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 Gemeinschaftsraum
Arne Cadness Offline

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Beiträge: 50

07.04.2006 16:09
Sozialstation - Gryffindor Gemeinschaftsraum Antworten
Von Gryffindor Gemeinschaftsraum - Endlich wieder "zuhause"!

Ich drehte mich noch einmal kurz um und winkte den anderen. Dabei zwinkerte ich Kyra zu, die mir fast wehleidig nach sah. Doch ich war der Kapitän und hatte mich um alle meine „Schützlinge“ zu kümmern. Zumindest redete ich mir das ein, damit ich mir meine plötzliche Laune dieser nervigen, immer rum meckernden und noch dazu männerfeindlichen Kuh zu helfen. Doch so wirklich hatte ich nichts gegen sie. Und wahrscheinlich würde mir Samantha sogar fehlen, wenn sie während dem Training nicht ständig ihre Anfälle hätte.

Ich beeilte mich, wenn ich zulange brauchte war sie womöglich schon im Schlafsaal verschwunden und wäre umsonst gelaufen. Und das wollte ich auf keinen Fall riskieren. Der Waschraum roch wie immer unvergleichlich gut. Ich ging zu dem kleinen Schrank hin, in dem die frischgewaschenen Handtücher verstaut waren. Ich zog eines in blau heraus. Komisch, dass ich mir über die Farbe Gedanken gemacht hatte, aber irgendwie hatte ich das Gefühl Sam würde ein blaues Handtuch ehr annehmen als ein Rosafarbenes.

Auf dem Rückweg rannte ich schon fast. Im Gemeinschaftsraum angekommen zügelte ich meinen Schritt jedoch und ging gemächlich auf das dunkelhaarige Mädchen mit dem finsteren Blick zu. Vor ihr angekommen, legte ich sanft das Handtuch über ihren Kopf und kniete mich vor sie. „Du solltest nicht so nass hier herum sitzen. Sonst wirst du noch krank! Ist dir nicht kalt?“ Führsorglich lächelte ich Samantha an. „Ich kann dir auch noch eine heiße Schokolade und etwas zu essen auftreiben. Irgendwo werde ich schon was finden.“ Schon drängte sich mir das unangenehme Bild eines Hauselfen auf. Ich zauderte, ließ mir aber nichts anmerken. Zur Not konnte ich ja auch noch bei Rosa ein paar Kekse klauen.

„Zu erst trage ich jetzt aber erst mal keinen Koffer in den Schlafsaal, wenn es gestattet ist!“ Ich zwinkerte Samantha zu. Sie konnte sehr eigenwillig sein und ich rechnete fast mit Widerspruch. Doch auch mit Wiederstand würde ich mich wohl nicht davon abbringen lassen, ihre Koffer zu tragen. Also nahm ich ihre Koffer ohne auf eine Antwort zu warten und stieg damit die Treppe zum Mädchenschlafsaal hinauf. Gentlemanlike klopfte ich an. Doch nichts rührte sich also machte ich die Türe auf und stellte den Koffer darin ab. Wieder auf dem Weg zu Samantha sprang ich die Treppe herunter. Dann setzte ich mich ruhig, was für mich doch sehr ungewöhnlich war, auf einen Sessel neben die junge Frau und sah sie an. Den Kopf legte ich leicht schief und immer noch lächelte ich. „Na hast dus dir überlegt mir der Schokolade?"

Samantha McCallum Offline

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Beiträge: 56

10.04.2006 14:09
Sozialstation - Gryffindor Gemeinschaftsraum Antworten
Komme von: Gryffindor Gemeinschaftsraum - Endlich wieder "zuhause"!

Ich versank in der Gemütlichkeit des Sessels fast wie ein Kleinkind im Schoss seiner Mutter. So war es perfekt. Die nasse Kleidung nervte zwar und vor allem das klatschnasse Haar, doch sonst war alles perfekt. Die anderen waren mit sich beschäftigt und ich hatte meine Ruhe. Wieder wollte ich mich einfach fallen lassen und meine Augen schliessen, als Arne durch das Portraitloch schlüpfte.

Ich wand mich von ihm ab, sollte er doch seine Flausen treiben. Ich liess meinen Blick treiben doch plötzlich spürte ich etwas flauschiges auf meinem Kopf. Diesmal drehte ich meinen Gesicht hastig in die Richtung des Ausslösers und der übliche Gleichgültge Blick zierrte nicht mehr meine Seelenspiegel, sondern ein überraschtes Weiten meiner Augen, was relativ selten war.

Ewas perplex fasste ich nach dem Handtuch und gab zunächst nichts von mir. Er hatte mich ganz aus der Bahn gestossen, doch auch nur deswegen, weil ich Müde war.
Doch war ich wohl auch so fassungslos, da ich dieses Handeln von Arne gar nicht erwartet hatte. Ich hatte mich auf sein Gesang eingestellt, auf sein nervtötendes Gitarren zupfen, doch niemals sowas.

Ein seltsames Gefühl durchströmte mich wie ein Sommrewind, und es machte mich zugleich Wütend. Wütend deshalb, weil ich das Gefühl nicht genauer deuten konnte und wütend auch deswegen, weil es nicht mein normales, aggressives, Verhalten widerspiegelte.
Meine grünen Augen nahmen wieder das gereizte an, was sie sonst immer Jungs gegenüber ausstrahlten.

“Verschwinde, Cadness“ sagte ich leise, wohl zu leise aufgrund meiner Müdigkeit, denn schon erhob er sich, und packte meinen Koffer.
Ich hielt das flauschige, blaue Handtuch in meinen Händen und wäre es ein Lebewesen, so hätte ich es schon erwürgt. Ich warf jeden Überdruss von mir hinab und ging wieder in die Offensive, doch bei Arne musste ich mich auch immer etwas zurückhalten, er war mein Käptain, und doch war er einer der Personen, die es liebten mich aufzuziehen. Was mich beim Training manchmal zu totalen Ausrastern führte, trotzdem war ich immer noch Mitglied dieser Manschaft.

“Cadness!“ Meine Stimme nahm nun wieder Strärke an und klang aggressiv giftig. Ich sprach Arne immer bei seinem Nachnamen an, das tat ich bei jedem Jungen. Ich zeigte ihnen somit die Distanz und leichte Abschätzung, denn die Vornamen strahlten für mich etwas zu vertrautes aus. So würde Arne für mich wohl immer Cadness bleiben…

Er hörte nicht! Verdammt, er hörte nicht auf mich! Er hatte es gewagt, meinen Koffer in mein Zimmer zu tragen. Meine Arme waren ihm vielleicht Dankbar, aber nicht ich. Ich liess mir nicht von einem Typen helfen, denn das strahlte Schwäche aus, und ich war es nicht. Ich war kein Mädchen der Sorte, welchen man unter die Arme packen musste, ich was so eines einfach nicht, und dann das!

Dann kam er wieder zurück, wie ein junges Wildpferd sprang er die Treppe hinunter und kam mir mit seiner jugendlich, frivolen, Art entgegen. Er fragte mich nach der Schockolade. Ich erhob mich nun von meinem Platz, das Handtuch immer noch in meinen Händen haltend und war froh, auf ihn hinab sehen zu können, anstatt wie ein Kind hinauf. Ich war fast davor, in Rage zu verfallen, denn sein Lächeln provozierte mich mehr und mehr. Ein Lächeln einer Person, die mich schon mit der puren Anwesenheit schon wurmte, regte mich nur mehr auf, warum genau, konnte ich mir selbst nicht erklären, es hatte etwas abschätzendes.

Dass er sich den Kakao sonst wohin stecken konnte, unterdrückte ich. Da war immer diese nötige Zurückhaltung bei Arne, soweit er das Fass in mir nicht zum laufen brachte jedenfalls.
“ Nein, ich möchte keine Schockolade! Und wer hat dir überhaupt erlaubt, mein Gepäck zu nehmen?! Ich hätte es sehr wohl selber schaffen können, Cadness!“ Mein Unterdrückter Zorn machte mich immer zu schaffen, so musste ich mich mit Worten und Lautstärke zurückhalten, ich hoffte für ihn, dass er gleich aus meinem Sichtfeld verschwand.

Arne Cadness Offline

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Beiträge: 50

11.04.2006 18:53
Sozialstation - Gryffindor Gemeinschaftsraum Antworten
Als ich nach Samanthas Koffer griff, kam mir ein unfreundliches „Verschwinde Cadness!“ entgegen dem jedoch etwas der übliche Biss fehlte. Das ließ ich mir nicht zwei mal sagen. Ich hob die Koffer und war schon auf dem Weg ihn ihren Schlafsaal, als mich ein wütendes „Cadness!“ noch verfolgte. Zufrieden lächelte ich, der alte Tonfall war doch wieder zurück gekehrt, wenigstens das hatte ich geschafft. Leise so dass Sam es wohl kaum hören konnte erwiderte ich: „Alte Ziege!“ Dann verschwand ich ihn ihrem Schlafsaal.

Als ich etwas aufgedreht wieder zurück kam stand Samantha auf. Wütend sah sich mich an, als hätte sie mir am liebsten einen Schuh an den Kopf geschmissen. Doch auch irgendetwas genugtuendes lag in ihrem Blick, was ich nicht deuten konnte. Ich überging ihre Blicke und schaute sie freundlich an, ich wollte nicht gleich am ersten Tag mit Sam streiten, dass würde zu unser beider Vergnügen, oder zumindest zu meinem, noch früh genug kommen.

Doch Sam schien sich nicht zu beruhigen, was ich überhaupt nicht verstand, aber vielleicht lag es ja an ihrem schlechten Zustand, der sich zwar langsam besserte, doch immer noch sah das Mädchen fertig aus. Mit sichtlicher Zurückhaltung, über die ich mich innerlich noch mehr amüsierte, raunte sie jetzt: “Nein, ich möchte keine Schokolade! Und wer hat dir überhaupt erlaubt, mein Gepäck zu nehmen?! Ich hätte es sehr wohl selber schaffen können, Cadness!“

Dass dieses Mädchen aber auch immer ihre Energie für solch sinnlose Diskussionen verschwenden musste. Immerhin schien sie diese doch recht ernst zu nehmen. Doch da sie sich scheinbar wirklich angegriffen fühlte entgegnete ich nur in ruhigem Ton: „Ich wollte dich nicht in deiner Ehre verletzten oder so was! Mir ist sehr wohl bewusst, dass du deine Koffer alleine tragen kannst. Nicht umsonst bist du eine gute Jägerin mit kräftigen Armen. Ich wollte einfach mal nur nett sein! Aber wenn es dich sooo sehr belastet, können wir es auch unter, der Kapitän kümmert sich um seine Mannschaft, laufen lassen!“

Leicht beleidigt ließ ich mich in den Sessel gegenüber der Gryffindor fallen. Meinen Blick wand ich ab, so was hatte ich echt nicht nötig. Warum kümmerte ich mich überhaupt um diese Person? Eigentlich wusste ich ja, was die Folge davon war. Aber jetzt da ich es nun mal angefangen hatte, ließ ich mich sicher nicht so leicht abschütteln, und erst recht nicht nach diesem Vortrag. Stumm starrte ich ins Feuer. Wenn sie will kann sie ja gehen, ich würde es jedenfalls nicht tun.

Samantha McCallum Offline

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Beiträge: 56

12.04.2006 14:53
Sozialstation - Gryffindor Gemeinschaftsraum Antworten
Während Arne sprach nahm mein wütender Blick einen leichten Schimmer der Ruhe an. Er fing an von meiner Ehre zu sprechen, wobei er nicht ganz falsch lag, gefolgt von meinen Qualitäten als Jägerin bis hin zur Begründung seiner Hilfe.
Er tat es aus simpler Freundlichkeit, ohne weiteren Gedanken. Er tat es auch deswegen, weil er Quidditchkaptain war, ohne mit seiner Position dabei zu prunken.

Doch ich war so mit Abscheu gegenüber Jungs gefüllt, dass ich seine gutgemeinten Absichten keineswegs mit Freundlichkeit erwiedern konnte. Vielleicht hatte ich wirklich etwas übertrieben reagiert, indem ich ihn angefaucht hatte wie ein Raubtier, doch war ich noch ganz geschafft von der Anreise und ausserdem wurmte mich Lucias Fehlen. Wo steckte sie überhaupt?

Verdammt! fluchte ich innerlich wie so oft. Ich fluchte häufig, auch wenn es in manchen Situationen völlig unnötig war, wie es mir Patricia oft in Erinerrung rief. Doch Schimpfwörter waren schon fast ein Grundgerüsst meines Wortschatzes, ich sagte immer, dass Fluchwörter nur so schlimm waren, wie es der andere aufnahm, und ich fand diese nun mal nicht so Weltbewegend, wie so mach anderer.

Verdammte Scheisse! sprachen meine Gedanken wieder. Arne schien mich mit seinen Worten wieder aus der Bahn gebracht zu haben. Ich wusste nichts zu erwiedern und mein Zorn über sein Verhalten war teilweise wie betäubt. Du bist heute nicht du selbst, Sam sagte ich in Gedanken zu mir selbst. Ich schob mein Verhalten auf die anstrengende Hinreise.

Ich fuhr mir mit der Hand durch das noch nasse Haar, es war eine Angewohnheit, welche ich in Stresssituationen oft Anwand. “Okay,“ selbst bei diesen einem einzigen Wort war meine Anspannung laut heraus zu hören. “Du meintest es gut und wolltest mir einen gefallen tun, richtig?“ ich wartete gar nicht auf eine Bestätigung darauf “Doch für’s nächste mal, und merk dir das, hilfst du mir, indem du dich, verflucht noch mal, zurückhältst und mich und meine Sachen in Ruhe lässt“ zum Ende hin schwankte in meiner Stimme wieder der aggressive Unterton mit und auch der schottische Akzent, welchen ich meiste Zeit zu unterdrücken wusste, kam zum Vorrschein, meist in Situationen wie diesen.

Meine Augen blickten nicht mehr so wütend wie angenevrt in Arnes Richtung, welcher auf seinem Sessel einen beleidigten Eindruck machte. Gott, was erklärte ich ihm das alles eigentlich? Ich war heute wirklich nicht ich selbst.
Und alles nur, weil es mir an Ruhe und trockenen Klamotten fehlte, dass musste es sein, was denn sonst?

Arne Cadness Offline

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Beiträge: 50

12.04.2006 19:37
Sozialstation - Gryffindor Gemeinschaftsraum Antworten
Für einen Moment schien Sam aus ihrem Konzept gekommen. Ich wollte ihr nur einen kurzen Seitenblick schenken, doch die Art wie sie sich durch die Haare fuhr faszinierte mich. Einen Augenblick starrte ich sie einfach nur an. Als ich merkte was ich tat wand ich meinen Blick schnell wieder ab. Es war nicht meine Art irgendein Mädchen anzustarren und schon gar nicht die! Innerlich aufgebracht starrte ich wieder ins Feuer.

Ohne sie eines weitern Blickes zu würdigen ließ ich den Vortrag über ich er gehen. “Du meintest es gut und wolltest mir einen gefallen tun, richtig?“ Nein, ich wollte wild über dich herfallen und dich mit dem Handtuch erdrosseln und dir danach mit dem Koffer eins überziehen, habs mir dann aber anders überlegt und eine Bombe daran montiert. Natürlich wollte ich dir einen Gefallen tun dumme Nudel!
Was bildete die sich überhaupt ein? Doch Sam war nicht fertig gewesen, ihre Rede wurde noch besser. “Doch für’s nächste mal, und merk dir das, hilfst du mir, indem du dich, verflucht noch mal, zurückhältst und mich und meine Sachen in Ruhe lässt“ Ja, so was nenne ich Dankbarkeit, für ein bisschen Freundlichkeit.

Warum hatte ich mir noch mal die Mühe gemacht? Weil ich Sam mochte? Sie interessant fand? Sie mir leid tat? Ich ihr einfach nur Helfen wollte? Nein, soweit war ich mittlerweile, dass hatte nicht der Grund sein können, sicher nicht! Eine Weile starrte ich so vor mich hin. Die Flammen im Feuer flackerten wild und verschwammen für einen Moment vor meinen Augen. Langsam wurde ich wieder ruhiger. Sam war von Anfang an schwierig gewesen. Von dem Moment da sie im Quidditchteam war hatte sie mir ärger gemacht. Doch sauer war ich ihr eigentlich nie gewesen. Es war nicht so wie bei Christof Herm der mich meist nur durch seine Anwesenheit wahnsinnig gemacht hatte, und ich einfach nur froh war, dass er die Mannschaft wegen seines Schulabgangs verlassen hatte. Und bei Spielen konnte man sich auf Sam immer verlassen.

Eigentlich hatte ich mir nie große Gedanken um Sam gemacht. Sie war immer irgendwie klar gekommen. Immer noch wagte ich es nicht sie anzusehen. „Warum hasst du uns Männer eigentlich so? Ich meine, bei einigen kann ich es ja wirklich verstehen. Aber sind wir in deinen Augen wirklich solche Monster?“ Meine Stimme klang abwesend, fast einwenig traurig, was mich selbst ein wenig erschrecken ließ. Ich bewegte mich nicht. Gespannt auf die Antwort, falls ich eine bekam. Wenn ich eine bekommen wollte. Ich stand auf, ohne eine Antwort ab zu warten. Nein, ich wollte keine Antwort. Sie würde mich eh nur an motzen, warum also warten? Irritiert sah ich mich im Gemeinschaftsraum um. Wo wollte ich eigentlich hin. Auf einmal war ich schrecklich müde. Ich drehte mich um, ließ mich wieder zurück in den Sessel fallen, legte meine Beine über die eine Armlehne und ließ meinen Kopf auf die andere fallen.

Ich wusste nicht wie lang ich einfach nur an die Decke gestarrt hatte. Sollte McCallum doch der Teufel hohlen. Ich mache mir keine Sorgen mehr um sie. Während ich meine Arme noch unter meinem Kopf verschränkte bemerkte ich lustlos: „Keine Sorge! Ich werde dich sicher nicht wieder belästigen. Ich dachte, es freut dich!“ Dann schloss ich meine Augen.

Samantha McCallum Offline

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Beiträge: 56

13.04.2006 14:20
Sozialstation - Gryffindor Gemeinschaftsraum Antworten
Ich hätte einfach verschwinden sollen, ich hätte mich einfach in mein Zimmer transportieren sollen, ich hätte einfach meinen Blick von diesem Idioten abwenden sollen, doch stattdessen blieb ich wie angewurzelt da stehen und mein Blick ruhte auf ihm. Ich beobachtete dabei das Lichterspiel, welches vom Feuer kam, auf seinen Gesicht. Was ihm wohl jetzt durch den Kopf ging? Doch was fragte ich mich das, was interessiert mich, was ihm durch seinen kranken Kopf ging!

Die Wärme des Feuers tat mir sehr gut und die Gedanken, sich vor den Feuer auf ein Sofa zu setzen, waren verlockend. Doch ich blieb, aus welchen Grund auch immer, am selben Platz stehen und folgte mit meinen Augen Arnes sturen Blick ins Feuer. Das Flammenspiel hatte immer etwas beruhigendes, doch Arnes Ruhe ging mir gegen den Strich. Wo blieb sein Kontra? Wo blieben seine selten dämlichen Sprüche? Doch stattdessen bekam ich was anderes von ihm zu hören.

„Warum hasst du uns Männer eigentlich so? Ich meine, bei einigen kann ich es ja wirklich verstehen. Aber sind wir in deinen Augen wirklich solche Monster?“ dabei würdigte er mich keines Blickes und seine Stimme nahm einen Klang an, welchen ich selten von ihm zu hören bekam, falls überhaupt. Es war das erste Mal das ein Kerl mich danach fragte, eigentlich war die Frage bei meinem Benehemen berechtigt, doch wieso hatte mich keiner danach früher gefragt? Sie hatten alle gekniffen, sie waren alle erbärmliche Schwächlinge.

Arnes Frage hallte immer noch in meinen Gedanken und ich wusste weder darauf zu reagieren, noch zu Anworten. Blutige Höhle! Sollte ich ihm von meinen Eltern erzählen? Von meinem Gottverdammten Vater, dieser Witzfigur, diesen elenden Betrüger und den viel zu frühen Tod meiner Mutter? Nein, ich musste ihm gar nichts erklären, ich musste mein Benehmen nicht rechtfertigen. Wenn ihm das nicht passte, sollte er mich doch einfach in Ruhe lassen.

Doch waren wirklich alle Typen so? Auf banale Weise musste ich an das blaue Handtuch denken, es war eine nette Geste und hätte es beispielsweise Lucia für mich getan, wäre ich ihr äusserst dankbar, doch bei Arne? Nur weil er ein Kerl war? Nein, es gab kein „nur“, er war ein verdammter Kerl und er hatte gerade damit begonnen, was Männer am besten konnten. Lügen! Seine dummen Worte hatten mich tatsächlich ins Wanken gebracht, seine „guten“ Taten hatten mich irgendwo wirklich berührt, doch das tat er alles nur zum Schein, so wie jeder Kerl. Erst würden sie ein Mädchen umwerben, es mit Worten schmeicheln, ihr den Hof machen, bis es ihnen die weiche und verletzliche Seite zeigte und dann würden diese Hundesöhne sie leiden lassen, indem sie ihnen Weh taten, auf hinterlistige Art und Weise.

Arne stand auf und meine Augen folgten ihm wie es eine Katze bei einer Maus tat. Er wirkte unschlüssig bis verwirrt, ehe er sich wieder auf das selbe Sofa wie vorhin fallen lies. In mir herrschte das reinste Chaos aus Gedanken und Emotionen, es war als hätte Arne das Glashaus meiner Seele mit einem Stein zertrümmert, und zugleich die dunklen Wolken, welche mir die Sicht nahmen, verschoben. Ich fluchte in Gedanken über das alles, was sollte das überhaupt? War ich nun Aufgebracht? Wütend? Auf dämliche Weise Dankbar? Aufgewühlt? Es kam mir vor, als würde ich in einer Achterbahn der Gefühle sitzen.

Ehe ich mich fassen konnte, sprach Arne wieder im gleichgültigen Ton. Ich brauchte eine kurze Weile, um diese Worte zu realisieren, denn immer noch hörte ich seine alten Worte, welche wie ein Fluch über mir hingen.
“Nun weisst du ja Bescheid, nach all den Jahren“ seine anderen Worte hatten mich in einen leicht betörten Zustand gebracht und ich fühlte mich dämlich wie Selten zuvor. Meine Stimme klang auch überraschend ausgeglichen und nicht so angriffslustig, wie sonst immer.

Ich sah mir seine gelassene Position kurz an, ehe ich mich zum Sofa begab, wo ich zuvor sass. Dort lag das Handtuch, zerknüllt und zurückgelassen wie ein nicht gewolltes Tier, und ich sah es eine Weile an. Innerlich schrie ich mich an, endlich wieder zu mir zu kommen, doch dieser verdammte Cadness hatte mich ganz durcheinander gebracht.
Schliesslich nahm ich das Handtuch in die Hand, es war wirklich sehr flauschig. Einen Moment sah ich wieder in Arnes Richtung, ehe ich das Handtuch über meine Schulter warf und mein Zimmer ansteuern wollte.

Ich drehte Arne den Rücken zu, blieb jedoch kurz stehen. “Danke für’s Handtuch, Kaptain“ sagte ich so unbemerkt Leise, dass es wohl nur Arne vernehmen konnte. Ich wunderte mich über dieses Satz aus mehrern Gründen. Erstents, dass Ich überhaupt noch was zu ihm sagte, zweitens, dass das Wort „Danke“ meine Lippen verliess und drittens, dass ich ihn mit „Kaptain“ und nicht wie sonst „Cadness“ ansprach. Scheisse war ich fertig. Damit verliess ich samt Handtuch den Gemeinschaftsraum.

Gehe nach: Die Ruhe nach dem Sturm – Schlafsaal der Mädchen

Arne Cadness Offline

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13.04.2006 18:59
Sozialstation - Gryffindor Gemeinschaftsraum Antworten
Als ich so da lag hatte ich wirklich für einen kurzen Augenblick das Gefühl, Sam überlegte sich ernsthaft mir eine Antwort zu geben. Doch ich schien mich geirrt zu haben, sie blieb stumm. Wäre auch zu schön gewesen, wenn sie einmal ernsthaft auf eine meiner Fragen antworten würde. Aber darauf konnte ich wohl lange warten. Deshalb stand ich auch auf. Ich wusste nicht warum ich mich wieder setzte, ich hatte wirklich keinen Grund noch länger zu bleiben. Doch ich tat es. Ich spürte Samanthas Blick auf mir. Irgendwie waren sie mir unangenehm. Ich fühlte mich schrecklich beobachtet und hatte das Gefühl, wenn ich mich auch nur einen Millimeter bewegte würde ich etwas Falsches tun.

Auf meine etwas dürftige Rechtfertigung für meine Freundlichkeit schmiss sie mir nur eine weitere Gemeinheit an den Kopf. Psychopatin! Am liebsten hätte ich sie laut angeschrieen. Doch das brachte ja nichts, als ob sie es dann einsehen würde, dass auch Männer nett sein konnten. So eine Emanze hatte ich echt in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Na gut, dann werd doch eine einsame Lesbe! Selbst für eine Frau ist die doch zu heftig. Gott was dachte ich da? Das konnte mir doch alles egal sein. Hauptsache sie würde gut spielen alles andere konnte mir egal sein. Die Gelassenheit, die in ihrer Stimme gelegen hatte, verwirrte mich noch mehr. Was hatte dass den zu bedeuten? Wollte die mich verarschen? Sähe ihr ja ähnlich. Am besten sie haut einfach ab und lässt mich in Ruhe!

Als hätte sie mich gehört ging sie zu ihrem vorherigen Sitzplatz, holte ihr Handtuch und ging. Doch zuvor bedankte sie sich noch bei mir. Und dann sagte sie auch noch Kaptain zu mir. Was war jetzt los? Hatte ich irgendetwas verpasst? Ruckartig drehte ich den Kopf zu ihr um und sah sie irritiert an. Selbst von hinten war sie unheimlich attraktiv. ‚Mensch Arne was denkst du denn jetzt schon wieder? Entwickelst du dich jetzt auch zu so nem Arsch, den Sam nicht leiden kann? Na hoffentlich nicht! Aber attraktiv ist sie wirklich.’

Wütend stieß ich meinen Kopf regelrecht zurück in die Sessellehne. Laut atmete ich gereizt aus. Am liebsten wäre ich jetzt ein paar Runden geflogen, doch gleich am ersten Abend Punkte abgezogen zu kriegen und dann auch noch jetzt wäre einfach zu viel gewesen und Professor McGonnagal würde sicher nicht erlauben, dass ich im dunkeln flog. Und dazu bei Regen: aussichtslos! Es war als hätte Sam mir eine schwere Sperrholzplatte an den Kopf geknallt. Einen Moment dachte ich darüber nach zu Kyra zu gehen. Doch ich blieb liegen. Was sollte sie schon tun? Sam hatte sich sogar bedankt. Eigentlich war das sogar nett gewesen. Ich war davon wohl einfach nur irritiert. Mehr war da nicht. Sam war ungewöhnlich freundlich gewesen und das war ich nicht gewohnt. Warum also noch mehr darüber nach denken.

Wütend schlug ich mit der geballten Faust auf das Polster. Dann schloss ich wieder meine Augen. Am besten ich vergaß das alles. Ich legte meinen Arm über die Augen. Vielleicht sollte ich einfach schlafen. Der Tag war anstrengend gewesen. Doch ich konnte nicht aufstehen. Meine Beine bewegten sich keinen Millimeter. Der Tag wurde echt immer besser. Grad war er noch unbeschreiblich gut gewesen und dann? Dann kam Sam! Na gut ich hatte keine Wahl, ich wollte schlafen und lag eigentlich auch schon auf dem Sessel, also warum nicht hier schlafen? Ich drehte mich leicht zur Seite und versuchte mich zu entspannen. Es dauerte eine Weile, doch schließlich schlief ich ein.

Arne Cadness Offline

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24.04.2006 18:58
Sozialstation - Gryffindor Gemeinschaftsraum Antworten
Draußenn war es wunderschön! Ich war froh endlich wieder auf meinem Besen zu sitzen. Heute verlief das Quidditchtraining ungewohnt reibungslos. Alles lief perfekt. Die Sonne brannte in mein Gesicht. Kyra warf die härtesten Bälle, die sie je geworfen hatte. Und man hatte das Gefühl die Treiber wussten immer schon vorher wo die Klatscher sind. Ich hatte noch keinen ermahnen müssen, alle übertrafen sich selbst um weiten und selbst die schwierigsten Spielzüge klappten. Es war das beste Training, das wir seit langem hatten. Zufrieden strahlte ich in die Runde und nickte allen anerkennend zu. Doch Sam hatte schon mit dem weiterspielen begonnen. Den Quaffel in der Hand raste sie auf mich zu. Herausfordernd grinste ich sie an und machte mich für den Angriff bereit.

Plötzlich tauchte hinter Sam ein überdimensionaler Klatscher, von mindestens einem Meter als Durchmesser, auf. Samantha schien ihn jedoch nicht zu bemerken. Eigentlich war es so als würde außer mir ihn niemand sehen. Alle spielten ganz normal weiter. Der Klatscher kam immer näher. In wilder Panik wollte ich nach Sam rufen, doch ich brachte keinen Ton heraus. Sobald ich meinen Mund aufmachte war es als hätte mir jemand die Stimmbänder heraus genommen. Total verzweifelt stürzte ich auf Samantha zu. Den Körper so dicht es ging an den Besen gepresst und mit entschlossenem Blick jagte ich auf sie zu während der Klatscher ihr weiterhin auf den Fersen war.

Krach! Ich war frontal in Sam hineingerast. Während ich immer noch auf meinem Besen saß, verlor die junge Frau den Halt und stürzte in die Tiefe. Ich versuchte sie noch auf zufangen und riss meinen Besen nach unten. Doch ich war noch mehrere Meter von ihr entfernt als die Jägerin auf den Boden knallte. "SAAAAAAAMMMMM!!!!" ich hatte meine Stimme wieder und sie war so laut, dass selbst ich erschrak. Die letzten Meter kamen mir unendlich lang vor. Sam lag Regungslos auf dem Boden. "Sam! Sam wach auf! Sam bitte! Hol doch mal einer Hilfe!" Ich rüttelte an ihr. Es dauerte einige Minuten die mir mindestens wie eine Stunde vorkamen bis Sam ihre Augen öffnete. Doch außer der Wut, die sonst in ihren Augen lag war doch noch etwas anderes. Es war weniger Wut als Hass.

"Sam! Du bist wach! Zum Glück!" Erleichtert sah ich sie an. "Verschwinde Cadness!" war das einzigste was ich zur Antwort bekam. Sam versuchte aufzustehen, brach aber gleich wieder zusammen. "Aber Sam du brauchst einen Heiler, du bist gestürzt! Die anderen holen grad jemand, du solltest jetzt nicht alleine bleiben!" verständnislos brabbelte ich etwas vor mich hin. "Ich sagte verschwinde! Du bist doch schuld an allem!" "Ich ... ich wollte dir doch nur helfen! Der Klatscher... er war riesig... und raste auf dich zu" Mein Gesicht lief rot an und verwirrt starrte ich auf das Mädchen herunter. "Da war kein Klatscher! Du hast doch voll die Halos! Deinetwegen kann ich jetzt nicht laufen!" cIh sah mich um, der Klatscher war verschwunden Er war nirgends zu sehen. "Für's nächste mal, und merk dir das, hilfst du mir, indem du dich, verflucht noch mal, zurückhältst und mich und meine Sachen in Ruhe lässt!" Hatte ich das nicht schon einmal gehört? Die Worte kamen mir bekannt vor. "Soll ich es noch einmal sagen? Verschwinde!" "Sam..." "Verschwinde! Verschwinde! Verschwinde!" Das Wort hallte in meinem Kopf. "Ich wollte dir doch nur helfen!" "Verschwinde!" "Ich... es ist doch nur...."


"SAM!" Ich schreckte hoch. Mein Herz klopfte und ich atmete schnell. Nur ein Traum, es war nur ein Traum. Kurz schloss ich meine Augen und stütze meinen Kopf in die Hände. Der Gemeinschaftsraum war fast leer. Ich musste eine ganze Weile geschlafen haben. Immer noch aufgeregt, um mich zu beruhigen lehnte ich mich an die Sessellehne und zwang mich durch die Nase zu atmen. Immer noch hörte ich wie Sam "Verschwinde!" schrie. Es war als verfolgte sie mich. Die Frau macht mich echt fertig!

Arne Cadness Offline

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Beiträge: 50

13.05.2006 17:39
Sozialstation - Gryffindor Gemeinschaftsraum Antworten
Da ich keine Lust hatte zu den anderen zu gehen, aber auch nicht schlafen gehen wollte, beschloss ich einen Brief an Professor McGonnagal zu schicken. Schnell holte ich Papier und Stift, überlegte kurz und fing dann mit einer halbwegs ordentlichen Schrift etwas hin zu kritzeln.

Sehr geehrter Professor,
in meiner Eigenschaft als Quidditchkapitän würde gerne schon morgen nach dem Unterricht ein Training ansetzten. Die gegnerischen Mannschaften sind in den letzten Jahren immer besser geworden. Und wir möchten dieses Jahr doch endlich den Pokal hohlen. Bitte Professor, bitte... Es würde dem Ruf des Hauses sicher nicht schaden. Je ehr wir anfangen desto besser. Und das Auswahltraining sollte so bald als möglich passieren.
Ich danke ihnen schon im voraus für ihre Einsicht und Unterstützung. Wenn es irgendwelche Probleme geben sollte mit dem morgigen Training bin ich auch gerne bereit bei ihnen vorbei zu schauen.
Mit freundlichen Grüßen
Arne Cadness


Ich fieberte der Antwort regelrecht entgegen. Schnell versiegelte ich den Brief und brachte ihn umgehend in die Eulerei. Mindestens eine Viertelstunde dauerte es bis ich zurück kam, dann machte ich mich daran einen Infozettel für die Schüler unseres Hauses zu schreiben. Bis ich fertig war, kam auch schon eine Eule ans Fenster geflogen und klopfte mit dem Schnabel an. Ich sprang auf und öffnete das Fenster. Die Antwort kam ja wirklich schnell, die Gonnagal hatte wohl langsam wirklich genug von mir. Innerlich grinste ich.

Lieber Mr Cadness,
Ich denke wir sind uns einig, es ist besser ihnen das Training gleich zu erlauben. Es wäre jedoch nett das nächste Mal etwas früher bescheid zu sagen. Noch so einen nächtlichen Brief und sie dürfen wieder mal Aufsätze schreiben. Auch wenn das an ihrer Note wohl kaum etwas ändern wird.
Mit freundlichen Grüßen
Professor McGonnagal


Hui, das ging aber ganz schön schnell. Sofort rannte ich mit meinem Infozettel ans Schwarze Brett. Das Ganze musste so schnell wie möglich raus. Und immerhin wollte ich noch vor der Bettruhe wieder zurück sein. Ärger am ersten Tag war zumindest zu vermeiden.
Geschockt sah ich jedoch auf das Punkteglas auf meinem Rückweg. Irgendwas musste da falsch gelaufen sein. -30? Das war unmöglich. Wer sollte denn am ersten Abend so was zustande bekommen? Wieder am Gemeinschaftsraum an gekommen machte ich mich gleich auf in den Schlafsaal.


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