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Komme von: Caoimhin McKaylor
Ich war schon zur Hälfte auf dem Weg zur Bibliothek als sich mein Magen meldet. Er tat dies mit einer Intensität, die mich stehen bleiben ließ.
Ein kleiner Umweg über die große Halle war wohl unumgänglich. Gefrühstückt hatte ich nicht und den Tag ohne Essen würde ich nicht überleben.
Also drehte ich wieder und ging in die andere Richtung zur großen Halle.
Ein paar jüngere Schüler kamen mir entgegen... in meinen Augen kleine Kinder. Wie immer sah ich von oben herab zu ihnen und ging zwischen der kleinen Gruppe hindurch.
Ich war zwar nicht über sie erhaben, doch war ich ebenso wenig so nett und machte ihnen platz.
Meine Tasche hielt ich wie immer mit der Rechten etwas fest, während meine Linke in der Hosentasche steckte.
Nur um Türen zu öffnen oder mein Haar wieder aus meinem Gesicht zu streichen nahm ich sie während des Gehens heraus.
So wie jetzt als ich eine Strähne wieder hinter das linke Ohr schob. Dann war ich auch schon vor der großen Halle. Hier konnte man keine Ruhe haben... überall wimmelte es vor Hufflepuffs und Ravenclaws. Gryffindors fand ich noch am akzeptabelsten. Sicherlich tolerierte ich die anderen Schüler auch, aber wirklich gern hatte ich sie nicht.
So ging ich auch schnurstracks zu unserem Tisch, warf die Tasche auf die Bank und setzte mich.
Ein paar jüngere Schüler saßen ebenfalls hier, genossen ihre Pause und unterhielten sich angeregt.
Innerlich seufzte ich kurz... immer wieder das selbe. Der Geräuschpegel in dieser Halle war mehr als unerträglich laut.
Wie immer dachte ich daran, ihnen einfach nur die Lippen zusammenwachsen zu lassen, doch meine Faulheit siegte... den Zauberstab hervorholen, dann die Konzentration aufbringen und auch den die Predigt Dumbledores ... das musste ich mir aufgrund ein paar brabbelnder Schüler wirklich nicht antun.
Also tat ich das, was ich des Öfteren tat. Schnappte mir ein trockenes Brot, eine Tasse Kaffee und kramte ein Buch aus meiner Tasche.
“Seiten der Zauberei und ihre Konversation.“, klang sicherlich interessant bis man dahinter kam, dass es sich nur um Flüche und Gegenflüche handelte. Man erfuhr darin auch kaum etwas über das Zaubern sondern vielmehr über die Theorie. Wie Flüche miteinander funktionieren, wie sie mit Gegenflüche agieren und solche Sachen.
“Heiß...“, dachte ich als ich den Kaffee ansetzte... er musste noch etwas stehen.
So biss ich ein Stück meines Brotes ab und schlug die Seite im Buch auf, auf welcher ich das letzte mal gelesen hatte...
“Bruderstäbe und die Konversation von ihren Flüchen und Gegenflüchen...“
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Komme von: Harmlose Plänkeleien
Wie immer ging ich mit Charline im Anhang meinen Weg. Und dieser Weg wurde nach dem Ende meiner ersten Lehrstunde in diesem Schuljahr sehr stark von meinem grummelnden Magen beeinflusst. Dadurch steuerte ich auf die große Halle zu, in der ich Cyle erblickte. Meine zuvor etwas ernsthaftere Miene hellte sich nun doch etwas auf. Leider war dieser gute Spieler nämlich nur allzu schnell aus dem Klassenraum verschwunden, wodurch ich nicht mehr die Gelegenheit gehabt hatte, mit ihm zu sprechen.
Seine Blicke hatte ich genossen, da ich zwar wusste, dass ich gut aussah, aber mein Ego brauchte es einfach, dass mir Jungs nachsahen. Und das taten sie wirklich zu Genüge....
Viele wussten, dass sie mich nie haben würden, aber trotzdem konnte ich das Verlangen in ihren Augen sehen, das meinem Selbstbewusstsein immer einen gehörigen Schub verpasste. Dennoch...Typen kamen eigentlich nur an mich heran, wenn ich wirkliches Interesse hatte. Sonst ließ ich die meisten am langen Arm verhungern....
Doch Cyle hatte mit seinem Blick wirklich meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Noch dazu war er Quidditchspieler, was schon einmal ein gehöriger Pluspunkt war.
Nun gut....ich hatte Charline links leicht hinter mir und ging in meinem geschmeidigen Gang auf den Haustisch von Slytherin zu.
Cyle knabberte gerade an einem Stückchen Brot herum, sein Kaffee, der noch immer etwas dampfte, stand neben ihm und er war in ein Buch vertieft. "Na?? Was liest du denn da Schönes?? Haben uns ja kaum gesehen im Unterricht...was tut sich so?? Hattest du einen schönen Sommer??? Leider haben wir uns ja nicht gesehen....vielleicht schaffen wir es ja nächsten Sommer, dass wir uns sehen!", ich zwinkerte ihm zu und setzte mich gegenüber hin. Charline war natürlich wieder neben mir. Ich erblickte auch Matthew, der ebenfalls am Tisch saß und sich wieder mit einem Mädchen unterhielt. Kurz musste ich schmunzeln. Danach wandte ich mich wieder Cyle zu, dem ich nun wieder meine Aufmerksamkeit zuwandte....
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Komme von: Charline Douglas
Nachdem wir die Klasse verlassen hatten, könnte ich ein lautes „Endlich“ von mir geben, aber das war, Erstens nicht manierlich und Zweitens… nicht manierlich! Das reichte voll und ganz, um es sein zu lassen. Außerdem war ich keine kleine Göre mehr, um meine Freude über die überlebte Stunde lauthals Rachel mitzuteilen.
Wie schon seit Jahren folgte ich Rachel, mal zu ihrer Linken oder Rechten, meistens mit einem halben Schritt leicht hinter ihr. Schließlich stand sie ja im Scheinwerferlicht, denn sie war die Ikone, nicht ich. Außerdem entschied sie den Weg und wenn ich direkt neben ihr herlief, kam es vor, dass ich einfach weiter geradeaus ging, obwohl Rachel irgendwo einbog. Dies passierte mir meist, wenn ich mit meinen Gedanken wo anders war.
Doch die morgendliche Routine war mir schon im Vorhinein klar, es ging geradewegs in die große Halle. Ich hatte auch schon Hunger, aber noch mehr Durst, was ich wohl diesem dummen Keks zu verdanken hatte. An uns liefen Schüler verschiedenster Altersklassen und Häuser vorbei. An einem Ravenclaw Schüler haftete sich mein Blick etwas länger, ehe dieser wieder dem Weg vor mir galt. Ich war über Adam einfach nicht hinweg aber noch vielmehr plagte mich die Lüge, welche ich mitunter Rachel aufgetischt hatte. Das gehörte sich einfach nicht. Aber wenn ich ihr sagte, dass ER mit MIR Schluss gemacht hat, anstatt umgekehrt, was würde sie von mir denken? Würde sie mich dann fallen lassen, weil ich mit ihr nicht mithalten konnte? Ich hatte sowieso nur einen Typen auf dem Konto, im Gegensatz zu ihr. Nur einen, und dieser war nicht einmal aus unserem Hause, nein, er war sogar mein Nachhilfelehrer gewesen. All diese Gedanken habe mich auch damals zu der Lüge geführt, aber…
Wir betraten mit unseren eleganten Gang die große Halle. Wie sie alle her sahen! Es fehlte nur noch die passende Musik und man könnte meinen, wir wären richtige Stars, pardon, Rachel wäre ein Star. Das war sie aber auch schon so, ohne Musik beim eintreten in die große Halle.
Doch heute erschien mir der Glanz nicht ganz so hell wie sonst immer, viel zu sehr kämpfte ich mit meinem Gewissen. Ich musste es ihr sagen. “Ra…“…chel beendete ich gedanklich, denn es war schon zu spät. Sie hörte mir nicht zu, da sie bereits einem Schüler den Kopf verdrehen wollte. Wie es sich herausstellte, handelte es sich um Cyle, dessen Vornamen ich niemals aufschreiben könnte, der Rachel im Unterricht so angegafft hatte.
“Hi!“ grüßte auch ich ihn und setze mich wie üblich neben Rachel. Bingo! sprachen meine Gedanken, denn hatte ich nicht im Unterricht noch darüber Nachgedacht, ob er nicht Rachels nächstes Opfer wird? Ja, das hatte ich und ich lag im Recht. Wenigstens das heiterte mich auf, ich kante mein Idol nun doch sehr gut. Er passte nun mal in ihren „Katalog“, hatte alles, was seine Vorgänger auch hatten. Er sah Gut aus und war ein Quidditchspieler.
Nun konnte ich die Meisterin bei ihrem Werk beobachten. Sie würde ihn mit einem mal um ihren keinen Finger wickeln können. Doch kurz wanderte mein Blick von den Beiden ab und ich sah Matt. Dieser hatte auch schon sein Opfer gefunden, wie es schien. Ein neues Schuljahr, ein neuer Konkurrenzkampf.
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Komme von: Dark Dungeons...
Ich hatte Hunger und Wut im Magen, denn diese dumme Hausaufgabe würde mir den ersten freien Nachmittag vermiesen, den ich doch sonst sehr gut zur erneuten Auffrischung alter Schulkontakte benutzt hätte. Aber nein, stattdessen musste ein unmöglich gut gelaunter Lehrer seinen Pädagogikbizeps trainieren. Gedankenverloren kramte ich in den Taschen meines Schulumhangs und ertastete die Grundausstattung eines jeden engagierten Verkäufers illegaler Substanzen in Hogwarts und außerdem meine brandneuen Propagandavisitenkarten zu Werbezwecken für meinen exklusiven Club, die ich noch unter die Leute zu bringen gedachte.
Die große Halle war nah, ich konnte fast schon das gute Essen riechen, aber die Realität als Geschäftsmann holte mich rapid ein, als Gordon wieder ankam und mich mit einem freundlichen Lächeln und einem Schwall Worte begrüßte. Ich nickte nur freundlich zurück und hörte mir an, was er so zu kaufen gedachte. Diese erste Zeit war eigentlich immer die ertragreichste, da die ganzen Schüler noch ihr Taschengeld von zu Hause vollzählig mitgebracht hatten. Gordon wollte mal wieder ein paar Scharfzähnige Knusperbeißer haben, die im Bett eines unliebsamen Konkurrenten ihre volle Wirkung entfalteten. Ich kramte ein wenig in meinen Taschen und holte nach einigen Versuchen eine kleine braune Tüte heraus, in der es sehr lebendig zuging.
Ich verneinte, dass die Preise vom Vorjahr noch gälten und führte leidend aus, dass es schwerer geworden sei, diese Dinger zu beschaffen und sich somit der Preis angehoben hätte, ich aber für ihn einen Sonderpreis machen würde, weil er immer einer meinen treuesten Stammkunden gewesen war. Das war immer ein guter Trick, um die Leute von den eigenen guten Absichten zu überzeugen und sie in den Mittelpunkt zu stellen. Wenn sie wüssten, dass es für alle Sonderpreise gab. Ich guckte mich rasch um, entdeckte aber keine nennenswerte Lehrkraft, die unseren Verkauf stören konnte und schob Gordon ein paar der stacheligen, schrumpeligen Dinger zu, während ich im Gegenzug eine Handvoll Sickel in die Hand bekam.
Der erste Verkauf war glänzend verlaufen und ich hatte hundert Prozent Gewinn gemacht, schließlich hatte ich die Tüte bei der letzten Familienfeier von einem Cousin geschenkt bekommen. Es war noch nicht sicher, ob diese Dinger wirklich gefährlich waren, aber in den Krankenflügel mussten die Opfer sicherlich, oder besser gesagt ich hoffte es. Ich legte Gordon also nahe mir von seinen Erfolgen damit zu berichten und verabschiedete mich von meinem Kunden und ging weiter zu der Großen Halle. Bald musste ich Erstklässlerfischen machen und ein paar Gratisproben verteilen, damit die Neulinge auf den Geschmack kamen und ich musste aufpassen, ob sich nicht ein paar Konkurrenten in meinen Markt geschlichen hatten.
Aber das war erstmal nebensächlich, ich hatte Hunger und brauchte eine bessere Grundlage als ein billiges Käsefrühstück. Ich stiefelte also hocherhobenen Hauptes in die Große Halle und nickte links und rechts den Leuten freundlich zu, die in näherer Beziehung zu meinem Geldbeutel standen. Mein scharfes Auge taxierte die Personen am nicht gerade übervölkerten Slytherintisch. Da plauderte Captn Casanova mit, wenn hätte es gewundert, einem jungen Mädchen, hatte der überhaupt eine Altersgrenze? Einer, dem ich in jedem Fall eine meiner nicht ganz so bunten Visitenkarten zukommen lassen würde, das nahm ich mir vor, aber der Captn wollte anscheinend wieder eine Eroberung starten.
Dort saß mein Treiberkumpane und Leidensgenosse Cyle mitsamt dem weiblichen Pendant Captn Casanovas und ihrer Speichelleckerin und genau dorthin führten mich meine straffen Schritte. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ließ ich mich neben Cyle, Charline gegenüber nieder und nickte allen der Reihe nach freundlich zu :“Einen wunderschönen guten und interessanten Tag zusammen!“, bevor ich mir einen Teller und etwas Essbares schnappte. Mit gesundem Appetit legte ich los, als hätte ich gerade eine schreckliche Wüste voller Hausaufgaben durchquert, aber ich stopfte das Essen natürlich nicht in mich hinein, dazu war ich mir dann doch zu fein.
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Ich kaute weiter auf meinem Brot rum, las in meinem Buch und achtete nicht auf meine Umwelt.
Warum auch... ich rechnete kaum mit jemandem der sich zu mir gesellen würde.
An einer interessanten Stell kaute ich etwas langsamer, schluckte und wurde unterbrochen.
Rachel... wie ein Schnellfeuergewehr schlug sie mir ein paar Sätze um die Ohren nachdem ich aufgeblickt hatte.
Mein Blick folgte ihr und ihrem Schosshündchen während sie sich mit gegenüber setzten.
“Hi.“, sagte ich nur knapp und schlug mein Buch zu. Als Antwort auf die erste Frage zeigte ich ihr nur den Titel des Buches.
“Mein Sommer war schön... sonnig und abwechslungsreich. Nächsten Sommer... sicherlich schaffen wir es da.“, sagte ich ruhig und schaute sich weiter an.
Ich griff zu meinem Kaffee und gönnte mir einen Schluck daraus.
Nun jetzt war er verträglich und ich nahm zugleich noch einen Schluck, ohne Rachel dabei aus dem Augen zu lassen.
“Wie war euer Sommer so?“, fragte ich dann knapp und steckte das Buch in die Tasche.
Jetzt musste ich mich wohl zu der Gruppe der brabbelnden Schüler gesellen. Obwohl dieses Gespräch sicher ein guter Anfang war.
Rachel war verdammt hübsch, hatte Klasse und wirkte extrem anziehend... oder ausziehend. Wie man es sehen wollte.
Während ich meine Tasse wieder an meine Lippen setzte wanderte mein Blick zu Charline.
Wo Rachel mit extremer Schönheit glänzte, strahlte sie hingegen mit etwas was man nicht beschreiben konnte. Etwas was den Beschützerinstinkt weckte und sehr reizvoll war.
Innerlich schüttelte ich die Gedanken weg und sah wieder zu Rachel, setzte die Tasse ab, hörte kurz etwas und schon saß Damian neben mir.
“Juhu ... Hausversammlung der Elite.“, dachte ich mir und wandte mich gen Damian:
“Servus Damian. Wunderschöner Tag?“, fragte ich suspekt und sah zur Decke. Momentan sah es gut aus, doch würde es bestimmt nicht halten...
Oder das Wetter würde doch gut bleiben um uns Schüler zu ärgern, da wir wieder Unterricht hatten.
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Als Damian sich zu unserer kleinen Gruppe gesellte, musste ich unwillkürlich auflächeln. Obwohl er des Öfteren ziemlich grummelig durch die Gegend ging, war er anscheinend an diesem Morgen extremst gut aufgelegt. “Einen wunderschönen guten und interessanten Tag zusammen!“Die Begrüßung war ja fast überschwenglich. Auch Cyle schien etwas überrascht zu sein und sah bei den Wörtern "wunderschönen Tag" zur verzauberten Decke der großen Halle, die, wie sonst auch immer, das Wetter wiederspiegelte. Doch dieses war an diesem Vormittag alles andere als wunderschön. Es zeigten sich viele Wolken am Himmel und alles in allem war das Wetter eher bedrückend und ungemütlich, für jemanden der, nicht wie ich, eher auf Sonnenschein und strahlend blauen Himmel Wert legte.
Für mich hätte es nämlich die ganze Zeit nur durchregnen können. Ich war eindeutig ein Mensch, der Regen und Gewitter liebte. Mich faszinierte dieses Schauspiel von Donner, Blitzen und heftigen Stürmen, die immer mit einhergingen, jedesmal aufs Neue.
"Warum denn so gut aufgelegt, Mister?? Haben dir die Alten Runen etwa so gut gefallen, oder gehen die Geschäfte so gut??" Ich wusste nur zu gut, dass er sein "Handwerk" gerne ausführte. Auch ich war schon in den Genuss gekommen, einige Dinge bei ihm kaufen zu können, dich ich dann für eine meiner Intrigen sehr gut gebrauchen konnte. Was dieses Thema anging, waren sich Damian und ich gar nicht mal unähnlich. Auch mit ihm sollte man sich am Besten nicht anlegen, doch wenn man mit ihm befreundet war, oder ihn besser kannte, war er der perfekte Partner für das Ausdenken von Gemeinheiten, die wir ohne Skrupel durchführten.
Während Damian sich etwas zu Essen schnappte, ging ich auf die Fragen von Cyle ein.
"Hmmm...mein Sommer war eigentlich ziemlich gut...mal zur Abwechslung. Ich war die Hälfte davon mit Matt zusammen und wir haben uns eine schöne Zeit gemacht. Die andere Hälfte war Charline bei mir und wir hatten einige Festlichkeiten zu absolvieren. Außerdem haben wir etwas die Gegend unsicher gemacht....!" Bei dieser Aussage schmunzelte ich ihn an, weil ich mir sicher war, dass er wusste, auf was ich hinaus wollte. Natürlich waren wieder Jungs im Spiel gewesen, doch woher diese kamen, ließ ich im Raum stehen.
"Sagt mal Jungs..habt ihr schon dieses grauenhafte, pinke Infoblatt von diesem Cadness gelesen?? Von wegen Quidditchauswahltraining von Gryffindor, aber Slytherins sind keine erlaubt?? Geht ihr hin?? Ich war letztes Jahr auch schon dort und es war wirklich ein irrsinniger Spaß. All die kleinen Möchtegern-Fliger, die dann von einem Klatscher getroffen werden, oder glauben, dass sie im nächsten Jahr in der Nationalmannschaft mitfliegen!" Ich schloss meine Augen und schüttelte meinen Kopf.
Nur zu amüsant waren die Bilder, die ich nun vor meinem inneren Auge erneut sah.
Wenn ich zu diesem Training gehen würde, wäre auch garantiert SIE wieder da. SIE, die es gewagt hatte, sich gegen mich aufzulehnen und der ich am liebsten alles Schreckliche an den Kopf gehext hätte, was aber immer von ihr gekontert wurde bzw. von einem anderen Schüler abgewehrt.
Dieses Jahr würde ich es garantiert schaffen, ihr eins auszuwischen.
Dieser Gryffindor.....dieser Kyra Highsmith.
Ich öffnete nun meine Augen wieder und sah zu Charline und dann wieder zu den beiden Jungs, die nun gegenüber von uns saßen. Vielleicht würden sie mir helfen, wenn es darum ging, einen Vorteil für unser Quidditchteam zu schaffen. Ich nahm meinen Caffé Latte mit Sojamilch an meine Lippen und begann in kleinen Zügen zu trinken, damit ich mir nicht, wie Cyle zuvor, meinen Mund verbrannte.
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Da war er vor mir. Vom Äußeren her relativ harmlos und doch leicht verlockend wirkend, aber ohne ansehbaren Übel, denn das Übel steckte in ihm tief drin. Ich fixierte ihn eine Weile und führte in innerliches Konflikt: Sollte ich, oder sollte ich nicht?
Ich hatte mich zuvor immer sehr zurückgehalten, all die Zeit hatte ich es ohne ihn ausgehalten, doch jetzt, wo er vor mir war, spürte ich die Schwäche in mir Aufkommen, vergleichbar wie mit Eva und dem verbotenen Apfel.
Immer noch war er da harmlos vor mir, meine innerliche Auseinandersetzung war mir nicht anzusehen, so glaubte ich es zumindest. Mein Körper würde mich dafür hassen, doch wenn ich es nur heute tat?
Ich drückte das Eisen in meiner Rechten etwas fester. Ich war so schwach, ich konnte den weiteren Lauf einfach nicht verhindern, er war viel zu verlockend, also hob ich meine Hand mit dem Eisen…
Ich liebe Latte Macchiato dachte ich mir, als ich mit dem Löffel den Milchschaum rauslöffelte. Diese kleine Sünde würde mir mein Körper schon vergeben, schließlich ernährte ich mich sonst immer bewusst und war sportlich Aktiv, so würde dieses Kalorien-Gebräu mir nicht allzu sehr schaden.
Als ich gerade die nächste Kleinladung Milchschaum löffelte, gesellte sich Damian an unserem Tisch und wünschte uns einen wunderschönen guten und interessanten Tag. Auch ich sah ihn etwas verwundert an, doch Rachel sprach das aus, was ich gerade dachte oder was zumindest annähernd meinen Gedanken entsprach.
Vielleicht hatte er ja wirklich einen guten Handel gehabt, wer wusste es schon. Das Handeln war meiner Ansicht nach auch ein Talent für sich. Erstmal diese ganzen Sachen irgendwo herbekommen und das dann auch noch unter die Leute zu bringen, ohne vom Lehrerpersonal erwisch zu werden. Doch das schlimmste an der Sache war wohl das Rechnen. Ich meine, er musste bestimmt auch wechseln, das hieß, er musste rechnen. Bei dem Gedanken alleine schon wurde es ganz Wirr im Kopf und ich wandte mich lieber meinem Latte Macchiato zu.
Da fiel mir ein, dass Cyle uns nach den Ferien gefragt hatte, oder war dies doch mehr an Rachel gerichtet? Wie auch immer, auch hier kam Rachel wieder zu Wort. Hach ja, die Ferien waren wirklich schön… immerhin hatte es Rachel geschafft, mir diesen dämlichen Ravenclaw aus dem Kopf zu verbannen.
Wieder löffelte ich vorsichtig den Milchschaum aus meinem Getränk. Ich liebte diesen Geschmack und genoss es richtig. Soviel an Kalorien war da doch nun wirklich nicht drin, oder?
Rachel sprach währenddessen übers Quidditchtraining der Gryffindors. Oha! Schlechte Verbindung, sehr schlecht! Ich wusste das Rachel die Gryffindor Mannschaft sofort mit ihrer Erzfeindin Kyra verband. Diese war aber wirklich ein dummes Miststück, weil sie einfach… weil sie einfach Rachel wütend machte.
Ob ich zum Training ging, war keine Frage, ich war ja sowieso überall dort, wo Rachel war. Außerdem war es wirklich schön mit anzusehen, wie es diese dummen Gryffindors abbekamen. Doch das Wetter schien mit dieser Mannschaft nicht ganz mitzuspielen. ZU schade aber auch… dachte ich im ironischen Unterton, doch darauf folgte ein anderer. im Gegensatz zu Rachel hasste ich schlechtes Wetter. Ich hasste den Regen und diese ungemütlichen Wolken, ich hasste Sturm und Gewitter und ich hasste auch Schnee und Kälte. Alles wirkte sich nämlich schlecht auf meine Frisur und mein Wohlbefinden aus, denn ich war leicht Wetterfühlig, am meisten mochte ich den Frühling und den Sommer, die Zeit, in welcher man unbekümmert und in schönen Kleidern draußen sein konnte.
Letztendlich schenkte ich einen kurzen Blick Damian, welcher Gegenüber von mir saß. Ein dummer Gedanke kam ihr in den Kopf, welchen ich aber sofort in den Abgrund warf. Aber wenn ich es versuchte? Allein um Rachel zu beweisen, dass ich auch mit jedem X-Beliebigen rumflirten konnte? Und wenn ich ihn nur anlächele? Zack! Ich war derartig mit meinen Überlegungen beschäftigt, dass ich mit dem Löffel meinen Mund verfehlte und stattdessen meine Wange getroffen hatte. Oh nein, wie peinlich! jammerte ich gedanklich und wischte den Schaum mit einem Tuch weg, dabei schenkte ich Damian ein peinlich berührtes Lächeln. Nein! Jetzt hatte ich eh´ alles versaut, ehe ich begonnen hatte! meckerte ich mich aus. Außerdem ist er sowieso ein Eisblock in Person
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Es gab doch nichts schöneres, als einen Haufen Gold, der in meinen Umhangtaschen vergnügt vor sich hinklimperte. Nun, die Aussicht auf noch mehr Gold war sicherlich noch tausendmal besser und dazu war ich ja hier und harrte der Leute, die es noch nicht geschafft hatten ihren Vorrat an Gemeinheiten aufzufrischen. Es war aber auch erstaunlich wie viel davon erfunden wurde, ich sollte mich vielleicht auch einmal in die Entwicklerecke setzen, aber so etwas herzustellen war ziemlich kompliziert und man musste es an vielen Leute testen, bevor man sicher sein konnte, dass es auch richtig funktionierte. Bei leichten Sachen konnte man das noch vielleicht selber machen, aber sobald es an herausfordernde Dinge ging, war schon etwas mehr als gute Noten gefragt.
Meine Laune hatte sich allein durch den Verkauf und die Aussicht auf weitere Verkäufe so schlagartig gebessert, dass ich wieder etwas weiter oben schwamm. Ich bemerkte Cyles Blick an die Decke, der meiner Begrüßung gefolgt war und der eher skeptisch zu sein schien, was meine mentale Verfassung bezüglich meines Wetterempfindens betraf. Rachel war natürlich sofort aufgefallen, dass meine überschwängliche Begrüßung mit dem Goldaufgebot in meiner Tasche zusammenhing, diese scharfe...ähh dieser scharfe Verstand war wirklich entzückend gefährlich, was ich schon oft erlebt hatte und ich muss gestehen, dass sie wirklich große Klasse darin war, auch wenn ich so was nie gerne zugebe.
Ich grinste Cyle verschmitzt zu:“Auch ohne Sonnenschein gibt es gute Tage. Leider scheint sich das Wetter auch aufs Gemüt auszuwirken“ Mit meiner Tasse voll Schwarzen Tees prostete ich ihm zu. Schade eigentlich, dass Cyle nach diesem Jahr schon von der Schule gehen würde, er war immer ein guter Treiber gewesen und er hatte diese speziellen Interessen, aber schließlich konnte diese Zeit ja nicht ewiglich dauern.
“Ach, die Alten Runen…warum muss uns dieser dynamische Jungspund von Lehrer gerade am ersten Tag noch Hausaufgaben aufgeben…und ich dachte immer, Lehrer wollten Sympathien sammeln.“, meinte ich zwischen einem Happen und einem anderen in Richtung Rachels, verdrehte die Augen und schüttelte leicht den Kopf. “Ja, die Geschäfte laufen super, falls ihr etwas von den absoluten Neuheiten haben wollt, die Slytherinsonderpreise gelten noch. Achselschweißiges Donnerdeodorant und Explosives Experimentalelementarium sollen diese Jahr gefragt sein, die Leute wollen es richtig krachen lassen, in Amerika scheint sich die Streberbuchfalle gut verkauft zu haben, die auch nicht besonders subtil ist, aber jedem das Seine. Als kleines Extra hab ich auch ganz frische Bösewichterbonbons, die leider nur in einer begrenzten Zeit, das Gesagte als totale Beleidigung klingen lassen.“
Vielleicht wäre es jetzt gut gewesen, die Anwerbekarten für meinen Club auszuteilen, aber ich entschied mich doch dagegen, denn schließlich war es geheimnisvoller und dadurch attraktiver diese Karten einzeln und unter Geheimhaltung zu verteilen, dann wirkte das ganze auch exklusiver und ausgewählter und nicht so ganz gewöhnlich. Manchmal gab es aber auch Zeiten, in denen ich dachte, dass ein gewöhnlicher Buchclub eine viel bessere Tarnung gewesen wäre, denn so ein mysteriöser Club gab doch viel zu denken, aber seien wir mal ehrlich, ich war nicht der Typ, der etwas gewöhnliches machte.
Nachdem ich gleich wieder ein bisschen Werbung ausgestreut hatte, hörte ich weiter hin, als Rachel auf das Quidditch zu sprechen kam, genauer gesagt auf das Infoblatt des Gryffindorauswahltrainings, das ich natürlich auch gesehen hatte, schließlich war dessen Farbe nicht zu übersehen gewesen, eines musste man Cadness lassen, das war Marketing pur. Rachel schien unbedingt dort hin zu wollen, was mir auch ganz klug erschien, denn man konnte vielleicht gucken, wie gut die Neuen des Teams Gryffindor waren.
Ich schluckte den letzten Teil des Brötchens herunter und sagte angriffslustig:“Meine Güte, wie blöd muss man sein und jeden sehen lassen, wie gut die Neuen fliegen, indem man das Ganze superöffentlich ankündigt und alleine schon durch die Provokation uns auszuladen sich Ärger auf den Hals lädt? Ich gehe auf jeden Fall dorthin, so eine Provokation können wir doch nicht ungestraft auf uns sitzen lassen?“ Mein Grinsen gewann eine ziemliche fiese Dimension und ich beugte mich verschwörerisch vor:“Ich würde sagen, es könnte möglich sein, dass einige höchst bedauerliche Vorfälle das Auswahltraining etwas…erschweren könnten, findet ihr nicht auch?“ Es brauchte bloß einen guten Plan, aber ich konnte mich zwischen den vielen Möglichkeiten nicht entscheiden…
Charline hatte noch so gut wie nichts gesagt, sie schien in Gedanken versunken zu sein, sogar so sehr, dass sie mit ihrem Löffel ihren Mund verfehlte, ich hätte sicherlich ziemlich breit gegrinst, wenn ich das nicht schon wegen der Quidditchsache ohnehin tun würde. Jedenfalls lächelte sie mir aber trotzdem zu, wenn auch wahrscheinlich aus Verlegenheit, dass ihr so ein Missgeschick passiert war. Ich nahm einen Schluck von meinem Tee, leckte mir über die Lippen und dachte weiter über das Quidditch nach, während ich Charlines Lächeln nichts sagend erwiderte und sie für einen Augenblick lang anschaute. Ich konnte nicht verstehen, wie man so das Anhängsel einer Person sein konnte, immer ja und amen zu allem sagen, was die andere meinte. Andererseits war es auch eine schöne Position, um andere in Sicherheit zu wiegen und dann über sie herzufallen.
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“Elite Slytherins... nun fehlt noch Matt und wir sind komplett. Aber der hat ja anderes zu tun.“, grinste ich in mich hinein als ich noch mal die kleine Runde anschaute.
Wirklich... es gab nur wenig Schüler, eigentlich gar keine, in Slytherin die so bekannt waren wie Rachel, Damian und Matt. Meine Wenigkeit vielleicht nur durch meine sonderbaren Interessen, die für einen Slytherin auch nicht sonderlich ungewöhnlich waren. Das einzig ungewöhnliche an mir, war wohl eher die Art wie ich sie „auslebte“.
"Hmmm...mein Sommer war eigentlich ziemlich gut...mal zur Abwechslung. Ich war die Hälfte davon mit Matt zusammen und wir haben uns eine schöne Zeit gemacht. Die andere Hälfte war Charline bei mir und wir hatten einige Festlichkeiten zu absolvieren. Außerdem haben wir etwas die Gegend unsicher gemacht....!"
Antwortete Rachel auf meine Frage und besonders den letzten Satz, hatte ich irgendwie erwartet.
Ich lächelte etwas und sah über meine Tasse wieder zu ihr.
“Die Gegend unsicher gemacht? Ahja... mein Beileid für die Opfer.“, grinste ich neckisch und stellte meine Tasse bei dem Wort „Opfer“ sachte auf den Tisch ab.
Ein kurzer Blick wanderte zur Charline, als ich sah dass dieser ein Missgeschick passiert war. Was sie getan hatte konnte ich nicht sagen, hatte ich doch nur eine kurze Bewegung im Augenwinkel wahrgenommen.
Während ich Charline noch etwas ansah holte meine freie Hand meinen Zauberstab hervor.
Meinen Händen war doch etwas langweilig und während mein Blick kurz über Damian zu Rachel wanderte, die wieder das Wort erhob, legte ich mein Kinn in die andere Hand.
“Achja... das Quidditchauswahltraining der Gryffindors. „, fiel mir wieder ein. Wirklich Gedanken hatte ich mir darüber nicht gemacht. Sehr sinnlos daraus ein Spektakel zu machen aber das waren halt die Gryffindors. Deren Vertrauensschüler konnten nicht mal ihr Geschäft erledigen ohne, dass diese damit prahlen mussten wie groß ihr Verdauungsendprodukt mal wieder war.
Rachel sprach zu Ende und Damian hängte sofort hinten an...
“Ich würde sagen, es könnte möglich sein, dass einige höchst bedauerliche Vorfälle das Auswahltraining etwas…erschweren könnten, findet ihr nicht auch?“
Besonders dieser Satz weckte meine Interesse...
“Höchst bedauerliche Unfälle sagst du? Ich hoffe du meinst nicht, dass deren Limonadenvorrat ausläuft.“, grinste ich Damian an und strich mit der Spitze meines Zauberstabs über die Holzplatte des Tisches.
Da wo die Spitze entlang glitt wirkte das Holz etwas verkohlt, ehe ich mich etwas vorbeugte.
“Was für Unfälle schwirren denn in deinem wirren Kopf rum Damian?“, fragte ich ihn mit einem leichten und bösartigen Grinsen auf den Lippen, wobei ich meinen Zauberstag immer wieder leicht gegen meine Tasse schlagen ließ, worauf jeder Schlag eine Blase, die mit einem sanften „Blubb“ zersprang, in dem Rest Kaffee erschienen ließ.
In meinen Augen glühte Interesse auf an dem was zu planen war... niemand sollte ernsthaft Schaden nehmen, aber eine brennende Riesenschlange unter den Zuschauerreihen wäre doch sicherlich ein Spaß... für mich, nicht für die Kleinen, welche immer begierig das Auswahltraining verfolgten.
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Ich musste unwillkürlich schmunzeln, als Damian seine Meinung über den neuen Professor für Alte Runen kund tat. Zu meinem Grinsen schummelte sich dann auch noch ein Nicken, dass bestätigte, dass ich voll und ganz das selbe dachte, wie mein Freund, der führend in den heimlichen Geschäftstätigkeiten in Hogwarts war. “Ja das selbe hatte ich auch immer gedacht, doch unser neuer Prof, weiß anscheinend noch nicht, dass er seine Energie lieber an unserer Krankenschwester auslassen sollte, als uns Schüler mit seinen Hausaufgaben zu belästigen. Wann glaubt er, dass wir für SOWAS Zeit hätten. Natürlich werde ich sie machen, sonst werfe ich mir meinen ganzen Notendurchschnitt über den Haufen, aber trotzdem....gebe dir zu 100% Recht, Damian.“
Damian sah mich zwischen zwei Happen direkt an. Ich mochte ihn. Wir waren schon seit Beginn unserer Zeit in Hogwarts eng befreundet, wenn auch nicht so eng, wie Matt und ich. Doch für Intrigen, oder sonstige Gemeinheiten, war der Slytherin immer zu haben. Ganz gleich, worum ich ihn bat, er konnte es auftreiben und genau deshalb schätzte ich ihn so dermaßen. Mit ihm im Gemeinschaftsraum zu sitzen und auszutüfteln, wie wir wohl vorgehen würden, damit keine einzige Spur zu uns führen würde, hatte uns schon oft lustige Abende beschert. Zusätzlich war Damian sehr gescheit, wodurch ich mich auch so zu einer Unterhaltung verleiten ließ, da unsere Diskussionen immer sehr angenehm waren und nicht jeder versuchte, dem anderen die Meinung aufzudrängen.
Nun erzählte Damian auch weiter von seinen Geschäften. Toll, dass diese gut für ihn liefen. Seine Slytherinsonderpreise hatte er mir eines Nachts im Gemeinschaftsraum auch erklärt, wodurch ich ihm, als er sagte, dass diese noch immer für uns gelten würden, ein wissendes Lächeln schenkte und weiter an meinem Café Latte nippte.
Natürlich antwortete Damian auch auf mein Vorhaben zum Auswahltraining der Gryffindors zu gehen. Nur zu gut wussten wir, dass wir auf so eine Provokation erst recht reagieren mussten. “Auf keinen Fall....das fehlte ja noch, dass wir uns von so einem Würstchen wie Arne Cadness sagen ließen, was wir denn zu tun und zu lassen hatten!“ Ich sah Damian an, dessen Grinsen immer mehr zu dem eines Teufels wurde, der Schreckliches vorhatte. Ich genoss es, das dieser Mann wusste, wie man mir eine Freude bereiten konnte. Nachdem er sich etwas weiter nach vorne gebeugt hatte, senkte sich auch mein Oberkörper dem Tisch entgegen, um Damian besser hören zu können. “Ich würde sagen, es könnte möglich sein, dass einige höchst bedauerliche Vorfälle das Auswahltraining etwas…erschweren könnten, findet ihr nicht auch?“
Oh diese Vorfälle hörten sich nur zu gut an. Was Damian genau im Kopf herumschwirrte konnte ich nicht sagen, aber da ich ihn schon lange genug kannte wusste ich, dass es mir bestimmt gefallen würde, was seine grauen Zellen zum Vorschein bringen würden.
Auch Cyle hatte sich ins Gespräch eingebracht. Auf meine Erzählungen über meine Ferien, antwortete er mit: “Die Gegend unsicher gemacht? Ahja... mein Beileid für die Opfer.“ Ich hatte ihn kurz angelächelt, mich etwas mehr zu ihm gebeugt, ihm in die Augen gesehen und trocken geantwortet. “Darling ich kann dir versichern, es hat sich niemand beschwert!“ Damit war für mich das Thema vom Tisch, auch wenn Cyle vielleicht noch etwas darüber nachdenken würde.
Cyle hatte anscheinend genauso über Damians Gedanken nachgedacht, wie ich dies tat. “Was für Unfälle schwirren denn in deinem wirren Kopf rum Damian?“ Genau das hätte ich auch nur zu gerne gewusst und war schon gespannt darauf endlich mit der Planung loszulegen. “Sagt mal, könnten wir nicht etwas gegen diese Highsmith planen?? Ich kann dieses Miststück schon lange nicht leiden und das wäre doch einmal ein netter Auftakt zu unserer Quidditchsaison.“ Ich lächelte, wobei ich bemerkte, dass auch meine Augen nun die Wut wieder spiegelten, die tief in mir gegen diese Person schlummerte.
Kurz blickte ich mich nach Charline um, die kurz zuvor anscheinend einen missglückten Flirtversuch hinter sich gebracht hatte. Ich musste schmunzeln, da sie sich noch immer nicht wirklich zu helfen wusste, wenn es um das Thema Jungs ging, auch wenn sie mit mir die ganze Zeit zusammen war. Sanft strich ich ihr nun über ihre Wange, an der noch etwas Milchschaum zu sehen war. “So jetzt passt wieder Alles!“, meinte ich mit einem Lächeln, das dieses Mal wirklich ernst gemeint war. “Du machst natürlich wieder mit Charline, stimmts?? Wäre ja zu dumm, wenn du diesen Spaß verpassen würdest!“
Mit diesen Worten drehte ich mich wieder Cyle und Damian zu.
“So Jungs, da bin ich echt einmal gespannt, was wir dieses Jahr kreieren. Es ist sowieso schon zu lange her, seit wir den Gryffindors gezeigt haben, was wir wirklich von ihnen halten!“ Mit den letzten Wörtern hatte ich ebenfalls, wie Cyle zuvor, eine Rune mit meinem Zauberstab, in Richtung Tisch, in die Luft gezeichnet. Doch bei mir kam ein kleines Feuer zum Vorschein, das klar machte, wie ernst es mir damit war, einer bestimmten Gryffindor etwas Schreckliches zukommen zu lassen.
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Gut. Diese Aktion war oberpeinlich, Charline rügte ich mich erneut und wünschte mir einen Vergessenszauber, sodass die anderen es nicht mehr wussten. Ich hasste es, wenn mir so was passiert, das wirkte doch nun wirklich zu Blöd. Aber anscheinend waren die restlichen Slytherins gar nicht so interessiert an meinem Missgeschick, was mich auch freute.
Nur Rachel ging weiter auf mein Missgeschick ein, aber keinesfalls auf eine Böswillige Art, eher im Gegenteil. Als sie mir über die Wange strich und meinte, dass nun alles passen würde, bemühte ich mich um ein dankendes Lächeln, aber irgendwo war es auch verlegen. Ich fühlte mich in dem Moment etwas kindlich und in solchen Augenblicken wünschte ich mir stärker denn je, so zu sein wie mein Idol.
Schließlich sprach mich Rachel wegen dem fiesen Plan gegen die Gryffinodrs an, wobei dies wohl eher eine rhetorische Frage war “Aber sicher bin ich dabei“ Denn wie Rachel bereits gesagt hatte, sich so einen Spaß entgehen zu lassen, wäre äußerst dumm. Zwar hatte ich keinen Schimmer, was sie eigentlich anstellen wollten, aber bei Damian war ich mir sicher, dass es äußerst fies werden würde. Ja, er und Rachel konnten zusammen die gemeinsten Sachen brauen, vor allem weil unser Händler immer ein Ass im Ärmel hatte, durch seine Illegalen Mittelchen. Dass die Beiden auch ein Köpfchen für so was hatten, bewunderte ich schon immer. Würde man mir sagen, einen intriganten Plan auszutüfteln, würde ich wohl mein ganzes Leben darüber grübeln. Wenn, dann konnte ich nur jemanden anzicken, aber etwas Hinterhältiges planen? Niemals. Deshalb hatte ich hierbei nicht wirklich viel mitzureden, ich hatte auch gar nichts einzuwerfen.
Kyra soll also das Opfer sein dachte ich mir, als ich endlich meinen Latte trank, bei welchem ich zuvor den ganzen Milchschaum rausgelöffelt hatte. Warum eigentlich nicht Arne? kam es spontan von mir, ohne dass ich zuvor über meine Worte nachgedacht hatte. "Ich meine… er ist der Mannschaftsführer und außerdem… ist er so dumm, dass man bei einem Unfall denkt, es wäre sein Eigenverdienst und dann ist er ja noch Captain und ihn kann man ja eher weniger ersetzen, also, nicht so leicht wie eine einfache Jägerin , von daher dachte ich… je länger ich erklärte, desto unsicherer wurde meine Stimme und auch mein starker häßlicher Yorkshire Akzent kam zum Vorschein, wenn ich ohne zu überlegen Sprach, denn normalerweise, bemühte ich mich um ein sauberes Englisch. Warum hatte ich das eigentlich eben von mir gegeben? Wenn Rachel sagte, Kyra wird das Opfer, dann wird auch Kyra das Opfer und niemand anderes. Vielleicht hatte ich das eben gesagt, weil ich nicht so Stillschweigend dasitzen wollte. Na toll sprachen meine Gedanken und ich nippte an meinem Getränk. “Oder auch nicht“ warf ich hastig hinterher.
Wieder hatte ich mich prima zur Schau gestellt. Ich war manchmal eine richtige Idiotin, was wohl Rachel dachte? Nicht nur, dass ich einen Gegenvorschlag gemacht hatte, wo doch Kyra beschlossene Sache war, zumindest aus meiner Sicht, ich hatte auch noch dumm dahergelabert. Aber ich wollte auch mal nützlich sein, noch nie hatte ich mal einen konstruktiven Vorschlag in die Runge geworfen, solange ich zurückdenken konnte. Ach, was zerbrach ich mir den Kopf eigentlich darüber? Ich war nicht geschaffen, für so was, das war auch ein großer Unterschied zwischen Rachel und mir, deshalb war sie ja auch eine so große Leitfigur. Sie hatte Stil, sie hatte Köpfchen und eine kesse Lippe, Eigenschaften, von welchen ich wohl nur träumen konnte. Manchmal war das etwas zermürbend, da ich doch immer an ihrer Seite war, und hatte ich was gelernt? Nicht wirklich, oder etwa doch? Ach, das verwirrte mich doch nur…
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Rachel gab mir natürlich gleich recht, was unseren neuen Prof betraf und fügte noch etwas hinzu, was mich aufhorchen ließ, nämlich das er seine Energie lieber an unserer Krankenschwester auslassen sollte. Ich wusste nicht, ob sie das nur so gesagt hatte, oder ob da etwas dran war, auf jeden Fall würde ich es mir merken und beizeiten ein paar Leute darüber ausfragen oder vielleicht einmal bei Rosa höchstpersönlich hereinschneien. Natürlich nur, um mir die unglücklichen Opfer der Quidditchauswahlspiele anzuschauen, denn Opfer sollte es geben, da war ich mir in jedem Fall sicher. Ich nickte Rachel jedenfalls bestätigend zu und begann weiter zu überlegen, während die anderen weitersprachen. Sie schienen hellauf begeistert, von meinem Vorschlag etwas Unruhe beim Quidditch zu stiften.
Cyle sprang natürlich gleich darauf an und fragte gleich, was mir den so im Kopf herumschwirren würde und seinem Zauberstab zufolge war er schon ganz heiß darauf und würde sicherlich nichts anbrennen lassen. Allerdings waren meine Planungen noch nicht so fortgeschritten und im Moment haperte es gerade ein wenig mit meiner Fantasie, so was kann auch mal den Besten passieren, denn alles, was mir im Moment einfiel war schon mal irgendwo passiert, wie mir bei jedem neuen Gedanken einfiel. Natürlich ließ ich Cyle das nicht wissen, man muss schließlich auf sein Image achten und schenkte ihm nur ein wissendes Lächeln, das natürlich sehr gemein ausfiel. Vor allem war die Frage, wen es treffen sollte, die ganze Mannschaft wäre natürlich toll, aber das wäre vielleicht sehr auffallend und ich wollte eigentlich, das wir öffentlich belangt werden konnten.
Rachel enttäuschte mich nicht, sie schien anscheinend auch darauf zu brennen einer gewissen Person etwas zu tun und zwar Kyra Highsmith, einer der besten Jägerinnen der Gryffindors, gegen die Rachel anscheinend eine ganze Menge hatte. Das war schon mal gut, denn so würde Kyras Rache wohl eher Rachel treffen, ich ließ mir die Sache durch den Kopf gehen und kam zu dem Schluss, dass der Ausfall dieser Spielerin Gryffindor wohl großen Schaden zufügen würde. Ich wollte gerade meinen Mund aufmachen, um etwas zu sagen, da begann Charline zu reden und machte auch einen Vorschlag. Sie sagte eigentlich etwas sehr Kluges, was ich ihr eigentlich nicht so ganz zugetraut hätte und außerdem stimmte sie nicht Rachel zu, sondern brachte eine eigene Idee ein. Hmm, Cadness war auch ein gutes Opfer und das was Charline gesagt hatte, von wegen Mannschaftsführer und Ersetzbarkeit und Dummheit, war natürlich richtig und ich hätte wohl das Gleiche gedacht.
Während Charline hörbar unsicher wurde, weil sie wahrscheinlich Rachel widersprochen hatte und die Idee wieder verwerfen wollte, formte ich mit meinem brillianten Geist eine Möglichkeit, die beiden Personen mit einem schrecklichen Unfall in den Krankenflügel zu schicken. Ich räusperte mich kurz und im Gegensatz zu den Anderen holte ich nicht meinen Zauberstab raus, um den Tisch zu verbrennen, sondern ich nahm ganz normal einen Schluck Tee, das sah normaler aus, obwohl es wahrscheinlich keinen Unterschied machen würde, da sowieso jeder geradezu erwarten würden, dass böse Slytherins auf dem Quidditchfeld auftauchen würden.“Gut, ich denke wir haben die Personen gefunden, die wir genauer unter die Lupe nehmen sollten. Highsmith und Cadness.“ Ich machte eine kleine, bedeutungsvolle Pause und ordnete meine Gedanken in die richtige Richtung, bevor ich fortfuhr:“Natürlich müssen wir uns im Klaren darüber sein, dass wahrscheinlich viele Leute die Auswahlspiele angucken, was einerseits gut ist, da jeder die absolute Niederlage der Gryffindors erleben wird, andererseits gibt es sehr viele Zeugen. Am optimalsten wäre es sicher, wenn man uns offiziell nichts nachweisen könnte, mal sehn, wie wir das am Besten hinkriegen können. Es gibt ja leider sooooo viele Möglichkeiten den beiden zu schaden, aber ich finde, da das Wetter nicht sehr gut ist..“
Ein kurzer Blick zur Decke der großen Halle zeigte mir, dass es wohl noch im Verlaufe des Tages vielleicht noch regnen würde.“…haben wir doch etwas mehr Deckung und können mehr riskieren, hoffentlich regnet es noch ein bisschen. Ich würde sagen, wir sollten die Symphonie mit einem Paukenschlag beginnen lassen, indem wir die Auswahlspiele zu einem absoluten Chaos werden lassen, damit jeder die Unfähigkeit von Cadness erkennen kann. Ich denke mal, das es so ablaufen könnte, nur mal so als grobe Grundidee….“Ich nahm nun doch so unauffällig wie möglich meinen Zauberstab zur Hand und zeichnete ein kleines ovales Quidditchfeld auf den Tisch, so das wir Verschwörer es gut sehen konnten, aber jemand anders nicht, da ich noch die Schale mit den Brötchen davor stellte. Die Zeichnung sollte sich sehr leicht wieder wegwischen lassen, wenn jemand uns über die Schulter zugucken würde.“Wie Charline schon gesagt hat…einer der Unfälle sollte Cadness als Eigenverdienst angerechnet werden, aber wir müssen diesen Unfall nur noch so inszenieren, dass es nach purer bösartiger Absicht aussieht….ich glaube wir können uns da dem guten alten Irreleitungszauber anvertrauen, was eine Möglichkeit wäre. Cadness baut einen dicken Unfall mit Highsmith, stürzen vielleicht noch in die Zuschauer….“ Meine Stimme verkam zu einem heiseren Flüstern, während ich mir das Chaos ausmalte, welches entstehen würde….
Doch dann riss ich mich wieder zusammen und fuhr leise fort“Tote wollen wir ja nicht, aber der Krankenflügel sollte ihnen schon eine Lektion sein, mit wem sie sich anlegen. Vielleicht denkt ihr, das sei doch total offensichtlich und total simpel und überhaupt viel zu grob, aber die Vorbereitungszeit ist einfach zu knapp und außerdem ist alles eine Frage der Inszenierung. Subtilität ist das Stichwort. Sie werden wissen, dass wir es waren, aber sie werden es nicht nachweisen können und das wird sie in die Verzweiflung treiben. Vielleicht können wir auch noch mehr gegen die einzelnen Personen vorgehen, wird sich sicher noch ergeben. Damit wir die auftauchenden Vetrauenssprecher irgendwo binden, können wir noch ein kleines Ablenkungsmanöver inszenieren, aber das sind alles Kleinigkeiten, die wir zusammen ganz schnell planen können.“ Ich schaute die Slytherins erwartungsvoll an und meinte:“Das ist mir jetzt so auf die Schnelle eingefallen, ich hoffe ihr habt noch mehr Ideen, die wir vielleicht damit verbinden können, vielleicht die Bälle und Besen verfluchen, wenn die Neulinge damit ausgewählt werden sollen, ach es gibt viel zu viele tolle Sachen, die man machen kann, dafür bräuchten wir mehr als ein Auswahlspiel!““
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Ich ließ den Zauberstab etwas in meinen Fingern kreisen. An sich war ich, selbst ohne Zauber mit dem Stab ziemlich geschickt.
Rachel hatte geantwortet und mich mit „Darling“ tituliert. Was sollte das denn? Darling?
Ein paar Gedanken setzten sich in Gang, doch schlussendlich kam ich dazu, es einfach darauf zu belassen. Es würde sicherlich noch eine Fortsetzung geben.
Viel Interessanter war nunmehr Charline, die eine eigene Idee präsentierte. Eine Idee die mir zusagte.
Ein Team war wie ein Rudel. Ein Alphatier ... ohne das Alphatier verlor ein eingespieltes Team die Weisung.
Vielleicht klang der Vergleich zwischen einen Team und einem Rudel etwas abwegig aber... In Norwegen hatten wir auch eine Gruppe, ein Team, welches immer zusammen gearbeitet hatte. Ein paar Tage lang war unser Gruppenführer krank und fiel aus. Das Chaos was herrschte war nicht schlimm, doch reichte es dafür, dass ich den Gedanken wieder aufgriff.
Das ausfallen des Teamleiters würde für Unsicherheit und Chaos im Team der Gryffindors sorgen.
Ich war so in den Gedanken versunken, dass ich Damians Worte kaum mitbekam. Erst als ich kurz aufschreckte und meine Aufmerksamkeit wieder ihm schenkte.
Was Damian sagte, oder plante, hatte sicherlich Hand und Fuß und ich würde meinen Platz in seinem Plan schon finden. Doch war es nicht so wirklich mein Stil wie ich an die Sache rangehen würde. Ein Faktor war in Damians Plan und meiner Vorstellung jedoch der Selbe. Die Gryffindors würden einen Niederschlag erleiden...
Doch würde man in meiner Vorstellung ganz klar Wissen wer es war. Natürlich würde eine Bestrafung folgen, doch hätte man dann wieder einmal die Überlegenheit der Slytherins über die Gryffindors unter Beweis gestellt.
Noch während ich Damian zuhörte verwarf ich meine Vorstellung und hörte ihm weiter zu.
Noch während seiner Ausführung, was man alles machten könnte, dachte ich nach. Zu jedem Punkt den er erwähnte fielen mir Zauber und Flüche ein mit denen man es vielleicht in die Tat umsetzen könnte.
Als er mit seiner Ausführung geendet hatte ergriff ich das Wort. Es war vielmehr nur eine Gestik, doch hob ich den Zauberstab und wippte etwas in der Luft als wolle ich die Aufmerksamkeit der dreien haben.
“Eventuell...“
Ich hing und ordnete die Gedanken in meinem Kopf während ich auf die Tischplatte sah und den Zauberstab kurz an meine Schläfe hielt.
“Eventuell kann man die Vertrauensschüler ein wenig ablenken durch etwas materielles. Ich denke mir mal eine brennende 14 Meter Schlange abseits des Spielfeldes gibt uns die wenigen Minuten die wir wirklich brauchen.“
Das war natürlich nur ein Vorschlag. Eine einfache Wiedergabe wie ich es vielleicht machen würde.
“Zu den kleinen Neulingen ist mir auch etwas eingefallen. An sich sind es ja noch fast Kinder, manche davon noch nicht so erfahren mit der Zauberei und einem Besen. Ich kann mir Vorstellen wie ich reagiert hätte wenn ich beim Auswahltraining fliege und der Besen plötzlich weg ist... nicht weg, einfach unsichtbar.“
Ich wollte den dreien ein Beispiel geben und sah mich um, meine Tasse schien da geradezu geeignet für.
“Desillusio.“
Flüsterte ich und zeigte auf meine Tasse, welche kurz darauf nicht mehr zu sehen war.
“Sie halten den Besen fest, spüren ihn auch zwischen den Händen.“
Während ich sprach griff ich zu meiner Tasse. Ich schaffte es sofort den Henkel zu ergreifen und hob sie dann hoch.
“Aber sie sehen ihn nicht. Das könnte vielleicht reichen, dass sie verwirrt sind und nicht mehr vollends dazu in der Lage sind den Besen zu kontrollieren.“
Bei meinen letzten Worte drehte ich die Tasse um und der restliche Schluck Kaffee darin ergoss sich auf den Tisch.
“Das gleiche mit den Klatschern... was wäre wohl grauenvoller für einen Quidditschspieler als ein unsichtbarer Klatscher.“
Langsam stellte ich die Tasse ab. Im Gegensatz zu vielleicht anderen musste ich bei den Gedanken nicht grinsen. Noch gefielen sie mir nicht. Etwas musste an der Schlange anders sein... etwas was eine Herausforderung für mich wäre. Denn mindestens das wollte ich machen. Und ich brauchte einen Zauber, der sie unantastbar für den Incendiozauber und den Reduciozauber machen würde.
Die Vertrauensschüler sollten an ihr zu knacken haben und die Schlange musste brennen, aber nicht verbrennen...
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Die Situation wurde immer delikater. Ich nippte noch ein paar Male an meinem Café Latte und sah von Damian zu Cyle, die immer bessere Ideen zu Tage brachten. Einfach wunderbar, wie sich mein Plan, Kyra zu schaden, langsam aber sicher in die Tat umsetzte. Ich hatte schon von Anfang an gewusst, dass ich mich auf Damian verlassen konnte, wenn es um Böswilligkeiten gegenüber anderen Häusern ging. Aber auch Cyle verblüffte mich. Ein Desilusiozauber für die Neulinge und eine Riesenschlange, um die Vertrauensschüler außer Gefecht zu setzen??? Einfach Genial.
Unsere kleine Verschwörungsgruppe war nun enger zusammengerückt und unsere Stimmen klangen mehr nach einem Flüstern, als nach einem Gespräch. Dennoch....allzu auffällig sollte dies nicht gewesen sein und ich bezweifelte stark, dass wir von irgendjemanden bemerkt und schon gar nicht gehört wurden. Also würde das eine perfekt „Überraschung“ für unser Hasshaus Nummer Eins werden. Welch wundervoller Morgen!! Es regnete, was mir zwar wegen meiner Frisur etwas wiederstrebte, aber dennoch genoss ich ihn. Unwetter waren schon immer meine Leidenschaft gewesen. Somit kannte ich auch den ein oder anderen Zauberspruch, der aussah, als ob ein Blitz einschlagen würde und man somit nicht so leicht dahinter kommen würde, dass dieser „Blitz“ von Menschenhand stammte.
Mein Becher war nun leer und ich streckte mich genüsslich. Ach wie toll unser Haus doch war. Dann zauberte ich wieder ein zufriedenes Lächeln auf meine rosa schimmernden Lippen, zog meine Augenbraue erneut in die Höhe und sah die Leute um mich herum an. “Perfekt...genau so machen wir es. Damian du hast doch sicherlich ein kleines Meisterwerk in deinem Fundus, dass du uns zur Verfügung stellen kannst, um die Vertrauensschüler abzulenken, nicht wahr??“, ich zwinkerte meinem Freund zu, von dem ich in diesen Angelegenheiten noch nie enttäuscht wurde. Dann fuhr ich fort. “Wenn die Mannschaft auf das Feld kommt sind wir noch nicht anwesend. Ich glaube auch, dass das Training schön langsam beginnt, wodurch wir uns etwas beeilen sollten. Ich schlage vor, dass Charline und ich zuerst auf die Tribüne gehen. Meine Vorliebe für Spieler ist ja weitreichend bekannt, wodurch ich einen Vorwand habe dort zu sein. Damian, könntest du noch welche von diesen kleinen Fliegen mitnehmen, die von ihren Opfern nicht ablassen?? Somit können wir diese auf die Spieler loslassen, die schon etwas mehr können, weil ich wirklich glaube, dass der Desilusio-Zauber, den Cyle vorgeschlagen hat, perfekt bei den Neulingen funktionieren wird. Wenn dann noch diese Riesenschlange zum Einsatz kommt, kann ich noch ein paar Blitzzauber loslassen, die zwar nicht so viel Effekt zeigen, wie echte Blitze, aber mit Sicherheit ablenken!“
Langsam beugte ich mich nun zurück und zog meinen Umhang auf meinen Schoß. Mein Kaffeebecher war schon verschwunden und die Gesichter meiner Gegenüber verrieten mir, dass dieser Nachmittag für einige Gryffindors sicherlich in Erinnerung bleiben würde. Vor allem in den Köpfen von Kyra und Arne.
Mit katzengleichen Bewegungen stand ich nun von der Bank auf und gab Charline ein Zeichen, dass wir gehen würden. Wie gerne hätte ich auch Eileene und Matt bei dieser Geschichte dabei gehabt, aber es würde garantiert nicht das Letzte Mal sein, dass wir das Haus Gryffindor in seine Schranken wiesen.
“Gut Jungs...wir gehen schon einmal voraus und warten auf der Tribüne auf euch, damit uns dieses tolle Training nicht entgeht!“, sagte ich nun wieder mit normaler Tonlautstärke. Ich ging zwei Schritte und als ich an Damian und Cyle vorbei ging, flüsterte ich nun: “Freue mich schon auf euer Eintreffen Jungs...und bringt mir tolle Geschenke mit!“ Bei diesen Worten schmunzelte ich noch einmal, drehte mich dann aber endgültig um und trat den Weg zur Tribüne beim Quidditchplatz an. Als ich die Halle verlies, wehte mein Umhang, den ich mir zuvor umgehängt hatte, im Wind und meine Locken, die Matt so gerne berührte, tanzten auf den Windböen. Charline war selbstverständlich hinter mir.
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Diese Idee mit Cadness war wohl wirklich nicht so übel, wenn sogar Damian darauf einging und einen irre raffinierten Plan daraus zusammenkleisterte. Aufmerksam folgte ich seinen Worten und gleichzeitig spielte sich ein Szenario aus entsetzen Schreien (aus den Mündern der Gryffindors), kreischenden, schlecht geschminkten Gryffindor Mädchen und einigen verletzen Einfaltspinseln, natürlich auch Gryffindors, ab. Ein perfektes Chaos, so wie es sich für uns gehörte. Ein innerer Schwall von fieser Vorfreude breitete sich in mir aus, fast so was wie bei einem Muggelkind vor Silvester, wo man bunte Raketen in den Himmel schoss, nur das bei mir diese Vorfreude eben fies war.
Beinahe hätte ich die ganze Zeit über gegrinst, hätten folgende Satzfetzen von unseren Schwarzmarktkönig mich nicht von der Bahn geworfen. „außerdem ist alles eine Frage der Inszenierung. Subtilität ist das Stichwort“ Inszen… Sub…was? Oh Damien, sprich bitte in MEINER Sprache… Nahezu hätte ich ihn mit einem fragezeichen Gesichtsausdruck angeschaut, doch wusste ich es schließlich zu schauspielern, das musste man auf dieser Schule können um zu überleben und so sah ich ihn weiter mit mehr oder minder gespielter Interesse an. Dabei lehnte ich mich zurück und stütze mein Kinn auf meiner Hand. Fast nahm ich die Pose einer Professorin an, die voller ehrlicher Wissbegierde einen Vortrag ihres fleißigsten Schülers anhörte und sich dabei seine glorreiche Zukunft ausmalte, wohlbedacht und mit voller Freude, dass sie dazu beigetragen hatte. Wie gesagt, man musste hier nur ein wenig mimen und schon war man ganz oben. Die Schausteller Gene hatte ich ja meiner lieben Mutter zu verdanken.
Kurz danach bekamen wir einen Beitrag von Caoimhin zu hören. Also ich wäre meinen Eltern alles andere als Dankbar, wenn sie mir so einen Namen verpasst hätten. Mal ehrlich, ich müsste diesen Namen fast jedem Buchstabieren, darauf hätte ich echt keine Lust. Außerdem braucht jeder Name einen Klang, eine Melodie, so dass man über dich singen kann. Charline… Charline Gillian…. Daraus könnte man Tophits machen, auf jeden Fall. Nungut, vielleicht nicht beide Namen zusammen, aber zumindest aus meinem ersten Vornamen. Vielleicht sollte ich mal Mama sagen… nein, schlechte Idee, nicht nur weil ich meine Mutter so selten zu Gesicht bekam, sondern weil es auch viel viel romantischer wäre, wenn ein junger Mann einen Tophit mit meinem Vornamen landen würde. Ja, ein hübscher juner Mann, mit einer herzergreifenden Stimme.. aber trotzdem einer männlichen, einer gehauchten… nein, einer doch ausdrucksstarken, aber keine schreiende, oh nein! Eine wunderhübsche Stimme, so hübsch wie die Person selbst… ob Matt wohl singen kann? Hmm… Er müsste es mal versuchen, ja warum nicht? Was hat er eigentlich nach der Schule vor… Oh, so ein Adonis wie er darf doch nicht einfach irgendwo zwischen Pult und Papieren verschwinden! Ich sollte mit ihm reden... ich? Ich sollte lieber erst mit Rachel darüber sprechen, ja, das ist gut… Vielleicht findet sie es ja auch gut… dann singt er ein Lied mit meinem Namen… und dann…
Während ich noch in meinen mehr als romantischen Phantasien schwebte nahm unser Plan langsam aber sicher gestallt an. Erst als ich Rachels Stimme hörte entriss ich mich etwas wehmütig von meinem Tagtraum und ließ Matt und seinen Song über mich, oder auch nur meinen Namen, hinter mir zurück. Nächste Station Tribüne, soviel bekam ich mit und es reichte aus. Falls ich einen Faden ziehen musste, würde es mir Rachel gleich noch klar und ausdrücklich erklären, so war das eigentlich immer. Genauso wie es üblich war, dass ich kurz nach Rachel mich erhob mit einer ebenfalls graziösen Bewegungsart, allerdings wohl lange nicht so anziehend wirkend, wie es bei Rachel der Fall war. Schließlich konnte ihr niemand das Wasser reichen, oh nein.
Treu wie immer, folgte ich Rachel, blieb wie sie kurz bei den Jungs stehen und verließ mit ihr die Halle. Ich wette darum, dass nicht nur die Beiden uns hinterher geblickt hatten. Es war so fantastisch weit oben zu stehen, das konnte nur mein lieber Papa nicht verstehen. Langsam wurde es mir wirklich immer gleichgültiger, was er dachte. Von Rachels Seite zu weichen würde fast dem Sprung aus dem höchsten Turm von Hogwarts gleichen…
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