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Dieses Board hat 645 Mitglieder
13.126 Beiträge & 887 Themen
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  • Teamveränderung!Datum20.05.1970 04:33
    Thema von Cosmo Shannon im Forum Das schwarze Brett
    Liebe User

    Hiermit gebe ich euch bekannt, dass ich aus persönlichen Gründen entschlossen habe, die Administration des Forums aufzugeben. Ich kann leider nicht so viel Energie und Zeit in das Forum stecken, wie es erforderlich wäre und es wäre schade, wenn das Hogwarts deswegen endgültig sterben würde. Daher gebe ich die Leitung vertrauensvoll an Cassandra weiter. Ich bin sicher, sie wird wieder neuen Schwung hinein bringen, denn wie heißt es so schön: neue Besen kehren gut.
    Ich selbst bleibe dem Team als Moderator erhalten, allerdings nur als Hilfe bei den Korrekturen, alle anderen Entscheidungen werden nur mehr von Cassie und ihrem Team getroffen.

    Ich denke, dieser Wechsel ist im Sinne von uns allen und ich wünsche mir, dass das Hogwarts damit wieder zum alten Glanz findet

    Cosmo
  • Urlaub 28.7.-12.8.Datum18.05.1970 06:00
    Thema von Cosmo Shannon im Forum Abwesenheit
    Ich bin die nächsten zwei Wochen im Urlaub, werde aber hin und wieder mal reinsehen, also stellt mir hier nichts auf den Kopf, seid brav und hört auf den werten Schulleiter und sein treues Team. Wünsch euch was!

    Cosmo
  • UrlaubDatum16.05.1970 13:04
    Thema von Cosmo Shannon im Forum Abwesenheit
    Ich bin von heute ein paar Tage in Urlaub und werde wohl nicht posten. Es tut mir nur leid, dass ich es nicht geschafft habe, den versprochenen Unterricht zu schreiben, damit auch die Erstklässler weitermachen können. Vielleicht übernimmt der Direktor das, ansonsten müssen diejenigen noch etwas warten. Sorry!

    Ich werde vielleicht mal reinschaun die Tage, bei Fragen oder Probleme sind der Direktor und die Schwarze Katze Ansprechpartner.

    Bis dann!
  • Cosmo - Geburtstag
    17. - 20. November
    Datum15.05.1970 17:36
    Thema von Cosmo Shannon im Forum Abwesenheit
    Melde mich von heute Freitag bis Sonntag Abend ab. Das WE ist komplett verplant, kann vielleicht mal ins Internet schauen, dass ich aber zum Arbeiten komme, ist eher unwahrscheinlich.

    LG
    Cosmo
  • Seite 23, Zeile 7Datum15.05.1970 16:49
    Thema von Cosmo Shannon im Forum Zauberschach
    Es wird mal Zeit für ein neues Spiel... aus dem Buch, das man gerade liest, sucht man den Satz heraus, der sich an dieser Stelle, also auf Seite 23, Zeile 7, befindet. Viel Spaß


    "Wenn du nicht sofort mein Pferd loslässt, schlage ich dir den Kopf ab!" brauste William auf.


    Ken Follet - Die Säulen der Erde
  • Umzug
    Zur Zeit nur sporadisch
    Datum15.05.1970 06:12
    Thema von Cosmo Shannon im Forum Abwesenheit
    Ich ziehe um und habe daher vorerst keinen Internetzugang. Ich werde die gesamte kommende Woche nicht online kommen können, erst wieder am Wochenende. Dann sehn wir weiter.

    Stellt mir in der Zwischenzeit nichts an und überforderts den Schulleiter nicht so

    LG
    Cosmo
  • Wohlverdienter Urlaub
    3. - 18. Juli
    Datum14.05.1970 08:31
    Thema von Cosmo Shannon im Forum Abwesenheit
    Nach einigen stressigen und in vielfältiger Weise anstrengenden Tagen gönne ich mir jetzt einen wohlverdienten Urlaub. Mit anderen Worten, ich bin vom 3.-18.7. nicht da. Ich werde aber immer wieder mal reinschaun, also stellt mir nichts an, wenn Katt auf Tour ist Silver Ghost is watching you
  • Internetprobleme
    10. - 13. Juni 2006
    Datum14.05.1970 03:18
    Thema von Cosmo Shannon im Forum Abwesenheit
    Mein Internet spinnt, das Modem muss ausgetauscht werden.Das passiert aber erst am Dienstag *grml* *ärger*Momentan bin ich an einem anderen PC, aber die Tastatur ist furchtbar!! Ich weiß nicht, ob ich vor Di noch mal ins Internet komme. Also seids brav und spamt nur dort, wo ihr auch dürft

    Bis dann

    Cosmo
  • Cosmo
    03. - 07. Juni 2006
    Datum14.05.1970 01:25
    Thema von Cosmo Shannon im Forum Abwesenheit
    Ich bin von morgen Samstag bis Mittwoch anderweitig beschäftigt, werde also frühstens am Donnerstag wieder posten.
    Ich werd aber hin und wieder mal reinschaun, wenn also irgendwas ganz Dringendes ansteht und Katt grad auf Tour ist, mir eine PN schicken. Wenn es wirklich nicht warten kann, kümmer ich mich drum.


    LG
    Cosmo
  • AssoziationsketteDatum13.05.1970 20:50
    Thema von Cosmo Shannon im Forum Zauberschach
    Ein wenig Abwechslung muss sein.

    Zu einem Begriff postet der Nächste das, was ihm spontan dazu einfällt. Also beispielsweise steht da Wiese, der nächste schreibt Blume, der nächste dann Duft...


    Wir beginnen mit Magie
  • Auf dem Weg zu den KerkernDatum13.05.1970 12:57
    Thema von Cosmo Shannon im Forum In den Gängen
    Komme von: Zwischen Dreck und Knochen


    Als wir so nebeneinander durch die Korridore streiften, kam ihr Geständnis, dass Alexis nicht besonders gerne abends durch die Gänge Richtung Kerker ging, überraschend. Ich warf meiner Begleiterin einen Seitenblick zu, das hätte ich nun wirklich nicht erwartet. In der Regel fühlten sich die Schüler in der Umgebung, in denen ihr jeweiliger Gemeinschaftsraum war, wohl, das war bei den Slytherin nicht anders, auch wenn die meisten anderen lieber einen Bogen um die Kerker machten. Aber, so gab ich mir selbst zu bedenken, sie hatte ja nicht von den Räumlichkeiten gesprochen, sondern nur von dem Weg dorthin. Und es war mir natürlich eine Freude, sie begleiten zu dürfen.

    Nochmals betonte das junge Mädchen, dass sie ein großer Katzen-Fan war, ja von Tieren überhaupt. Das wiederum kommte ich mir sehr gut vorstellen, es passte zu ihr, zu ihrer Ausstrahlung. Während sie Kopernikus ablud und sich die Haare vom Umhang klopfte blieb ich stehen. Der Kater nahm es gelassen hin, dass er nicht mehr getragen und damit auch auf die Streicheleinheiten verzichten musste. Fast erwartete ich, dass er nun seiner Wege gehen würde, doch er entschied, uns noch länger mit seiner Anwesenheit zu beglücken und schritt zwischen uns her. Ich quittierte es mit einem leisen Lächeln.

    „Nicht nur Hogsmeade. Natürlich ist Hogsmeade ein großer Quell, aber ich freue mich auch auf die Pflege magischer Geschöpfe. Wie ich eben schon sagte, liebe ich Tiere. Ich hatte zwar noch nie viel mit Magischen Tieren zu tun, aber das wird sicherlich spannend!“ Ja, natürlich, nach ihrer ersten Bemerkung hätte ich mir denken können, dass dieses Fach einen besonderen Reiz auf Alexis ausüben musste. Aber ich gestehe, ich hatte in dem Moment vollkommen vergessen, dass dieser Unterricht in der 3. startete.

    “Ich kann mir denken, dass dieses Fach dich besonders anspricht. Ich bin sicher, es wird dir sehr gut gefallen. Magische Tiere brauchen zwar eine spezielle Pflege, aber letztlich braucht das doch jedes Tier. Aber ich rede hier weise dahin, dabei kann ich nicht gerade behaupten, mich damit auszukennen.“ Tja, was soll ich sagen, ich war ein Muggelgeborener, dass es soetwas wie magische Geschöpfe gab, habe ich erst in Hogwarts erfahren. So richtig habe ich mich nie mit ihnen beschäftigt, höchstens in der Theorie. Aber soetwas interessierte die junge Slytherin gewiss nicht.

    Meine Bemerkung bezüglich der Schokofrösche schien sie irgendwie zu treffen, denn sie senkte kurz den Blick. Ich fragte mich, ob ich sie damit irgendwie beleidigt hatte. Dass sie nicht so aussah, als würde sie diese Süßigkeit verschlingen, war doch keine Beleidigung gewesen…? Als sie mir dann schließlich doch Antwort gab, mit einem Lächeln, das besser zu ihr passte als ein betrübtes Gesicht, musste ich lachen. In dem stillen Korridor klang meine Stimme lauter als sonst, aber es amüsierte mich zu sehr, als dass ich mich davon hätte stören lassen.

    “Ich hätte nicht gedacht, dass Süßigkeiten jemals einen solch hohen Stellenwert erreichen würden unter den Jugendlichen. Zu meiner Zeit gab es zwar auch so etwas Ähnliches, das auch ich ganz gerne aß, aber ich hätte wohl nie gesagt, dass ich ohne nicht leben könnte. Aber.. damals gab es auch noch keine Schokofrösche.“ Ich zwinkerte Alexis zu.
  • Cosmo ShannonDatum13.05.1970 09:07
    Thema von Cosmo Shannon im Forum Personal & Geister




    Name
    Cosmo Shannon



    Alter
    Geboren wurde Cosmo am 14. Januar 1573, gestorben ist er am 12. März 1606, seither wandelt er als Geist unter den Sterblichen. Damit ist er 346 Jahre alt.



    Schulstand
    Cosmo ist keinem Haus zugehörig, auch bevorzugt oder benachteiligt er keines, obwohl ihm die meisten Slytherins aufgrund ihrer weit verbreiteten Einstellung suspekt sind.



    Zauberstab
    keiner vorhanden



    Fächer
    keine



    Herkunft und Familie
    Geboren wurde Cosmo in Scarborough, an der Ostküste Englands. Hier verbrachte er seine ersten Lebensjahre, bis er nach London zum Studieren geschickt wurde. Später lebte er, bis zu seiner Hinrichtung, in Ipswich.
    Seine ganze Familie, auch er selbst, sind Muggel und wussten nichts von der Zaubererwelt. Erst in seiner Existenz als Geist erfuhr Cosmos davon und kam, nach einiger Zeit des ziellosen Umherwanderns, nach Hogwarts. Seitdem lebt er, mit einigen Unterbrechungen, im Schloss.

    Christoph Shannon
    Der gebürtige Engländer war ein äußerst strenger und überaus gläubiger Mensch. Als Kind verlor er beide Elternteile und lebte seit dem zusammen mit seiner Schwester bei seinem Onkel in einem Kloster, bis das Mädchen in ein nahe gelegenes Kloster kam, da es sonst unzüchtig gewesen wäre. Doch die Geschwister konnten sich immer noch täglich sehen, sodass die enge Verbindung stets bestehen blieb.
    Durch das Klosterleben erhielt Christoph eine strenge Erziehung, aber auch eine sehr gute Ausbildung. Er hätte leicht Karriere im Schoß der Kirche machen können, entschied sich aber doch für die äußere Welt. Er fand Arbeit in einer Tuchmanufaktur, da er dank seiner Ausbildung Lesen, Schreiben und Rechnen konnte und damit von Wert war. Er entwickelte ein überaus gutes Gespür für diese Arbeit, übernahm mehr und mehr Verantwortung, sodass er nach dem Tod des Besitzers die Manufaktur tatsächlich übernehmen konnte.
    Er heiratete schließlich Rosella Hillway und wurde Vater zweier Söhne. Beide wurden streng und im Sinne der Kirche erzogen. Der Ältere übernahm später die Tuchmanufaktur, während der Jüngere, Cosmo, einen gänzlich anderen Weg einschlug.
    Christoph billigte nie die Entscheidung Cosmos und sagte ihm ein tragisches Schicksal voraus. Letztendlich erlebte er die Erfüllung seiner Prophezeiung nicht mehr, er starb 1600.

    Rosella Shannon geb. Hillway
    Das schüchtere Mädchen wuchs in recht einfachen Verhältnissen auf. Ihre Eltern waren Bauern, hart arbeitende, ehrliche Menschen. Sie liebten ihre einzige Tochter über alles und wollte nur das Beste für sie.
    Als sich Rosella in Christoph verliebte, waren die Eltern glücklich, sie mochten den jungen, ehrgeizigen, aber durch und durch gläubigen Mann. Schließlich gebar die junge Frau zwei Söhne, denen sie ihre ganze Liebe schenkte, ein wenig als Ausgleich zur Strenge des Vaters.
    Als es zum Bruch zwischen Cosmo und seinem Vater kam, versuchte sie zu vermitteln, allerdings vergeblich. Doch sie brach den Kontakt nie mit ihm ab. Leider musste sie, bereits Witwe und alte Frau, die Hinrichtung des Jüngsten miterleben. Sie verkraftete dies nicht und starb bereits wenige Monate darauf.

    John Shannon
    John war der Bruder Cosmos und kam ganz nach dem Vater. Er wies die gleiche Statur und das gleiche Feingefühl für Stoffe auf. Er war stets der Liebling, vor allem, weil er sich selten gegen die Order des strengen Vaters auflehnte. Es herrschte zwischen den Brüdern sowohl Liebe als auch Konkurrenzkampf. Aber wenn es wirklich darauf ankam, stand John auf der Seite Cosmos.
    Nachdem sich Christoph zur Ruhe setzte, übernahm John nur zu gerne die Manufaktur und führte sie geschickt weiter. Doch der Tod des Vaters, später Cosmos und schließlich der Mutter ging nicht spurlos an ihm vorüber. Er wurde äußerst introvertiert.
    Seine Frau schenkte ihm keine Kinder und so starb mit seinem Tod 1630 die Familie Shannon aus, die Manufaktur übernahm ein anderer Geschäftsmann, richtete sie aber zu Grunde.

    Claire Shannon
    Die Schwester Christoph Shannons wuchs nach dem Tod der Eltern in einem Kloster auf. Das tragische Erlebnis verband die Geschwister, zeitlebens stand sie im engen Kontakt mit dem Bruder.
    Im Gegensatz zu ihm entschied sie sich für ein Leben im Kloster. Sie bedauerte diese Entscheidung nie und verlebte eine einfache, aber glückliche Zeit. Ihre Fürsorge und organisatorisches Talent ließen sie über die Jahre zur Oberin des Klosters werden. Für ihren Bruder stand sie stets mit Rat und Tat, soweit dies möglich war, zur Seite.
    Claire Shannon starb 1613.



    Aussehen
    Cosmos ist ein schlanker, hochgewachsener Mann. Er zählt sicher nicht zu den allerkräftigsten Vertretern seines Geschlechts, doch hat er dennoch einen gut gebauten Körper, der schon einige Entbehrungen durchgestanden hat. Er wirkt auch etwas so, als hege er eine leicht asketische Lebensweise. Tatsächlich war er zu Lebzeiten sehr bescheiden, was die Grundbedürfnisse anbelangte, jedoch nicht aus religiösen Überzeugungen.

    Seine selbstsichere Art gibt ihm einen fast schon stolzen Gang. Hoch erhobenen Hauptes geht er seinen Weg und lässt sich durch nichts so schnell beirren. Er strahlt, dank seines Selbstbewusstseins, eine solche Autorität aus, dass manch einer rasch ausweicht, wenn Cosmo ihm entgegen kommt, besonders, wenn dieser gerade wütend ist. Dann nämlich potenziert sich seine Wirkung auf andere.

    Von seiner selbstsicheren Art zeugen auch seine Gesten. Die gesamte Körpersprache sagt aus: hier seht ihr einen Mann, der weiß, was er will, der sich für seine Ziele und Überzeugengen einsetzt. Auch seine brauen Augen sprechen diese Sprache. Sie können einen anderen regelrecht festnageln, starrend, fordernd und unerbittlich können sie sein. Aber sie können auch das vollkommene Gegenteil sein und mitfühlend, freundlich, lebensbejahend und lustig in die Welt blicken. Je nachdem welche Situation vorherrscht und in welcher Stimmung er sich gerade befindet.

    Die dunkelbraunen Haare sind kurz gehalten und korrekt frisiert. Von einem Bart hielt Cosmo nie etwas, auch wenn es zu seiner Zeit fast schon ein Muss war. Dem zum Trotz rasierte er sich stets.

    So war es zumindest, als Cosmo noch als Mensch auf Erden wandelte. Inzwischen hat sich nicht nur sein Erscheinungsbild insofern verändert, dass er das charakteristische weiß-durchsichtige Scheinen eines Geistes hat, sondern sein Wesen hat sich ebenfalls eine Wandlung erfahren. Seine Gestik, vom Gang einmal abgesehen, da er nun natürlich mehr schwebt als geht, ist im Großen und Ganzen gleich geblieben, auch die Ausstrahlung von Autorität sowie die Wirkung seiner Augen, doch generell ist er etwas milder geworden, was sich auch in seinem Gesichtsausdruck niederschlägt.

    Kleidung hat er natürlich nur mehr jene, die er am Tag seiner Hinrichtung getragen hatte. Dies wären eine wollene, dunkelbraune Hose und ein naturweißer Pullover. Beides strahlt Altertümlichkeit aus, dennoch passt es zu ihm. Man könnte sich ihn schwer in einer Jeans vorstellen.

    Für die Augen unsichtbar zeichnen einige Narben seinen körperlosen Körper, Erinnerungen aus seinem früheren Leben und ein Kapitel, über das er bis heute nicht gerne spricht, stammen sie doch von der Folter. Um seinen Hals zieht sich, nur selten zu sehen, wenn er den Kragen des Pullovers beiseite schiebt, eine längliche Zeichnung, die Stelle, an der das Seil des Galgens ihm die Luft abgedrückt hatte.



    Charakter
    Generell ist Cosmo ein sehr energischer Mann, der genau weiß, was er will. Schon als Kind war er sehr selbstbewusst und konnte sich durchsetzen. Etwas, was sich mit zunehmendem Alter auch weiter entwickelt hat. Sein starker Wille hat ihn sich gegen den strengen Vater auflehnen lassen und ließ ihn seinen eigenen Weg finden. Energisch ist auch seine Körpersprache, wenn er über etwas redet, dass ihn begeistert, erregt oder wütend macht, dann hält er Hände und Arme kaum still, sie gestikulieren und unterstreichen seine Worte.

    Mit seinem Willen geht auch ein großer Ehrgeiz einher, der sich aber nicht auf materielle Dinge richtet wie Reichtum, Macht oder Ansehen, sondern auf Wissen. Schon immer strebte er danach und tut fast alles, um neue Erkenntnisse zu bekommen. Nur seine Moral setzt ihm da eine Grenze, was heißen soll, dass er z.B. nicht dafür töten würde. Aber er ist äußerst zielstrebig und kann, um ein bestimmtest Ziel erreichen, manch anderes durchaus vergessen, zu seinen Lebzeiten war das zum Beispiel die ein oder andere Mahlzeit.

    Dessen ungeachtet ist er sehr zuverlässig. Hat er ein Versprechen gegeben, dann hält er es auch, gibt er sein Wort auf etwas, wird er es gewiss nicht brechen. Demzufolge gibt er es auch nicht leichtfertig, sondern er überlegt, was er verspricht.

    Für Cosmo sind Moral und Ehre äußerst wichtige Begriffe, die er sehr ernst nimmt. Er erwartet Respekt, schenkt ihn aber auch jenen, die es wert sind. Das heißt aber nicht, dass er deshalb nicht widersprechen würde, wenn etwas gegen seine Ansichten geht, doch kann man dies auch auf eine höfliche Art und Weise tun und, je nach Art des Gespräches und Wichtigkeit des Besprochenen, kann Cosmo auch mit seiner Meinung zurückhalten, wenn es andernfalls zu respektlos werden sollte.

    Was er jedoch überhaupt nicht erträgt, sind Lügen und Betrug. Wahrheit ist ihm sehr wichtig, in vielerlei Hinsicht. Menschen, die ihn bewusst anlügen, sinken in seiner Meinung äußerst tief. Dabei geht es aber nicht um Notlügen oder irgendwelche Kleinigkeiten, sondern wenn jemand hintergeht und/oder sogar intrigiert. Auch bezüglich des Wissens fühlt er so. Manchmal ist es notwenig, etwas zu verheimlichen aus verschiedenen, gewichtigen Gründen, dann kann auch er stillschweigen, aber wenn jemand Informationen nur deshalb zurückhält, weil er seine Machtposition nicht gefährden will, sieht Cosmo rot. In solchen Situationen pocht er auf die Wahrheit, ungeachtet der Konsequenzen. Für seine Überzeugungen steht Cosmo ein, immer, im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Tod.

    Im Prinzip kann Cosmo als einen Eigenbrötler bezeichnen. Als Kind und Student hatte er einige Freundschaften, doch oft waren sie eher oberflächlicher Natur. Er würde zwar nie ein Menschenleben über seine Forschungen stellen, doch waren sie ihm stets wichtiger als enge Freunde oder sonstige Beziehungen. Wichtig waren ihm einzig der Kontakt zu Tycho Brahe und Johannes Kepler, mit denen er in engem Briefkontakt stand und mit denen er das Wissen über das Universum austauschte.
    Zwar hatte er in seiner „Sturm und Drang“-Zeit auch die ein oder andere Liebschaft, aber keine Frau hielt es besonders lange bei ihm aus, da er die Nächte meist lieber am Fenster verbrachte als im Bett. Er war auch nie derartig verliebt, dass er das geändert hätte.

    Essen sah er eigentlich immer nur als ein notweniges Übel an, so dass er in seiner jetzigen Existenz das Fehlen desselben nicht sonderlich betrauert. Zwar ist auch für ihn der Geruch eines Festmahles verlockend, aber er bedauert nicht wirklich, dass er nicht mehr in den Genuss davon bekommt. Allerdings fehlt es ihm, sich hin und wieder mit einem guten Glas Wein hinsetzen zu können, besonders, wenn es etwas zu feiern gäbe oder er es einfach genießen wollte.



    Besitz
    Als Geist hat Cosmo nur noch einen wirklichen Besitz: sein Wissen. Die restlichen Gegenstände, wie Bücher, Fernglas usw. sieht er eher als geliehen an.

    Weiters sieht man sehr häufig einen Kater an seiner Seite. Dieser scheint sich in keinster Weise daran zu stören, dass Cosmo ihn nicht wirklich streicheln kann oder er auf dessen Schoß sitzen kann. Auch dass die Berührung mit einem Geist eine außerordentliche Kälte hervorruft, scheint dem Tier nichts auszumachen. Er begnügt sich damit, ihn von einem gemütlichen Fleckchen zu beobachten oder sogar wie ein Hund an seiner Seite zu laufen. Allerdings nur, solange er Lust dazu hat, es kommt auch immer wieder vor, dass er für kurze Zeit verschwindet, um auf die Jagd zu gehen.
    Der schon ältere Kater erschien eines Tages plötzlich vor Cosmo und dieser gab dem Tier etwas zu fressen. Seit dem hat er Cosmo wohl als Ernährer auserkoren und verbringt viel Zeit bei ihm. Dabei gibt er sich manchmal sehr neugierig und schaut auf das Geschriebene, als könne er es lesen und verstehen, sodass Cosmo manchmal schon argwöhnte, ob es sich nicht um ein Animagus handelt.

    Nachdem der Kater regelmäßig bei Cosmo zu finden ist, hat er ihn schließlich Kopernikus genannt, in Gedenken an diesen großen Mann. Cosmo füttert ihn und hat stets auch ein Leckerli für den Kater, allerdings würde er nie behaupten, Kopernikus sei sein Besitz.



    Kopernikus




    Stärken und Schwächen
    Cosmos größte Stärke ist wohl seine Ausdauer. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann verfolgt er es, bis er es erreicht hat. Das galt sowohl zu seinen Lebzeiten als auch als Geist. Er gibt nicht so schnell auf, verbeißt sich regelrecht in der jeweiligen Sache.

    Weiters ist in diesem Zusammenhang seine Integrität zu nennen. Er lässt sich nicht bestechen, im Gegenteil findet er allein den Versuch verachtenswert. Daher kann man sich auch sicher sein, dass er nicht die Seiten wechseln wird, nur weil jemand ihm Macht oder Geld verspricht, beides ohnehin Dinge, die für kein keinerlei Wert besitzen.

    Dagegen kann Cosmo allerdings schon mal etwas ungeduldig werden, wenn sich jemand als ausgesprochen kurzsichtig oder verstockt zeigt, besonders, wenn es um etwas geht, das ihm sehr am Herzen liegt. Dann kann er sich schnell in etwas verrennen, sich aufregen und auch laut werden.



    Vorlieben und Abneigungen
    Das, was Cosmo am allerliebsten macht, ist des Nachts am höchsten Turm Hogwarts zu stehen und den Sternenhimmel zu beobachten. Er studiert die Sterne und die Wanderung der Planeten, stellt Thesen auf, verwirft oder vertieft sie. Die Magie, die er zwar nicht selbst beherrscht, aber der ein oder andere Lehrer ist ihm da gerne behilflich, gereicht ihm sehr zum Vorteil, da er dadurch wesentlich besser observieren kann.

    Ansonsten liest er sehr gerne, auch als Geist, weshalb man ihn auch oft in der Bibliothek antrifft. Am meisten interessiert ihn die Geschichte verschiedener Zauberer, da ihm diese Welt als Mensch vollkommen fremd war. Ansonsten liest er natürlich alles zum Thema Astronomie, aber auch Mythologien, da die Sternenbilder häufig danach benannt wurden.

    Die größte Abneigung empfindet Cosmo gegenüber dem Klirren von Ketten. Selbst als Geist überläuft ihm dann ein Schauer. Er versucht, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten, aber dieser Klang ruft schmerzvolle Erinnerungen hervor, die er nur zu gerne verdrängen würde, doch bei diesem Geräusch kommen sie unwillkürlich wieder hervor. Als Geist kann ihn zwar nichts und niemand mehr etwas anhaben, dennoch empfindet er dabei unangenehme Beklemmung, sogar Angstgefühle, gegen die er kaum etwas machen kann.

    Des Weiteren verabscheut er Lügner, Betrüger, all jene, die sich unehrenhaft verhalten. Für sie hat er nichts übrig, würde ihnen auch nicht helfen. Es bedürfte schon eines außergewöhnlichen Grundes, wenn er jemanden bei einer Lüge decken würde.

    Eine weitere Abneigung empfindet er gegenüber Glaubensfanatikern jedweder Religion. Er hat nichts gegen Menschen, die von sich sagen, sie seien gläubig oder sogar streng gläubig, wenngleich er ihnen dann anfangs skeptisch gegenüber steht. Er kann nicht jene leiden, die bar jeder Vernunft auf das geschriebene Wort pochen, sei es nun aus der Bibel, dem Koran oder der Thora. Das hängt natürlich mit seiner Vergangenheit zusammen, spielten doch extrem religiöse Männer eine wichtige Rolle in seinem Leben, leider nicht im positiven Sinne.
    Trotzdem oder gerade deswegen steht er einer Debatte über die Religion nicht abgeneigt gegenüber, solange es auf einer Vernunftbasis aufbaut. Ein absoluter Fanatiker wäre dazu nicht in der Lage, er würde sämtliche Argumente belegen oder widerlegen, indem er aus seinem Glaubensbuch zitiert, ohne es zu hinterfragen. Gegen jene richtet sich seine vollkommene Ablehnung.



    Vorgeschichte
    Der Gang war niedrig und dunkel, nur das unstete Licht der Fackel erhellte die Hindernisse und offenbarte alte, schon etwas verwitterte und Steinschäden aufweisende Treppenstufen, einige Felsbrocken, die Letzteres verursacht hatten, und jede Menge Dreck, Staub und Spinnweben. Die trockene, abgestandene Lust reizte zum Husten, aber der Mann kämpfte dagegen an, es würde nur noch mehr Staub aufwirbeln, als sein Eintreten in diesen vergessenen Gang ohnehin verursacht hatte.

    Die Fackel vor sich herhaltend und damit nicht nur die verborgenen Hindernisse sichtbar machend, sondern auch die vielen Spinnweben schlicht verbrennend und sich damit den Weg freimachend, bewegte sich der Mann vorwärts und weiter in die Tiefe. Sehr weit ging es nicht, nur wirkte es durch die langsame Fortbewegung länger. Nachdem er die Treppe hinter sich gelassen hatte, ging der Gang noch ein Stückchen weiter und er musste den Kopf einziehen, um nicht gegen die Decke zu stoßen. Vor einer eisenbeschlagenen Tür endete schließlich der Ausflug.

    Der Erforscher blieb stehen und wollte die Tür näher betrachten, doch kaum tat er keinen Schritt mehr vorwärts, wurde er von hinten angerempelt. “Oh, tut mir leid. Geht’s nicht weiter?“Über der Schulter des Vorangehenden erschien ein aschblonder Lockenkopf, der schon die ganze Zeit über hinterher gegangen war wie ein Schatten, allerdings alles andere als ein Lautloser. Beständig murmelte er vor sich hin, kommentierte seine Betrachtungen des Ganges und stellte irgendwelche Spekulationen an. Kein Wunder, dass er überhaupt nicht mitbekommen hatte, dass sein stiller Zeitgenosse plötzlich stehen geblieben war.

    Stilson seufzte lautlos auf und verdrehte die Augen. Dieser quirlige, tollpatschige und zerstreute Universitätsfritze strapazierte seine Nerven, angefangen von seiner „Reise-Allergie“. Während ihrer Fahrt hierher hatte er die ganze Zeit genießt und sich geschnäuzt. Wie Stilson das überstanden hatte, ohne dass ihm die Hand ausgerutscht war, war ihm ein Rätsel. Aber leider musste dieser Fritze ihn begleiten oder anders ausgedrückt, Stilson begleitete ihn. Die Universität war der Mäzen dieser kleinen Expedition und Stilson hatte gerade zu große finanzielle Probleme, als dass er diesen Job hätte ausschlagen können.

    Summer, der Universitätsfritze, schob sich unsanft an Stilson vorbei und geriet beim Anblick der Tür in stille Entzückung. Tastend führen seine Finger über die Tür, wieder irgendetwas vor sich hinmurmelnd, ehe er versuchte, sie aufzudrücken. Natürlich schaffte er es nicht. “Lassen Sie mich mal...“ Nun schob Stilson seinerseits den Bücherwurm zur Seite und stieß mit voller Kraft mit der Schulter gegen das Hindernis. Zweimal musste er dies wiederholen, dann bewegte sich die Tür und er konnte sie gänzlich aufstemmen.

    Er wusste nicht ganz genau, was er erwartet hatte, aber als er in den dahinter liegenden Raum trat, war er enttäuscht. Hier waren keine antiken Artefakte, keine Reliquien, kein Gold oder Münzen, nein, da waren nur Regale mit Büchern und sonstige Schriften. Stilson stieß einen halblauten Fluch aus. Er hätte es doch eigentlich wissen müssen, sie erforschten hier eine alte, halb verfallene Kirche, bei der man durch Zufall auf einen zugemauerten Teil gestoßen war, keine Pyramiden oder Grabmäler im Tal der Könige in Ägypten. Hier durfte er nicht darauf hoffen, auf Reichtümer zu stoßen.

    Stilson betrat mit der Fackel in der Hand den Raum und machte seiner Enttäuschung Luft. “Und das ist nun Ihre großartige Entdeckung?!“ Summer blieb völlig unbeeindruckt und trat ebenfalls ein. Als ob Stilson überhaupt nichts gesagt hätte, trat er an eines der Regale, griff vorsichtig nach einem der Bücher und blätterte darin. Das gleiche vollzog er nach kurzer Zeit mit einer Schriftrolle, während Stilson mit der Fackel den Raum besser ausleuchtete, vielleicht entdeckte er ja doch noch etwas Interessantes.

    “Wissen Sie, was das ist?“ Summer wartete eine Antwort überhaupt nicht ab, er hätte ohnehin nur eine abfällige Bemerkung zu hören bekommen, sondern fuhr sofort fort. “Das sind Aufzeichnungen der Inquisition, Zeugenaussagen, Gerichtsberichte, die Urteile... das sind unschätzbare Zeugen der Geschichte!“ Stilson war nicht überzeugt davon, dass sie wirklich auf etwas Unschätzbares gestoßen waren, doch zur Abwechslung behielt er seinen Kommentar für sich. Summer hatte leider die Angewohnheit, in seiner Begeisterung die Worte eines anderen gar nicht mitzubekommen. “Das... das ist unglaublich! Wissen Sie, was das hier ist?!“ Wieder so eine rhetorische Frage, auf die Stilson nicht antworten würde. Woher sollte er auch wissen, was das für Aufzeichnungen waren, die der Universitätsfritze jetzt in die Hand genommen hatte?

    Auf eine Antwort musste er nicht lange warten: “Das sind Aufzeichnungen über Cosmo Shannon! Das sind anscheinend Berichte über die Gerichtsverhandlung...“ “Cosmo wer?“ Er war zwar geschichtlich gut bewandert, auch wenn er kein Bücherwurm war, aber dieser Name sagten ihm trotzdem nichts. Dafür erntete er einen fassungslosen Blick. “Cosmo Shannon war Astronom, stand in engem Kontakt zu Johannes Kepler und Tycho Brahe. Für seine Veröffentlichungen wurde er zum Ketzer erklärt und 1606 erhängt. Man nahm immer an, dass die gesamten Aufzeichnungen verbrannt worden seien... das hier, das ist ein Schatz!“
    Summer war kaum mehr zu bremsen, so aufgeregt hatte ihn sein Begleiter noch nie erlebt. So ganz konnte er diese Begeisterung nicht nachvollziehen, dieser „Schatz“ könnte auch nur immateriellen Wert besitzen. Stilson allerdings war eher auf das Materielle fixiert.

    Die nächsten Tage verbrachten sie, oder eher hauptsächlich Summer, damit, die Schriftstücke zu katalogisieren und zu ordnen. Und in jeder freien Minute las der Studierte in den Aufzeichnungen eines vergangenen Wissenschaftlers...



    Forschungsbericht, 5. Tag, Daniel Summer, persönliche Notizen
    Die Katalogisierung geht gut voran, ein drittel der Schriften wurde inzwischen von mir gesichtet. Scheinbar wurden sämtliche Stücke ohne System gelagert, Aufzeichnungen aus verschiedenen Jahren und Gerichtsverfahren liegen nebeneinander, ohne dass ein Zusammenhang erkennbar wäre. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, jemand wollte die Sachen einfach aus den Augen haben.
    Noch immer unklar ist, warum der Gang vermauert wurde. Warum schafft jemand die Aufzeichnungen erst in einen unterirdischen Raum und macht sich dann noch die Mühe, den Eingang dorthin bestmöglich zu verstecken?


    Forschungsbericht, 8. Tag, Daniel Summer, persönliche Notizen
    Ich kann es immer noch nicht fassen, unter den Schriftstücken befindet sich das Tagebuch von Cosmo Shannon! Die persönlichen Aufzeichnungen und Gedanken eines Mannes, der in der Geschichte fast vergessen wurde. Dieser Quelle nach war er maßgeblich daran beteiligt, dass Kepler seine Gesetze aufstellen konnte. Das sind völlig neue Aspekte!

    Forschungsbericht, 15. Tag, Daniel Summer, persönliche Notizen
    Weitere Berichte über die Gerichtsverhandlung Cosmo Shannons. In einem Protokoll wird von mehreren Briefen gesprochen, die dem Gericht offensichtlich vorgelegen haben. Ich habe große Hoffnung, dass sich diese ebenfalls in diesem Raum befinden.
    Ich hege immer noch die Hoffnung, dass die Tagebuchaufzeichnung von Shannon erklären, warum der Raum versiegelt wurde. Doch noch kein einziger Hinweis..



    Karteiliste der Funde
    Katalognummer 64, Brief von Christoph Shannon, adressiert an die Schwester Claire

    Meine liebe Claire,

    Ich danke für deinen Rat. Das Risiko einzugehen, hat sich als richtig erwiesen. Mein Geschäft hat damit nicht nur sein Tief überwunden, ich kann nun sogar exportieren, weiter als jemals zuvor. So Gott will wird man in naher Zukunft überall im Land mein Tuch tragen.
    Dennoch kann ich nicht glücklich sein, die Sorge um mein Weib grämt mich. Du weißt, welche Schwierigkeiten sie diesmal mit der Schwangerschaft hatte und die Niederkunft ist jetzt nah. Was, wenn es diesmal nicht so einfach geht wie bei meinem Sohn? Ich fürchte um ihr Leben.
    Jeden Tag bete ich. Wenn mein Weib und mein Kind die Geburt unbeschadet überstehen, so schwöre ich, dass das Ungeborene Gott geschenkt werden wird!

    Christoph



    Katalognummer 214, Brief an Cosmo Shannon, unvollständig, Absender unbekannt

    Mein Freund!

    Mit wachsender Sorge las ich deinen letzten Brief. Ich beschwöre dich! Laufe nicht weg und wirf damit deine Zukunft weg! Trotz seiner großen Strenge will dein Vater nur das Beste für dich. Wenn dein Bruder die Tuchmanufaktur übernimmt, wirst du eine gesicherte Existenz haben. Und glaube mir, Theologie zu studieren ist nicht so schlimm, wie du denkst.
    Sträube dich nicht, wenn schon nicht mir zuliebe, dann doch wenigstens für deine Mutter. Sieh es als Möglichkeit, endlich von deinem Vater wegzukommen. Ihr streitet ohnehin nur, aber so wärst du von ihm weg und kannst deinen eigenen Weg gehen. Studier erst Theologie, daneben kannst du dich immer noch mit etwas anderem beschäftigen. Du wirst sehen, du...



    Protokoll der Gerichtsverhandlung, Auszug

    Inquisitor: Sie sind also die Tante. Haben Sie die Familie ihres Bruders häufiger besucht?
    Claire Shannon: Ja, soweit es meine Aufgaben zuließen. Glücklicherweise ist die Entfernung zwischen Kloster und dem Haus meines Bruders nicht so groß, sodass ich sie regelmäßig besuchen konnte.
    I: Dann können Sie uns auch bestimmt etwas über die Kindheit des Angeklagten erzählen.
    CS: Gewiss. Cosmo war schon immer ein sehr aufgewecktes und selbstbewusstes Kind. Am liebsten spielte er zusammen mit seinem Bruder und den anderen Kindern im Freien. Er war ein richtiger Wirbelwind. Wie Jungen so sind, tollten sie umher und Cosmo fielen immer neue Spiele ein.
    I: Führte er die Kinder an?
    CS: Er war beliebt. Er war lustig und sorgte mit seinen Spielen für Unterhaltung und Abwechslung.
    I: Beantworten Sie die Frage! Führte er die Kinder an?
    CS: Nicht immer, aber ja, gelegentlich führte er sie auch an.
    I: Gut. Fahren sie fort.
    CS: Cosmo war ein sehr wissbegieriger Junge, stets hatte er tausend Fragen. Man musste ihm alles genau erklären. Ich habe ihm häufig etwas erklärt, natürlich mit einfachen Worten, seinem Alter gemäß, aber er zeigte schon früh einen scharfen Verstand. Er hörte sich meine Worte an, dachte darüber nach und stellte dann die nächste Frage.
    I: Kurz gesagt, er hinterfragte alles. War das auch bei Bestrafungen der Fall? Hatte Christoph Shannon Probleme, ihn zu disziplinieren?
    CS: Ich muss zugeben, ja, manchmal kam das vor. Cosmo konnte sich mit ungerechtfertiger Autorität nicht abfinden. Wenn man ihm den Grund nannte, ihm sagte, was er falsch gemacht hatte, dann akzeptierte er auch die Strafe.
    I: So sehen Sie das. Ich denke, dass etwas ganz anderes dahinter steckt. Er
    verführte die Kinder und er weigerte sich, seine Eltern zu ehren, indem er ihnen gehorchte! Christoph Shannon war bewiesenermaßen ein gottesfürchtiger Mann, aber sein eigen Fleisch und Blut stellte sich gegen ihn! Ich sage, der Teufel steckte schon als Kind in ihm!
    CS: Was... nein!
    I: Ihr sagt selbst, dass er alles hinterfragte, er stellt die Schöpfung Gottes in Frage! Sein scharfer Verstand wurde ihm vom Teufel gegeben!
    ER gab ihm die Fähigkeit, andere Kinder zu verführen und wer weiß, welche sogenannten Spiele er sich ausgedacht hatte.
    CS: Wie können Sie nur annehmen, dass in einem unschuldigen, kleinen Jungen der Teufel steckt?!
    I: Wagen Sie es nicht, mich belehren zu wollen!
    CS: Ich gebe zu, ich wurde nicht ausgebildet, den Teufeln in all seinen Variationen zu entdecken, aber ich hatte mich schon Gott verschrieben, als Ihr noch in den Windeln lagt. Und ich kenne Cosmo, seit er auf die Welt kam. Nichts deutete jemals darauf hin, dass irgendetwas Unnatürliches an ihm war!
    I: GENUG! Wagt es nicht, mein Urteil anzuzweifeln, oder ihr landet an der Seite eures Neffen, Äbtissin oder nicht!



    Tagebuchaufzeichnung des Cosmo Shannon, Auszüge

    5. Juli 1589

    Schon wieder ein Streit mit Vater. Er will einfach nicht verstehen, dass ich mit Theologie nichts anfangen kann! Warum sollte ich das studieren?! Ich soll doch nur SEINEN Willen erfüllen, wegen irgendeines dummen Schwurs, den er angeblich geleistet hat...
    Und es wird immer schlimmer, ich glaube, so heftig wie heute haben wir noch nie gestritten... Mutter hat sogar geweint. Sie fleht mich an, Vater zu gehorchen, das regt mich nur noch mehr auf.
    Warum muss Vater auch so verdammt stur sein?! Ich ertrage das nicht mehr, genauso wenig wie seinen religiösen Fanatismus! Vielleicht sollte ich doch auf den Rat meines Freundes hören, wenn ich studiere, bin ich weg von hier... das einzig Reizvolle an dieser Option.


    11. November 1591

    Theologie ist immer noch so langweilig wie zu Beginn. Vater macht Druck wegen meiner, nun ja, eher schlechten Noten. Aber ich kann mich kaum zum Lernen durchringen. Ich beschäftige mich lieber mit der Astronomie, da verschlinge ich die Bücher regelrecht.
    Ständig warnen die Professoren vor dem Mann Tycho Brahe. Wenn sie wüssten, dass ich ihm einen Brief geschrieben habe!


    16. Februar 1593

    Vaters Antwort ist heute angekommen. Er ist völlig außer sich, dass ich Theologie aufgegeben habe. Nicht gerade überraschend. Natürlich will er jetzt mein Studium nicht mehr unterstützen, er bezeichnet Astronomie sogar als Blasphemie. Anfangs war ich so wütend, dass ich den Brief zerknüllt und in die Ecke geworden hatte. Jetzt... im Moment ist es mir vollkommen gleichgültig, was er denkt. Ich brauche ihn nicht, ich kann auch ohne ihn auskommen. Auch ohne sein Geld. Wie gut, dass ich vorher schon daran gedacht habe. Ein Kommilitone hat mir eine kleine Stelle bei einem Sekretär besorgt. Es ist nicht viel, aber es wird genügen.


    3. Mai 1599

    Ipswich. Hier bin ich also gelandet. Es ist nicht viel mehr als ein Kaff, doch sie haben eine Universität, eine kleine, aber immerhin habe ich endlich eine gute Stellung gefunden. Vater ist natürlich alles andere als begeistert, dass ich Astronomie und Mathematik lehre.
    Tycho schrieb, dass er nach Prag gehen würde, nachdem ihm die finanziellen Mittel gekürzt wurden. Kaiser Rudolf II lässt eine Sternwarte für ihn bauen. Manchmal beneide ich ihn.


    30. Januar 1600

    Vater ist tot. Ich sollte trauern, doch ich fühle nichts. Die letzten Jahre haben wir kein Wort mehr miteinander gewechselt, ich wusste nur von Mutter, was er dachte. Jetzt ist er auf immer fort. Ich sollte trauern... Bin ich so hart geworden? In mir ist nur Leere.


    24. Oktober 1601

    Ein schwarzer Tag... mein Freund Tycho Brahe ist tot. Ich kann es kaum glauben. Irgendeine Vergiftung. Er ist fort, dieses Genie seines Faches. Sein Assistent Johannes Kepler wird sein Nachfolger. Er ist ein guter Mann, nur 2 Jahre älter als ich. Er will Brahes Werk fortsetzen und ich werde ihn, soweit es mir möglich ist, darin unterstützen.


    2. Februar 1606

    Sie haben mir erlaubt, in meinem Tagebuch zu schreiben. Ich bin überrascht, der Inquisitor ist nicht gerade ein Mann der Freundlichkeit. Glauben sie, dass ich hier ein Geständnis aufschreiben würde? Wohl kaum, ich habe nichts zu gestehen, nichts zu widerrufen und nichts zu bereuen. Ich bin guten Mutes, dass die das auch bald einsehen. Meine Thesen sind aus der Vernunft geboren, es bedarf schon mehr als nur diese haltlosen Beschuldigungen, um sie mir auszutreiben. Ich habe viel Zeit damit verbracht, sie aufzustellen, hundertmal habe ich die Berechnungen überprüft. Ich bin mir meiner Sache sicher. Da wird nicht so ein komischer Kauz auftauchen und einfach behaupten, sie seien falsch, nur weil sie ihm nicht in den Kram passen!


    10. Februar 1606

    Leider entwickelt sich das Ganze nicht so, wie ich gehofft hatte. Die Vernehmung meiner Tante hatte nicht die gewünschte Wirkung, sie haben sogar alte Briefe als Beweise angeführt! Ich frage mich, wo sie diese herhaben. Sie müssen in meinen persönlichen Sachen gekramt haben. Das darf mich eigentlich nicht überraschen. Ich wusste überhaupt nicht mehr, dass ich die Briefe aufgehoben hatte. Und nun werden sie gegen mich verwendet in einer Farce eines Prozesses! Sogar die Schwangerschaft meiner Mutter haben sie als angebliche Verbindung zum Teufel aufgezählt, nur weil sie nicht reibungslos verlaufen ist. Ich fasse es einfach nicht.
    Ich wundere mich, dass sie mich nicht schon längst gefoltert haben. Vielleicht wirkt der kleine Einfluss meiner Tante doch. Aber jeden Tag höre ich die Schreie der anderen Angeklagten, die weniger Glück haben. Ihre Stimmen hallen durch die Gänge und erzählen von furchtbaren Qualen. Sie lassen das zu. Ich weiß, warum sie das tun, sie machen den anderen Gefangenen Angst, genau das wollen sie. Sie haben ihr Ziel erreicht. Mir läuft jedes Mal eine Gänsehaut den Rücken hinunter, wenn ich die Schreie höre. Werde ich auch genauso standhaft sein, wenn sie mir das Wortgeständnis gewaltsam entreißen wollen?


    Februar.... März?

    Ich weiß nicht welcher Tag heute ist sie haben es getan sie haben mich der Folter ausgesetzt. Ist es jetzt ein Tag her... mehrere? Wie lange...? Ich weiß es nicht. Die Zeit ist bedeutungslos geworden. Ich kann kaum glauben, dass ich nicht nachgegeben habe...Oder habe ich? Ich weiß es nicht. Ich wünschte, ich könnte mir noch sicher sein. Schmerz alles tut weh jeder einzelne Knochen, jedes Fleckchen meiner Haut. Nur Schmerz.. die Welt besteht nur noch aus Qualen. Ich will nicht daran denken. Aber ich überstehe nicht noch mal so etwas. Aber ich kann doch nicht alles aufgeben, woran ich glaube! Bleibe ich dabei, ist das mein Tod. Aber
    ich will leben!



    ~~~~~~~~~


    Der Tag der Hinrichtung begann mit einem strahlenden Sonnenaufgang. Völlig ungerührt zwitscherten die Vögel und begrüßten fröhlich den Morgen. Ich stand in meiner Zelle und lugte durch das kleine Fenster hinaus, durch die dicken Gitterstäbe, die selbst jeden Gedanken an Flucht zunichte machten. Davon abgesehen wäre ich wohl gar nicht in der Lage gewesen. Die letzten Tage waren der Hölle auf Erden gleichgekommen und ich tat alles, um die Erinnerung daran zu verdrängen, doch bei den Schmerzen ging das nicht. Ich schloss die Augen, doch der Wirklichkeit konnte ich nicht entfliehen. Vor meinem geistigen Auge erschien die Szene, die sich mir eingebrannt hatte: Der Inquisitor hatte eine flammende Rede gehalten und mit den Worten geschlossen, die mein Todesurteil bedeuteten. Tod durch den Strang, Tod für den Ketzer, Tod für seine Ideen.

    Ich öffnete die Augen wieder, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sie alle boten keinerlei Zuflucht. In mir stritten, nicht zum ersten Mal, die unterschiedlichsten Gefühle. Ich klammerte mich ans Leben und wollte dennoch nicht nachgeben, meine Wahrheiten nicht widerrufen, nur um das Weltbild einiger sturer Köpfe nicht ins Wanken zu bringen. Wenn ich daran zurückdachte, welche Beweise sie für mein Ketzertum herangeschafft hatten, nur um meine veröffentlichen Thesen kümmerten sie sich kaum. Da beriefen sie sich einfach auf die Bibel. Einfältige Narren!

    Näher kommende Schritte durchbrachen meine Gedanken und ein Schauer ging durch meinen Körper. Mein Innerstes krampfte sich zusammen, doch ich biss die Zähne zusammen. Ich drehte mich zur Tür und erwartete die Männer, die mich abholten. Die Angst machte sich in mir breit und ich konnte nichts dagegen tun, so sehr ich auch versuchte, sie zu unterdrücken. Die Schritte kamen immer näher, bedrohlich, das Unvermeidliche ankündigend.

    Ringe klirrten, der Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt, dann öffnete sich die schwere Tür. Der bärtige, grimmige Mann sah mich schweigend und unbarmherzig an. Er sprach kein Wort, aber sein Blick genügte, um mich in Bewegung zu setzen. Draußen, im Fackellicht, erwarteten mich zwei weitere Wachen, die mich in die Mitte nahmen. Der Weg erschien mir lang und qualvoll, doch kaum trat ich hinaus ins Licht, wünschte ich, er wäre noch viel länger gewesen.

    Grob wurde ich auf einen bereits wartenden Karren geschubst und an einen in der Mitte der kleinen Ladefläche befindlichen Pfahl festgebunden. Das Herz pochte hart in meiner Brust, während ich gleichzeitig das Gefühl hatte, ein eiserner Ring würde mir die Luft abschnüren. Ich hatte keine Augen für die Schönheit des beginnenden Tages, kein Gehör für die vielen fröhlichen Vogelstimmen, ich nahm überhaupt nichts mehr war.

    Mit einem Ruck ging es vorwärts und wieder wünschte ich, der Weg würde ewig dauern und gleichzeitig hielt ich diese Dauer nicht aus, nichts konnte schlimmer sein, als das Warten auf das Ende. Der Wagen rumpelte über die Straße und als er um eine Kurve bog, erhob sich vor mir der Marktplatz, der diesmal als Todesplatz fungierte. Die Menschen erwarteten mich bereits, sie würden sich über dieses Ereignis erfreuen, es war eine willkommene Abwechslung für den Pöbel.

    Der Ring um meine Brust zog sich immer enger, mein Herz pochte inzwischen in meinem Hals, sodass ich kaum Schlucken konnte, obwohl meine Kehle schon vollkommen ausgedörrt war. Mein ganzer Körper verkrampfte sich und meine Finger krallten sich in das Holz, an das ich gefesselt war. Meine Augen fixierten den Galgen und den großen, mit einer schwarzen Kapuze verhüllten Mann, der schon auf mich wartete. Das Grölen der Menge ging an mir vorbei, ihre Beschimpfungen konnten den Orkan meiner Angst nicht durchdringen. Sie warfen mit Obst und Gemüse nach mir, besudelten die frische Kleidung, die mir meine Tante für diesen Tag gebracht hatte. Wenn ich schon dem Tod ins Auge blicken musste, dann nicht in zerfetzen, blutbefleckten Kleidern...

    Ich reagierte nur, wenn mich etwas ins Gesicht traf, ansonsten versuchte ich mir klar zu machen, dass ich nach dem Willen eines störrischen Inquisitors in einigen Minuten sterben sollte. Der Gedanke kam mir vollkommen unwirklich vor, selbst als der Wagen vor dem Galgen hielt, ich vom Holz befreit wurde und vom Karren hinunterstieg. Unwirklich oder nicht, als ich vor den Stufen stand, den Henker über mir sehend, brach ich beinahe in Panik aus.

    Ich spürte eine starke Hand, die meinen Arm umschloss und mich die Stufen hinauf schob, Widerstand zwecklos. Mein Herz klopfte jetzt so schnell und stark, dass ich schon glaubte, vorher an Herzversagen zu sterben. Das blieb mir leider verwehrt. Ich wurde an die Stelle in der Mitte geführt, nun sah ich direkt auf die Menschen vor und unter mir. Manche sahen fast teilnahmslos, andere mitfühlend, aber die meisten voller Verachtung zu mir auf. Ihre Beschimpfungen hatten nicht aufgehört, doch es war nur ein dumpfes Brummen, übertönt vom Rauschen meines Blutes in den Ohren.

    Der Henker trat an mich heran, meine Hände verkrampften sich ineinander und mein Atem ging schneller, zwanghafter. Gerade, als er die Hände hob, um mir ebenfalls eine schwarze Kapuze über den Kopf zu ziehen, sah ich mitten unter dem Pöbel ein kleines Mädchen auf den Schultern eines Mannes, vermutlich ihres Vaters. Es blickte mich unverwand an und obwohl, oder gerade weil es noch so jung war, ging mir der Blick durch Mark und Bein. Sie konnte unmöglich den wahren Ernst dieses Ereignisses begreifen, aber sie sah mich mit so wissenden Augen an, dass es mir die Nackenhärchen aufstellte. Dann streifte mir der Henker den Stoff über die Augen und alles wurde dunkel.

    Die Finsternis machte alles nur noch schlimmer, meine Eingeweide schienen sich verknotet zu haben und in immer kürzeren Abständen holte ich Luft. Um nicht das Gefühl von Blindheit zu haben, schloss ich die Augen. Ich versuchte, einige schöne Momente meines Lebens heraufzubeschwören, aber der Strick, der mir um den Hals gelegt wurde, machte es nicht gerade einfach. Er wurde angezogen und drückte bereits gegen meine Kehle, ohne mir die Luft abzuschnüren.

    Ich rief mir ins Gedächtnis, warum es soweit gekommen war und jetzt verfluchte ich mich selbst, nicht nachgegeben zu haben, nicht auf den Rat meiner Familie gehört zu haben, so stur gewesen zu sein. Ich liebte doch das Leben! Und wofür gab ich es jetzt auf?! Tausend Gedanken rasten durch mein Bewusstsein und doch konnte ich keinen Klaren fassen. Ich wollte aufschreien, widerrufen, alles tun, um dem Tod zu entrinnen und doch kam kein einziger Laut über meine trockenen Lippen.

    Von Fern, gedämpft, drang das Geräusch des Trommelwirbels an mein Ohr. Eine Wache hatte gesagt, ich solle locker sein, dann würde es schnell vorbei sein. Aber wie sollte man in so einer Situation locker sein?! Sämtliche Muskeln in meinem Körper waren zum Zerreißen angespannt und ich konnte nicht einmal meine Faust lockern, sodass sich meine Finger nicht mehr in die Handflächen bohren würden. Ich habe mir nie wirklich den Sonnenaufgang angesehen... Vollkommen unsinnigerweise schoss mir dieser Gedanke durch den Kopf. Es stimmte, ich hatte oft die gesamte Nacht gearbeitet, doch der Sonnenaufgang ging entweder unbemerkt an mir vorbei oder ich hatte ihn einfach verschlafen. Ausgerechnet jetzt fiel mir das ein und ich bedauerte, dass ich es nicht nachholen konnte, dass ich nicht zu schätzen gewusst hatte, was mir geschenkt worden war.

    Auf einen Schlag hörten die Trommeln auf, unwillkürlich kniff ich die Augen zusammen, dann verlor ich den Boden unter den Füßen. Aber es war nicht gleich vorbei, ich hatte mich derartig verkrampft, dass mein Genick nicht gebrochen war. Stattdessen schnürte mir der Strick die Luft an, verzweifelte kämpfte ich um Atem, strampelte mit den Füßen, um irgendwo Halt zu finden, der nicht zu finden war. Bunte Punkte tanzten vor meinen Lidern, während der Drang nach Luft immer stärker wurde. Ich wollte noch nicht sterben! Mein Herz schlug immer schneller, dann wurde es langsamer, mein Bewusstsein schwand dahin, bis mich endgültig Dunkelheit umfing...


    ~~~~~~~


    Cosmo erwachte in seinem Bett. Als er die Augen aufschlug, sah er die wohlbekannte Decke über sich, das helle Licht des Tages schien durch das Fenster hinein und erhellte den Raum. Mit einem Ruck setze er sich auf und fasste an seinen Hals, aber da war kein Strick, nichts, was ihm die Luft abschnüren würde. Dennoch brauchte es einige Sekunden, bis ihm das auch wirklich bewusst wurde. Es war ein Traum, es musste ein Traum gewesen sein. Aber die Bilder standen noch so deutlich vor seinen Augen, dass es Cosmo vorkam, es tatsächlich erlebt zu haben.

    Er schwang die Beine aus dem Bett und versuchte, das beklemmende Gefühl abzuschütteln. Da träumte er doch tatsächlich von seiner eigenen Hinrichtung als Ketzer, das war doch verrückt! Warum sich derartig wahnsinnig machen, dass man auch noch im Schlaf davon heimgesucht wurde. Das war doch gar nicht nötig. Cosmo schüttelte den Kopf, doch die Bilder seines Traumes widersetzen sich aller Vernunft und blieben bestehen, wollten nicht weichen.

    Um sich abzulenken, stand Cosmo auf und begann weiter, an seinen Forschungen zu arbeiten. Ihm fiel keinerlei Veränderung auf, ihm wurde nicht bewusst, dass er keinen Hunger verspürte, keinen Durst oder sonstiges Verlangen. Er rechnete, verwarf, schrieb neue Thesen auf, berechnete neu und in der Nacht besah er sich die Sterne, vollkommen konzentriert. Hin und wieder legte er sich hin, wenn er nicht weiter kam und eine Pause brauchte. Dass er nicht wirklich schlief, sondern nur vor sich hin döste, wurde ihm nicht bewusst. Erst, als zwei Männer in sein Haus eindrangen, schrak er auf und wurde wieder mit der äußeren Welt konfrontiert.

    Wütend ging er ihnen entgegen und mit wüsten Beschimpfungen und energischen Gesten wollte er sie aus seinem Haus verjagen, doch sie reagierten überhaupt nicht auf ihn. Zunächst nahm ihm das komplett den Wind aus den Segeln, dann steigerte sich seine Wut nur noch mehr. Da standen die Zwei und unterhielten sich, als ob Cosmo nicht nur nicht anwesend wäre, sondern als würde ihnen das Haus gehören! Da platze ihm der Kragen und er wollte einen der beiden Männer packen und hinauswerfen, doch er griff mitten durch ihn hindurch.

    Ungläubig besah sich Cosmo seine Hände, wieso fuhr er durch den Körper dieses Mannes hindurch, als sei dieser nur ein Hirngespinst?! Jener reagierte überhaupt nicht auf seinen Angreifer, nur schüttelte er sich, als liefe ein Schauer durch seinen Körper. Es zieht, meinte er. Immer wieder versuchte Cosmo, den Mann anzufassen, doch jedes Mal misslang es. Langsam zweifelte er ernsthaft an seinem Verstand, zumal die Zwei inzwischen über den früheren Besitzer des Hauses sprachen, der vor einiger Zeit hingerichtet worden war... erhängt. Sie sprachen von ihm!

    Cosmo wich entsetzt zurück, war das ein übler Scherz?! Eher zufällig traf sein Blick den Spiegel, der ihm direkt gegenüber hing. Irgendetwas fehlte, aber erst nach einigen Momenten wurde ihm bewusst, was es war: er selbst. Er sah die Wand hinter sich, die Möbel, aber nicht sich selbst. Langsam ging er auf den Spiegel zu, aber das Bild änderte sich nicht, selbst dann nicht, als er die glatte Oberfläche fast mit seiner Nasenspitze berührte.

    Er schluckte und trat wieder zurück. Ungläubig sah er sich um, aber wie hatte sich seine Umgebung verändert! Oh, sie war noch die selbe, die Möbel waren da, wo sie immer standen, doch überall hingen Spinnweben, Staub lagerte, alles war dreckig und sah aus, als wäre schon sein geraumer Zeit niemand hier gewesen. Panik ergriff Cosmo, wieder drängten sich Bilder des längst vergessenen Traumes vor. Aber das konnte nicht wahr sein, das durfte einfach nicht wahr sein. Sein Entsetzen wurde immer größer, dann kämpfte sich die Vernunft wieder nach oben.

    Es musste eine logische Erklärung dafür geben oder zumindest würde er widerlegen können, dass es diese Gerichtsverhandlung gegeben hatte und natürlich diese angebliche Hinrichtung. Die zwei Männer, die inzwischen weiter ins Haus eingedrungen waren, vollkommen vergessend, trat Cosmo hinaus. Das Licht blendete ihn im ersten Moment, doch unbeirrt ging er weiter. Hätte er an sich herabgesehen, er hätte bemerkt, dass sein Körper ein durchsichtiges, leicht strahlendes Weiß angenommen hatte.

    Jedem, dem er begegnete, ausweichend, weil niemand ihn zu bemerken schien, schritt Cosmo zielstrebig zum Rathaus. Wenn es Materialen gab, dann mussten sie dort zu finden sein. Ohne sich noch damit aufzuhalten, irgend jemanden zu fragen, er hätte ohnehin keine Antwort erhalten, machte er sich auf die Suche und fand schließlich den Raum, wo sämtliche Akten gelagert wurden. Wie ein Wilder durchstöberte er die Blätter und schließlich fand er, was er gesucht hatte.

    Er traute seinen Augen nicht, aber da war alles: die alten Briefe, die Zeugenaussagen, Protokolle der gesamten Verhandlung. Er las die Worte und hörte wieder die Stimme des Inquisitors. Langsam, ganz langsam kam ihm zu Bewusstsein, dass sein Traum tatsächlich passiert war... er war tot. Dieser Erkenntnis folgte Unglaube, das war ein Ding der Unmöglichkeit.

    Dem Unglauben folgte Zorn, unbändige Wut machte sich in ihm breit. In wilder Raserei riss er die Bücher aus den Regalen, die Blätter flogen durch die Luft und lauthals ließ er seinem Ärger freien Lauf. Zu guter Letzt stieß er sogar die Regale um, bis alles in einem unglaublichen Durcheinander am Boden lag. Ein Bild der Zerstörung. Es tat gut, es war befreiend, wenngleich er noch immer nicht akzeptieren konnte, nicht wollte, was ihm diese Akten gesagt hatten. Er haderte mit dem Schicksal, mich sich selbst, seinen Entscheidungen, seinem ganzen Leben, aber es nutzte alles nichts. Verzweiflung mischte sich in seine Wut, seinem Hadern, aber irgendwann machte sich Resignation breit.

    Der einstmals so energische Mann verließ das Rathaus mit hängenden Schultern. Zurück ließ er einen Raum in totalem Chaos und eine fassungslose Mannschaft, die sich kaum traute, das eigentlich leere Zimmer zu betreten, in dem scheinbar der Teufel wütete. Der Anblick, der sich ihnen schließlich bot, als wieder Ruhe eingekehrt war und sie es endlich wagten einzutreten, schien ihre These zu bestätigen. Furcht ergriff sie und sie schafften alles in einen kleinen, unterirdischen Raum einer Kirche, in der Hoffnung, damit den bösen Geist zu vertreiben.


    ~~~~~


    Ich wusste nicht, wie lange ich durchs Land gestreift war, ziellos und orientierungslos. Ich wusste nicht mehr, wer ich war oder auch nur was ich war, ich wusste nur, dass kein Mensch mich zu sehen vermochte und ich fasste einfach durch alles und jeden durch. Wie es mir gelungen war, die Bücher aus den Regalen zu schmeißen, wusste ich selber nicht. Ich hatte später ein oder zweimal versucht, etwas anzufassen, aber ich glitt einfach hindurch. Inzwischen war es vollkommen unwichtig geworden. Es interessierte mich nicht mehr, es gab absolut nichts, was mich aus meiner Lethargie herausreißen könnte. Zumindest glaubte ich das.

    Ich streifte durch einen Wald, die Bäume glitten an mir vorbei, ohne dass ich wirklich Notiz von ihnen nahm, als ich plötzlich eine Stimme hörte. "Warum so trübsinnig?" Ich war es schon gar nicht mehr gewohnt, dass mich jemand ansprach, sodass ich mich auch nicht angesprochen fühlte. Dennoch sah ich mich um, wer da gesprochen hatte. Ich brauchte nur den Blick zu heben, da sah ich in das Gesicht eines verhutzelten, kleinen Weiblein, die mich direkt anzusehen schien.

    Ich drehte sich um und sah hinter mich, da ich natürlich davon ausging, dass sie nicht mich meinen konnte, sondern jemanden hinter mir, aber da war keiner. Verwirrt sah ich wieder zu der Alten. "Redet... redet Ihr mit mir?" Ich unterdrückte einen Funken Hoffnung, sie meinte bestimmt nicht mich, wahrscheinlich sprach sie nur mit sich selbst, wahrscheinlich hörte sie mich gar nicht. Aber ihre Antwort belehrte mich eines Besseren.

    "Natürlich spreche ich mit Euch! Ihr seid wohl noch nicht lange tot?" Mürrisch klang die Frau, gereizt und abweisend, und doch auch mitfühlend. Sie legte den Kopf schief und kniff die Augen zusammen, als sie mich ansah, wobei sie den Kopf anheben musste, reichte sie mir doch gerade mal bis zur Brust. Ich konnte es noch immer nicht fassen, dieses Weiblein, das anscheinend Kräuter gesammelt hatte, den Korb in ihrer Hand deutend, sah mich tatsächlich! Vor Überraschung brachte ich zunächst kein Wort mehr heraus, das war ihr jedoch Antwort genug. Sie nickte wissen und, zu meiner Verwirrung, mischte sich deutliche Verachtung in ihren Blick. "Tot, und dann auch noch ein Muggel!"

    Sie schüttelte den Kopf und widmete sich wieder ihren Kräutern, bückte sich und pflückte, mich scheinbar von einem Moment auf den anderen vergessend. Ich jedoch stand da und begriff überhaupt nichts mehr. Wieso konnte dieses Weiblein mich sehen, warum war sie nicht überrascht, dass ich tot war, und was um alles in der Welt war ein Muggel?! Ich war so verwirrt, dass ich immer noch nichts sagte, die Alte einfach nur beobachtete, aber als diese keine Anstalten machte, auf mich zu reagieren, sprach ich sie an.

    "Verzeiht, aber... wieso könnt Ihr mich sehen? Und was ist ein Muggel?" Die Frau seufzte auf, richtete sich ächzend auf und sah mich an. "Ich sehe Euch, weil ich keiner dieser Muggel bin." Verächtlich spie sie aus und mir direkt vor die Füße, sodass ich unwillkürlich auswich, obwohl es mich natürlich gar nicht treffen konnte. Aber Reflex war nun mal Reflex. "Muggel sind nicht magische Menschen."

    Das war eine Erklärung, doch ich konnte nicht viel damit anfangen. Ich begriff nur, dass die Alte diese Muggel nicht besonders leiden konnte und allem Anschein nach gehörte ich auch dazu. Doch ich gab nicht auf, jetzt, wo ich endlich könnte die Antworten bekommen konnte, die mich insgeheim so lange gequält hatten. Die kleine Frau kümmerte sich schon wieder um ihre Angelegenheiten, doch ich machte neuerlich auf sich aufmerksam. "Nicht magische Menschen, also seid Ihr... ein magischer Mensch? Was meint Ihr damit? Warum könnt Ihr mich sehen und was bin ich??"

    Das verhunzelte Gesicht tauchte neuerlich aus der Tiefe auf und wandte sich mir zu. Sie schien zu begreifen, dass sie, wollte sie ihre Ruhe haben, besser die Fragen beantwortete. "Was soll ich schon meinen, ich bin eine Hexe, ich besitze Zauberkräfte. Die Muggel wissen kaum von unserer Welt, aber es gibt sie. Und in unserer Welt gibt es mehr, als ihr glaubt. Und Ihr, mein Freund, seit tot, gestorben, aber Ihr seid nicht hinübergegangen in eine andere Welt, sondern hier geblieben, warum auch immer. Ihr – seid – ein – Geist!" Die letzten Worte sprach sie mit Betonung aus und bei ‚Geist’ tippte sie mir direkt gegen die Brust. Doch natürlich ging ihre Hand hindurch, dennoch sah ich an mir herab und machte unwillkürlich eine sachte Rückwärtsbewegung mit dem Oberkörper. So ganz hatte ich mich immer noch nicht daran gewöhnt. Würde ich mir jemals daran gewöhnen können?

    Die Alte wartete diesmal, ob ich noch weitere Fragen hatten, bevor sie sich ihren Kräutern zuwandte. Ich musste erstmal über das Gesagte nachdenken, dann fiel mir die Diskrepanz in ihren Worten auf. "Aber die Menschen... Muggel... wissen von Hexen. Die Inquisition... " Energisch wurde ich unterbrochen. "Pah! Inquisition! Die finden kaum mal eine echte Hexe, sie verbrennen und ertränken Muggel, die nur das Pech hatten, etwas mehr über die Heilkräfte der Natur zu wissen als andere, oder noch geringere Vergehen begangen hatten. In den seltenen Fällen, wo diese Herrschaften eine echte Hexe ausfindig machen, benutzt sie ihre Fähigkeiten und sie überlebt."

    Das Weiblein hatte wirklich nicht viel für Muggel übrig und von der Inquisition hielt sie offensichtlich überhaupt nichts. Nun ja, zumindest in diesem Punkt waren wir uns einig, hatte ich schließlich auch meine Schwierigkeiten mit dieser Institution gehabt. Aber glauben, dass es wirklich Hexen gab? Geister? Ich hatte inzwischen schon einiges erlebt, aber meinem Verstand widerstrebte es immer noch, so etwas zu glauben. Ich hatte seit jeher mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Tatsachen gestanden und jetzt das? Es fiel mir schwer, selbst in seiner Lage.

    Die verhutzelte alte Frau sah mir an, wie ich mit mir kämpfte und schließlich erbarmte sie sich meiner. "Geht nach Hogwarts, dort werdet ihr Antworten auf all Eure Fragen bekommen. Geht einfach in diese Richtung, Ihr werdet schon hinfinden." Damit war es für sie allerdings wirklich getan, sie wandte sich ab und sammelte wieder ihre Kräuter. Ich hatte zwar keine Ahnung, wer oder was Hogwarts jetzt schon wieder war, aber da ich ohnehin nichts zu verlieren hatte, ging ich nach kurzem Zögern in die Richtung, die sie mir gewiesen hatte. Viel hatte sie zwar nicht gesagt, aber sie hatte mir dennoch viel Stoff zum Nachdenken gegeben.


    ~~~~~


    Wie ich es so oft tat, schaute ich hinauf zum Himmel, stellte das Objektiv des Teleskops neu ein und suchte nach der Position des Planeten, den ich auch gestern beobachtet hatte. Als ich ihn schließlich fand, verglich ich die Daten. Ja, er war tatsächlich rückläufig. Ein Zentaur würde jetzt wohl irgendetwas von der Auswirkung dessen von sich geben, ich begnügte mich mit der Kenntnisnahme.

    Hier, am höchsten Turm des Schlosses, hatte ich eine sehr gute Aussicht. Hier wurden auch die Schüler unterrichtet, dann war ich selten zugegen, um nicht zu stören. Außerdem wurde es dann doch ein wenig eng hier oben. Ich war am liebsten hier, wenn ich alleine war. Auch heute war die gesamte Nacht hier gewesen, jetzt konnte ich den Sonnenaufgang beobachten. Früher hatte ich keine Augen dafür gehabt, aber ein Schwur, den ich mir selbst gegeben hatte, ließ ihn jetzt in den Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit treten.

    Versonnen beobachtete ich, wie der Himmel sich langsam grau färbte, die Strahlen der Sonne langsam hinter dem Horizont hervorkrochen und alles in rosanes Licht tauchten. Einige Minuten verharrte ich so, ehe ich meinen Beobachtungspunkt wieder verließ. Das Schloss würde bald erwachen, die Luft sich füllen mit den Rufen, Lachen und auch Weinen der Schüler, den mahnenden Worten der Lehrer und leider auch mit dem Toben von Filch und dem Krach, den Peeves mit Vorliebe veranstaltete. Kurzum, es füllte sich wieder mit Leben.

    Ich war inzwischen schon viele Jahre an diesem Schloss, seit mich die alte Frau nach Hogwarts geschickt hatte. Es hatte gedauert, bis ich es endlich gefunden hatte, hatte sie mir schließlich nur eine ungefähre Richtung angegeben, aber die Suche hatte sich gelohnt. Wie sie es gesagt hatte, fand ich hier Antworten auf alle Fragen, die mir auf der Seele brannten. Hier entdeckte ich eine vollkommen neue Welt. Der damalige Direktor war sogar so freundlich, mich hier im Schloss leben zu lassen und mit meinen Forschungen fortzufahren. Auch seine Nachfolger waren so großzügig, weshalb ich inzwischen zu einem festen Bestandteil von Hogwarts geworden war.

    Ich schwebte die Treppen hinunter. Ich hätte auch einfach durch die Decke schweben können, aber manche menschliche Angewohnheiten hatte ich einfach nicht ablegen können. Kopernikus erwartete mich am Fuß der Treppe, er hatte ganz offensichtlich auf mich gewartet. Er saß da und kaum dass ich sichtbar wurde, ließ er ein leises Miauen von sich hören. Er hatte eine Maus gefangen und wartete auf Lob. Manche Dinge waren wohl bei allen Felidae gleich, ob nun weiblich oder männlich. Ich lächelte dem Kater zu. “Ich gratuliere zur erfolgreichen Jagd.“ Das genügte Kopernikus schon, um zufrieden zu schnurren, seine Beute schließlich ins Maul zu nehmen und neben mir herzutrotten, als ich mich durch die noch stillen Korridore bewegte.



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