Komme von: Zwischen Himmel und Erde
Ich hatte mich mit Nicole auf den Weg in die Große Halle gemacht, doch bevor wir wirklich losgegangen waren, war Joey wie ein Schatten an mir vorbeigehuscht und hatte mir ein 'Ich werde auf die Führung zurückkommen.' zugenuschelt und war verschwunden. Leicht irritiert hatte ich ihn nachgeschaut und dann einfach genickt auch wenn er es nicht mehr sehen konnte. Schließlich war ich mit der Französin in die Halle gegangen und hatte etwas gegessen. Ich hatte nicht schlecht gestaunt, als sich Nicole zu mir an den Gryffindortisch gesetzt hatte und ich hatte sie mit großen Augen erstaunt angesehen. Dann musste ich wohl ziemlich dämlich den Tisch entlang geschaut haben, wer alles so dasaß. Als ich mich wieder der Slytherin zugewandt hatte, war mir Schusselchen dann aufgefallen, dass sie gar keinen Umhang trug, also hätte man auch denken können, sie wäre aus Gryffindor. Wir hatten uns noch ein wenig unterhalten und uns schließlich verabschiedet. Ich war hundemüde. Der Weg zum Gryffindortower kam mir so ewig lang vor und die Treppen doppelt so steil.
Schließlich war ich dann doch am Portrait angekommen und hatte das Passwort gemurmelt. Doch anstatt sofort zur Seite zu schwingen, tadelte mich die fette Dame erst noch, ob ich nicht wüsste wie spät es denn sei. Mit aller Kraft hatte ich mir einen Kommentar verkneifen müssen, denn ich wollte es nicht riskieren auf dem Gang schlafen zu müssen. Also biss ich mir auf die Zunge, anders konnte ich einen frechen Spruch nicht verhindern, und machte eine Handbewegung, die andeutete, dass sie doch endlich den Weg freimachen sollte. Mit einem empörten Laut, ließ sich die fette Dame schließlich seitwärts schwingen und gab den Weg frei. Ich trat durch das Loch in den Gemeinschaftsraum und lief schnurstracks in den Schlafsaal. Dort angekommen, zog ich mich schnell um und ging noch einmal ins Bad, um mich der übriggebliebenen Schminke zu entledigen. Dann endlich konnte ich mich in mein wunderbares, weiches Bett legen. Aber schlafen konnte ich noch nicht sofort. Mir gingen die Erlebnisse, des heutigen Tages nicht aus dem Kopf.
Ich verwette meinen Hintern, dass die Hälfte von dem, was ich heute alles miterlebt habe, mich nicht mal im geringsten etwas angeht.., dachte ich und drehte mich von einer Seite auf die andere. Gleichzeitig stellte ich mir die Frage, warum man, wenn einen die ganzen Sachen doch im Grunde nichts anzugehen haben, es doch alles mitbekommt. Das verstand ich wirklich nicht so ganz und leider hielt mich diese Frage eine ganze Zeit vom schlafen ab. Na sehr toll! Von solchen Nichtigkeiten ließ ich mir meinen Schlaf rauben, dass war doch wohl das Letzte.
Am nächsten Morgen wachte ich relativ spät auf. Verschlafen blinzelte ich und setzte mich dann langsam auf. Ich hatte es doch geschafft einzuschlafen, wenn auch recht spät. Aber immerhin hatte ich etwas Schlaf bekommen, das war ja schon mal etwas. Ich gähnte und streckte mich, bevor ich mich aus dem Bett robbte und ins Bad schleppte. Als ich mich im Spiegel sah, bekam ich fast einen Herzinfarkt. Mein Kopf sah aus, als hätte ich in eine Steckdose gefasst. Schnell bürstete ich meine Haare einmal durch und verschwand dann unter der Dusche. Ich hatte sogar den Mut, den Wasserstrahl auf eiskalt zu stellen, aber wirklich wach, wurde ich dadurch auch nicht und so verfluchte ich mich in Gedanken, denn es war nicht besonders angenehm. Wenn es wenigstens Wirkung gezeigt hätte.. Nachdem ich fertig war mit duschen, zog ich mich an und trocknete mir grob die Haare, sodass sie nicht mehr nass, aber auch nicht trocken waren. Zu guter Letzt, legte ich ein wenig Schminke auf und huschte dann durch den Schlafsaal in den Gemeinschaftsraum, wo ich doch glatt über einen Stuhl fiel und ihn dabei umschmiss. Ich zog ein unschuldiges Gesicht, während ich ihn wieder aufstellte, und latschte durch den Gemeinschaftsraum auf das Portrait zu, dass sofort zur Seite schwang.
Ich trat in den Korridor und machte mich auf den Weg in die Große Halle, um einen Kaffee zu trinken und etwas zu essen. Ein richtiges Frühstück und ein guter Kaffee war natürlich der beste Start in den Tag und so marschierte ich eilenden Schrittes die Gänge entlang. In der Großen Halle angekommen, setzte ich mich an den Gryffindortisch und goss mir eine Tasse Kaffee ein. Mir stieg der Geruch des aromatischen Heißgetränks in die Nase und ich schloss genießerisch meine Augen. Ja, ich liebte Kaffee, konnte nicht genug davon bekommen. Er roch einfach zu gut und eben dieser Geruch hatte eine beruhigende Wirkung auf mich. Außerdem schmeckte er so gut wie er roch und machte zudem noch wach. Ich hatte also drei gute Gründe Kaffee zu lieben. Das konnte nicht jeder von seinem Lieblingsgetränk behaupten. Ich nahm die Tasse in beide Hände und hob sie an meine Lippen, um vorsichtig einen Schluck zu nehmen, denn der Inhalt war noch sehr heiß und ich wollte mir nicht die Zunge verbrennen. Als ich sie wieder vor mich auf den Tisch stellte verließ ein Seufzer meine Lippen und ich lächelte glücklich und sah wohl leicht verträumt aus.
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