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Dieses Thema hat 24 Antworten
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 Der Krankenflügel
Seiten 1 | 2
Ian Hamilton Offline

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Beiträge: 103

11.04.2007 11:04
Liebeskrank Antworten
Komme von: Der Morgen danach

Ich hatte das Gefühl, als wenn es Stunden gedauert hatte, bis mir am Schloss angekommen war. Irgendetwas drängte mich, dass ich so schnell wie möglich sein musste. Ich wollte nicht, dass ihr irgendetwas ernsteres passierte... Schließlich waren wir dann doch noch am Schloss angekommen und ich stieß mit meinem Rücken eine der großen Flügeltüren auf. Schnell huschte ich hinein und machte mich auch sogleich auf den Weg in den Krankenflügel. Der Weg schien mir wirklich unendlich lang… es ging hier durch einen Gang, den nächsten Korridor links… und immer so weiter. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass meine Beine ebenfalls unter dem Gewicht nachgeben wollten, aber ich ließ sie nicht. Mein Helfersyndrom hatte nun die Oberhand gewonnen und so gut wie alle Sinne und Gefühle abgeschaltet. Das einzige, was noch in meinem Kopf rumschwirrte, war diese Stimme, die mir immer wieder sagte, dass ich an allem Schuld war… Wenn Cassie etwas nun etwas passiert war, dann war ich ganz alleine Schuld… Das war wirklich ein Schrecklicher Gedanke!

Plötzlich stand ich dann schon vor der Tür zum Krankenzimmer. Mein Herz raste wie wild und atmete schnell aus und ein, da ich auch einen Teil der Strecke mehr gelaufen, als gegangen war. Ich stieß also ebenfalls die Tür auf und brachte Cass dann hinein. Aus Instinkt peilte ich das nächst beste Bett an und legte Cass dann vorsichtig darauf ab. Einen Moment lang sah ich sie dann noch still an, ehe ich loslief und unserer Heilerin bescheid sagte.
Diese versicherte mir, dass Cass wirklich nur in Ohnmacht gefallen war und wohlbehalten wieder aufwachen würde, doch glauben wollte ich das alles erst, wenn ich es auch wirklich sah. Nervös stand ich die ganze Zeit neben dem Bett und sah Cass dabei an. Ich machte mir selbst solche Vorwürfe… es war zum verzweifeln.

Die Zeit verging und ich hatte das Gefühl, dass es sich um Stunden gehandelt haben musste. Cass lag still in ihrem Bett und atmete ruhig. Ich hingegen machte kurze, schnelle Atemzüge, rannte von der einen Seite des Bettes zur anderen und spürte, wie mein Herz auf Hochtouren war. Nie wieder würde ich so etwas tun oder sagen… das nahm ich mir schon einmal ganz fest vor.
Jedes mal, wenn Cassie sich regte oder ich irgendein Geräusch hörte, ging ich näher an das Bett heran und sah sie an. Doch bei keinem Mal war sie aufgewacht. Schließlich hatte ich mich für einen Moment lang auf einen Stuhl neben ihrem Bett gesetzt und hielt auch für eine kurze Zeit ihre Hand. „Cassie bitte…“ Flüsterte ich leise. „Ich will nicht Schuld sein, dass wir etwas passiert… wach doch wieder auf…“ Ich stand noch nie in so einer Situation. Natürlich hatte ich schon an einem Krankenbett gesessen, schon oft lag jemand hier aus unserer Quidditchmannschaft, doch niemals ging mir dies so nah… Ganz bestimmt lag es auch daran, dass ich nie Schuld daran war, wenn jemand hier vor mir lag.

Teilweise spielte ich auch mit dem Gedanken, dass ich einfach gehen sollte… Immer hin wusste ich auch nicht, ob sie mich überhaupt sehen wollte, wenn sie nun aufwachte. Aber ich konnte nicht anders… Ich musste einfach wissen, wie es ihr ging und ich nahm mir vor zu gehen, wenn sie aufgewacht war.
Cassandra McKaylor Offline

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Beiträge: 102

11.04.2007 15:34
Liebeskrank Antworten
Komme von: Der Morgen danach

Von dem, was geschah, nachdem ich in Ians Armen fast schon zusammen gebrochen war, bekam ich nichts mit. Ich wusste nicht, dass er mich den Weg ins Schloss hoch getragen hatte, nicht, dass er sich wirklich Sorgen gemacht hatte und auch nicht, dass er sich wirklich beeilt hatte. Gedanken zu dem ganzen Vorfall hier konnte ich mir auch nicht machen, ich war schließlich ohnmächtig…

Ich wusste nicht, wie lange ich nicht bei Bewusstsein gewesen war und auch nicht, warum ich in diesen Zustand verfallen war – zumindest nicht, als ich die Augen einen Spalt weit aufschlug. Ich hatte eine Stimme gehört, eine mir sehr vertraute Stimme, aber ich hatte nicht einordnen können, was sie zu mir gesagt hatte. Doch war ich sehr verwundert, warum ich nun überhaupt aufwachte und warum ich hier lag. Wo war ich eigentlich…? Ich sah nach oben und sah eine Decke. Decke… irgendwo drinnen. Aber war ich nicht eigentlich draußen gewesen, mit Ian? Ian…. Erst jetzt wusste ich wieder, was mit mir passiert war. Oh mein Gott… Krankenflügel. Was tat ich Ian damit an? Verdammt… Ich fühlte mich körperlich etwas schwach, aber mein Geist lief auch Hochtouren. Er hat gesagt, er glaubt, dass er in mich verliebt ist und daraufhin bin ich zusammengeklappt. Nein, nein und nochmals nein! Wie konnte so was passieren? Ich war ein wenig ratlos und so setzte ich mich schließlich in dem - wie ich nun fühlte – Bett auf und sah Ian da auf einem Stuhl sitzen. Kurz betrachtete ich ihn noch ein wenig benommen und kriegte nicht mal den Mund auf, um irgendwas zu sagen. Mein erster Impuls war es gewesen, mich einfach wieder in die Laken zurücksinken zulassen, weil ich ein unglaublich schlechtes Gewissen hatte, nachdem was eben – oder auch vorhin – passiert war. Aber ich musste mich Ian stellen, so wie er sich mir auch gestellt hatte.

Einen Moment überlegte ich, wie es am besten war, dass ich anfing. Vielleicht eine Entschuldigung, das wäre wohl irgendwie angebracht. Bestimmt hatte ich seine Gefühle verletzt und das war das letzte, was ich ihm antun wollte. Ernst sah ich ihn also an und räusperte mich kurz, da ich das Gefühl hatte, dass ein Kloß in meinem Hals saß, der verhindern würde, dass ich irgendwas sagen könnte. Aber ich musste was sagen.
“Ian…“ meine Stimme klang ziemlich leise, wie ich feststellen musste. Auch hatte ich das sicherere Gefühl, dass ich nicht das sagen konnte, was ich sagen wollte. Ich beugte mich noch ein wenig vor und griff nach seiner einen Hand, die ich dann festhielt und auch vorerst nicht loslassen würde. Ich wollte nicht, dass er wegging, bevor ich nicht alles losgeworden war, was ich loswerden musste. Also sprach ich weiter… “Es… es tut mir wirklich Leid, dass das so gelaufen ist. Ich meine… also.. dass ich umgekippt bin. Das.. das war mir alles zu viel, ich brauche Zeit, um darüber nachzudenken.“ In meiner Stimme konnte man nun einen leicht verzweifelten Unterton hören. Ich war ein wenig ratlos, wie ich es nun wieder gut machen konnte, denn irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es da nichts wieder gut zumachen war. Ich hätte es ihm nicht verübelt, wenn er nicht hier gewesen wäre, wenn ich aufgewacht wäre…

Ich versuchte, ihn ein wenig anzulächeln, aber es gelang mir nicht. Sicherlich war es auch nicht angebracht, nun zu lächeln, dass würde die Situation auch nicht besser machen. Es war aber wirklich so verdammt kompliziert und mir schien, dass das Ganze von Anfang an nicht unter einem guten Stern stand. Schon gestern war so einiges schief gelaufen und heute sah es ähnlich aus. Es musste wohl an mir liegen, anders konnte ich es mir gar nicht erklären. Ich reagierte einfach über, wusste nicht, wie ich mit meinen Gefühlen umgehen sollte, wie ich ihm zeigen sollte, das mir was an ihm lag – denn das tat es wirklicht. Ich hatte viel an ihn gedacht, schon gestern, heute Morgen beim aufstehen. Es hatte mich glücklich gemacht, aber auch ein wenig nachdenklich. Wie gesagt, ich brauchte Zeit, ehe ich mich auf so was einlassen konnte. Das war schon immer so gewesen, dass ich erst rational alles überdenken musste, ehe etwas geschehen konnte. Nur sagte mir mein Bauchgefühl, dass ich hier mit Nachdenken nicht sehr weit kommen würde. Es musste also auch irgendwie anders gehen. Vielleicht sollte ich es einfach versuchen, denn Gefühle für Ian waren allemal da, das konnte ich nicht leugnen, auch wenn ich es vielleicht nach außen hin ein wenig tat. Oh man, das war alles so… blöd grade, ich hätte mich liebend gern in den Hintern gebissen, wenn ich denn so gelenkig gewesen wäre.

“Ich könnte es verstehen, dass du gehen willst, Ian. Einen Vorwurf würde ich dir daraus nicht machen, denn immer bin ich es, die alles kaputt macht, ehe es überhaupt richtig angefangen hat. Es tut mir Leid. Ich.. ich will nicht, dass es dir wegen mir schlecht geht, dazu mag ich dich viel zu gerne. Ich.. ich… ach verdammt..“ frustriert hörte ich auf zu reden und ließ mich nun wieder zurücksinken, da ich nicht wusste, wie ich das, was ich fühlte, nun in Worte fassen konnte. Auch ließ ich Ians Hand los, um ihm zu zeigen, dass es ihm nun freistand, zu gehen. “Aber wenn du gehst… kommst du später wieder? Ich möchte dich nicht dazu zwingen oder so… nur… du bist mir so wichtig, jetzt schon und ich bin nicht sicher, ob ich das alleine schaffen kann.“ sagte ich so in den leeren Raum hinein, schaute Ian dabei aber nicht direkt an. Oh mein Gott.. was laberte ich da eigentlich? Das interessierte ihn bestimmt nicht, ich hatte es mir wohl mit ihm verscherzt. Und wenn dem so war… dann würde ich wohl erstmal den Drang dazu haben, mich im See zu ertränken oder sonst was zu tun. Ich hatte ihm schon am Anfang gesagt, dass ich wertlos war. Es stimmte, ich brachte anderen Menschen nichts als Schmerz, wie sich grade mal wieder herausgestellt hatte…
Ian Hamilton Offline

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Beiträge: 103

11.04.2007 21:23
Liebeskrank Antworten
Es dauerte nicht mehr allzu lange, bis Cassie endlich wieder ihre Augen öffnete. Mir kam die Zeit zwar vor wie ein Jahrhundert, aber zu sehen, dass es ihr einigermaßen gut ging und dass sie endlich wieder die Augen öffnete ließ mich all die Warterei vergessen. Erleichtert lächelte ich und beinahe waren mir sogar ein paar Freudentränen gekommen, doch konnte ich diese gerade noch zurück halten. Cassandra hatte sich in der Zeit in ihrem Bett aufgesetzt und sah mich an. Erwartungsvoll erwiderte ich ihren Blick und war doch etwas verdutzt, als sie sich schließlich wieder zurück fallen ließ ohne etwas gesagt zu haben. Die Sorge in mir kam nun doch langsam wieder in mir hoch und am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte unserer Heilerin bescheid gesagt, doch dann hörte ich von ihr ein “Ian…“ und erst dann bemerkte ich, dass sie mich wieder angesehen hatte und tatsächlich anfing mit mir zu sprechen. In solchen Situationen stand ich einfach neben mir und wusste selber nicht genau, was ich eigentlich tat.

Schließlich hatte sich Cassandra zu mir vorgebeugt und sogar meine Hand genommen, die sie ungewöhnlich fest hielt. Ich wusste zwar nicht genau wieso, aber ich vermutete, dass sie nicht wollte, dass ich in der nächsten Zeit gehen würde… Ein komisches Gefühl stieg in mir hoch und ich rechnete schon mit dem Schlimmsten. “Es… es tut mir wirklich Leid, dass das so gelaufen ist. Ich meine… also.. dass ich umgekippt bin. Das.. das war mir alles zu viel, ich brauche Zeit, um darüber nachzudenken.“ Es war zwar zum Glück nicht ganz das, was ich erwartet hatte, aber leider auch nichts von dem, was ich mir selbst erhoffte… Ich versuchte sie aufmunternd anzulächeln. „Es ist schon okay. Du brauchst dich für nichts entschuldigen… immer hin vermute ich mal, dass du nicht mit Absicht in Ohnmacht gefallen bist. Ich legte meine andere Hand auf ihre. „Und du kannst natürlich soviel Zeit haben, wie du brauchst… das wird schon.“ Noch einmal versuchte ich etwas zu lächeln und zog schließlich meine freie Hand wieder zurück. Genau das waren die Worte, die Jungs ungern sagten, aber Mädchen dafür umso lieber hörten.

Was Cassandra dann sagte, ließ mich doch etwas stutzen. “Ich könnte es verstehen, dass du gehen willst, Ian. Einen Vorwurf würde ich dir daraus nicht machen, denn immer bin ich es, die alles kaputt macht, ehe es überhaupt richtig angefangen hat. Es tut mir Leid. Ich.. ich will nicht, dass es dir wegen mir schlecht geht, dazu mag ich dich viel zu gerne. Ich.. ich… ach verdammt..“ Schließlich brach sie ab, ließ sich wieder zurück in ihr Bett fallen und ließ auch meine Hand wieder los. Eine meiner Augenbrauen schoss fragend in die Höhe und ich hatte keine Ahnung, was ich darauf antworten sollte. Allerdings wusste ich eins genau: ich würde mich nicht von diesem Stuhl oder besser gesagt aus diesem Krankenzimmer herausbewegen, ehe ich nicht mit Cass zusammen gehen konnte…
“Aber wenn du gehst… kommst du später wieder? Ich möchte dich nicht dazu zwingen oder so… nur… du bist mir so wichtig, jetzt schon und ich bin nicht sicher, ob ich das alleine schaffen kann.“ So viele Dinge schwirrten mir nun in meinem Kopf herum, die ich sagen wollte doch ich konnte mich nicht entscheiden was zuerst und was zuletzt heraus sollte. Ich Starrte Cass von der Seite her an und beobachtete sie, wie sie an die Decke stierte. Sollte ich ihr sagen, dass sie mir viel zu wichtig war, als dass ich sie jetzt alleine lassen würde?

Ich konnte mich nicht entscheiden, was ich nun sagen sollte… also erhob ich mich einfach und entschied mich dafür, dass Taten doch am besten alles ausdrücken würden. Auf den ersten Blick mochte es vielleicht so ausgesehen haben, als das ich gehen wollte, doch dann griff ich schließlich nach Cassies Hand und ließ mich auf ihrer Bettkante nieder. Ich zog etwas an ihrem Arm, sodass sie sich aufsetzten musste. Schließlich ließ ich ihre Hand wieder los, legte meine nun frei gewordene Hand wieder auf ihre Wange und die andere platzierte ich auf ihrem Rücken. Zuletzt kam ich ihr wieder etwas näher und legte meine Lippen auf die ihren. Dabei schlossen sich meine Augen automatisch und ich genoss den Moment einfach. Aus Reflex öffnete sich mein Mund etwas, doch schloss ich ihn auch gleich wieder.

Ich wusste nicht, wie lange es dauerte, aber nach einem Moment schon, ließ ich wieder ab von ihr und öffnete meine Augen wieder. „Mir würde nie einfallen dich jetzt alleine zu lassen…“ Sagte ich leise und streichelte ihre Wange. „Und damit du es weißt… mir geht es nicht schlecht. Wenn ich in deiner Nähe bin, dann ging es mir noch nie schlecht und auch jetzt fühle ich mich besser als jemals zuvor.“ Wieder lag ein Lächeln auf meinen Lippen und ich konnte nicht anders, als meine Arme um Cassie zu legen und sie fest an mich zu drücken.
Cassandra McKaylor Offline

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Beiträge: 102

11.04.2007 21:52
Liebeskrank Antworten
Gut.. er wies mich nicht zurück, als ich seine Hand genommen hatte, sondern legte seine andere Hand noch auf meine. Ich lächelte nun doch ein wenig, da ich grade einfach nur ziemlich glücklich war, dass er noch mit mir sprach nachdem was passiert war. Ich nickte ein wenig. “Absichtlich war das auf keinen Fall… ich war einfach nur ein wenig mit der Situation überfordert.“ Auch wenn er sagte, dass ich mich nicht zu entschuldigen brauchte, so wollte ich es doch tun. Ich hatte einfach die Angewohnheit, mich zu entschuldigen, wenn irgendwas schief lief und ich mit der Sache zu tun hatte. Ich seufzte nur ein wenig. “So bin ich nun mal.. ich muss mich einfach entschuldigen. Es ist mir wichtig, dass du mir das verzeihst. Aber ich will versuchen, mich zu bessern..“ meinte ich leise und sah ihn kurz an. Und was mir noch mehr bedeutete war, dass er sagte, dass ich Zeit haben könnte. Ich sah ihn ein wenig fragend an. Eigentlich gaben andere nicht gern Zeit, deshalb war ich auch verwundert, dass Ian das sagte. Dennoch nahm ich es zur Kenntnis. “Vielen Dank Ian.“ Zeit bräuchte ich wohl wirklich. Es war gar nicht so einfach, alles was hier geschah zu verarbeiten, aber es würde schon irgendwie klappen.

Doch danach ließ ich ihn auch wieder los, weil ich wieder mal das, was ich dachte, nicht in die passenden Worte fassen konnte. Es war doch auch wirklich zum verzweifeln… vielleicht war ich wortgewandt, was die Schule anging, aber persönliche Dinge konnte ich eher weniger so ausdrücken, als das es nicht falsch rüber kam. So gab ich dann schon mal auf und sagte lieber nichts weiter, um nicht alles noch schlimmer zu machen. Und als ich dann noch aus den Augenwinkeln sehen konnte, wie Ian aufstand, dachte ich schon, dass nun alles vorbei wäre, dass ich es endgültig verdorben hatte und es nichts mehr zu richten gab. Ich schaute nun kurz zu Ian und als ich sah, dass er nur noch ein bisschen mehr auf mich zuging keimte wieder neue Hoffnung in mir auf. Eigentlich hatte ich erwartet, dass er nun noch was zu dem sagen würde, was ich ihm grade verdeutlicht hatte, aber es kam nichts. Stattdessen nahm er meinen Arm, richtete mich ein wenig auf und dann küsste er mich. Scheinbar eine Antwort auf alles, die ich mir jedoch nur zu gerne gefallen ließ. Ich erwiderte den Kuss, öffnete ein wenig die Lippen und entspannte mich endlich wieder ein wenig. Meine Augen schlossen sich und ich genoss einfach nur das Gefühl, welches dieser Kuss in mir auslöste. Doch löste er sich schließlich wieder von mir, ließ seine eine Hand allerdings auf meiner Wange liegen und strich sanft darüber. Ich schaute ihn an, ein wenig fragend, aber auch gespannt, was nun folgen würde.

Er würde mich nicht alleine lassen… es ging ihm nicht schlecht… wenn er bei mir war, dann ging es ihm gut… Diese Worte sickerten irgendwie nur langsam in meinen Kopf, doch als ich realisiert hatte, was er damit meinte, atmete ich unwillkürlich aus. Erleichterung machte sich in mir breit und ich lächelte ihn nun endlich richtig an. “Ich bin so froh, dass du das sagst. Ich hatte schon Angst, dass du mit mir nichts mehr zu tun haben willst, weil ich nicht immer einfach zu verstehen bin.“ Ich seufzte nun leise und schaute ihn direkt an. So viel Verständnis hatte selten jemand, doch ich war froh, dass es bei Ian grade der Fall war. Ansonsten… ich wäre wohl totunglücklich gewesen, ihn nicht mehr in meinem Leben zu wissen. Zwar in meiner Nähe aber nicht mehr bei mir. Nur zu gut, dass sich das alles irgendwie klären ließ.

Schließlich legte er seine Arme um mich und drückte mich fest an sich. Im ersten Moment war ich noch ein wenig verwundert über diese spontane Handlung, aber dann freute ich mich nur noch. Ich nahm ihn also auch in den Arm und grinste ein wenig. “Ich fühle mich grade auch ziemlich gut.“ erwiderte ich dann noch leise, ganz nah an seinem Ohr. Meine rechte Hand strich langsam seinen Rücken auf und ab und ich wünschte, dass dieser Moment nicht enden würde. Dieses Gefühl von Nähe und Geborgenheit war einfach toll, ich fühlte mich das erste Mal seit langem Mal wieder richtig gut – selbst wenn ich noch so viel zu überdenken hatte. Aber vielleicht sollte ich langsam wirklich mal aufhören zu denken, sondern eher mal was riskieren. Mal spontan entscheiden und nicht alles überdenken. Doch dieser Kopfmensch in mir ließ das noch nicht ganz zu. Ich hoffte, dass sich das noch ändern würde, denn auf Dauer war das eher strapaziös als gut – zumindest auf emotionale Dinge gesehen. Ich löste mich ein wenig von ihm, lächelte ihn an und gab ihm dann einen Kuss auf die Wange. Wieder suchte ich seinen Blick. “Danke Ian. Ich glaube, du tust mir wirklich gut.“ sagte ich und meine Stimme war immer noch sehr leise, weil ich einfach nicht sicher war, ob ich das so laut sagen könnte. Es war alles so neu für mich doch irgendwann würde ich mich da schon durchfinden.
Ian Hamilton Offline

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Beiträge: 103

11.04.2007 22:46
Liebeskrank Antworten
“Absichtlich war das auf keinen Fall… ich war einfach nur ein wenig mit der Situation überfordert.“ Ich nickte verständnisvoll und musste etwas lächeln. „Es ist schon okay. Ich kann das wirklich verstehen.“ Stammelte ich etwas vor mich hin, da ich eigentlich nicht der Mensch für solche Situationen war. Ich versuchte die Gefühle in meine Worte zu fassen, die sich Momentan in mir abspielten, doch leider war das nicht ganz so einfach wie ich mir das immer vorgestellt hatte.
“So bin ich nun mal.. ich muss mich einfach entschuldigen. Es ist mir wichtig, dass du mir das verzeihst. Aber ich will versuchen, mich zu bessern..“ Es war wirklich zu süß von ihr. Anders konnte man das gar nicht beschreiben… „Es ist wirklich okay und wenn es dir so wichtig ist, dann verzeihe ich dir. Auch wenn ich eigentlich der Meinung bin, dass du dafür gar nichts für kannst.“ Wer konnte schon etwas dafür, wenn man nun einmal zusammen klappte, dann passierte das und da konnte man selbst auch nichts mehr dran ändern. Auch Cass und ich, wir waren auch nur Menschen und so etwas passierte nun einmal. “Vielen Dank Ian.“ Ich wollte zumindest versuchen ihr so viel Zeit wie möglich zu geben auch wenn es sicherlich nicht leicht für mich werden würde… da war ich mir schon mal sicher.

Meine Handlung sagte einfach mehr aus, als tausend Worte es sagen konnten. Ein Kuss war viel aussagekräftiger, als alles was ich ihr hätte sagen können. Allerdings ließ ich genauso schnell wieder ab von ihr, wie ich es angefangen hatte, da ich sie auch wiederum nicht überfordern wollte. “Ich bin so froh, dass du das sagst. Ich hatte schon Angst, dass du mit mir nichts mehr zu tun haben willst, weil ich nicht immer einfach zu verstehen bin.“ Sie setzte einen Seufzer hinterher und ich zuckte leicht mit meinen Schultern. „Es ist nun einmal nicht jeder ein offenes Buch oder eben leicht zu verstehen… das gibt es. Aber ich mag Herausforderungen.“ Gerade als ich es ausgesprochen hatte, bereute ich es auch schon wieder. Ich hoffte stark, dass sie das nicht falsch verstehen würde… Obwohl, konnte man das eigentlich falsch verstehen? Und die andere Frage war: wie meinte ich das überhaupt? Ich wusste es selber nicht einmal…

Natürlich freute es mich, dass es Cassie wieder einigermaßen gut ging und sie auch, meiner Meinung nach, wieder bessere Laune bekam. Wir hatten nun geklärt, dass sie von mir Zeit bekam… Zeit so viel wie sie brauchte. Aber war damit schon alles erledigt? Ich für meinen Teil fühlte mich immer noch nicht gut, was allerdings mit mir los war, wusste ich nicht. Cassie und ich, wir mochten uns… vielleicht sogar mehr, als wir uns eingestehen wollten. Wir hatten uns geküsst und lagen uns in diesem Moment in den Armen und doch war da so ein komisches Gefühl in mir, dass mir zu denken gab. Vielleicht war das einfach eine Reaktion darauf, dass ich an diesem Tag noch nicht das bekommen sollte, was ich haben wollte. Allerdings wollte ich Cassie auch wieder nicht überfordern… ich wollte sie gerne fragen, wie es nun zwischen uns aussah, doch hatte ich ihr gerade erst gesagt, dass ihr Zeit geben wollte. Naja, die Gewissheit zu haben, dass sie im Moment glücklich oder auf jeden Fall zufrieden war, musste mir einfach reichen. Man konnte ja auch nicht erwarten, dass wir beide auf einmal das bekamen was wir haben wollten und so war ich nun einmal der jenige, der zurück stecken musste.

“Ich fühle mich grade auch ziemlich gut.“ Ihre Worte gaben mir noch eine kleine Bestätigung, dass es ihr wieder recht gut ging und ich lächelte daraufhin etwas, was sie allerdings nicht sehen konnte. Vielleicht war das auch besser so, denn ein wenig Traurigkeit lag in meinem lächeln…
Schließlich löste sie sich wieder langsam von mir, lächelte mich an und gab mir schließlich sogar einen Kuss auf meine Wange, womit ich nun ganz und gar nicht gerechnet hatte und was mein Gesicht auch leicht rötlich färbte. “Danke Ian. Ich glaube, du tust mir wirklich gut.“ Auch wenn ich mir irgendwie dumm vorkam, musste ich leicht verlegen lächeln. „Das freut mich wirklich zu hören…“ Sagte ich schließlich leise und ließ dann ganz von ihr ab. Ich rückte ein Stückchen ab von ihr und stand dann schließlich ganz vom Bett auf. „Ruh dich jetzt noch ein bisschen aus…“ Sagte ich wieder leise und setzte mich dann wieder auf den Stuhl neben ihrem Bett. Meinen Kopf hielt ich dabei gesenkt und seufzte einmal leise.
Cassandra McKaylor Offline

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12.04.2007 02:43
Liebeskrank Antworten
Wirklich überzeugt hörte sich das nicht an, was Ian da sagte. Aber was sollte ich da großartig machen? Nochmals nachbohren wollte ich nicht, das war auch gar nicht notwendig, denn früher oder später würde ich schon erfahren, ob er das, was er gesagt hatte auch so meinte.
meinte ich und blieb auch auf meinem Standpunkt. Es war mir wichtig, auch wenn es für ihn nicht so wesentlich war. Ich brauchte es einfach, dass er mir sagte, dass er mir verzieh.

Ohja, ein offenes Buch war ich beileibe nicht und ich legte auch keinen besonderen Wert darauf, eines zu sein. Ich mochte es absolut nicht, wenn andere Menschen meine Gedanken aus meinem Gesicht ablesen konnte, weshalb ich mich lieber ein wenig geschlossener gab und andere nicht über mich Bescheid wusste. Nur Ian hatte ich an einem Tag schon mehr über mich erzählt, als manch anderem auf einen längeren Zeitraum gesehen. Er hatte eben so etwas an sich, was vertrauenserweckend wirkte, andernfalls hätte ich ihm wohl nur oberflächlichen Krams erzählt, so was, das viele über mich wussten. Zumindest war mir nun klarer, weshalb er das Amt des Vertrauensschülers bekleidete, er schien mir einfach eine passende Person dafür zu sein.
Und das mit den Herausforderungen… ich hatte keine Ahnung, wie genau ich das nun auffassen sollte. Es war gut, wenn er sie mochte, ich brauchte auch manchmal was, um über mich hinaus zu wachsen. Aber irgendwie kam es auch so rüber, als würde er mich als Herausforderung ansehen. Dabei wollte ich doch nicht ein Ziel sein, dass man sich hart erkämpfen wollte. Sicher, einfach zu haben war ich wohl nicht, es dauerte, bis man mein Vertrauen gewinnen konnte, aber dennoch… Ich wollte lieber nichts dazu sagen, damit er nichts in den falschen Hals kriegen würde.

Ich genoss es einfach nur, Ian im Arm zu halten und ließ ihn auch vorerst nicht los. Als ich ihm den Kuss auf die Wange gab errötete er ein wenig und ich musste unwillkürlich kichern. Das wurde ja immer schlimmer mit meinem Verhalten, das musste schnell wieder aufhören. Es war total Mädchenhaft, zu kichern, weshalb ich es sonst nicht getan hatte. Ich war zwar ein Mädchen, aber ich benahm mich nicht grade wie ein typisches – zumindest nicht klischeehaft. Doch da war ich ganz froh drüber, ich mochte mich so, wie ich war ganz gern leiden. Ian schien mir ein wenig verlegen sein. Er sagte noch zu mir, dass es ihn freute, dass zu hören und dann wandte er sich von mir ab, setzte sich wieder auf den Stuhl, den er sich ans Bett gestellt hatte. Er seufzte sogar, was mir ein wenig zum Nachdenken gab. Was war denn nun schon wieder falsch…? Ich verstand das grade gar nicht und ausruhen wollte ich mich nicht. Ich hatte genug gelegen, auch wenn ich von der meisten Zeit wohl gar nichts mitbekommen hatte. Aber dennoch… ich wollte aufstehen und den Krankenflügel verlassen, weil ich mich hier irgendwie nicht wohl fühlte. Ich war nicht ernsthaft krank, lediglich mein Kreislauf hatte ein wenig schlapp gemacht. Aber daraus gleich so ein Drama zu machen…? Nein, das war doch nicht möglich. Ich war doch ein recht kräftiges Mädchen, wenngleich ich auch eine ziemlich sensible Seite hatte. “Ich brauche und ich will keine Ruhe. Ausruhen ist doch langweilig, wenn man nicht krank ist.“ sagte ich zu Ian und fing auch schon an, mich aus dem Bett zu wuseln. Doch scheinbar hatte ich mich ein wenig zu schnell über die Bettkante schwingen wollen, denn grade, als meine Füße den Boden berührten, ergriff mich wieder so ein Schwindelgefühl. Ich hielt mich noch an der Bettkante ab, sodass ich gar nicht die Möglichkeit hatte, auf dem Boden zu landen. Kurz schloss ich die Augen. “Verdammter Kreislauf!“ fluchte ich und war genauso schnell wieder auf dem Bett, wie ich es hatte verlassen wollen. Ich lag also wieder da und seufzte. Warum wollte mein Körper nicht das machen, was mein Kopf wollte? Es war doch wirklich zum verrückt werden hier. Ich hasste es, ohne einen Grund herumzuliegen. “Ich fürchte, du hast Recht, ich sollte mich doch besser noch ausruhen.“ gab ich schließlich kleinlaut nach und starrte dann die Decke an.
Ian Hamilton Offline

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18.04.2007 20:58
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Auch wenn es vielleicht wirklich nicht so klang, meinte ich es trotzdem ernst. Zumindest war ich willig es zu versuchen… für einen Jungen war das in meinen Augen nun einmal nicht so leicht, wie für ein Mädchen. Es konnte immer hin noch Wochen dauern, bis sie sich zu irgendetwas entschieden hatte und ich war nicht sicher, ob ich wirklich noch so lange warten konnte. Sie war mir wichtig, sehr sogar und vielleicht auch schon ein bisschen mehr, als ich mir selbst eingestehen wollte, aber konnte ich deshalb noch länger warten? Zumindest wollte ich es versuchen.
Ich beobachtete Cass wie sie auf ihrem Bett lag und ich hatte das Gefühl, dass ihr Gehirn, genauso wie meines auch, richtig am arbeiten war. Natürlich war es sonst nicht so, dass unsere Köpfe sich abschalteten, aber ich hatte den Eindruck, dass sie sich genauso in ihre Gedanken vertiefte wie ich. Wir hatten gerade darüber gesprochen, dass Cass wahrlich kein offenes Buch war und eigentlich war das auch ganz gut so. So manches Mal war es natürlich ganz praktisch, aber wenn man jemanden kennen lernt und der dir seine ganze Lebensgeschichte erzählt bevor man sich überhaupt richtig kennen gelernt hatte, das fand ich einfach nur nervig. Somit konnte ich eigentlich ganz zufrieden sein, wie Cassie drauf war.

Ich vermutete an ihrem Gesichtsausdruck, dass sie die Sache mit „der Herausforderung“ sicherlich in den falschen Hals gekriegt hatte. Sie sagte zwar nichts, aber ich war mir ziemlich sicher, dass sie dachte, dass ich sie nur als eine solche ansehen würde und dass sie nun mein nächstes Ziel war, sozusagen meine nächste Trophäe. Aber dem war nicht so ganz und gar nicht… Ich überlegte zuerst, ob ich es ihr noch einmal erklären sollte, aber schließlich lächelte ich nur etwas und ließ das Thema in Ruhe. Wenn sie dazu nichts sagen wollte, dann hatte sie es ja vielleicht auch richtig verstanden oder eventuell vermutete sie das Richtige.

Eigentlich war ich wirklich keiner der Typen, denen solche Situation peinlich oder unangenehm waren, doch trotzdem konnte ich es nicht verhindern, dass ich bei Cassie rot wurde. Dieses Mal waren unsere Rollen irgendwie vertauscht, so hatte ich zumindest das Gefühl. Sonst war sie immer diejenige, die bei so etwas rot wurde, aber ich doch nicht. Als sie mich dann schließlich sah, fing sie an zu kichern und ich konnte nicht anders, als sie etwas verwirrt und komisch anzugucken. So ein Verhalten kannte ich gar nicht von ihr, aber irgendwie fand ich es trotzdem süß. Alles an ihr war süß… SIE war süß… Vielleicht waren auch gerade diese Gedanken ein Grund mehr, weshalb ich mich wieder auf meinen Stuhl gesetzt hatte und Cassie das Bett überließ. Wenn ich schon an so etwas dachte, dann konnte man nie genau wissen, was ich alles tun würde… Und um eventuelle Streitereien aus dem Weg zu gehen, die passieren könnten, wenn ich wieder etwas unüberlegtes tat, hielt ich es wirklich für das Beste wenigstens für einen Moment Abstand zu halten. Schließlich hatte ich, als ich mich wieder auf meinen Platz gesetzt hatte und ihr das Bett überlassen hatte, auch noch einmal geseufzt, der mir selbst zu denken gab. Was war eigentlich mit mir los? Ich seufzte eigentlich ohne Grund, wurde einfach so rot nur weil mich ein Mädchen umarmte und mich auf die Wange küsste… Irgendwie war ich merkwürdig drauf. Vielleicht lag es ja daran, dass ich in der Nacht zuvor einfach zu wenig Schlaf bekommen hatte und deswegen hatte sich mein Gehirn ausgeschaltet… Oder es waren ein paar Blutzufuhren abgeklemmt, man wusste es nicht.

“Ich brauche und ich will keine Ruhe. Ausruhen ist doch langweilig, wenn man nicht krank ist.“ Sofort war ich aufgesprungen als ich bemerkte, dass sie es wirklich ernst meinte. Sie fing an sich aus ihrem Bett zu pellen und ich machte mich schon einmal bereit sie aufzufangen, falls sie fallen sollte. In dieser Hinsicht waren wir uns wirklich sehr ähnlich… ich konnte es auch niemals abwarten, wenn ich mal im Krankenflügel lag und mich eigentlich recht gesund fühlte.
Sie hatte sich gerade auf ihre Bettkante gesetzt und ich war etwas erstaunt darüber, dass ihr das so gut geling, da schloss sie auch schon wieder ihre Augen und ich hatte den Eindruck, als wenn sie sich etwas im Kreis gedreht hatte. “Verdammter Kreislauf!“ Meinte sie schließlich und ich zuckte etwas zusammen. Sie war ziemlich schnell wieder in ihrem Bett verschwunden und seufzte vor sich hin. Als ich der Meinung war, dass sie wieder sicher in ihrem Bett lag, ließ ich mich ebenfalls zurück fallen und landete wie geplant auf meinem Stuhl.
“Ich fürchte, du hast Recht, ich sollte mich doch besser noch ausruhen.“ Sie sprach recht leise und starrte dabei auch die ganze Zeit die Decke an. Aber man wollte auf einen erfahrenen Jungen wie mich ja nicht hören. Tzetzetze… Naja, ich konnte ihr da nicht einmal böse sein geschweige denn irgendetwas in der Art sagen wie „das habe ich dir doch gesagt“ oder so. Stattdessen rückte ich mit dem Stuhl etwas näher an ihr Bett heran und griff nach einer ihrer Hände, die ich dann in meine nahm und behutsam streichelte. „Das wird schon.“ Ich versuchte aufmunternd zu lächeln. „Wenn du willst, dann kann ich auch die ganze Zeit bei dir bleiben, bis es dir wieder so gut geht, dass du raus darfst… Immerhin waren wir auch gar nicht lange genug an der frischen Luft, um sie richtig zu genießen. Und wenn du willst, dann machen wir das als erstes…“ Immer noch hatte ich ihre Hand in meiner und hatte keine Sekunde aufgehört sie zu streicheln. Ich schenkte ihr noch ein lächeln, ehe ich mich etwas zurück lehnte, aber ihre Hand trotzdem nicht losließ.
Cassandra McKaylor Offline

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Beiträge: 102

27.04.2007 21:15
Liebeskrank Antworten
Ich war ein wenig verzweifelt, das war wohl auch offenkundig. So wie ich da in dem Bett lag, wirkte ich wohl gedanklich weit weg, auch wenn ich ganz nah hier bei mir, bei Ian, war – gedanklich sowie körperlich. Das alles war einfach so viel und so schnell und ja… Einfach ein wenig kompliziert. Wir würden das schaffen, ganz sicher. Wenn Ian mir wirklich die Zeit gab, die ich bräuchte, dann sah ich in der ganzen Sache kein Problem. Blieb nur zu hoffen, dass er mich nicht drängen würde. Unter Druck konnte ich ganz und gar nicht gut nachdenken.

In meinen Kopf arbeitete es immer noch. Ich dachte, überlegte, drehte und wendete. Warum musste ich es mir denn schon wieder alles so schwierig machen? Und warum hatte Ian sich nun doch wieder auf den Stuhl da gesetzt, obwohl er doch neben mir sitzen konnte? Warum Männer so schwer zu verstehen waren, dass fragte ich mich in diesem Moment wieder einmal. Eigentlich fand ich alle Menschen schwer zu verstehen, da ich einfach keiner war, der so offen auf alle zugehen und mit ihnen reden konnte. Ich war eben zurückhaltender, obwohl sich das wohl durch Ian ändern würde. Bei ihm fühlte ich mich aber wohl, vielleicht war das der Grund, weshalb ich mehr aus mir rausgehen konnte. Aber trotzdem gefiel es mir nicht, dass er nun wieder da saß, so hatte ich ein wenig da Gefühl, dass ich schon wieder etwas falsch gemacht hatte. So wie eigentlich immer. Schließlich machte ich hier alles kaputt.. Ian war perfekt und er machte alles perfekt und ich fasste ständig Dinge falsch auf und dann kam es zu sinnlosen Diskussionen, die man auch wirklich hätte vermeiden können. Aber nein, eine Cassandra McKaylor musste ja gleich an die Decke gehen und nicht nachfragen, was damit nun gemein war. Vielleicht sollte ich mir angewöhnen, etwas ruhiger zu werden und nicht gleich aus der Haut zu fahren und alles sofort persönlich zu nehmen. Das würde sicherlich helfen und einige Dinge besser laufen lassen, als sie im Moment liefen. Aber man war ja immer erst hinter klüger.

Kurz bevor ich aufgesprungen war, hatte Ian wohl schon Voraus gedacht und war ebenfalls aufgesprungen. Zum Glück, nachher hätte noch was Schlimmes passieren können. Aber ich fühlte mich wirklich nicht mehr schlecht, zumindest glaube ich das, weil ich einfach alle schlechten Gefühle grade verdrängt hatte. Aber mein Kreislauf war da wohl anderer Meinung. Ich seufzte nochmals, als ich mich wieder hinlegte und schaute zu Ian. Er rückte seinen Stuhl wieder näher zu mir hin und nahm meine Hand. Etwas leicht fragendes lag in meinem Blick und ich hob eine Augenbraue. Machte er sich nun etwa Sorgen, weil ich noch nicht ganz wieder auf der Höhe war? Hallo?! Man sah doch wirklich, dass es mir gut ging. Und so schnell wie es denn möglich war, würde ich den Krankenflügel verlassen… Ich hasste es hier zu liegen, denn ich hatte immer das Gefühl, dass man krank wurde, wenn man gesund hier lag. Schreckliche Vorstellung, krank sein war wirklich… sehr unschön.
Doch sagte er nichts in die Richtung „Hab ich ja gesagt“ oder „Du solltest meine Worte ernst nehmen.“, sondern munterte mich ein wenig auf. Und als er dann noch sagte, dass er die ganze Zeit hier bleiben könnte, wurden meine Augen groß. Wollte er dann wirklich tun? Ja, es sah fast schon so aus. Aber das war dann auch schon wieder zu viel des Guten. “Ian, das ist total lieb von dir, aber ich denke, dass es nicht notwendig ist. Ich würde mich allerdings freuen, wenn du noch ein wenig da bleibst, alleine ist es immer so still hier…“, erwiderte und lächelte ihn fast ein wenig liebevoll an. Es war so süß, dass er das sagte… das hätte ich nun so überhaupt gar nicht erwartet. “Aber klar, wenn ich hier raus bin, dann will ich an die frische Luft. Einfach ein wenig rumlaufen – mit dir.“, fügte ich dann noch grinsend hinzu. Wie konnte einem ein Mensch in so kurzer Zeit schon so wichtig werden? Das fragte ich mich ernsthaft. Ich meine, ich kenne ihn schon einige Jahre, aber erst gestern hatte ich mich mal richtig mit ihm unterhalten und festgestellt, dass er wirklich total der tolle Mensch war, mit dem ich gern mehr Zeit verbringen wollte… So viel Zeit wie möglich, um herauszufinden, was wir füreinander fühlten. In diesem Moment wurde mir wirklich klar, dass da mehr war – und ich es vielleicht nicht länger leugnen oder darüber nachdenken sollte. Sofort, wenn es mir wieder ganz gut ging, würde ich mit Ian reden. Ehrlich reden. Ihm alles sagen, was ich fühlte. Er hatte den Anfang gemacht und ich fand, dass es nun an mir lag, den weiteren Verlauf dieser „Liebesgeschichte“ zu bestimmen…
Ian Hamilton Offline

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02.05.2007 17:20
Liebeskrank Antworten
Cassandra war ein wirklich lieber Mensch und ich hatte sie in der letzten Zeit, wo wir uns sahen und auch viel miteinander gemacht hatten, mehr als lieb gewonnen. Sie war einfach traumhaft… so süß und lieb, verständnisvoll und nicht zu vergessen sehr schlau. Wenn es auch manchmal nicht ganz einfach mit ihr war, so mochte ich sie trotzdem sehr gerne. Vielleicht war das aber auch nur so, weil wir uns ja wirklich noch nicht lange kannten und es gab auch viele Missverständnisse zwischen uns. Trotz allem, was passiert war, war sie in meinem Augen immer noch perfekt. Natürlich hat auch jeder seine Ecken und Kanten, aber gerade das macht meistens die Menschen aus. All meine Gedanken schafften es wieder einmal, mich lächeln zu lassen. Von meiner Seite aus war alles klar: ich wollte mit Cassie zusammen sein und mir war es egal, wie lange sie brauchen würde um sich über ihre Gefühle im Klaren zu sein.

Dass meine kleine nicht gerade glücklich darüber war, das ich mich wieder vom Bett auf den Stuhl gesetzt hatte, bemerkte ich sofort. Und wie es auch nicht anders zu erwarten war, machte sie sich nun sicher auch ihre Gedanken. Irgendwie war es ja schon niedlich, dass sie sich über alles immer wieder Gedanken machte und bestimmt dachte sie auch, dass es ihre Schuld war. Aber dem war nicht so und das wollte ich ihr auch noch zeigen, nur nicht in diesem Moment. Im Vordergrund stand nun erst einmal, dass Cassie sich wieder erholen konnte und bald, zusammen mit mir, den Krankenflügel verlassen würde.
Jeder hätte sie an zehn Fingern abzählen können, dass Cass mit ihrem Kreislauf noch nicht bereit war wieder aufzustehen und rum zulaufen. Ich kannte das ja selber nur zu gut… wie oft war ich schon Bewusstlos im Krankenflügel gelandet, weil ich einen Klatscher gegen den Kopf bekam? Unzählige male.
Schließlich bemerkte sie auch selber, dass es ihr noch nicht so gut ging, wie sie meinte und sie legte sie dann auch, allerdings mit einem Seufzer, wieder hin.

Ich wollte ihr keine Vorwürfe machen, warum auch? Es war wirklich verständlich, dass sie hier raus wollte. Ich hatte ihre Hand genommen und versuchte wenigstens sie etwas aufzumuntern. Ich war mir ziemlich sicher, dass Cassie sich freuen würde, wenn ich bei ihr bleiben würde bis sie den Krankenflügel wieder verlassen durfte. „Ian, das ist total lieb von dir, aber ich denke, dass es nicht notwendig ist. Ich würde mich allerdings freuen, wenn du noch ein wenig da leibst, alleine ist es immer so still hier…“ Wieder lächelte ich und schließlich entschloss ich mich dazu, wieder aufzustehen und auf ihre Bettkante zu setzen. Vorher allerdings ließ ich kurz ihre Hand los und krempelte die Ärmel von meinem Hemd etwas hoch. Als ich mich wieder gesetzt hatte, ergriff ich ihre Hand wieder und streichelte diese. „Ich bleibe hier, die ganze Zeit. Und ich verlasse den Krankenflügel erst dann, wenn ich mit dir zusammen gehen darf!“ Schließlich sagte sie noch, dass sie mit mir draußen rumlaufen will, wenn sie wieder draußen ist. Wunderbar, dann hatten wir das ja schon mal geklärt und jetzt fehlte wirklich nur noch, dass Cassie wieder Gesund wurde. Obwohl man ja eigentlich gar nicht sagen konnte, dass sie wirklich krank war.

Wenn mich jemand vor ein paar Tagen gefragt hätte, ob ich an die Liebe auf den ersten Blick glauben würde, dann hätte ich sicherlich sofort nein gesagt. Doch mittlerweile dachte ich da ganz anders drüber, denn es war mir wirklich widerfahren. Nie hätte ich gedacht, dass ich jemals einem Mädchen begegnen würde, die mich so faszinierte dass ich mich Hals über Kopf in sie verliebte. Zumindest hatte ich vorher niemals so ein Mädchen gesehen… bis gestern. Ich hatte mich wirklich in Cassie verliebt und mittlerweile glaube ich daran, dass es wirklich Liebe auf den ersten Blick gibt, denn ich habe es ja selber erlebt.
Mit meiner freien Hand fuhr ich mir einmal durch meine Haare, die immer noch etwas zerzaust, wenn nicht sogar noch wuscheliger als am Morgen, waren. Mir fiel auf, dass schon recht viel Zeit vergangen war, seit ich Cassie hierher gebracht hatte und langsam fragte ich mich, wie spät es überhaupt war. Ich hatte mein Zeitgefühl total verloren, aber wundern tat es mich nicht… Immer hin war ich am heutigen Tage sowieso schon recht verplant gewesen, was auch nicht zuletzt daran lag, dass ich in der Nacht kaum ein Auge zubekam. Es würde bestimmt noch ein bis zwei Stunden dauern, bis Cass und ich hier raus konnten und da ich gesagt hatte, dass ich bei ihr bleiben würde, musste ich mir auch etwas einfallen lassen, was wir die ganze Zeit machen konnten. Einfach nur da sitzen, schweigen und uns ab und an mal anlächeln war jawohl nicht das Wahre.

Dabei fiel mir glatt sogar etwas ein, was ich Cassie noch fragen wollte. „Sag mal, hast du am Wochenende eigentlich schon etwas geplant? Also… ich weiß zwar noch nicht wann es ist und ich weiß auch gar nicht, ob du überhaupt Lust dazu hast… aber… wenn es dir wieder gut geht, dann kannst du ja zum Auswahltraining der Hufflepuff kommen. Natürlich nur wenn du willst!“ Ich räusperte mich etwas. „Ich würde mich jedenfalls freuen!“ Ich wusste, dass Cassie sich vorher nie so für Quidditch interessierte und deswegen war ich mir auch nicht sicher, ob sie mich überhaupt schon einmal hat spielen sehen. Natürlich war das nicht besonderes, aber es würde mich trotzdem sehr freuen, wenn sie Lust dazu hätte sich das einmal anzusehen.
Cassandra McKaylor Offline

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08.05.2007 11:54
Liebeskrank Antworten
Ich war einfach die Nachdenklichkeit und Kompliziertheit in Person. Warum das so war, konnte ich mir selbst nicht erklären, aber es war einfach so. Ich nahm es nie so, wie es kam, sondern überdachte und wog ab und entschied dann so, wie man Kopf es für richtig hielt. Mein Bauchgefühl war mir ganz egal… Grade sagte es mir allerdings, dass Ian wirklich wunderbar und toll und einfach perfekt war. Und die Frage, warum ich ihn dann nicht einfach nehmen konnte, tat sich in meinem Kopf auf. Ungünstige Mischung, wirklich unglücklich. Bauch und Kopf konnten einfach nicht gut zusammen, vor allem, wenn es in beiden Körperteilen widersprüchlich zuging. Es war doch wirklich zum verzweifeln manchmal… Auch, dass ich hier liegen musste, war zum verrückt werden. Dabei fühlte ich mich nicht schlecht und ich hätte schwören können, dass es mir auch möglich gewesen wäre, aufzustehen. Wenn der Kreislauf da nicht mitreden würde. Aber in diesem Fall hatte er da wohl auch noch was zu sagen und mein Körper gab mir das eindeutige Gefühl, dass ich mich ausruhen sollte. Es zu ignorieren hatte nicht geklappt, also würde ich es wohl einfach so hinnehmen müssen. Wenigstens war ich nicht alleine hier.

Ein wenig bedrückt blickte ich zur Seite, während Ian meine Hand hielt. Ich konnte wohl unmöglich von ihm verlangen, dass er hier blieb, sicherlich hatte er noch andere, bessere Dinge zu tun, von denen ich ihn am allerwenigsten aufhalten wollte. Aber er setzte sich wieder auf die Bettkante, ließ meine Hand los, krempelte sich den Ärmel hoch und nahm meine Hand erneut, streichelte diese jetzt sogar ein wenig. Ich wandte meinen Blick wieder zu ihm und kam nicht umhin, ein wenig zu lächeln. Womit hatte ich bloß diesen liebevollen Kerl verdient? Ich konnte es mir wirklich nicht erklären, aber vielleicht sollte es einfach nur so sein und ich sollte gar keine Erklärung dafür haben. Doch hatte ich nun mal gerne Erklärungen… „Ich bleibe hier, die ganze Zeit. Und ich verlasse den Krankenflügel erst dann, wenn ich mit dir zusammen gehen darf!“, meinte er dann zu mir und ich schüttelte ein wenig den Kopf. “Aber Ian…“ Kurz schaute ich zur Seite, dann seufzte ich allerdings ergeben. “Also gut… aber nur, wenn du wirklich nichts anderes zu tun hast!“, erwiderte ich dann, weil ich wusste, dass es nichts bringen würde, wenn ich versuchen würde, ihm auszureden, dass er hier blieb. Aber ich war auch froh, dass ich Ian um mich herum hatte, er beruhigte mich grade ungemein, auch wenn er der eigentliche Grund war, warum ich überhaupt hier gelandet war. Übel nehmen konnte ich es ihm allerdings nicht, es war ja nicht seine Schuld gewesen und für seine Gefühle, die er für mich entwickelte, konnte er ja nun mal auch wirklich nichts. “Danke… Ich hoffe, dass ich schnell wieder hier raus darf. Der Krankenflügel macht mich noch ganz krank.“ Ein wenig genervt blickte ich weg, weil dem wirklich so war. Was sollte ein gesunder Mensch hier? Man kam hierher doch, um gesund zu werden. Ich sah den ganzen Sinn hinter der Sache noch nicht, aber was sollte ich machen? Ich konnte ja noch nicht mal aufstehen, wie sollte ich da entscheiden, dass ich einfach hier rausspazieren konnte. Verdammt nochmal…

Zwischen uns entstand eine kurze, nachdenkliche Pause, die selbstverständlich auch ich dazu nutzte, ein wenig Ordnung in mein Gefühlsleben zu bringen. Er glaubte, dass er sich in mich verliebt hatte. Ich glaubte, dass es mir genauso erging, aber mein Kopf sagte, dass es nicht so war. Mein Bauch und mein Herz waren da allerdings anderer Ansicht. Verfluchte Gefühle, verfluchter Kopf, verfluchtes Leben… Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Eigentlich hatte ich ja schon vor einigen Minuten beschlossen gehabt, dass ich mit Ian reden musste. Aber je mehr ich darüber nachdachte, desto schlechter erschien mir diese Idee. Dabei war es das einzige, was ich tun konnte, um Klarheit zu gewinnen. Ich brauchte Klarheit um zu sehen, wie das hier weiter gehen sollte. Klarheit über Ian über seine Gefühle für mich und meine Gefühle für ihn. Gewissheit, dass das so gut gehen konnte. Wenn ich es recht bedacht, dann hatte ich einfach nur Angst, mich auf etwas einzulassen, was ich noch nie erlebt hatte. Etwas, das aber bestimmt wunderschön und aufregend war. Etwas, das man einfach erleben musste. Und wenn nicht mit Ian, mit wem denn dann? Ich hatte wirklich keine Ahnung…

Aber Zeit, um darüber noch mehr nachzudenken, hatte ich nicht, da Ian mich fragte, ob ich am Wochenende etwas geplant hatte. Außer zu lernen hatte ich selbstverständlich nichts vor. War ja immer das gleiche… Aber als er mich dann fragte, ob ich mit zum Auswahltraining der Hufflepuff kommen wollte, lächelte ich ein wenig und drückte seine Hand, die meine noch immer festhielt, kurz. “Selbstverständlich komme ich mit dahin! Wegen mir hast du ja schon nicht das andere Training sehen können…“, sagte ich und schaute kurz zur Seite. Wir beide stellten schon irgendwie das Leben des anderen total auf den Kopf… “Du musst mir nur sagen, wann und wo ich auftauchen soll. Oder mich abholen.“ fügte ich dann noch hinzu und grinste nun. Abholen.. das klang so nach einem richtigen Treffen. Dabei war es nur ein Auswahltrainig… Dennoch, ich freute mich jetzt schon, dass ich ihn da – und hoffentlich auch danach – sehen würde. Vor allem, weil ich ihm durch mein Mitkommen alleine schon eine Freude machen konnte. Dabei tat ich es wirklich gern, selbst wenn ich mit Quidditch eher weniger bis gar nichts am Hut hatte. Aber das konnte man ja ändern.
Ian Hamilton Offline

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21.05.2007 08:59
Liebeskrank Antworten
Ich hoffte wirklich sehr darauf, dass wir den Krankenflügel bald verlassen konnten… Es war zwar wirklich schön, dass ich meine Zeit mit Cassie verbringen konnte, aber so hatte ich mir das Ganze dann doch nicht vorgestellt. Einerseits machte ich mir natürlich immer noch Sorgen um Cassandra, obwohl es ihr schon wieder besser ging, aber andererseits konnte es hier im Krankenflügel auch schon einmal langweilig werden. Was sollte man auch tun außer rum sitzen und nichts tun? Jedenfalls war ich auch immer wieder froh, wenn ich aus dem Krankenflügel wieder raus kam, zum Beispiel nach einem Quidditchunfall. Ich war aber willig mir meine Gedanken nicht anmerken zu lassen, vor allem nicht nachdem Cassie meinte, dass ich nur hier bleiben sollte, wenn ich auch wirklich nichts anderes zu tun hätte. Ich lächelte wieder und streichelte weiterhin ihre Hand während ich darüber nachdachte, was ich alles hätte machen können. Da gab es viele Dinge, die ich gemacht hätte, wenn ich nicht mit ihr in den Krankenflügel gegangen wäre… Viele davon mit ihr, aber einige auch ohne sie. Ich war ja immer hin Vertrauensschüler und da gab es eigentlich immer etwas zu tun. Ich hatte wirklich andere Dinge zu tun, aber nichts davon tat mir auch nur annährend so gut, wie mir Cass zusammen zu sein. Zuerst hatte sie sogar noch versucht mir zu widersprechen, was sie allerdings auch schnell wieder aufgab. „Ach, du bist wirklich süß…“ Meinte ich schließlich. „Aber da gibt es nicht was ich lieber täte, als bei dir zu sein.“ Immer noch lächelte ich.

“Danke… Ich hoffe, dass ich schnell wieder hier raus darf. Der Krankenflügel macht mich noch ganz krank.“ Ich nickte heftig, denn ich war derselben Meinung. Zwar hatte ich es so noch nie, dass ich in Ohnmacht fiel und dann in den Krankenflügel kam, aber des Öfteren lag ich auch schon hier und war der Meinung, dass ich Gesund war und eigentlich raus gehen könnte… Ich lag immer daneben, deswegen war ich bei Cassie auch noch so vorsichtig. „Kopf hoch… Rosa kommt bestimmt bald und dann dürfen wir sicher demnächst gehen.“ Ich wollte wenigstens versuchen sie etwas aufzuheitern, auch wenn ich selbst noch nicht ganz von dem überzeugt war, was ich gesagt hatte.
Zwischen mir und Cassie tat sich eine stille Pause auf, die allerdings keineswegs negativ war. So konnten wir beide ein wenig nachdenken, was sie bestimmt auch tat. Zumindest sah es danach aus… Ich hingegen beobachtete sie etwas, wie sie auf ihrem Bett lag und ihre Gedanken rotieren ließ. Es war wirklich niedlich mit anzusehen, wie sie sich ihren Kopf zerbrach und ich konnte wieder nicht anders, als zu lächeln. Ob Cassie schon immer so war? Bestimmt. Wie konnte ich sie eigentlich die ganzen Jahre nicht bemerken? Ich hätte schon viel früher Kontakt mit ihr haben können, doch ich hatte es nicht. Und warum nicht? Weil ich nie auf sie zugegangen war…

Ich hatte schließlich die Pause zwischen uns unterbrochen, in dem ich sie fragte, ob sie mit zum Auswahltraining der Hufflepuff kommen würde. Zwar konnte ich dann nicht bei ihr sein, aber immer hin würde sie mich fliegen sehen… “Selbstverständlich komme ich mit dahin! Wegen mir hast du ja schon nicht das andere Training sehen können…“ Das stimmte allerdings… Ich hatte das andere Training verpasst, allerdings war das wohl nicht alleine ihre Schuld. „Naja, ich habe da genauso viel Schuld, wie du auch. Und dass Josy dazu kam und uns so einen Ärger bereitet, das konnte ja nun auch keiner wissen…“ Ich versuchte wieder zu lächeln, auch wenn mich der Gedanke an Joslyn traurig stimmte. Ich hatte es immer noch nicht geschafft mit ihr darüber zu reden… Ich wollte, aber ich konnte nicht und was sollte ich dann tun? Sie war meine beste Freundin, aber gerade in dem Moment, wo ich wirklich jemanden zum reden brauchte, da hatten wir uns gestritten… War es überhaupt ein richtiger Streit? Ich wusste es nicht. Ich wusste allerdings, dass ich das auch alleine durchstehen konnte, wobei ich ja nicht alleine war… Ich hatte ja jetzt Cassie und sie war mir wirklich sehr wichtig. Mit ihr konnte ich auch über alles reden und das wusste ich.

“Du musst mir nur sagen, wann und wo ich auftauchen soll. Oder mich abholen.“ Ich nickte etwas. „Das wird mein kleinstes Problem sein. Ich kann dich gerne abholen, allerdings könnte es sein, dass du dann schon etwas früher da bist… Ich muss mich mit meinem Team ja auch noch fertig machen.“ Es freute mich wirklich, dass Cass mitkommen wollte. Es zeigte auf jedenfall, dass sie Interesse am Quidditch hatte und bestimmt fand sie es auch ganz interessant mich spielen zu sehen… zumindest hoffte ich das.
Cassandra McKaylor Offline

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22.05.2007 20:54
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Es war wieder so was von klar, dass von Ian solche Worte kommen würden. Doch selbst wenn ich mich darauf vorbereiten konnte, so ließ es sich doch nicht ändern, dass ich rot anlief. Er war auch wirklich süß, aber sagen konnte ich das so geradeheraus wie er mit Sicherheit nicht. Dabei würde ich es vielleicht gern mal sagen. Zwar sagte ich immer, wie lieb er war, aber das war ja auch noch was ganz anderes. “Mensch Ian… du machst mich immer ganz verlegen…“, meinte ich leise und schaute kurz zur Seite. Warum nur war ich so zurückhaltend geartet? Bevor zwischen uns was gewesen war, hatte ich doch auch normal mit ihm reden und ihn auch besser ansehen können. Es war doch wirklich total verzwickt manchmal. “Es geht ja nicht darum, was du lieber tätest, sondern ob du nicht vielleicht noch etwas anderes, wichtiges zu tun hast.“, fügte ich dann noch hinzu und spielte damit wohl auf seine Stellung als Vertrauensschüler an. Nun blickte ich auch wieder zu ihm und lächelte. Selbst wenn er was zu tun hatte und dies nicht sagte, so rührte es mich doch ungemein, dass er bei mir bleiben wollte. Noch immer fragte ich mich, womit genau ich das eigentlich verdient hatte.

Ein leises Seufzen drang über meine Lippen. “Du hast schon Recht… sie wird bald auftauchen und dann bin ich auch schon raus hier.“ Ich könnte noch lange Tiraden schwingen, ihm erzählen, wie grausam und schrecklich es in Räumen war, in den Kranke wieder gesundeten, aber ich ließ es dann doch lieber sein. Wir beide schienen vom Krankenflügel nicht gerade angetan zu sein, deshalb lohnte es sich kaum, dass wir darüber noch länger diskutierten. Einfach abwarten und Tee trinken, dann würde schon alles gut werden. Gut, Tee hatten wir nun nicht da, aber das war ja nun mal so ein Sprichwort, welches man in solchen Situationen benutzte.

Oh nein… mit meinem Satz hatte ich ihn nun wieder an seine vermeintlich beste Freundin erinnert. Verdammt, dass was hundertprozentig nicht meine Absicht gewesen. Schlimm genug, dass sie gestern einfach so aufgetaucht war und nun alles noch mehr durcheinander war, als es eigentlich hätte sein müssen. Frauen waren schlimm… Nein, Frauen und Männer in Kombination waren schlimm. Man sah ja, was draus wurde, wenn sie versuchten, miteinander zu reden. Es war eben eine komplizierte Verstrickung, in der Ian, Joslyn und ich nun steckten. Nur hoffte ich für ihn, dass sich das alles aufklären würde. Ich wollte nicht Schuld daran sein, dass seine beste Freundin nicht mehr mit ihm sprach… Eigentlich hatte ich ja angenommen, dass da mehr als nur Freundschaft zwischen ihnen war, aber damit hatte ich wohl falsch gelegen… “Tut mir Leid Ian, ich wollte dich nicht unbedingt daran erinnern.“, meinte ich schließlich und beugte mich ein wenig vor, um ihm vorsichtig eine Hand auf die Wange zu legen. Mit einem Finger strich ich sanft darüber und lächelte ein wenig. “Es wird sich sicherlich noch alles klären.“, fügte ich etwas leiser hinzu und betrachtete ihn eine Weile, ehe mir dann einfiel, dass ich ja noch was zu sagen hatte.

“Dich fürs Team fertig machen? Damit du besonders gut aussiehst?“, neckte ich ihn und schüttelte ein wenig den Kopf. “Das ist gar kein Problem, ich würde auch etwas früher mit dir dahin gehen…“ Und alle würden sehen, dass ich und er… Gut, ich führte den Gedanken jetzt lieber nicht weiter aus. Irgendwann würden es sowieso alle sehen und ich war sicher, dass ich mich deshalb nicht schlecht fühlen musste. Nein, Ian war ein toller Mensch, ich mochte ihn. Nein, du bist in ihn verliebt., korrigierte die Stimme in meinem Kopf und ich musste innerlich ein wenig Nicken. Ja, das konnte schon sein, aber daran wollte ich nun gerade nicht denken. Ich wollte einfach die Zeit, die ich hier mit Ian verbrachte genießen und an nichts Schlimmes mehr denken. Aber wie es so bei mir üblich war, konnte ich wieder mein Denken nicht abstellen… Ich wusste gar nicht, ob ich mal für einen Moment nichts denken konnte, aber irgendwie glaubte ich, dass mir das nicht möglich war. Mein Kopf war eben immer am arbeiten.
Ian Hamilton Offline

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23.05.2007 18:54
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War es meine Absicht, dass Cassandra rot wurde? Ja ganz bestimmt sogar. Ich wusste, wie ich es schaffen konnte und so nutze ich auch mein wissen. Es gab sogar einen ganz plausiblen Grund, warum ich dies tat: Cassie war einfach süß, aber verlegen und rot noch ein Stückchen mehr als sonst. “Mensch Ian… du machst mich immer ganz verlegen…“ Bestätigte sie es mir und sah wieder zur Seite weg. Ich konnte nicht anders als darüber wieder zu schmunzeln. Stundenlang hätte ich das machen können, einfach nur da sitzen und Cass verlegen zu machen. Das könnte auch ein neues Hobby von mir werden… Allerdings würde ich mich doch dagegen entscheiden aus dem einfachen Grund, da ich wusste, dass es ihr schon unangenehm war. Ich war aber fast überzeugt davon, dass sich dieser Zustand bessern würde, wenn wir zusammen wären. Falls es von ihrer Seite aus überhaupt soweit kommen würde… Die Gestiken dafür gab sie in jedem Fall, aber man wusste ja nie.
Schließlich sagte sie noch, dass es nicht danach ginge was ich lieber tat sonder danach, ob ich vielleicht noch etwas anderes, wichtigeres zu tun hatte. Einen Moment lang überlegte ich sogar, obwohl meine Antwort eigentlich schon fest stand: nein, nein und nochmals nein! Wie schon gesagt gab es viele Dinge, die ich hätte machen können, aber Cass war mir wichtig, viel wichtiger als alles andere. „Ich hätte genug Dinge zu tun und ich will auch nicht sagen, dass sie nicht wichtig sind, im Gegenteil. Aber das ist mir alles ganz egal! Ich will jetzt hier sein, hier bei dir und das werde ich auch. Bis wir zusammen wieder gehen können, aus und ende!“ Meine Stimme war energisch und vielleicht auch ein wenig lauter, als ich es wollte, doch vielleicht verstand Cassie so wie wichtig es mir eigentlich war bei ihr zu sein.

Cassandra gab mir recht damit, dass Rosa sicher bald auftauchen würde. Mein Blick ging suchend durch den Krankenflügel in der Hoffnung unsere Heilerin zu erblicken, doch dem war nicht so. „Ja, hoffentlich…“ Sagte ich schließlich etwas abwesend, als mein Blick immer noch suchend durch den Raum glitt. Nach wenigen Sekunden schon blieb er allerdings wieder an Cassie haften und abermals lächelte ich sie aufmunternd an. Da ich immer noch eine ihrer Hände in meinen hatte, streichelte ich diese auch noch etwas in der Hoffnung, dass ich sie damit wenigstens etwas ablenken konnte. Ich wollte ihr zeigen, dass sie nicht ganz alleine ist und ich war willig, immer wieder solche Situationen mit ihr durch zustehen.

Dass ich bei dem Gedanken an den gestrigen Tag – das Auswahltraining der Gryffindor – traurig wurde, hätte Cassandra sich eventuell denken können, doch niemals würde ich ihr deshalb Vorwürfe machen. Warum auch? Es war ja auch eigentlich gar nicht weiter schlimm schließlich musste ich mich sowieso noch einmal damit auseinander setzen. “Tut mir Leid Ian, ich wollte dich nicht unbedingt daran erinnern.“ Schon nachdem sie gesagt hatte, dass es ihr leid tat, warf ich ein „Schon okay…“ ein und versuchte ihr zu zeigen, dass das alles halb so wild war. Immer hin hatte jeder Mal Streit mit seinem besten Freunden oder etwa nicht? Und auch diese Situation zwischen Josy und mir würde sich früher oder später noch klären. Es gab auch gar keinen, dass sie eingeschnappt oder sauer war… Aber war sie vielleicht eifersüchtig? Konnte sie es nicht so gut sehen, wenn ich mich gut mit einem anderen Mädchen verstand? Das war natürlich eine Möglichkeit, doch wollte ich mich darauf nicht versteifen solange ich mir nicht wirklich sicher war.
Während ich in meinen Gedanken war, hatte Cassie sich etwas vorgebeugt, ihre Hand auf meine Wange gelegt und diese leicht gestreichelt. “Es wird sich sicherlich noch alles klären.“ Sie lächelte mich an und es war wieder eine von solchen Situationen, in denen ich sie am liebsten umarmt und vielleicht sogar geküsst hätte… Nur schwer konnte ich mich zurück halten, stattdessen nahm ich beide Hände von ihr in meine und sah ihr in die Augen. „Ich bin wirklich froh, dass ich dich habe… Ich denke auch, dass sich das noch alles klären wird. Immer hin ist Josy auch vernünftig…“ Zumindest hoffte ich, dass sie das war.

Ich wusste zwar nicht woher dieser plötzliche Sinneswandel von Cassie kam, dass sie sogar langsam anfing mich zu necken, doch ich freute mich wirklich darüber. “Dich fürs Team fertig machen? Damit du besonders gut aussiehst?“ Ich streckte ihr leicht die Zunge heraus und schüttelte dann ebenfalls den Kopf. “Das ist gar kein Problem, ich würde auch etwas früher mit dir dahin gehen…“ Wieder lag ein lächeln auf meinen Lippen und immer noch war ich dabei Cassies Hände sanft zu streicheln. „ich mach mich doch nicht für mein Team fertig…Ich mache mich besonders schön für die Mädchen, die im Publikum sitzen und mich anfeuern.“ Sofort wurde mein lächeln zu einem grinsen und noch einmal schüttelte ich meinen Kopf. „Obwohl es mittlerweile nur noch ein Mädchen gibt für das ich mich besonders schön machen würde und auch nur für sie strenge ich mich dann besonders an.“ Ich zweifelte nicht daran, dass Cassandra nicht von selbst drauf kam, dass sie gemeint war.
Cassandra McKaylor Offline

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24.05.2007 11:44
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Eigentlich hasste ich es, wenn ich verlegen war, aber bei Ian war das irgendwie anders. Ich wusste nicht, was genau er damit bezwecken wollte, aber irgendwas musste es ja sein, denn sonst würde er mich nicht immer und immer wieder mit seinen Worten in Verlegenheit bringen. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie er schmunzelte. Ja, es schien ihm wirklich ein wenig Spaß zu machen, wenn er dies mit mir tat…
Ich nickte ein wenig, schaute ihn an, verstand, was er mit seinen Worten sagen wollte. Nun.. wenn das so war, dass er lieber die Zeit mit mir verbrachte, dann musste es ja schon um ihn geschehen sein. Und ich dummes Ding tat so was. Nein, mein Körper tat so was. Aber wie dem auch sei… “Gut… aber sobald wir hier raus sind, gehst du auch mal wieder den Sachen nach, die du zu erledigen hast, in Ordnung?“ Ich wollte keinesfalls, dass er wegen mir seinen Job loswurde, weil er lieber Zeit mit mir verbrachte, anstatt seinen Aufgaben nachzukommen. Aber früher oder später würde sich das schon legen und er würde auch wieder das tun, was er musste. Ich wusste ja, dass er viel beschäftigt war und ich fragte mich, wie man das alles unter einen Hut bringen konnte. Er schien es zu schaffen und das war wirklich sehr bewundernswert.

Seine abwesende Antwort und der suchende Blick ließen mich ein wenig lächeln. Er sorgte sich bestimmt um mich und wollte nur nochmals von Rosa hören, dass mit mir alles in Ordnung war – und wir endlich hier raus konnten. Das wollte ich ja auch, aber wenn die Heilerin grade nicht in Sichtweite war, dann musste man damit leben. Sie hatte ja schließlich auch noch besseres zu tun, als die ganze Zeit eine Schülerin zu betreuen. Also weiter warten, sie würde schon noch auftauchen… Auch Ians aufmunterndes Lächeln, dass er mir, nachdem er sich umgesehen hatte, zukommen ließ und seine Hand, die immer noch meine Hand fest hielt, ließen mich noch mehr daran glauben, dass sie bald kommen würde. So lächelte ich ihn ebenso an und legte meine Hand, die noch frei war, für einen Moment auf seine und drückte diese kurz. Ich war wirklich froh, dass ich nicht allein hier saß..

Schon okay? Nun ja, ich fand, dass nichts okay war, aber das war ja auch Ansichtssache. Ich konnte ja immerhin nicht beurteilen, in wie weit Joslyn nun überhaupt noch mit Ian sprechen würde, nachdem sie ihn und mich zusammen gesehen hatte. Vielleicht liebte sie Ian insgeheim und konnte es nicht mit ansehen, wenn er eine andere hatte? Oder sie wollte nicht, dass Ian mehr mit anderen Mädchen zu tun hatte, weil sie ja seine beste Freundin war. Es konnte viele Ursachen haben, doch die richtige würde man nur herausfinden, wenn man mit ihr sprach. Doch lag dies nicht in meiner, sondern in Ians Hand. Ich würde es schon erfahren, was nun Sache war, er würde es mir sicherlich erzählen, sobald er mit ihr gesprochen hatte, daran hatte ich keinen Zweifel. Aber wie Ian schon sagte, es würde sich klären, seine beste Freundin war vernünftig. Ich nickte ein wenig. “Selbstverständlich. Und sobald ihr miteinander gesprochen habt, ist alles wieder gut.“, erwiderte ich und versuchte sogar ein bisschen zu grinsen, was aber nicht so ganz klappte. Ian hatte auch noch gesagt, dass er froh war, mich zu haben – und das freute und verunsicherte mich gleichermaßen. Inwiefern den haben? Wozu haben? Am liebsten hätte ich geseufzt, aber ich ließ es lieber. Nachher dachte er noch, dass er etwas falsch machte und das war ja nicht der Fall. Er machte doch alles richtig, nur ich war mal wieder der Part, der nicht alles richtig machte. Blieb nur zu hoffen, dass sich das noch ändern würde, denn auf die Dauer war das ganz schön stressig, wenn das nichts halbes und nichts ganzes mit uns werden würde – vor allem, weil ich dann nicht wirklich wusste, woran ich war. Nun, das wusste ich selbst nicht, aber das war ja auch eigentlich unwesentlich. Irgendwie würde ich es schon irgendwann raus finden und dann würde alles in Ordnung sein.

Ja ja… da war er wohl auf meine Neckerei eingegangen. Ich legte den Kopf ein wenig schief und hob eine Augenbraue, als er zu mir sagte, dass er sich für die Mädchen, die ihn anfeuerten, zurecht machte. In der Tat, das konnte ich mir sogar vorstellen. Doch konnte ich mir ebenso vorstellen, dass er sich gar nicht zurecht machen brauchte, sondern immer einfach nur gut aussah. Ich schüttelte nun ein wenig den Kopf. „So ist das also…“, meinte ich leise und betrachtete ihn eine Weile, nachdem er gesagt hatte, dass es inzwischen nur noch ein Mädchen gab, für das er sich anstrengen und hübsch machen musste. Er meinte es also wirklich ernst…es war ja wohl total ersichtlich, dass er damit mich meinte... Mit jeder Minute, die wir hier zusammen saßen, er meine Hände streichelte und mit mir sprach, wurde es mir bewusste. Verdammt, ich war auch ein dummes Gör… “Also ob das nötig wäre, dass du es für mich tust, Ian.“, meinte ich leise und schaute ihn ernst an. “Ich mag dich auch, wenn du nicht zurecht gemacht bist und dich nicht unbedingt so sehr anstrengst.“, fügte ich dann noch hinzu und grinste nun ein wenig. Ja, ich wusste, ich war schwer einzuschätzen, aber es war manchmal ganz lustig so. Ich wusste ja selbst oft genug nicht, was ich nun als nächstes sagen oder tun würde. Schon toll, wenn man sich selbst noch überraschen konnte. So wohl auch, als ich Ian meine eine Hand entzog, meinen Körper aufrichtete und mich richtig hinsetzte, mich dann mit der Hand auf dem Bett abstützte, um mich vorbeugen zu können. Ich wollte ihn küssen, ich wollte es sogar sehr stark, aber dann… reichte es nur für einen Kuss auf die Wange. Ich setzte mich wieder hin und lächelte ihn an. “Danke Ian.“ Eigentlich wusste ich nicht genau, wofür ich mich bedankte, aber ich bedankte mich wohl für alles, was bisher so mit ihm gewesen war – für das gute und das schlechte, denn aus beiden Dingen konnte man lernen.
Ian Hamilton Offline

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26.05.2007 23:29
Liebeskrank Antworten
Bei jedem anderen hätte ich gedacht, dass er oder sie mich loswerden wollte, wenn diese Person so versteift darauf war, dass ich meinen Sachen nachging. Bei Cassandra war das allerdings ganz anders: ihr Pflichtbewusstsein schrieb ihr wahrscheinlich vor, dass sie aufpassen sollte das ich auch ja meine Erledigungen schaffen sollte. Es war fast so, als wäre sie meine zweite Mutter… wobei ich eigentlich ja nicht mal mehr eine habe. Diese Gedanken verdrängte ich allerdings noch viel schneller wieder, als wie sie gekommen waren. Ich wollte nicht an meine Mutter denken… nicht jetzt und vor allem auch nicht hier. Es war bekanntlich nicht der richtige Zeitpunkt und auch nicht der richtige Ort. Ich widmete meine Gedanken also wieder voll und ganz Cassandra und der Tatsache das sie sich darum sorgte, dass ich meinen Pflichten nachkam. „Du darfst aber nicht vergessen, dass wir erst noch zusammen raus gehen wollten.“ Sagte ich lächelnd. „Aber keine Sorge… ich habe noch genug Zeit alles zu erledigen, wobei ich heute eigentlich wirklich nicht mehr viel zu tun habe. Ich glaube, dass heute Abend noch ein VS-Treffen ist, aber das dauert noch eine ganze Weile.“ Apropro, wie lange dauerte das denn überhaupt noch? Wie spät war es denn? War es schon nach Mittag? Seit ich hier mit Cassie im krankenflügel angekommen war, verlor ich mein Zeitgefühl völlig und nun hatte ich wirklich keinen blassen Schimmer, wie spät es sein mochte.

Josy…Josy…Josy… Ich seufzte. Lag es etwa an mir, dass ich auf sie zugehen sollte? Nein. Doch warum hatte sie heute Vormittag nicht schon mit mir reden wollte? Lag ihr etwa nichts mehr an mir und an unserer Freundschaft? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Es war ja nun wirklich nicht so, dass wir uns angezickt hatten oder dass sie wirklich stinkig war… Aber was war denn überhaupt genau los? WAS trieb sie dazu, mich und Cassie einfach so stehen zu lassen und abzuzischen? Ich wusste es nicht und ich konnte es mir auch auf keinerlei Art und Weise erklären… “Selbstverständlich. Und sobald ihr miteinander gesprochen habt, ist alles wieder gut.“ Sie versuchte mich aufzuheitern, was auch irgendwie klappte. Egal was Cassandra sagte, es stimmte einfach. Sicher wurde alles wieder gut und wenn ich so jemand wie sie, so eine liebevolle Person, an meiner Seite hatte, dann konnte es nicht mehr schief laufen. Das war meine Sicht der Dinge und da ich gerne alles positiv sah, hielt ich daran auch fest. „Ganz bestimmt sogar.“ Ich sah Cassandra in die Augen und schmunzelte leicht. „Aber lass uns jetzt nicht mehr darüber reden, ja? Wenn ich mit Josy gesprochen habe, dann sag ich dir bescheid und für den Rest ist das ganz alleine meine Sache über die ich mir jetzt ungern den Kopf zerbreche.“

Was sollte man da noch sagen? Wir neckten uns, saßen hier zusammen und hielten Händchen… Ich war in sie verliebt, das stand fest und ich würde beinahe darauf schwören, dass es von ihrer Seite genauso war. Allerdings wollte ich mich auch nicht zu sehr darauf versteifen, denn wenn es im Endeffekt nicht so war, dann war es für mich umso schlimmer… Wobei es sowieso schlimm wäre für mich, wenn ich eine Abfuhr bekam. Nicht unbedingt wegen deswegen, weil sie dann eine der wenigen Mädchen war, die mich abblitzen ließen sondern ging es vielmehr darum, dass ich sie wirklich sehr, sehr gerne hatte und ich wollte einfach meine Zeit mit ihr verbringen. Ja, es gab tatsächlich die Liebe auf den ersten Blick und ich hatte sie erlebt. Mich hatte es endlich so richtig erwischt…
“Also ob das nötig wäre, dass du es für mich tust, Ian.“ Sie sah mich ernst an. “Ich mag dich auch, wenn du nicht zurecht gemacht bist und dich nicht unbedingt so sehr anstrengst.“ Danach verwandelte sich ihr ernstes Gesicht in ein Grinsen. „Natürlich ist das nötig!“ Entgegnete ich sofort lächelnd. „Oder glaubst du etwa ich sehe von alleine so…ja… gut aus?“ Ich redete nicht gerne davon, dass ich so… ja… gut aussah, wenn es denn überhaupt stimmte. Ziemlich sicher war ich bei der Tatsache, dass ich in diesem Moment mit Sicherheit nicht berauschend aussah, denn meine Haare waren immer noch völlig verwuschelt und ganz bestimmt sah ich auch noch total müde aus.

Was Cassie dann tat verwunderte mich ein wenig, doch erfreute mich auch sehr daran, dass sie endlich aus sich heraus kam… Zuerst entzog sie mir meine Hand, was mich im ersten Moment doch etwas wunderte. Dann richtete sie sich auf, beugte sie zu mir nach vorne und im ersten Moment dachte ich wirklich, dass sie mich küssen würde. Sicher war das auch ihre Absicht gewesen, doch ich konnte mir denken, dass es ihr im letzten Moment doch etwas… unangenehm wurde? Das machte mir aber gar nichts, denn ich bekam immer noch einen Kuss auf die Wange, was mich wieder einmal lächeln ließ. “Danke Ian.“ Sie hatte sich wieder etwas zurückgesetzt und lächelte mich an. Aber wofür bedankte sie sich? Ich fragte nicht nach, machte mich aber trotzdem meine Gedanken. Ich hatte doch eigentlich gar nichts für sie getan, weshalb sie sich bedanken musste… Aber es war auch egal, denn jetzt im Moment gab es wieder einmal nur eine Sache, die ich gerne getan hätte und die ich danach auch tat…
Ich beugte mich das Stück vor, was Cassie sich eben wieder zurück gelehnt hatte. Ich ging mit einer Hand zwischen ihrem Arm und ihrem Oberkörper hindurch, legte sie dann auf ihren Rücken und zog sie sanft an mich heran. Danach gab ich ihr einen sanften Kuss auf ihre Lippen und schloss dabei meine Augen. Schließlich allerdings, als ich meine Augen wieder geöffnet hatte, mich etwas zurück gelehnt hatte und Cassie in die Augen sah, wurde mir doch etwas komisch. Sofort zog ich mich etwas zurück, ließ meinen Blick aber nicht von ihr ab. Ich wollte mich eigentlich bei ihr entschuldigen… aber wie wäre das rüber gekommen? Immer hin wollte ich es, doch hätte ich mich schon etwas zurück halten müssen… Da hatte ihr gerade versprochen, dass sie von mir Zeit bekam und dann so etwas. Typisch Ian Hamilton!
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