|
|
|
Komme von: Ein morgendlicher Schwächeanfall
Die Tür ging. Nargo hatte das Zimmer verlassen und einen seiner Lutscher auf dem Nachttisch liegen lassen. So wie ich Liana kannte würde sie ihn eh nicht essen, also legte ich ihn zu den Keksen in die Schüssel. Weg schmeißen musste man ihn ja auch nicht. War Liana nicht eigentlich in Runenkunde gewesen, genauso wie Nargo? Armer Eric genau in seiner ersten Stunde musste so etwas passieren. Das war sicherlich nicht sonderlich erbaulich. Na wenigstens musste er Liana nicht bringen sondern Nargo hatte das übernommen. Ich würde wohl später nach Eric schauen gehen. Und ihm über Lianas Zustand Bericht erstatten. Genauso wie Galhard. Er musste wegen Liana umbedingt auf den neusten Stand gebracht werden. Immerhin war er ihr Hauslehrer und ihre Asthmaanfälle waren nicht ohne.
Liana regte sich langsam wieder und ich konnte etwas entspannen. Dieses Mädchen hatte mir seit ich sie kannte Sorgen gemacht. Ständig war sie krank und lag auf dem Krankenflügel. Und obwohl sie eine meiner häufigsten Patienten war, hatte ich immer noch das Gefühl nicht an sie ran zu kommen. Ich konnte machen was ich wollte, sie war immer distanziert und zurück haltend. Fast so als hätte sie nach den paar Jahren immer noch Angst vor mir. Es war ein unangenehmes Gefühl und ich versuchte es jedes Mal zu überwinden, doch bisher hatte ich es nicht geschafft. Ich betrachtete die Kranke. Sie war ein hübsches Mädchen, jedoch ohne jeglichen Modegeschmack. Eine graue Maus nein besser ein Mauerblümchen. Für eine graue Maus war sie wirklich zu hübsch. Und die Sommersproßen, die jedes andere Gesicht verschandelt hätten, waren das einzigste, was etwas Leben in dieses immer traurig, scheue Gesicht brachten.
Es Klopfte. Na heute war wirklich ein Betrieb. Na hoffentlich ist es nichts schlimmes? "Herrein?" Verwundert, darüber, dass die Person auf eine Einladung wartete, stand ich langsam auf. Selten kam das im Krankenflügel vor. Meist platzten alle herein mit irgendwelchen Wehwehchen und standen plötzlich vor mir, so dass ich mich manchmal fragte, wie sie es schafften unbemerkt herrein zu kommen. Ich ging auf die Tür zu, gespannt wer jetzt kommen würde. Es war keine fröhliche Aufregung, mehr Besorgniss und ein klein wenig hoffen, dass es ein Besuch ohne Krankheit sein würde.
| | |
|
|
|
|
Komme von: Ein schrecklicher Tag
Ich stand mit dem armen Mädchen vor der Tür zum Krankenflügel und wartete sehnlichst darauf, hereingelassen zu werden. Sie wurde immer schwerer und meine Beine drohten nachzugeben, wenn ich sie nicht bald in ein Bett legte. Sie tat mir so leid, vor allem da ich nicht wusste, was mit ihr los war. Das Mädchen rutschte weg und es kostete mich alle Mühe, sie oben zu halten. "Herein?", hörte ich Rosas leicht verwundert klingende Stimme und öffnete die Tür. Mit einem schüchternen Lächeln auf den Lippen trat ich ein und sah dann Rosa vor mir stehen, mit einem fragenden Ausdruck auf ihrem Gesicht.
“Ähm... Sorry wenn ich störe, Rosa, aber ich habe sie im Flur gefunden. Ich weiß nicht was mit ihr los ist, ich kenne sie ehrlich gesagt nicht mal. Ich glaube sie ist neu, aber lassen wir das... Jedenfalls saß sie da, total fertig mit den Nerven und fing an zu weinen und ich dachte ich bringe sie mal zu dir. Weil ich keine Ahnung hatte, was ich sonst machen sollte und ich wollte sie auch nicht so da sitzen lassen. Aber jetzt tun mir die Beine weh und ich bin vielleicht aus der Puste, das kann ich dir sagen. Hab sie durchs halbe Schloss geschleppt und die Treppen hoch, bis hier hin und sie ist gut und gerne zwanzig Zentimeter größer als ich und hat an mir gehangen wie ein Kartoffelsack. Na ja... ich leg sie einfach mal in das Bett hier, okay?“, plapperte ich drauflos und stolperte auf das nächstbeste Bett zu, das ich finden konnte. So behutsam wie ich konnte, legte ich das Mädchen hinein. Dann ließ ich mich mit einem leisen Seufzer auf einen Stuhl fallen und lächelte gequält. “Darf ich kurz hier bleiben und mich ausruhen? Ich bin vollkommen fertig.“, fragend sah ich die Heilerin an.
Man tat es gut einfach zu sitzen und niemanden kreuz und quer durch Hogwarts zu tragen. Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen. Meine Beine waren taub und mein Atem ging immer noch etwas zu schnell, aber er beruhigte sich langsam wieder. Mein Herz raste auch nicht mehr so sehr und es traten keine Schweißperlen mehr auf meine Stirn, das war schon mal ein gutes Zeichen. Ein sehr gutes! Ich ließ meinen Blick durch den Krankenflügel wandern. Auch hier hatte sich nicht viel verändert. Ich blieb an einer Schale mit Keksen hängen und mein Blick wurde ein wenig sehnsüchtig. Ja ich hatte Hunger, großen sogar, sehr großen um genau zu sein. Das sich mein Magen noch nicht gemeldet hatte war auch schon alles. Ich legte den Kopf schief und stand mit wackeligen Beinen auf. Hui, so gut es meinem Kreislauf zu gehen schien, meine Beine waren immer noch nicht ganz auf dem Dampfer, also ließ ich mich wieder auf den Stuhl plumpsen.
| | |
|
|
|
Es war Rani Sharma, die in der Tür stand.Mühsehlig hielt sie ein braunhaariges, schlankes Mädchen fest. Rani sah sehr erschöpft aus, sie musste durchs halbe Schulhaus gelaufen sein. Und das andere Mädchen. Ich war mir sicher, ich hatte sie beim Festessen am Slytherintisch gesehen, hing nur so da. Zunächst konnte ich nicht erkennen, ob sie bewustlos war. Doch ich hatte auch nicht die Zeit den Anblick zu vertiefen, denn schon setzte die fast erwachstene Gryffindor zu einem ihrer Redeschälle an. Dabei stiefelte sie erschöpft zu einem Bett und legte die junge Frau ab.
Ich konnte mir ein Grinsen trotz der für mich noch nicht einzuschätzenden Situation nicht verkneifen. Rani brachte mich oft zum Grinsen, wenn sie kam. Egal wie schlecht es ihr ging, sie brachte es selten fertig ihre Klappe zu halten. Die Slytherin lag bewegungslos da. Und bevor ich auf Ranis Frage ein ging schaute ich mir das liegende Elend an. Ihre Stirn war heiß und mit Schweiß besetzt. Ihr Puls war sehr hoch und ihr Kopf leicht errötet. Mehr konnte ich auf die schnelle nicht fest stellen, doch es schien nichts ernstes zu sein. Also widmete ich mich der völlig erschöpften Retterin. "Natürlich kannst du ein Weilchen bleiben! Es ist klar, dass es dich sehr angestrengt hat, sie her zu bringen. Du hättest vielleicht besser einen Zauber nehmen sollen" Ich stellte mcih neben Rani und zog sie sanft in meine Arme, so dass sie sich an mir anlehnen, jedoch auch jeder Zeit, meinen Griff wieder lösen konnte.
"Hier ein Schockofrosch!" Ich zog den Schockoriegel aus der Tasche in meinem Umhang. Ranis Kreislauf war sicher angeschlagen und musste mit etwas Zucker wieder in Ordnung gebracht werden. "Und jetzt beruhig dich erst mal! Magst du ein Glas Wasser?" Heute war wirklich etwas los. Mit einer knappen Bewegung meines Zauberstabs flog eine Karaffe mit Wasser und ein Glas zu uns herüber und landete auf dem Tisch neben Ranis Stuhl. "Du kannst so lange bleiben wie du möchtest. Und wenn du einen Kecks willst, du weist ja wo sie stehen. Ich kümmer mich jetzt um unsere Patientin!"
Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht genau, was ich tun sollte. Ohne zu wissen was wirklich passiert war, konnte ich nicht viel machen. Erst einmal hohlte ich einen Waschlappen und tauchte ihn in eiskaltes Wasser. Diesen legte ich dann auf die Stirn des Mädchens. Mit einem Zauber maß ich Fieber, doch ihre Temperatur war zwar leicht erhöht, doch nicht so hoch, dass man es als Fieber einstufen konnte. Ich beschloss ihr erst mal eines der Nachthemden aus dem Krankenflügel anzuziehen, damit sie aus ihrer steifen Kleidung heraus kam. Auch das, war durch einen Zauber schnell erledigt. Ihre Kleider lagen jetzt ordenlich zusammengelegt auf dem Nachtkästchen und ihre Schuhe lagen vor dem Bett.
Mein Blick wanderte zu Liana. Ihr Gesicht nahm wieder eine annehmbare Farbe an, obwohl das außer mir wahrscheinlich keiner bemerken würde. Sobald sie aufwachen würde, könnte ich sie wieder in ihren Gemeinschaftsraum schicken. Nur anstrengen durfte sie sich noch nicht so sehr, doch das wusste sie eigentlich selbst. Es war gut, dass jetzt alle einigermaßen versorgt waren. Auch der Bowtruckle machte keine Probleme und schien das ruhige liegen im Krankenflügel zu geniesen. Ich ging ans Fenster und öffnete es. Jedem meiner Patienten würde die frische Luft gut tun.
"Und gehts dir besser Rani? Ich hoffe doch, sonst muss ich dich auch noch hier behalten!" Meine Stimme war gespielt streng und ich zwinkerte der jungen Frau zu. "Ganz schön was los heute. Ich hoffe das Schuljahr bleibt nicht so wie es angefangen hat. Hattest du heute schon Unterricht?" Jetzt setzte ich mich ebenfalls auf eine Stuhl, welchen ich zuvor zu Ranis gezogen hatte. Auch mir tat es gut nicht immer zu stehen.
| | |
|
|
|
Als ich anfing drauflos zu quasseln, grinste Rosa und ich lächelte matt zurück. Ich mochte die Heilerin sehr gerne, sie war einfach nicht so wie andere Ärzte oder Heiler, sie war lockerer und immer zu Scherzen aufgelegt. Da fühlte man sich gleich um einiges wohler, wenn man in ein freundliches Gesicht schaute und nicht in eins, das zu Stein erstarrt zu sein schien. Außerdem erinnerte sie mich manchmal sogar an meine Mutter, nicht das ich Rosa als Ersatz oder so ansah, aber manchmal erinnerte sie mich ein wenig an sie. Mama war auch ein fröhliches Gemüt gewesen. Schnell verwarf ich meine Gedanken an meine Mutter, meine Stimmung war so schon auf der letzten Stufe zum Keller angekommen und wenn ich jetzt wieder an meine Mutter denken würde, wäre ich wahrscheinlich zu nix mehr zu gebrauchen.
Auf meine Frage, ob ich noch ein wenig bleiben dürfe, bejahte sie und meinte noch, dass ich vielleicht besser einen Zauber hätte einsetzen sollen. Ich blickte zu ihr hoch. Stimmt, ich war ja ne Hexe, ich hätte zaubern können. Gequält lächelte ich Rosa an. “Da hab ich gar nicht drüber nachgedacht.“, gab ich ehrlich zu. “Ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie scheine ich immer zu vergessen, dass ich ne Hexe bin. Also nicht das ich es direkt vergesse, aber irgendwie, ach ich weiß auch nicht.“, meinte ich und sah schuldbewusst zu Rosa hoch. Irgendwie entfiel es mir andauernd, dass ich einfach den Zauberstab rausholen konnte und mir mit der Magie das Leben erleichtern konnte. Warum eigentlich? Auf diese Frage, die ich mir selbst stellte, wusste ich keine Antwort.
Rosa stellte sich neben mich und nahm mich in den Arm und automatisch schlangen sich meine Arme um ihre Taille. Kurz lehnte ich mich bei ihr an und schloss die Augen. Ich wusste nicht warum, aber ich fühlte mich wieder wie ein kleines Kind. Ich empfand diese Tatsache jedoch keinesfalls als schlimm, um ehrlich zu sein fühlte ich mich sogar sehr viel besser. Als ich meine Augen wieder öffnete hielt mir Rosa einen Schokofrosch entgegen, den ich dankend annahm. “Danke.“, nuschelte ich, lächelte noch einmal und begann den Frosch zu essen. Augenblicklich ging es mir besser. „Und jetzt beruhig dich erst mal! Magst du ein Glas Wasser?“, hörte ich die Heilerin sagen und nickte heftig. “Ja, mein Mund is vollkommen ausgetrocknet und mit ausgetrocknetem Mund lässt sich nicht sehr gut reden.“, bemerkte ich und ein schelmisches Grinsen schlich sich auf meine Lippen. “Außerdem ist heute das Auswahltraining und da werden bestimmt Slytherins hinkommen und die werden ihre Klappen nicht halten können und..“ Ich hielt inne. Leicht verlegen röteten sich meine Wangen und ich goss mir etwas umständlich Wasser in mein Glas, das Rosa kurz vorher mit einem Wink ihres Zauberstabes geholt hatte.
„Du kannst so lange bleiben wie du möchtest. Und wenn du einen Keks willst, du weist ja wo sie stehen. Ich kümmer mich jetzt um unsere Patientin!“, sagte Rosa dann und ich blickte ihr nach. “Danke.“, sagte ich noch mal, aber dieses mal deutlicher als vorher. Ich versuchte aufzustehen, um von ihrem Angebot bezüglich der Kekse gebrauch zu machen. Ich hatte einen riesigen Hunger. Vorsichtig stand ich auf und freute mich, das dieses Mal meine Beine mitmachten. Es ging mir um einiges besser, als noch vor ein paar Minuten. Langsam ging ich auf die Keksschale zu und nahm mir einen raus. Prüfend schaute ich in die Schale hinein und nahm noch einen bevor ich mich wieder hinsetzte und mir die Kekse genüsslich, einen nach dem anderen, in den Mund schob. Sie waren ausgezeichnet, das stellte ich jedes Mal aufs neue fest. Währenddessen kümmerte sich Rosa um das Mädchen, das jetzt im Bett lag. Die Arme. Was wohl mit ihr los ist? fragte ich mich und in meinem Blick war deutlich Mitleid zu sehen.
Als die Heilerin fertig war, setzte sie sich auf einen Stuhl, den sie neben meinen geschoben hatte und meinte zwinkernd, dass sie mich hier behalten müsse, wenn es mir nicht besser ginge. Ich grinste sie an und aß den letzten Keks, den ich noch hatte. “Nein nein, alles bestens. Deine Kekse bewirken doch immer wieder Wunder, jedenfalls kommt mir das immer so vor. Ist mit ihr soweit alles in Ordnung?“ Fragend sah ich in Rosas Gesicht.
“Nein hatte ich noch nicht. Aber morgen fängt das alles wieder an.“, sagte ich auf Rosas Frage hin und seufzte bei dem Gedanken an Unterricht. Dann jedoch stutzte ich. “Wieso soll es nicht so bleiben? Wenn hier nichts passiert hättest du doch gar nichts mehr zu tun und dann wird dir langweilig und das wäre doch auch doof. Denn dann würdest du deine Zeit mit irgendwelchen Sachen verschwenden, die komplett unwichtig sind, wie zum Beispiel..“ Ich sah mich Raum um und überlegte. “.. Ja, mir fällt grade nichts ein, oder.. doch! Wenn dir zu langweilig wird fängst du nachher noch an uns arme Schüler, die wir alle wieder gesund werden müssen, auf Muggelart zu kurieren und das ist doch recht zeitaufwendig, wenn du mich fragst. Und das machst du dann nur, weil dir sonst langweilig wird, weil nämlich nichts passiert, allerdings kann ich dir mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass du weiterhin ganz viel zu tun haben wirst, weil uns wunderbaren Schülern immer etwas einfällt, was wir anstellen können, sprich: Wir lassen dir gar keine Zeit um Langeweile zu haben.“, quasselte ich lachend drauflos und in meinen Augen blitzte der Schalk. Mir ging es mittlerweile sehr viel besser und das war nicht nur Rosas Keksen zu verdanken.
| | |
|
|
|
Komme von: Ein schrecklicher Tag
Kaum merklich zuckte ich zusammen, als mir eine Strähne aus dem Gesicht gestrichen wurde. Doch wirklich registrieren tat ich es nicht. Es war, als wäre ich in einem Sumpf gelandet. Bis zum Hals steckte ich drin und wartete darauf, das mich jemand heraus zog, nicht in der Lage mir selbst zu helfen. Es schien so, als hätte endlich jemand einen Stock gefunden.
Als wäre ich nicht ich selbst nahm ich wahr, wie die Person, die mich gefunden hatte, meine Arme um ihren Hals legte. Ich würde ihr liebend gerne helfen, aber mein Körper gehorchte mir nicht mehr, also hing ich wie ein lebloses Etwas an ihr. Die Worte, die sie sprach, drangen nur gedämpft zu mir durch. Rosa? Wer ist Rosa?, dachte ich benommen. Doch es war auch egal, schließlich hatte ich keine Gewalt mehr über meine Bewegungen und konnte deswegen auch schlecht protestieren.
Nur peripher bekam ich mit, dass das Mädchen, ich war inzwischen sicher, das es ein Mädchen war, mich eine Treppe hinauf schleppte. Könnte ich doch nur meine Beine bewegen!, schoss es mir durch den Kopf. Aber nein, sie taten nur das Nötigste und dauernd stolperte ich. Mir machte das nichts aus, ich bekam sowieso nur alles mit, als stände ich daneben, aber für das Mädchen war es sicher schwer. Doch wieso machte ich mir eigentlich Gedanken darüber? Im Moment war mir alles egal. Wahrscheinlich wäre es sogar besser gewesen, hätte sie mich nicht gefunden.
Verschwommen nahm ich wahr wie wir einen Raum betraten. Eher gesagt, wie das Mädchen den Raum betrat und mich hinterher schleifte, da mein Körper immer noch wie eine Puppe an ihrer Seite hing. Wie aus weiter Ferne hörte ich den Wasserfall, der aus dem Mund meiner Retterin kam. Wie konnte jemand nur so viel reden? Dann ging sie weiter und kurz danach lag ich auf einem Bett. Meine Augen waren wieder geschlossen und ich atmete tief durch. Die Stimmen zwei verschiedener Personen drangen langsam in mein Bewusstsein.
Kurz zuckte ich, als etwas eisiges meine Stirn berührte. Doch dagegen wehren konnte ich mich nicht. Dann lag ich plötzlich bequemer. Ich wusste nicht wieso, schließlich hatte ich mich nicht bewegt, doch als ich es fertig brachte, leicht meine Beine zu bewegen merkte ich, dass ich nun ein Nachthemd oder so anhatte. Eigentlich hatte ich nicht vor, hier lange zu bleiben, aber für Protest war es jetzt eh zu spät.
Ich war mir sicher, dass ich kurz eingenickt war, wenn auch nur für ein paar Minuten. Aber das reichte schon, damit ich mich wider normal bewegen konnte. Langsam richtete ich mich auf. Mein Blick war noch ein wenig verschleiert, was sicher von den Tränen kam. Außerdem waren meine Augen geschwollen. Ich sehe sicher schrecklich aus!, dachte ich.
Als ich bemerkte wo ich war stöhnte ich. Das kann doch wohl nicht wahr sein!
Langsam glitt mein Blick zu den beiden Personen an meinem Bett. Keine von den Beiden kannte ich, was auch nicht sehr verwunderlich war.
Die eine, wahrscheinlich das Mädchen, welches mich nach hier gebracht hatte, hatte lange dunkelbrauneHaare und ein sehr naives Gesicht. Zumindest meiner Meinung nach. Die andere Frau war älter. Sie hatte sehr helle Haare. Wahrscheinlich war dies ihr Reich. Mein Blick hing an meiner Helferin. Danke, hauchte ich. Meine Stimme wollte mir immer noch nicht ganz gehorchen.
Wieso bedankte ich mich bei ihr eigentlich? Hatte ich sie darum gebeten mir zu helfen? Mein Gesichtsausdruck wurde hart und abweisend. Die beiden würden es sicher merken. Innerlich grinste ich. Wahrscheinlich würden sie gar nicht wissen, was mit mir los war.
Meine Augen suchten den Raum ab und fanden schließlich meine Klamotten. Noch ein wenig träge nahm ich meine Beine vom Bett und griff nach meiner Hose. Langsam fing ich an, mich anzuziehen.
Meine Gedanken schweiften wieder zu meinem Schwächeanfall. Schwächeanfall. Anders konnte man es nicht nennen. Ich war mir noch nicht einmal sicher, ob es meine Klaustrophobie war. Dafür waren die Gänge zu groß. Oder? Andererseits hatte ich noch nie so ausgeprägte Anfälle gehabt, sobald ich meine Platzangst merkte. Außerdem waren die Gänge dafür bei weitem zu klein. Vielleicht war es beides. Aber ging das überhaupt?
Schnell vertrieb ich meine Gedanken. Was brachte es, noch lange darüber nachzudenken? Inzwischen war ich mit Anziehen fertig. Entschlossen drehte ich mich zur Tür, blieb dann aber noch einmal stehen und drehte mich um. Wo ist die Eulerei?, fragte ich. Meine Stimme war nicht unfreundlich, allerdings drückte sie auch keine anderen Gefühle aus. Ich hatte mich wieder vollkommen unter Kontrolle.
| | |
|
|
|
„Ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie scheine ich immer zu vergessen, dass ich ne Hexe bin. Also nicht das ich es direkt vergesse, aber irgendwie, ach ich weiß auch nicht.„ Als diese Worte in mein Ohr drangen, konnte ich einfach nicht anders. Ich fing an zu lachen. Rani hatte eine Art und Weise sich über Dinge gedanken zu machen, dass man einfach nur lachen konnte. "Naja, so lange du es so auf die Reihe bekommst, ist es ja nicht so schlimm! Nur umständlich!" Noch immer gluckste ich vor mich hin.
Das Mädchen lehnte sich dankbar an mich und schlang die Arme um meine Hüften. Das war einer der Momente in denen ich wirklich glücklich war, an einer Schule Heilerin zu sein. So etwas passierte in einem Krankenhaus nicht. Ich liebte dieses Gefühl meine kleinen und großen Patienten genau zu kennen und nicht nur für die körperlichen Probleme eine Hilfe zu sein. Ein Lächeln um spielte meine Lippen. Und vorsichtig fuhr ich Rani mit der Hand über den Kopf.
Noch bevor ich ein Glas mit Wasser parat hatte redete Rani weiter. Sie war wirklich eine Quasselstrippe. Aber eine von der lieben und angenehmen Sorte. Als sie anfing über das andere Haus zu reden und nicht gerade freundlich darüber zu reden, setzte ich einen tadelnden Blick auf, der sich jedoch in einem Grinsen auflöste. „Na na, übertreibs nicht Rani, sonst bist du es, die heute Abend hier landet!“ Ich lachte. Nicht, dass es zu meiner Schulzeit anders gewesen wäre. Und so konnte ich Ranis Eifer verstehen, auch wenn ich selbst nie einen Unterschied zwischen den Häusern gemacht hatte.
Während ich die Fremde kurierte begnügte sich Rani damit einige Keckse zu essen und nebenbei bemerkte ich, dass ich spätestens am nächsten Tag wieder Neue backen musste. Unter mir zuckte etwas. Die Slytherin hatte zu meiner großen Freude auf meine Berührung reagiert. Alles sprach dafür, das ihr Zustand nicht sonderlich schlimm war. Doch schon wurde ich wieder von Rani eingenommen. Ich seufzte, ob es so gut war, diese Quasselstrippe gerade jetzt im Krankenflügel zu haben?
Mein Blick wanderte zu Liana. Diese jedoch bewegte ich zu meiner großen Verwunderung sehr ruhig. Ja, fast so, als würde sie gleich Aufwachen. Ich nickte vor mich hin. Es war gut. Dann musste ich mich nicht weiter um sie kümmern. Die Arme kannte das Spielchen mit dem Krankenflügel schon. Es war nicht selten, dass sie hier war, und eigentlich konnte ich kaum etwas für sie tun. Meist ging sie von alleine und ich bekam überhaupt nicht mit, dass sie gegangen war.
Doch genau da merkte ich dass nicht Liana, sondern jemand ganz anderes gehen wollte. Nicole hatte sich auf den weg zur Tür gemacht. „Wo ist die Eulerei?“sagte eine schwache Stimme. „Stop! Stehen bleiben! Um drehen! Wieder hinlegen!“ Schnellen Schrittes war ich zur Tür gewandert und versperrte den Weg. „Zur Eulerei bring ich dich später, oder ich geb dir jemand mit, ders dir zeigt. Aber nicht jetzt! Ich weiß, Krankenflügel ist nicht das Schönste, aber ich lasse dich erst wieder weg, wenn du mir deinen Namen gesagt hast und was los war.“ Mein Blick wurde wieder mild und freundlich. „Ach und dein Haus wäre auch nicht schlecht zu wissen! Ich bin übrigens Rosalie Maddison, die Heilerin von Hogwarts. Aber alle nennen mich Rosa und ich hoffe du machst das auch. Wenn man zu mir Miss sagt, komme ich mir immer so schrecklich alt vor!“
Gehe nach: Viele Gedanken und eine Kranke...
| | |
|
|
|
"Naja, so lange du es so auf die Reihe bekommst, ist es ja nicht so schlimm! Nur umständlich!", sagte Rosa grinsend auf meine ehrliche Antwort bezüglich des Zauberns hin und gluckste. “Jajaja.. mach dich nur lustig..“, meinte ich mit gespielt beleidigtem Unterton in der Stimme und zog einen Flunsch, der allerdings sofort von einem Grinsen vertrieben wurde.
Ich war eben ein kleines Schusselchen, damit hatte ich mich mittlerweile abgefunden und zu meinem Glück, hatte ich nicht wirklich ein Problem das zuzugeben. Ich konnte sowieso nichts dagegen machen, also hatte ich mich wohl eines Tages damit abgefunden und versuchte das beste draus zu machen, wenn das überhaupt ging.
Als mich Rosa in den Arm nahm und ich meine Arme um sie schlang, strich sie mir mit einer Hand über den Kopf. Ich lächelte leicht. Mich überkam ein Gefühl von Sicherheit und unbewusst schmiegte ich meinen Kopf ein wenig an Rosas Bauch. Als ich mi8ch wieder von ihr löste, fiel mir eine Haarsträhne ins Gesicht, die ich mir umständlich hinters Ohr schob. Dabei bemerkte ich, dass ich mir die Haare vielleicht kämmen sollte, da sie doch sehr durcheinander waren. Ich strich mir mit den Fingern durch die Haare, um wenigstens die gröbsten Knoten zu lösen, das reichte eigentlich schon, ansonsten machte ich mir einfach einen Zopf.
„Na na, übertreibs nicht Rani, sonst bist du es, die heute Abend hier landet!“, tadelte mich Rosa und grinste gleich darauf. Ein wenig schuldbewusst sah ich zu ihr hoch. Ich wollte grade etwas erwidern, als ich aus den Augenwinkeln jemanden bemerkte. Es war das Mädchen, das ich hierher gebracht hatte. Sie nuschelte ein Danke und begann sich anzuziehen. “Keine Ursache..“, sagte ich ein wenig überrascht über die Tatsache, dass es ihr schon wieder besser zugehen schien, wo sie doch so schlecht ausgesehen hatte. Sie zog sich an und ging auf die Tür zu, nur um sich noch mal umzudrehen und ohne jegliche Gefühlsregung nach dem Weg zur Eulerei zu fragen. Doch da sprang Rosa schon auf und versperrte ihr den Weg. Sie warf dem Mädchen einen Befehl nach dem anderen an den Kopf und ein wenig belustigt beobachtete ich die ganze Situation. Sofort rief ich mich in Gedanken zur Ordnung. Über Rosas letzten Satz musste ich dann allerdings doch grinsen. Ich stand auf, ging auf Rosa zu und stupste sie leicht mit dem Finger am Arm. “Miss Maddison... Ich könnte sie zur Eulerei begleiten.“ Frech grinste ich zur Heilerin hoch und sah dann das Mädchen an. “Aber nur wenn es dir nichts ausmacht natürlich., meinte ich und lächelte sie an. Ich musste Papa sowieso noch einen Brief schreiben, in dem ich ihm 120 mal versichern musste, dass mit mir alles in Ordnung war und ich gut angekommen war. Wenn ich es nicht tat, dann konnte ich damit rechnen, dass stündlich eine Eule angeflogen kommen würde mit einem Brief von Bau-ji und er würde erst Ruhe geben, wenn er einen Brief zurückbekommen hat.
ooc: Nicole hat meine Erlaubnis mich zu bewegen, da ich 10 Tage weg bin^^
| | |
|
|
|
Kaum merklich zuckte ich zusammen. Musste diese Frau mich so sehr erschrecken? Ohne das ich Zeit gehabt hätte, irgendwie auf ihre rasch hinter einander folgenden Befehle zu reagieren hatte sie mich schon überholt und versperrte mir den Weg. „Zur Eulerei bring ich dich später, oder ich geb dir jemand mit, ders dir zeigt. Aber nicht jetzt! Ich weiß, Krankenflügel ist nicht das Schönste, aber ich lasse dich erst wieder weg, wenn du mir deinen Namen gesagt hast und was los war.“ Natürlich ist Krankenflügel nicht das Schönste, aber das heißt noch lange nicht, dass er auch wichtig ist. Schließlich ging es mir ja wieder gut. So mehr oder weniger. Mein Blick verdunkelte sich, als sie von mir wissen wollte, was los war. Das hatte mir gerade noch gefehlt. „Ach und dein Haus wäre auch nicht schlecht zu wissen! Ich bin übrigens Rosalie Maddison, die Heilerin von Hogwarts. Aber alle nennen mich Rosa und ich hoffe du machst das auch. Wenn man zu mir Miss sagt, komme ich mir immer so schrecklich alt vor!“ Mein Haus, natürlich. Diese Schule war ja so schrecklich kompliziert!
Für eine kurze Zeit schwankte ich leicht, als der Raum anfing, sich um mich zu drehen. Ich atmete einmal tief ein und zwang mich zu einem höflichen Lächeln. “Mein Name ist Nicole Yvette d’Amboise“, sagte ich nicht ohne Stolz in der Stimme „und ich gehöre zum Hause Slytherin. Und das eben, das war nur ein kleiner, harmloser Schwächeanfall. Nichts Schlimmes.“
Mein Blick wurde wieder ein wenig unklar. Jetzt bloß zusammenreißen, ermahnte ich mich in Gedanken. Mein Lächeln, das für einen kleinen Augenblick verschwunden war zeigte sich wieder auf meinen Lippen. Hoffentlich hatte Rosa nichts bemerkt, dann war es aus mit Gehen.
Auf einmal stand das Mädchen auf, das mich nach hier gebracht hatte. Sie stupste die Heilerin am Arm. “Miss Maddison... Ich könnte sie zur Eulerei begleiten.“ Ein kleines Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Es sah so aus, als würde sie ein wenig Spaß verstehen. Das gefiel mir. Außerdem gefiel es mir, dass sie sich anbot, mir zur Eulerei zu begleiten. Ich wollte gerade antworten, als sie schon weitersprach: “Aber nur wenn es dir nichts ausmacht natürlich“ Vielleicht konnte man die Heilerin ja irgendwie überreden, dass ich jetzt schon von hier verschwinden konnte. Ich entschloss mich zu etwas völlig untypischen für mich. Bittend sah ich sie an. „Bitte Miss Ma... Entschuldigung. Ich meine natürlich Rosa. Ich muss meinen Eltern einen Brief schreiben. Sie wollen doch wissen, ob ich gut angekommen bin und wie es mir hier gefällt, schließlich bin ich doch erst seit kurzem hier.“ Mein Blick war immer noch bittend auf die Heilerin gerichtet. Hoffentlich konnte man sie so überreden. Wenn nicht, dann hieß das ja wohl eine Nacht im Krankenflügel. Und natürlich eine menge Fragen. Und ich hasste Fragen, zumindest wenn es um dieses Thema ging.
| | |
|
|
|
Ich sah dem Mädchen zu, wie es von Rosas Befehlen überschüttet wurde. Das arme ding hatte gar keine Chance dazwischen zu kommen und so stand sie nur da und hörte zu. Nachdem Rosa geendet hatte, ließ sich die Brünette Zeit mit ihrer Antwort. Schließlich atmete sie einmal tief ein und setzte zu einer Antwort an. “Mein Name ist Nicole Yvette d’Amboise und ich gehöre zum Hause Slytherin. Und das eben, das war nur ein kleiner, harmloser Schwächeanfall. Nichts Schlimmes.“, meinte sie und ich hörte den Stolz, der in ihrer Stimme mitschwang, als sie ihren Namen nannte. Slytherin also, dachte ich bei mir uns musterte sie unauffällig. Sie sah gar nicht nach einer Slytherin aus, nicht wirklich jedenfalls. Irgendwas in mir zog sich ein wenig zusammen und mein Blick musste leicht abweisend aussehen. Sofort rief ich mich zur Ordnung. Sie ist neu auf der Schule, dachte ich. Sie musste neu sein, ich hatte sie vorher noch nie hier gesehen. Sie hat wahrscheinlich keine Ahnung, was es mit den Häusern auf sich hat. Oder vielleicht doch? Wer wusste das schon so genau, aber so wie sie sich benahm wahrscheinlich eher nicht. Sonst hätte Nicole wahrscheinlich anders auf mich reagiert, da ich ja eben nicht in Slytherin war. Den Göttern sei Dank!
Als ich Rosa am Arm anstupste und ihr frech anbot, Nicole zur Eulerei zu begleiten, entging mir nicht das kleine Grinsen, dass sich auf den Lippen der Slytherin breit machte. Machte sie sich über mich lustig oder fand sie die Situation einfach nur amüsant? Ich war mir nicht sicher was es war, was sie zum grinsen brachte, aber ich hoffte auf letzteres. Nicht zuletzt für sie.
„Bitte Miss Ma... Entschuldigung. Ich meine natürlich Rosa. Ich muss meinen Eltern einen Brief schreiben. Sie wollen doch wissen, ob ich gut angekommen bin und wie es mir hier gefällt, schließlich bin ich doch erst seit kurzem hier.“, meinte sie mit bittendem Blick zu Rosa und ich musste wider meines Willens grinsen. Ich biss mir schnell auf die Unterlippe, um das Grinsen zu verstecken. Sie war gut, sehr gut. Nur leider würde das bei Rosa wohl nicht allzu viel bringen. Sie ließ einen nicht einfach gehen, nur weil man beteuerte, dass es wieder besser war.
Ich ging einige Schritte auf Nicole zu und blieb vor ihr stehen. Ich nahm ihr Kinn zwischen Zeigefinger und Daumen meiner rechten Hand und drehte ihren Kopf von einer Seite auf die andere, während ich ihr dabei prüfenden Blicke zuwarf und ihr kurz zuzwinkerte. Dann drehte ich meinen Kopf zu Rosa. “Also, meiner Meinung nach, geht es ihr wirklich wieder besser.“, meinte ich dann, drehte meinen Kopf wieder zu Nicole und grinste sie triumphierend an. “Ich denke es geht in Ordnung, wenn ich dir die Eulerei zeige. Muss ich sowieso noch hin.
Ich wusste nicht, warum ich es getan hatte, aber ich hatte es getan. Ich hatte einer Slytherin geholfen. Ich! Das war noch nie vorgekommen und ich war auch immer der festen Überzeugung gewesen, dass es nie dazu kommen würde. Aber sage niemals nie. Das konnte nicht gut gehen.
Aber sie benahm sich verdammt noch mal nicht wie eine typische Slytherin. Sie zickte nicht so rum, wie es für die ganzen Slytherintusen normalerweise so üblich war. Außerdem bestätigte sie meine Vermutung, dass sie neu war, als sie gesagt hatte, dass sie doch erst seit kurzem hier sei. Das hieß, dass sie vielleicht wirklich noch keine Ahnung hatte, was die Häuserrivalität anging und das wiederum hieß, dass sie einem nicht sofort blöde Kommentare um den Kopf hauen würde, wenn sie einen auf dem Gang sah.
Ich machte mich langsam auf den Weg zur Tür und als ich diese erreicht hatte blieb ich stehen, um auf Nicole zu warten. Ich nahm mir vor, sie auf dem weg in den Krankenflügel in ein Gespräch zu verwickeln, denn ich war ein wenig neugierig. Was hieß ein wenig, ein wenig sehr traf es wohl eher.
Gehe nach:Ungebetene Begleitung
| | |
|
|
|
|
Während ich Rosa immer noch bittend ansah, beachtete ich das Mädchen nicht mehr. Wahrscheinlich würde sie so oder so gleich gehen. Doch dann machte sie etwas, was mich sehr überraschte. Sie trat auf mich zu. Das an sich ist ja nichts Schlimmes, aber dann erdreistete sie sich auch noch, mein Gesicht zwischen ihre Finger zu nehmen, als wäre ich ein kleines Kind. Scharf zog ich die Luft ein. Meine Hand zuckte in Richtung Zauberstab, den ich an meinem Hosenbund verstaut hatte. Gerade, als ich die Finger darum schloss fing das Kind an zu reden. Wer so etwas tat, konnte nichts anderes als ein Kind sein. “Also, meiner Meinung nach, geht es ihr wirklich wieder besser.“
Als ob ihre Meinung etwas an der Entschlossenheit einer Heilerin ändern würde. Pah. Als sie geendet hatte, lockerte ich meinen Griff um den Zauberstab wieder. Hier sollte ich so etwas nicht machen. Das Mädchen sah wieder zu mir und grinste. “Ich denke es geht in Ordnung, wenn ich dir die Eulerei zeige. Muss ich sowieso noch hin.“ Auf deine Gesellschaft kann ich liebend gern verzichten, dachte ich bei mir und warf der Kleinen ein eisiges Lächeln zu.
Ich hatte keine Ahnung, ob sie meine Reaktion gesehen hatte, denn schon hatte sie sich langsam auf den Weg zur Tür gemacht, wo sie auf mich wartete. Zuerst wollte ich eine bissige Antwort geben, die deutlich machte, wie viel ich von ihrer Begleitung hielt, aber dann bemerkte ich, dass dies eine gute Chance war von hier zu verschwinden. Noch einmal drehte ich mich zu Rosa und warf ihr ein honigsüßes Lächeln zu, dann drehte ich mich schwungvoll um, ging an dem Mädchen vorbei aus dem Krankenflügel und befand mich auf dem Flur.
Gehe nach: Ungebetene Begleitung
| | |
|
|
|