fehlte mir dazu die Zeit. Was mich zur Frage brachte, warum ich dann nicht später den Kessel geholt hatte? Nun ja, jetzt war es ohnehin zu spät und ich versuchte meinen Weg zu finden. Mein Orientierungssinn sagte mir, und er war sich vollkommen sicher dabei, dass ich am Ende des Ganges nach rechts musste, um auf den richtigen Weg zu kommen... blöd nur, dass sich links die große Halle befand.
Etwas verspätet trat ich also mit meinen Sachen ein, Kian würde mich heute wohl auch in den Unterricht begleiten. Hoffentlich würde er still bleiben... am besten ich packte etwas zu essen für ihn ein, das dürfte ihn beschäftigen. Mit diesem Entschluss sah ich mich um, wo ich mich hinsetzen sollte. Nicht lange und ich entdeckte einen Jungen aus meinem Jahrgang, Casper, und zu meiner Überraschung saß meine Cousine neben ihm. Das genügte mir, um mich zielstrebig auf die beiden zuzubewegen. Ich konnte sehen, wie Casper sein Glas umschüttete und Dorothy ihren Zauberstab gezückt hatte. Ihre letzten Worte bekam ich dann auch schließlich mit. "Natürlich bringen Kröten Glück!" "Aber auch nur, wenn du sie küsst und daraus ein Prinz wird," warf ich schelmisch ein, ehe ich sie begrüßte. "Morgen Dorothy, wie gehts dir? Hallo Casper." Mit einem leisen Seufzen setzte ich mich neben meinen Klassenkameraden auf die Bank und langte nach einem Toast, nachdem ich die Schultasche abgesetzt hatte. Die beiden anderen frühstückten ohnehin schon und ich hatte Hunger, sodass ich mich nicht lange bitten ließ. Kian kletterte über meinen Arm auf den Tisch und schnappte sich ebenfalls etwas. "Ich wusste gar nicht, dass du eine Kröte hast." meinte ich an Casper gewandt, während ich mir meinen Toast schmierte und anschließend herzhaft hinein biss. Ohja, das war gut!
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"Wie heisst denn du?" fragte sie mich. Aber ... ich hatte ihr doch meinen Namen gesagt. War sie vielleicht ein wenig vergesslich? War sogleich verdrängt, was man ihr noch vor ein paar Minuten gesagt hatte? Oh das arme Ding. Wenn ich alles sogleich wieder vergessen würde, wie farblos und traurig wäre dann das Leben. Ich beschloss, mir nichts anmerken zu lassen, denn sie litt vermutlich genug darunter. Man band ihr das wahrscheinlich ohne hin schon oft genug auf die Nase. “Casper itht mein Name!“, wiederhole ich mich. Ich konnte ja so gut schauspielern. Ganz normal benahm ich mich nun, übersah einfach all das. Im Stillen lobte ich mich einmal ganz groß und nachher würde ich es bestimmt irgendwem erzählen müssen, damit meine Heldentat nicht ganz ungesehen blieb. Sie bestätigte mir, das das Essen hier sehr ... fein sein. Naja fein war vielleicht ein merkwürdiger Ausdruck für Nahrung, aber ich nahm das einfach mal so hin. Vermutlich war ihn ihrem Kopf ein einziger Wortsalat und irgendein Einwand meinerseits würde sie nur durcheinander bringen. Deswegen nickte ich eifrig.
Als mir dann dieses Missgeschick passiert, löste sie das ganz einfach mit einem Zauber! Diese konnte sie sich offensichtlich noch merken. Egal! Zaubern, ich fühlte mich wie ein Mensch, der das erste mal in seinem Leben Sahnetorte aß. Wenn sich alles im Leben so einfach lösen ließ, wieso plagte ich mich da noch mit dem Zähneputzen rum? Trotz der „Sahnetorte“ war mir meine Ungeschicklichkeit, nun vielleicht auch einfach das Pech, das mich immer mal wieder besuchte, höchst peinlich. Vielleicht sollte mir eines dieser Glücksbringer besorgen. Nun ja, das würde sicher viel zuviel kosten. Und wenn es einen Zauber gab?
Doro beteuerte, das Kröten Glück brignen würden. Nun war es sicher an der Zeit, ihr von meinem Mut zu erzählen. Doch was hatte ich gleich noch einmal den anderen erzählt. Wenn man sich Jahre später noch von meinem Mut erzählte, dann sollte die Geschichte sich schon decken. Zwei unterschiedliche wären wirklich zum im Boden versinken gewesen. Genau, da war der Fuchs gewesen. In dem Moment tauchte Geoffrey auf. "Aber auch nur, wenn du sie küsst und daraus ein Prinz wird,", sagte er.
"Ich wusste gar nicht, dass du eine Kröte hast.", sprach mein Klassenkamerad dann. Aber ... ich hatte ihm Lissy doch gestern gezeigt. War das vielleicht eine Krankheit, etwas ansteckendes? Einfach drüber hinweg sehen musste ich, denn es galt ja noch, von meinem Erlebnis mit dieser Kröte zu erzählen. “Also ich ging am See, nahe dieses verbotenen Waldes spazieren. Da tauchte plötzlich diese Kröte hier auf. Ganz schnell lief sie an mir vorbei und hier ihr... “, Ich macht eine kleine Spannungspause und ich selbst war ganz gespannt, was ich als nächstes erzählen würde. “Ein grother Hund. Das Tier sah wirklich gefährlich aus. Es schien Tage nichts gegessen zu haben. Ohne lange zu überlegen, lief ich den Beiden hinter her, schnappte mir arme Kröte und lief davon, zurück zum Schloss.“ Eigenlob stinkt ja bekanntlich, doch ließ ich mich von diesem Gerücht nicht beirren. Mal hatte ich langsamer gesprochen, mal schneller, um das Ganze spannender zu gestalten.
Nun sah ich, bescheiden lächelnd auf den Holzkasten, mit der Kröte. Ich war wirklich ein guter Erzähler und ich hatte wirklich Glück, das Doro zu mir gekommen war und auch das mein Klassenkamerad, vielleicht schon mein Freund, sich zu mir gesellten und ich ihnen beweisen konnte, das es sich lohnen würde, mit mir befreundet zu sein. Ich beobachtete kurz die anderen. Scharen verließ die große Halle. Wo wollten die bloß alle hin. Schmeckte ihnen das Essen etwa nicht? Ein wenig unglücklich sahen einige tatsächlich aus. Hm, weswegen also? Vielleicht gab es dort draußen etwas zu sehen, oder man verschenkte dort etwas oder aber ... ja natürlich, der Unterricht begann. “Casper, du Genie, natürlich.“ “Der ... der Unterricht.“ murmelte ich, stopfte den Krötenkäfig in meine Tasche, schnappte mir den Kessel und steckte mir noch ein Stückchen Pfannekuchen in den Mund. “Thauberränge“, erklärte ich mit vollem Mund und machte mich vollbepackt auf, zum Ausgang der großen Halle. Das mein Mitschüler auch Zaubertränke hatte, vergaß ich total. Aber auch das Heimweh war nun verdrängt.
Gehe Nach: Kommt dann
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Während Casper seine Geschichte zum Besten gab, wie er zu dieser Kröte gekommen war, hörte ich nur mit halben Ohr zu, denn ich war hauptsächlich mit meinem Frühstück beschäftigt. Zum Glück schlug mir meine Vorfreude und Aufregung angesicht des ersten Unterrichts nicht auf den Magen und so langte ich ordentlich zu. Meine Schwestern hatten nicht übertrieben, als sie mir erzählten, wie gut und reichhaltig das Essen in Hogwarts war. Wenn sich das schon als richtig erwies, dann müsste die anderen Sachen ja eigentlich auch stimmen.. nun ja, unter dem jeweiligen Aspekt, welche Vorlieben die zwei hatten, dementsprechend waren auch immer ihre Erzählungen ausgefallen. Nun ja, bald würde ich selbst mehr wissen.
Casper hatte seine Geschichte beendet und ich warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. Hätte er Hund es tatsächlich auf die Kröte abgesehen gehabt, dann hätte er sich diese sicher nicht so einfach vor der Nase wegschnappen lassen. Doch ich verzeichtete auf eine entsprechende Bemerkung, sondern überließ es meiner Cousine einen Kommentar abzugeben, sofern sie das wollte. Stattdessen beobachte ich Kian, der sich ebenfalls sichtlich über das große Angebot freute und sich mal hierhin mal dorthin wandte, schnüffelnd und schließlich sich bedienend. Kurz streichelte ich ihm über das Fell, griff mit der anderen Hand nach meinem Glas und schenkte mir Saft ein, den ich in einem Zug leerte.
So langsam begannen die Schüler sich in den Unterricht zu trollen, mehr oder weniger große Trauben lösten sich und verließen die Halle. Ich sah auf meine Uhr, es war noch etwas Zeit, aber nicht mehr viel, ich sollte langsam zu einem Ende kommen. Casper dachte offenbar dasselbe, denn er stopfte seinen Käfig in die Tasche, murmelte etwas von Unterricht, stopfte sich einen Pfannkuchen in den Mund und dieser Art brachte er etwas hervor, das, wie ich wusste, Zaubertränke heißen sollte. Damit war er verschwunden. Verblüfft sah ich ihm hinterher. "Äähhh..." Bevor ich ihm sagen konnte, dass wir gemeinsam Unterricht hatten und wir demnach auch gemeinsam gehen könnten, war es schon zu spät. Kopfschüttelnd drehte ich mich zu Dorothy und zuckte zusätzlich mit den Schultern. "Na ja, ich werd dann auch mal. Wir sehn uns sicher noch. Bis dann, Dorothy!" Ich griff mir meine Sachen, steckte mein Frettchen kurzerhand unter den Umhang und mit einem letzten Kopfnicken an meine Cousine verließ ich die große Halle. Dann wolln wir mal sehen...
Gehe nach: Geschwistertreffen
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„Casper ist mein Name“, meinte der Erstklässler mir gegenüber. Irgendwie dämmerte mir, dass er dies schon einmal erwähnt hatte und mein bräunlicher Teint wich einem zarten rosa. Es war mir etwas peinlich, dass ich mich vor einem Erstklässler so blamierte. Doch anscheinend merkte es der junge Hufflepuff nicht.
Als ich mit einem kleinen Zauber sein Missgeschick, oder besser gesagt, das der Kröte beseitigte, schien er mir mit grossen Augen zuzusehen. Ja, zaubern zu können war schon etwas tolles. Und wenn man mit der Zeit die Routine und das Geschick hatte, konnte man sich kaum noch vorstellen, wie man alles auf Muggelart machen musste. Eigentlich mache ich gerne Dinge auf Muggelart. So hebe ich nicht vom Boden ab und werde nicht allzu übermütig. Ausserdem ist es gar nicht so besonders schwierig zu zaubern und sehr aussergewöhnlich wird man ebenfalls nicht schliesslich gibt es sehr viele Zauberer.
"Aber auch nur, wenn du sie küsst und daraus ein Prinz wird." Ich grinste Geoffrey zu. Das war doch wieder einmal typisch für ihn. „Kein Bedarf. Jedenfalls heute nicht“, sprach ich und nahm einen Schluck aus meinem mir Orangensaft gefüllten Becher. "Morgen Dorothy, wie gehts dir? Hallo Casper", begrüsste er uns dann auch, wie ein normaler Mensch. “Danke der Nachfrage, mir geht es sehr gut. Ich freue mich so, wieder hier zu sein.“ Ich legte eine kurze Pause ein und sprach dann weiter: „Dir anscheinend auch, schliesslich kann nicht jeder schon am Morgen solche Sprüche reissen.“ Dabei lächelte ich schelmisch.
Ich hörte Casper aufmerksam zu, als er die Geschichte erzählte, wie er zu der kleinen Kröte gekommen war, die nun seelenruhig zu sein schien. Erzählen konnte Casper wirklich gut, sein Abenteuer würde sicherlich eine schöne Gute-Nacht-Geschichte abgeben, denn wie ich fand, übertrieb er doch wohl ein bisschen. Ein gefährlicher Hund? Hier in Hogwarts? Das konnte ich beinahe nicht glauben. Nun vielleicht erzählt er doch die Wahrheit. Schliesslich war er in der Nähe des verbotenen Waldes. Auch wenn es möglich wäre, konnte ich ihm trotzdem nicht ganz glauben. Ich musste kurz schmunzeln, als mir der Gedanke kam, dass Jungs in jedem Alter gleich waren. Immer ein wenig angeberisch und abgedreht.
Ich zuckte erschrocken zusammen, als Casper fast panisch aufsprang und seine Dinge zusammenkramte. Er nuschelte noch etwas, das sich wie Zaubertränke anhörte und verschwand dann eilig aus der grossen Halle, die sich allmählich zu leeren begann. Ich schaute ihm erstaunt hinterher. War es wirklich schon so spät? "Na ja, ich werd dann auch mal. Wir sehn uns sicher noch. Bis dann, Dorothy!" Auch Geoffrey machte sich kurze Zeit später auf den Weg in seinen Unterricht. “Ja, sicher“, rief ich ihm hinterher, ehe ich meine Dinge zusammenpackte und Esmeralda liebevoll über den Rücken strich. Es war unser morgendliches Ritual, dass wir zusammen frühstückten und sie schliesslich in den Schlafsaal der Gryffindors zurückkehrte, während ich den morgendlichen Unterricht besuchte.
Ich leerte mein Glas in einem Zug und stellte dieses auf den Tisch. Dann machte auch ich mich auf, um die erste Unterrichtsstunde dieses Jahres zu besuchen.
Gehe nach: Kräuterkundeunterricht vom 3. September
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