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Dieses Thema hat 26 Antworten
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 Geschichte der Zauberei
Seiten 1 | 2
Professor Litby Offline

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Beiträge: 8

15.01.2007 09:28
Geschichte der Zauberei, Freitag, 3. September Antworten
Als ich am Donnerstagmorgen aufwachte, war ich wirklich froh, dass mir heute noch jeglicher Unterricht erspart bleiben würde. Ich fühlte mich fiebrig und hatte starke Kopfschmerzen, wahrscheinlich eine Nachwirkung der nicht gerade ruhigen Nacht. Unzählige Male war ich aus dem Halbschlaf wieder hoch geschreckt und hatte lange gebraucht, bis ich etwas Ruhe fand.
So verbrachte ich annähernd den ganzen Tag in meinen Räumlichkeiten, korrigierte am Nachmittag, als die Kopfschmerzen endlich nachließen, die letzten Hausaufgaben und machte danach noch einen langen Spaziergang über die Ländereien, bevor ich mich früh schlafen legte. Am nächsten Morgen, als ich die Augen aufschlug, sah die Welt auch schon anders auf. Zum einen fühlte ich mich wieder vollkommen gesund, zum anderen würde ich heute die erste Stunde in dem neuen Geschichts-UTZ-Kurs halten.

Ich freue mich jedes Jahr wieder auf die UTZ-Kurse, denn sie erlauben einfach ein viel zielgerichteteres und engagierteres Lernen als die normalen Klassen, wo man sich leider auch mit den weniger lern- oder fachbegeisterteren Schülern auseinander setzen und sie in das Lernklima integrieren muss. Davon, dass es meine Pflicht als Lehrerin ist, sie so gut wie möglich auf die Prüfungen vorzubereiten, will ich gar nicht erst reden.
Nein, die UTZ-Kurse waren da doch eine viel größere Freude für die Lehrer und brachten natürlich auch wesentlich mehr für die Schüler. Dadurch, dass weniger Jugendliche in einem Kurs zusammen sind und sie alle sich für das jeweilige Fach begeistern können, kann man auch sehr viel besser auf die einzelnen Persönlichkeiten eingehen, eventuell Themenwünsche berücksichtigen, etc. Jeder Hogwarts-Professor, der schon einmal einen UTZ-Kurs geleitet hat, wird verstehen, von was ich rede.

Wirklich gut gelaunt und von Vorfreude erfüllt machte ich mich eine dreiviertel Stunde, nachdem ich aufgestanden war, auf den Weg in die Große Halle, aß dort ein kurzes Frühstück und ging dann weiter zu dem Klassenraum für Geschichte der Zauberei. Als ich vor Jahren als neue Professorin an diese Schule gekommen war, hat der damalige Schulleiter, Professor Dippet, mich gefragt, wo ich am liebsten meinen Unterricht halten würde und mir angeboten, dass ich so gut wie jedes Klassenzimmer des Schlosses haben konnte – außer denjenigen, die von Kollegen bereits besetzt waren. Da ich mich nicht wirklich für einen Raum in den oberen Stockwerken begeistern konnte – auch mein Büro liegt nicht weit oben, ich könnte es kaum ertragen, aus dem Fenster zu schauen – entschied ich mich für einen Klassenraum im ersten Stock, rechter Flügel.
Es ist ein rechteckiger Raum, im ersten Viertel von der Tafel aus mit leicht erhöhtem Fußboden versehen und mit drei großen Fenstern ausgestattet, durch die den ganzen Vormittag die Sonne in den Raum scheint. Ich mag diese Einrichtung sehr, denn dunklere Klassenräume, wie sie vormittags auf der anderen Seite des Gebäudes zu finden sind, sind meiner Meinung nach für einen konzentrierten, lebendigen Unterricht ungeeignet.

Im Laufe der Jahre hat sich in diesem Klassenraum einiges angesammelt, angefangen bei Holzschnitten und zwei historischen Porträts an den Wänden bis zu mehreren Holzregalen an der hinteren Wand, die bis unter die Decke reichen und ohne Lücke mit den verschiedensten Büchern gefüllt sind, die sich alle ohne Ausnahme mit der Geschichte der magischen Welt befassen. Nicht alle findet man in unserer, ansonsten doch sehr gut ausgestatteten Schlossbibliothek, einige wenige stammen sogar aus der privaten Bibliothek meines Großvaters. Eines der Regale ist mehr eine Vitrine, mit magisch verstärkten Glastüren und zwei Schlössern versehen. Die Schlüssel dafür trage ich immer bei mir. In dieser Vitrine lagern die etwas wertvolleren Bücher. Da ich es meinen Schülern direkt in ihrer ersten Stunde Geschichte der Zauberei erlaube, sich jederzeit eines der Bücher aus den Regalen auszuleihen und für ihre Studien zu verwenden, habe ich manche eben doch gerne abgeschlossen. Unter meiner Aufsicht dürfen die Schüler der UTZ-Kurse die wertvolleren Werke lesen und in seltenen Fällen auch ausleihen.

Als ich die Tür des Klassenraums aufschloss und eintrat, galt mein erster Blick genau diesen Büchern und ich lächelte unwillkürlich. Einige dieser Bücher zählten zu meinen größten Schätzen.
Noch waren allerdings keine Schüler anwesend und ich nutzte die letzten paar Minuten Ruhe, zog meine Aufzeichnungen aus meiner Tasche und überflog sie noch einmal, hin und wieder einen abwartenden Blick zu Tür werfend.

Jamie Byron Offline

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Beiträge: 33

15.01.2007 14:19
Geschichte der Zauberei, Freitag, 3. September Antworten
Komme von: Süß duftet der Morgen

Das ich meine Zeit im Gemeinschaftsraum bei Liana verbracht hatte, dass kam mir nun nicht zu Gute. Meine Tasche war noch nicht ganz gepackt, dass Bett noch nicht gemacht und ich sah auch gerade nur so in etwa so aus, als dass ich unter die Menschen gehen könnte. Also gut, eins nach dem anderen… Zuerst bürstete ich mir die Haare, dann wusch ich mir nochmals das Gesicht. Vom äußeren her fühlte ich mich nun wieder recht gut, so musste ich nur noch innen aufräumen. Gut, ich hatte nun Geschichte der Zauberei, ein Fach, welches mir schon immer recht leicht gefallen war. Die Lehrerin war mir sympathisch und auch der Unterrichtsstoff war ganz in Ordnung. Gut, Geschichte war eben ein wenig zäh und trocken, aber auch da musste man irgendwie durch. Alles in einem gefielen mir fast alle Fächer, bis auf Zaubertränke und Kräuterkunde – mit so etwas konnte ich nun wirklich nichts anfangen. Nur zu gut, dass ich darin keine ZAGs abgelegt hatte. So musste ich mich auch nie wieder damit rumplagen, während ich mich hier auf Hogwarts befand.

Nun nur noch die Tasche…. Schnell hatte ich mit einem Aufrufezauber alle nötigen Bücher, Pergamente, Tintenfässer und auch Federn ordentlich in meiner Tasche liegen und ich nickte zufrieden. Mit der Magie konnte man sich aber auch wirklich sehr vieles sehr einfach ausführen. Man musste manchmal wirklich aufpassen, dass man nicht faul wurde…
So ging ich gut gelaunt die Treppe zum Gemeinschaftsraum runter und verschwand dann durch das Portraitloch in die unendlich wirkenden Gänge und Korridore in Hogwarts.

Schnell fand ich meinen Weg zum Klassenzimmer. Auch wenn das Schuljahr gerade erst wieder neu begonnen hatte, so wusste ich dennoch jedes Jahr wieder, wo sich welcher Raum befand. Hogwarts wurde einem schnell zum zweiten zu Hause und daran gewöhnt war man dann erst recht. Es war mir so vertraut, als ob ich schon mein ganzes Leben hier verbracht hätte, dabei war es noch nicht mal ein halbes Leben. Aber schon eine sehr lange Zeit, die ich um nichts in der Welt missen möchte.
Vor der Tür des Klassenzimmers blieb ich einen Moment unschlüssig stehen. Dort war niemand außer mir! Nun gut, entweder waren sie alle drin und du bist einfach zu spät, Jamie, oder aber du bist wieder vor deiner Zeit da. Ein Blick auf die Uhr bestätigte meinen Verdacht und ich seufzte leise. Man konnte ja gut in der Schule sein, aber als erstes im Klassenraum und das immer uns ständig? Das konnte doch gar nicht gut sein…

So drückte ich den Griff runter und trat ein. Professor Litby stand schon dort, ihre Unterlagen in der Hand und den Blick zur Tür gerichtet. Ich fühlte mich ein wenig ertappt, ließ mir aber nichts anmerken. „Guten Morgen, Professor.“ begrüßte ich sie höflich und lächelte dabei sogar ein wenig. Nicht jeder freute sich darauf, einen Lehrer zu sehen, aber ich tat es irgendwie immer. Schließlich waren es auch nur Menschen. Nach einem Blick, den ich ihr zugeworfen hatte, durchquerte ich die vordere Reihe, um mich dann hinten rechts, in der zweiten Reihe Platz zu nehmen. Ich saß nicht gern in der ganz ersten Reihe, da war man immer so ungeschützt. Dahinter war es wesentlich besser. Man war noch nahe genug am aktiven Geschehen und konnte sich auch gut einbringen. Alles in einem also der Platz schlechthin. Ich war nur gespannt, wer sich heute neben mir niederlassen würde. Doch ruhte nun auch mein Blick abwartend auf der Tür, abwartend, dass sie erneut aufging….

Jesroe McThorn Offline

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Beiträge: 90

16.01.2007 14:52
Geschichte der Zauberei, Freitag, 3. September Antworten
Komme von: Ruhe nach dem Sturm

Obwohl meine Schritte eigentlich immer recht groß waren, waren sie nun noch größer. Ich rannte nicht, ich lief einfach ein wenig schneller. So spät, dass ich hätte rennen müssen war es dann doch noch nicht. Im Gemeinschaftsraum und anschließend im Schlafsaal war ich schnell angekommen. Ebenso schnell hatte ich meine Sachen für den Unterricht zusammengepackt und war schon wieder verschwunden. Hausaufgaben? Ich hatte keine Hausaufgaben gemacht. Nach einem kurzen Moment des Schreckens fiel mir dann allerdings wieder ein, dass wir ja gar keine aufgehabt hatten. Solche Lehrer wie Professor Litby waren öfters doch recht gut, wenn man über die Ferien so viel gearbeitet hatte, dass man schlichtweg keine Hausaufgaben hatte machen können. Allerdings bevorzugte ich im Allgemeinen die Lehrer, die Hausaufgaben aufgaben. Keine, bei denen man nur eine kleine Aufgabe machen musste, die Hausaufgaben sollten schon ein wenig herausfordernder sein, sonst konnte man nicht gescheit lernen. Jetzt jedoch war das wirklich passend. Ich hatte nicht vor, schon am ersten Schultag ohne Hausaufgaben anzutanzen.

Als ich dann vor dem Klassenzimmer angekommen war sah ich noch einmal auf meine Uhr. Ich war doch noch ein wenig zu früh. Nun, besser als zu spät war es allemal. Dennoch war es komisch, noch niemanden zu sehen, doch diese Entdeckung quittierte ich nur mit einem Achselzucken. Anschließend öffnete ich die Tür und trat ein. Während ich die Tür wieder hinter mir schloss wanderte mein Blick durch das noch fast leere Zimmer. Bis jetzt war nur ein Schüler eingetroffen. Jamie Byron. Ich hatte nicht viel mit ihm zu tun, was allerdings nicht sehr verwunderlich war. Er war zum Ersten in Ravenclaw und zum Zweiten hatte ich eh nur mit zwei oder drei Leuten was zu tun – und das belief sich auch nur auf ein oder zwei Gespräche über Unterricht oder andere allgemeine Themen. Außerdem war auch – wie nicht anders zu erwarten – Professor Litby da. Sie sah sich gerade ein paar Unterlagen an, wahrscheinlich etwas, was sie heute mit uns durchnehmen wollte. Ich nickte ihr einmal kurz zu, bevor ich das bei Jamie wiederholte und mich in der zweiten Reihe an den linken Platz des mittleren Tisches zu setzen. Ich bevorzugte die zweite Reihe, da man dort alles mitbekam, ohne sich den Hals verrenken zu müssen, wie es manchmal in der ersten Reihe der Fall war, wenn der Lehrer mal ein paar Schritte vortrat. An den mittleren Tisch setzte ich mich eigentlich auch nur, weil ich von dort am besten sehen konnte. Als ich mich niedergelassen hatte, begann ich in meiner Tasche nach den nötigen Utensilien zu kramen. Was bei Geschichte der Zauberei nicht mehr als Pergament, Feder und Buch war.

Aidan Purcell Offline

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Beiträge: 12

17.01.2007 18:28
Geschichte der Zauberei, Freitag, 3. September Antworten
Komme von: Alles nur Gerüchte?

Auf meinem Weg zum Klassenzimmer hatte ich etwas getrödelt und dennoch war ich recht pünktlich, weshalb es mich auch überhaupt nicht wunderte, dass erst zwei Schüler im Klassensaal saßen, als ich langsam durch den Türspalt hindurchschlüpfte und das Zimmer betrat. Außer den zwei Schülern, mit denen ich nicht wirklich viel zu tun hatte und nur ihre Namen kannte, war natürlich noch Professor Litby anwesend, weshalb ich auch ein charmantes Lächeln aufsetzte und ihr zunickte. "Guten Morgen Professor Litby." sagte ich ebenso charmant und spazierte dann weiter um mir einen passenden Platz zu suchen. Ich war ja keinesfalls ein Schleimer, aber man wusste ja nie, wozu einem so ein charmantes Lächeln nutzen konnte und es schadete nie etwas. Vor allem heute wo ich absolut keine Lust auf Unterricht hatte. Aber mal im Ernst: Hatte ich überhaupt je Lust?! Jedenfalls galt es jetzt erstmal sich einen geeigneten Platz zu suchen und das nicht zu weit vorne. Da ich aber irgendwie als Vertrauensschüler schon so eine gewisse Verpflichtung hatte, entschied ich mich doch noch für die dritte Reihe und nahm dort in der Mitte Platz.

Gemächlich packte ich Pergament, Feder, Buch und Tintenfass aus, bevor ich mich etwas umsah und leicht gelangweilt gähnte. Irgendwie hätte ich mich besser kündig machen sollen, wer welche ZAGs gewählt hatte, so ganz ohne meine Freunde war der Unterricht viel zu langweilig. Aber da ich absolut keine Ahnung hatte, was z.B. Brandon noch hatte und was nicht, musste ich mich wohl mit der anwesend der Schüler begnügen, die ich eben nicht so gut kannte. Konnte ja manchmal auch ganz lustig werden, obwohl ich Unterricht eigentlich nicht wirklich als spannend erachtete und so immer auf gelungene Ablenkung hoffte. Vielleicht aber hatte ich ja noch das Glück und irgendeine bezauberte Dame gab mir das Vergnügen mit ihr Unterricht haben zu dürfen. Bis jetzt sah es jedenfalls nicht so aus und in meinen Augen war unsere Professorin zwar nicht gerade hässlich und auch recht aktraktiv, aber sie redete mir eindeutig zu viel von Geschichte und all dem Kram. Allerdings war das bei Professoren ja bekanntlich so und ich kam auch nicht drumherum dem Gerede einfach zuzuhören.

Lässig lehnte ich mich ein wenig zurück, nickte einmal Jamie und dann Jesroe zu und sah dann wieder gelangweilt nach vorne. Beide Mitschüler kannte ich zwar vom Namen her, doch wir hatten noch nie groß miteinander gesprochen. Für einen kleinen Smalltalk vor dem Unterricht würde es dann auch nicht reichen, vor allem, da ich absolut keine Ahnung hatte, was ich zu ihnen sagen sollte. So kam es, dass ich ungeduldig mit den Fingern auf die Tischkante prasselte und ein wenig mit meinem Stuhl wippte. Einige meiner Mitschüler würden dies wohl als recht unverschämt empfinden, doch ich hatte Langweile und wenn mir langweilig war, dann tat ich eben ab und an mal geringeren Übel und dies konnte man ja noch nichtmals als Vergehen bezeichnen. Mein Blick fiel einmal scharf zur Tür und....immer noch nichts. Seufzend drehte ich mich wieder um und wurde ein wenig ungeduldig. Konnte es denn ausnahmsweise mal sein, dass ich zu früh war? Das tat jedenfalls den Anschein und das machte mir ein wenig Sorgen. Wenn ich pünktlich oder auch überpünktlich war, dann bedeutete das ja praktisch umso länger warten und das gefiel mir ganz und gar nicht.

Vor mich hinmurrend, ohne, dass es jemand hörte, stützte ich meinen Kopf auf meiner Handfläche ab und sah starr nach vorne. Fast wie von selbst bewegte sich meine andere Hand zu meiner Feder, die ich etwas mit Tinte betupfte und dann wanderte meine Hand selbständig zu dem Pergament hinüber. Unbewusst begann ich zu zeichnen. Heraus kamen dabei nur irgendwelche lächerlichen Skizzen von meinen Mitschülern und Professor Litby, die ich aber schnell wieder durchstrich und nun einfach belanglos mit der Feder über das Pergament strich. Das konnte ja heiter werden, und wie heiter...

Natalia Martínez Offline

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Beiträge: 85

19.01.2007 11:29
Geschichte der Zauberei, Freitag, 3. September Antworten
Komme von: Wiedersehensfreude

Bevor ich aus dem Gemeinschaftsraum gehüpft war, hatte Alice noch zugestimmt, uns das Armband beim Mittagessen zu zeigen und Joshua hatte noch mal versichert, dass es ihm wirklich gut ginge und gemeint, ich solle doch das „Eigentlich“ streichen. Ich hatte leicht meine Augen gerollt. Das war so typisch Joshua, nie wollte er, dass wir uns Sorgen machten, auch wenn es begründet war und davon war ich mittlerweile überzeugt, denn sonst würde er nicht so darauf bestehen. Meine anfänglich noch leichte Sorge um ihn wurde, je länger ich darüber nachdachte, immer größer. Ich wollte wissen, was mit Joshi nicht in Ordnung war und so wie ich Alice kannte, würde sie sich auch Gedanken machen.

Ich lief recht flott die Korridore entlang und versuchte meine Gedanken ein wenig zu ordnen, was ich allerdings nicht ganz so auf die Reihe bekam, wie ich das gerne hätte. Warum sagte denn der gute Joshi nicht einfach, was passiert war? Er wusste doch, dass er mit uns, Alice und mir, über alles, aber wirklich alles reden konnte. Jedenfalls sollte er das wissen. Ob ich ihm das noch mal sagen sollte? Vielleicht ja, oder ich überließ das Alice, sie war da besser drin als ich. Ich konnte zuhören und wen tröstend in den Arm nehmen, aber wenn ich wem meine Hilfe anbot, kam ich mir manchmal doch ein wenig aufdringlich vor.. Also gut, das Hilfe anbieten würde ich dann also Alice überlassen.
Mit diesen Gedanken war ich weiter durch die Korridore gelaufen und kam schließlich am Klassenzimmer für Geschichte der Zauberei an. Mein erster Unterricht in diesem Jahr und dann noch Geschichte, das konnte ja eigentlich nur ein guter Start werden. Ich mochte Geschichte, wohl ein Grund, warum ich es wieder gewählt hatte. Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie interessierte mich die Vergangenheit.

Mit einem kleinem Lächeln der Vorfreude öffnete ich dann schließlich die Tür zum Klassenzimmer und trat ein. Professor Litby war schon da, was mich aber auch in keinster Weise verwunderte. “Guten Morgen, Professor.“, sagte ich höflich und suchte mir einen Platz. Ich hatte erst gedacht, ich käme zu spät, aber ich hatte mich wohl getäuscht. Ich steuerte auf den mittig gelegenen Platz in der zweiten Reihe zu, auch wenn dort schon jemand saß. Mit einem “Ich darf doch?“, ließ ich mich auf den Stuhl gleiten und stellte meine Tasche auf den Boden, neben den Tisch. Ich schaute mich um und bemerkte da erst, dass einen Tisch weiter Jamie saß. Ich überlegte, ob ich aufstehen sollte und mich zu Jamie setzen sollte, aber das wäre irgendwie komisch gekommen.. so unhöflich irgendwie. Also blieb ich wo ich war. Ich beugte mich ein wenig nach vorne, um vor meinem Tischnachbarn, den ich als Jesroe McThorn erkannte, herzuschauen und grinste Jamie an. “Na mein Liebster? Auch wieder hergefunde?“, fragte ich und meine Augen glitzerten kurz frech auf. Ich freute mich Jamie wiederzusehen und brannte schon fast darauf, zu erfahren, was er so in den Ferien erlebt hatte du so wie ich meinen lieben Gatten kannte, würde ich wohl auch nicht allzu lange brauchen, um es aus ihm herauszubekommen.

Jamie Byron Offline

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Beiträge: 33

19.01.2007 12:49
Geschichte der Zauberei, Freitag, 3. September Antworten
Es dauerte eine kleine Weile, ehe dann weiter Schüler den Klassenraum betraten. Zuerst der schweigsame Jesroe aus Slytherin, mit dem ich wahrlich nichts am Hut hatte. Einer aus diesem Haus war einfach nichts für mich. Dann Aidan aus Gryffindor, mit dem ich auch nichts weiter zu tun hatte, wofür ich aber eigentlich keinen Grund hatte. So sah ich sie kurz an, sagte aber keine Worte des Grußes, sondern wandte mich meiner Schultasche zu.
Ich kramte ein wenig darin herum, bis ich schließlich Tintenfass, Feder und zuletzt ein paar Rollen Pergament zutage förderte. In meiner Tasche herrschte wie immer Chaos, so dass ich einige Zeit brauchte, um überhaupt was zu finden, doch irgendwie gelang es mir immer wieder, alles zu finden, was ich brauchte. Das Genie beherrscht eben sein Chaos…

Mir war während der Sucherei gar nicht aufgefallen, dass Natalia auch den Raum betreten hatte. Mit einem „Ich darf doch?“ hatte sie sich, ohne eine Antwort abzuwarten, neben mir am Tisch niedergelassen. Ich grinste ein wenig, als ich sie sah. Wie könnte man da nein sagen? Bei so einer hübschen Tischnachbarin macht der Unterricht doch gleich doppelt Spaß... ging es mir durch den Kopf, doch hatte sie Jes angesprochen und so sagte ich nichts dazu. Sie war schon ein wirklich tolles Mädchen. Ich stand also auf, ging zu dem Tisch der Beiden lächelte ein wenig. "Wie geht's dir denn so? Alles klar soweit?" Kumpelhaft stupste ich sie mit dem Ellbogen in die Seite und dann setzte ich mich vorne seitlich auf die Tischplatte, so dass ich sie noch gut ansehen konnte. Jes beachtete ich dabei gar nicht. Ich wollte ja nun auch nicht mit ihm reden, sondern mit Natalia. Auch wenn sie meine Ex-Freundin war, so hatte ich ein gutes Verhältnis zu ihr. Warum auch nicht? Ich fand nichts Schlimmes daran, mich noch mit ihr zu verstehen. Wenn man eine Zeit zusammen gewesen war, dann hatte man ein gewisses Vertrauen aufgebaut, das – sofern man sich nicht im Streit trennte – immer noch nach der Beziehung da war. So war es wohl mit uns beiden auch, denn sonst hätten wir nicht so einen lockeren Umgang miteinander.
“Natürlich habe ich wieder hierher gefunden. Wie sollte es auch anders sein, Liebste? Dies ist die erste Stunde nach den Ferien, da muss man doch einfach anwesend sein. Wann hätte ich dich sonst wieder sehen können?“ meinte ich schmunzelnd und sah sie an. “Ich bin doch nur wegen dir hier.“ fügte er dann gespielt dramatisch hinzu und fasste sich ans Herz. “Wie könnte man auch was anderes erwarten?“ Kurz zwinkerte ich ihr zu, ehe ich dann anfing, mit meinen Beinen vor und zurück zu schwingen.

“Wie waren deine Ferien, mein Herz?“ wollte ich dann sofort wissen. Es interessierte mich wirklich, was meine verflossene Liebe getan hatte, während ich mit meiner Familie die Ferien verbracht hatte. Etwas Spannendes war nicht wirklich geschehen, aber was sollte man auch erwarten. Man musste ja nebenbei auch noch für die Schule lernen, es gab viel, was man noch nachholen und schon vorlernen musste. Das nahm in den Ferien auch einige Zeit in Anspruch. Doch hatte ich die freie Zeit wirklich genossen, denn die Ferien waren nicht immer einfach und irgendwann musste man auch entspannen können.

Jesroe McThorn Offline

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Beiträge: 90

19.01.2007 13:27
Geschichte der Zauberei, Freitag, 3. September Antworten
Schließlich hatte ich dann alle meine Sachen, die ich für den Unterricht benötigte, auf meinem Tisch liegen, also lehnte ich mich ein wenig zurück. Zuerst ließ ich meinen Blick über die vielen Bücher gleiten. Jedes Mal, wenn ich die Anzahl der hier vorhandenen Bücher erblickte, wurde Professor Litby mir ein wenig sympathischer. Ich mochte Menschen, die viel lasen. Obwohl man ‚mögen’ eigentlich nicht sagen kann. Sie waren mir einfach sympathischer als andere. Wirklich gemocht hatte ich auf dieser Schule nur Sandra. Meine Eltern hatte ich auch einmal geliebt, doch das war lange vorbei, da war das ‚mögen’ bei mir das stärkste positive Gefühl, welches je durchgekommen ist. Sogar bei Penny würde ich einfach nur sagen, dass ich sie sehr sympathisch fand. Sie war mir einfach sympathischer als andere, mehr jedoch nicht. Für mich war das schon viel.

Als jemand die Klasse betrat sah ich zur Tür. Aidan Purcell. Ich kannte ihn nicht wirklich. Er war mir egal, um es genau zu sagen. Also nickte ich ihm nur zu, wie ich es bei jedem tun würde, bevor ich mich wieder den Büchern zuwandte. Wahrscheinlich kamen die Meisten ein wenig später, das war oft so am ersten Schultag. Viele waren es einfach nicht mehr gewohnt, so früh aufzustehen. Da war es doch manchmal recht gut, wenn man sowieso zu den Leuten gehörte, die immer früh aufstanden. In den Ferien hatte ich keinen Tag länger als bis sieben geschlafen, obwohl mein Job erst später angefangen hatte. Ja, ich hatte einen Job. Jedoch nur in den Ferien. Es war kein sehr aufregender Job, nur ein wenig verkaufen in einem Blumengeschäft. Zumindest war es diese Ferien so gewesen. Schließlich hatte ich so gut wie jede Ferien einen anderen Job, was meiner Meinung nach auch sehr positiv war, so konnte ich wenigstens herausfinden, was ich wirklich gut konnte und mir auch noch halbwegs viel Spaß machte, für den Fall, dass ich den Abschluss hier nicht schaffen würde, was allerdings eher zu 0,03% der Fall wäre.

“Ich darf doch?“ Heute erschreckte mich anscheinend jeder, oder ich war heute einfach viel zu sehr in meine Gedanken versunken. Noch bevor ich antworten konnte, setzte sich Natalia Martínez neben mich. Wie nett. Erst fragen und dann doch ohne Antwort hinsetzen. Doch im Grunde war es mir auch egal, sollte sie sich ruhig dahin setzen, mir reichte meine Tischseite. Wieder nickte ich einfach nur zur Begrüßung. Ich verstand eh nicht, wieso andere Leute für eine solche Kleinigkeit so viele Worte brauchten. Wie diese beiden zum Beispiel. Schön und gut, dass sie sich begrüßten, wenn sie sich gut kannten und Freunde waren, doch wieso hatte sie sich dann nicht gleich neben ihn gesetzt? Nein, nicht schon wieder... Das waren die Gedanken, dir mir jetzt durch den Kopf gingen und ich sah Natalia einmal kurz an, um dann anschließend doch wieder nach vorne zu sehen. Im ersten Moment hatte ich wirklich gedacht, auch sie wolle sich heute an mich ranmachen. Das war mir in den letzten beiden Tagen wirklich zu viel geworden, doch schnell stieß ich den Gedanken wieder von mir. Sie hatte sicher andere Gründe, sich neben mich zu setzen und wenn es doch schlimmer werden sollte – ich war gut darin, andere vor den Kopf zu stoßen.

Leicht runzelte ich meine Stirn, als Jamie sich auf die Tischplatte setzte, sagte jedoch nichts dazu. Ich hatte wirklich keine Lust, mich jetzt in eine sinnlose Diskussion fallen zu lassen. Im Moment brauchte ich einfach ein wenig Ruhe, auch wenn das hier nicht ganz so einfach war. Am Besten lenkte ich mich irgendwie ab. Also nahm ich das Pergament, auf welchem ich in der letzten Stunde mitgeschrieben hatte und begann, es noch einmal durchzulesen. Wirklich fiel war es nicht, doch immerhin eine kleine Ablenkung.

Nargo Lemon Offline

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19.01.2007 20:59
Geschichte der Zauberei, Freitag, 3. September Antworten
Komme von: Trübsinnige Gedanken

Das erste, an das ich an diesem Morgen dachte, war mein Geburtstag. Heute würde ich nicht einmal etwas dafür tun müssen, das man mich beachtete. Nun ja, ich würde sicher doch irgendetwas anstellen, dessen andere sich nur schämen würden. Aber trotzdem! Doch als ich vorsichtig die Augen öffnete, ignorierte man mich einfach. Und das war sicher nicht mit der frühen Morgenstunde zu begründen. Nein! Meine Freunde hätten ruhig ein wenig früher aufstehen können, um mir ein paar Blumen, die mochte ich eigentlich nicht, aber es wäre eine nötige Geste und auf jeden Fall ein paar Geschenkte hinzulegen. Ich beschloss noch ein wenig liegen zu bleiben. Gleich würden sie aufwachen. Man würde mich doch nicht vergessen! Ich bereitete diesen Menschen schließlich auch einen wunderbaren Geburtstag. All ihre Daten hatte ich im Kopf und jedes Mal musste ich die anderen daran erinnern. Vielleicht wollten sie sich einfach Zeit lassen.
Als ich irgendwann auf den Wecker meines Nachbarn sah, erkannte ich, das es schon halb sechs war. Kein Grund, sich aufzuregen! Kein Grund, die anderen anzuschnauzen.

Nein, dazu wäre ich auch viel zu stolz gewesen. Die würden schon selber drauf kommen müssen. Um Sechs dann erhob ich mich, bemühte mich möglichst laut zum Koffer zu gehen und meine Sachen zu holen. Ein paar murrten verschlafen, doch machte sich niemand die Mühe, aufzustehen. Schon fast wehmütig sah ich kurz aus dem Fenster. Es war bereits hell. Wehmut? Das passte doch gar nicht zu mir. Rasch setzte ich ein Lächeln auf, um mich selbst davon zu überzeugen, das der heutige Tag ein wirklich wunderbarer werden würde. Polternd verließ ich dann den Schlafsaal und ging Zähne putzen. Andere folgten mir, doch war anstatt eines fröhlichen Geburtstagsgruß jedes mal wieder nur ein schlecht gelauntes „Guten Morgen“ zu hören. “Nein, ich werde sie nicht daran erinnern. Die kommen schon noch drauf!“ sagte ich mir und ließ mir bei all den kleinen, morgendlichen Tätigkeiten besonders viel Zeit, um meinen Klassenkameraden auch eine Chance zu geben..

Auch beim Frühstück dann würde man mein neu angebrochenes Lebensjahr nicht. Wieso merkte man sich denn so eine einfache Zahl nicht. Der 3. September!! Ein einfaches Datum eines wichtigen Jungen, nein nun war ich ein Mann. Auch meine Eltern würden mir nichts schicken. Die beiden scheuten sich immer noch, eine Eule für die Post zu nutzen. Ich verzieh es ihnen gnädig, denn sie waren einfache Muggel und für solche war es einfach schwer, sich an die Gepflogenheiten der magischen Welt zu gewöhnen. Und Sechs Jahre reichten wohl nicht. Vielleicht in meinem siebten Jahr?
Trotzdem wanderte mein Blick ganz ungewollt in die Höhe, als die Eulenpost herankam. Nichts! Rein gar nichts. Nein, heute durfte kein Missmut aufkommen. In meiner Zerrissenheit zückte ich rasch eine Pappdose und warf ein paar Lakritzschnapper in die Luft. Die vielen kleinen, schwarzen Süßigkeiten landeten in einem Radius von mehr als 4 Metern auf den Tellern der anderen Ravenclaws und jagten einigen Schülern einen gehörigen Schrecken ein, als diese ahnungslos danach griffen und gezwickt wurden. Ich lachte einmal laut. Einige lachten mit, nun langsam aus ihrem morgendlichen Halbschlaf erwachend und die Geschädigten riefen alle gleichzeitig, merkwürdigerweise sehr empört “Nargo!!!“

“Was denn?“, fragte ich scheinheilig, ebenfalls empört. “Ihr saht allesamt so verflucht müde aus, heute am 3. September!“, erklärte ich rasch, als man mir doch recht entgeisterte Blicke zuwarf. Alle ignorierten sie meinen doch recht eindeutigen Hinweis. Ich hatte beschlossen, kleine Hinweise einzubauen.
Mitsamt meiner doch recht prall gefüllten Tasche begab ich mich dann in den ersten Stock. Ich hatte mir einiges an nicht schulischem Material eingepackt. Nun, wo der Unterricht wieder beginnen würde, war sowas stets gefragt. Obwohl ... Zaubergeschichte, mein liebstes Fach. Dort war es vielleicht noch nicht angebracht. Nun ja vielleicht!
Kurz vorm Klassenzimmer holte ich Pechmariechen Sarah Anne Rhichmond, eine Gryffindor, ein. Eine der wenigen Mädchen, die ich nicht mochte. Ich hasste sie auch nicht. Es war wohl eher so etwas wie Ehrfurcht vor den Zufällen, die stets mit ihrem Auftauchen einher gingen. Sie würde sich vermutlich auch nicht an meinen Geburtstag erinnern. “Morgen Sarah, so sauber heute?“ rief ich. Eine Anspielung auf das Pech, also das dunkle, gar schmutzige Pech, das doch nie weit war, wenn auch sie dort war. Es schien doch an ihr zu kleben. Sie nickte bloß, verständlichlos, wie mir schien.

Ich öffnete die Tür, trat zuerst ein, weil ich es heute nicht für nötig hielt, einem Menschen der meinen Tag vergaß, vorzulassen. Das war einfach mit nichts zu entschuldigen, wie mir nun bewusst wurde. Vielleicht würde mir ja hier der eine oder andere Geburtstagsgruß entgegengeschmettert werden. Jetzt, wo sie alle klaren Verstandes waren. Ich verschloss, den anderen mit einem Gruß zuvor zu kommen. “Brüder, Schwestern!“, erhob ich das Wort, mir sehr wohl im klaren, vielleicht damit die anderen zu stören und verbeugte mich leicht. “Wir sind hier zusammen gekommen um der Geschichte unserer fabelhaften Welt alle Ehre zu erweisen. Lasst es euch allen recht gut schmecken und genießt die gemeinsame Zeit!“, erklärte ich lautstark. Ja so war eine neue Stunde zu beginnen. Fröhlich, laut! Ich warf der bisher noch nicht vollständigen Runde ein allgemeines, fröhliches Nicken zu und schlurfte zu einem geeignet Platz. Nein, sie hatte mich bestimmt vergessen. Dieser war heute in der ersten Reihe, ganz links zu finden. Der Tür nahe und ebenso wie der Professorin. Sarah setzte sich direkt hinter mich. Die wollte sich wohl hinter mir verstecken ... Nein, sicher wollte sie einfach irgendwo sitzen, egal wo. Rasch waren leicht lädierte Pergamentblätter, eine geknickte Feder und all die Sachen auf meinen Tisch gelegt. Man musste es einfach bemerken, man musste sich einfach erinnern. Ich ertrug ja wirklich viel, besonders heute ...

[oot: Sarah hat mich gebeten, sie mitzuschleppen, da sies zeitlich nicht schafft..
Außerdem bitte ich darum, das wirklich niemand Nargo auf seinen Geburtstag anspricht. Entweder man weiß von der späteren Überraschung zu diesem oder der Charakter weiß es wirklich nicht. Wäre wirklich nett.]

Natalia Martínez Offline

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Beiträge: 85

20.01.2007 14:35
Geschichte der Zauberei, Freitag, 3. September Antworten
Auch Jamie schien mich zuerst gar nicht bemerkt zu haben, also redete ich mir deswegen schon mal gar kein schlechtes Gewissen ein. Das war sowieso unnötig und führte zu nichts. Er schien es mir jedoch auch nicht übel zu nehmen. Ach ja, er war schon ein toller Junge, der gute Jamie. Als ich mich ihm gegenüber bemerkbar gemacht hatte, stand er lächelnd auf und kam zu dem Tisch, an dem ich mit Jesroe saß, zu und begrüßte mich mit einem Stupsen in die Seite. Ich zuckte leicht zusammen, da ich ein wenig kitzelig war und warf Jamie einen gespielt vorwurfsvollen Blick zu, während er sich auf den Tisch setzte. “Ja doch, ich kann mich nicht beklagen und selbst?“, antwortete ich und tippte frech grinsend mit meinem Zeigefinger auf seine Nasenspitze. Dann stand ich auf, umarmte ihn einmal herzlich und gab ihm schließlich einen kleinen Kuss auf seine einzigartigen Lippen. Sie brachten mich zwar nicht mehr so aus dem Konzept wie damals und ließen mein Herz auch nicht mehr fast aus der Brust herausspringen, aber ich konnte nicht abstreiten, dass ich sie immer noch einfach unwiderstehlich fand.

Ich setzte mich langsam auf die Lehne meines Stuhles und stützte meine Arme auf meine Beine ab, während ich begann, über Jamie nachzudenken. Er war ein toller zweiter Freund gewesen und etwas besseres hätte mir gar nicht passieren können, da war ich mir sicher. Unsere Beziehung hatte zwar nicht gehalten, aber das hatte nichts an unseren guten Verhältnis zueinander geändert. Wir waren auch glücklicherweise nicht im Streit auseinander gegangen und wir hatten uns auch nicht auseinander gelebt. Was genau passiert war konnte ich nicht erklären, es war nur einfach passiert und es war wahrscheinlich auch ganz gut so. Ich hatte einmal darüber nachgedacht, wie es gewesen wäre, wenn wir uns nicht getrennt hätten. Ich war zu dem Entschluss gekommen, dass wir dann mit großer Wahrscheinlichkeit ein recht verbittertes Pärchen abgegeben hätten und hatte grinsen müssen, denn Jamie konnte ich mir beim besten willen nicht verbittert vorstellen. Dazu war er viel zu sehr eine Frohnatur. Nein, es war wahrscheinlich ganz gut so, wie es jetzt war.

“Natürlich habe ich wieder hierher gefunden. Wie sollte es auch anders sein, Liebste? Dies ist die erste Stunde nach den Ferien, da muss man doch einfach anwesend sein. Wann hätte ich dich sonst wieder sehen können?“ Ich bemerkte sein Schmunzeln und zog recht amüsiert eine Augenbraue in die Höhe. Doch ehe ich etwas darauf antworten konnte, meinte er, dass er ja nur wegen mir hier sei und fasste sich mit einer dramatischen Geste an sein Herz. Das brachte mich nun doch wirklich zum Lachen. “Weißt du, cariño, du solltest unbedingt zum Theater gehen. So jemand wie du wird immer gesucht. Du hast Talent.“, entgegnete ich kichernd. Grinsend zwinkerte ich zurück und zuckte nur gespielt unwissend mit meinen Schultern, auf seine danach gestellte Frage.
“Wie waren deine Ferien, mein Herz?“, fragte mich Jamie dann und ich machte ein recht zufriedenes Gesicht. “Ganz ok eigentlich. Eine Woche lang war ich meinem país preferido und habe es mir gut gehen lassen. Ansonsten war es eigentlich wie sonst auch. Ich habe im Lokal geholfen, mir ein bisschen was nebenbei verdient und dich natürlich vermisst, wie sollte es auch anders sein?“, zählte ich auf und stieß leicht mit meinem Fuß gegen seinen. “Und wie waren deine Ferien so? Ein paar Frauenherzen höher schlagen lassen und einige Köpfchen verdreht oder hat sich unser Don Juan mal ausnahmsweise verführen lassen?“, hakte ich mit frechem Grinsen nach. Ich konnte mir gut vorstellen, dass er ein Mädchen nach sich verrückt gemacht hatte ohne es wirklich zu wollen. Lächelnd wartete ich seine Antwort ab.

Gerade als ich fragen wollte, welche Fächer er noch gewählt hatte, weil es mich interessierte, ob ich noch weitere mit ihm zusammen hatte, betrat Nargo Lemon den Raum. Grinsend verfolgte ich seine Rede und zog beide Augenbrauen hoch. Das war eben Nargo wie man ihn kannte. Hauptsache, er hatte alle Augen auf sich gerichtet. Lächelnd nickte ich ihm zu und wandte mich dann wieder an Jamie. Ich legte meine Stirn in Falten, während ich ihn ansah. “Hm... Jetzt habe ich vergessen was ich.. Ach ja.. Was hast du sonst für Fächer gewählt dieses Jahr?“, fragte ich geradeheraus und sah ihn abwartend an.

Deliah Arden Offline

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20.01.2007 20:17
Geschichte der Zauberei, Freitag, 3. September Antworten
Komme von: Geheimer Besuch im Schlafgemach

Beinahe, aber auch nur beinahe wäre ich ohne jegliche Schulsachen in den Unterricht gestürmt, weshalb ich auf halbem Wege noch einmal umgedreht hatte und noch in den Mädchenschlafsaal gerannt war. Jeder, der mich gesehen hatte, hatte wohl geglaubt, dass ich heute etwas dusselig war und damit hatte auch wirklich jeder vollkommen Recht gehabt. Denn wenn ich mich nicht beeilte, dann kam ich zu spät und ich war ja eh schon so spät dran. Dieser kleine Umweg wegen meiner Dusseligkeit hatte mich also dann doch noch ein paar Minuten mehr Verspätung gekostet und ich lief ein wenig gehetzt die Gänge entlang. Deliah, nur mit der Ruhe, nur nicht hetzen... versuchte ich mir selbst einzureden, aber ziemlich erfolglos. Naja, normalerweise war es ja auch angebracht sich zu beeilen oder die Gänge entlang zu stürmen wenn man so spät war wie ich, doch seitdem ich einmal eine schlechte Erfahrung damit gemacht hatte, ließ ich es lieber bleiben. Tja, das war so eine Sache gewesen. Letztes Jahr, genau an meinem ersten Schultag nach den Winterferien war es gewesen, wahrscheinlich war mein lieber 'Winterschlaf' schuld an diesem Desaster gewesen. Jedenfalls hatte ich sehr früh Unterricht gehabt und war eine ganze halbe Stunde zu spät aufgestanden, dementsprechend hatte ich natürlich auch ausgesehen. Aber das war nunmal nicht aller Übel gewesen. Irgendwie hatte ich es geschafft meine Hausschuhe anzubehalten und da ich so spät war, sprintete ich mit den Dingern den Gang entlang und schwupppsss...da lag ich auch schon auf dem Boden und zwar direkt vor den Füßen eines damligen 7. Klässlers. Heute kann ich darüber nur noch lachen, doch damals...man, war das mir peinlich gewesen.

Zum Glück hatte ich heute weder meine Hausschuhe an, noch war irgendjemand in Sicht, also konnte ich beruhigt aufatmen. Trotzdem war ich jetzt ein wenig schnelleren Schrittes unterwegs und sah immer wieder auf meine Uhr. Hätte ich vorhin nicht so getrödelt, dann wäre ich auch nicht zu spät und hätte ich Joey nicht noch sekundenlang angestarrt, dann erst recht nicht. Ich versuchte mich ein wenig zu sammeln und bog um die nächste Ecke. Heute war der 3. September, das hatte ich beinahe vergessen, Nargo hatte doch Geburtstag. Und dann fiel mir auch schon wieder das nächste Desaster ein. Ich hatte sein Geschenk vergessen, so ein Mist. Aber darüber war Nargo mir sicher nicht böse, ich konnte es ihm schließlich auch noch heute Abend geben. Ob er wohl schon etwas von der Überraschungsparty ahnte? Jedenfalls glaubte ich nicht, dass er auch nur im Geringstens irgendetwas davon ahnte, denn solch eine Party wurde ja nicht alle Tage geschmissen. Nargo war da eine Ausnahme, vielleicht auch weil er eben Vertrauensschüler war und ich war überzeugt davon, dass er seinen Job gut machte. Und warum also nicht eine kleine Belohng dafür?! Er würde sich sicher riesig freuen und alle anderen wahrscheinlich einen heiden Spaß beim Feiern. Doch jetzt hieß es erstmal Unterricht und das stimmte mich weniger fröhlich.

Nach einer weiteren Minute war ich dann allerdings auch schon am Klassenzimmer angekommen und schnaufte erst einmal tief durch. Ich hatte keine Ahnung wie viele Schüler schon da waren und ich wollte auf keinen Fall völlig abgehetzt auftreten. Dann jedoch hatte sich mein Puls beruhigt und ich war froh, dass ich trotz meines recht schnellen Ganges nicht ausgerutscht war. Ich öffnete mit einem breiten Lächeln die Tür - man wusste ja nie wozu das gut war- und spazierte dann ins Klassenzimmer. An ihrem Schreibtisch saß wie gewohnt Professor Litby, der ich freundlich zunickte und kurz ein entschuldigendes Lächeln aufsetzte. Als mein Blick jedoch ins Klassenzimmer fiel, musste ich feststellen, dass ich nicht die Letzte war, weshalb ich es auch nicht als nötig ansah mich jetzt irgendwie großartig zu entschuldigen. Meine Augen fielen direkt auf Jamie, der mal wieder, zumindestens in meinen Augen, etwas mit Natalia turtelte und ich nickte den beiden zu. Für irgendwelchen Smalltalk hatte ich jetzt keine Zeit und mit meinem Cousin konnte ich eh oft genug reden. Als nächstes begrüßte ich Aidan Purcell, den Vertrauensschüler von Gryffindor, dann seine Kollegin Sarah, dann lächelte ich Jesroe zu, den ich eigentlich gar nicht so gut kannte und schließlich fiel mein Blick auf Nargo. Strahlend bewegte ich mich in seine Richtung und man konnte mir schon förmlich ansehen, was ich vorhatte. Erst ließ ich mich einfach, ohne zu fragen natürlich, neben ihm nieder und legte meine Sachen auf den Tisch. Ich hoffte einfach, dass es ihm nichts ausmachte und dann sah ich mich kurz um, um mich zu vergewissern, dass die anderen mit ihrem Geschwätz beschäftigt waren. "Happy Birthday to you, happy Birthday to you..." Es war mehr ein Summen, welches leise aus meinem Mund drang, denn wenn ich angefangen hätte zu singen, dann hätten es wohl doch noch die Umhersitzenden mitbekommen. "Na? Fühlst du dich anders?" fragte ich eher scherzhaft und zwinkerte leicht. Von seinem Geschenk musste ich ihm ja nichts erzählen und von der Überraschunsparty sowieso nicht.

Jesroe McThorn Offline

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21.01.2007 14:05
Geschichte der Zauberei, Freitag, 3. September Antworten
Als sie dann so weiter redeten, sahen die beiden wirklich nicht so aus, als wollen sie in näherer Zukunft damit aufhören. Ich hob nur einmal kurz meine Augenbrauen, dann entschloss ich mich dazu, sie einfach zu ignorieren. Statt dessen widmete ich mich wieder meinen Aufzeichnungen, welche mir im Moment allerdings auch nicht sehr interessant vorkamen, also legte ich sie mit einem leisen Seufzer zurück auf den Tisch und sah mich um. Jedoch war noch niemand anderes zu den bereits Anwesenden hinzugestoßen.

Gerade war der Gedanke zu Ende gedacht, als Nargo in die Klasse kam und erst einmal alle lautstark begrüßte. So etwas mochte ich wirklich nicht, doch wenn er meinte, dass er es unbedingt tun musste, würde ich ihn nicht davon abhalten. Allerdings sah ich ihn, bis er sich gesetzt hatte, an. Mein Blick ließ zwar nicht darauf schließen, dass ich seine kleine Rede absolut nicht mochte, doch es war auch sichtbar, dass er sie ruhig hätte auslassen können. Normalerweise würde ich ihn einfach ignorieren, doch im Moment war ich ein wenig gelangweilt und da musste ich ja irgendetwas tun, um mich zumindest ein bisschen anzulenken. Als er jedoch saß, wandte ich meinen Blick wieder ab und sah zu Natalia und Jamie, die anscheinend nicht genug von einander bekommen konnte. Ich konnte mir immer noch nicht erklären, wieso die Spanierin sich überhaupt zu mir gesetzt hatte und nicht zu ihrem kleinen Freund. Es würde mich nicht im geringsten stören, wenn die beiden sich nicht so hinsetzten würden, dass ich keine Möglichkeit mehr hatte, das zu sehen, was hinter ihnen geschah.

“Könntet ihr eure Erlebnisse nicht woanders austauschen?“ Wirklich nett war es ja nicht, doch es war das, was ich dachte und meistens sagte ich auch das, was ich dachte. Mein Blick glitt abwartend zu Natalia, dann zu Jamie und wieder zurück. Na los, regt euch ein wenig über meine Unhöflichkeit auf und dann verschwindet von hier. Schließlich war es von ihnen ja auch nicht gerade allzu höflich, meiner Meinung nach. Zwar hatte ich mir vorgenommen, sie einfach zu ignorieren, doch so einfach war das gar nicht, schließlich saßen die beiden direkt neben mir und allzu leise unterhielten sie sich dann doch nicht.

Einen kurzen Augenblick später betrat Deliah das Zimmer. Wirklich gut kennen tat ich sie nicht, doch ich hatte nichts gegen sie, also nickte ich auch ihr freundlich zu, bevor ich meine Aufmerksamkeit wieder auf die beiden vor mir lenkte.

Jamie Byron Offline

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23.01.2007 15:36
Geschichte der Zauberei, Freitag, 3. September Antworten
Ich war ein wenig verwundert, als sie sich zu mir vorbeugte, um mir einen Kuss zu geben. Aber stören tat mich das nicht. So erwiderte ich kurz ihren Kuss und lächelte sie dann an. Wirklich wundervolle Lippen, aber die hatte sie schon immer gehabt. Und ich hatte für einen Moment das Gefühl, dass ich wieder in die Zeit zurückversetzt wurde, wo wir noch zusammen gewesen waren. Aber das waren wir ja nicht und vielleicht war es auch besser so...
“Beklagen? Wie könnte ich mich jemals über mein Befinden beklagen?“ fragte ich sie und lächelte ein wenig. Es war doch immer wieder erfrischend, wie die Frauen mit mir umgingen und vor allem, wie das Verhältnis von Natalia und mir nach unserer Beziehung war. Eigentlich noch besser als während der Beziehung, aber ich fand es ziemlich gut so. Meistens hielt ich auch weiterhin meinen Kontakt zu Ex-Freundinnen, weil ich einfach fand, dass man es immer so halten sollte. Es waren auch nur Menschen.

“Zum Theater? Meine Liebe, ich weiß nicht, ob das was für mich wäre…“ sagte ich gespielt ernst, kam aber nicht umhin, sofort danach wieder zu grinsen. “Nun, wenn das von dir kommt, dann sollte ich es mir vielleicht mal überlegen. Spaß machen würde es mir sicherlich, dessen bin ich überzeugt. Bietet die Schule denn vielleicht so etwas an? Wenn nicht, dann werde ich sofort zum Schulleiter gehen. Wer weiß, was für Talente hier noch rumlaufen, ja wohl!“ gab ich theatralisch zum Besten und musste nun auch kichern. Also ehrlich, die Frau konnte einen aber auch auf Gedanken bringen… Das hatte sie aber immer schon geschafft und das war auch eines der Gründe, weshalb ich sie so mochte. Sie sprach immer sich immer geradeheraus alles von der Leber weg, nahm kaum ein Blatt vor den Mund und war witzig und wortgewandt. Einfach ein süßes Mädel unsere Natty. Ich fragte mich nur, ob sie nicht vielleicht schon einen anderen gefunden hatte. Nein, das würde ich garantiert nicht fragen und so wirklich interessierte mich das auch nicht. Also weiter im Text, es gab noch einige Fragen zu beantworten.

“Wo warst du eine Woche lang?“ Schön und gut, dass sie der spanischen Sprache mächtig war, aber ich würde es doch sehr begrüßen, wenn sie in meiner Gegenwart nicht allzu viel damit rumwerfen würde, ich verstand nämlich nur Bahnhof… “Aber der Rest, den ich verstanden hab, der hört sich doch gut an.“ meinte ich lächelnd und nickte ein wenig. Aber was sie mir da schon wieder unterstellte… das kam so rüber, als ob ich den ganzen Tag nichts anderes machen würde, als sämtlichen Mädchen in meiner Umgebung den Kopf zu verdrehen. Ich seufzte ein wenig und beugte mich zu ihr runter. “Was denkst du denn von mir? Ich war ganz lieb und brav und habe meine Finger bei mir behalten.“ sagte ich gedehnt und grinste ein wenig. Also wirklich.. als ob ich nichts anders zu tun hatte. “Um genau zu sein, war ich bei meiner Familie. Es war ganz schön, aber auch ein wenig langweilig. Ich habe mir sehnlichst die Schule zurückgesehnt. Dann habe ich noch für die Schule gelernt, das muss ja auch mal sein.“ meinte ich mit einem Augezwinkern. Ich tat schon realtiv viel für die Schule, das merkte man wohl auch an meinen recht guten Noten. Außerdem war das eine gute Überleitung zu ihrer nächsten Frage, welche Fächer ich den dieses Jahr gewählt hatte.
"Ich werde mich dieses Jahr mit Verwandlung, Arithmantik, Muggelkunde, Geschichte der Zauberei, Astronomie und natürlich auch Wahrsagen befassen. Für Zaubertränke und Kräuterkunde hat es leider nicht mehr gereicht, aber ich habe ohnehin für diese Fächer nicht allzu viel übrig. Also kein Problem." erzählte ich und lächelte ein wenig. "Wo werden wir uns denn wiedersehen, meine Holde? Außer hier in Geschichte." Es würde mich ja mal wirklich interessieren, was Natalia noch gewählt hatte...

Als sich Jesroe dann auch noch einmischte, schaute ich ihn mit einem breiten Grinsen im Gesicht an. "Wieso sollten wir das denn machen, mh? Soweit ich weiß, herrscht hier Meinungsfreiheit und so kann man bekanntlich mit jemanden über ein Thema reden, das einem gerade beliebt. Oder sehe ich das falsch?" Erst schaute ich zu Nathalia und dann wandte ich mich wieder Jes zu, um eine Antwort von ihm zu erhalten. Also wirklich.. ich fand nicht, dass wir hier irgendwen störten, deswegen verstand ich seinen Einwand auch nicht. Aber versteh doch mal einer die Slytherin.. aus denen wird man auch einfach nicht schlau...

Natalia Martínez Offline

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24.01.2007 12:09
Geschichte der Zauberei, Freitag, 3. September Antworten
Ich spürte wie Jamie meinen Kuss erwiderte und eine unbeschreibliche Freude durchzog meinen Köper. Auch wenn ich nicht wusste warum, schließlich waren wir nicht mehr zusammen und ich hatte auch keine derlei Gefühle für ihn, oder? Nein, bestimmt nicht. Das wär’s ja noch gewesen. Aber als er mich dann anlächelte überkam mich das Gefühl ihn abermals küssen zu wollen. Ich musste mich doch tatsächlich zusammenreißen, um ihn nicht vor versammelter Mannschaft leidenschaftlich niederzuknutschen. Dieser Kuss war ein Fehler! Das hättest du dir sparen können.., mahnte eine vorwurfsvolle Stimme in meinem Kopf und ich konnte gedanklich nur zustimmen. Ich erwiderte sein Lächeln in der Hoffnung, dass er nichts von meinem Innenleben mitbekommen hatte.
“Du dich beklagen? Das wäre mir aber neu.“, meinte ich dann mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. “Freut mich zu hören, dass es dir gut geht.“, sagte ich dann schließlich.

“Natürlich zum Theater., gab ich ebenso ernst wie er als Antwort und nickte, um meine Worte zu unterstreichen. Sein kleiner Redefluss brachte mich allerdings zum Lachen. “Ich weiß nicht.. Müsste man sich mal erkundigen. Aber ich denke, dass der gute Dumbledore da wohl nichts gegen haben wird, sollte es das noch nicht geben. Du könntest mich dann übrigens zu deiner Managerin machen. Meine Referenzen werde ich dann nachreichen.“, lachte ich. Es war schön, einfach so mit Jamie herumzualbern. Das hatte ich in den Ferien ein wenig vermisst.

Ich entnahm Jamies Gesichtsausdruck, dass er mich nicht ganz verstanden hatte. Und seine Worte gaben mir die Bestätigung. “In Spanien. Meinem Lieblingsland.“, klärte ich ihn auf und kicherte. Er sah doch einfach zu niedlich aus mit seinem leicht verständnislosen Blick. “Ja, es war wirklich schön da unten. Hab mich ein bisschen braten lassen.“
Dann jedoch beugte er sich seufzend zu mir runter und mein erster Blick fiel auf seine Lippen, wobei mich wieder dieses Gefühl ergriff, ihn einfach nur küssen zu wollen. Was war bloß mit mir los? Und wieso freute es mich so, dass es keine andere in seinem Leben gab? War ich jetzt völlig verrückt geworden? Ich ließ mir nichts anmerken und erwiderte sein Grinsen. Zum Glück wusste er nichts von meinen Gedanken, das wäre schrecklich gewesen. Nicht, weil es mir irgendwie peinlich gewesen wäre, sondern, weil es mit großer Wahrscheinlichkeit unserer Freundschaft nicht besonders gut getan hätte. Das wollte ich nicht, dazu war mir Jamie viel zu wichtig.
“Also alles wie immer?“, fragte ich dann mit hochgezogenen Augenbrauen und neigte meinen Kopf leicht zur Seite. Irgendwie musste ich dieser Nähe entfliehen, denn sonst würde ich vermutlich unüberlegt handeln und das wäre gar nicht gut.

Als er dann aufzählte, welche Fächer er dieses Jahr gewählt hatte, seufzte ich innerlich auf. Ein neutrales Thema, wunderbar. Lächelnd hörte ich mir seine Aufzählung an.
“Wiedersehen werden wir uns, außer in Geschichte, wohl noch in Verwandlung, Muggelkunde und Wahrsagen. Ansonsten schlage ich mir dieses Jahr noch Verteidigung gegen die dunklen Künste und Pflege magischer Geschöpfe um die Ohren. Aber das schaffe ich wohl schon irgendwie.“, antwortete ich zuversichtlich und nickte. Die meiste Zuversicht hatte ich jedoch in Geschichte.
Gerade als ich das Jamie sagen wollte, meldete sich mein Tischnachbar zu Wort. Wir schienen ihm ja mächtig auf die Nerven zu fallen. Jedenfalls entnahm ich das seiner trockenen unfreundlichen Aussage. Jamie schien es mit Humor aufzunehmen, in mir jedoch wuchs der Trotz. Das war kindisch, ich wusste das, aber ich konnte einfach nichts dagegen tun. Allerdings war es kein Trotz, den man seinen Eltern entgegenbrachte. Ich hatte nur einfach Blut geleckt an der Tatsache einem Slytherin ein wenig auf die Nerven zu fallen. Irgendwo in meinem Hinterkopf musste ich leider zugeben, dass es nicht besonders nett war. Jesroe ging zwar nach Slytherin und das hatte auch garantiert seinen Grund, weshalb er diesem Haus zugeteilt worden war, aber er machte nicht den typischen Eindruck. Gemein ausgedrückt hatte er nur einfach das Pech, dass er es war, der neben mir saß.
Mit einem schelmischen Ausdruck in den Augen schaute ich zu ihm runter. “Glaubst du ernsthaft, dass ich jetzt von hier verschwinden werde?“, fragte ich mit gespielter Arroganz. “Nein, siehst du nicht.“, beantwortete ich noch Jamies Frage.

Jesroe McThorn Offline

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24.01.2007 14:47
Geschichte der Zauberei, Freitag, 3. September Antworten
Was hatte ich erwartet? Dass sie mit einem Schulterzucken verschwinden würden? Wohl kaum. Es ging wohl eher in die Richtung des Sauerwerdens, jedoch hatte ich nicht damit gerechnet, dass sie es lustig finden würden. Jamie jedoch fand es wohl sehr lustig, was sein breites Grinsen erklären würde. "Wieso sollten wir das denn machen, mh? Soweit ich weiß, herrscht hier Meinungsfreiheit und so kann man bekanntlich mit jemanden über ein Thema reden, das einem gerade beliebt. Oder sehe ich das falsch?" Mein Blick war immer noch ausdruckslos, als ich ihn ansah. Nur ein kleines kaltes Funkeln war darin zu sehen. Heute war einfach nicht mein Tag. Es schien, als würde alles falsch laufen. “Das Thema stört mich auch nicht. Mich stört, dass ihr hier sitzt.“ Ja, die Wahrheit war hart, aber ich sagte nun mal meistens die Wahrheit, wie gesagt, meistens, manchmal waren kleine Notlügen auch recht nützlich.

“Glaubst du ernsthaft, dass ich jetzt von hier verschwinden werde?“ Und ich dachte immer, nur Mädchen aus meinem Haus könnten sich so zickig und arrogant anhören, doch da hatte ich mich wohl getäuscht. Einen kurzen Moment sah ich Natalia einfach nur an. “Ja.“ Halbwahrheit. Ein ‚Wieso nicht?’ hätte wohl besser beschrieben, was ich meinte. Schließlich stirbt die Hoffnung zuletzt, aber das einfache ‚Ja’ hatte meiner Meinung nach eine gute Chance verdient. Wenn ich genau drüber nachdachte, war es mir eigentlich recht egal, ob Natalia hier sitzen blieb oder nicht. Mir war auch egal, ob die beiden sich unterhielten. Ja, es hatte mich eben noch genervt, doch nun war es mir schon wieder egal. Von mir aus konnten wir uns jetzt ein wenig streiten. Ich hatte keine Angst zu verlieren. Genau genommen war ich ja schon im Unrecht, aber mir war auch das egal. Ich glaube, heute würde mir alles egal sein. Heute war ein Tag, der falsch angefangen hatte und wahrscheinlich genauso falsch enden würde.

Professor Litby Offline

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29.01.2007 13:54
Geschichte der Zauberei, Freitag, 3. September Antworten
Der erste Schüler, der sich blicken ließ, war Jamie Byron, ein Ravenclaw. Er war sehr gut in Geschichte – nicht, dass ich für den UTZ-Kurs etwas anderes erwarten würde – aber auch in Muggelkunde und allein das machte ihn mir recht sympathisch. Ich nickte ihm kurz zu und wandte mich dann wieder meinen Aufzeichnungen zu. Sie waren schon relativ alt, aus meinen ersten Jahren als Professorin. Ich hatte für jedes Thema jeder Klassenstufe Notizen, nach denen ich seit 12 Jahren unterrichtete. Man kann wohl sagen, dass ich ein Gewohnheitsmensch war.
So waren die Themen der heutigen Stunde bereits gut in meinem Gedächtnis verankert, aber ich saß generell nicht so gerne vorne am Pult, bevor die Stunde begann und sah die Schüler an. Das schuf meiner Meinung nach eine etwas unangenehme Atmosphäre. So huschte mein Blick über die Sätze, während nacheinander Jesroe McThorn, Aidan Purcell und die Vertrauensschülerin Natalia Martínez hereinkamen. Nargo Lemon, ein Ravenclaw, der gerne einmal Streiche spielte, und die schüchterne – und, nachdem, was man so hörte, vom Pech verfolgte - Sarah Anne Rhichmond kamen ebenfalls, wobei Mr Lemon eine kleine Rede hielt. Ich zog eine Augenbraue hoch, war jedoch eindeutig eher belustigt als verärgert und nickte den beiden zu, bevor sie sich hinsetzten.
Deliah Arden und Liana Windless, die sich in die letzte Reihe setzte und offenbar bemüht war, nicht aufzufallen, waren die Letzten.

Ein Blick auf die Klassenliste sagte mir, dass wir komplett waren und mit einem Schlenker meines Zauberstabs ließ ich die Tür zugehen. Dies war das Zeichen für den Unterrichtsbeginn und die Schüler, die noch miteinander geredet hatten, verstummten. Ich legte meine Notizen zurück auf das Pult und trat nach vorne.
“Guten Morgen!“, sagte ich, wie immer mit einem freundlichen Lächeln, „Ich denke, sie werden meinen Namen über die Ferien nicht vergessen haben, sollten sie doch: Noch immer ist mein Name Professor Litby und ich werde sie in den nächsten zwei Jahren in diesem Kurs auf einen UTZ in Zaubereigeschichte vorbereiten.
Soweit ich das sehe, sind wir vollzählig. Ein gutes Zeichen, obwohl sie sich sicher denken können, dass ich ihre Anwesenheit in jeder Stunde erwarte!“

Ja, das würden sie sicher wissen, denn ich konnte äußerst fuchsig werden, wenn jemand nicht im Unterricht erschien, ohne einen guten Grund dafür zu haben, und auch in diesem Jahrgang war das schon vorgekommen. Trotzdem schmunzelte ich leicht, denn ich war mir relativ sicher, dass von diesen Schülern keiner schwänzen würde.

“Da sie Geschichte weiter gewählt haben, darf ich annehmen, dass dieses Fach, beziehungsweise nicht nur das Fach, sondern der Themenkomplex an sich, sie interessiert. Das ist bereits einmal eine sehr gute Voraussetzung für diesen Kurs, denn ich erwarte von ihnen konzentrierte Mitarbeit im Unterricht, Aufmerksamkeit und ein gewisses Maß an Fleiß bei ihren Hausarbeiten. Wenn sie dazu nicht bereit sind oder Geschichte sie dafür nicht genügend fordert oder interessiert, sind sie im Geschichts-UTZ-Kurs sehr wahrscheinlich falsch und sie werden es mit mir, ich aber auch mit ihnen schwer haben!“
Mein Tonfall war sehr bewusst ernster geworden, denn es war ein ernstes Thema. Trotzdem wollte ich keinen der Schüler verschrecken oder ärgern. Es war mir nur wichtig.

Ich stieg die kleine Stufe der Erhöhung, auf welcher das Lehrerpult stand, hinunter und trat in rechten Gang zwischen den Tischen.
“Wir werden uns dieses Schuljahr mit verschiedenen Themen beschäftigen, vor allen Dingen aber auch das methodische Arbeiten mit Texten vertiefen.“
Ich machte eine kurze Pause und schmunzelte leicht.
“Lassen sie sich von dem Wort nicht verunsichern. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um das Arbeiten mit Quellen und Originalschriften. Wie sich sicher erinnern werden, haben wir dies in den letzten Schuljahren bereits gemacht, aber in den nächsten zwei Jahren werden wir uns auch mit Sekundärliteratur beschäftigen und das Ganze weniger oberflächlich gestalten. Wir werden uns nicht nur über die verschiedenen Epochen an sich unterhalten, sondern auch darüber, wie verschiedene Historiker diese Epochen und ihre Auswirkungen auf unsere heutige Gesellschaft später verstanden haben. Wir werden uns intensiv mit dem Einfluss befassen, den die Entwicklung der Muggelgesellschaft auf unsere Welt hatte.“

Nachdem ich meine Aufzählung beendet hatte, schwieg ich ein weiteres Mal kurz, drehte mich um und trat wieder zum Pult. Mein Blick glitt über die Schüler und ich lächelte etwas.
“Gut. Da wir also einiges vorhaben, würde ich sagen, dass wir am besten direkt anfangen. Schlagen sie bitte ihr Buch auf der Seite 235 auf. Sie sehen hier eine Abbildung aus dem Jahr 1786. Sie zeigt eine Prügelei in einem der Ratssäle des Zaubereiministeriums. Wie sie sehen können, gehen offenbar verschiedene Mitglieder aufeinander los, wobei interessanterweise zwei Kobolde dargestellt sind!“
Wieder legte ich eine kurze Pause ein und musterte die Schüler, welche die Köpfe über ihre Bücher gebeugt hatten.
“Sie werden sich sicher an den Unterricht im letzten Jahr erinnern, als wir im Rahmen der Wiederholung für die ZAG-Prüfungen die Aufstände im 18. Jahrhundert durchgenommen haben. Wie sie denke ich richtig vermuten, stellt diese Zeichnung einen der Aufstände dar, genauer gesagt die Januarrevolte. Ausgehend von einer Gruppe von Zauberern und Kobolden in Newcastle fanden sich in nahezu allen großen Städten des Landes, in denen es nennenswerte Zauberergemeinden gibt, vor allem junge Revolutionäre zusammen, die gegen das Zaubereiministerium und die Regierung vorgingen. Diese Revolutionäre hatten auch Anhänger im Ministerium selber, sogar im Zauberergamot. Sie erzielten im Vorjahr, 1785, einige politische Erfolge, indem sie weitere Revolutionäre in das Ministerium einbringen und einige Gesetzesänderungen vornehmen konnten. Auf dem Höhepunkt der Januarrevolte kam es zu besagtem Kampf im Ministerium. Die Zeichnung ist von einem Augenzeugen angefertigt worden!“

Ich machte eine weitere Pause, denn ich hatte nun doch länger geredet. Normal ließ ich Schüler die Zusammenfassungen machen, aber ich wollte zügig vorankommen und hatte das für die heutige Stunde Relevante lieber selber kurz in Erinnerung gerufen. Im letzten Jahr hatten wir uns nicht großartig mit diesen Aufständen beschäftigt, da sie bis auf einen alle niedergeschlagen worden waren und kaum Veränderungen bewirkt hatten. Selbst die Gesetzesänderungen, die ich gerade erwähnt hatte, waren später wieder rückgängig gemacht worden. Da sie auch für die ZAGs unrelevant waren, hatte ich nur kurz erwähnt, dass es sie überhaupt gegeben hatte und ihren Verlauf geschildert. Der Lehrplan sah es aber nun vor, dass wir etwas tiefer auf die einzelnen Geschehenisse eingehen. Zeit, die Schüler etwas einzubinden.
“Mr Lemon“, hob ich wieder die Stimme und blickte den Ravenclaw, der in der ersten Reihe saß, an, “Wie erklären sie sich, dass auf der Zeichnung zwei Kobolde zu finden sind? Soweit wir wissen, wurde sie von einem Zeugen angefertig und zeigt das Zaubereiministerium!“

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