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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Schlafsaal der Burschen
Julian Morgan Offline

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Beiträge: 30

17.12.2006 19:57
Strategische Kriegsführung... Antworten

Komme von: Spaß macht, was verboten ist...


Es war der allmorgendliche Lärm, der mich aus meinem viel zu kurzen Schlaf riss. Einen Schlaf, den ich erst sehr spät gefunden hatte, schlichtweg, weil wir die letzte Nacht dazu genutzt hatten, mal wieder gegen die Schulordnung zu verstoßen, um das Schloss zu verlassen. Jedoch waren die Abenteuer ausgeblieben. Ich knurrte leise, denn dieser Lärm war nicht unbedingt das, was ich mir an einem Morgen vorgestellt hatte, und packte mir das Kopfkissen auf mein Ohr, bevor ich zuließ, dass sich die Erinnerungen in meinen Verstand stahlen.

Sandro war im Grunde stets der Ruhigere von uns beiden. Doch letzte Nacht ließ er sich von mir anstecken, etwas, das nicht unbedingt sehr oft vorkam. Aber auch er konnte sich nich gänzlich dem Spaßfaktor entziehen, den Verstöße irgendwie mit sich brachten. Und wie durch ein Wunder sind wir nicht einmal entdeckt worden. Ganz im Gegensatz zu meiner kleinen Reise in den Wald. Ich dachte an Lucia.

Ich wusste, sie lag auf der Krankenstation, doch ich wusste nicht wirklich, wieso. Irgendetwas war geschehen. Ich kann nicht leugnen, dass mir die Vorgänge in dieser Schule zumeist egal waren, aber seit sie mit mir im Verbotenen Wald war, besaß sie einen Sympathiefaktor, den ich nicht wegzudenken vermochte. Und nun überkam mich das schlechte Gewissen. Ich denke, vielleicht wäre es doch besser gewesen, sie auf der Krankenstation zu besuchen, statt das Schloss in einer Nacht und Nebelaktion zu verlassen. Aber wenn mich die Abenteuerlust einmal gepackt hatte, ließ ich mich nur selten davon abbringen. Besonders dann nicht, wenn Sandro mitzog.

Nun, im Grunde hasste ich es, Verantwortung zu übernehmen. Ganz gleich für wen oder was. Aber der Gedanke, Lucia noch nicht besucht zu haben, nagte an meinem Gewissen. Obgleich ich versuchte, ihn zu verdrängen und mir einzureden, dass wir nicht einmal Freunde waren und ich gar keine Veranlassung hatte, mich um sie zu kümmern, ließ sich nicht ganz abstreiten, dass ich an sie dachte. Blöde Sache.

Eigentlich trug ich mich mit einem Plan, dem nächsten Lehrer einen Streich zu spielen. Etwas, das ich sehr viel besser konnte, als mich um andere Leute zu kümmern, obgleich meine Mutter da sicher anderer Meinung war. Ich musste schmunzeln, als ich daran dachte, was Sandro gesagt hatte. Er kannte mich von allen am besten. Aber niemals würde ich zugeben, dass tief in mir doch ein guter Kern steckte, der die Magie nicht gänzlich verdrängen konnte, die in mir wohnte.

Ich wälzte mich von rechts nach links und schloss meine Augen. Ich hatte nicht vor, jetzt schon aufzustehen, aber ich ahnte, dass alle anderen schon wach waren. Der Umstand, als Letzter noch im Bett zu liegen, war nicht der Grund, der mich mit Unruhe erfüllte, als mehr die Tatsache, dass der Lärm in diesen Gemäuern es nicht zuließ, weiterzuschlafen. Sie alle waren schon auf den Beinen. Rannten zum Unterricht, zu ihren Clubs oder was immer ihnen sonst noch so in den Sinn kam...

Nun, was würde mir heute in den Sinn kommen? Mal sehen, was sich ergeben würde. Irgendwo wartete sicher jemand, der meines Streiches würdig war. Es war ein diabolisches Lächeln, das meine Lippen zierte, als ich mit geschlossenen Augen darüber nachdachte....


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