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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Schlafsaal der Burschen
Samuel Arden Offline

Besucher

Beiträge: 76

07.11.2006 12:19
Mehr schlecht als recht Antworten
Komme von: Alte Runen und böse Geister


Die Stimmen aus dem Gemeinschaftsraum verstummten abrupt, als ich den Schlafsaal betrat und die Tür hinter mir schwungvoll und mit einem dementsprechend lauten Knall wieder ins Schloss fallen ließ. Für einen Moment lang lehnte ich mich mit dem Rücken gegen das angenehm kalte Material der Tür. Das war heute ein Tag gewesen. Erst diese Sache mit meiner Cousine und wie auf Knopfdruck erschien vor meinem geistigen Auge das Bild von Deliah mit diesem französischen Weiberheld und dann das Techtelmechtel mit Fij. Beim Gedanken an die süsse Bulgarin verzogen sich meine schmalen Lippen zu einem zufriedenen Grinsen. Sie war wirklich süss und sie konnte einem schon beinahe leid tun, was angesichts der anderen Slytherin Mädchen auf sie zukommen würde. Doch sie würde sich schon zu helfen wissen, darüber machte ich mir keine Sorgen. Und falls nicht... Flüchtig zuckte ich mit den Schultern. War ja nicht mein Problem.

Mit einem weiterhin nekischen Lächeln auf den Lippen stieß ich mich von der Tür ab und durchquerte den Schlafsaal, bis ich an meinem Bett angelangt war. Die Betten waren ordentlich hergerichtet und in unseren Hausfarben überzogen, wie man es gewohnt war. Ganz automatisch, als wäre er von einem Magneten angezogen worden, fiel mein Blick auf den großen Koffer am Ende eines anderen Bettes. Joric Ustonov konnte ich dort in großen Lettern geschrieben lesen, auch wenn der Name aus meinem Sichtfeld gesehen auf dem Kopf stand. Es wäre interessant gewesen, was dieser so in seinem Schrank und Koffer aufbewahrte, doch ich hütete mich davor, in den Sachen herum zu schnüffeln, auch wenn es mir beinahe in den Fingern juckte. Ich selbst hätte jedem einen noch so erdenklichen Fluch an den Hals gejagt, der sich an meinen eigenen Sachen vergriffen hätte.

Mit dem üblen Gedanken, dass ich mit diesem "möchte-gern" nun ein ganzes Schuljahr den Schlafsaal teilen mußte, ließ ich mich auf mein weiches Bett fallen, drehte mich auf den Bauch und angelte aus meiner Tasche das Buch für VgddK, eine Pergamentrolle, das Tintenfass und eine Feder heraus. Wohl oder übel musste ich nun noch auf die schnelle etwas zu Papier bringen, auch wenn man Kopf sich dagegen sträubte, auch nur an einen Funken von schulischem Stoff zu denken. Missmutig blätterte ich in dem Buch umher, das wie immer die kompletten Ferien über unausgepackt in meinem Koffer gelegen hatte. An die letzte Stunde vor den Ferien konnte ich mich noch kaum mehr erinnern. Das einzige, an das ich mich noch genau erinnern konnte, war die zierliche Rückenansicht meiner Mitschülerin vor mir. Mit einem anzüglichen Grinsen im Gesicht tastete ich erneut mit meiner Hand abwärts und fischte einige Schokofrösche zu Tage, die Sekunden später schon in meinem Mund verschwunden waren, während ich einige Wörter auf das Pergament kritzelte. Der neue Lehrer wirkte auf mich nicht besonders helle, also für was sollte ich mich nun an den Aufgaben unnötig lange aufhalten oder dabei sogar mein hübsches Köpfchen zerbrechen.

Nach ganzen fünf Sätzen hatte ich endgültig genug. Buch und Pergament verschwanden schwungvoll und wie gewohnt unordentlich wieder in meiner Tasche und nach einer schnellen Katzenwäsche gab ich mich den süßen Träumen hin. Möge der nächste Tag nur gutes bringen...


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