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Ich war daran gewöhnt, dass alle Blicke steht’s Rachel galten und in aller Ehrlichkeit, freute ich mich für sie. Denn obwohl ich in ihrem Schatten stand, wusste ich, dass ich wenigstens etwas von diesen Blicken abbekam. Ich war auch daran gewöhnt, dass Rachel die Kerle wechselte wie Unterwäsche und auch das würde ich ihr niemals übel nehmen, ganz im Gegenteil, ich bewunderte sie, wie sie mit Leichtigkeit mit den Kerlen fertig wurde, bei ihr wurden sie zu winselnden Hunden.
Doch jetzt war alles anders. Diesmal hatte der Kerl die Oberhand, er hatte sich nicht für Rachel entschieden sondern für mich. Und obwohl ich mich freuen sollte, dass ich wenigstens einmal im Rampenlicht stand, fühlte ich mich wie ein Häuflein Dreck. Auch gefiel es mir diesmal ganz und gar nicht, dass der Neue Rachel die ganze zeit ansah. Anstarrte. War ich ihm den keines Blickes Würdig? Er hatte sich doch für mich entschieden und… und… ich verstand die Welt nicht mehr…
Wieder sprach Rachel über diese Vereinbarung und ich fühlte mich wie… wie eine…
“Danke.“ Sprach auf einmal die Stimme, welche zu der Person gehörte, welche ich so sehr bewunderte. Doch jetzt… Ich sah Rachel an, davor hatte sich mein Blick im Nirgendwo verfangen. “Genieße es...es könnte dir vielleicht sogar gefallen! Wir sehen uns später...ich warte auf dich!“ Nach wie vor zwang ich mich zu einem mutigen Lächeln, oh wie ich sie doch nicht Enttäuschen wollte! es könnte dir vielleicht sogar gefallen… vielleicht… Ich wiederholte gedanklich diesen Satz und mir wurde übel. Mein Magen krampfte sich zusammen und mein Hals erschien mir so, als würde ich am Strick hängen. Das sollte also das unfassbare Gefühl vor dem ersten Mal sein? Also ich hatte es mir immer anders vorgestellt….
Als Joric, welcher mich immer noch nicht angesehen hatte, Rachel einen Kuss aufzwang, sah ich weg. Ich wollte das gar nicht sehen… Oh Adam… Was? Warum dachte ich an ihn? Mich machte das alles so Wirr, oh, ich wollte es hinter mir haben, für ein und alle mal!
Dann verschwand Rachel, doch ich sah ihr nicht nach sondern fixierte Joric, dessen Seelenspiegel fast schon nach Rachel griffen. Ich fühlte mich wie in einem falschen Film, das kam mir alles so unecht vor. Aber leider steckte ich in der Realität und nicht in einem üblen Alptraum.
Seine Visage war mir unheimlich, und hier war ich mir ganz und gar sicher. Der Kerl war mir nicht geheuer. Er sah mich an wie ein Mörder vor einem bestialischen Massaker. Gut, ich hatte noch nie einen Mörder gesehen und erst recht kein Massaker, zum Glück, aber ich glaube, so würde einer gucken. Je näher er mir kam, desto heftiger fing mein Herz an zu pumpen und es war nicht so, wenn ich Matt sah, es war auch nicht so, als ich mit Adam zusammen war, es war ein unerträgliches Herzklopfen welches die Übelkeit in mir nur vergrößerte.
„Nun, dann lass uns doch ein schönes Örtchen suchen“ während er das sagte, stieg in mir Ekel und Empörung auf, vor allem durch seine Fratze. Denn er hatte eine Fratze. Sein Grinsen, das war so schlimm. Ich fühlte mich gedemütigt, schon alleine dadurch. Aber ich hatte es Rachel versprochen. Dann befahl er mir mitzukommen und ich fühlte mich viel mehr wie eine Hexe vor ihrer Hinrichtung, als vor dem ersten Mal.
Erst folgte ich ihm und dabei fragte ich mich, ob er es überhaupt merken würde, wenn ich im einfach in die andere Richtung gegangen wäre. Ich ging ihm wirklich am Arsch vorbei…
Dann brach das Geräusch meiner Stiefelschritte ab, denn ich war nach wenigen Metern stehen geblieben. Er wollte auf das Klo gehen? Oh, so was machte man mit Schlampen, aber sicher nicht mit mir und ich besaß Würde, ich war die Tochter eines Anwalts. Es war einer der wenigen Momente in meinem Leben, wo ich mich gegen etwas sträubte. “Sag mal spinnst du? Ich gehe dort,“ kurz deutete ich mit dem Zeigefinger auf die Toiletten, “ganz bestimmt nicht hin!“. Soviel Mut hatte ich nun wirklich nicht von mir erwartet, aber ich war ja auch nicht irgendein billiges Mädchen, oh nein. Rachel würde das ganz bestimmt auch nicht wollen! Oder war es ihr egal…? Nein. Ich wollte einen anderen Ort, aber nicht die ekelhaften Toiletten, dies konnte er sich abschminken.
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Ich dachte eigentlich, dass Charline mir blind und wortlos folgen würde, doch dem war nicht so. Sie schien sich plötzlich einzubilden herum zicken zu müssen, als ich gerade die Tür zur Toilette öffnen wollte. Sie würde nicht auf eine Toilette gehen? Wie verrichtete sie dann ihre Notdurft, in einen Plastikbeutel? Wollte sie hier jetzt auch noch Ansprüche stellen? Sie war hier das ausgeborgte Spielzeug und keine Partnerin in meinen Augen. Und das gab ich ihr auch eindeutig zu verstehen. Es war in Zeitlupe, wie ich mich umdrehte, denn ich versuchte verzweifelt den Zorn darüber zu unterdrücken, was sie sich hier einbildete. Ich redete mir immer wieder ein, dass sie wohl noch nicht so recht ihren Platz wusste. Den würde ich ihr zeigen und das auf meine Art und Weise. „Nicht?“, fragte ich spöttisch, „oh, willst du lieber ein Himmelbett, Kerzen und Rosenblätter?“ Ich sah sie an, starrte ihr tief in die Augen und strahlte wohl so viel Hass aus, dass sie wohl glauben würde, gleich würde ich sie ermorden. Als ich mich dann ganz dem Mädchen zugewandt hatte, schnaubte ich kurz, um nicht mit weiteren üblen Worten auf sie einzuprügeln.
Und so ging ich auf sie zu und meine Schritte wurden immer schneller, je mehr ich mich ihr näherte. Doch ich stoppte nicht als ich bei ihr war, ich drückte sie, ebenso wie ihre Freundin zuvor Richtung Wand der Gänge. Doch wir landeten eher in einem Sims, sodass ich nicht meinen vollen Körper gegen sie drücken konnte. Doch es reichte mir, sie mit der rechten an der Schulter zu packen, in der Nähe ihres Halses, sodass mein Daumen an ihrem Kehlkopf auflag. „Dann erledigen wir es halt gleich hier und jetzt“, giftete ich sie an und betonte mit einem weiteren Schnauben, wie ernst ich es meinte. Sie sollte mich kennen lernen, ich hatte nicht vor sie zu lieben, sondern zu benutzen. Und das zeigte ich ihr auch, indem ich mit der freien Hand ihren Schulmantel packte und anriss, sodass mir mehrere Knöpfe um die Ohren flogen, als ich das darunter liegende frei legte.
Ich musterte ihren Körper nur kurz. Nun , sonderlich große Brüste hatte sie nicht und auch sonst war sie nicht besonders, dass man sagen konnte, sie machte einen besonders heiß. Aber ihre Kleidungswahl war gelungen, sie trug ein Top und einen Rock. Das würde unnötige Arbeit ersparen, in der ich sie ausziehen musste und so schob sich meine linke Hand sofort wild an ihrem Bein hoch, nahm den Stoff mit sich, um Richtung Mitte zu wandern um das dort liegende lästige Höschen zur Seite zu schieben. Ich hatte ebenso wie sie es vorher gesagt hatte, nicht ewig Zeit und wenn sie es eilig hatte und an keinen verschlossenen Raum wollte dann sollte sie es kriegen.
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Ich hörte noch, wie meine Worte in den Gängen Verhalten und sofort darauf, war ich mir unsicher, ob es richtig war, so reagiert zu haben. Aber hierbei ging es auch um mich! Da konnte er sich doch nicht einfach einbilden, ich würde mit ihm auf den Toiletten durchnehmen (wie hässlich das Wort doch war, obwohl ich schon die mildeste Umschreibung dafür gewählt hatte).
Dann drehte er sich um, wie in Zeitlupe und ich wusste nicht, ob ich nun so Betört von dem Augenblick war oder ob er sich tatsächlich so langsam umdrehte. Zur selben Zeit wünschte ich mir die Zeit zurück, noch da, wo wir im Gemeinschaftsraum waren, ich hätte einfach mit Rachel über Adam sprechen sollen, bei heißem Kakao, am warmen Kamin. Vielleicht wäre Matt noch in den Gemeinschaftsraum gekommen. Oh Matt… oh Matt, wie ich ihn mir jetzt her wünschte, denn ich hatte Angst, ja, ich hatte wirklich Angst!
„Nicht?“, der Spott in seiner Stimme bereitete mir eine Gänsehaut. „oh, willst du lieber ein Himmelbett, Kerzen und Rosenblätter?“ bei diesen Worten konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten, welche sich langsam in meinen Augen bildeten. Er war so gemein! Seine Worte taten mir so weh und dann dieses Abschätzende in seinen Augen, gepaart mit puren Hass. Nun sah ich ihn nur noch verschwommen, die Tränen hatten sich über meine ganzen Augen verbreitet und im selbigen Moment hörte ich hastige Schritte, als ich die Augen zukniff, damit die Tränen endlich meine Wangen hinunter liefen, wurde ich schon brutal gegen die Wand gedrängt.
Mein Atem wurde schneller und zugleich auch lauter. Auch mein Herz drohte mir zu entspringen, derartig heftig pochte es in meiner Brust. Sein Finger auf meinem Kehlkopf erschien mir gefährlicher, als eine nackte Messerklinge und ich gab ein jämmerliches Schluchzen von mir.
„Dann erledigen wir es halt gleich hier und jetzt“. Eine zweite fuhr aus Panik durchlitt meinen Körper wie ein elektrischer Schlag und ich begann zu zittern, mein Atem ebenfalls. “Nein. Bitte nicht!“ ich flehte ihn mit einer zitternden und verweinten Stimme an, doch zugleich musste ich feststellen, dass es kein Zurück mehr gab, der Typ meinte es ernst!
Brutal riss er den Mantel auf ich konnte nichts hervorbringen, wie ein Geräusch, dass an ein Wimmern erinnerte. Nein, nein, nein! So weit konnte ich für Rachels Wünsche doch nicht gehen! Ich konnte es nicht, ich WOLLTE es nicht!
Seine Hand, die gierig von meinem Schenkel zum gewünschten Ort hinglitt, ließ mich erschaudern. Ich fand nicht einmal meine Stimme, um zu Schrein.
Als er dann auch noch mein Höschen zur Seite schob, mit seinen plumpen Finger, zuckte ich zusammen.
In meinem Kopf drehte sich alles wie in einem Karussell, das Blut in meinen Adern raste, wie eine Horde von Antilopen auf der Flucht vor dem hungrigen Löwen, mir wurde Übel wie beim Anblick auf eine marode Leiche, mir wurde mal warm mal kalt, ich zitterte am ganzen Leibe und mein Atem schmerzte schon in meinen Lungen. Nein, nein, nein! Nur dieses Wort hörte ich mich denken, nur noch dieses einzige Wort.
Dann, ich weiß nicht ob aus Reflex oder ob es eine überlegte Handlung war, zog ich mein Knie mit voller Wucht in die Höhe und traf seinen wohl schmerzlichsten Punkt. Diesen Moment seiner Schwäche nutze ich um mich ihm zu entreißen und lief so schnell ich konnte. Ich lief schon lange auf Stiefeln und ich wusste, dass mir die Absätze keine Falle sein konnten, sie MUSSTEN einfach mitspielen.
Ich traute mich nicht zurückzublicken, ich sah nicht einmal den Gang vor mir richtig, da durch die lästigen Tränen alles verschwommen war, aber ich rannte einfach weiter. Selbst mein Herz, welches mir im Halse zu pochen schien und dadurch die Luft, die ich einatmete, zu einem stechenden unfeinen Gefühl verarbeitete, stoppte mich nicht. Ich rannte wie um mein Leben, vergessen war die Abmachung, vergessen war Rachel.
Bis ich den Eingang zum Gemeinschaftsraum erreichte und völlig außer mir, das Geheimwort aussprach.
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Ich tat mein Werk bedacht und achtete auf jede ihrer Reaktionen. Auch wenn ich kein Gewissen hatte, ich war nicht dumm und würde sie wohl vergewaltigen. Probleme wollte ich so schnell nicht bekommen, also war ich darauf bedacht, es darauf beruhen zu lassen, dass sie es für ihre Freundin tat. Doch schon als ich nach ihr griff fing sie an zu wimmern und zu weinen und sie brabbelte etwas von „nein“ und „bitte nicht“. Jedoch könnten es auch nur laut ausgesprochene Gedanken gewesen sein, denn es war mir nicht energisch genug um jetzt von ihr abzulassen. Ich schob meine Hand in ihr Höschen, wollte sie sofort an der empfindlichsten Stelle berühren um zu „sehen“ was mich da erwartete. Doch zwischen dem Weinen, Zittern, Jammern und allen anderen Ausdrücken von Angst und Verzweiflung brach plötzlich etwas in ihr hervor. Es war nur ein kurzes Funkeln in ihren Augen und ein angezogenes Knie, welches das Spiel beendete. Ich ging zusammen, als der Schmerz kam und realisierte nicht wirklich, dass sie die Flucht ergriff.
Viel mehr war ich damit beschäftigt zu fluchen und mich zu beruhigen, ihr nicht einen Starre-Zauber hinterher zu werfen. Sie hatte sich entschieden, aber hätte sie das denn nicht einfach laut und deutlich sagen können. Die Flucht von Charline interessierte mich einen feuchten Dreck, denn es tat weh und sie hatte sehr wichtige Teile getroffen, die wohl Wichtigsten überhaupt. Ich versuchte den Schmerz zu ertragen, setzte mich mit schmerzerfülltem Gesicht in die Fensternische und atmete tief durch. Verdammt noch mal es tat sehr weh, auch wenn mir das nicht zum ersten Mal passiert war. Warum Frauen immer da rein treten oder schlagen mussten, als würde ich ein Schild zwischen den Beinen tragen: Tritt mich. Naja, ich habe es mir selbst zuzuschreiben und das nächste Mal würde ich besser aufpassen, denn ich hatte sie falsch eingeschätzt. Ich blieb noch einige Minuten so sitzen, ließ den Schmerz vergehen, überlegte, wie ich weitermachen würde. Charline hatte ihre Abmachung nicht eingehalten, also war ich ihrer Freundin noch immer nichts schuldig. Doch das würden wir einander mal besprechen, in trauter Zweisamkeit und beim selben Spielchen wie heute.
Sie würde sich mir schon noch ergeben, richtig, mit jeder Faser ihres Körpers, ob es ihr nun passte oder nicht. Vielleicht würden wir uns danach sogar vertragen, denn skrupellos genug war sie ja, ihre Freundin einfach für ein paar Informationen auszuleihen. An Freundschaft konnte ich jedoch nicht denken, denn das war zu viel verlangt, dafür waren sie alle viel zu weichlich und hatten sicher viel zu viele Skrupel. Was ich heute mit Charline noch gemacht hätte, daran hätten sich die meisten wohl nicht einmal getraut daran zu denken. Nun, sie hat sich anders entschieden und vielleicht war es auch besser so, vielleicht war der Schachzug nicht ganz so perfekt gewesen. Meine Kontrahentin war verwirrt, aber vielleicht auch so vor den Kopf gestoßen, dass sie aufgeben könnte. Das wäre natürlich schlecht, denn so würde das ganze Spiel seinen Reiz verlieren. Doch für solche Gedanken war es heute zu spät und für die Vermutungen zu früh. Deshalb machte ich mich auch auf den Weg zurück in die Keller, dabei aber meine Tasche, die noch immer auf einem anderen Fenstersims trohnte, nicht zu vergessen.
Weh tat es noch immer, aber ich unterdrückte die Schmerzen, versuchte wieder meine erhabene Mine aufzubauen. Nicht jeder müsste merken, dass mir am Liebsten danach wäre, noch einige Stunden zu schreien und zu fluchen, wie mir der Mund gewachsen war. Und so raunte ich wieder das Wörtchen „Parselmund“ um mir Zutritt zu verschaffen. Irgendwie war ich schon gespannt was mich erwarten würde, vielleicht eine heulende Charline, die getröstet wurde, vielleicht gar nichts? Vielleicht auch mein eigentliches Ziel, dem ich noch mitteilen könnte, dass unser Deal geplatzt war? Ich würde schon sehen.
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