Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 10 Antworten
und wurde 525 mal aufgerufen
 Die Eingangshalle
Deliah Arden Offline

Besucher

Beiträge: 82

28.09.2006 20:34
Abendliche Müdigkeit lohnt sich eben nicht Antworten
Komme von: Die Tische voll, der Magen leer


Gerade noch war ich in der Großen Halle gewesen und jetzt stand ich schon in der Eingangshalle. Kein Wunder eigentlich, denn schließlich lagen diese beiden direkt nebeneinander. Dieses Mal jedoch hielt mich irgendetwas hier auf und ich ging nicht einfach direkt weiter und das obwohl ich ziemlich müde war. Die Gespräche in der Großen Halle hatten mich gelangweilt oder eben auch geärgert. Was alle nur mit diesen Gerüchten hatten, ich wusste es nicht. Ich für mich hielt nicht sehr viel davon und war auch nicht daran interessiert anderen mit solchen dämlichen Gerüchten Leid zuzufügen. Natürlich redete man gerne mal irgendwo mit und tratschte auch ein wenig, jedoch ging ich nie so weit, dass ich jemanden damit verletzten konnte. Jedenfalls glaubte und hoffte ich, dass ich das nicht tat. Ansonsten wäre ich wohl kaum eine geeignete Vertrauensschülern. Über Schüler aus anderen Häusern ließ ich schon ein paar Worte fallen, doch waren die meistens harmlos. Ich war einfach eine Person, die gar nicht richtig gemein sein konnte und deshalb hatte ich vorhin auch nichts gesagt. Hätte ich Leyla eins auswischen wollen, dann hätte ich das Gerücht wohl bestätigt. Dem war aber nicht so gewesen. In gewisser Weise hatte die Slytherin mir sogar richtig Leid getan. Vielleicht war sie ja teils selbst Schuld an dem Gerücht und es war ja auch kein Schlimmes gewesen und dennoch schien sie es ein wenig bedrückt zu haben. Vielleicht hatte ich mich da aber auch einfach nur gettäuscht. Ich kannte sie schließlich überhaupt nicht oder nicht gut.

Naja, egal. Ich wollte mich nicht in ihre Angelegenheiten einmischen und außerdem sollte ich es nicht tun. Gerücht war Gerücht, egal ob jetzt ein Fünkchen Wahrheit darinsteckte oder eben nicht. Es hatte mich nicht zu interessieren und ich hatte wahrlich andere Probleme. Eins davon war wohl meine ausgesprochene Müdigkeit, die sich langsam in mir breitmachte. Wenn ich so weitermachte und solche Langweile hatte, würde ich den Weg hoch in den Schlafsaal eben nur noch mit geschlossenen Augen und schlafwandelnd finden. Das wollte weder ich, noch die Schüler, die ich dann bestimmt im Eifer des Gefechts über den Haufen rennen würde. So konzentrierte ich mich einfach darauf noch ein wenig wach zu bleiben und ging ein Stückchen weiter. Am Besten wäre es wohl, wenn ich direkt den Weg in den Schlafsaal einschlagen würde, doch darauf hatte ich noch keine Lust. Auch wenn ich müde war, so gab es sicher noch eine Möglichkeit sich ein wenig davon abzulenken.

So schlenderte ich gemütlich durch die Eingangshalle und wartete darauf, dass irgendetwas geschah. Natürlich geschah vorerst überhaupt nichts. Wie denn auch? Erwartete ich etwa, dass jemand um die Ecke sprang und mir einen Strauß roter Rosen hinhielt? Nein, ganz sicher nicht. Das war erstens furchtbar kitschig und zweitens eine ziemlich alberne Vorstellung. Müde rieb ich mir also meine Augen und ging ein wenig schlurfend zum Schwarzen Brett hinüber. Auch das hatte irgendwie nichts allzu Interessantes zu bieten. Nur ein paar Aushänge wegen einenm Bücher-Club, Quidditchtraining der Gryffindors und ein paar andere Kleinigkeiten. Nichts von Belang, also auch nichts, was mich großartig ablenken könnte.
Ich machte auf dem Absatz kehrt und marschierte wieder in Richtung Treppen. Gelangweilt ließ ich mich auf einer Stufe nieder und starrte schließlich Luftlöscher. Wie konnte ein Abend nur gleichzeitig so langweilig, ermüdend und doch so chaotisch sein? Seufzend stützte ich meinen Kopf auf und stand dann mit einem Ruck wieder auf. Mit einem Schwung zog ich mich am steinernen Geländer hoch und schwankte dabei leicht zur Seite. Wenn ich Langweile hatte, dann hatte ich immer unglaubliche Flausen im Kopf.

Joshua Pennyfeather Offline

Besucher

Beiträge: 13

01.10.2006 08:15
Abendliche Müdigkeit lohnt sich eben nicht Antworten
Komme von: Joshua Pennyfeather

Alles in allem ein sehr entspannter Anfang der Schulzeit. Ich hatte schon einige freundliche Gesichter wiedergesehen, hatte Worte ausgetauscht. Ich war richtig froh endlich wieder auf Hogwarts zu sein und freute mich sogar auf den Unterricht. Die Ferien waren richtig schrecklich gewesen, muss ich zugeben, und wieder hier zu sein gab mir endlich Abstand von Eileen, die mir in diesen Ferien mehr Kopfschmerzen gemacht hat, als je zuvor. Und im anbetracht der ganzen Geschehnisse des letzten Jahres war es ja wirklich nicht überraschend. Abgesehen davon, dass sie immer wieder darauf eingegangen war, dass Margy schlau gewesen sei, zum ersten mal in ihrem Leben, dass sie mich verlassen hatte. Man, Eileen wusste nichteinmal, dass ich es doch gewesen war, der Schluss gemacht hatte. Ich hatte mir aber nicht die Mühe gemacht sie zu korrigieren. Wieso denn auch? Sollte sie doch zischen und zetern wie sie wollte, mich ärgern und sticheln wie eine Hornisse. Sollte sie doch.

Ich wusste, dass sie nur davon ablenken wollte, dass ich genau wusste, dass sie mit diesem elenden Matthew DeWinther geschlafen hat. Ich wusste es und wenn sie irgendetwas sagte, gab ich ihm immer wieder einen verbalen Tritt in die Magenkuhle, wenn ich sie daran erinnerte, dass sie doch zurück zu ihrem Zuhälter gehen könne, wo sie ja nur eine von vielen dummen Mädchen war, die sich auf dieses Arschloch einließen. Wenigstens hatte ich den Verstand und Stolz eine Freundin zu haben, und nicht numeröse. Und ich würde mich auch nicht auf eine einlassen, wie sie, die sich mit einem Deppen wie dem abgeben würde. Diese Worte trafen sie immer extremst und als ich das das erste Mal geäußert hatte, hatte sie zwei Wochenlang gar nicht mehr mit mir geredet, bis sie merkte, dass es schwer war mir aus dem Weg zu gehen. Ich hatte ja versucht mich zu entschuldigen, ich war vielleicht etwas hart gewesen mit den Beleidigungen, die ich hatte fallen lassen. Aber sie hatte es nicht zugelassen und hat mir nur gesagt, ich solle mich gefälligst zur Hölle scheren, wo Menschen wie Margy hingehörten. Und wenn ich sie doch eigentlich so dolle liebe, solle ich sie doch dorthin begleiten. Bla bla, als ob ich nicht wüsste, dass ihre Worte nur ihr verzweifelter Versuch war, mich schlechter dastehen zu lassen, als sie es nun tat.

Also man sieht, meine Ferien waren kein Zuckerschlecken gewesen und das einzige, was mich dabei über Wasser gehalten hatte, war, dass ich mit meinen Freunden via Eulenpost korrespondierte. Ich war sogar das eine oder andere Mal welche Besuchen gewesen. Aber nur die, die in London wohnten, weil ich mir keine längere Reise hatte lesten können, wo ich doch mein Geld für wichtigere Dinge auszugeben hatte. Ich glaube nicht, dass es auch nur die vageste Möglichkeit gibt, sich dieses Jahr mit ihr zu versöhnen. Eileen ist zu stur und sie hängt ja lieber mit ihren verdorbenen Freunden rum, als mal ihren Verstand einzustellen. Sicher bildete sie sich nun soetwas bescheuertes ein, wie, dass DeWinther sie lieben würde, oder soetwas verrücktes. Ich bin aber nun nicht blind, dieser Clown hatte doch schon jede Zweite an dieser Schule und verbarg diese Geschichten auch nicht groß. Er war vermutlich auch noch stolz darauf. Tolle Vertrauensschüler. Ein gutes Vorbild für neue Schüler. Wenn ich alle meine Zweifel ablege würde ich sogar sagen, dass er sich selbst an diese neuen Schülerinnen ranschmeißen würde. Widerlich.

So, nun da ich mich ausgelassen habe fühle ich mich auch gleich viel besser. Ich verließ gerade den Gemeinschaftsraum, hatte mir gerade eine Annonce angefertigt und machte meinen Weg zur Eingangshalle. Ich konnte es kaum erwarten wieder Schach zu spielen, es juckte mir so richtig in den Fingern. Das eine oder andere mal war selbst Eileen zu langweilig in den Ferien gewesen, als dass sie mir hätte eine Einladung zum Schachspielen abschlagen konnen. Aber da sie nun wirklich mies darin war, war es nicht wirklich befriedigend gewesen. Ich hatte vor dieses Jahr die AG richtig anzukurbeln, und seid dem der letzte Vorsitzende des Clubs letztes Jahr von der Schule gegangen war, war ich nun der neue. Meine Annonce sollte neue Mitglieder aufrufen sich ruhig zu trauen und verriet auch den ersten offiziellen Termin der Schach AG. Ich war leichten Schrittes, die Freude wirklich Daheim zu sein groß, schnell in der Eingangshalle und fand das Schwarze Brett. Gerade sah ich einen bekannten Rücken sich von diesem entfernen, folgte diesem mit den Augen und sah, wie Deliah Arden, eine Ravenclaw meines Jahrganges und schon immer eine Freundin, sich auf die Treppe setzte, scheinbar irgendwie berdrück, oder einfach nur gelangweilt und nicht wissend, was sie tun sollte. Jedenfalls stand sie gleich darauf wieder auf.

Das Schwarze Brett lief mir ja nicht davon, so rollte ich das Pergament in meiner Hand auf und steckte es in die Tasche meines Umhangs. Wie ich es doch liebte wieder die Schuluniform zu tragen. Ich lockerte meine schwarz-gelb gestreifte Krawatte und ging durch die Eingangshalle zur Treppe, wo Delia stand. Ich hatte sie noch nicht gesehen und freute mich deshalb nun mit einem breiten Grinsen, "Hey, Arden!" Rief ich ernst und böse, nur um sie zu erschrecken, bis sie mich sah, "Lange nicht gesehen." War meine Stimme nun freundlicher, bis ich auf der Stufe unter ihr stand und meine Arme leicht öffnete für eine freundschaftliche Umarmung. Ich war wirklich froh endlich wieder auf Hogwarts zu sein, wo meine Freunde alle waren. Gab es etwas schöneres? Eulenpost war leider nicht halb so schön wie sie alle Gesicht zu Gesicht zu sehen.

[OOC: Ich hoffe die Freundschaft ist ok *G* Ansonsten ändere ich es... wir haben ja noch nichts diesbezüglich besprochen, aber von ihrer und seiner Art her sehe ich absolut keinen Grund, wieso sie nicht gut befreundet sein sollten *g* Aber wenn du etwas dagegen hast, bitte informiere mich!]

Deliah Arden Offline

Besucher

Beiträge: 82

01.10.2006 13:15
Abendliche Müdigkeit lohnt sich eben nicht Antworten
In dem Moment in dem ich mich so wie ein kleines Kind am Geländer entlang geschwungen hatte, hatte ich nicht daran gedacht, dass ich deswegen wohl möglich Ärger bekommen könnte. Eigentlich hatte ich ja keine solchen Flausen im Kopf, das war nur ab und an so. Jetzt war es wohl meine ausgesprochene Langweile gewesen, die mich einfach dazu getrieben hatte. Ein „Hey Arden!“ schlich sich dann urplötzlich in meine Gedanken ein und im ersten Moment dachte ich einfach nur daran, dass mich wohl eine Lehrkraft bei meinem Unfug erwischt hatte und mich nun tadeln wollte. Die Stimme hatte ich im ersten Augenblick nämlich überhaupt nicht erkannt. So kam es auch, dass ich vor lauter Schreck das Geländer losließ und nach vorne stolperte. Mein Gesicht war immer noch nach unten gerichtet und so bemerkte ich gar nicht, dass ich direkt in den Armen von Joshua Pennyfeather landete. Hätte ich nicht so viel Schwung genommen, wäre mir das sicher nicht passiert. Doch wie gesagt, ich hatte Glück und es war nur Joshua, in dessen Armen ich jetzt lag. Wäre auch zu peinlich gewesen, wenn ich jetzt z.B. in den Armen von Professor Graveton oder sonst jemandem liegen würde.

Erleichtert schaute ich auf, während ich immer noch etwas verwirrt in seinen Armen lag. Hätte Joshua nicht seine Arme für eine Umarmung ausgebreitet, hätte ich jetzt wohl auf der Nase gelegen. Sowas konnte auch nur mir passieren, ich war ein echter Schussel. Aber vielleicht war es das, was andere so an mir mochten. Immer wenn mir so etwas passierte, konnte ich über mich selbst lachen. Dieses Mal war es genauso, wenn mein Lachen auch etwas durch meine seltsame Haltung erdrückt wurde. Meine beiden Hände lagen auf Joshs Oberkörper und ich stand fast schon auf meinen Zehen. War ich so froh, dass er mich mehr oder weniger aufgefangen hatte. Sein ‚Lange nicht gesehen’ freute mich dann allerdings und ich versuchte mich aufzurichten, was gar nicht so einfach war, wie ich mir gedacht hatte.„ Ja, ist wohl eine Ewigkeit her. Danke übrigens, dass du mich aufgefangen hast. scherzte ich und lächelte ihn fröhlich an. Ich war noch etwas irritiert und trotzdem freute ich mich unglaublich ihn zu sehen. Die ganzen Ferien über hatten wir zwar per Eulenpost Kontakt gehalten, aber das war eben doch etwas anderes, als wenn man mit jemandem etwas unternahm. Zu gut erinnerte ich mich an das letzte Schuljahr, indem Joshua und ich wohl so ziemlich viel unternommen hatten, weshalb ich es in den Ferien richtig vermisst hatte. Doch wozu war wohl ein neues Schuljahr gut? Bestimmt nicht nur für das Erlernen des neuen Unterrichtsstoff. Ich war mir so ziemlich sicher, dass ich dieses Jahr noch mehr Spaß haben würde. Und nicht nur deshalb freute ich mich ihn zu sehen, ich hatte ihn eben auch vermisst.

Als ich mich schließlich aufgerichtet hatte, schüttelte ich grinsend über mich selbst den Kopf und schloss Josh dann noch einmal fest in meine Arme. Es war eine freudige Begrüßung und ihn zu umarmen tat richtig gut. Schade, dass man so etwas eigentlich nicht jeden Tag machte. Manchmal gab solch eine Umarmung einem einfach das Gefühl gebraucht und gemocht zu werden, was sich bei mir heute zum ersten Mal zum Vorschein brachte. Wahrscheinlich würde das Gespräch zwischen Josh und mir auch ganz anders verlaufen als alle anderen. Mit ihm da war es so fröhlich, ich fühlte mich immer so unglaublich befreit. Er hatte genau die Art an sich, mit der ich eben so gut klarkam und deswegen war es jedes Mal ein freudiges Ereignis, wenn wir uns trafen. Am liebsten hätte ich Joshua auch gar nicht mehr losgelassen, doch was musste, das musste eben. Langsam ließ ich ihn aus meinen Fängen und lächelte bis über beide Ohren. „Man erschreck mich nie wieder so.“ warnte ich ihn herzlich schmunzelnd und stupste ihn kurz sanft in die Seite. „Es freut mich echt dich zu sehen. Wie geht es dir?“ Ich war wieder voll in meinem Element und begann mal wieder zu reden wie ein Wasserfall. Das war einfach die Freude ein gemochtes Gesicht zu sehen und das Vergessen all meiner Sorgen, die ich bis vorhin eben noch gehabt hatte.

Ich stand nun wieder völlig gerade vor ihm und hatte immer noch dieses fröhliche Lächeln im Gesicht, was wohl nicht von Ungemein kam. „Hab dich echt vermisst. Wie waren deine Ferien so? Deine Briefe hab ich zwar alle gelesen, aber du kennst mich ja, ich hör’s eben dann doch lieber noch einmal von dir selbst.“ meinte ich nun völlig ehrlich und sogar etwas ernst. Es gab wenige Momente, in denen ich ernst war. Doch wenn ich etwas wirklich wissen wollte und mir Gedanken machte, dann hatte ich meistens eine Spur von Ernsthaftigkeit in meiner Stimme. Innerlich freute ich mich natürlich immer noch wie ein Honigkuchenpferd und auch meine Müdigkeit verflog so langsam. Es hatte sich also doch gelohnt, dass ich nicht direkt in den Schlafsaal gegangen war.

Joshua Pennyfeather Offline

Besucher

Beiträge: 13

03.10.2006 18:12
Abendliche Müdigkeit lohnt sich eben nicht Antworten
Hätte ich gewusst, dass sie sich so stark erschrecken würde, dann... hätte ich es wohl trotzdem so gemacht. Es war so typisch für sie, ihre tollpatschige Ader so richtig heraushängen zu lassen. Natürlich war es wohl nicht ihre Absicht, aber es passte ja auch total zu ihr. Ich fand schon immer, dass das zu ihrer Frohnatur passte. Jedenfalls kam es auch deshalb, dass sie mit vollem Schwung umgewandt in die Arme stolperte, die ich wohl eigentlich nur für eine freundschaftliche Umarmung bedacht hatte, die nun eher als 'Retter in der Not'-Instrument dienten. Ich habe keine Ahnung was sie dachte, wer ich war, aber das war ja auch nicht so wichtig. Ihr erschrockenes Gesicht war es wert gewesen sie zu ärgern. Als sie dann endlich hoch sah, um mich zu erkennen, wirkte sie erleichtert und ebenso froh, wie ich, ein bekanntes Gesicht wiederzusehen. Sie lachte dann, wie man es auch von ihr kannte. Ihr war wohl nichts wirklich peinlich, hatte gelernt mit anderen zu lachen, statt in den Erdboden zu sinken. Ich fand auch nicht, dass es einen Grund zu letzterem gegeben hätte. Was mich anging: Ich war immer bereit meine Freunde aufzufangen, wenn sie mich brauchten.

Als sie sich versuchte ordentlich aufzurichten, was ihr verständlicherweise Schwierigkeiten zu bereiten schien, bedankte sie sich dafür, dass ich sie aufgefangen hatte. Ich grinste nur belustigt und erwiederte, "Das war eigentlich nicht meine Absicht gewesen, aber wenn es mal eine Chance dazu gibt werde ich dich auch gerne bewusster auffangen." Ich zwinkerte ihr immernoch grinsend zu und half ihr, sich ordentlich hinzustellen, woraufhin sie mir dann aber bewusst um den Hals fiel, und ich sie nun wahrlich erleichtert zurück drücken konnte. Es schien mir irgendwie, als hätte sie das ebenso gebraucht, wie ich, was mich natürlich freute. Man konnte immer unsicher sein, ob man tatsächlich zurückgemocht wird und solche Momente, wie dieser, halfen einem, diese Zweifel zu überwinden. Nur schade, dass man das nicht öfter tun könnte, ohne, dass man gleich komisch angeguckt wird. Aber gerade waren mir sämtliche merkwrdigen Blicke egal. Man hoffte geradezu, dass man immer so glücklich sein konnte, aber ich zweifelte auch nicht daran, dass das neue Jahr sicherlich nicht minder aufregend sein würde, wie das letzte. Ich hatte wirklich nur wenigste Bedenken.

Doch eventuell lößte Deliah sich aus der Umarmung und ich konnte ihr mein volles Lächeln entgegenbringen, als sie mir sagte, ich solle sie nicht wieder so erschrecken. Ich lachte, "Also, wenn das immer in so herzlichen Umarmungen resultiert, kann ich dir wohl nichts versprechen." Sagte ich gespielt entschuldigend und mit der Schlter zuckend. Ich war wieder Zuhause. Sie beteuerte, dass sie sich freue mich zu sehen, woraufhin ich nur lächeln und nicken konnte. Es war wirklich immer wieder, Jahr zu Jahr, fast zu schön um wahr zu sein, wenn man zurück nach Hogwarts kam. Schon fünf Jahre war ich auf dieser Schule gewesen, und ich hatte mich bei jeder Rückkehr wie ein kleines Kind an Weihnachten gefühlt. Sie fragte mich, wie es mir ginge, "Etwas müde, erschöpft von den Ferien, aber gut! Und dir? Was hast du an deinem ersten Tag getrieben? Ich hab dich nicht zu Augen bekommen." Ich stupste sie an der Schulter und vergrub meine Hand dann wieder in meiner Hosentasche, "Ich hab dich auch vermisst." Entgegnete ich dann etwas leiser. Ich freute mich wirklich. Der Sommer ohne meine Freunde war immer wieder eine Qual.

Sie wollte dann, dass ich ihr direkt etwas über die Ferien erählte. Ich seufzte dann. Natürlich wollte diese Dinge von mir direkt hören. So war sie nunmal, und ich konnte es verstehen Briefkorrespondence war des anderen Gesichtes direkt dürftig. Man konnte der Person nicht in die Augen sehen, mit der man sprach, und auch keine direkten Antworten bekommen. Auch konnte es befreiend sein diese Dinge direkt aus eigenem Munde zu äußern. Ich lehnte mich an das Geländer der Treppe, an der wir standen, und sah sie etwas übertrieben gequält von der Erinnerung an, bevor ich wieder etwas grinste und den Kopf schüttelte, "Na ja, wie gesagt, ständiger Streit mit Eileen. Wenigstens konnte sie sich daran erfreuen, dass ich nicht mehr mit Margret zusammen bin." Ich zuckte mit der Schulter und fuhr mir kurz mit einer Hand über den Nacken. Das machte ich oft, wenn ich nach Worten kramte, "Ich werd mal sehen, was daraus wird. Jedenfalls freue ich mich jetzt ersteinmal etwas Abstand von ihr zu habend... also Eileen meine ich. Ich denke, wir haben beide Dinge gesagt, in der Hitze des Momentes, die wir bereuen." Na ja, so halb. Das mit Matthew hatte sie verdient.

Ich schüttelte die Erinnerung fort, "Aber lass uns nicht von solchen deprimierenden Dingen reden! Wie geht es dir? Was hast du so getrieben? Ich war so konsumiert von meinen eigenen Sorgen, dass ich mich wohl zu wenig darum gekümmert habe, was du so treibst. Das tut mir leid." Ich lächelte entschuldigend, "Aber bitte, erzähl mir jetzt etwas interessantes!"

Deliah Arden Offline

Besucher

Beiträge: 82

05.10.2006 20:09
Abendliche Müdigkeit lohnt sich eben nicht Antworten
Joshua wusste wahrscheinlich gar nicht wie heilfroh ich war ihn zu sehen statt irgendjemand anderes, denn heute hatte ich genug böse Überraschungen erlebt und es war jedes Mal kein Zuckerschlecken gewesen. Zumindestens hatten mir die Geschehnisse von heute mehr Kopfschmerzen und vor allem auch Kopfzerbrechen bescheert wie sonst kaum irgendetwas. Doch Joshua wusste nichts davon, noch nicht und ich war mir auch nicht sicher, ob ich ihn damit konfrontieren wollte. Zwar redete ich mit ihm über wirklich viele Dinge, doch meine Probleme waren so eine Sache für sich. Sie gingen mir nicht aus dem Kopf und ich versuchte alles um mich von diesen doch sehr verwirrenden Gedanken abzubringen, sei es denn davor wegzulaufen. Momentan war mir da ziemlich alles recht und außerdem was konnte Joshua großartig dazu sagen? Ich war mir zwar sicher, dass er ein absolut guter und verständnisvoller Tröster war, dennoch konnte und wollte ich jetzt einfach nicht darüber sprechen. Also wurden meine Sorgen einfach übergangen und ich hörte mir viel lieber Joshuas Erzählungen an. Zumindestens versuchte ich mir diese anzuhören, denn ein wenig erschrocken war ich immer noch. Kein Wunder, denn Joshua hatte mich wohl aus meinem Traumland rausgerissen und das verlief bei mir doch immer sehr fatal, vor allem da ich solch eine kleine Träumerin und dazu noch ein mächtiger Tollpatsch war.

"Das war eigentlich nicht meine Absicht gewesen, aber wenn es mal eine Chance dazu gibt werde ich dich auch gerne bewusster auffangen." meinte Joshua und ich musste etwas über seine Worte lachen. Er meinte es gut mit mir und ich freute mich das von ihm zu hören. "Na wenn das so ist, dann kann ich ja öfters in der Gegend rumstolpern,oder?!" entgegnete ich ihm scherzhaft und lachte herzlich dabei. Ich war einfach so richtig froh ihn zu sehen und einfach ich selbst zu sein. Tollpatsch hin oder her, ihm machte das nichts aus. Ich stolperte nicht wirklich oft in der Gegend herum und ich war kein allzugroßer Schussel, doch manchmal passierten mir Dinge, bei denen einem einfach zu Schmunzeln zumute war. Gerade eben das war wohl wieder solch eine Situation gewesen. Zu meinem Glück konnte ich stets über mich selbst lachen und verkroch mich nicht wie manch anderer in eine stille Ecke. Das wäre ja auch zu blöd. Ich war nun wirklich niemand, der sich nur deswegen zurückzog, auch wenn es echt schräg war, dass ich bei den dümmsten Sachen lachen konnte. Oft machte ich mich dabei auch selbst lächerlich, doch in diesem Fall hatte ich absolut keine Bedenken. Deswegen strahlte ich Joshua auch geradezu voller Enthusiasmus an und konnte komplett über mein Missgeschick hinwegsehen.

Jetzt jedoch war es Joshua, der mich etwas zum Lachen brachte. Ich hätte sein Kommentar keinesfalls erwartet, doch irgendwie erfreute mich auch dieses wieder. "Also, wenn das immer in so herzlichen Umarmungen resultiert, kann ich dir wohl nichts versprechen." Eine Entschuldigung war das nicht gerade gewesen, doch wie konnte ich ihm denn bitteschön böse sein?! Überhaupt nicht und das war das Problem. Tadelnd blickte ich zu ihm und schüttelte den Kopf, er brachte mich einfach immer zu einem Lächeln. "Ich warne dich. Irgendwann wird das dann zur Gewohnheit und du wirst mich nicht mehr los." meinte ich mal wieder ziemlich fröhlich und zwinkerte ihm leicht zu. Es war einfach toll mit ihm zu reden. Joshua wirkte immer so fröhlich und vollkommen befreit von allen Problemen, es war beeindruckend. Ich liebte es einfach mit ihm zu scherzen und ließ mir das auch nicht nehmen. Mit ihm da wurde jeder noch so schlechte Tag wohl zu einem Tag voller Sonnenschein. "Wie? Erschöpft von den Ferien? Seit wann gibt es denn so etwas?" Ich musste kurz auflachen " Mein erster Tag, ich habe nicht viel gemacht. Du weißt, die ganzen Erstklässler, Koffer ausgepackt...öhem sonst eigentlich nichts, nichts Nennenswertes jedenfalls." Gelogen hatte ich ja nicht gerade, aber ein wenig geflunkert schon. Da war ja immerhin noch die Sache mit Joey, doch sollte ich ihm das wirklich unterbreiten? Normalerweise war ich ja wirklich ein sehr ehrlicher Mensch, doch da ich nicht gerne darüber redete, so ließ ich es erstmals auch bleiben und lächelte schwach.

Langsam merkte ich dann allerdings, dass ich nicht die Einzige war, die ihre Probleme hatte, auch Joshua drückten einige Sorgen. Durch den ständigen Briefkontakt wusste ich natürlich auch schon einiges und es tat mir irgendwie wahnsinnig Leid. Immer wenn meine Freunde litten, dann litt auch ich und vor allem bei jemandem wie Joshua war das extrem. Er war doch so ein liebenswerter Kerl, wie konnte man nur Streit mit ihm anfangen? Ich verstand Eileen da echt nicht, aber es war ihre Sache, nur Joshua tat mir eben Leid. Auch ich seufzte und nickte bei seinen Erzählungen leicht. Selbst das Grinsen offenbarte mir die Trauer, die Joshua eigentlich verspürte. Ich wusste, dass er wohl da so ziemlich tickte wie ich. Seine Probleme mit einem Lächeln abzutun war immer das einfachste was man tun konnte. Ich legte sanft meine rechte Hand auf seine Schulter und wollte ihm so etwas Trost spenden. "Das mit Magret tut mir Leid und das mit Eileen auch." sagte ich vorerst mit ruhiger Stimme und lächelte wieder schwach. Das waren nicht gerade tröstende Worte gewesen, aber ich wollte, dass Joshua die Chance bekam erstmal zu Ende zu reden. "Das mit Eileen wird wieder, sie wird zur Vernunft kommen und Magret...nunja, du hast echt etwas Besseres verdient, Joshua, glaub mir." Was ich da sagte, meinte ich vollkommen ernst. Ich kannte Magret zwar nicht gut, aber allein die Gerüchte um ihre Person gaben mir den Grund so zu denken. Vielleicht lag ich da ja auch falsch, doch das würde sich irgendwann noch zeigen. Am liebsten hätte ich Joshua zum Trost noch einmal gedrückt, doch im Moment musste ich ihm erst einmal ein paar Fragen beantworten.

"So ein Quatsch, deine Sorgen sind wichtig und mir geht's auch nicht sonderlich gut mit dem Gedanken, dass dich irgendetwas bedrückt. Du weißt doch, dass du zu mir kommen kannst, wenn dir etwas auf dem Herzen liegt." Meine Antwort war sehr ehrlich und ich war richtig froh, dass ich es genauso gesagt hatte. Die richtigen Worte zu finden war nicht immer einfach und dennoch war es mir einigermaßen gelungen. Ich hoffe Joshua damit ein wenig aufgemuntert zu haben und gewann auch gleich wieder mein freudiges Lächeln wieder. "Etwas Interessantes? Da muss ich dich leider enttäuschen." Ich tat ein paar Schritte und zuckte mit den Schultern. Das einzig Interessante, was ich erlebt hatte, waren wohl die vielen neuen Gesichter auf unserer Schule und nichtmal das war etwas so Superspannendes. Ich gelangte an das Ende der Treppe und grinste leicht "Ach du weißt schon, das Übliche. Gestern habe ich die Welt gerettet und heute ist wieder alles beim Alten, echt schlimm." Meine Stimme war voller Sarkasmus und dennoch wollte ich damit nur ausdrücken, dass alles recht langweilig war. "Und schon ein paar neue Leute kennen gelernt? Es sind ja einige Neue auf der Schule."

Joshua Pennyfeather Offline

Besucher

Beiträge: 13

09.10.2006 06:48
Abendliche Müdigkeit lohnt sich eben nicht Antworten
Alles in allem wirkte Deliah, ebenso wie ich, als wäre sie erleichtert. Das freute mich, weil es mir im Grunde nur zeigte, dass ich tatsächlich so auf meine Freunde wirkte, wie ich es wollte. Ich konnte es nicht leiden, wenn andere in meiner Gegenwart angespannt waren, oder soetwas in der Art. Nun, konnte überhaupt jemand so ein Verhalten ausstehen? Solche Atmosphären, wo man das Gefühl hatte Funken liegen in der Luft, zwischen zwei Menschen, wenn es sich mal nicht um Anziehung handelte, waren nicht mein Ding. Ich weiß, dass Eileen das mochte, aber ich war da eher ein Fan der entspannten Art. Ich preiste mich darin ein entspannter Mensch zu sein. So fühlte es sich jedenfalls an und so reagierten Menschen auch auf mich.

Wie gesagt, so Deliah gerade, die ganz locker lachen konnte. Sicherlich wäre sie nicht ganz so leichfertig am Lachen, hätte sie jemand anderen- sagen wir einen Lehrer, oder einen älteren Slytherin- angestoßen. Unbedeutende Worte, wie, dass sie wohl öfter um die Gegend stolpern könnte, oder ich vorsichtig sein soll, weil Umarmungen sonst zur Gewohnheit werden würde, und ich sie igendwann nicht loslassen würde, waren dann sehr bedeutend, weil sie mir Bestätigung gaben, die man manchmal einfach brauchte, um zu wissen, wo man für andere stand. Das lauernde Gefühl hinten im Nacken, andere denken vielleicht ganz anders über einen, als man es zu wissen glaubt, ist nun alles andere als angenehm, oder? Aber solche Zweifel waren in Momenten wie diesen wie weggewaschen.

Ich konnte also leichten Herzens mit ihr lachen. Ich senkte mich auf die Treppe an der wir standen, und deutete ihr, sich doch ebenfalls zu setzen. Wenn man sich schon unterhalten wollte, dann musste man ja nicht so verkrampft stehen. Die Treppe war zwar etwas kühl, aber das sollte mich nicht groß beschäftigen. Ich ließ meinen Blick kurz über die Eingangshalle schweifen. Ich und Deliah fielen hier nicht groß auf. Obgleich ich keine anderen Gesichter sah, die viel mit mir zu tun hatten, konnte ich doch einige sehen und erkennen. Viele waren noch relativ neu, also im ersten oder zweiten Jahrgang.

Wir beide waren, wenn ich recht sah, momentan die einzigen älteren Schüler anwesend. Ich nickte einem Viertklässler zu, der mein Auge gefangen hatte. Ein Junge, der ebenfalls in der Schach AG war, bevor ich mich wieder Deliah zu wandt. Unser Lachen und Grinsen war Momentan nicht das einzige. Die ganzen jüngeren Schüler schienen sehr aufgeregt über das neue Schuljahr und brabbelten wie sprudelnde Fontänen. Vielleicht etwas überenthusiastisch, aber so waren sie. Mich sollte es nicht stören. Lieber das, als todesstille, weil ich so wusste, dass ich in Hogwarts war und die Welt um mich herum lebte.

Sie fragte geradezu erschrocken, wie es sein konnte, dass man von den Ferien erschöpft wird, was mich natürlich wiederum grinsen ließ: "Na, wenn du nervige jüngere Geschwister hättest, dann wüsstest du eventuell verstehen wie es ist, mit Eileen zu leben. Normalerweise heißt es ja Mädchen werden früher erwachsen, als Jungen, aber hier hat die Natur wohl eindeutig eine Ausnahme gemacht." Ich seufzte schwer, obwohl ich auch grinste, weil es ja eigentlich nichts war, um das ich Scherze machen wollte. Es war kein lustiges Thema. Jedenfalls nicht mehr. Ich weiß auch nicht, ob es so eine Sache ist, über die man lacht, wenn man älter ist. So war es ja, wenn man sich versöhnte.

Das konnte man oft schon vorher sagen. Aber ich würde mich, denke ich, nicht trauen, Eileen das zu sagen. Das wäre nicht lutig, weil es Momentan auch nicht so aussah, als gäbe es eine große Hoffnung auf diese Art von Zukunft für uns beide. Irgendwie deprimierend. Aber wie ich Eileen kannte wollte ich mir nun auch keine großen Hoffnungen machen. Ich wusste ja, dass Deliah keine großen Probleme mit Eileen hatte, so fügte ich also noch hinzu, weil ich da keine Freundschaft beeinflussen wollte: "Aber, na ja, Geschwisterliebe halt. Man ist mit jedem ein anderer Mensch. Sicher ist sie mit anderen umgänglicher als mit mir, mit dem sie es nicht sein muss." Ich grinste und schüttelte beim Gedanken des Nichtmüssens missbilligend den Kopf. Das konnte ich im Moment nicht ändern und wollte ich auch nicht wirklich Auswirkung auf meine Laune haben lassen. Ich wollte momentan für andere da sein, und nicht andere meinem Geheule zuhören lassen.

Deliah schien nichts zum erzählen zu haben, was sich in leichter Enttäuschung an meiner Miene zeigte. Aber nicht wirklich, nur halb. Es war eher ein Eindruck dessen, als stimme ich zu. Meine ersten zwei Tage zurück in Hogwarts waren schließlich auch nicht gerade die eventvollsten gewesen. Dennoch hielt ich in ihren Zügen nach etwas Ausschau, nur um sicher zu gehen, dass sie nich doch irgendwelche Sorgen verbarg. Ich sah aber gerade nichts, was mir auffiel. Ich versuchte immer in anderen Menschen zu lesen, ob sie mir nicht etwas verschwiegen. Was Deliah aning, so wusste ich jetzt nichts von dem Stress, dem sie zum Opfer gefallen war. Aber ich ahnte auch nicht, so früh im Jahr, also konnte man mir das doch wohl verzeihen, oder nicht? Ich hätte es gerne gesehen, aber nichts ließ mich etwas anderes vermuten als das, was sie sowieso schon sagte.

Nichts wichtiges passiert halt. Ich hatte also keinen Grund zur Besorgnis, obgleich ich gerne anderer Leute Sorgen in mich aufnahm, um mich von eigenen abzulenken. Ich war zwar immer traurig, wenn man mir etwas nicht sagte, aber jetzt war das natürlich nicht der Fall. Es gab keinen Anhaltspunkt zu vermuten, dass es etwas gab. Selbst wenn ihr Lächeln in dem Moment schwach war, man hatte manchmal auch nicht die Kraft ein Lächeln stark zu halten. So antwortete ich, als halbe Frage, wie eine Art Überprüfung: "So wie ich also?" Ich hatte ja auch nichts getan, und diese halbe Frage war also eine Möglichkeit zu sehen, ob sich nicht doch etwas in ihren Zügen regte. Aber, wie gesagt, ich vermutete nichts groß. Jedenfalls nichts annährend in den Ausmaßen, wie sie bei Deliah vorgekommen waren. Zum anderen informierte diese Aussage auch nur, dass ich halt nichts erlebt hatte, wie sie es auch von sich behauptete.

Bei meinen nächsten Worten bezüglich meiner Schwester und Margy meinte meine Gegenüber, dass es ihr wegen beiden Leid tat. Etwas abwesend beim Gedanken an die zwei Mädchen, die mir eigentlich schon seid geraumer Zeit am wichtigsten waren und eigentlich auch sind, nickte ich nur. Sie meinte weiter, es würde schon werden mit Eileen. Und der typische allseits vorgekommene Satz, ich hätte etwas besseres verdient als Margret. Er rief in mir gespaltene Gefühle auf. Zum einen machte er mich wütend. Das hatte er immer getan. Seid ich und Margret zusammen waren- na ja, zumindest als wir es gewesen waren- hatte man mir gesagt, ich hätte etwas besseres verdient und solle mich doch von ihr trennen. Oder etwa man hatte mich gefragt, wie es komme, dass ich mit einer wie ihr zusammen bin. Ich hatte das dann nicht leiden können und fand es auch heute nicht gerade schön zu hören.

Ich fragte mich, ob die Leute nicht ahnten, dass ich sie völlig anders kanne, als andere? Ich hätte sie gegen kein Mädchen der Schule getaucht, und stehe auch jetzt dazu. Es war auch deshalb, dass es mich so wütend gemacht hatte, dass Margret denken könnte, ich betrüge sie mit Sarah Anne. Das wiederum hatte mich wütend auf Margret gemacht, weshalb mich die Aussage, ich hätte etwas Besseres verdient, mich dann doch nicht so wütend machte. Wie gesagt, gespaltene Gefühle. Aber ich hatte gelernt alle Wut zu ignorieren. Dass die Leute Margret nicht so gut kannten, war nicht deren Schuld und ich klagte niemanden dafür an. Ich wollte auch garnicht, dass jemand sie so gut kannte, wie ich, wenn es nicht gerade ihre besten Freundinnen waren. Aber selbst die kannten sie von einem anderen Winkel. Man ist halt mit Jedem ein anderer Mensch.

"Keine Ahnung, ob das mit Eileen in näherer Zukunft wieder hinbekommen wird." Ich zuckte mit der Schulter. Ich werde nicht lügen, es war mir jetzt gerade etwas egal. Der Stress mit meiner Schwester zu sein, ob gerade mal befreundet oder nicht, war manchmal sowieso schlicht und ergreifend zu viel. So war eine Pause manchmal mehr als angenehm. Und bis zum nächsten Jahr würde diese Pause auch andauern können. Ich antwortete nicht auf die Sache mit Margret, zuckte auch hier wieder mit der Schulter. Niemand sollte meine Gedanken um sie kennen. Zumindest vorerst nicht, solange mir nicht bewiesen wurde, dass dieser Jemand auch etwas von dem Problem oder von Margret versteht, was wohl momentan auch kaum jemand ist.

Ich werde aber wohl kaum mit Amanda oder Demie über Margret sprechen. Die würden mich wohl eher meucheln als eine neutrale Haltung zu nehmen. Was die beiden anging war ich vermutlich ein betrügendes Arschloch, dass jedes Mädchen an sich riss, was nur annähernd Zeichen machte, dass sie mich nett fand. Das erinnertne doch eher an Matthew DeWinther als mich, oder? Aber es gab irgendwie inzwischen doch einige Kasanovas, von denen man auf der Schule Gerüchte hörte. Es war irgendwie beunruhigend. Besonders weil ich wusste, dass Eileen ungeschützt durch die Gegend lief. Sie war so verdammt naiv. Sie würde erst sehen, was passiert, wenn es schon zu spät war. Ich konnte nur hoffen, dass es eher später als früher war, denn es würde verheerende Folgen mit sich ziehen.

Wie Deliah darauf antwortete, als ich meinte, ich wolle mich mehr um anderer Sorgen kümmern, als um meine deprimierenden Gedanken, riss mich wieder aus meine Trübheit und ließ mich erleichtert lächeln. Es war doch schön zu wissen, dass man ein Auffangnetz hatte, selbst wenn man nicht vor hatte, hineinzufallen. Sie würde sich gerne meine Sorgen anhören sagte sie, und mein Körper entspannte sich irgendwie ganz automatisch aus einer Spannung, die sich ganz unbewusst angesammelt hatte. Und da hatte ich doch gerade erst zuvor meine Entspanntheit beteuert. Na ja, ich war halt trotzdem nur ein Mensch. Das passierte vollkommen automatisch. Ich nickte: "Danke, das ist gut zu wissen." War meine Antwort: "Und umgekehrt natürlich." Meinte ich dazu. Mache mochten es nicht, von anderer Leute Sorgen bombadiert zu werden, aber nicht ich. Ich liebte die Rätsel der menschlichen Beziehungen zu lösen. Es war in gutes Gefühl, weil es keine eindeutigen Antworten gab. Man konnte nie wissen, auf welchen Pfad einen die eine oder andere Lösung, die einem eingefallen war, führte.

Gestern die Welt gerettet, und heute alles wieder beim Alten. Ich kannte das Gefühl sehr gut und musste deshalb lachen: "Wie recht du doch hast." Sagte ich dabei und schüttelte nur den Kopf: "Sie weiß halt nicht, was gut für sie ist. Aber, wenn sie so einfach zu reparieren wäre, würden Leute wie wir bald arbeitslos werden." Ich zwinkerte. Ein schwarzer Humor, aber manchmal musste man über Dinge lachen, um nicht zu deprimiert vom Zustand der Welt zu werden. Deliah fragte mich weiter, ob ich schon neue Schüler kennengelernt hatte. Ich setzte den Kopf seitlich mit fragender Miene.
"Neue? Meinst du in dem Sinne von Erstklässlern, oder was?" Ich zuckte mit der Schulter. "Also von denen habe ich noch nicht so viel mitbekommen. Sie geistern halt still hier und dort herum. Da hast du, denke ich, mehr von ihnen gesehen."

Dann aber fiel mir ein, was sie nur meinen konnte und meinte überrascht: "Oder deutest du auf die neuen Schüler an, die gewechselt haben?" Ich runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf: "Nein, denen bin ich komischerweise noch garnich begegnet. Aber ich war auch viel im Gemeinschaftsraum und habe noch mal die Hausaufgaben von vor den Ferien überflogen. Da ist mir nichts aufgefallen. Hast du etwa schon welche getroffen?" Ich war an dieser Stelle ehrlich sehr neugierig. Ich hatte keine Ahnung, was man von solchen wechselnden Schülern zu erwarten hatte. Ich hatte gehört, dass es sie gibt, aber getroffen hatte ich bis heute noch keinen.

Deliah Arden Offline

Besucher

Beiträge: 82

14.10.2006 17:22
Abendliche Müdigkeit lohnt sich eben nicht Antworten
ooc: tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, der Stress eben. Ist leider etwas kurz geworden im Bezug zu deinem, ich hoff das ist nicht zu schlimm


ic: Damit wir nicht die ganze Zeit stehen mussten, hatten Joshua und ich uns schließlich auf die Treppe niedergelassen. Zwar war diese nicht gerade ein bequemer Sitzplatz und auch etwas kalt, aber wenn wir nicht im Weg herumstehen wollten, so blieb uns wohl sowieso nichts anderes übrig. Und jetzt diesen Plausch einfach zu beenden, das kam mir erst recht nicht in den Sinn. Deshalb ließ ich mich einfach ohne jegliche Bedenken neben Joshua nieder und lächelte etwas mau. Man konnte zwar gut reden, aber zu intime Gespräche waren hier wohl fehl am Platz, schließlich liefen hier jede Menge Schüler durch die Gegend. So kam es, dass Joshua und ich ein paar Mal zum Gruße die Hand hoben, einfach nur mal lächelten und auch ab und an nickten. Dennoch waren wir für uns und konnten unbeschwert miteinander reden und darüber war ich echt froh. Es beruhigte einen einfach unglaublich, dass man nicht die einzige Person war, die irgendwelche Sorgen hatte und diese zu teilen tat noch mehr gut. Eigentlich hatte ich ja nicht einmal große Sorgen, es waren einfach diese Kleinigkeiten, die sich bei mir augetürmt hatten. Das musste wohl alles der viele Stress sein. Ich konnte dem zwar nicht entfliehen, aber momentan hatte ich das Gefühl, dass dies alles nun egal und unwichtig war. Vielleicht bescherte Joshuas Gesellschaft mir einfach dieses Gefühl, ich wusste es nicht.

"Na, wenn du nervige jüngere Geschwister hättest, dann wüsstest du eventuell verstehen wie es ist, mit Eileen zu leben. Normalerweise heißt es ja Mädchen werden früher erwachsen, als Jungen, aber hier hat die Natur wohl eindeutig eine Ausnahme gemacht." sagte Joshua dann zu mir und ich musste kurz etwas lachen. Ich wusste wirklich nicht, wie es war, wenn man jüngere Geschwister hatte, aber ich wusste, wie es war, wenn man überhaupt Geschwister hatte. Mein Bruder war zwar keine solche Nervensäge und auch etwas älter, aber ein wenig Kleinkind steckte schon noch in ihm. Außerdem konnte ich Joshua nun wirklich tausend Geschichten von meinen Cousins erzählen, die ja nun wirklich fast alle im gleichen Alter wie ich waren und da sah man schon ein paar Unterschiede. Jedoch musste ich auch zugeben, dass sie wirklich recht erwachsen waren und ich war auch froh darum. Wahrscheinlich würde ich es nicht mit ihnen aushalten wenn sie sich wie kleine Kinder benehmen würden. "Ich glaube das ist immer ganz unterschiedlich, einfach von Person zu Person. Ich denke nicht, dass man das am Geschlecht festmachen kann." antwortete ich ihm also und musste kurz etwas über meine Antwort lachen. Manchmal redete ich echt urkomisches Zeug, das war dann einfach nur zum Schießen. Aber die meisten meiner Freunde hatten sich damit eh schon abgefunden.

Mir tat Joshua trotzdem irgendwie Leid. Diese Sache mit Eileen war wohl doch nicht wirklich schön und ich war richtig traurig darüber, jedoch nur innerlich. Äußerlich wagte ich mich nicht dies zu zeigen, für Joshua war die Situation so bestimmt schon schwer genug. Ich wusste auch nicht genau, wie Eileen nun darüber dachte und so fiel es mir echt schwer, irgendetwas zu sagen. Ich hatte keine Probleme mit Eileen und sie auch nicht mit mir, so konnte ich kaum etwas Schlechtes über sie sagen. Allerdings musste ich Joshua Recht geben. Man war einfach zu jedem Menschen anders, das war einfach so. Bei den einen war man verschlossen, bei anderen war man fröhlich und offen, manchmal einfach nur durchgedreht. Jede Beziehung war eben anders. Auch ich hatte zu jedem Menschen oder selbst zu jedem meiner Freunde eine andere Beziehung und das war auch gut so. Alles andere wäre doch auf Dauer echt langweilig und es würde sich immer das gleiche Gespräch ergeben, einfach die selben Momente. Das wäre absolut nichts für mich und so war ich glücklich mit dem, was ich eben hatte. "Mit den Leuten, mit denen man zusammenleben muss, mit denen tut man es sich wohl oft am Schwersten, eben weil sie einem so wichtig sind. Und du hast schon Recht, mit jedem geht man anders um. Jedenfalls tut mir das trotzdem Leid für dich." brachte ich schließlich nur mit einem matten Lächeln heraus. Es war ein heikles Thema und auch gleichzeitig so ernst, dass man am liebsten schweigen würde, da ich jedoch eine offene Person war, tat ich das nicht.

Bei Joshua hatte sich sonst wohl auch nichts Wichtiges ereignet, sonst hätte er mich kaum gefragt, ob es so wie bei ihm wäre. Ich nickte und zuckte etwas mit den Schultern. Wichtige Dinge waren nicht solche, wie sie sich ereignet hatten. Hätte Joshua die Frage etwas anders gestellt, hätte ich wohlmöglich sogar noch eine Antwort gegeben, doch so schwieg ich bedächtig. Gestern hatte mich das alles genug beschäftigt. Ich hatte mir die Nacht mit meinen Sorgen und Gedanken um die Ohren geschlagen, war mindestens 3 mal aufgewacht und dann war es kein Wunder, dass ich jetzt so müde war. Es lohnte sich aber auch auf keinen Fall schon schlafen zu gehen, schließlich hatte ich gerade solch tolle Gesellschaft. Man bekam schließlich nicht jeden Tag die Chance so ausgelassen zu plaudern. Da waren wohl nur die Weihnachtsferien noch geeignet, doch meistens fuhr ich da nach Hause. Wie ich es dieses Jahr machen würde, wusste ich noch gar nicht, aber ich hatte ja auch noch genügend Zeit darüber nachzudenken. Jetzt zählte einfach nur das Hier und Jetzt.

"Keine Ahnung, ob das mit Eileen in näherer Zukunft wieder hinbekommen wird." Dieser Satz vonseiten Joshua erschütterte mich etwas, wunderte mich aber auch nicht sonderlich. Ich selbst glaubte ja daran, dass man vieles wieder hinbekommen konnte, wenn man eben nur wollte. So war es sicherlich auch in diesem Falle, nur diesmal taten sich es beide Personen wohl etwas schwer. Keiner von ihnen wollte wohl auf den anderen zugehen und so würde das sicher noch eine ganze Zeit lang weitergehen. Das war natürlich schade, aber ich wollte mich auch nicht zu stark einmischen. Normalerweise hätte ich ja jetzt angeboten mit Eileen zu reden, aber so stark waren wir auch nicht befreundet, dass ich mit ihr über so etwas reden könnte. So musste ich Joshua wohl Glauben schenken und seine Meinung darüber einfach akzeptieren. Ich konnte ihm nur wünschen, dass alles so verlief, wie er es eben wollte und wie es besser war. Mit einem Lächeln legte ich sachte meine Hand auf sein Knie und nickte verständnisvoll. "Natürlich, das wird bestimmt wieder. Jedenfalls wünsche ich mir das für dich." Meine Stimme klang nun etwas ruhiger und ich wurde sogar richtig ernst. Bei mir war das sowieso immer ein stetiges Wechselbad der Gefühlen. Meistens passierte das allerdings nur innerlich.

Auf seine Andeutung hin, dass er auch für mich da war, nickte ich zuerst nur, dann antwortete ich ihm. "Kein Problem. Deinerseits weiß ich das ja auch zu schätzen, danke." Ich wusste das Joshua sich gerne mit anderen Leuten beschäftigte, da tickte er einfach völlig so wie ich. Wenn man nichts anderes zu tun hatte, so sorgte man sich eben um die Probleme anderer Leute. Das war wie eine Sucht. Hatte man einmal damit angefangen nachzufragen, dann hörte man auch nicht mehr so schnell auf. Man wollte helfen, wollte mit der Person reden und hinter das Geheimnis der Probleme kommen. So war es jedenfalls immer bei mir und so wie ich Joshua kannte, so war es wohl nicht viel anders. Das erfreute mich immer sehr, denn gerade deswegen vertraute ich ihm so sehr. Er hatte immer einen guten Rat für mich und ich konnte ihm erzählen, was ich auf dem Herzen hatte, so wie auch umgekehrt.
Bei seinem Scherz über die Welt musste ich lachen und schüttelte mich kurz. Joshua war ein komischer Kautz, aber ich mochte seinen Humor. Wahrscheinlich redeten wir gerade völlig unsinniges Zeugs, aber das war mir vollkommen egal.
"Ja, die Welt steht eben fast jede Minute Kopf, umso besser, dann haben wir wenigstens etwas zu tun." stimmte ich ihm fröhlich zu und zwinkerte leicht. Natürlich war das mit dem Weltretten nur völliger Quatsch und ich machte nur Spaß, doch ein wenig Wahrheit steckte schon dahinter. Vielleicht retteten wir nicht gerade die Welt, doch wir halfen den Menschen so gut es ging, das war auch viel wert.

"Nein, die Erstklässler habe ich echt nicht gemeint, die haben mir gestern meine letzten Nerven geraubt." meinte ich und musste bei dem Gedanken daran leicht schmunzeln. Solche schrägen Situationen nahm ich stets mit Humor auf, auch wenn dies nicht immer einfach war. Die Erstklässler waren nicht gerade einfach und dennoch waren sie das kleinere Übel gewesen.
Ich merkte schließlich, dass Joshua etwas neugierig wurde und musste auch meinen Kopf etwas schieflegen. Das tat ich übrigens immer, wenn ich über etwas angestrengt nachdachte. Sollte ich ihm nun die Wahrheit erzählen? Bis jetzt hatte ich ja noch nicht gelogen, doch wenn ich jetzt Nein sagen würde, hätte ich dies wohl getan. Ob ich jemanden kennengelernt hatte? Ohja, das hatte ich und zwar schon wirklich recht 'gut'. Innerlich lachte ich ein wenig über mich selbst und seufzte dann leise. Warum musste das auch immer so kompliziert sein? Konnte mir das jemand sagen?
Wie in Trance begann ich schließlich zu Joshua zu sprechen.
"Ja, ich habe schon ein paar neue Schüler getroffen, sogar recht viele. Einmal diese Fijdora mit ihrem Bruder, die gehen nach Slytherin, ein Jahrgang über uns."

Ok, die beiden waren wirklich nicht gerade das, was Joshua wohl interessierte, aber wenn ich schon davon erzählen würde, würde ich alles erzählen. Naja, bis auf die Tatsache, dass mein Cousin gleich mit der Neuen verschwunden war, das ließ ich lieber aus. "Nicht sehr wichtig. Dann diese eine Französin, aber richtig kennen gelernt habe ich sie nicht, ich weiß nur wie sie heißt...per Zufall erfahren." ergänzte ich meine Erzählung und zuckte etwas bedrückt mit den Schultern. Jetzt war es an der Zeit ihm von Joey zu erzählen und es war lächerlich. Es war so lächerlich, dass ich selbst darüber lachen musste und es tat sogar ein wenig weh. "Und dann Joey, aus Beauxbatons, er geht jetzt in unseren Jahrgang...Ravenclaw. Ihn habe ich etwas 'besser' kennengelernt." Ich musste mich echt komisch anhören, doch was sollte es. Ich würde nicht länger darüber bedrückt sein, das war doch nun wirklich nicht angebracht. Sollte Joey tun und lassen, was er wollte. Ihm würde ich sicher nicht hinterhertrauern.

Joshua Pennyfeather Offline

Besucher

Beiträge: 13

25.10.2006 15:33
Abendliche Müdigkeit lohnt sich eben nicht Antworten
Das mit der Reife bei Mädchen und Jungen beantwortete Deliah natürlich mit einem diplomatischen 'es sei von Person zu Person unterschiedlich', woraufhin ich wieder nur lächeln und nicken konnte. Ich merkte, wie sie und ich vieles gemeinsam hatten, bei unserem Umgang mit anderen Menschen. Solche diplomatischen Antworten, die einen auf keine Seite festschrieben, halfen einem außerhalb der Streitigkeiten zu stehen. Ich war irgendwie auch froh, dass sie sich nicht entschied für mich oder Eileen Partei zu ergreifen. Zum einen finde ich, dass das nicht zu ihr passte und zum anderen wäre ich wohl mit beiderlei Richtungen unzufrieden. Was dieses Thema anging wusste ich halt, dass ich mich gut und gern ausschütten konnte, aber dass ich letztendlich doch ganz alleine vor der Lösung des Problemes stand. Eileen und ich, wir konnten einander nicht so leicht ausspielen, weil wir einander Schwächen und Stärken so kannten, als seien sie unsere eigenen.

Es hatte also irgendwo keinen Sinn wenn man auch nur versuchte mich zu beraten, weil ich wohl ständig jeden Vorschlag korrigieren würde, wie ein undankbares kleines Kind, weil ich nunmal einfach wusste, wie Eileen auf Dinge reagieren würde und was mich anging würde sie wohl kaum irgendwo reagieren. Zumindest nicht für ein paar Wochen. Und wenn es dann soweit war wusste ich auch nicht, ob ich unsere Funkstille brechen würde. Sie gab mir auch Ruhe, die ich einfach auch mal brauchen konnte. Ich glaube diese Situation konnte auf manche sehr kindisch wirken, die sich dann auch fragen würden, wo ich mir das her nehme andere zu beraten. Wo eigentlich? Das könnte ich mich da wohl auch selber fragen, aber gut. Ich lasse das philosophieren nun weg. Es ist, was ich gerne tue, damit muss ich mich wohl oder übel abfinden. Es war eine heikle Stellung, die man einnahm. Man konnte Verantwortung dafür tragen das Leben eines anderen mit schlechtem Rat zu verpfuschen. Ich übernehme die Verantwortung für meine Worte und wenn andere diese als ihre annehmen un dumsetzen, so übernehmen sie die Verantwortung dafür auch selbst. So sah ich das...

Aber ich schweife ab. Wir redeten gerade über Eileen und auch Margret, so nebenbei. Als spreche Deliah aus meinem Kopf konnte sie nur meinen, dass man sich wohl die meisten Schwierigkeiten mit denen machte, mit denen man auch zusammen wohnte. Es täte ihr aber dennoch leid. Ich merkte ihre Zurückhaltung an dieser Stelle, die wohl auch daraus resultieren musste, dass sie sich ja eigentlch ganz OK mit Eileen verstand. An dieser Stelle stockte meine Menschenkenntnis immer. Ich fragte mich, wie es sein konnte, dass Deliah mit einer wie meiner Schwester auskommen konnte und umgekehrt, zu meiner Frustrierung, ebenfalls. Ich stimme Eileens Geschmack von Freunden nicht wirklich zu und deshalb wunderte mich dieser eine gemeinsame Komponent zwischen ihr und mir schon. Um genau zu sein hätte ich sogar erwartet, dass Eileen Deliah zum Tode nicht ausstehen kann, alleine schon weil ich sie so mochte. Es war halt eine merkwürdige Welt und vermutlich waren noch irgendwelche Aspekte eingebunden, von denen ich nichts wusste. Dennoch konnte ich mein Grübeln nicht unterbinden.

"Ja, wieso ist das so, dass man immer mit den Leuten wohnt, die sich nur zu gern mit dir raufen wollen?" Eine retorische Frage. Mir war die Antwort klar. Ich denke, sogar wenn man mit den besten Freunden wohnt kann man davon ausgehen, dass man irgendwann aneinander gerät. Es gab eine Zeit, vor langem, da waren ich und Eileen wirklich unzertrennlich. Diese Tage schienen an einem Abend wie diesem ferner denn je. Ich wollte mir keine Gedanken mehr darum machen. Das einzig positive an ihnen war nur, dass ich bei diesen nicht zu viel an Margret denken konnte, die ich früher oder später recht frontal treffen würde. Was sollte man dann dort tun? Ich wollte auch daran nicht denken. Mir blieb hier in gewisser Weise keine andere Zuflucht als jene, mich anderer Leute Probleme zuzuwenden. Eigentlich kümmerlich. Hatte man das Recht dazu zu meinen, man könne anderer Leute Leben in den Griff bekommen, wenn das eigene auf dem Kopf stand, wie der Rest der Welt, wie ich und Deliah nun festgehalten hatten? Und doch schien das bei mir besser zu klappen, als bei mir selbst anzufangen.

Wir wandten uns nun gänzlich dem Thema der neuen Schüler zu, wo sie leicht schmunzelnd abwinkte, es ginge nicht um die Erstklässler, welche ihr am Vortag noch den letzten Nerv geraubt hatten. Ich lachte. Das konnte ich verstehen. Ich wäre aber gerne Vertrauensschüler geworden und war immer schon fast richtig empfindlich wenn man mich darauf ansprach, wieso ich es nicht war. Ich wusste es ja selbst nicht, was mich sehr ärgerte. Aber gut, das konnte ich nun nicht ändern. Jedenfalls konnte ich wenigstens freuen, dass Deliah wohl ihren Spaß als Vertrauensschülerin hatte. Sicherlich konnten die Kleinen nervig sein, aber Spaß machte die Arbeit wohl trotzdem. Sonst könnte man wohl nicht darüber schmunzeln, wie sie es nun tat. Ich beneidete sie drum. Wenigstens eine Sache in diesen Tagen, die irgendetwas war. Aber die Schule fing ja erst noch an. Es ging wohl immer erst etwas langsam los, bevor alles richtig in rollen kam. Man musste ja auch noch das erste Treffen der Schach AG veranlassen. Darauf freute ich mich schon und ich nahm mir eine gedankliche Notiz auf, mich möglichst bald darum zu kümmern.

Als ich dann endlich schnallte, welche neuen Schüler sie gemeint hatte schien sie erst einen Moment nachzudenken, bevor sie dann endlich antwortete, dass sie genau diese meinte. Das machte mich dann doch etwas hellhörig und ich lauschte aufmerksam als sie begann die verschiedenen Leute aufzuzählen. Zwei Slytherins im Jahrgang über uns wurden aufgezählt. Die hatte Eileen dann vermutlich schon kennengelernt. Ihr entgang soetwas ja irgendwie nicht. Sie war in dem Sinne wohl fast so schlimm wie Margy, aber nicht ganz. Weiter meinte Deliah, diese beiden seien wohl nicht so wichtig, als gäbe es etwas größeres, von dem sie mir erzählen wollte. Dabei hob ich ganz unwillkürlich eine Augenbraue fragend. Oder was sollte dieses nicht so wichtig jetzt genau heißen? Die Stirn runzelte sich dann auch ganz automatisch. Irgendeine Franzosin, deren Name sie aufgeschnappt hatte, aber nicht direkt nannte, weshalb ich dann auch kurz fragte: "Und der wäre?" Aber das war nur so nebenbei. Ich würde diese Schüler wohl früher oder später sowieso treffen, aber es konnte ja nicht schaden vorbereitet zu sein. Fijdora war ja schon ein ungewöhnlicher aber schöner Name, den man sich gut merken konnte.

Und an dieser Stelle Deliahs Auflistung schien ein eindeutiger Knick in ihrer Stimme, welcher mich besorgt zu ihr blicken ließ. Was war das denn nun? Dieses Lachen, das mehr als geschmerzt klang. Nun runzelte sich meine Stirn noch viel tiefer ohne jede gehobene Augenbraue. Und das sollte nun heißen? Joey? Das klang alleine schon sehr vertraut, so ganz ohne Nachname. Gut, bei Fijdora hatte sie es auch ohne genannt, aber das war ein Mädchen. Wenn man einen Jungennamen so einzeln nannte, obgleich man den erst neu kennengelernt hatte, dann hatte es doch immer etwas zu bedeuten. Sowas kannte ich von Eileen, wenn sie versucht hatte mir etwas zu verschweigen. Das ein Mädchen wie Deliah nur etwas im entferntesten mit Eileen gemeinsam haben konnte fand ich ironisch, aber darauf wollte ich nun nicht eingehen. Sie waren halt Mädchen, ganz gleich wie unterschiedlich hatten sie mindestens das immer gemeinsam, was aber nun nichts abwertendes oder irgendwie bewertendes heißen sollte.

Sie hatte ihn etwas 'besser' kennengelernt. Schon die Betonung brachte meine Mundwinkel dazu sich grimmig nach unten zu verziehen. Nicht ihretwegen direkt, nur war es dieses 'bessere' kennenlernen, so ohne jede Freude und jeden Funken, das Mädchen immer unglücklich machte. Es bedeutete immer, dass etwas entscheidendes fehlte. Liebe oder zumindest Zuneigung. Und wenn dann etwas passierte, trotz des Mangels dieser entscheidenden Komponenten, dann sprachen die Mädchen so bitter von 'besserem Kennenlernen'. Ich verschluckte aber zuersteinmal alle diese Gedankenflüsse. Sie gehörten nur zu der 'Sofortanalyse', wie ich sie nannte. Diese war ein grober Entwurf dessen, was ich dann später äußern würde. Aber man musste sie ersteinmal zurückhalten, denn schnell konnten verletztende Sachen herauskommen, die eventuell einfach falsch verstanden werden oder soetwas. Das wollte ich nun nicht riskieren. Aber ich merkte immer, wie ein Knoten der Wut sich in meinem Hals bildete, wenn ich an solche Typen dachte. So wie dieser verfluchte Matthew. Die Wut des letzten Jahres stieg wieder in mir hoch und ich sah hastig von Deliah weg um kurz tief einzuatmen und dann wieder ruhiger zu ihr zu blicken.

"Achso." War das erste, was ich dazu nun äußern konnte, und ich versuchte es so empathisch wie möglich zu verpacken. Sie sollte wissen, dass sich meine erste Reaktion nicht auf sie beziehen sollte, dass ich nun nicht irgendwie schlecht von ihr dachte. Alles richtete sich nun ersteinmal auf diesen Fremden, diesen Joey. Besonders bei Mädchen wie Deliah fand ich solche Kerle richtig abstoßend. Was wollten die von ihr? Aber ich wollte wieder nichts davon sagen. Ich wusste nichts von ihm oder von ihr oder was passiert ist, oder wie es dazu gekommen war. Vielleicht war es ganz anders, als ich es ersteinmal dachte. Ich müsste wohl ersteinmal fragen, bevor ich zu irgendwelchen Annahmen springe: "Joey... und weiter?" wollte ich nun ersteinmal wissen. Ich ließ meine Stimme ruhig klingen, damit sie sich nichts bei dieser Frage denken musste. Sie nannte ihn Joey, ich würde ihn nicht so ansprechen, schließlich konnte ich ihn nun ersteinmal nicht sonderlich leiden. Wie auch immer er mit Nachnamen hieß, so würde er für mich ersteinmal heißen, bis ich genaueres wusste.

"Ist irgendetwas schlimmes passiert?" fragte ich dann. Irgendwie eine bescheuerte Frage. Ersteinmal war es sehr subjektiv, was nun 'schlimm' sein würde und weiter würde es wohl kaum so dramatisch geworden sein können, nach nur zwei Tagen, oder? Nun, das hoffte ich zumindest. Und ich sah sie von der Seite an, um sie nicht direkt mit einem Blick zu erquetschen: "Na ja, 'schlimm'..." fügte ich dann schnell mit zuckender Schulter hinzu, "Ich meine, willst du überhaupt darüber reden?" Ich sah mich um und dann wieder zu ihr, "Oder überhaupt hier? Ich meine, es lauscht wohl kaum einer, aber..." Wieder ein Schulternzucken meinerseits. Wenn sie nicht darüber reden wollte, wollte ich sie nun auch nicht bedrängen. Was war nur mit der Schule los? Es schien mir, als stürzen sich die Leute inzwischen viel zu schnell in solche Geschichten. Ich dachte wieder besorgt an Eileen und nun auch Margret. Wir hatten uns nun seid vor den Ferien, an diesem Abend, nicht wieder direkt gesehen. Würden wir überhaupt wieder eine Chance zusammen haben? Wollte ich das noch? Aber ich wollte mich nun ersteinmal um Deliah kümmern.

Deliah Arden Offline

Besucher

Beiträge: 82

01.11.2006 20:53
Abendliche Müdigkeit lohnt sich eben nicht Antworten
Irgendwie bemerkte ich dann doch, dass das Gespräch zwischen mir und Joshua immer ernster wurde, beziehungsweise die Themen wurden ernster. Klar, wir beide waren wohl zwei kleine Philosophen, die den Sinn des Lebens suchten und vielleicht auch Wortakrobaten und dennoch, irgendwie wurde mir das ganz schön unbehaglich. Vielleicht auch zu emotional, ich konnte es nicht sagen. Nicht die Dinge, die Joshua sagte, waren es, doch ich selbst gab mir dieses Unbehagen. Hätte ich doch bloss nichts über Joey gesagt, hätte ich doch bloss überhaupt nichts gesagt. Aber so war ich nun einmal: ich redete einfach zu viel und vor allem sagte ich manchmal die falschen Dinge. Jedenfalls waren es für mich die falschen Dinge, schließlich gab es keine Gesetze darüber, was schlussendlich falsch oder richtig war. Jeder hatte wohl seine eigene Meinung über die Richtigkeit von Dingen und so sah Joshua selbst das vielleicht total anders. Schließlich war ich mir sicher, dass er auch über die Sache mit Eileen ganz anders als ich dachte. Und ich konnte es ihm nicht einmal verübeln. Ich selbst sah dieses Mädchen in einem ganz anderen Licht als er. Ok, sie war ja auch seine Schwester und gerade deswegen ging ihm das auch wohl so mehr oder weniger eben nahe. Ich konnte mir gut vorstellen, dass er über Eileen genauso wenig reden wollte wie ich über Joey und doch taten wir es. Warum? Ich wusste es nicht, es war einfach so. Mir sprudelten die Worte ja sowieso immer nur so aus dem Mund heraus und ich dachte nie viel darüber nach was ich jetzt sagte.

Doch ich würde auch schon wieder recht schnell von meinen philosophischen, ausschweifenden Gedanken abgelenkt. Joshua hatte mir gerade eine Frage gestellt, jedoch gab es darauf fast keine Antwort, denn jeder von uns beiden wusste bereits, warum das eben so war mit der lieben Verwandtschaft. Ich hatte also auch nicht viel oder eigentlich gar nichts darauf zu sagen, jedenfalls fiel mir absolut nichts Gutes ein. Es war einfach so, dass man den Leuten, mit denen man viel Zeit verbringen musste, irgendwann auf den Geist ging. Ich war mir sicher, dass ich Dylan schon sehr, sehr oft auf die Nerven gegangen war, aber das hatten wohl jüngere Geschwister besonders an sich. Und mir ging es selbst mit meinen Cousins nicht anders. Da war Samuel mit seinem extremen Beschützerinstinkt, dann Jamie mit seinem blöden Ehrgeiz und Joshua...ja, was hatte Joshua nur an sich? Naja, wahrscheinlich war es wohl seine lahme Art, die mich manchmal schrecklich nervte und dennoch liebte ich meine Cousins. Und dadurch, dass ich sie auch noch sehr oft sah, besonders Jamie, war das Verhältnis eben so geladen, geladen voller Emotionen. Mit Freunden konnte man die Verwandtschaft dann eben doch nicht vergleichen. Ich meine, Freunde gehen und Freunde kommen jederzeit und die liebe Verwandtschaft die bleibt für immer und ewig. Außerdem wohnt man mit denen ja auch nicht zusammen, außer eben in der Schulzeit und selbst da war es etwas anderes. Deshalb zuckte ich nur mit den Schultern und lachte leicht auf. "Ist wohl Ironie des Schicksals."

Damit war das Thema dann aber auch schon wieder abgetan. Wir hatten darüber gesprochen und fertig aus. Weitere Gedanken wären wohl nur mehr als seltsam und unnötig. So kam es, dass wir wieder auf das Thema kamen, das ich ja absolut überhaupt nicht mochte. Naja, das Thema an sich ging ja, aber der Inhalt war dann nun doch etwas schmerzend. Ich wusste ja auch nicht, warum mir das immer passierte, dieses Gefühlschaos. Ich stürzte mich wohl gerne und zu oft und vor allem zu schnell in irgendwelche Geschichten. Auch diese Geschichte hatte einen recht turbulenten Anfang gehabt, wenn ich so zurückdachte. Natürlich wusste ich auch, dass ich das eben war und das ich wohl nie anders sein würde und doch bereitete ich mir jedesmal mit solchen Dingen ein heges Kopfzerbrechen. Blöder Joey, von wegen...eigentlich war alleine ich blöd. Ich hätte mich da ja nicht so hineinstürzen müssen, hätte ja nicht jemanden küssen müssen, den ich überhaupt nicht kannte und bereuen tat ich es doch nicht. Warum nicht? Ich wusste es nicht. Wahrscheinlich weil es schön gewesen war, aber schön war ja auch nur ein Wort...
Ich seufzte leise und sah Joshua etwas wehleidig an. Männer, ich sagte es ja. Manchmal konnte man die alle in eine Tonne packen und ins Nimmerland schicken, zumindestens glaubte ich, das dieses nicht existierende Land so hieß.
Egal, ich musste mich jetzt zusammenreißen. Wie der Name von der Französin war? Wie? Warum interessierte sich Joshua denn dafür? Irritiert krammte ich in meinem Gedächtnis nach dem Anfangsbuchstaben ihres Namens und fragte mich, ob ich ihn überhaupt wusste. Dann fiel er mir ein.
"Nicole heißt sie, keine Ahnung wie ihr Nachname ist, tut mir Leid." meinte ich flüchtig und wollte dann auch schon wieder mit meinen Ausführungen fortfahren.

Dann kam dieses 'Achso' und das war es, was mich völlig herausriss. Nicht das Wort an sich, aber diese Ausdrucksweise, ich mochte es nicht und ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. War es etwa ein 'Achso' der Verständis oder ein 'Achso' des Nichtinterssiertseins? Nunja, jedenfalls mochte ich es nicht, ganz einfach. Und so kam es, dass ich erstmal überhaupt nichts sagte und mit zusammengepressten Lippen dastand. "Joey... und weiter?" fragte Joshua dann urplötzlich und ich sah ihn skeptisch an. Was war denn an so einem Nachnamen so interessant? Warum musste er den denn wissen? Es war doch wohl nicht wichtig, wie jemand mit Nachnamen hieß, den man überhaupt nicht kannte,oder? Jedenfalls hob ich kurz eine Augenbraue und dachte dann nach. Ähem, ja...wie hieß er gleich nochmal? Ich war mir sicher, dass ich es wusste, schließlich musste ich als Vertrauensschülerin einen guten Überblick bewahren.
Auch jetzt fiel mir der Name wieder ein. "Brixton. Warum?" kam es dann aus mir herausgeschossen und ich sah ihn immer noch so skeptisch an. Ich wusste nicht, warum ich das tat. Naja, aber diese ganze Geschichte machte mich schon ganz schön durcheinander, daran musste es wohl liegen. Besser wäre es, ich würde das Ganze ganz schnell wieder vergessen. Kein Brixton, kein Ärger und erst recht kein Kummer.

Jetzt nannte ich ihn selbst in Gedanken schon Brixton, na super, was für ein fataler Fortschritt. Ich sollte echt aufhören so viel nachzudenken. Doch dann kam die Frage ob ich darüber reden wollte. Ohja, darüber reden, das hatte ich doch schon einmal gehabt. Naja, Sam war vielleicht ein guter Ansprechpartner dafür gewesen, doch mit Joshua konnte ich wohl viel besser darüber reden. So fasste ich mir doch noch ein Herz und machte meinen Mund auf. "Ich hätte den Kerl, also Joey eigentlich nur herumführen sollen, aber naja wir haben uns noch unterhalten, ein wenig geflirtet und ja dann haben wir uns halt geküsst. Naja, du kennst mich, ich kann manchmal damit überhaupt nicht umgehen, vor allem ging das alles so schnell und dann...Ja dann bin abgehauen mit einer ziemlich dämlichen Ausrede. Ich glaube Joey war ziemlich sauer und dann hab ich ihn heute wieder getroffen. Ich weiß ja auch nicht, da war dann diese Nicole, ich glaube die hatten mal was miteinander...Jedenfalls will ich mit Joey sprechen und dann will ich es wieder nicht. Ach, ich weiß auch nicht. Ich bin so unentschlossen..." erzählte ich ihm und seufzte etwas. Ja, vielleicht hatte ich ein wenig rumgejammert, na und?! Ach, wäre das doch alles einfacher.

Ich versuchte schlagartig meine gute Laune wieder herzuzaubern und brachte auch ein recht anständiges Lächeln zusammen, doch dann kam der große Schreck mit einem Blick auf meine Uhr. Es war schon viel zu spät und ich sollte wirklich einmal vorbildlich sein und jetzt gehen. Lächelnd blickte ich also zu Joshua auf. "Nunja, jetzt weißt du es. Jedenfalls danke ich dir für dieses Gespräch, doch es ist echt besser, wenn ich jetzt schlafen gehe. Ich denke wir sehen uns dann morgen? Dann kannst du mir ja auch noch was erzählen. Danke jedenfalls." meinte ich ziemlich heruntergehaspelt und ging einen Schritt auf Joshua zu. Ich drückte ihn kurz, gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und ließ ihn schließlich los. Ich war froh ihn getroffen zu haben und einen Teil meiner Sorgen los zu sein, aber es war wirklich an der Zeit. Ich drehte mich also um, ging weiter zur Treppe, lächelte den Hufflepuff noch einmal fröhlich an, winkte zum Abschied und wünschte ihm noch eine Gute Nacht, bevor ich dann schließlich in Richtung Schlafsaal spazierte.


Gehe nach: Planung eines freien Nachmittages

Joshua Pennyfeather Offline

Besucher

Beiträge: 13

07.01.2007 23:24
Abendliche Müdigkeit lohnt sich eben nicht Antworten
Es ließ sich sowieso keine Ernsthaftigkeit vermeiden. Ich mochte es nicht zu sehen, wie Freunde emotional wankten und nichts von diesem Ballast abließen. Dann musste man manchmal nachhelfen. Und so nickte ich, als sie von Nicole und Joey Brixton sprach. Als sie mich auch gleichzeitig fragte, warum ich seinen Nachnamen hatte wissen wollen meinte ich nur, "Wer wäre ich mir anzumaßen, dass ich ihm beim Vornamen nennen darf ohne ihn je gesehen zu haben?" Das war alles. Ich ließ es höflich wie möglich klingen, um nicht durchleuchten zu lassen, dass ich sowieso keine Leute mochte, die meine Freunde unglücklich stimmten. Und es war wohl nicht schwer zu sehen, dass Delhia unglücklich war. Ihre Aufzählung der geschehenen Dinge wurde mit passenden Kopfnickern meinerseits empfangen, mit ganz unwillkürlich leicht missbilligendem Ausdruck auf den Lippen, nicht wirklich bezüglich ihrer Person, sondern viel mehr dem Gedanken dieses Typen, der wohl wenig Ahnung davon hatte wie man ein Mädchen behandelte, so dass sie sich nicht völlig unberechtigte Vorwürfe machte, so wie Deliah gerade. Solche Typen regten mich auf und ich merkte, dass ich diesen Brixton schon nicht ausstehen konnte, obwohl ich wohl eigentlich versuchen sollte anders zu denken, vor allem, weil man Deliah aus den augen ablesen konnte, dass sie diesen Kerl mochte.

Sie war unentschlossen und doch fand ich sie irgendwo leicht zu lesen. Was sagte ich nun? Folge deinem Herzen? War das nicht etwas zu typisch und vor allem unheimlich kitschig? Ich blieb doch fiel lieber sachlich. Und ich wusste, dass ich wohl ersteinmal nichts sagen sollte, bevor ich ihn noch einen schlechten Rat gab. Ich kannte diesen Brixton kein Bisschen aber wenn sich herausstellte, dass er Deliah verletzten sollte, so helfe ihm Gott, sollte er erfahren, dass sie Freunde hatte! Ich machte mir schon eine gedankliche Liste der Leute, die ich wohl zusammen trommeln könnte, um mir diesen schänder des unschuldigen Herzens vorzuknüpfen. Aber ersteinmal musste ich auch in der Gegenwart lächeln und nicken und ihr eine freundliche Hand auf die Schulter legen, die ihr sagen sollte: "Du bist nicht alleine, kleines. Wenn du mich brauchst, oder sonst jemanden, brauchst du dich nur umzusehen." Das war vielleicht fiel Dialog, für eine Hand, welches sie nur sanft drückte, aber ich dachte mir, dass so ein Mensch wie Deliah schon irgendwie eine Ahnung von mir hatte und von dem, wie ich tickte.

Aber Deliah schaffte es wie immer einen mit einem Lächeln zu überraschen. Sie war wie aus einem deprimierenden Traum erwacht und teilte mir mit, dass sie wohl nun gehen müsse. Dann drückte sie mich kräftig mit einem Kuss auf die Wange und war fort, nachdem ich auch einige Worte des Abschiedes geäußert hatte. Ich saß nur kurz noch da, bevor ich selbst aufstand und davon schlenderte. Ich musste wohl den Schlafsaal aufsuchen, schließlich konnte ich Margret und den Gemeinschaftsraum nicht ewig meiden. Ich war wohl dazu verdammt ihr irgendwann in wohl sehr naher Zukunft wieder zu begegnen. Ich hoffte nur eher später als früher, denn ich brauchte Zeit mich zu sortieren und derleiches. Vor allem musste ich endgültig festhalten, ob ich sie nun hasste oder...
Ich mochte nichteinmal daran denken. Das ganze war noch immer eine schwindelerregende und delikate Angelegenheit. Immer wenn ich dachte mich endlich gefasst zu haben werde ich erneut umgestürzt wie irgendetwas schwaches und wackeliges. Ich hoffte nur, dass ich noch mindestens einen Tag für mich hatte. Ich würde sie sogar freiwillig meiden, wenn ich sie von Fernem sah. Aber mich beschlich das Gefühl, dass sie mir das auch abnehmen würde.


Gehe nach: Nackte Tatsachen und viel Aggression

 Sprung  
Xobor Forum Software von Xobor | Forum, Fotos, Chat und mehr mit Xobor
Datenschutz