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Komme von: Die alptraumhafte Toilette des unvorstellbaren Grauens
Zum Glück hatte sie meinen Blick bei der Bemerkung, die ich gemacht hatte, nicht gesehen, ich verfluchte mich jetzt schon dafür, so etwas gesagt zu haben, ich hatte mich wahrlich nicht unter Kontrolle im Moment, aber andererseits musste ich einfach irgendetwas zu meiner Vision sagen, sonst würde es noch viel schlimmer werden….aber ich konnte einfach nicht über alles sprechen, worüber ich hätte sprechen können, ich wusste genau, dass es all die Erinnerungen wieder hochholen würde, so wie jeder Sommer dafür sorgte, dass ich niemals vergaß. Ihre Antwort hatte ich so nicht erwartet, aber es zeigte, dass sie mich doch verstand, dass es so absurd es klingen mochte, ich nicht ganz alleine war auf der Welt. Geteiltes Leid ist halbes Leid, so hieß es doch immer und auch wenn es niemals ganz so sein würde, war dies immerhin schon das bisschen an gedanklichem Zugeständnis, das ich machen konnte, ohne mich gänzlich bloßzulegen.
Durch unser Gespräch am Morgen hatte ich schon schmerzhaft herausgefunden, dass auch sie ein Thema besonders berührte, wie mich und ihre Antwort hatte mir einen Teil bloßgelegt. Es war nur gerecht, dass ich auch etwas über sie erfuhr, wenn sie schon einen so großen Teil meines Ichs gesehen hatte. Überhaupt war mir erst jetzt bewusst geworden, dass ich gerade eine Seite an Lilly erkannt hatte, die mir so noch nicht aufgefallen war. Eine sensible Seite, die so gar nicht zu ihrem sonstigen recht lauten und zu Schabernack neigendem Wesen entsprach und ich war mir sicher, das ich das Rätsel, warum sie mich so rührend umsorgt hatte, wo wir am Morgen noch in Hass auseinander gegangen waren, nie lösen würde, Frauen waren mir schon immer ein Rätsel gewesen, wie ich zugeben musste, ich war schließlich kein Matt, der die Geheimnisse einer Frau genau das sagen zu können, was sie hören wollte, genau ergründet zu haben schien und musste mich daran erinnern, dass meine ehemaligen so genannten Freundinnen eher so etwas wie Anhängsel gewesen waren, denen ich noch nie eine Träne nachgeweint hatte.
Wie auch immer, ich wartete gespannt und auch etwas nervös auf ihre Antwort, schließlich war ich mir nicht sicher wie gut ich mich ohne Hilfe würde wegbewegen können, schließlich wusste ich nicht genau, wie ich mich hätte kontrolliert levitieren sollen bei meinem angeknacksten Zustand. Zuerst drehte sie noch den Blick weg und ich fürchtete schon, dass sie nun, wo ich wieder klar denken konnte, die Flucht ergriff, aber ich konnte beruhigt aufatmen, denn sie schien sich für mein Angebot entschieden zu haben. Ich lächelte sie befreit an, denn so war es mir um einiges lieber als durch die Schule zu kriechen, auch wenn ich nun ein anderes und viel gefährlicheres Risiko einging. “Das ist schön.“, meinte ich ohne jede Falschheit und versuchte mich angemessen zu strecken, als sie sich bei mir einhakte, auch wenn es mir sehr schwer fallen würde, das den ganzen Weg durchzuhalten musste es sein, denn wir würden auf jeden Fall Schülern über den Weg laufen und für den Fall des Falles wollte ich dann doch nicht wie ein wehleidiger Typ aussehen.
So gingen wir denn los, natürlich nicht in einem normalen Tempo, das hätte ich niemals durchhalten können und ich lehnte mich gewiss stärker an sie an, um nicht umzufallen, aber insgesamt konnten wir die Korridore doch recht angenehm durchqueren und wem würde es nicht gefallen in Begleitung eines schönen Mädchens durch das Schloss zu schlendern? Nun, mir gefiel es in jedem Fall, auch wenn ich es nun diesmal vorzog über eher unbeachtete Korridore zu gehen, mir würde es zwar nichts ausmachen mit Lilly gesehen zu werden, aber in diesem Zustand war es alles andere als angenehm, vor allem, weil ich es nicht mehr lange durchhalten würde. Schon nach den ersten Minuten trafen wir dennoch auf die ersten Schüler, die uns aber nicht weiter beachteten und die ich jedenfalls auch nur flüchtig kannte, es waren nur Zweit- und Drittklässler, denn ich nicht so viel Aufmerksamkeit schenkte und zum Glück begegnete ich keinen Leuten, die mich näher kannten.
Nachdem wir dann endlich aus dem Schlosstor traten, lockerte sich meine qualvolle Position wieder etwas und ich konnte befreiter marschieren und wieder richtig ausatmen, in dieser Verfassung so geradezugehen hatte schon etwas Märtyrerhaftes. Draußen angekommen wehte ein mir ein geradezu angenehmer Wind ins Gesicht, der zusammen mit der friedlichen Atmosphäre mir einen großen Teil meiner Kraft zurückgeben sollte. Am See angekommen, fand ich auch gleich ein angenehmes Plätzchen, an dem es sich gut ausruhen lassen könnte, ein bewachsener dicker Baumstumpf, der wie ein perfektes Sofa am Ufer stand, so kam er mir jedenfalls im Gegensatz zu dem harten Boden des Schlosses vor. Es war nicht wirklich warm und nur einige wenige Sonnenstrahlen zeigten sich am Himmel, an dem einige Wolken ihre Bahnen zogen. “Ich stehe in deiner Schuld…wenn…du irgendetwas von mir willst…wenn ich irgendetwas für dich tun kann.. …“, versuchte ich ein Gespräch zu beginnen und ließ das Ende offen, während ich mich langsam auf die eine Seit des großen Stumpfes setzte und auf den See blickte.
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Komme von: Die alptraumhafte Toilette des unvorstellbaren Grauens
Es lag nicht in meiner Absicht, ihn zu drängen mehr zu sagen, als er wollte und konnte. Das würde ich an seiner Stelle nämlich auch nicht angenehm finden und man hatte mir immer eingeschärft das man andere so behandeln sollte, wie man selber auch behandelt werden wollte. Ein Gedanke, der viele Slytherins , zum Beispiel meinen lieben Cousins, leider fremd war. Ich trieb zwar meine Scherze, aber dafür war ich auch nicht sauer, wenn man mir selber streiche spielte und dergleichen, solang es im Rahmen blieb. Aber ich meine Gedanken schweiften ab.
Ich warf ihm einen Seitenblick zu, als er mich eine Augenblick zu beobachten schien. So, nun weißt du, das auch ich nicht immer das gut gelaunt, sorgenfreie und lustige naive Ravenclawmädel bin. Was wirst du mit diesem Wissen tun? Ich versuchte, eine antwort auf diese Frage in seinem Gesicht zu finden, aber das war mir nicht möglich. Ich bemerkte nur, dass er anscheinend über irgendetwas nachdachte. Ein wenig neugierig war ich schon, was ihm gerade durch den Kopf ging, aber laut stellte ich diese Frage nicht.
Damian… Lächelte tatsächlich, als er meine antwort auf sein angebot hörte? Ich traute meinen Augen kaum und blinzelte. Kurz darauf erntete er aber auch schon ein leichtes, aber doch warmes Lächeln. Schließlich setzte ich mich in Bewegung und wir begannen unseren Weg durch die Gänge des Schlosses.
Eines sollte ihm klar sein. Das ich, dieses Mädchen, das nun an seinem Arm den Gang entlang ging, niemals eines dieser Anhängsel sein würde. Dazu hatte ich einen zu starken Willen, war zu eigenständig, zu schlau und freiheitsliebend, um mich in solch eine Rolle zwängen. Meine Ganze Haltung zeigte es, obwohl ich von seinen Gedanken natürlich nichts ahnte.
Was er bemerken dürfte war, dass ich all zu enge Gänge ohne Fenster nicht sehr zu mögen schien und mich in eben solchen instinktiv etwas anspannte, obwohl es in seiner Gegenwart weniger schlimm war als es alleine gewesen wäre. Auch ich kannte keinen der Schüler, die uns entgegenkamen näher, was auch mich etwas beruhigte. So würde ich später nichts erklären müssen und es würden keine dummen fragen kommen. Auf die konnte ich sowieso dankend verzichten.
Wie lange wir für den Weg gebraucht hatten wusste ich nicht, länger als normal aber auf jeden Fall, denn Damian gelang es natürlich noch nicht, in normalem Tempo zu laufen. Dafür hielt er sich aber sehr tapfer aufrecht und jeder schritt, den er machte stärkte meinen Respekt vor seiner Zähigkeit. Als wir dann endlich das Schloss verließen atmete ich wie befreit auf und streckte mein Gesicht dem Wind entgegen, der mir prompt ein paar meiner langen Haarsträhnen ins Gesicht wehte, die mich kitzelten. Resolut pustete ich sie aus dem weg so gut es ging, ich war ja immer noch bei Damian eingehakt und wollte das irgendwie auch nicht ändern, nur um diese Haare aus dem Gesicht zu streichen.
Wo genau er wohl hinwollte? Ich überließ ihm die Wahl in dem fast sicheren Glauben, er habe schon eine gewisse Vorstellung gehabt als er vorschlug nach draußen zu gehen. Das er auf den See zusteuerte gefiel mir sehr und ich war regelrecht entzückt über den Ort an den es uns verschlug. Mein Blick haftete einen Moment auf den Wellen des Sees bevor ich noch einmal tief die Luft einsog und mich mehr oder weniger elegant auf den Baumstamm, der da so einladend dalag, fallen lies. Meine Tasche landete schnell neben mir im Gras, sie war mir doch etwas schwer geworden. Wieso brauchte man für Arithmantik nur so viele Bücher? Mit einem verträumt z nennenden Ausdruck in den Augen bemerkte ich „Ein nettes Plätzchen“ Ich sah ihn noch einmal von der Seite an und erneut stahl sich ein Lächeln auf meine Lippen.
Dieses Lächeln erstarb jedoch, als ich seine nächsten Worte hörte. Ein Teil von mir war wirklich ernstlich beleidigt durch diese Bemerkung, auch wenn es ja eigentlich anständig von ihm war, so etwas von sich aus vorzuschlagen. Als ich mich wieder gefangen hatte schüttelte ich den Kopf und stellte klar „Deshalb hab ich das nicht getan… Ich… will keine Gegenleistung…“ Dann senkte ich verlegen den Blick „Außer vielleicht… Das du… Mir den Tritt von Heute Morgen nachsiehst…“ Ich hatte inzwischen das Gefühl, das es extrem unfair gewesen war. Männer waren da nun mal extrem verletzlich, und das nicht nur körperlich. Es kratzte sicher auch am Ego. Mit einem etwas schiefen Lächeln setzte ich noch nach „Obwohl du es verdient hattest“ Was redete ich hier bloß?
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Ja, es wirklich ein netter Ort hier und einer an den ich mich, wie so viele sicherlich gerne zurückzog. Erstens war es hier meistens ruhig, besonders wenn kein so extrem gutes Wetter war und die leisen Wellenbewegungen hatten etwas angenehm beruhigendes an sich, es war eine Atmosphäre bei der man gut nachdenken konnte, im Gemeinschaftsraum wurde man ja sowieso immer wieder von den ganzen Leuten gestört, die etwas von einem wollten und außerdem musste ich dann immer unfreiwillig bei allen Gesprächen mithören, um ja nichts zu verpassen. Nein, da konnte ich Lilly nur zustimmen, dieses Plätzchen war gut, auch wenn ich es nicht wagte in ihrer Gegenwart zu der Stelle zu schielen, wo ich das Kästchen mit den Unglaublich unheimlichen Uhrukulelen vergraben hatte, aber die waren ja im Moment nicht gefragt.
Aber ich hatte ihr ja etwas angeboten, aus meiner Sicht ein recht großzügiges Angebot, da es schließlich mehrere unglaubliche Möglichkeiten bot und das man sich nicht entgehen lassen sollte, denn so was konnte man von mir nicht alle Tage hören, da ich sonst immer Einschränkungen machte und so ein großzügiger Gefallen eigentlich immer ein dickes Risiko darstellte, wie ich bereits einmal feststellen musste und ich es deshalb immer vorzog diese Gefallen, die ich zu erfüllen hatte auf ein annehmbares Maß zu reduzieren. In meinen Augen war es also eine angemessene Gegenleistung dafür, dass sie mich sozusagen gerettet hatte, da war es nur fair, dass ich auch etwas für sie tun wollte und natürlich würde ich mich bemühen das Gesagte auch einzuhalten, denn ich mochte zwar immer einen Vorteil für mich herausschlagen, aber nichtsdestotrotz wollte ich nicht als Lügner dastehen und wenn man sein Wort wenigstens in der Öffentlichkeit hielt, war das schon mal gute Werbung.
Gespannt wie ich war, erwartete ich ihre Antwort und sah recht schnell, dass dies nicht das war, was sie erwartet hatte, denn wo sie vorher noch gelächelt hatte, war es nun verschwunden und sie erteilte meinem zuvorkommenden Angebot eine glatte Absage, hier gingen unsere Ansichten wohl klaffend auseinander, sie stellte fest, dass sie es nicht deshalb getan hätte und keine Gegenleistung wolle, einen Standpunkt, den ich nicht wirklich verstand, wie man mir auch deutlich ansah. Musste sie mir denn auch noch so deutlich unter die Nase reiben, wie moralisch sie gewesen war, indem sie mir armen und hilflosen Schlucker geholfen hatte und mich noch weiter demütigen, indem sie großherzig mein Angebot ablehnte? Wahrscheinlich hatte sie herausgefunden, dass mich ihr Mitleid besonders getroffen hatte und zahlte mir nun genüsslich meine Schandtaten mit der Waffe heim, die ich nicht überwinden konnte.
Aber zum Glück schien sie dann doch etwas gefunden zu haben, wie ich meine Schuld abtragen konnte, ich sollte ihr den bösen Tritt von heute Morgen verzeihen, auch wenn sie selber sagte, das ich ihn verdient hatte? Nichts hätte mir ein größeres Rätsel sein können, als Lilly im Augenblick und ich schaute sie ziemlich verwirrt an. Aber dennoch konnte ich mich dazu durchringen zu nicken und ein knappes:“Vergeben und vergessen“ anzuhängen, damit war die Sache für mich erledigt, denn eine ganz andere Frage beschäftigte mich, ich brachte es aber nicht über mich sie zu stellen, sie brannte in meinem Gesicht, meinen Augen und auf meiner Zunge. Wieso hast du es getan? Wieso hast du es getan? Wieso hast du es getan? Wieso hast du es getan? Wieso konntest du um mich weinen? Wieso konntest du mich retten? Wieso?
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Damian dauernd anzustarren kam mir dann doch zu blöd vor. Deshalb wandte ich meinen Blick immer wieder den Wellen des Sees zu. Der Wind strich über den Wasserspiegel und schlug Wellen. In der Mitte des Sees konnte man außerdem ab und an einen Arm des Riesenkranken hervorlugen sehen, der diese Wellen also anscheinend genoss. Die Finger einer meiner Hände begannen mit ein paar hohen Grashalmen zu spielen, die direkt neben den Baumstumpf wuchsen, auf dem wir saßen. Ich musste eigentlich meistens irgendetwas mit meinen Finger machen, sonst wurde ich nervös. Meine andere Hand legte ich auf meinen Oberschenkel, wo ich mit dem Stoff meines Zaubererumhangs zu spielen begann.
Sollte ich überrascht sein, das ich, als ich meinen Blick gerade wieder einmal kurzzeitig auf ihm Ruhen ließ Unverständnis las? Eigentlich nicht. Ich hätte mir denken können, dass es für ihn unverständlich sein würde, dass ich sein Angebot zunächst ablehnte. Für einen flüchtigen Moment belustigte es mich sogar, ihn dadurch etwas aus dem Konzept zu bringen, was ich jedoch nicht allzu offensichtlich zeigen mochte.
Wenn ich gewusst hätte, welche Beweggründe er für die Ablehnung seines Angebots im Gedanken durchspielte hätte ich ihm einen Vogel gezeigt. So war ich nicht. Ich trat niemanden, wenn er schon am Boden gewesen war. So einfach war das. Es war mir außerdem wirklich nahe gegangen, ausgerechnet ihn so zu sehen. Wieso eigentlich ausgerechnet ihn? Fragte ich mich selber, fand aber keine antwort darauf. Manchmal ertappte man sich bei Gedanken, die man selber nicht verstand und dieses ausgerechnet ihn war einer davon. Ich schüttelte über mich selber den Kopf. Was hatte ich nur für merkwürdige Gedanken.
Obwohl ich ihn ziemlich kalt erwischt hatte mit meiner Klarstellung ging er dann doch darauf ein und versprach, mir den Tritt nachzusehen. Ich hatte angespannt die Luft angehalten, während ich auf eine Erwiderung wartete und atmete nur erleichtert aus “Gut“ Fein. So konnte er, wenn er unbedingt wollte, sich irgendwie erkenntlich zeigen, und ich hatte nicht ständig im Hinterkopf, das mir Jemand noch etwas Schuldig war, was ich eher als unangenehm empfunden hätte. Vor allem, wenn dieser Jemand Damian war. Da, schon wieder so ein Komischer Gedanke…
Er schien nicht alles gesagt oder gefragt zu haben, was er loswerden wollte. Zumindest sagte mir das der Blick, der mich regelrecht durchbohrte, als wolle er mich durchleuchten oder suche in meiner Erscheinung nach einer Antwort. Ich blinzelte und begann nun an Stelle des Stoffes meines Umhangs eine meiner Langen Haarsträhnen zu befingern und um meinen Finger zu drehen. Dieser Blick machte mich ganz kribbelig und innerlich sehr unruhig. Ich zwang mich, diesem Blick dennoch nicht auszuweichen sondern versuchte ihn zu halten um ihn zu ergründen. Das war nicht einfach, denn es lag verschiedenes in diesem Blick. Seine Augen und das, was ich darin las zogen mich immer mehr in ihren Bann und ich versank schlussendlich in diesen Seelenspiegeln meines Gegenübers, was auch als Antwort auf seine unausgesprochene Frage gedeutet werden konnte, auch wenn ich selber keine Ahnung hatte das ich ihm damit eine Antwort gab und was diese antwort bedeutete.
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Normalerweise war ich ein sehr gesprächiger Mensch, was sicher auch jeder bestätigen konnte, der mich nur ansatzweise einmal in Aktion gesehen hatte. Wenn man Pläne hatte, so wie ich, dann konnte man nicht einfach herumsitzen und graue Maus spielen, nein dann musste man mit wohlgefeilten Worten die Leute dazu bringen, das zu tun, was man wollte und genau diese Technik hatte ich schon sehr gut ausgebaut und wie oft hatten mich schon die richtigen Worte zur richtigen Zeit gerettet, wenn mal wieder etwas schiefgegangen war. Aber nun saß ich da und bekam keine von den Fragen heraus, die sich mir aufdrängten und ich konnte auch nicht genau sagen, warum dies so war, aber es war irgendwie schrecklich, ungefähr so, als wenn man nach einem Wort sucht, das einem auf der Zunge zu liegen scheint und man unterbewusst weiß was es für ein Wort ist, es aber nicht ausgesprochen bekommt.
Während ich so immer noch an diesen Gedanken knabberte, schien Lilly auch nicht zu großen Reden aufgelegt zu sein, da sie meine Antwort nur mit einem noch knapperen Wort kommentierte. Aber ich hatte auch bemerkt, dass sie sich wohl unsicher gewesen war, ob ich überhaupt ihr den Tritt verzeihen konnte, auch wenn es für mich wohl noch das leichteste war, was man von mir verlangen konnte…und auch das rätselhafteste, normalerweise war ich eher immer auf materielle Güter geeicht und mir konnte sich der Sinn der Sache nicht wirklich erschließen. Jedenfalls war Lilly nun wohl zufrieden damit und ich konnte eine gewisse Erleichterung bei mir bemerken, dass ich meine Schuld bei ihr schon etwas abgegolten hatten, aber noch nicht ganz, auch wenn ich mir das so einreden wollte, da es für mich ziemlich merkwürdig aussah, das ihre doch recht großzügige Tat von mir nur mit drei Worten bezahlt werden konnte. Nein, da konnte einfach etwas nicht stimmen und damit war ich wieder am Anfang meiner Überlegungen angelangt.
Verfluchter Kreis aus Gedanken, fuhr es mir durch den Kopf, während ich immer verzweifelter auf der Suche nach der Antwort wurde…eine Antwort, die sich nur bei Lilly finden konnte und ich musste sie wohl ziemlich angestarrt haben, denn sie gab mir tatsächlich eine Antwort, die mich allerdings noch mehr verzweifeln ließ. Bisher hatte es nur wenige Leute gegeben, die nicht weggeschaut hatten, wenn ich sie mit Blicken durchbohrte und Lilly war eine davon. Ich fühlte ihren Blick, der wohl genauso fragend war wie meiner, konnte fast körperlich spüren, wie sie meinem Blick standhielt, ihn absorbierte und mich in seinen Farben verlieren ließ. Die Welt um mich herum war für einen winzigen Moment nicht mehr wichtig, das Summen der Insekten ließ mich ebenso kalt, wie die ruhig tanzenden Wellen. Die Antwort lag vor mir, in der Tiefe ihrer Augen so greifbar nah, dass ich erzitterte….
Meine Gedanken überschlugen sich in wilder Hast, auch wenn ich die Antwort nicht verstand, mein Gefühl tat es voller Wonne. Ich wollte, dass die Zeit stehen blieb, ich wollte so gerne verstehen, so gerne Klarheit sehen, aber ich wusste, dass es nicht ging. Ich holte tief Luft und bemühte mich, die Verbindung nicht abbrechen zu lassen, ich schaute in ihre Augen und suchte nach der Wahrheit, während mein Mund leise die Frage stellte, die ich nicht zu stellen wagte:“Wieso hast du es getan?“ Hatte ich es nun wirklich gesagt? Aber ich musste es einfach tun, ich musste diese Frage offen stellen, ich konnte nicht anders, auch wenn die Antwort eine andere war, als die, ich in ihren Augen gelesen zu haben schien. Vielleicht gab es auch keine Antwort auf meine Frage…aber wer konnte das schon wissen?
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Uns vereinte ein Wunsch. Das die Zeit stehen blieb. Denn auch wenn ich am ertrinken war in den untiefen von Damians Seelenspiegeln, so war dieses Gefühl, das sich dabei in meinem Magen breit machte doch extrem warm und angenehm. Selbst wenn man mir in diesem Moment einen Rettungsring zugeworfen hätte wäre ich nicht im Traum auf die Idee gekommen, nach ihm zu greifen. Nein, wir hielten uns weiter gegenseitig mit den Blicken gefangen und das mehr oder minder freiwillig, auch wenn das noch so ein Widerspruch in sich war.
Sie war schon immer da gewesen, diese Anziehung, diese regelrechte Hassliebe zwischen uns doch niemals hatte es einen derartigen Moment zwischen uns gegeben. Als hätte ein Blitz eingeschlagen, zumindest war dies von meiner Seite aus so. Keiner von uns war fähig etwas zu sagen und vermutlich war das zu einem gewissen Grad auch gut. So dauerte dieser Moment noch etwas länger bevor man sich der Tatsache stellen musste, dass die Zeit nicht stehen blieb.
Ich war noch in halber Trance gefangen als ich plötzlich seine Stimme hörte. Mein Hirn, das sonst nicht so langsam war, derzeit jedoch auf Urlaub zu sein schien, brauchte einige Sekunde, um die Worte zu verarbeiten und zu verstehen. Er wollte wissen… wieso ich das getan hatte? Er hörte sich regelrecht verzweifelt an, fast flehend, als sei diese Antwort von größter Bedeutung für ihn. Ich seufzte und schloss die Augen “Ich…“ begann ich, nur um dann doch abzubrechen. Nein, das war kein Guter Anfang „Wieso? Es ging alles so schnell… Es war… das einzig richtige…“
Es war das einzig Richtige? Ja, das stimmte, aber das war nicht der einzige Grund gewesen. Es mit diesen Worten bewenden zu lassen wäre eine glatte Lüge. Da war noch mehr. Ich öffnete meine Augen wieder und sah ihn eindringlich an. Verstand er nicht? “Du… du bist mir nicht egal…“ Gab ich schließlich zu. Da. Nun war es raus, was ich eben für mich selber eingestandnen hatte. “Ich habs versucht mir einzureden, immer wieder, wenn du gestichelt, mich geärgert hast, aber… ich wollte andererseits auch nicht, das es aufhört… was auch immer es ist… Es hätte Hass sein müssen eigentlich, aber irgendwie…“ Verstehst du jetzt, Damian?
Auch mir lag noch etwas auf der Zunge, doch ich brachte kein Wort mehr heraus. Bei dem Versuch war mein Hals wie zugeschnürt. Ich musste an das Gefühl denken das mich durchgeschüttelt hatte, als ich ihn vorhin in diesem miserablen Zustand gefundne hatte. Die Panik und die Angst um ihn. Den Unglauben, das es mich so mitnahm ausgerechnet ihn so zu sehen. Ich schloss die Augen wieder und erzitterte bei dem Gedanken und suchte reflexartig blind nach Damians Hand, wie um mich zu vergewissern, das er auch wirklich da war. Sobald ich seine Haut berührt hatte zuckte ich jedoch wieder zurück, als hätte ich mich verbrannt.
Meine Emotionen waren so aufgewühlt, das ich kaum noch wusste wohin damit und wenn ich eben noch das Gefühl gehabt hatte, ihm nicht nahe genug sein zu können und nun wollte ich nur noch weg von hier… Es war alles ziemlich viel, was da über mir zusammenbrach und mich zu beherrschen suchte. Zu viele Emotionen auf einmal… Und zudem… hatte ich tatsächlich Angst vor seiner Reaktion? Ich war mit einem Satz auf den Beinen und setzte mich schon in Bewegung, als mich meine Tollpatschigkeit einholte und ich der Länge nach hinfiel. Klar. So was musste ja ausgerechnet jetzt passieren. Zudem hatte ich ganz vergessen, wo ich war und war nirgend wo anders als im Wasser des Sees gelandet.
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Zu sagen, ich hätte gespannt auf ihre Antwort gewartet, wäre wohl etwas untertrieben gewesen, ich fieberte geradezu danach, ich konnte es nicht erwarten dieses nagende Gefühl der Ungewissheit loszuwerden, um wieder befreit atmen zu können. Wenn ich mir schon immer Gedanken machen musste, dann wollte ich mir wenigstens Gedanken über Sachen machen die nicht ganz so aufwühlend waren, wie die Gedanken an Lilly und diese Gedanken ließen sich nicht so einfach verdrängen wie meine anderen Sorgen. Aber all dies verstummte, als sie sich dazu durchrang auf meine Frage zu antworten. Es schien ihr nicht wirklich leicht zu fallen, so schien es mir, aber sie sprach und das war mir wichtig. Sie schien sich nicht sicher zu sein, wie sie anfangen sollte und als sie anfing zu sprechen, hätte sie wohl keinen aufgeregteren Zuhörer als mich haben können.
Die ersten Worte leuchteten mir noch gut ein, auch wenn sich in mir ein wenig die Erleichterung breit machte, das es nur das richtige gewesen war. Aber Lillys Blick sagte mir, dass da noch mehr war, dass dies nur ein Schleier aus Worten war, der das eigentlich verbarg, oder bildete ich mir das nur ein, weil ich auf etwas gehofft hatte, dass mir das erklärte, was ich vor ein paar Minuten gesehen und gefühlt hatte? Nein, ihre Erklärung übertraf es noch. Eine wilde Mischung aus Gefühlen breitete sich auf meinem Gesicht aus und eine Gänsehaut überzog mich mit ihrer wohligzitternden Schicht, als ich den Mantel des Verbergens entfernte und die pure Antwort auf meine unausgesprochene Frage vor mir sah. Die Worte schienen aus ihr herauszuströmen, als sie es zu erklären versuchte, das es nicht aufhören sollte, dass es eigentlich Hass sein sollte….und ich verstand, ich verstand so vollkommen, dass es mir Angst machte. Die einzelnen Steinchen fügten sich in ein Mosaik, das mein Herz schon längst begriffen hatte, nur ich war zu blind und taub gewesen, um es zu begreifen oder hatte ich es wie Lilly nicht begreifen wollen, weil…weil…ja warum?
Ich konnte nicht antworten, noch nicht, denn Worte hätten nicht beschreiben können, was mich in diesen Sekunden durchströmte, was durch meinen Körper tobte und ich musste erst einmal verarbeiten, was ich gerade gehört hatte. Es war befreiend, als sich das Gedankenkarussell auflöste und einer Befreiung Platz machte, in der ich wieder atmen konnte, in der nicht jede Sekunde ein unbeantworteter Gedanke über die Klippe sprang. Sie schien ihren Satz nicht beenden zu können, ich konnte sehen, dass sie eigentlich noch mehr sagen wollte, aber ihr erging es wohl genauso wie mir. Doch dann spürte ich mit Erstaunen, dass sie meine Hand berührte, nur eine Sekunde lang, aber diese Geste sagte mehr als Worte jemals ausdrücken können…und gleich zog sie ihre Hand wieder zurück, schneller als ich sie festhalten konnte, auch wenn ich es gewollt hätte.
Gerade als ich wieder soweit war meine Emotionen in geordnete Bahnen zu lenken, um mich vernünftig zu artikulieren, sprang Lilly auf, war aber wohl zu schwungvoll und klatschte mitten in den See, es ging einfach zu schnell, als das ich irgendetwas hätte machen können und für einen Moment war ich auch zu perplex, um irgendetwas zu tun, bevor ich ebenso von unserer Sitzgelegenheit hochfuhr, aber mit weniger Schwung, ich war zwar zu aufgeregt, um an Zauberei zu denken, aber ich hatte genug Körperbeherrschung, um nicht auch im Wasser zu landen. Stattdessen versuchte ich ihr so schnell wie möglich zu helfen, das Wasser war hier so nah am Ufer nicht wirklich tief, aber unglaublich nass und kalt musste es auch sein, aber mit einem lauten:“Lilly!“ watete ich hinein, um ihr aufzuhelfen…
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Zunächst hörte ich nichts, da mir, obwohl es hier nicht tief war, Wasser in die Ohren kam, aber dann tauchte ich wieder auf und hörte, noch etwas undeutlich, Damians Stimme während ich mich versuchte aufzurichten. Gar nicht so einfach, denn der schlammige Boden des Sees mit seine Algen und anderen Wasserpflanzen war recht glitschig. Ich blickte ihm erstaunt entgegen, ungläubig staunend dass er selber im Wasser auf mich zukam. Perplex lies ich mir aufhelfen und stand nun dort im See, im Wasser, das mit bis zu den Knien reichte.
Meinen Kopf wiegte ich mehrmals nach rechts und wieder nach links, weil ich noch immer etwas Wasser in den Ohren hatte und mit meinen Händen rieb ich über meine Oberarme. Von meinen Haaren tropfte etwas Wasser auf mein Gesicht und damit auch über meine leicht geöffneten Lippen. Es musste ziemlich dumm aussehen, wie ich ihn so anstarrte, wie mir bewusst wurde und ich begann wieder an meiner Unterlippe zu nagen, wie er es auch vorhin schon hatte beobachten dürfen.
Meine Schuluniform und mein Hogwartsumhang, den ich getragen hatte, klebten nass und eng an meinem Körper und als der Wind mich streifte wurde mir doch recht kühl. Davon merkte ich eigentlich nicht wirklich viel. Mein Geist war mit anderen Gedankengängen beschäftigt. Er… war mir nachgelaufen… War… das eine Antwort auf meine Eröffnung? Ich getraute mich kaum ihn anzuschauen, aber irgendwann musste ich es dann ja doch.
Ich hatte mich bei der plötzlichen Berührung mit dem kalten nass doch etwas erschreckt und meine Augen waren immer noch recht groß als ich meinen Blick hob. Sollte ich jetzt Danke sagen? Mein Verstand war immer noch wie leergefegt, weshalb ich meine Instinkte walten lassen musste. Diese sagte mir, das ich etwas brauchte zum festhalten. Als meine Augen seine trafen wurden meine Knie nämlich wieder weich und er war nun mal das, was mir am nächsten war, weshalb seine Finger meiner Hand ausstreckten und nach dem Stoff seines Umhangs griffen.
Wieder streifte ein Windzug mich und ich stotterte schon wieder, diesmal vor Kälte, als meine Stimme die Stille durchbrach, die für die Dauer einiger Herzschläge geherrscht hatte „W…Wenn Du mich für übergeschnappt hälst… dann… könnte ich dich… gut verstehen…“ Ich bescheinigte mir in diesem Moment gerne selber, das ich nicht ganz bei Trost war und meinen Verstand verlor. Hatte ich etwa gerade mal wieder meine tollen Fünf Minuten? Wo ritt ich mich hier nur schon wieder rein…
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So schnell, wie sie hineingefallen war, so schnell schaffte sie es mit meiner Hilfe wieder aufzustehen, auch wenn sie sichtlich erstaunt darüber war, dass ich ihr half, wie ihr deutlich anzusehen war. Ja, auch ich konnte ihr freundlich und nett helfen, dachte ich voller Genugtuung und es war das einzig richtige, was ich in diesem Augenblick hätte tun können und jetzt stand sie vor mir, den Blick gesenkt, während ihr das Wasser über das Gesicht lief, fast wie Tränen von vorhin, auch das vertraute Nagen an der Unterlippe kannte ich schon und fasziniert beobachtete ich einen kleinen Wassertropfen, der von einer Haarsträhne fiel, sich einen Weg über ihre Wangen bahnte und schlussendlich auf ihrer herrlich weichen Lippe landete. Dann hob sie ihren Blick wieder und ihre lieblichen Augen hefteten sich auf mich, in diesem Augenblick hätte die ganze Schule um uns herum stehen können, mir wäre es total egal gewesen, ich wollte nur noch sie…
Ihr wohlgeformter Körper trat deutlich sichtbar unter der nassen Uniform zu Tage und wollte mich schier verrückt machen, aber noch schlimmer trieben mich ihre leicht geöffneten Lippen in den Wahnsinn, sie erzählten von einem unberührten Geheimnis…ich hätte sie ewig so betrachten mögen, ihre vollen großen Augen, die mich so….anschauten, das ich mich fühlte als hätte ich eine ganze Flasche von dem Glückstrank geschluckt, aber die Kälte kroch doch unerbittlich die Beine hoch, wie ich bemerkte und ihr schien es ganz besonders kalt zu sein, sie schien sich nicht mehr gut auf den Beinen halten können und griff sogar nach meinem Umhang, um sich festzuhalten und ihre Stimme zitterte merklich, als sie mich fragte, ob ich sie für übergeschnappt hielt, eine Frage, die ich erst einmal noch nicht beantwortete, sondern dafür meinen Umhang abnahm und ihr sanft um die Schultern legte, damit ihr wenigstens nicht mehr ganz so kalt sein würde.
Mein Herz schlug schneller als sonst und ich fühlte, wie mich trotz der Kälte des Wassers eine Hitze umfing, die ich seit einem größeren Zeitraum nicht mehr gespürt hatte, jedenfalls nicht in diesem Ausmaß und das es gerade heute passieren musste, konnte man als glatte Ironie bezeichnen, hatte ich heute morgen noch den Tag für absolut unterdurchschnittlich erklärt, gerade wegen dem Streit mit Lilly, der dort eigentlich seinen explosivsten Höhepunkt gehabt hatte und nun dieses absolut unglaubliche Erlebnis, von dem ich noch nicht genau wusste, wie ich damit umgehen sollte und in welche Richtung sich das Ganze entwickeln würde. Aber all das kümmerte mich im Angesicht Lillys eher wenig und nur das sie hier vor mir stand, war die einzige Sache, die für mich im Moment wirklich zählte.
Leicht berührte ich ihr kaltes Gesicht, das immer noch voller Wassertropfen war, um ihr wie schon das Mal zuvor dieselben leicht aus dem Gesicht zu wischen, aber diesmal verweilte ich länger auf den Konturen ihres Antlitzes und berührte leicht mit den Fingern ihre wirklich unglaublich sinnlichen Lippen, strich über ihre feuchte Haut, die von der Kälte zitterte, beugte mich langsam vor, kam ihrem Gesicht immer näher, sah tief in ihre wunderschönen grünlichen Augen und meinte leise:“Ich halte dich nicht für übergeschnappt….wenn dann sind wir es beide…“ Damit legte ich ihr meinen Arm um die Schulter, um ihr endlich aus dem nun schon sehr kühlen Wasser wieder an das rettende Ufer zu helfen, damit wir wieder ins Schloss zurückkamen, denn einen Ganzkörpertrocknungszauber kannte ich nicht und so ein kleines Feuerchen konnte ja nicht viel trocknen.
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Mein eigenes Herz hörte ich ganz deutlich pochen, aber als ich nach dem Stoff seines Umhangs griff spürte ich das auch in seiner Brust das Herz ziemlich heftig schlug. Oder täuschte ich mich und es war nur Wunschdenken, das ich es vermochte dieses Herz, von dem ich manchmal gar nicht wirklich sicher gewesen war, das es überhaupt noch schlug, schneller schlagen zu lassen? Es war mir peinlich, das ich mich so an ihn klammerte doch als ich versuchte meine Finger zu lösen waren sie wie festgewachsen. Verflucht.
Damian schien das allerdings nicht weiter schlimm zu finden. Er zog, anstatt auf meine Frage zu antworten, worauf ich bang wartete, seinen eigenen Umhang aus und legte ihn mir um die Schulter. Wie versteinert stand ich da, während er mir den Umhang über die Schultern legte und wickelte mich erst nach einer Zeitspanne, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, etwas mehr darin ein, um mich gegen die Kälte zu schützen. Als wäre die wärme, die mich von innen zu durchströmen begann nicht schon genug. Ich konnte seinen Geruch wahrnehmen, der von dem Umhang ausging, in den ich nun gehüllt war und schloss die Augen, um eben diesen Duft noch intensiver aufnehmen zu können. Er roch gut.
Seine Finger berührten mein Gesicht, wieder um mir feuchte Spuren von der Wange zu wischen. Diesmal allerdings verharrte seine Hand länger. Wieder konnte ich mich nicht zurückhalten, seinen sanften Fingern entgegenzukommen. Wer weiß was diese Hände, die mich gerade so sachte und beinahe zärtlich berührten, schon alles angestellt, wen sie schon alles berührt hatten. Nichts hätte mich weniger kümmern können.
Immer deutlicher spürte ich seinen Atem, was mich dazu veranlasste, meine Augen wieder zu öffnen. Ich blickte direkt in seine Seelenspiegel, denn er kam immer näher. Mein Herz pochte nur noch wilder und ich hielt den Atem an als er innehielt und zu sprechen begann. Einerseits war ich enttäuscht, dass er jetzt sprach, andererseits war ich erleichtert, weil meine Erfahrungen doch noch sehr limitiert waren. Ich war bislang immer, man mochte es kaum glauben, viel zu schüchtern gewesen, um einem Jungen auf diese Weise nahe zukommen wie ich jetzt Damian nahe war. Unfähig, selber einen mucks von mir zu geben lauschte ich und hörte seine Erwiderung.
Die Worte hallten in meinem Kopf wieder “Wenn dann sind wir es beide…“ Diese antwort lies meine Emotionen erneut eine wilden Tanz vollführen. Einen Freudentanz. Er hätte zu leicht einfach lachen können oder noch schlimmeres, aber er tat nichts dergleichen. Oh es gab nichts schöneres, als nicht die einzige Verrückte auf dieser Welt zu sein. Mit einem Mal fühlte ich mich wieder Federleicht und mir war als würden ich schweben.
Die letzten Zweifel warfen meine Hormone über Bord. Ich vergaß, dass wir immer noch mitten im Wasser standen. Auch das ich gefroren hatte war nebensächlich und er kam gar nicht dazu, mir ans Ufer zu helfen denn als er sich entfernen wollte, wenn auch nur ein kleines Stückchen, lies ich es nicht zu. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und verbarg mein Gesicht an seiner Schulter. Und das zu tun fühlte sich gut an. So gut. Leise hörte er an seinem Ohr “Dann… Lass uns zusammen übergeschnappt sein…“
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Doch es kam anders, als ich es erwartet hatte und anders, als ich es erwartet hätte, denn anstatt das sie mir aus dem kalten Wasser an das trockene und nicht ganz so kalte Ufer folgte, warf sie ihre Arme um meinen Hals und ich spürte ihren Kopf an meiner Schulter. Ich blieb wie von einem Lähmzauber getroffen stehen und hörte ihre leisen Worte, so dicht an meinem Ohr, das es mich erzittern ließ, diese Worte, die mehr bedeuteten, als ich mir bewusst war, jedes Wort wie ein Blitzschlag, der mein Herz erleuchtete, ihre Stimme, die mein Blut zum Kochen brachte, ihren Atem, den ich stoßweise hören und fühlen konnte, wie ein sachter Windstoß, der meine Haut zum Kribbeln brachte. Ich kam gar nicht dazu angemessen über den Inhalt ihrer Worte nachzudenken, so sehr war ich damit beschäftigt die Einrücke zu sortieren, die mich umfingen.
Ich vergrub mein Gesicht in ihren langen Haaren, die der Wind ungestüm um mich wehen ließ, um sie wirklich spüren zu können, konnte das Wasser schmecken, das nun auch mein Gesicht benetzte, aber ich schloss die Augen und umarmte Lilly mit vollendeter Eleganz und konnte das, was ich gesehen hatte, nun auch spüren, ihren Körper, den ich leicht an mich drückte und festhielt, wie um mich zu vergewissern, dass sie auch wirklich da war und ich die Nässe und die Hitze nicht nur träumte. Ihr Herz klopfte ebenso schnell wie meines, kein Wunder bei dem, was uns gerade in diesem Moment passierte. Meine Gefühle in diesem Moment auszudrücken war immer noch schwierig, aber nicht mehr ganz so unmöglich wie noch vor ein paar Minuten, denn so stark ich alles unterdrückt hatte, so stark schoss alles in mir hoch, jedes kleine Detail, das ich erfühlen konnte, verursachte eine weitere Welle in mir.
Zusammen übergeschnappt. Das sagte schon sehr viel über uns aus, wie wir dort standen, bis zu den Knien im kalten Wasser, hielten uns umschlungen und schienen die Welt völlig vergessen zu haben, ich jedenfalls spürte noch Lilly und blendete die Umgebung völlig aus, was allerdings nicht ganz so einfach war, bei aller Liebe nicht, aber ich tat es trotzdem, siegte über die feindliche Umwelt, nur um bei ihr zu sein, nur um so nah wie möglich bei ihr zu bleiben, als wollte ich sie nie mehr hergeben. Hätte man jetzt die Zeit anhalten können, dann wünschte ich mir, dann sollte es gefälligst auch jetzt passieren, denn einen besseren, ruhigeren und vor allem glücklicheren Moment konnte ich mir nicht vorstellen, ich wusste ja schon was es da alles noch an ernüchternden Ereignissen gab, die ich in diesem Moment mir aber nicht ins Gedächtnis rufen wollte, nein ich wollte einfach nur die Sekunden genießen, jede als wäre sie die letzte, die ich mit Lilly für mich haben konnte, bevor der alltägliche Hogwartstrubel uns einholen würde.
Doch sie erwartete sicher noch eine Antwort von mir, oder war meine Umarmung nicht schon Antwort genug? Nein, ich bewegte meinen Mund zu ihrem Ohr hin und bekräftigte:“Ja…lass uns zusammen die ganze Welt erobern…“ Aber was sind schon Worte, wenn das Gefühl einem schon alles sagte, wenn man den Herzschlag spüren konnte, der einen antrieb, wenn man ohne Scheu in die Augen des Gegenübers schauen konnte, wenn man ohne etwas zu sagen, doch etwas sagen konnte, was sind Worte im Vergleich zu dem was mir mein Herz befahl….
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Ich spürte, wie Damian sich versteifte während ich ihn umarmte und befürchtete schon, es wäre ihm nicht recht und ich hätte hier eine Grenze übertreten. Erleichterung durchströmt mich als ich schließlich spürte, dass auch er seine Arme um mich legte. Wohlig erschauderte ich und lehnte mich noch etwas mehr an ihn, kam ihm noch etwas entgegen. Nun konnte ich es ganz deutlich spüren, wie heftig sein Herz pochte und stellte fest, dass es im Gleichklang mit meinem schlug.
Ein stummes Lächeln schlich sich auf meine Lippen als er sein Gesicht in meinem nassen Haar verbarg. Es fühlte sich anders an, als ich mir jemals zu träumen gewagt hätte und ich versuchte, nichts von dem Gefühlsstrom, der durch meine Adern floss, von dem Adrenalinrausch zu verpassen. Langsam, beinahe spielerisch begannen meine Finger sich in seinem Haar zu vergraben und seinen Nacken immer wieder sanft zu streifen. Auch ich musste mich vergewissern, dass es auch wirklich kein Traum war und tat da so auf meine Weise.
Die Wärme, die von seinem Körper ausging, spürte ich sehr deutlich. Sie lies mich das Wasser, das uns bis zu den Knien stand, vergessen und lullte mich ein. Ich war einfach glücklich. Die Zeit war besiegt und ich klammerte den Gedanken aus, was wohl sein würde wenn wir uns doch einmal voneinander lösen mussten und zum Schloss zurückgingen. Und Damian schien nichts anderes zu tun denn es hatte nicht den Anschein, dass er mich so schnell loszulassen gedachte.
Er war es, der das angenehme Schweigen beendete als er mir eine Antwort gab “Ja…lass uns zusammen die ganze Welt erobern…“ Über seine Wortwahl war ich etwas erstaunt, gerade brauchte ich die ganze Welt keineswegs, solange mir dieses Gefühl erhalten blieb, aber ich dachte nicht weiter darüber nach sondern lachte leise und warm. Er war schon einzigartig. Anstatt eine Antwort in Worte zu fassen handelte ich und meine immer noch leicht feuchten Lippen berührten die Haut seines Halses, dem ich ja so nahe war. Worte brauchte es da wohl nicht mehr.
Meine Hände, die zuvor in seinem Nacken gelegen hatte begannen nun zu wandern. Meine arme lösten sich von seinem hals und ich lies meine Finger seinen Rücken auf und ab streichen. So ungewohnt. Soetwas hatte ich noch nie auf diese Weise bei einem Jungen getan. Diese elektrischen Impulse, die von meinen Fingerspitzen ausgingen hatte ich noch nie gespürt. Es war spannend und ich erkundetet diese Empfingen selbstvergessen.
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Ich spürte, wie ihre Hände meinen Nacken berührten, spürte jede Berührung, auch wenn sie nur Sekunden dauerte, so schien jedes Mal ein Blitz purer Energie durch mich zu jagen, der sich von ihrem Berührungspunkt wellenförmig ausbreitete und mich mit wohligen Schaudern erfüllte, nur um beim Vergehen von einer neuen Welle abgelöst zu werden, um den Kreis zu schließen, den beinahe ewigen Kreis der Berührung und ich konnte sagen, dass es absolut…schön war, eigentlich hatte ich mir es gar nicht selbst zugetraut, dass ich Lillys Berührung so empfinden konnte, das musste wohl noch an den Nachwirkungen der Droge liegen, oder war ich es tatsächlich, dem mein Körper sagte, wie sehr er fühlte, wie sehr er sich sehnte, wie sehr er sich in Lillys streichende Finger ergab.
Worte waren nicht nötig, um ihrer Antwort auf meine Erwiderung, ein Kleid zu schenken, als ihre Lippen meine Haut berührte, war ich ihr verfallen….nicht das ich früher auch schon Erfahrungen dieser Art gemacht hatte, aber es war etwas ganz anderes, wenn die Herzen im gleichen Takt schlugen, wenn beide dasselbe wollten, dachten und taten, wenn man sich in das Unvermeidliche und Herbeigesehnte ergab, wenn man sein Herz öffnete, um das Gegenüber einzulassen, wenn man vor Verlangen innerlich verbrannte, wenn der Geist umnebelt von der Raserei der Emotionen, dem Herz die Führung überließ und ihre zarten, weichen und feuchten Lippen spürte, wie sie meine Haut sanft mit ihrer unvergleichlichen Wärme umschmeichelte, dann wusste man, dass man in einem Netz aus Rosenblättern hing, bewegungslos, gefangen und hilflos dem Sturm im Inneren ausgeliefert…
Der Kälte, die durch meine Beine fuhr, setzte Lilly ihre Hände entgegen, die nun über meinen Rücken fuhren und die lustvollen Schauder über längere Bahnen jagen ließ, die Bahnen eines Labyrinthes, das mich in die tiefsten Tiefen der Seele und wieder hinaus führte. Aber ich blieb nicht untätig, ich hatte dem das Gleiche entgegenzusetzen, ich ließ meine Hände zu ihrem Nacken fahren, um ein Stück Haut zu erhaschen und die Energie, die mich gefangen hielt dort mit blassen Berührungen weiterzugeben, ihre nassen Haare zu zerwirbeln und schlussendlich wieder meinen Kopf gegen ihren zu lehnen, um die Verbindung zu schließen. Jedoch war die Kälte einfach zuviel für mich, denn sie kroch sehr unangenehm weiter nach oben, ich war zwar in meiner Rationalität im Moment eingeschränkt, aber trotz allem Adrenalins war der Ort, an dem das alles stattfand, nicht wirklich geeignet, jedenfalls nicht zu dieser Jahreszeit.
Kurz entschlossen schloss ich meine Arme fester um sie und hob sie einfach hoch, ohne auf irgendwelche Proteste zu achten, ich war zwar nicht gerade der Stärkste, aber dafür war ich stark genug und mit schweren Schritten stapfte ich die paar Meter an das rettende Ufer, wollte dann aber den Zauber des Augenblicks nicht vergessen und versuchte jenen Tanzschritt nachzuahmen, bei dem die Dame in den Armen des Herren landete und man immer davor war sich zum Kuss zu vereinen, aber ich war durch das lange Stehen im Wasser doch etwas ungelenk geworden und außerdem hatte ich den Tanzschritt nur ein paar Mal beobachtet ohne genau wie das ging, so dass ich natürlich voll auf dem ausgetretenen Ufer ausrutschte und Lilly mit mir ziehend wieder da landete, wo wir hergekommen waren….und es war wirklich kalt….und nass…..wie ich prustend und fluchend feststellen musste....
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Als er gleiches mit gleichem vergolt und ich seine Hände in meinem Nacken spürte, als seine Finger meine Haare zerzausten und mit ihnen spielten nahm mein Gesicht mit den geschlossenen Augen den Ausdruck einer zufriedenen Katze an und er hörte ein Seufzen, welches gleichzeitig aber auch ein halbes Schnurren war. Hm. Wundervoll. Damit hätte er noch lange weiter machen können, wenn es nicht langsam wirklich so kalt geworden wäre, das selbst die angenehme wärme im inneren es nicht mehr verdrängen konnte.
Seine Stirn berührte meine und ich machte eine klein Bewegung mit meinem Kopf, die er sicher mehr spüren als sehen würde, mit der ich zum Ufer wies. Ich murmelte „Wir sollten…“ Aber die Erklärung war gar nicht nötig, denn noch bevor ich mit sprechen fertig war verlor ich den Boden unter den Füßen, woran Damian schuld war der mich hochhob. Ich erschrak komischer Weise nicht und protestierte auch nicht. In diesem Moment hatte ich vollstes Vertrauen in diesen Slytherin, in meinen Damian. Meine Arme wieder um seinen Hals legend lies ich mich tragen und achtete nur darauf, mich gut festzuhalten und nicht, ungeschickt wie ich war, dafür zu sorgen, das wir noch einmal im Wasser landeten.
Am Ufer vollführte Damian eine Bewegung als würden wir hier, mitten im Wasser des Sees, tanzen. Wer hätte gedacht, dass so etwas in ihm steckte? Ich entdeckte jede Sekunde neues an ihm wie ich fasziniert zum wiederholten Male feststellen musste. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet er und sein übermut der Grund sein würde, das wir noch mal im Wasser landeten? Er musste wohl ausgerutscht sein, denn wir fielen und plötzlich war es wieder nass.
Prustend tauchte ich neben ihm wieder aus dem Wasser auf und schleppte mich irgendwie ans Ufer, den fluchenden Damian bei der Hand nehmend und mit mir ziehend. Dabei konnte ich nicht anders als aus tiefstem Herzen zu lachen, so sehr, das mein Bauch schon richtig weh tat. Prustend brachte ich hervor “Diesmal… nich meine Schuld…“ Bevor mein Lachkrampf mich daran hinderte weiter zu sprechen. Ich musste sogar Damian Loslassen weil ich mir mit Beiden Händen den Bauch halten musste vor lauter Gelächter. In diesem Lachanfall brach all die Anspannung, die mir vorhin in den Knochen gesteckt hatte, aus mir heraus und ich fühlte mich noch einmal leichter. In diesem Augenblick hatte ich sogar das Gefühl, das ich keine Besen brauchen würde zum fliegen.
Ich sah an mir herunter. Nun war nicht nur meine eigne Kleidung durchweicht, sondern auch Damians Umhang, den er mir ja um die schultern gelegt hatte. Naja, meine Schuld war es ausnahmsweise nicht. Wirklich nicht. Und das konnte er nicht abstreiten. Ich warf ihm ein breites Lächeln zu das allerdings wieder erstarb, als ich, wie es mir schon sehr vertraut geworden war, in seinen Augen versank.
Meine Lippen färbten sich langsam bläulich und meine Haare tropften nun noch mehr, was mich jedoch nicht scherte. Faszinierter war ich von dem Anblick, den Damian bot als er klitschnass vor mir stand. Ich konnte mich nicht an den Wasserperlen sattsehen, die über sein Gesicht liefen und hob eine Hand, um ihm eine nasse, schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen.
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Gut, nun wusste ich wie es sich anfühlte mitten im Herbst baden zu gehen und es war eine Erfahrung, die ich eigentlich nicht als besonders toll beschreiben würde, denn es war wirklich extrem kalt, gerade, weil auch noch eine kleine Brise dazu beitrug, dass die Klamotten am Leib auch wirklich schön kühl gehalten wurden. Die wenigen Sonnenstrahlen, schienen mich richtiggehend auszulachen, aber wenigstens war ich nicht alleine gefallen und Lilly, die sowieso schon nass war, konnte das ganze viel gelassener sehen als ich. Jetzt wusste ich auch genau, warum kaltes Wasser so beliebt war, um jemanden zu wecken….es prügelte regelrecht jegliche irrationalen Ambitionen aus einem heraus und zwang die Gedanken auf den Fakt zu sehen, dass man sich jetzt bestimmt eine schöne Erkältung geholt hatte.
Nur am Rande bekam ich mit, wie mich Lilly an der Hand nahm und mich mit sich aus dem Wasser mitnahm, ich war viel zu beschäftigt den kräftigen Schock zu verarbeiten, den mir das Bad beschert hatte, so dass ich zuerst nicht wirklich in der Lage war Lillys humorvollen Blick auf die Situation zu teilen und schon gar nicht ihr Lachen, auch wenn mich das so langsam wieder in die Welt zurückbrachte, ja sie hatte wohl einen regelrechten Lachkrampf und konnte nur schwer sagen, dass es diesmal nicht ihre Schuld gewesen war, die uns in diese Situation gebracht hatte, dass wir beide wie zwei begossene Pudel in das Schloss kommen würden und ich musste ihr sogar Recht geben, an einen würdigen Auftritt war nicht mehr zu denken, aber wie hatten wir uns nicht vorhin gesagt, wir würden zusammen übergeschnappt sein? Das hatte sich so ziemlich erfüllt, wie ich mit klappernden Zähnen feststellte, um dann doch schließlich mit einem breiten Grinsen wenigstens ansatzweise in ihre Fröhlichkeit einzutauchen und mich von ihrem Lachen anstecken zu lassen. Sie hatte ja eigentlich Recht, denn es war schon unglaublich wie….man drauf sein musste, um zweimal unfreiwillig im See zu baden!
So sah die Sache schon ganz anders aus, aber trotzdem war mein Grinsen immer noch ein recht bedröppeltes, als sie mich wieder anblickt, mir eins von ihren Lächeln schenkte, das mich wenigstens von innen erwärmen konnte, auch wenn das nicht so gut gegen die äußere Kälte zu helfen vermochte und mir eine Strähne aus dem klitschnassen Gesicht strich, während ich versuchte das Wasser von meinem Gesicht zu wischen, damit ich wenigstens einigermaßen klare Sicht hatte. Das Wasser tropfte nur so an meiner Uniform herunter und mir schwante, dass wir wohl auf dem Weg zu den Gemeinschaftsräumen einige Überschwemmungen verursachen würden, was höchstwahrscheinlich zu einer Strafarbeit führen würde, die mich aber seltsamerweise doch nicht nerven konnte, solange Lilly dabei war, würde es eine sehr angenehme Strafarbeit werden…
“Ich glaube wir sollten zurück ins Schloss, oder wollen wir gleich alles ablegen und noch ein wenig schwimmen gehen?“, meinte ich lachend mit klappernden Zähnen zu ihr, ergriff ihre Hand und grinste sie mehr oder wenig schelmisch an, sah man doch genug schon durch die Kleidung hindurch. Allerdings war es mir auch nicht wirklich geheuer in diesem Aufzug durch das Schloss zu marschieren…die Gerüchteküche würde ja nur so überschnappen, aber das würde sie sowieso, ich konnte mich wohl von den Zeiten verabschieden in denen ich nicht Gesprächsstoff an den Frühstückstischen war, ich konnte nur hoffen, dass es nicht zu starke Ausmaße annehmen würde, denn wenn ich eins nicht ausstehen konnte, dann war es, Eingriffe in meine Privatsphäre zu erleben und genau das tat die Gerüchteküche ständig, nur bisher hatte ich immer Glück oder Verstand genug gehabt nicht allzu betroffen davon zu sein.
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