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Komme von: Noelle Hamilton
Ich zog eine süße Schnute während ich mit finsterem Blick auf das Eingangsloch starrte, durch welches ich Meredith erwartete. Ich hatte mich tief in einen der großen, weichen Sessel am Kamin gekuschelt und drohte in diesem zu versinken. Meine Beine baumelten etwas über dem Boden während ich frustriert an einem Lackritzzauberstab knabberte, welchen mein Bruder mir Heute geschenkt hatte und meine Lippen waren von dem süßen Zeug sicher schon schwarz. Ich war zwar nicht alleine im Gemeinschaftraum, doch ich hätte mir gewünscht dass meine zwei Freundeninnen bald wiederkommen würden. Meredith war noch beim Quidditschauswahlspiel, aber es dauerte wirklich ungewöhnlich lange und wo Frances war.. ich weiß es nicht. Ein leises, frustriertes Seufzen flüchtete über meine Lippen, während ich mich zaghaft umsah.
Ein leises Quietschen entwich mir als einer der Hausgeister durch die Wand, links neben dem Kamin auftauchte und hastig stolperte ich aus dem großen Sessel um nur hastig um diesem herum zu rennen und mich dahinter zu verstecken. Misstrauisch lugte ich um diesen herum und beobachtete mit wachsamen Blick, wie jener gemächlich durch den Raum schwebte und auf der anderen Seite verschwand und erst dann tapste ich sichtlich nervös hinter dem Sessel hervor, den Lackritzzauberstab zwischen den Lippen. Ich zupfte ein wenig an meinen Haaren herum, welche zu vielen kleinen Zöpfen geflochten waren und mir so ins Gesicht hingen. Es hatte mich den ganzen Morgen und das Frühstück für diese Frisur gekostet, aber mir gefiel sie. Ich ging zaghaft zu meinem Platz zurück und schielte nur missmutig auf den Stapel von Hausaufgaben, den ich noch nicht gemacht hatte, welcher aber unbedingt noch fertig sein musste. Und Frances hatte ich versprochen, ihr auch noch zu helfen..
Ich schluchzte leis auf und ließ mich wieder in den Sessel sinken, wobei ich den Kopf zwischen die zierlichen Schultern zog und schließlich doch leise auflachte, als Luna leicht an meinem Bauch kitzelte und ich die Fähe unter meinem Pullover hervor zog. Ich kicherte leis und vergrub mein Gesicht in dem weichen Fell meines Haustiers. Wie ich sie liebte und quickte verzückt auf als sie mir einmal über die Wange leckte und es sich dann auf meiner Schulter bequem machte. Ich krauelte sie sanft, den Zauberstab immer noch zwischen den Lippen und fing an Notizen aufzukritzeln, welche ich für den Aufsatz brauchte, welche ich noch abgeben musste. Innerlich schmollte ich vor mich hin und zog immer wieder eine Schnute, während ich an Meredith und Frances dachte. Ob sie ihre Hausaufgaben hatten? Am Ende würde ich sie ja doch wieder abschreiben lassen. Ich seufzte leise und schob mir das letzte Stück des Lackritzzauberstabs zwischen die Lippen.
Woooo blieben die zwei denn nur so lange? Ich schnüfte leise und sah mich wieder unruhig um. Sie wussten doch beide, dass ich es nicht mochte wenn sie mich so lange alleine ließen. Ich blinzelte ein paar Mal und sah mich dann wieder verschüchtert um in der Hoffnung, irgendwen zu finden den ich kannte. Doch leider war dies nicht so und ich kuschelte mich noch tiefer in den Sessel…
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Komme von: Julie Warren
Die Glöckchen an meinem Schuh bimmelten wie verrückt, ja, sie schienen sich beinahe zu überschlagen, als ich die Treppe zum Gryffindortower emporstürzte. Gehetzt sah ich mich kurz um, bevor ich den nächsten Treppenabsatz nahm. Hinter mir her war nicht etwa eine Meute wild gewordener Drachen oder der Leibhaftige persönlich, sondern Peeves, unser Schlossbekannter Unhold. Mit seinem, für einen Geist momentan recht lebendig rot wirkenden Teint kam gerade ein übernatürlich groß wirkender Geist ein paar Stockwerke tiefer entlang geschwebt, oder eher gesaust.
"MACH DAS SOFORT WIEDER RÜCKGÄNGIG!", brüllte es von unten.
Ich beschleunigte meine Schritte und nahm die letzten paar Stufen hinauf zur fetten Dame in einem Satz.
"Phönixfeder", keuchte ich und das Bild schwang zur Seite. Ich eilte hinein und atmete tief durch, als ich auf der anderen Seite im Gryffindorgemeinschaftsraum ankam. Hier hinein konnte Peeves mir zwar auch folgen, aber irgendwie wähnte ich mich hier sicherer...Ich hätte es vielleicht doch besser nicht so übertreiben sollen. Nachdem der Poltergeist sich heute morgen schon eine Moralpredigt hatte anhören müssen, war er ohnehin schon recht mies gelaunt gewesen.
Als ich so, völlig aus der Puste, in den warmen Raum gestolpert kam, blitzten mir gleich zwei gereizt wirkende Augen entgegen, sodass ich fast wieder rückwärts gegangen wäre, bis ich feststellte, dass es sich dabei um zwei doch recht kleine Äuglein handelte, die scheinbar keiner Fliege, aber zumindest mir nichts zu Leide tun konnten.
"Hey, was ist denn mit dir los? Übst du gerade tötende Blicke, um ein paar Slytherins zur Strecke zu bringen?", fragte ich leicht ironisch und gleichzeitig irgendwie amüsiert über den irgendwie putzigen Gesichtsausdruck der Kleinen. Sie war noch nicht lange auf dieser Schule, sonst hätte ich sie besser gekannt. Ein paar Mal über den Weg gelaufen, war sie mir sicherlich...das war ja unumgänglich, wenn man das gleiche Haus besuchte.
"Dann musst du aber aufpassen, sonst tötest du noch den nächsten Gryffindor, der hier rein kommt...", witzelte ich weiter, wobei meine Worte keinesfalls böse gemeint waren.
Doch schon riss ein Rumpeln mich aus dem angefangenen "Gespräch" und ein Tintenfass flog nach mir. Gerade noch konnte ich mich wegducken, als ein riesenhafter Peeves den gesamten Gemeinschaftsraum ausfüllte und die übrigen Anwesenden in Angst und Schrecken versetzte.
"Julie Warren", polterte Peeves in einer, für seine momentane Größe, recht dünn wirkenden Stimme.
Ich duckte mich unter einem weiteren fliegenden Gegenstand hinweg, der einen Erstklässler gerade so noch verfehlte.
Um das ganze nicht noch mehr eskalieren zu lassen, zückte ich meinen Zauberstab und gerade, als der Geist schon dabei war einen Sessel durch den Raum fliegen zu lassen, traf ihn der Gegenfluch.
"Reducio!" Peeves schrumpfte auf seine normale Größe zurück und der angehobene Sessel rumste ihm auf die Füße, falls Geister soetwas überhaupt besitzen. Er fluchte leise, warum auch immer, schließlich kann es ihm ja kaum weh getan haben und ließ ein paar Pergamentblätter, die auf dem Tisch des Gemeinschaftsraums lagen, durch die Luft wirbeln.
"Na warte, du kannst was erleben", zischte er wütend und kam schon bedrohlich näher.
"Heyhey", entgegnete ich abwehrend, "du wirst doch keinen tätlichen Übergriff auf einen Schüler wagen" Würde ich eigentlich einmal meine vorlaute klappe halten können!? Doch scheinbar hatte der Poltergeist genug für heute. Noch einmal ließ er eher halbherzig ein paar Pergamente herumfliegen, dann war er verschwunden. Doch auf seine Rache würde ich mich gefasst machen können, dessen war ich sicher.
Ich sah mich nocheinmal, nur um sicher zu gehen, um, dann sammelte ich die Blätter vom Boden auf und legte sie zurück auf den Tisch. Der Erstklässler wirkte immer noch etwas verstört und so ging ich zu ihm hinüber.
"Huhu, jemand zu Hause?" Mit meiner Hand wedelte ich vor seinem Gesicht herum, dessen Augen weit aufgerissen waren und immer noch an die Stelle starrten, an der Peeves noch vor wenigen Momenten geschwebt war.
"Keine Angst, der ist erstmal weg", stubste ich den Jungen an, der aprupt wieder in die Wirklichkeit zurück zu kehren schien. Etwas verschüchtert sah er mich an. "Und außerdem besteht er ja praktisch auch nur aus Luft...", versuchte ich ihn weiter aufzumuntern und lächelte freundlich. Der Kleine nickte leicht, blieb jedoch immer noch wie angewurzelt stehen.
Ich erhob mich und ging hinüber zu einem der freien Sessel, in dem ich mich niederließ, jedoch nicht ohne dem Jungen nochmals ein aufmunterndes Lächeln zu schenken.
Als ich neben mich blickte, sah ich, dass ich direkt neben dem Mädchen von vorhin saß, dass immer noch wie gebannt zum Eingang starrte.
"Sag mal, wartest du auf jemanden?", fragte ich und legte die Füße hoch.
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Ich zog das Köpfchen ein wenig zwischen die zierlichen Schultern als das Bild der fetten Dame zur Seite schwang und eine der älteren Schülerinnen in den Gemeinschaftsraum hinein gestolpert kam. Sie schien doch ganz schön aus der Puste zu sein und aus irgendeinem recht fiesen Grund fiel ihr Blick sofort auf mich... Ich schmiegte meine Wange dicht in Lunas weiches Fell, welche es sich auf meiner Schulter bequem gemacht hatte und beobachtete das Schauspiel verschüchtert und zaghaft. Als sie mich plötzlich ansprach - oder zumindest meinte ich, dass sie mich meinte - zuckte ich leicht zusammen und fast sofort richtete ich meinen Blick krampfhaft auf den Boden. Dabei biss ich mir leicht in die Unterlippe und lugte nur zaghaft noch einmal hinauf um das mir fremde Mädchen aus großen Augen zu mustern. Doch noch ehe ich etwas auf ihre Frage erwidern konnte, polterte eine mir grausige Stimme durch den Raum und ich konnte beobachten, wie ein Tintenfass durch den Raum segelte.
Mit immer größer werdenden Augen verfolgte ich das Spiel, welches sich mir dort offenbarte und ein spitzer Schrei entwich meinen Lippen, als ein riesenhafter Peeves plötzlich den ganzen Gemeinschaftsraum ausfüllte. Ich schlug mir die Hand vor den Mund und spürte wie mir heiße Tränen in die Augen schossen, während ich nach Luft schnappte und wie versteinert in dem Sessel sitzen blieb. Ein Zittern ging durch mich durch und mit einem leisen Schluchzen kniff ich die Äuglein fest zusammen um mich tief in dem Sessel zu vergraben. Angst schüttelte mich und ich rollte mich wohl wie ein Kätzchen zusammen, das Gesicht von meinen Haaren verdeckt. Ich konnte hören wie einige weitere Sachen durch die Luft segelten.. quitschte leise erschrocken auf wenn etwas zu Bruch ging und murmelte leise Flüche über diese Geister vor mich hin, immer wieder schniefend..
Endlich schien der ganze Lärm sich zu legen und ich schielte scheu hinter der Lehne hervor und blinzelte wohl ein paar Mal, während ich das Näschen kraus zog und das Chaos betrachtete, welches nun den Gemeinschaftsraum verhübscherte... ich schob das Köpfchen schließlich ganz hervor und atmete einmal tief durch, nachdem dieses doofe Gespenst verschwunden war. Ein paar Strähnen zupfte ich mir aus der Stirn.. Dann fiel mein Blick auf meine Hausaufgaben, welche auf dem Tisch vor mir lagen.. und mir klappte der Mund auf, während mir fast sofort wieder Tränen in die Augen schossen. Den ganzen Nachmittag hatte ich an ihnen gesessen.. und nun ergoss sich ein ganzes Tintenfässchen über die Pergamente. Wie vom Blitz getroffen saß ich da und betrachtete das Unglück, während ich meine Unterlippe ein klein wenig nach Vorne schob und versuchte die Tränen zurück zu halten. Und ich war so müde.. ich würde es sicher nicht schaffen, ein zweites Mal zu machen..
Einmal noch wanderte mein Blick zum Eingang und plötzlich riss mich wieder diese fremde Stimme in die Realität zurück. Ich schnüffte noch einmal und sah die ältere Schülerin, welche mit einmal neben mir saß mit einer Mischung aus Unsicherheit und Scheu an. Ich schüttelte nur das Köpfchen, während ich Luna in meinen Ärmel schob. Dann sprang ich auf, schnappte mir die zerstörten Hausaufgaben und huschte davon, in den Schlafsaal.. ich würde das dem Lehrer schon erklären müssen..
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Erwartungsvoll sah ich das kleine Mädchen an, das meinem Blick entweder auswich, oder mich nicht gehört hatte. Dann jedoch sah sie auf, nur kurz, aber es reichte, um zu sehen, dass ihre Augen mit Tränen gefüllt waren. Nanu, was hatte sie denn, hatte unser Poltergeist ihr einen so enormen Schrecken eingejagt?
"Was...?", wollte ich gerade ansetzen zu fragen, als mein Blick auf die Pergamente vor ihr auf dem Tisch fiel, die in völlige Schwärze getunkt waren. Doch noch ehe mir das wirkliche Ausmaß der Sache bewusst wurde, hatte die Schülerin sich auch schon die Sachen unter den Nagel gerissen, war aufgesprungen nd blitzartig in Richtung Schlafsaal verschwunden. Armes kleines Ding...
Ich sah ihr einen Moment lang hinterher, dann ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen.
Peeves hatte ganze Arbeit geleistet. Überall Tintenflecken, auf dem Teppich, den Möbeln, dem Tisch, Pergamenten...Einige konnte ich gerade noch davor retten, dass eine schwarze Tintenlache sie erreichte, andere fielen der unaufhaltsamen Flüssigkeit, die sich den Weg über den Tisch bahnte, erbarmungslos zum Opfer. Die Hauselfen würden einiges zu tun haben...
Ich lehnte mich im Sessel wieder zurück und griff nach einem Blatt Pergament, bevor ich noch meine Hausaufgaben vergaß...Wirklich Lust darauf hatte ich nicht, aber was half es schon. So quälte ich mich durch die Aufgaben hindurch, von denen mir eine unlösbarer als die andere erschien. Die wenige Tinte, die noch im Fässchen war, würde wohl mit Ach und Krach ausreichen. Aber ich hatte ohnehin nicht vor sehr viel zu schreiben. Naja, und zur Not war da ja noch die Tintenlache auf dem Tisch...
Gerade hatte ich den letzten Punkt gesetzt und war dabei die Pergamente zusammenzurollen, da schwang auch schon das Portrait am Eingang zur Seite und herein trat Maya.
Mit einem: "Na endlich", begrüßte ich sie und klärte sie über das Geschehene auf, nachdem ihr etwas irritierter Blick verraten hatte, das sie keinen blassen Schimmer hatte, wer das Chaos hier angerichtet hatte.
Uns über die Geschehnisse des Tages austauschend, verließen dann auch wir, so ziemlich als letzte, den Gemeinschaftsraum und gingen die Treppe hinauf zu den Schlafsälen.
Gehe nach: Quidditch hier, Quidditch da...
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