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Dieses Thema hat 12 Antworten
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 Kräuterkunde
NPC Offline

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Beiträge: 13

28.01.2007 23:45
Kräuterkunde am Freitag, 3. September Antworten

Professor Eric Spoon


Och nein, nicht auch das noch… Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, heute mal auszuschlafen, doch daraus würde nun wohl nichts werden. Professor Graveton war krank geworden und das hieß für mich, dass ich nun seinen Unterricht schmeißen dürfte. Und dann auch noch Kräuterkunde. Also davon hatte ich ja nun echt keine Ahnung… Warum? Es war ein Fach, das mich absolut nicht interessierte. Ich fand nicht gerade, dass es männlich war, wenn man die ganze Zeit in einem Gewächshaus hockte und da irgendwelche Pflanzen aufschnitt und untersuchte. Das war wohl eher Frauenarbeit. Nur zu gut, dass ich nur eine Vertretung war… eine Vertretung, die selbst dieses Fach unterrichtete. Wie ich dann auf die Gedanken kam, dass es nichts für Männer wäre, war mir grad selbst schleierhaft, aber vielleicht war ich einfach nicht männlich genug.

Nun denn… da musste ich mich nun wohl oder übel aufrappeln. Nur musste ich mit einem Blick auf die Uhr feststellen, dass ich fast schon zu spät war, um überhaupt noch was zwischen die Zähne zu bekommen. Rasiert war ich auch nicht und angezogen schon überhaupt nicht. Nun gut, Eric, dann geht es nun los.

Schnell war ich angezogen, gewaschen und frisch rasiert. Eine Sache von wenigen Minuten. Nur mein persönliches Problem war, dass ich morgens immer zu lange brauchte und dadurch wertvolle Zeit verlor. Doch so war ich nun mal, das hatte sich in meiner Jugend so eingebürgert und im Laufe der Jahre hatte sich daran wohl nichts geändert. War vielleicht manchmal von Vorteil, aber an Tagen wie diesen eher weniger.

Schnell war ich in der großen Halle angekommen, hatte mich am Lehrertisch niedergelassen und mir etwas Brot und andere Leckereien auf den Teller getan und im Eiltempo aufgegessen. Nun blieben mir noch ein paar Minuten, um zum Gewächshaus zu gelangen. Doch was hatte ich vergessen? Meine Tasche… so konnte das gehen, wenn man mit den Gedanken noch nicht ganz bei der Sache war. Nur zu gut, dass auch die schnell geholt war, wenn denn die Treppen in den Korridoren sich nicht wieder selbstständig gemacht hätten. Mit zügigen Schritten wanderte ich durch die Gänge, nickte hier und da einem Schüler zu und gelangte schließlich in den Raum, in dem sich meine Tasche befand. Durch einen kurzen Blick in hinein musste ich feststellen, dass bis auf ein wenig Pergament, einige Federn und Tintenfässer, sowie ein Notizbuch nicht viel mehr drin war. Wirklich deprimierend… So durchsuchte ich schnellstens meine Schubladen und Fächer, bis ich schließlich alles zusammen hatte, was ich für den Unterricht brauchte. Da es sich um Drittklässler handelte, wusste ich gar nicht so genau, was sie alles schon gemacht hatten, aber du einfache, gezielte Fragen, würde man das wohl schon herausfinden, darüber machte ich mir keine Sorgen.

Beschwingten Schrittes verließ ich das Schloss und ging über das weite Gelände, bis ich schließlich vor dem Gewächshaus stand. Kurz atmete ich auf, ehe ich dann die Tür öffnete und hinein trat. Die Tür ließ ich extra offen, damit die Schüler sehen konnten, dass jemand drinnen war. Sicherlich würden sie sich wundern, dass sie mich hier antreffen würden und nicht Professor Graveton, aber die Umstände ließen es eben nicht anders zu.

In der hintersten Ecke des Gewächshauses blieb ich stehen, legte meinen Tasche auf den Boden und seufzte ein wenig. Natürlich war ich gerne Lehrer und ich freut mich auch, dass ich nun unterrichten konnte, aber noch lieber wäre ich nun im Bett… so wie vielleicht einige der Schüler, auf die ich gleich treffen würde. Aber das war ja nun auch egal, man konnte sich eben nicht aussuchen, was man machen konnte.

Kurzerhand nahm ich das Notizbuch dann aus meiner Tasche und begann aufzuschreiben, was ich die Klasse den Fragen konnte. Was vor den Ferien?, fiel mir als erstes ein und so schrieb ich es auf. Doch dann hörte es auch schon wieder auf. Nun… normalerweise war ich immer gut vorbereitet, egal was kam, aber scheinbar war dem heute nicht so. Dann würde ich wohl improvisieren müssen. Das konnte ich auch, daran sollte es nicht scheitern.
Entspannt stand ich nun also da, den Blick zur Türe gerichtet und abwartend, dass bald die ersten Schüler reinkommen würden. Sie hatte noch wenige Minuten, da ich es doch noch irgendwie geschafft hatte, pünktlich zu erscheinen. Zu meinem Glück… Man konnte es sich als Lehrer eben nicht erlauben, unpünktlich zu sein.

Danielle DeWinther Offline

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Beiträge: 26

29.01.2007 15:31
Kräuterkunde am Freitag, 3. September Antworten
Komme von: Pssst!

Freitagmorgen. Missmutiger als ich dieses Wort eben gerade in Gedanken ausgesprochen hatte, konnte man es wohl gar nicht sagen, aber die Tatsache, dass es eben Freitagmorgen war und das Wochenende vor der Tür stand, konnte mich nicht gerade erheitern. Wochenende, noch so ein Wort. Seit wir die neuen Stundenpläne bekommen hatten, waren die Wochenende auch keinesfalls mehr das, was sie einmal waren, beziehunsgweise sein könnten.. Nicht nur, dass ich heute hatte früh aufstehen müssen, nein, wir würden am Abend auch noch eine Doppelstunde Astronomie haben, und morgen würde es gleich weitergehen – Wahrsagen und Verwandlung – und dann noch einen Sonntag überstehen, bis endlich der freie Montag in Sicht war....

Mit diesen trüben Gedanken trat ich aus der Großen Halle und auf die Eingangstüre zu – denn gleich hatten wir Kräuterkunde, und ich wollte mich schon einmal auf den Weg zum Gewächshaus machen. Ja, allein, denn ich hatte mich auch heute wieder ein wenig von den anderen abgekapselt und war schon früher vom Tisch aufgestanden, so wie ich es manches Mal tat, wenn ich ein wenig für mich sein wollte. Und heute war einfach wieder so ein Tag, aber ich glaube ohnehin, dass die anderen gut auf mich und meine schlechte Laune verzichten konnten, und so ließen sie mich ziehen. Wir würden uns ja sowieso gleich bei Professor Graveton wiedersehen.

Ein winzige kleines bisschen besserte sich meine Stimmung auch wieder, als ich quer über den Hof ging und den Weg zum Gewächshaus einschlug. Es war zwar ein trüber Tag, aber ein paar Sonnenstrahlen lugten durch die lockere Wolkendecke und wie es eben so ist, wenn einem die Sonne ins Gesicht scheint, muss man dann doch ein wenig lächeln. Licht am Ende des Tunnels sozusagen, der Montag würde auch noch kommen, irgendwann...Und so schlimm war Kräuterkunde ja gar nicht, immerhin war es mal eine kleine Abwechslung als immer nur im Klassenraum zu sitzen. Es schien als sei ich die erste, fiel mir auf als ich durch die offene Tür trat, und apropos Überraschung – verdutzt stockte ich, als dort hinten am Lehrertisch nicht Professor Graveton saß, sondern Professor Spoon mir entgegenblickte. Für einen kurzen Moment war ich extrem verwirrt, dieses Gefühl, wenn man auf etwas vollkommen Unerwartetes trifft, oder besser – jemanden in einer völlig unpassenden Umgebung. Eine Millisekunde lang war ich mir tatsächlich nicht sicher, ob das hier das richtige Gewächshaus war, was natürlich Unsinn war, also überredete ich meine Füße dazu, sich, zwar noch etwas zögerlich, zu meinem Platz begeben und mich bei der Gelegenheit mitzunehmen.

“Ähm, guten Morgen.“, begrüßte ich den Professor und setzte mich, nicht ohne jedoch diesen fragenden Blick auf ihm ruhen zu lassen, diesen Blick der wortlos, höflich und scheu um eine Erklärung bat, warum er und nicht Professor Graveton hier war.



Nathalie Smith Offline

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Beiträge: 25

01.02.2007 01:54
Kräuterkunde am Freitag, 3. September Antworten
Komme von: Pssst!


Als ich mich an diesem Abend endlich in meinen Gemeinschaftsraum geschleppt hatte und erschöpft in mein Bett gefallen war, dauerte es auch nicht sehr lange, bis ich eingeschlafen war. Ich merkte nur wie meine letzten Gedanken darum kreisten, dass ich mich auch morgen weiter über diese Schnepfe aufregen konnte. Nein, eigentlich war sie meinen Ärger nicht wert! Was machte ich mir so viele Gedanken? Ihre falsche Freundlichkeit war zum kotzen und es bewies mir nur erneut, dass diesen elenden Slytherins nicht zu trauen war. So durchtrieben und falsch war es doch eigentlich kaum möglich zu sein. Aber sie bewiesen, wie gesagt, immer wieder auf's neue, dass es doch ging. Und es machte mich so wütend, dass mir die Tränen kamen. Wieso waren manche Menschen so? Wieso entwickelten sie so eine Arroganz? Ich konnte mir das zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen. Es lag einfach außerhalb meiner Vorstellungskraft. Das klingt vielleicht bescheuert, aber anders kann ich es nicht beschreiben. Es ist wie, dass man sich nicht die Unendlichkeit vorstellenb kann, weil sie kein Ende hat. Wie sollte man sich etwas vorstellen, was kein Ende hat? Aber so wie wir eventuell auch dort irgendwann eine Antwort haben würden, so würde ich hoffentlich auch irgendwann verstehen können, wie manche Menschen sich manche Eigenschaften aneigneten. Doch Momentan war es mir noch ein Mysterium. Ich konnte wohl froh sein, dass ich nicht ahnte, dass DeWinther Morgen mit mir Unterricht haben würde, sonst hätte ich wohl nicht schlafen können!

Aber mit diesen Gedanken schlief ich dann doch noch wie ein Stein ein. Soweit es mich anging, dachte ich, würde ich sie erst irgendwann in der Freizeit treffen und dort gut vermeiden können. Die Nacht verflog wie eine Sekunde und schon wachte ich auf, weil Rebecca Stuart mich rüttelte. Sie war in meinem Jahrgang unter den Hausgenossinen die einzige, die noch Kräuterkunde hatte, mit der ich mich ganz gut verstand. Sie stand mit den anderen aus Hufflepuff meinetwegen auf Kriegsfuß. Manchmal konnte ich meine große Klappe nicht halten, und wenn Rebecca dann für mich einsprang, selbst wenn nur halbherzig, aber trotzdem, dann wurden die anderen wirklich böse. Eigentlich verdiente ich in diesen Situationen ihren Groll, aber Rebecca vermied wohl gerne aus Prinzip größeren Streit im Haus. Schließlich mussten wir alle zusammen Schlafsäle und Unterrichtsstunden teilen. Da war es nicht sonderlich angenehm, wenn man sich nicht ausstehen konnte. Ich und die anderen Hufflepuffs konnten einander wohl immernoch nicht leiden, aber Rebecca schaffte es zumindest, dass wir einander weitesgehend ignorierten, eher als uns ständig anzugiften.

Sie trug ihre typischen Zöpfchen, die lang über ihre Schultern fielen, als sie mich leicht stupste und flüsterte, ich solle endlich aufstehen. Ihretwegen gehe ich immer früh zum Essen am Morgen. Sie ging nicht gerne ins Getummel der großen Halle, wenn schon alle wach waren. Das war an diesem Tag aber wohl eigentlich unsinnig, schließlich hatten wir erst so spät unterricht. Aber ich öffnete meine Augen, schlug die Decke von mir und sprang so plötzlich aus dem Bett, dass Rebecca kiechernd zurückweichen musste, um nicht umgeworfen zu werden, "Übertreib es doch nicht gleich." Flüsterte sie, weil die anderen noch schliefen, "Wenn ich zu lange warte schaffe ich es nicht aufzustehen. Der Schockeffekt ist das einzig wahre, um mich aus meiner Müdigkeit zu reissen." Antwortete ich darauf und ging ins Badezimmer, um mir die Zähne zu putzen. Am zweiten Waschbecken wusch Rebecca sich das Gesicht.

Als wir fertig waren schlichen wir an den anderen Schlafenden vorbei und gingen in die Große Halle um Frühstück zu uns zu nehmen. Ich aß ohne groß zu sprechen. Hier wäre wohl anzumerken, dass ich mich zwar mit Rebecca verstand, aber nicht wirklich tiefer mit ihr befreundet war. Manchmal war sie ein wenig wie ein Anhängsel, dass ich nicht einstufen konnte. Sie schien gerne mit mir Zeit zu verbringen, machte aber auch manchmal gerne etwas mit den anderen, mit denen ich mich ja so gar nicht verstand. Aber wenn sie mit mir war machte es den Eindruck als wäre sie alleine damit zufrieden in meiner Nähe zu sein, ohne sich mit mir unterhalten zu können. Ich glaube wir interessieren uns nicht im gernigsten für die selben Dinge, deshalb des öfteren ein betretenes Schweigen pflegten. Mit den anderen hat sie mehr Spaß aber mit mir verbrachte sie dennoch mehr Zeit. Aber nur wie ein Schatten. Von Unterricht zu Unterricht, in den Pausen manchmal gemeinsam Essen oder in den Gründen den Sonnenschein genießen. Aber keine großen Unterhaltungen, keine spannenden Themen. Es war für mich eine Oberflächliche Freundschaft, aber sie schien damit kein Problem zu haben. Es blieb mir ein Rätsel, an diesem Morgen, so wie an vielen anderen, welches mich von meiner abendlichen Begegnung mit DeWinther ablenkte.

Als wir fertig waren machten wir uns auch direkt auf den Weg zum Unterricht. Wir sprachen kein Wort und Rebecca schmunzelte nur zufrieden eines neuen Tages vor sich hin. Ich hatte keinen Schimmer, in diesen bereits zwei vergangenen Jahren, ob sie tatsächlich so leer war, wie es wirkte, oder ob sie eigentlich viel tiefer ging, als man ahnte. Aber irgendwie interessierte es mich nicht genug, um mich wirklich damit zu beschäftigen. Sie war, im Gegensatz zu mir, in allem fleissig, was sie tat. Würde mich nicht überraschen, wenn sie irgendwann von irgendwelchen Lehrern einen Ehrenorden für Fleiss und Süße erhalten würde. Ich dachte hier schon wie eine zynische alte Oma. Meine Mutter würde wohl lachen und sagen, ich hätte wohl eine verschrumpelte Seele, gefüllt von Ironie und Sarkasmus, unter meiner jungen und naiven Schale. Da würde sie manchmal wohl nicht all zu Unrecht haben.

Draußen war es noch immer kühl und feucht, weil es gestern so stürmisch gewesen war, doch es sah ganz so aus, als sollte es heute Sonne geben. Ich führte den Weg über die kieseligen Pfade hin zum Gewächshaus, wo der Unterricht statt finden sollte. Und schon durch das getrübte Glas konnte ich erkennen, dass eine weniger als willkommene Gestalt schon an den Tischen platz genommen hatte. Niemand anderes als jene Person, die mir schon in der Nacht den Kopf zermatert hatte. Und es irritierte mich sie schon am Morgen sehen zu müssen. Ich trat durch die Tür und starrte strickt von DeWinther weg. Dabei fiel mir auf, dass nicht Professor Graveton als Lehrfigur anwesend war, sondern Professor Spoon. Ich blieb abrubt stehen, den leichtesten Hoffnungsfunken erkennend. War ich vielleicht falsch und es gab zwei Kräuterkundekurse? Dann würde ich nicht mit der Slytherin in einen Raum gesperrt sein. Rebecca, die nicht aufgepasst hatte, trat mir in die Hacken. ich zischte sie genervt an, und sie erwiederte nur, dass ich dann nicht so plötzlich stehen bleiben sollte. Irgendwie war mir der Hoffnungsschimmer dann auch verflogen. So viele Leute belegten Kräuterkunde nicht, als dass es zwei Kurse geben konnte.

"Wo ist Professor Graveton, Sir?" fragte ich mit höflicher Neugier, sicher gehend, dass keiner meiner Blicke zu dem Platz strebte, wo DeWinther saß. Sie sollte Luft sein. Ich setzte mich ans andere Ende des Tisches und Rebecca neben mich. Bevor dieser Professor nicht antwortete hatte ich nicht vor meine Sachen rauszuholen, was wohl irgendwo respektlos war, aber er stand da auch so unerklärt mit seinem Notizblock. Rebecca neben mir hatte schon Feder und Pergament herausgekramt und wartete schon überaufmerksam darauf, dass es los ging.

Alexis Rubens Offline

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Beiträge: 53

01.02.2007 20:32
Kräuterkunde am Freitag, 3. September Antworten
Komme von: Liebevoller Abschied

Da ich es weder weit zum Unterricht hatte und noch dazu keinen Hunger, außer vielleicht auf einen Schokofrosch, entschied ich mich an diesem Morgen etwas später auf zustehen als sonst. Schließlich klingelte aber auch mein Wecker und sagte mir, dass ich aufstehen musste. Noch länger konnte ich es nicht hinausschieben, also warf ich meine Decke um und schlüpfte aus meinem Bett heraus. Im Schlafsaal war niemand mehr außer mir. Sogar Danielle war schon weg, wo wir doch sonst immer aufeinander warteten... Ich seufzte leise. Ob sie wusste, was zwischen mir und Matthew war? Vielleicht war sie deswegen sauer? Schreckliche Vorstellung, die ich mir auch gleich wieder aus dem Kopf schüttelte. Niemand hatte etwas von dem Kuss mitbekommen, immer hin waren wir alleine in dem Gang... und Matthew war sicherlich der Letzte, der es seiner Schwester auf die Nase band. Vielleicht erzählte er es andere, aber Danielle? Nie und nimmer.

Ich beschloss mich langsam auf den Weg zum Waschraum zu machen. Im vorbei gehen nahm ich noch meine Klamotten mit, die ich mir am Abend noch herausgelegt hatte. Das beste Mittel um am Morgen wach zu werden war es, kalt zu Duschen. Und dies tat ich auch. Zuerst zog ich mich aus und stellte mich dann schnell unter die Dusche. Meine Gedanken galten immer noch, wie am Abend zuvor auch, Matthew.
Als ich fertig war, band ich mir ein Handtuch um und wickelte meine Haare in eines ein. Ich stellte mich vor den Spiegel, putzte meine Zähne und fing dann gemütlich an, mich an zuziehen. Danach kümmerte ich mich um meine Haare... Ja, meine Haare. Ich rubbelte sie noch etwas trocken und sah mich dann selbst im Spiegel an. Irgendwie sah ich doch schrecklich aus. Ich nahm mir ein Zopfband und knotete meine noch nassen Haare nach hinten.

Als ich schließlich endlich fertig war, verließ ich den Waschraum und ging zurück in den Schlafsaal. Meinen Schlafanzug warf ich im vorbeigehen einfach nur auf mein Bett, schnappte mir meine Tasche und machte mich dann schließlich auf den Weg zum Unterricht.
Wie ich schon sagte, hatte ich es ja nicht allzu weit und ging deshalb auch etwas langsamer und gemütlicher. Ich hatte immer hin noch genug Zeit, also warum sollte ich mich dann stressen?
Ob Danielle schon beim Unterricht ist? Fragte ich mich auf dem Weg und musste wieder seufzen. Wie konnte es eigentlich sein, dass zwei beste Freundinnen sich so lange nicht sehen? Ich meine, wir waren sogar zusammen in einem Schlafsaal. Unsere Betten standen nebeneinander, aber gesehen hatten wir uns trotzdem nicht... Irgendwie war das doch schon etwas merkwürdig. Ich beschloss mir auf jeden Fall am Nachmittag ganz viel Zeit für sie zu nehmen. Wir hatten so viele Dinge zu bereden... Ich wollte alles wissen, was sie den Vergangenen Tag gemacht hatte. Obwohl... Sicherlich fragte sie mich dann auch nach dem, was ich getan hatte. Konnte ich ihr das erzählen? Ich könnte natürlich sagen, dass ich mit ihrem Bruder nur beim Auswahltraining war und er mich danach noch mit rein genommen hatte... So zusagen hatte er auf mich aufgepasst. Da konnte Danielle doch nicht böse sein!

Plötzlich stand ich schon vor der Tür zum Klassenraum und sofort blieb ich stehen. Meine Tasche nahm ich von der Rechten in die Linke Hand und öffnete dann die Tür. Ein paar hatten sich schon im Klassenraum eingefunden. Durch einen Blick auf die Uhr bemerkte ich dann auch, dass ich etwas später war, als geplant. „Guten Morgen.“ Sagte ich kurz und etwas verdutzt zu einem neuen Gesicht am Lehrerpult. Sollten wir etwa einen neuen Lehrer bekommen? Ich zuckte etwas die Schultern, da ich es nicht wusste und es mich in diesem Moment auch nicht interessierte, da ich wichtigere Dinge im Kopf hatte. Schließlich sah ich mich etwas um. Und da! Da war sie! Mit schnellen Schritten machte ich auf zum Platz, neben Danielle. Ich warf meine Tasche auf den Boden und setzte mich hin. „Danielle! Wie geht es dir?“ Fragte ich und lächelte dabei. Ich konnte einfach nicht anders, als meine beste Freundin einmal in den Arm zu nehmen. Ich war so froh, sie heil wieder zu sehen.

Dorothy Grantham Offline

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02.02.2007 17:31
Kräuterkunde am Freitag, 3. September Antworten
Komme von: Frühstück vor dem 1. Schultag

Ich schlenderte über die Wiesen von Hogwarts, den Gewächshäusern entgegen. Es war noch recht frisch und kühl, doch ich hoffte, dass sich das Wetter noch einmal aufklärte und uns noch einige schöne Tage schenkte. Ich schlang meinen schwarzen Umhang noch ein wenig fester um mich. Manchmal war ich richtig froh, dass diese Pflicht während den Unterrichtszeiten waren, sie machten uns irgendwie alle gleich. Ich schaute zum See hinüber. Das Wasser war ruhig, und dennoch schien eine unbändige Kraft von ihm auszugehen. Mir lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Vielleicht würde ich meine Mittagspause dort verbringen, falls die Sonne uns besuchte, und die ersten Hausaufgaben machen.
Ich sass gerne unter einem der hohen Bäume und schaute mir das Wasser an, in dem sich etliche Farben wiederspiegelten, wenn die Lichtstrahlen sich an ihm brachen.

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich stehen geblieben war. Eilig schritt ich weiter, auch wenn ich keine Menschenseele sah, so war es doch merkwürdig total verträumt auf einen See zu starren und das auch noch, wenn man schon längst im Unterricht sein sollte. Meine Schritte knirschten laut, als ich über den Kiesweg ging. Ich bog um einen der vielen Sträucher und sah dann auch schon die Gewächshäuser. Ruhig lagen sie da, fast sahen sie ein bisschen einsam aus.

Ich lächelte voller Vorfreude. Eigentlich war es schon ein glücklicher Zufall, dass genau Kräuterkunde, mein Lieblingsfach, die erste Stunde nach den Ferien sein würde. Vielleicht bedeutete dies, dass dieses Schuljahr noch sehr viel besser, als das letztere sein würde. Ich hatte jedenfalls nicht gegen eine solche Option einzuwenden. Meine Schritte beschleunigten sich automatisch, und nun schlenderte ich nicht mehr. Man würde es wohl eher marschieren nennen. Dann öffnete ich auch schon die Tür zu einem der Gewächshäuser und trat ein.

Ich schaute mich neugierig um. Waren wir wirklich nur eine so kleine Klasse? Ich zuckte mit den Schultern und schaute zum Lehrerpult hin. Wo eigentlich Professor Graveton sitzen sollte, hatte ein anderer Lehrer dessen Platz eingenommen. Professor Spoon, welchen ich so gut wie nur vom sehen kannte,, sass dort. Ich schnappte gerade noch Nathalies Frage auf: „Wo ist Professor Graveton, Sir?" Eine gute Frage, wie ich fand.
Ich ging durch das Gewächshaus und setzte mich neben Nathalie. Zu ihrer anderen Seite hatten Rebecca Platz genommen. „Guten Morgen“, sagte ich in Richtung der Vertretung. Hey, ihr beiden!“, fügte ich leise hinzu. Dies war an die Nathalie und Rebecca gerichtet. Eigentlich hatte ich nicht so viel mit ihnen zu tun, allerdings sass ich lieber bei ihnen, als bei den beiden Slytherins, die ich doch recht unsympathisch fand.
Ich legte meine Tasche auf den Tisch, packte meine Utensilien allerdings noch nicht aus. Man konnte schliesslich nie wissen, was einem im Unterricht erwartete.


NPC Offline

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Beiträge: 13

03.02.2007 16:46
Kräuterkunde am Freitag, 3. September Antworten
Professor Spoon


Langsam trudelte die Gruppe von Schülern herein, auch die ich wartete. Die Meisten kamen alleine, setzten sich dann auch gleich hin, allerdings nicht ohne mich vorher anzusehen und zu fragen, wo denn der eigentliche Professor war. Na, ich fand, die Frage war auch durchaus berechtigt, denn es kam selten vor, dass ein Unterricht vertreten wurde. Aber manchmal ging es eben auch nicht anders – wie in diesem Fall. Aber gut, von diesen Fragen wollte ich mich nun gar nicht beirren lassen, sondern lieber schnell mit dem Unterricht anfangen.

Nach einer kurzen Zeit, in der keine Schüler mehr in das Klassenzimmer gekommen waren, ging ich schließlich zu der Tür und schloss sie ganz, ein Zeichen dafür, dass der Unterricht nun anfangen würde. Dann wanderte ich den Weg wieder zurück und holte aus meiner Tasche die Liste, wo die Anwesenden aufgeführt werden sollten. Nun gut.. laut meiner Liste sollten hier acht Schüler sitzen, allerdings zählte ich – sofern ich denn auch richtig zählen konnte – nur sechs Anwesende. Nun, da ließe sich ja schnell herausfinden, wer da war und wer eben nicht.
“Ich wünsche euch allen einen wunderschönen guten Morgen. Die Frage, wo Professor Graveton ist, lässt sich schnell klären.“ sagte ich mit einem Lächeln und fuhr dann fort. “Er fühlte sich nicht wohl und zog es lieber vor, im Bett zu bleiben. Deshalb vertrete ich ihn auch heute. Mein Name ist Eric Spoon.“ stellte ich mich dann vor, allerdings nahm ich an, dass die meisten der Schüler die gesamte Lehrerschaft kannten. “Für die jenigen unter euch, die mich vielleicht nicht kennen sollten.“ Wieder lächelte ich. “Ich werde nun die Anwesenheit feststellen.“ erklärte ich mein Vorhaben und nahm auch gleich wieder die Liste zur Hand.
Aus Slytherin sollten Alexis Rubens und Danielle DeWinter da sein und mit einem Blick auf die Beiden einzelnen Schüler konnte ich feststellen, dass sie da waren. Vom sehen her kannte ich sie vielleicht, aber ansonsten sah es da eher rar aus. Ich hatte sowieso immer meine Probleme, den Gesichtern Namen zu zuordnen, so auch jetzt. Ja, ich glaube, das waren sie. Dann Nathalie Smith. Rebecca Stuart… Dorothy Grantham… Marie Poltin…. Rebekka Billings und Samuel Montague – das waren die Schüler, die auf meiner Liste zu finden waren. War ja ein recht bunter Haufen, aber recht wenige Schüler, wie mir schien. Doch der Unterricht in einer so kleinen Gruppe war meistens angenehmer und man schaffte auch irgendwie mehr. Nur das nicht alle da waren, dass wunderte mich schon ein wenig. Eigentlich war es in der Regel der Fall, dass alle da waren, aber es kam auch schon mal vor, dass einige wenige fehlten – so wie auch jetzt. Aber davon wollte ich mich nicht beirren lassen.

Fünf Mädchen und ein Junge… also wohl doch ein Fach, was von Mädchen bevorzugt war. Gut, dann wollte ich doch mal herausfinden, wer sich hier grade rar machte. Ich wandte mich also an den einzigen Jungen, der sich hier im Unterricht befand.. “Also… wie es aussieht fehlen… Marie Poltin und Rebekka Billings, oder irre ich mich da?“ Der Junge, Samuel war sein Name, nickte. “Nein, dass ist richtig Professor.“
Ich nickte ein wenig. “Nun gut, dann wollen wir doch gleich mal mit dem Unterricht anfangen. Wir werden ja sehen, ob die verlorenen Schafe noch auftauchen.“ meinte ich und ging erneut zu meiner Tasche, um dort die Anwesenheitsliste zu verstauen und mein Notizbuch erneut zur Hand zu nehmen. “Fangen wir also an…“

Ich überlegte kurz, was wohl im dritten Jahrgang angemessen war. Dann entschied ich, dass es wohl am besten war, dass ich einfach fragte, was sie als letztes gemacht hatten. Mein Blick ging zu dem braunhaarigen Mädchen, welches dort mit noch einem anderen Mädchen saß. “Nun gut… Alexis, würden Sie mir bitte erzählen, was ihr in der letzen Stunde vor den Ferien gemacht habt? Ich entnehme meinen Unterlagen…“ Ich kramte in den losen Zetteln rum, die in meinem Notizbuch herum, bis ich endlich das passende gefunden hatte. “… das ihr als letztes euch mit den Bubotubler befasst habt. Erzähl mir doch ein wenig darüber. Was sind seine wichtigsten äußerlichen Merkmale? Wofür verwendet man diese Pflanze vorwiegend? Riecht sie unangenehm, wenn man sie bearbeitet?“ Immer noch ruhte mein Blick auf dem Mädchen und ich schaute sie auffordernd an. Es war immer gut, den Stoff von der letzten Stunde zu wiederholen. So konnte man wenigstens sehen, ob die Schüler den Stoff schon verarbeitet hatte, oder noch nicht.
Danielle DeWinther Offline

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05.02.2007 10:59
Kräuterkunde am Freitag, 3. September Antworten
Keine Antwort, keine Erklärung. Auch als Nathalie Smith – mein Magen krampfte sich bei ihre Anblick ein wenig zusammen – hereinkam und direkt fragte, wo Professor Graveton sei, gab es keine Antwort. Ganz offenbar war Spoon jemand, der sich nicht gern wiederholte. Und tatsächlich wartete er, bis keine Schüler mehr kamen, bevor er erklärte, dass er unseren Kräuterkundelehrer vertrete da diesem nicht wohl sei. Da ging es ihm aber nicht allein so...Heute war wirklich ein Tag, an dem man lieber im Bett hätte bleiben können, ganz problemlos.
Erst als Alex gekommen war und mich kurz in den Arm genommen hatte, fiel ein Teil der schlechten Laune von mir ab. Ich hatte zwar nicht auf sie gewartet, wie ich es als beste Freundin wohl eigentlich hätte machen sollen, aber es tat trotzdem gut sie wiederzusehen.
“Ähnlich wie Graveton.“, flüsterte ich auf ihre Frage hin, wie es mir ginge, ein Lächeln, das ich nicht zu verbergen vermochte, schwächte diese Aussage jedoch ab. “Tut mir Leid, dass ich nicht gewartet habe..“, konnte ich noch sagen, bevor – wie es eben so war, wenn man sich mal in Ruhe im Unterricht unterhalten wollte – Professor Spoon uns unterbrach indem Alex ihm und der Klasse noch einmal etwas über Bubotubler erzählen sollte. Ich sank wieder auf meinen Platz zurück und verhielt mich still, hoffte der leicht vorwurfsvolle Ausdruck auf meinem Gesicht war nicht allzu sichtbar.
Alexis Rubens Offline

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Beiträge: 53

06.02.2007 23:17
Kräuterkunde am Freitag, 3. September Antworten
Darüber, dass unser eigentlicher Kräuterkundelehrer nicht anwesend war, machte ich mir zuerst gar keine Gedanken. Mir ging es in erster Linie darum, zu erfahren wie es Danielle ging. Ich hatte sie umarmt, da ich einfach so überschwänglich froh war, sie zu sehen. Auf meine Frage hin, wie es ihr ging, hatte sie gar keine wirkliche Chance zu antworten, denn kurz nachdem ich sie dies gefragt hatte, stellte sich unser Vertretungslehrer erst einmal vor. “Ich wünsche euch allen einen wunderschönen guten Morgen. Die Frage, wo Professor Graveton ist, lässt sich schnell klären. Er fühlte sich nicht wohl und zog es lieber vor, im Bett zu bleiben. Deshalb vertrete ich ihn auch heute. Mein Name ist Eric Spoon.“ Blablabla… dachte ich und seufzte leise. Mit seinem blöden Gelaber, das sowieso keinen interessierte, hielt er mich und Danielle nur davon ab uns noch etwas zu unterhalten. Das war aber ja mal wieder Typisch für Lehrer!

Als er schließlich den ersten Teil hinter sich gebracht hatte, nämlich sich selbst vorzustellen und uns zu erklären, warum Professor Graveton nicht kam, ging er die Anwesenheitsliste durch. “Ähnlich wie Graveton.“ Hörte ich meine beste Freundin schließlich leise sagen und ich drehte meinen Kopf zu ihr. Zwar lächelte sie, doch machte ich mir schon etwas Sorgen. Ihr ging es nicht gut, das konnte ich sehen und ihre Aussage bestätigte es mir auch noch einmal. “Tut mir Leid, dass ich nicht gewartet habe..“ Ich winkte ihr sofort ab und beugte mich etwas zu ihr hinüber. „Mach dir da mal keine Sorgen.“ Flüsterte ich. „Ich hab den Weg auch alleine gefunden!“ Ein grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit ehe ich fortfahren konnte. „Aber nun sag mal, was…“ Fing ich schließlich an, musste aber innehalten, da der Professor mich ansah und anfing zu sprechen… dieses mal allerdings nur mit mir. “Nun gut… Alexis, würden Sie mir bitte erzählen, was ihr in der letzen Stunde vor den Ferien gemacht habt? Ich entnehme meinen Unterlagen…“ Nur zu gut, dass mir mein Instinkt immer wieder rechtzeitig sagte, wann es an der Zeit war still zu sein und zu zuhören.

Nicht nur das der Professor mich und Danielle davon abhielt uns ordentlich zu unterhalten, nein, jetzt musste er auch noch gerade MICH fragen, was wir die letzte Stunde gemacht hatten… Toll, es war wirklich einfach nur toll. Ich seufzte noch einmal leise, allerdings wirklich so leise, dass höchstens Danielle es höre konnte. Der wunderbare Professor Spoon wollte nun also eine Antwort von mir? Die konnte er haben. Was mich allerdings noch etwas verwunderte war, dass er mich Alexis genannt hatte. Okay, so hieß ich zwar, aber eigentlich war es üblich, dass die Lehrer einen beim Nachnamen nannten. Wenn ich in der richtigen Stimmung gewesen wäre, dann hätte ich ihn auch mit Eric angesprochen, aber ich kannte ihn noch nicht so gut deswegen wusste ich nicht, wie er darauf reagieren würde. Außerdem war ich doch das kleine, süße Mädchen aus Slytherin, oder nicht?
„Der Bubotubler, Sir…“ Fing ich an und stützte meinen Kopf mit der rechten Hand ab. „Ist eine Dunkelbraune bis schwarze Pflanze die man mit einer Schnecke vergleichen könnte. Sie hat an ihrem Stängel schwarze Geschwülste hängen, die je nach alter der Pflanze größer oder kleiner sein können. In diesen Geschwülsten ist eine Flüssigkeit enthalten.“ Ich legte eine kurze Pause ein in der ich Luft holte. „Solange der Bubotubler noch unversehrt ist, riecht er nur schwach nach Benzin. Öffnet man allerdings diese Geschwülste, dann nimmt der Geruch stark zu. Die Flüssigkeit, die dann austritt, ist dickflüssig und sieht ein wenig aus wie Eiter. Wenn man mit dieser in Berührung kommt, dann löst sie brennende Reaktionen aus. Wenn man ihn allerdings stark verdünnt, dann ist er ein wunderbares Heilmittel gegen schwere Akne.“ Ich beendete meine schließlich meine Erzählung und sah den Professor an. Wir gut, dass ich in den Ferien fleißig gelernt hatte.
NPC Offline

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Beiträge: 13

09.02.2007 15:35
Kräuterkunde am Freitag, 3. September Antworten
Professor Spoon


Ich hörte Alexis geduldig zu, während sie ihre Ausführungen über diese durchaus seltsame Pflanze hielt. Hier und da nickte ich, um ihr zu zeigen, dass sie richtig lag, doch ich hatte irgendwie das Gefühl, dass es sie gar nicht wirklich interessierte. Den Kopf auf den Arm aufgestützt hatte sie alles einfach so runter erzählt und ich schüttelte ein wenig den Kopf. Doch was sollte ich machen? Man konnte den Schülern kein Interesse einbläuen.
“Sehr gut, Miss Rubens.“ lobte ich sie dann halbherzig und nickte leicht. “10 Punkte für Slytherin.“ Obwohl es nur eine Wiederholung gewesen war, konnte ich es doch so machen. Dieses Thema war schon vor den Ferien behandelt worden und ich war froh, dass sie mir was darüber erzählen konnte.

Kurz wandte ich der Klasse meinen Rücken zu und überlegte, was ich ihnen noch über diese unheimlich nützliche Pflanze erzählen könnte. Eigentlich hatte die junge Slytherin schon ziemlich treffend gesagt, was die wichtigsten Eigenschaften und Merkmale waren. Ich konnte nur noch was anderes erzählen. Langsam drehte ich mich wieder um und räusperte mich, ehe ich dann weitersprach.
“Ich weiß ja nicht, ob ihr auch schon mit diesen Pflanzen praktisch gearbeitet habt, aber da muss man auch einige Dinge beachten…“ sagte ich dann und lächelte ein wenig. “So ohne weiteres kann man die Pflanze nicht bearbeiten. Es ist unumgänglich, Schutzhandschuhe zu tragen. Wenn der Saft, der sich in diesen dunklen Blasen befindet auf ein Körperteil kommt, ist es unverdünnt. Es kommt dann zu schlimmen Anschwellungen. Die Beulen, die nicht größer als die eigenen Faust sind, die sollte man in Ruhe lassen, die müssen noch wachsen. Aber alles, was ziemlich groß ist, das kann ausgequetscht werden. Der eitrige Saft muss dann in einem Behälter eingesammelt werden und kommt anschließend in den Krankenflügel.“ Wirklich nicht angenehm, es brannte wie verrückt und man konnte kaum etwas dagegen tun, außer den nächsten Menschen aufzusuchen, der sich mit dem Heilen auskannte. Nur zu gut, dass ich das noch nie erlebt hatte, selbst wenn ich manchmal diese Pflanzen auch nur mit einem Schutzhandschuh bearbeitete. “Aber wie Miss Rubens schon gesagt hatte, verdünnt hilft es gut gegen Akne und andere Hautbedingte Probleme. Nur rate ich euch davon ab, selbst etwas zusammen zu mischen, das nimmt meistens kein gutes Ende.“ erzählte ich weiter und schaute dann einmal in der Klasse rum. Dann senkte ich ein wenig meine Stimme, legte einen verschwörerischen, allerdings auch nicht ernsten Unterton hinein. “Man kann damit jemandem wirklich bösen Schmerz bereiten… Nur ein kleiner Tipp am Rande. Aber das habt ihr natürlich nicht von mir.“ Augenzwinkernd ging ich einmal um das Pult herum und nickte ein wenig. Gut, das war es eigentlich, was er noch dazu sagen konnte. Mehr gab so eine Pflanze eben nicht her.

“Kann mir noch jemand sagen, wie er selbst diese Pflanze empfindet? Finden Sie sie hübsch oder eher weniger? Was ist mit dem Nutzen? Finden Sie das gut?“ Fragend ließ ich meinen Blich wandern. Ich fand es besser, wenn man die Schüler noch ein wenig nach ihrer eigenen Meinung fragen, damit sie sich noch ein wenig mehr mit diversen Dingen auseinander setzten. Eine eigene Meinung war meistens sehr viel Wert. Ich schaute zu dem rothaarigen Mädchen – Nathalie war ihr Name, wenn ich mich recht erinnerte – und lächelte sie an. “Wie schaut es aus? Möchten Sie etwas zum Besten geben, Miss Smith?“ fragte ich sie freundlich und schaute sie aufmunternd an. “Einfach frei von der Leber weg. Was denken Sie?“ Drängen wollte ihr hier niemanden, doch ich hätte gern eine Antwort darauf. Das war allerdings auch nur, damit ich ein wenig Zeit gewinnen konnte, weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte. Neuen Stoff durchzunehmen lohnte sich nicht, also musste man aus dem alten so viel wie möglich rausholen.
Nathalie Smith Offline

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11.02.2007 12:29
Kräuterkunde am Freitag, 3. September Antworten
Dorothy Grantham gesellte sich zu mir und Becca and den Tisch und ich grüßte halben Herzens zurück, während Rebecca irgendwie fast überfreundlich ein 'Hi' quietschte. Ich runzelte die Stirn in ihre Richtung und wandte meinen Blick wieder zu Professor Spoon. Das Hauptziel dieser Unterrichtsstunde war für mich das völlige Unsichtbarsein der nervigen DeWinther. Auch wenn es verlockend war ihr einen böswilligen Blick zuzuwerfen zog ich es doch vor einfach so zu tun, als existiere sie garnicht. Leider musste ich somit meine Aufmerksamkeit an den Professor richten, der wohl früher oder später eine Schülerin ansprechen würde, die so übereifrig nach vorn sah. Und sobald es los ging und der Professor zu reden begann, wieso Professor Graveton nicht hier sei und was wir nun tun würden, waren meine Gedanken schon in die Ferne abgedriftet. Ich war nicht wirklich in Lernstimmung. Die andere Slytherin, Rubens, legte sofort einen eklig eifrigen Beitrag über den Bubotubler mit, den ich inhaltlich nicht wirklich verfolgte. Ich hörte nur die Stimme und starrte irgendwelche Pflanzen an, die im Gewächshaus waren. Bubotubler konnte ich in diesem Augenwinkel nicht entdecken. Vielleicht hinter mir, aber umdrehen wollte ich mich wie gesagt nicht. Aber es war einiges andere an absurdem Gepflänz zu sehen, welches ich zum größten Teil nicht vom Namen kannte, nur vom sehen. Manche hatten wir behandelt, aber die ganzen Namen und zwecke waren mir wieder entglitten.

Plötzlich wurde ich von diesem Vertretungsprofessor angesprochen. Ich sah von einem Punkt über seiner Schulter, wo ich eine besonders verquerte Pflanze entdeckt hatte, in sein Gesicht. Irgendeine Meinung von mir wollte er wohl wissen. Was für eine Meinung sollte ich denn zu den Teilen haben? Ich runzelte etwas irritiert die Stirn, sah dabei aber vom Professor weg, damit er nicht dachte, dass ich ihn missbilligend ansehen wollte, auch wenn das in Wirklichkeit mein Drang war. Ich wollte keine Strafarbeit für Respektlosigkeit bekommen.
"Ich verstehe nicht ganz..." Sagte ich dann, "Wie könnte man es als hübsch empfinden?" Ich hob eine Augenbraue in Rebeccas Richtung, welche grinsend nickte, um mir zuzustimmen, "Und sie stinkt und ich würde sie bestimmt nicht benutzen, um jemanden zu verletzen!" Ich sah wieder den Professor an. Diese Idee von ihm war auch selten... merkwürdig. Wie kommt ein Professor darauf seine Schüler auf solche Gedanken zu bringen? "Ich mag die Teile nicht..." Schloss ich plump ab und es war wohl auch zu sehen, dass mir auch der Unterricht über 'die Teile' nicht sonderlich gefiel.




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NPC Offline

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12.02.2007 10:22
Kräuterkunde am Freitag, 3. September Antworten
Professor Spoon


Nun gut… nicht jeder wollte sich gleich lang und breit über diese Bobutuler auslassen, so wohl auch Miss Smith nicht. “Vielen Dank dafür.“ sagte ich deshalb knapp zu ihr, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, dass sie weder etwas für meine Methoden des Unterrichtes übrig hatte noch für mich. Damit konnte und musste ich allerdings leben. Kinder in diesem Alter waren eben nicht immer allzu leicht zu handhaben. Doch da ich meinen Senf auch immer liebend gern dazu gab, tat ich das nun auch.
“Eine Schöneheit sind Bobutuler wahrlich nicht, aber ihr Nutzen ist nicht zu verachten, wie ich finde. Auch riecht sie nicht sonderlich angenehm, aber wenn man viel mit Pflanzen arbeitet, dann gewöhnt man sich auch an so etwas recht schnell. Doch schön sind sie deshalb trotzdem nicht. Doch sollte man meistens eher auf den Nutzen zurückgreifen, anstatt zu beurteilen, wie „gut diese Pflanze aussieht.“ Ein wenig unruhig schritt ich vor dem Pult auf und ab und schaute ein wenig nachdenklich vor mich hin. Es war nur normal, dass eine Schülerin auf das Aussehen solcher Dinger bedacht war und ich konnte es auch verstehen. Früher habe ich auch immer alle Pflanzen, die nichts Hübsches hatten, beinahe schon verachtet, aber mit der Zeit kommt ja für gewöhnlich die Weisheit.

Was konnte ich nun noch sagen? Eigentlich hatte ich alles gesagt, was man hätte sagen können, doch irgendwie hatte ich das ungute Gefühl, dass ich irgendwas vergessen hatte. Nur was wollte mir natürlich partout nicht einfallen. Hausaufgaben hatte ich nicht zum verteilen, es waren von Professor Graveton keine hinterlegt worden. Über den Bobutuler hatte ich nun alles erzählt, was relevant war und somit war zu dem Thema auch alles gesagt. Nach seinen Gedanken zu dieser Pflanze hatte ich auch jemanden gefragt und so eine zweite Meinung neben meiner eigenen zu haben. Da gab es eigentlich nichts weiter zu sagen. Nun konnte ich die Kinder wohl guten Gewissens wieder aus dem Unterricht lassen.

“Nachdem wohl nun alles gesagt worden ist, erkläre ich den Unterricht hiermit für beendet. Ich wünsche ihnen allen noch einen schönen Tag.“ sagte ich mit einem Lächeln in der Hand und nickte noch einmal allgemein in dir Runde. Dann wandte ich der Klasse den Rücken zu und begann, die Sachen, die in meine Tasche zurück musste, zusammen zu suchen, was sich nicht immer als ganz einfach herausstellte, aber scheinbar hatte ich mich heute nicht allzu sehr ausgebreitet. So drehte ich mich schließlich wieder um und schaute zu, wie alle den Raum verließen.
Alexis Rubens Offline

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03.04.2007 14:49
Kräuterkunde am Freitag, 3. September Antworten
Von dem, was der Professor noch sagte, bekam ich nicht mehr sonderlich viel mit. Das “Sehr gut, Miss Rubens.“ Von ihm nahm ich gerade noch so auf, aber danach schaltete ich auf Durchzug. Nicht, dass ich nicht zuhören wollte, nein, aber ich sah es in diesem Moment als wichtiger an, mich mit meiner besten Freundin zu verständigen, auch wenn das gar nicht so einfach war. Immer hin waren wir mit einem unseren Lehrer, selbst wenn er nur ein Vertretungslehrer war, in einem Raum und da gab es immer en paar Komplikationen, wenn man sich ordentlich unterhalten wollte.
Ich drehte mich schließlich so oft wie ich konnte zu Danielle und versuchte immer wieder ein Gespräch mit ihr an zu fangen. Ich wollte auf biegen und brechen wissen, was mit ihr los war oder was bei ihr passiert war. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass der Professor immer wieder ein Auge auf mich warf, als ich gerade etwas sagen wollte.
Nach ein paar gescheiterten Ansätzen, gab ich es schließlich auf und nahm mir vor unser Gespräch auf die Zeit nach dem Unterricht zu verschieben.

Danach blieb mir nichts anderes mehr übrig, als schließlich doch dem Rest des Unterrichts zu folgen. Er laberte irgendetwas davon, dass der Bubotubler wahrlich keine Schönheit war. Also wer das ging echt als schön empfand, der musste wirklich einen Schaden haben.
Mir kam der Rest des Unterrichts wirklich vor wie eine Unendlichkeit. Er redete und redete… beinahe ohne Punkt und Komma. Doch dann kam das Unerwartete: “Nachdem wohl nun alles gesagt worden ist, erkläre ich den Unterricht hiermit für beendet. Ich wünsche ihnen allen noch einen schönen Tag.“ Ich konnte es wirklich kaum glauben! „Ihnen auch einen schönen Tag, Professor…“ Nuschelte ich schließlich noch vor mich hin und fing dann langsam an meine Sachen in meine Tasche zu packen. Zuerst mein Tintenglas und meine Feder und schließlich die paar Pergamente, die ich auf den Tisch gelegt hatte.
Als ich damit endlich fertig war, drehte ich mich zu Danielle um, die aber schon längst verschwunden war. „Danielle?“ Fragte ich schließlich in den Raum hinein und sah mich noch einmal um. Beim Professor war sie nicht und auch sonst konnte ich sie nirgendwo im Raum entdecken.
Mein erster Gedanke war: ich muss sie suchen.

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