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Dieses Thema hat 12 Antworten
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 Der Krankenflügel
Lucia Giovanni Offline

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Beiträge: 33

06.09.2006 12:21
Viele Gedanken und eine Kranke... Antworten
Komme von: Hass, dem Hass gebührt


Es war einfach zu viel gewesen… alles. Ich fühlte es an jenen Stellen pochen, an welchen Gregor mich so schmerzvoll zu packen bekommen hatte und wusste, das würde ein paar ordentlich blaue Flecke geben. Das Fieber und diese Schwäche, welche meinen Körper befallen hatten, hatten mich hilflos gemacht... Er hatte mich wie eine Puppe behandelt.. ein hilfloses Püppchen in seinen groben Händen, mit dem er alles hätte machen können. Und er hatte mich fast zerbrochen, denn ich fühlte mich zermürbt und irgendwie beschmutzt. War ich denn wirklich so schwach? Angewidert hob ich eine Hand und fuhr mir mit den Handrücken über die Lippen, welche ER berührt hatte. Es prasselte auf mich nieder, erdrückte mich.. ich sah sein Gesicht vor meinem, spürte seine Hände immer noch.. ich hätte so gerne geschrieen oder geweint. Mir vielen die Augen zu.. wieder einmal. Ich atmete tief durch.. zittrig.

Etwas tiefer kuschelte ich mich in das weiche Kissen des Bettes, in welchem ich lag. Ich war im Krankenflügel und würde hier auch noch die ganze Nacht verbringen müssen, so wie ich Miss Rosalie verstanden hatte. Dies hatte sowohl positive, als auch negative Seiten. Ich fühlte mich schon etwas besser.. und ich würde Heute nicht meine Strafarbeit absolvieren müssen. Auf der anderen Seite, konnte ich nicht zu ihr.. Ein leises Seufzen flüchtete über meine Lippen, als mein Blick das Fenster streifte und hinaus wanderte.. und wieder waren meine Gedanken bei Sam. Sie hatte mich gerettet und beschützt und ich schämte mich, vor ihren Augen so schwach gewesen zu sein. So schwach, das ich ihr nicht einmal die Sache mit Julian hatte erklären können.. die Erinnerungen an ihre Umarmung ergriff mich und ich fühlte sie noch einmal um mich. Wie sehr hatte ich diesen kurzen Moment genossen.

Doch dann hatte sie mich in den Krankenflügel gebracht und war bald darauf wieder gegangen. Beim Auswahltraining der Quidditschmannschaft durfte sie nicht fehlen. Sie war wichtig für das Team.. eine gute Spielerin. Sie hatte es bestimmt geschafft, das wusste ich. Traurig dachte ich daran, wie gerne ich ihr beim fliegen zugesehen hätte. Gedankenverloren schob ich mir einige Strähnen aus dem blassen und verschwitzen Gesicht.. und hoffte, das mir bald die Augen zu vielen. Ich fühlte mich so matt und müde.. und draußen dämmerte es bereits, ja, war fast schon dunkel. Der Herbst kam.. und ich freute mich auf diese Jahreszeit.. wenn die bunten Blätter der Bäume durch die Luft tanzten. Flüchtig dachte ich an Julian.. ob er sich auch erkältet hatte? Mein schlechtes Gewissen meldete sich leis, denn nun musste er die Strafarbeit alleine machen.. und hatte ihn seit unserem nächtlichen Ausflug auch nicht mehr gesehen.

Ich wurde durch das unangenehme Kratzen im Hals aus meinen Gedanken gerissen und wieder musste ich ungewollt husten, was noch um einiges Schmerzhafter war. Ich verzog mein Gesicht ein wenig.. murrte leise über dieses bescheuerte Virus, welches sich in meinem Körper eingenistet hatte und kräuselte leicht die Nase. Ich wollte nicht mit Fieber hier im Bett liegen.. und irgendwie schien der Krankenflügel viel zu groß und verlassen, finster.. ich wünschte mir Sam her, mehr als alles andere.. wieder schloss ich die Augen. Durch dieses ganze Nachdenken bekam ich nur Kopfschmerzen, die sich schon leise hämmernd ankündigten. Ich stöhnte leise und zog die Decke bis zur Nasenspitze.. und wünschte mir, das och nun wenigstens Oscar bei mir hätte.. er machte sich bestimmt Sorgen. Ob sich jemand um ihn kümmerte..? Ich hoffte es. Er würde mich bestimmt anschmollen, sobald ich wieder da war.

Warum musste es hier nur so einsam sein..? Gerade nun, wo ich jemanden zum reden brauchte..

Rosalie Maddison Offline

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Beiträge: 28

04.10.2006 20:54
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Komme von: Der nächste Kranke


Es war wie verhext. Kaum hatten die beiden Mädchen den Krankenflügelverlassen schon kam die nächste Patientin. Eigentlich hatte ich endlich zu Eric gehen wollen und dann etwas essen. Es war bereits Nachmittag und meine letzte Mahlzeit war am Abend zuvor das Festessen gewesen. Ich schnappte mir einen Keks und aß so schnell es ging. Schließlich wollte ich nicht auch noch mit Schwindelgefühl im Bett liegen. Samantha McCollum hatte Lucia gebracht. Das arme Mädchen hatte eine fruchtbare Grippe und war ziemlich verstört. Ich packte sie sofort ins Bett. Sam hatte ich noch viel Glück für das Auswahltraining gewünscht und schon war das Mädchen wieder verschwunden.
Lucia zitterte am ganzen Körper. Noch bevor ich sie in ein Nachthemd steckte legte ich sie mit einem Wärmezauber in eines der Betten. Es dauerte keine Minute und die ersten Vorkehrungen waren geschafft. Lucia konnte entspannt im Bett liegen und ich konnte sie in Ruhe untersuchen um zu sehen, was ich für sie tun konnte. Doch das war nicht so leicht. Lucia schien regelrecht traumatisiert. Und so ließ ich sie für eine Zeitlang alleine. Sie sollte sich erst einmal ausruhen bevor ich lästige Fragen stellte und mit ekligen Salben und Tränken ankam.

In der Zwischenzeit kramte ich alles heraus, was ich am Morgen gegen Erkältung und Grippe eingeräumt hatte. Es brauchte nicht viel um zu wissen, dass Lucia eine Grippe hatte. Ihre Augen waren glasig und auch das Zittern war meiner Meinung nach eindeutig. Und wenn man dann auch noch durch ein paar tuschelnde Mädchen, die am Krankenflügel vorbei gingen, mit bekam, dass Lucia mit Julian am Abend zuvor im Verbotenen Wald war, wunderte einen gar nichts mehr. Mit Eibisch und Dill machte ich Umschläge für Lucias Augen. Die Dämpfe würden auch gegen Fieber helfen, falls sie welches hatte. Ein Trank Linde, Petersilie, Lindenblüten, Schneckeneiter und Drachenschuppen würde ebenfalls die Heilung beschleunigen. Und wenn sie wollte, konnte sie dann noch einen Trank zum Schlafen haben.
Das Husten der Patientin alarmierte mich. Schnell ging ich zu ihr. “Hier nimm das! Es wird dir gut tun!” Ich reichte ihr den Becher mit dem dampfend grünen Trank. Er war warm und würde dadurch noch beruhigender wirken. “So und jetzt lass mich mal deine Temperatur fühlen!” Ich tippte mit dem Zauberstab auf ihre Nase, diese wurde immer röter. “Ach herrje! Na du bleibst mal schön im Bett! Vor Morgen kommst du hier sicher nicht mehr raus. Aber keine Sorge es ist nichts schlimmes nur eine Grippe und wir wissen ja wovon die kommt, nicht war?” Ich zwinkerte Lucia zu. “Deinen Kater kann ich leider nicht zu besuch kommen lassen. Aber ich kann Samantha bescheid sagen, dass sie sich keine Sorgen machen braucht. Und der junge Mr Morgan ist sicher bereit, mal einen kleinen Besuch abzustatten sobald du dich richtig ausgeschlafen hast.” Ich nahm die Umschläge und legte sie sorgsam auf ihre Augen. “Das ist gegen das brennen. Lange brauchst du es nicht, dann ist es schon besser. Wenn du möchtest kann ich dir noch einen Trank zum schlafen geben, dann brauchst du keine Angst vor Fieberträumen zu haben!”


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Pssst!

Lucia Giovanni Offline

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Beiträge: 33

08.11.2006 01:29
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Leise und doch schwer prasselte der Regen an das Glas des Fensters, hinter welchem ich lag und durch jenes blickte ich auf einen grauen, regenverschleierten Himmel. Immer wieder vielen mir die Augenlieder zu, denn ich war müde und erschöpft und mein Körper forderte seine wohl verdiente Ruhe ein. Das Fieber wütete immer noch in meinen Gliedern, auch wenn der Trank von Rosa schon Wirkung zeigte.. Das beruhigende Plätschern des Regens schien mich auf eine merkwürdige Art einzuschläfern und fast erlag ich diesem Wunsch. Doch noch wollte ich nicht schlafen, denn ich wollte auf Sam warten. Ich musste auf sie warten, musste ihr erklären was das ganze mit Julian auf sich hatte. Ich schluckte leicht bei diesem Gedanken und schloss schließlich für einen flüchtigen Moment meine blauen Augen und betete innerlich, das sie mich verstehen würde.. wenigstens ein kleines bisschen.

Ich seufzte schwer und mein Atem kam leis und raselnt. Wunderbar.. warum hatte ich auch unbedingt bei strömendem Regen und Eiseskälte im verbotenen Wald herumlaufen müssen. Und wieder kamen mir Julians Augen in den Sinn. Diese stechenden und gleichzeitig herausfordernden dunklen Augen, die mich fast verschlungen hatten. Und mit einem leisen Schmunzeln stellte ich fest das ich seine Augen mochte.. denn sie waren die eines Rebellen. Überhaupt mochte ich den Hufflepuff sehr gerne.. er sah mich nicht so gierig an wie all die anderen Jungs. Betrachtete mich nicht wie ein Stück rohes Fleisch oder eine Beute, die es zu erobern galt. Er hatte mich als gleichwertig betrachtet und das würde ich ihm nie vergessen. Glaubte ich zumindest und gedankenverloren ließ ich die Gestrige Nacht noch einmal Regie passieren. Und ich erschauderte als mir mit einmal das Bild jenes Tieres in den Sinn kam. Der zerfetzte Körper, welcher im nassen Laub gelegen hatte..

Ich hatte den Geruch von Blut und feuchten Blättern wieder in der Nase und mit einmal wurde mir bewusst dass ich dieses Bild mit Absicht verdrängt hatte. In mir krampfte sich alles zusammen, während ich mich zur Seite drehte und mit weit aufgerissenen Augen auf die nächste Wand starrte. Eine Hand hatte ich auf meine blassen Lippen gepresst um den aufkommenden Brechreiz zu unterdrücken, während das Bild vor meinem inneren Auge wie festgewachsen schien. Ich würgte leicht und blieb einige Momente wie erstarrt in dieser Position liegen. Kleine Schweißperlen glitzerten auf meiner Stirn und ich atmete heftig bis ich mich endlich wieder beruhigt hatte. Und Julian wollte wirklich wieder in den Wald, wo es ein Wesen gab das einem Reh so etwas antat. Ich biss mir leicht auf die Unterlippe und rollte mich schließlich wieder auf den Rücken. Ich ließ meine Augen zufallen… ich musste ihn unbedingt davon abbringen.

Ich war so müde.. so fürchterlich müde. Und wenn ich nur ein wenig meine Augen schloss währe Sam mir sicher nicht böse. Flüchtig blinzelte ich nochmals und ein Lächeln schlich sich über meine Lippen als ich Sams Bild nur ganz kurz vor mir sah. So, wenn wir alleine waren und wenn sie mir ihr wünder schönes Lächeln schenkte. Auch wenn es viele nichts wussten.. sie hatte ein wunder schönes Lächeln. Und mit diesem Bild in meinen Gedanken verlor ich mich schließlich doch in den Schlaf…

Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

30.11.2006 15:31
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Komme von: Delano-Marlon Coleman



Ich hatte einen schlechten Tag hinter mir. Wobei sich die Definition 'schlecht' auch hierbei ein wenig dehnen ließ. Was für andere schlecht war, erlebte ich meistens als gut, aber das was für mich schlecht war, fanden andere gut. Wieso ich mich selbst in Gedanken so sehr verwirrte? Ich hatte keine Ahnung. Aber um auf den Grundpunkt des Problems zurück zu kehren, war einfach. Es hatte gut begonnen. Beim Frühstück war ich weder Matthew noch seinen Freunden gefährlich nahe gekommen und hatte die große Halle unbehelligt von allen Versuchen der Konversation verlassen. Außerdem hatte ich von meinem Platz aus einen wunderbaren Blick auf die brünette Gryffindor gehabt, die ich nun schon seit ein paar Wochen recht anziehend fand. Bis ich diesen kleinen Fleck von unbedeutendem Ravenclaw mit einem Mal direkt in der Linie hatte und ich auf seinen wunderbaren verlausten Schopf starren konnte. Es war für mich klar gewesen, das solch ein Handeln, ob bewusst oder unbewusst, eine Bestrafung von mir erwartete und so war ich nach dem Essen - da ich keine Stunde besuchen musste - an der Seite des Eingangs verharrt und wartete vollkommen lautlos auf mein auserkorenes Opfer. Man beachte dabei, dass ich eigentlich nach diesem Ereignis rein garnichts mehr gegessen hatte und das gelegentliche Magenknurren meinen Plan von der 'Unsichtbarkeit' vornherein unmöglich machte. Aber gute Dinge weile und ich ließ mir auch davon nicht die Laune nehmen. Schließlich waren die Sekunden zwischen mir und dem Treffen des Übeltäters gering genug, das ich mich darauf freuen konnte ihm zu begegnen.

An seinen Namen erinnerte ich mich leider nicht. Aber das tat nichts zur Sache. Schließlich war es wichtiger, dass er wenigstens sich danach an mich erinnerte. Oder kannte er mich sowieso schon? Ich meinte seinen Haarschopf schon des Öfteren im Blickwinkel gehabt zu haben und dann kam aus der endlosen Namenskartei in meinem Kopf endlich das, was ich so ersehnt hatte. Rupert York - 6 Klasse - Ravenclaw. Oh, in Ordnung. Kein angemessener Gegner. Aber wenigstens konnte keiner danach behaupten, ich wäre feige gewesen. Der gleiche Jahrgang, das gleiche Können und er im Gegensatz zu mir eine vollständige Niete. Aber wieso philosophierte ich eigentlich so lange über ihn, an Ort und Stelle? Wieso? Na - ganz einfach. Der dumme Deppen schien etwas Schlimmes zu ahnen und kam einfach nicht heraus und als er es endlich tat, war eine so große Masse von Schülern um ihn herum. Das ich nicht mal nahe genug herankam, um ihn mit einem Papierkügelchen zu bewerfen, geschweige denn zu verhexen. So musste ich diesen Gedanken des Zeitvertreibs begraben und wollte mich einer neuen Aufgabe widmen. Wieder stellte sich mir dabei ein Problem - weder Chiara noch Nargo waren irgendwo aufzutreiben und schienen wie vom Erdboden verschluckt zu sein.

Oh holdiges Glück. Oh du mieser langweiliger Tag. In den Unterricht meiner besten Freundin zu platzen und mich bei einem fremden unbekannten Lehrer einfach an den Tisch zu setzen, dass war selbst in meinen Augen eine rücksichtslose und dumme Handlung. Vor allem - was wäre wenn ich dort garnicht zum Schabernack käme und mich wirklich dem Lernen widmen müsste. So schaffte ich mir einen neuen Vorsatz. Den Dritten an diesem Tage. Der endlich - mit meiner Hilfe - auszuführen wäre. Ich wollte einen neuen Geheimgang entdeckt. Einen richtigen Geheimgang. Ein Geheimgang, der wirklich [i]geheim[/i] war und nicht einer von diesen vielen, die sowieso mittlerweile jeder kannte und über die jeder verfügte. Für solche Aktionen war meist Lemon an meiner Seite, aber der hatte sich ja verflüchtigt, oder saß, meiner Erinnerung zu folge, im Unterricht und gab sich verzweifelt Mühe, oder auch nicht.

So jedenfalls suchte ich ihn.
Ich fand ihn auch.

Ende gut - alles gut - sollte man zumindest meinen, nicht wahr? Aber dem war nicht so. Der Gang konnte mich nicht leiden und ich konnte ihn nicht leiden. Er rumorte unzufrieden über mir, unter mir, neben mir, eigentlich überall und ich achtete einfach nicht darauf. Nun gut, der Vorsicht halber zog ich den Zauberstab aus meiner Tasche und blickte mich, natürlich nicht ängstlich, wachsam um. Die verschnörkelten Bögen waren recht hübsch und kündeten davon, dass hier seit langem keiner mehr renoviert hatte, dafür sprachen übrigens auch die merkwürdigen Ansammlungen von ausschweifenden Arten und Möglichkeiten der achtbeinigen Insektenvertretern, die bei den meisten Mädchen so verhasst waren. Ich jedenfalls machte mir nichts daraus. Bis ich zu einer Tür kam. Bis zu der Sekunde, wo ich die Tür berührte und meine Hand mir unglaublich weh tat. Das Schlimmste daran war, eben jenes Glied meines Körpers nahm eine unangenehme violettrote Färbung an und es schien sich sogar bis zu dem Ansatz meines Handgelenks zu vermehren. Was immer es war. Es machte mir eine unglaubliche Furcht und so ließ ich den Plan, die Tür zu öffnen, fallen und suchte lieber den Krankenflügel auf. Schließlich musste die Schwester mir irgendwie helfen können, oder nicht? Wenn es nur eine gewöhnliche Blutvergiftung war? Nein, eher nicht. Eigentlich soweit eine glorreiche Entscheidung. Wäre da nicht die brünette Gryffindor gewesen, die da in ihrem Bett lag und sich eindeutig zu langweilen schien. Ich jedenfalls positionierte sich erstmals in der Mitte des Krankenflügels, versteckte die Hand hinter dem Rücken und verdeckte sie somit gekonnt. Ein Lächeln schlich sich um meine Lippen. Ein freundliches Lächeln - wie ich hoffte. "Oh. Was ist denn mit dir passiert?" Auch gespielte Anteilnahme konnte Anteilnahme sein. Wäre mir in der Sekunde nicht aufgefallen, dass die Person mit der ich begonnen hatte eine Konversation zu machen, eindeutig schlief und ich sie wahrscheinlich aufgeweckt hatte. Leicht deprimiert biss ich mir auf die Unterlippe und starrte zu Boden.

Julian Morgan Offline

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Beiträge: 30

20.12.2006 19:39
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Komme von: Teufelei im Klassenzimmer


Das leise Schmunzeln, mit dem ich an meinen grandios durchgeführten Plan dachte, lies sich einfach nicht weg wischen. Es wich mir nicht aus dem Gesicht und das, obgleich ich schlussendlich kaum etwas zu Lachen hatte, denn ich ahnte, dass ich nicht gänzlich ungeschoren davon kommen würde. Nun, ich könnte behaupten, die Sache sei es Wert, doch das stimmte nicht gänzlich, denn eigentlich war mein Ziel, diese Schule zu verlassen. Leider konnte sich besonders Dumbledore mit dieser Idee so gar nicht anfreunden. Stattdessen erfand er faszinierende Strafarbeiten, von denen mir bisher keine wirkliche Freude bereitet hatte.

Das Wetter hatte sich nur wenig verbessert. Noch immer hing der Himmel voll mit schweren Wolken, durch die sich nur vage ein Sonnenstrahl schob, um gleich wieder zu verschwinden. Die meisten Schüler hielt es daher innerhalb dieser Mauern, was diesem Schloss eine ganz eigene Ausstrahlung verlieh. Seine sich ständig verschiebenden Treppen, die stöhnenden Gänge, manche davon endlos, die bewegten Bilder an den Wänden, das alles verlor an Intensität, wenn die Schüler sich durch dieses Gebäude schoben, manche laufend, andere schreiend, wenige schleichend... es verlieh dem Haus Leben und ich denke, ich hielt es nur deshalb hier aus.

Ich hatte den Krankenflügel erreicht und zögerte vor der entsprechenden Tür. Ich bin nicht ganz sicher, wieso ich zögerte, aber ich glaube, es war so etwas wie Verantwortung, die ich begann zu übernehmen und das behagte mir nicht. Es passte nicht zu mir, jemanden nach seinem Wohlbefinden zu fragen, zumindest tat ich das nicht öffentlich. Aber ich hatte es mir vorgenommen und jetzt war ich hier und daher wollte ich auch nicht umkehren. Ich öffnete also die Tür und trat in den langgestreckten Krankenflügel.

Zumeist war nicht viel los hier, aber dieses Mal schien es, als hinge eine schwarze Pechwolke über dem Schloss... Nun, Delano interessierte mich nur mager. Eigentlich interessierte mich jeder nur mager, wenn es nicht gerade Sandro war. Und so maß ich ihn kaum, schenkte ihm lediglich einen kurzen Blick und tappte auf das Bett von Lucia zu, deren rotes Haar bereits freudig zu leuchten schien.

Es war ein unglückliches Lächeln, das ich auf den Lippen hatte, als ich mich ihrem Bett näherte, und mich dabei ertappte, etwas zu tun, das ich für gewöhnlich nicht tat. Um so verlegener muss ich wohl gewirkt haben. Ich blieb am Fuße des Bettes stehen und warf Lucia einen spitzbübischen Blick zu, während ich die Nase etwas kraus zog und sagte: "Du bist wohl einmal zu oft nass geworden?!" Es sollte eigentlich wie ein spöttischer Vorwurf klingen, so ala "Hey, du hältst ja gar nix aus", aber es war eher der Hauch von Schuld, sie überhaupt zu dem Spaziergang in den Verbotenen Wald überredet zu haben.

Lucia Giovanni Offline

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Beiträge: 33

07.01.2007 18:47
Viele Gedanken und eine Kranke... Antworten
Ein schwaches Lächeln erhellte meine blassen Gesichtszüge als die mir vertraute Stimme, leise an mein Ohr drang. Und doch war es auch vermischt mit Enttäuschung… Nicht das ich mich nicht freute, das Julian mich besuchen kam.. nein, ich freute mich sogar mehr als er wahrscheinlich ahnte. Doch das Sam immer noch nicht hier war.. schnell verwarf ich diesen Gedanken wieder. Es brachte mir gar nichts, wenn ich ihr nun hinterher trauerte.. sie würde schon kommen wenn sie die Zeit dafür fand. Bestimmt hatte sie nur sehr viel zu tun.. und außerdem jagte sie sicher auch noch Oscar nach um welchen sie sich hoffentlich kümmerte. Ich betete darum das sie ihn mitbrachte wenn sie kam.. denn ich vermisste meinen kleinen Schmusekater doch sehr und ich wusste dass auch er mich vermisste. Aber auch diesen Gedanken schob ich beiseite.. ehe ich mich unter Decke hervor kämpfte und mich aufsetzte, wobei mir einige der Locken in das Gesicht fielen.. unwirsch schob ich mir diese aus der Stirn.

Himmel.. ich musste schrecklich aussehen. Das Gesicht war sicher gerötet.. und die Haare vielen mir wirr und zerzaust auf die Schultern. Außerdem fühlte ich wie kleine Schweißperlen auf meiner Stirn glitzerten. Hastig fuhr ich mir mit der Hand über jene.. zupfte etwas verlegen an meinen Locken herum und sah flüchtig zu dem Jungen der dort in der Mitte des Raumes stand und mich angesprochen hatte.. was wohl auch der Grund dafür gewesen war das ich aufgewacht bin. Einen flüchtigen Moment ruhten meine blauen Augen auf ihm.. ich neigte mein Haupt ein wenig zur Seite. Trotz meiner Verlegenheit.. die man mir hoffentlich nicht ansah - das musste vor Julian nun wirklich nicht sein - huschte ein Lächeln über mein Gesicht. Ich kannte Delano.. denn so hieß der Hufflepuff der dort stand nur flüchtig. Eigentlich hatten wir noch nie ein Wort gewechselt und dennoch. Dieser Junge war einfach nur hübsch.. um es anders auszudrücken, er sah verdammt gut aus.

Ein kleiner Unfall… erwiderte ich mit leiser Stimme auf seine Frage. Dabei verschluckte ich mich vor Schreck fast, denn meine Stimme war schwach und immer noch etwas heißer.. wie sollte ich denn so singen?! Bei diesem Gedanken mussten meine Gedanken sich wohl für einem Moment auf meinen Zügen deutlich abgezeichnet haben. Ich war die Vorsitzende der Band.. und dann passierte mir so etwas. Ein leises seufzen entsprang meinen Lippen, ehe ich ein schiefes Lächeln aufsetzte und nun zu Julian blickte. Sein Anblick lockte meine gute Laune doch etwas hervor, auch wenn ich glaubte das ich sie wohl für die nächsten Tage verloren hatte.. und der Schmerz der durch meinen Körper zuckte als ich mich etwas rührte hielt mit deutlich das Gesicht von Gregor vor Augen.. und den Moment wo er mich so unsanft gegen die Wand gestoßen hatte. Dieses.. Schwein!! Jegliche anderen Ausdrücke die mir gerade in den Sinn kamen schluckte ich herunter..

Der Spitzbübische Blick von Julian entging mir nicht und so streckte ich ihm bei seinen Worten frech die Zunge heraus Oder du vielleicht nur zu wenig!? erwiderte ich keck auf seine Worte und wieder hätte ich mir wegen dem Klang meiner Stimme auf die Zunge beißen können. Frustriert ließ ich mich zurück in die Kissen fallen und betrachtete Julian mit einem Blick.. der wohl einer Mischung als Argwohn und Freude gleich kam. War da ein Hauch von Schuld den ich in seiner Stimme hören konnte, oder bildete ich mir das doch nur ein. Nun.. wenigstens stand er gerade vor mir. Das hieß ja, das er sich doch irgendwie für mich verantwortlich fühlte.. auch wenn die Grippe nur ein Teil war warum ich hier lag, denn ich wusste das Sam mich auch hier her gebrachte hatte, damit ich mich von dem Schock erholen konnte.. der Schock und die Schande, die ich nach Gregors angriff empfand. Ich hatte mir meine Oberarme noch nicht angesehen.. aber sicher waren sie grün und blau.

Ich beiße nicht.. meinte ich schließlich mit einem leisen Grinsen auf den Lippen, denn Julian war am Fußende des Bettes stehen geblieben und schien nicht vor zu haben noch näher zu kommen. Aber mit meiner Stimme tat es mir auch nicht gerade gut, wenn ich durch den halben Raum schreien musste..

Julian Morgan Offline

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Beiträge: 30

09.01.2007 19:38
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Sie nahm meine kleine Neckerei nicht ernst. Seltsam, irgendwie schien sie mir zgeneigt zu sein, dabei hatte ich nicht die mindeste Ahnung, wieso. Ich war nicht nur ein schlechter Schüler, sondern auch einer von denen, die gemäß dessen, was man pupliziert, ein schlechter Umgang für Mädchen wie Lucia waren. Zugegeben, ich hatte sie in den Wald entführt und ich dachte bereits darüber nach, diesen auch ein weiteres Mal zu betreten. Ich wollte den Chupacabra sehen. Ich wollte wissen, was dort sein Unwesen treibt, nur um zu beweisen, dass es keiner Magie bedarf, um es zu erklären oder zu bezwingen. Natürlich musste auch ich schon lernen, dass es Dinge gab, die mit einem gewöhnlichen Verstand nicht zu ermessen gewesen waren, aber das würde ich nie zugeben. Ein Werwolf war für mich ein Lycantrop, ein Vampir nur jemand mit einer Pigmentstörung, eine Riesenspinne nur die Folge eines zu tief geblickten Glases... Oh, ich konnte für alles eine Erklärung finden, wenn ich wollte...

Lucia krächzte. Irgendwie tat sie mir Leid. Ich hatte nicht gewollt, dass sie nun mit einer Erkältung im Bett liegen musste. Sie grinste und forderte mich indirekt auf, näher zu kommen. Innerlich seufzte ich. Na schön. Eine Erkältung würde ich mir sicher nicht holen. Ich hatte Glück, wenn es um die Verteilung bösartiger Bazillen ging, ich bekam nie welche ab. Dafür bekam ich öfter eine auf die Nase, aber das war was anderes.

Ich näherte mich der Gryffindor also und blieb immer noch verlegen neben ihrem Bett stehen. Was suchte ich hier eigentlich? Ich hatte den Wald besucht, war unerlaubt in Hogsmede, hatte der McGonagall einen Streich gespielt... und musste feststellen, dass das schon verdammt viel für einen miesen Einstieg ins Schuljahr war. Ich hätte gern noch etwas angestellt, aber mir fiel grad nichts mehr ein. Deswegen war ich hier... Naja, und auch ein bisschen, weil ich mich schuldig fühlte... immerhin hatte ich sie ja einfach mitgeschleppt.

Ein wenig betreten sah ich mich um... was sollte ich sagen? Oder hätte ich ihr etwas mitbringen müssen? Ich meine so einen kleinen Teddybären vielleicht? Oder Blumen? Hm.... Ich warf einen Blick auf Delano. Der hatte auch nichts dabei. Nun, dann stand ich ja nicht ganz so schlecht da... Oder war er Patient? Hm... ich muss zugeben, ich machte einen äußerst unsicheren Eindruck. Also atmete ich tief durch, sah Lucia wieder an, verzog meine Lippen zu einem Lächeln und zuckte ein wenig hilflos mit den Schultern: "Du klingst schrecklich. Hat Miss Rosalie denn kein Wundermittel für dich?" Bescheuerter Gesprächsstoff, das muss ich ja zugeben, aber immerhin hatte ich einen...

Lucia Giovanni Offline

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Beiträge: 33

21.01.2007 18:29
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Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen als Julian neben mein Bett trat. Er wirkte so unsicher und verlegen. Da war nichts mehr von dem selbstsicheren Rebellen von letzter Nacht. Jenes Schmunzeln allerdings verbarg ich ungewollt in einem leisen Niesen, welches ich mit einem hohen Quicken verband. Ich kräuselte meine Nase leicht und seufzte auf als ich mir missmutig einige Strähnen aus den hochroten Wangen schob.. sicher war mein Gesicht rot und verschwitzt und eigentlich gefiel es mir nicht das Julian mich so sah. Aber daran konnte ich nun auch nichts ändern und lächelte erschöpft zu dem Jungen hinauf, welcher dort an meinem Bett stand.. streckte eine Hand aus und zupfte neckisch an einer seiner Haarsträhnen die ihm so wirr im Gesicht hingen

Ich weiß es nicht.. ich habe sie noch nicht gefragt. erwiderte ich mit gespielter Ernsthaftigkeit und ließ mich schließlich zurück in die Kissen sinken Aber ich hoffe das legt sich von alleine.. die Tränke hier sind nicht gerade köstlich!

Ich neigte mein Haupt ein wenig zur Seite.. kaum merklich nahm ich war das mir einige Strähnen in die Stirn fielen. Was sollte ich sagen?! Dieses peinliche Schweigen behagte mir nicht und so suchte ich fieberhaft nach einem Gesprächsthema, so wie er es gerade versucht hatte Es ist lieb von dir das du hergekommen bist.. ich wollte dir keine Umstände bereiten. Das stimmte auch.. es war Miss Rosalies Idee gewesen Julian zu schreiben, während ich vor mich hin fieberte und viel zu erschöpft war um ihr irgendetwas zu sagen. Es war ja nicht nur die Erkältung gewesen.. auch der Schock über Gregor und Sams so beherztes eingreifen. Bei dem Gedanken an meine Freundin zuckte unwirklich ein Lächeln über meine Züge. Wenn sie nun her kam und Julian bei mir fand.. ob sie schon von den Gerüchten gehört hatte? Natürlich hatte sie.. bei diesem Gedanken schauderte ich leicht und wand meine Aufmerksamkeit wieder dem Jungen vor mir zu.

Ja.. ich konnte nicht verleugnen das er hier war. Das durchbrach jene triste Krankenzimmer Stimmung vielleicht ein wenig Wie war dein Tag..? fragte ich schließlich. Eine blöde Frage, aber mir fiel wirklich nichts anderes ein. Ob auch Julian schon von den Gerüchten gehört hatte? Fast schon tat er mir leid.. immerhin war er die ganze Zeit dem Gerede der anderen ausgeliefert gewesen, während ich hier drinnen lag und Miss Rosalie nicht zuließ dass sich mir irgendjemand näherte, außer die Menschen von denen sie ahnte das ich sie gerne in meiner Nähe haben würde. Im nächsten Moment viel mir jedoch ein, das die Sprüche der Anderen Julian wohl nicht unbedingt stören würden. Er hatte schon so viel Schabernack getrieben.. sicher war das für ihn ganz alltäglich. Mir allerdings grauste es ein wenig davor. Natürlich.. ich war weitestgehend als Einzelgängerin verschrien und doch.. bei diesem Gedanken zupfte ich mir nicht gerade erfreut an den spitzen meiner Locken.

Julian Morgan Offline

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Beiträge: 30

25.01.2007 15:43
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Sie nieste. Na großartig, jetzt hatte ich doch noch ein schlechtes Gewissen. Obgleich es mich noch immer in den Wald zog, war ich nicht mehr so sicher, ob ich sie noch mal mitnehmen sollte. Leise betrachtete ich sie, während sie an meinem Haar zupfte. Sie besaß in der Tat etwas Entzückendes. Aber mich brachte es in Verlegenheit. Irgendwie jedenfalls. »Du bereitest mir keine Umstände...«, antwortete ich ihr eher nebenbei... Ich hatte in der Tat nichts anderes zu tun. Heimlich stahl sich mir ein Lächlen auf die Lippen, als ich an meine Gaunereien dachte.

"Wie war dein Tag?"
Hm... seltsam, dass sie mir ausgerechnet diese Frage stellte, denn mein Grinsen wurde breiter. »Ich kann nicht klagen«, schmunzelte ich und setzte einen geheimnisvollen Blick auf, bevor ich mich im Raum umsah, nur um sicher zu gehen, dass uns niemand hörte. Da war noch immer dieser Junge, dem ich aber keine große Beachtung mehr schenkte, denn ich glaubte kaum, dass er mich an Dumbeldore verpfeifen würde. Doch bevor ich mich entschloss, ihr mein Geheimnis anzuvertrauen, schielte ich in die Ecken dieses Zimmers, schlichtweg weil ich wusste, dass diese Mauern buchstäblich Ohren hatten.

Erst als ich mich vergewissert hatte, dass alles in Ordnung schien, trat ich etwas näher an Lucias Bett heran, während dieses leise Lächeln verschmitzt meine Lippen umspielte, bevor ich mich etwas zu ihr beugte, um nicht zu laut reden zu müssen... »Ich bin auf das Gesicht der McGonagall gespannt, wenn ihr Stuhl unter ihr zusammenbricht und ihr das Wasser den Spitzhut eindrückt« Schon fast böse fixierte ich Lucia nun mit meinen Blicken, gewiss nicht, weil ich so intrigant war, sondern, weil ich diesen überzogenen Gesichtsausdruck liebte. Ich richtete mich wieder auf, jedoch nicht ohne sie nicht weiterhin anzusehen und fügte dem noch hinzu: »Zu schade, dass ich es nicht sehen kann«

Oh, es stimmte, ich wäre gern dabei. Aber so viel Glück gönnte mir der Liebe Gott nicht. Nichtsdestotrotz war es äußerst verlockend, sich das Geschehen vorzustellen und so entstanden vor meinem geistigen Auge bilder, über die ich unweigerlich leise lachen musste.

Samantha McCallum Offline

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Beiträge: 56

27.01.2007 15:53
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Komme von: Guten Morgen liebe Sorgen


Diese widerwärtige (bei allem was mir Wert ist, aber ich fand keine mehr entsprechende Bezeichnung als diese) Situation, welche sich vor meinen Augen abspielte, zerstörten wohl zu aller erst die beiden Haustiere, welche direkt auf Lucias Bett rannten, um wenig später auf dieses zu springen. Ich hingegen blieb bei offener Tür stehen und musste erstmal diese Situation vom visuellen Aspekt verkraften. Da stand tatsächlich ein mir fremder Kerl mit hässlichen fettigen Haaren (ich ging stark davon aus, dass er kein Gel für diese Schmalzfrisur benötigte) an Lucias Bett und schien sich in aller Ruhe mit ihr zu unterhalten. Ich kannte ihn vom sehen her nicht, doch dies wunderte mich nicht wirklich, schließlich blendete ich Jungs aus wie unangenehme Erinnerungen.

Was… Meine Augen musterten ihn Ausgiebig, dabei konnte man sehen, wie meine Pupillen ihn von oben bis unten beäugten. …hat… Dazu sah er noch mehr als scheußlich aus, wie ein… …er…… Scheusal, nein, wie ein Rattengesicht. …hier… und warum lässt ihn Lucia zu sich? Warum kenne ich ihn nicht? Das ist doch nicht etwa? …verloren!?

Die unangenehme Lage kroch mir bis ins Knochenmark und ich tat auch Lucia nichts gutes, wenn ich hier weiter an zwischen Tür und Angel stand. Ich setze bedachte Schritte nach vorne, fast wie ein Gladiator der langsam die Arena vor dem großen Kampf betrat, und versuchte mit Lucia Blickkontakt aufzubauen, doch stattdessen musste ich immer wieder auf dieses Rattengesicht blicken. Ich musste die unbändige Lust, ihn an die Gurgel zu springen, gewaltsam unterdrücken.

Auch als ich am Bett meiner Freundin angekommen war, konnte ich meine funkelnden Blicke von diesem Scheißkerl nicht abwenden, sollte er doch die Abneigung aus meinen Augen lesen, sollte er sie sich doch tief einprägen. Erst einen Augenblick später sah ich zu Lucia hinüber, welche schon bessere Tage erlebt hatte. Sie wirkte immer schwach und zerbrechlich, doch nun sah sie so elendig aus, als wenn ihr ein leiser Windhauch ihre Gesundheit vollends entreißen konnte. Mein feindlicher Blick wandelte sich zu puren Mitleid, ich konnte es mir nicht ansehen, wie sie litt, es schmerzte mir im Herzen mehr als jeder Schlag und Hieb, den ich jemals abbekommen hatte. Und davon hatte ich eine ordentliche Portion abbekommen.

Bei ihr waren nun auch ihr Oscar und mein, nein, Patricias, Kniesel Macani. Die beiden Tiere schnurrten und Oscar schmiegte sich an seine Besitzerin, während der kleine Macani, der neben Oscar wie ein Kätzchen aussah, Lucia mit neugierigen Katzenaugen ansah.
“Na Kleine…“ liebevoll strich ich Lucia einige Strähnen aus dem Gesicht und unter mein Mitleid mischte sich auch Zuneigung, Gefühle die wohl nur zwei Personen auf dieser Welt jemals in so purer Weise an mir sahen.

Doch im nächsten Augenblick nahm ich meine Hand von ihr fort und auch die pure Zuneigung und das Mitleid. Stattdessen umhüllte mich ein seltsames Gemisch an Emotionen, welche ich nicht genau deuten konnte, ich konnte nur sagen, dass sie genauso schmerzten wie das Mitfiebern mit Lucias Schmerz. “Wie ich sehe…“ Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust, doch immer noch behielt ich mit Lucia Blickkontakt und vielleicht war es sogar Enttäuschung, mit welcher ich meine Freundin ansah, vielleicht war es sogar mehr als das. “Bin ich heute nicht dein erster Besuch“. Dem Kerl schenkte ich einen knappen Seitenblick. Und wenn Blicke wahrlich töten könnten, so würde meiner in diesem Moment den Kerl nicht nur umbringen, sondern auf die qualvollste Art leiden lassen und ihn selbst im Tod keine Ruhe gewähren lassen. Doch ebenso schnell verflog diese Blick, ich wollte nicht, dass sich Lucia unangenehm fühlte, aber ich wollte, dass dieser schmalzige Typ sich unwohl fühlte.

Samantha McCallum Offline

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23.04.2007 23:20
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Doch nicht nur der schmalzige Kerl an Lucias Bett bereitete mich Sorgen, gleichzeitig vernahm ich das Geschehnis am Krankenbett von Kyra. Es war dieser verdammte Arne, der mich kurz den schmalzigen Typen, ja sogar Lucia, vergessen lies. Ich hatte meinen Blick nach wie vor an das Ekel gerichtet, doch mein Gehör galt dem Gespräch von Arne und Kyra. Nun gut, bei Arnes kläglichen Liedern konnte ich mich aller ruhe dem abwenden, dennoch war seine Stimme danach so eigenartig… war es etwa ernst? Verdammt, konnte ich schon jede kleinste Schwankung in der Stimme dieses Idioten heraushören? Klar kann jedes Kind Stimmenschwankungen erkennen, aber bei manchen Menschen konnte ich das mehr als gut. Bei meiner Schwester zum Beispiel, erkannte ich immer an ihrer Stimme, ob sie Flunkert oder nicht, auch bei Lucia hatte ich ein gutes Gehör, wenn sie was bedrückte und… leider auch bei Arne, Gott weiß warum!

Ich sah zu Lucia hinüber und wollte ihr auch etwas sagen, aber meine Konzentration fokussierte sich so stark auf Arne, dass ich wie ein Raubtier auf der Jagd mein Gehör aufs Maximum anspannte. Und da hörte ich es. Alles. Ganz klar und deutlich. Hüter bei den Flying Lions London. Ich musste meinen ersten Impuls, ruckartig zu Arne zu sehen, stark unterdrücken. Er wollte doch nicht etwa….?! Mein Gehör wurde nun von meinem starken Herzpochen etwas erschwert, doch ich hörte noch, wie er sagte, dass er uns verlassen würde ab dem nächsten Jahr.

Dieses Arschloch! Ich weiß nicht warum dieses Schimpfwort wie aus einer Pistole durch meinen Schädel schallte, aber mir fiel nix anderes dazu ein. Ich konnte darüber auch gar keinen klaren Gedanken fassen, das war alles zu viel. Hier wurde Lucia von zwiespältigen Typen belagert und dort sprach Arne von seinem Abgang. Fast schon Hilfeflehend sah ich Lucia in die Augen, doch schnell wand ich meinen Blick von ihr ab, als hätte sie den Blick eines Obelisken. Ich durfte ihr keine Anzeichen von Schwäche zeigen, an wen sollte sie sich denn sonst noch stützen? Nein, ich durfte auch mir selbst diese Schwäche nicht zeigen, ich durfte nicht schwach sein, ich bin nicht schwach!

Ich hörte auf Arne und Kyra weiter zu belauschen, ich hatte sowieso zuviel gehört, denn ich merkte, dass ich die Schutzposition über Lucia vernachlässigt hatte. Ich habe den Blickkontakt mit diesem Schmalzkopf abgebrochen und das durfte in seinen Augen für eine Art Sieg gelten, so wäre es zumindest bei mir der Fall.
Verdammt Sam, nun reiße dich zusammen! Diese ganze Situation lagerte ein ungutes Gefühl in meine Magengegend und mein Atem passte sich dem irregulären Herzklopfen in meiner Brust an. Makani, der neben Oskar lag, welcher sich schon zu einer katzentypischen Kugel gerollt hatte, sah mich leicht verdutzt an, als wüsste er, was in mir vorging. Vielleicht hatten Tiere ja wirklich solch einen Instinkt…

“Lucia, ich…“ Vielleicht war ich auch gerade zu barsch an die Sache herangegangen und hatte Lucia eingeschüchtert. Sie war auch so ein zartes Wesen und ich konnte mal wieder mein Verhalten nicht zügeln, aber ich musste diese grässlichen Typen doch irgendwie von ihr fortjagen und außerdem…Die Sache mit Arne…. Ich war völlig aus dem Konzept gebracht. Habe ich gerade Lucia angesprochen? Was wollte ich ihr sagen? Es war so, als wenn sich ein Spinnennetz in meinem Kopf gebildet hätte, welches all meine klaren Gedanken festhielt und mir das vernünftige Denken raubte. Verdammt, verdammt, verdammt… Ich wusste weder ein noch aus. Was war nur los mit mir? Ich war wie paralysiert…

Doch das nächste Geschehen brachte mich dazu, an so was wie das „Schicksal“ zu glauben. “Sam!“ abrupt drehte ich mich um, denn diese Stimme konnte ich ganz klar und deutlich zuordnen. Es war meine Schwester Patricia. Schon sah ich an der Tür stehen, hatte ich doch nicht mal gehört, wie sie diese geöffnet hatte, was war ich auch nur so durcheinander? “Sammy, ich habe gerade… eh, sorry, dass ich störe, aber… Sammy, kann ich dich kurz eben mal sprechen, es ist nämlich“ Ich gab meiner Schwester ein Handzeichen, dass sie nicht weiter sprechen sollte. Sie brabbelte immer so viel wenn sie nervös war und ich wollte nicht, dass ihre Unruhe auf die anderen verlagert wurde, denn sie war sehr unruhig. Was war nur jetzt wieder los?

Entschuldigend sah ich Lucia an. “Tut mir Leid, Kleine…“ doch umso mehr bedrohlicher sah ich diesen Schmierlappen an. Lucia mit diesem… Kerl… hier alleine zu lassen, war mir überhaupt nicht lieb, doch ich wusste, dass meine Schwester mich meist nur dann rief, wenn es wirklich wichtig war. Und so wie sie sprach und auch aussah, sie hatte etwas Farbe im Gesicht verloren, war es etwas Wichtiges. Auch Kyra und Arne warf ich einen Blick zu, doch war dieser ohne Inhalt und auch Worte konnte ich an die beiden nicht richten, ich glaube das war auch das Beste.

So kehrte ich dem ganzen Chaos den Rücken zu, ich könnte dafür dem Glück danken, aber das tat ich nicht, denn ich wusste, dass meine Schwester mir etwas mitteilen würde, was das alles überschritt.



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Lucia Giovanni Offline

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28.04.2007 11:33
Viele Gedanken und eine Kranke... Antworten
Ich kräuselte bei Julians Worten sachte die Nasenspitze.. blinzelte ein paar Mal und neigte schließlich mein Gesicht ein wenig zur Seite, so dass einige der gelockten Strähnen in mein Gesicht fielen. Ich streckte eine Hand aus.. hielt einen Moment inne, weil sie mir mit einmal so viel zerbrechlicher vorkam.. zwickte Julian dann aber doch frech in die Seite Was hast du wieder angestellt? fragte ich mit leiser Stimme, die, wie ich erleichtert feststelle schon wieder ihren hellen, warmen Klang angenommen hatte und nicht mehr so kratzig war.. Irgendwan werfen sie dich noch aus der Schule.. ich wisperte diese Worte fast.. denn der Gedanke, Julian währe fort, erschreckte mich.. mehr als ich im ersten Moment glauben wollte. Ich war nicht glücklich damit.. doch in den wenigen Tagen in denen ich Julian nun schon kannte, war mir eines klar geworden.. wenn ich etwas nicht konnte, dann war es Julian von einer Idee oder einer Sache abbringen.. und so seufzte ich nur teatlerisch auf und ließ mich wieder in die Kissen zurück sinken.

Ich wollte gerade noch etwas sagen.. und schnappte überrascht nach Luft als plötzlich eine Fellkugel wie ein Blitz auf meinen Bauch sprang und mir meine Sicht mit einem Schwung aus weichem Fell nahm.. aber ich brauchte gar nicht hinzuschauen.. ich erkannte ihn auch so und machte einen jauchzenden Laut als ich den Kater an mich drückte und mit Küssen übersäte Mein Hübscher.. in einem Moment war die Freude mehr als groß.. mein Katerchen.. und dann hielt ich inne als ich auch den Kniesel bemerkt, der sich in meinem Schoß zusammen rollte.. und ich schaute auf und da war sie und beobachtete uns. Und im ersten Moment fühlte ich mich als würde mir jemand das Herz zuschnüren.. ich kannte ihren Blick.. konnte mir auch durchaus denken was sie in diesem Moment dachte.. und überlegte einen flüchtigen Moment lang, Julian lieber schnell unter das Bett oder in einen der Schränke zu stopfen.. pustete mir einige Locken aus der Stirn, die jedoch sofort wieder in jenes fielen..

Und da war Sam.. und ihre Hände die mir die Strähnen aus dem Gesicht strichen. Und als sie mich berührte war es wie ein elektrischer Schlag, der durch meinen Körper jagte.. ich hätte mich ihr am liebsten in die Arme geworfen.. und genoss dieses Gefühl ausgiebig.. und im nächsten Moment, da war alle Zuneigung und Vertrautheit wieder fort.. und wieder war es wie ein Schlag. Doch nun fühlte ich mich als hätte mir jemand ins Gesicht geschlagen.. ich fühlte mich einfach nur schrecklich. Wie würde Sam reagiere, wenn sie erführe das der Junge der dort schweigend an meinem Bett stand Julian war.. und als ich die Enttäuschung in ihren Augen aufglimmen sah, wurde mir schlecht.. ich glaube, ich verlor durchaus etwas an Farbe in meinem sowieso schon blassen Gesicht.. meine Hände krallten sich in die Decke.. ich biss mir hart auf die Unterlippe und wollte gerade was sagen, wollte Julian und Sam einander vorstellen.. als Stimmen von einem anderen Krankenbett zu uns herüber drangen.. und es entstand ein langer Moment des Schweigens.

Lucia ich.. ich sah fast verloren zu Sam auf als ich ihre Worte hörte.. und zum ersten Mal seit wir uns kannten schien es als hätten wir einander nichts zu sagen. Und am liebsten hätte ich geschrienen.. denn diese Situation.. ich fühlte mich wie in einem Horrorfilm.. einen Film in dem die Helden blind in jedes Unglück stolperten.. und dann erklang eine weitere Stimme, die ich erst nach einigen Momenten als die Stimme von Sam’s Schwester Patricia zuordnen konnte.. und in mir krampfte sich alles zusammen als Sam ich von mir abwand.. und mit einem Tut mir leid, Kleine.. davon ging. Ich blickte ihr hinterher.. taub.. stumm.. hilflos saß ich da und konnte nur mit ansehen wie Sam verschwand und dann war sie weg.. und erst jetzt schien sich der Schock zu lösen.. und ich konnte nicht verhindern wie mir die Tränen heiß und brennend über die Wangen strömten. Stumm.. während ich immer noch die Tür anstarrte.

Und dann sank ich in mir zusammen und fing leise.. hilflos an zu schluchzen. Es schmerzte.. es schmerzte so sehr. Ich fühlte mich als hätte jemand ein Stück aus meinem Herzen gerissen.. und mit einmal fühlte ich mich alleine.. und auch nicht Julians Gegenwart.. und das leise schnurren von Oscar schien mich aus meiner Hilflosigkeit reißen zu können..

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