Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 24 Antworten
und wurde 626 mal aufgerufen
 In den Gängen
Seiten 1 | 2
Julie Warren Offline

Besucher

Beiträge: 37

25.04.2007 20:46
Was sich liebt, das neckt sich Antworten
In meinem Kopf wirbelten immer noch die Gedanken umher, wie in einem Strudel. Wie hatte es Sam geschafft so einen Sturm in mir zu aufzuwühlen? Und überhaupt, was waren das für Gefühle, die meine Gedanken in ein solches Chaos stürzten? Hass, ja, das musste es sein. Und zwar so tiefen Hass wie ich ihn nicht einmal gegenüber Juan, meinem ältesten Bruder, empfand, denn dieses Gefühl in mir, war mir unbekannt. Beziehungsweise diese Intensität war es, die ich bisher noch nicht erlebt hatte. Und was hätte es demnach sein sollen, wenn nicht Hass? Zu anderen Gefühlen gegenüber diesem arroganten, selbstherrlichen Slytherin war ich sicherlich nicht fähig, ja, wollte ich nichteinmal fähig sein! Was hatte er denn schon? Was sollte mich an ihm anziehen, außer vielleicht sein Äußeres, aber diesen Punkt hatte ich ja ohnehin schon abgehakt. Seine Arroganz vielleicht, sein ignorantes Auftreten, die Großspurigkeit, sein übertrieben großes Selbstbewusstsein und die krankhafte Selbstüberschätzung? Wirklich, sehr sympathische Züge...dachte ich ironisch. Bei so einem Typ...da konnte ich ja auch gleich was mit einem meiner Brüder anfangen, denen würde ich ungefähr genauso viele positive Gefühle entgegenbringen, wie Sam. Und da Inzest moralisch sehr verwerflich und gesetzlich(gut, das gesetzlich lassen wir lieber aus, von Regeln halte ich ja ohnehin nicht viel) untersagt war, war die logische Schlussfolgerung aus meiner These, dass ich Sam weder lieben konnte, noch wollte.

Wunderschön, wie man sich seine eigenen Gedanken so zurecht legen konnte...manchmal erstaunte es schon, wie man sich selbst etwas vormachen konnte. Anderen etwas vorspielen, darin war ich unbestritten einsame spitze, aber mich selbst zu betrügen...wow!
Während ich Sam skeptisch musterte, ging mir ein Gedanke durch den Kopf. Warum? Warum hatte er mich geküsst? Naja, warum wohl...um mich zu verarschen, zu reizen, mir den Tag noch mehr zu versauen als alleine schon durch seine Anwesenheit. Und doch, irgendwie glaubte ich nicht daran, dass er es einfach nur deshalb getan hatte, um mich zu ärgern. Oder wollte ich, dass nicht nur das der Grund gewesen war...? Quatsch! Wieso sollte ich das auch wollen!? Ich war ja schließlich keine von den kleinen Naivchen, die ungefähr soviel Tiefgang wie ein gepsrengter Zaubertrankkessel besaßen und diesem Idioten in Scharen nachliefen.

Langsam zeichnete sich auf Sams Backe ein deutlich roter Abdruck ab. Na wenigstens, die Ohrfeige hatte gesessen, auch, wenn mein Opfer die Schmerzen gut verbarg. Ich zumindest war mir sicher, dass es sich nicht gerade um einen leichten Klaps auf die Wange gehandelt hatte, was mir nun auch ein Lächeln der Genugtuung auf die Lippen zauberte. Was jedoch bei seinem nächsten Kommentar wieder erstarb.
"Ich hab doch gesagt, ich bring dich zum schweigen!"
"Tja dann hast du wohl noch nichts von Nachhaltigkeit gehört", war meine schlichte Antwort, die nicht gerade von meiner sonst vorhandenen Schlagfertigkeit zeugte. "Zumindest zeigt deine seltsame Methode ja keine sehr lange Wirkung..." Ich verschränkte die Arme vor der Brust und verlagerte mein Gewicht auf ein Bein.
Samuel Arden Offline

Besucher

Beiträge: 76

26.04.2007 15:36
Was sich liebt, das neckt sich Antworten
Vielleicht hatte der Klatscher, der beim letzten Quidditch Spiel mit voller Wucht meinen Kopf getroffen hatte, doch irgendwelchen größeren Schaden angerichtet? Anders konnte ich mir mein eigenes Verhalten zumindest nicht mehr erklären. Das waren wirklich tolle Aussichten... Ich verstand mich selbst schon nicht mehr. Wie sollten micht dann andere bitte schön verstehen? Warum fiel mir jetzt und gerade in solch einem unpassenden Augenblick plötzlich auf, welche Farbe Julies Augen hatten und das ihre geschwungenen und weichen Lippen einen gerade zu einluden, sie zu küssen? War ich noch ganz normal? Scheinbar nicht, denn Warren konnte ich normalerweise nicht ausstehen und das war 6 Jahre lang so gewesen. Warum mußte sich das jetzt im letzten Schuljahr ändern? Es war zwar nicht so, dass ich mich nun Hals über Kopf in die blonde Gryffindor verliebt hatte, doch die Tatsache, dass ich sie geküsst hatte, genügte mir schon. Ich hatte zwar schon viele geküsst, einfach nur so, aber nie jemanden, der bis aufs Blut sozusagen mein größter Feind war. Und das war sie definitiv bisher immer gewesen.

Keine Woche war vergangen, an der wir uns nicht mindestens einmal in die Haare bekommen hatten und angesichts dessen, das wir beide schon als Sturköpfe zu bezeichnen waren, waren oftmals ganz schön die Fetzen geflogen. Noch schlimmer als hier in der Schule war es beinahe, wenn wir privat aufeinander trafen, wenn ich mich zum Beispiel mit einem ihrer Brüder traf. Hier in der Umgebung der Schule versuchten wir uns wohl noch halbwegs zusammen zu nehmen, doch außerhalb der Schule gab es keine Regeln und keine Aufsicht mehr. Wir beide waren wie Feuer und Wasser, wie weiße und schwarze Magie, also war in aller Merlins Namen wollte ich von ihr? Diese Frage versuchte ich mir sogleich selbst zu beantworten und mir drei Mal in Gedanken vorzusagen. Nichts, nichts, nichts! Ich wollte nichts von ihr! Ich konnte ihre zickige und aufmüpfige Art nicht ausstehen und wegen ihr hatte ich bisher in meinen gesamten Jahren hier auf der Schule nicht nur eine Strafe ausbaden müssen und dafürund noch für viele andere Dinge hasste ich sie.

Kurz entdeckte ich auf ihren Lippen ein Lächeln, doch bei weitem kein Lächeln aus Freundlichkeit oder dergleichen. Nein, es wirkte eher wie Boshaftigkeit, als freute sie sich darüber, mir eine gelangt zu haben. Ja, die Ohrfeige von ihr schrie gerade zu nach Rache und die würde sie auch bekommen, das schwor ich mir! Wenn nicht jetzt und heute, dann irgendwann später. Doch das falsche Lächeln war genauso schnell wieder verschwunden, wie es gekommen war und ich lauschte ihren dümmlichen Kommentaren auf meine Aussage hin, die sie mir entgegen brachte und beinahe mußte ich den Implus unterdrücken, laut zu gähnen. Ihre Schlagfertigkeit verlor so langsam an Kreativität. Auch ihre Körpersignale sprachen eine eindeutige Sprache. Wie sie dastand, die Arme vor der Brust verschränkt. Sollte mir das jetzt imponieren oder was?
"Dann sollte ich es vielleicht wiederholen, um die Wirkung aufrecht zu erhalten." erwiderte ich trocken, während ich ihr nachdrücklich fest in die Augen sah. Doch obwohl ich mir einbildete, das nur so aus reinem Spass gesagt zu haben, wußte ich doch tief in meinem Inneren, das mehr Ehrlichkeit in diesem Satz lag, als mir vielleicht im Augenblick bewusst war. Ich konnte mich selbst einfach nicht anlügen! Ich konnte es mir selbst gegenüber nicht abstreiten, das sich ihre Lippen gut angefühlt hatten und wenn ich das nach so einem kurzen und beinahe flüchtigen Kuss sagen konnte, dann mußte es wohl wirklich so sein.
Julie Warren Offline

Besucher

Beiträge: 37

26.04.2007 17:40
Was sich liebt, das neckt sich Antworten
Am liebsten hätte ich meinen Kopf auf der Stelle ordentlich durchgeschüttelt, aber das hätte wohl etwas merkwürdig ausgesehen und dumme Kommentare von Sam konnte ich mir echt sparen. Die hatte ich heute schon zur Genüge hören dürfen und meine Vormittag hatte ich mir wirklich anders vorgestellt. Wohlgemerkt: meinen FREIEN Vormittag. Wenn ich nur daran dachte, dass ich eigentlich schon längst mit Maya und Rafael draußen in der Sonne sitzen könnte und mich lustig unterhalten...Waaah! Ja, eindeutig und kein Zweifel, ich hasste diesen Typen, diesen Macho, der mir spätestens seit diesem Kuss oder was es gewesen sein sollte, den Tag endgültig vermiest hatte. Bestimmt hatte er das...das kribbelige Gefühl in meiner Brust war sicherlich die Wut, die gerade in mir aufköchelte...Wut, nichts anderes. Und das flaue Gefühl in der Magengegend...? Hunger! Was denn sonst!? Schließlich hatte Maya mich ja dazu genötigt mehr oder weniger auf mein Frühstück zu verzichten zu Gunsten eines Picknicks draußen auf der Wiese.
Ja, genau; das Picknick, dass mir Herr Ich-bin-ja-achso-toll versaut hatte, weil der dort gestanden hatte, wo ich gegangen war! Alleine dafür musste ich ihn doch schon hassen, oder..? Was auch sonst...das andere Gefühl hatte nunmal was mit Freundschaft, mit Sympathie zu tun und mir konnte nun wirklich niemand erzählen, dass ich Sam gegenüber in irgendeiner Weise soetwas wie Sympathie hegte.
Seine Anwesenheit war ungefähr genauso unnötig wie ein rosa Knuddelmuff. Ich hasste rosa...schön, dann wäre ich mir immerhin schon wieder über den Hass einig.
Immerhin etwas, wenn auch sonst in meinem Kopf eher ein heilloses Durcheinander herrschte, zu vergleichen mit dem momentanen Zustand meines Kleiderschranks.

Arghs, ich hätte mich selbst ohrfeigen können. Ich tat es schon wieder, ich dachte unsinnigerweise über ihn nach! Zwanghaft versuchte ich an irgendetwas gähnend langweiliges zu denken, um zu vermeiden mich in seinen faszinierenden Augen zu versenen. Langweilig...Geschichte der Zauberei...Quidditch...Hüter...Sam...SAM!? Ich tat es schon wieder. Wenn das so weiter ging, würde ich mich heute abend noch freiwillig selbst in den Krankenflügel einliefern oder ins St. Mungos einweisen lassen. Da würde ich auch sicher keine Gefahr laufen, auf IHN zu treffen, zumal er mir sicherlich keine Blumen ans Bett bringen würde. Außer vielleicht welche mit getarnten Stinkbomben.

"Dann sollte ich es vielleicht wiederholen, um die Wirkung aufrecht zu erhalten."
"Versuchs doch", lächelte ich zuckersüß und beinahe herausfordernd. Was, hatte ich das gerade wirklich gesagt!? Wollte ich etwa dass...? Zugegeben, der Kuss...war nicht...schlecht gewesen...nein, verdammt, ich hatte den kurzen Augenblick, als unsere Lippen sich berührten, sogar genossen...genossen!? Langsam wurde ich wirklich verrückt.
"Wenn du noch eine kassieren willst", fügte ich zu meiner eigenen Erleichterung hinzu und glücklicherweise erlangte ich Stück für Stück meine vorherige Haltung zurück.
"Wars das dann?" Übertrieben genervt zog ich eine Augenbraue in die Höhe und wartete garnicht auf seine Antwort, sondern versuchte mich an der Wand entlang, die seltsam nahe gerückt war, an ihm vorbei zu schieben.
Samuel Arden Offline

Besucher

Beiträge: 76

02.05.2007 13:01
Was sich liebt, das neckt sich Antworten
Okay, nochmal ganz langsam und von vorne. Das es auch mein kleines Gehirn schaffte, den Geschehnissen hinterher zu kommen, die eben passiert waren. Der Tag hatte doch so gut angefangen, auch wenn ich früh aufgewacht war, was bei mir immer dann vorkam, wenn ich einen schulfreien Tag hatte. Dann wachte ich in aller Frühe auf und konnte kein Auge mehr zu tun. Vielleicht hatte da schon mein Unterbewusstsein geahnt, dass heute etwas schreckliches geschehen würde. Etwas schreckliches... in Form von Julie Warren. Wenn das nicht schrecklich war, dann wußte ich auch nicht mehr. Obwohl... war es wirklich sooo schrecklich? Hatte mir der Kuss nicht gefallen? Hatte ich es nicht regelrecht genossen, als sich unsere Lippen berüht hatten? Diese Fragen konnte ich mit einem eindeutigen JA beantworten, aber nur in mir drin, still und heimlich und vorallem niemals öffentlich und schon gar nicht vor Julie. Als mir bewusst wurde, dass ich schon wieder über diese Göre nachdachte, hätte ich mir am liebsten meinen Kopf gegen die Steinwand geschlagen. Aber dann hätte mich Julie vollkommen für bescheuert erklärt, was sie auch ohne meine Selbstzerstörung schon tat, das war mir durchaus klar. Aber das beruhte schließlich auf Gegenseitigkeit, denn ich konnte sie auch nicht leiden. Zumindest hatte ich das bis heute Morgen nicht. Also, wie gesagt, der Tag hatte gut angefangen. Auch meine neue Bekanntschaft, Andrej, war doch ein positives Ereignis an diesem Tag. Der Kerl war ganz nett, soweit ich das bis jetzt beurteilen konnte. Doch warum mußte nun mit Julie alles den Bach runter gehen. Weil du sie unbedingt küssen mußtest... wisperte eine leise Stimme in meinem Kopf und ich wußte, das mein ICH sowas von recht hatte. Ja, es war ein Fehler sie zu küssen, das sah ich im Nachhinein auch ein. Doch nun war es zu spät. Ich hätte sie am liebsten noch einmal geküsst. Solchen Gedanken waren doch verrückt. Wie konnte ich etwas so anziehend finden, das ich eigentlich hasste? Da verstand man selbst doch die Welt nicht mehr.

Erst Julies Stimme riss mich wieder an meinen verwirrten Gedanken, die ich an mir bisher selbst nicht kannte. Eigentlich war ich ein recht einfacher Typ. Ich suchte mir für gewöhnlich immer den besten und einfachsten Weg heraus und oftmals war das alles gut gegangen. "Versuchs doch" hatte die Gryffindor gerade gesagt und ihr zuckersüßes Lächeln, das ihre Worte begleitete, machte mir wieder einmal klar, wie frech sie doch eigentlich war. Und das hatte ich schließlich immer an ihr gehasst. Ihre dummen Sprüche, die sie immer und zu jeder Tages und Nachtzeit parat hatte, wenn sie mir über den Weg lief und die immer eine gewisse Art von Wut in mir aufbrodeln ließ. Auch ihre jetzige Aufforderung meinte sie doch wohl nicht ernst, zumindest konnte ich mir das kaum vorstellen, auch wenn es recht herausfordernd klang, doch mit ihren nächsten Worten zerstörte sie jegliche Illusion von alleine, die sie vielleicht hatte aufbauen wollen. Nein, eine zweite Ohrfeige wollte ich nicht kassieren, auch wenn ich die erste in Kauf genommen hatte. Der Kuss war es wert gewesen, auch wenn das zugegebenermaßen mehr als blöd klang! Nun verwandelte sich Julies arrogante Haltung allerdings in eine Geste, bei der sie genervt die Augenbrauen in die Höhe schob. Natürlich konnte sie gehen, da war ich sogar froh darüber, ich würde sie bestimmt nicht aufhalten!

"Natürlich... ich will dir ja nicht deine kostbare Zeit rauben." erwiderte ich und betonte das Wort 'kostbare' besonders. Das machte meinen Hohn und Spott in meiner Stimme wohl noch deutlicher. Als sie sich jedoch an der Wand entlang an mir vorbei schob, machte ich keinerlei Anstalten, zur Seite zu weichen, um ihr damit Platz zu machen. Wenn sie vorbei wollte, mußte sie wohl zwangsläufig erst an MIR vorbei und zwar körperlich näher, als ihr wohl lieb sein würde. Ich blieb somit weiterhin standhaft auf meiner Stelle stehen und wich keinen noch so kleinen Zentimeter zur Seite. Auf meinen Lippen hatte sich derweil ein feines Lächeln breit gemacht, denn ihre Bemühungen, an mir vorbei zu kommen und mich dabei möglichst nicht zu berühren, erheiterten mich doch sehr.
Julie Warren Offline

Besucher

Beiträge: 37

03.05.2007 16:53
Was sich liebt, das neckt sich Antworten
"Natürlich... ich will dir ja nicht deine kostbare Zeit rauben." Wie er das schon wieder gesagt hatte! Am liebsten hätte ich ihm wirklich noch eine gescheuert, aber leider konnte ich mich dann nicht mehr damit heraus reden, dass es aus dem Affekt heraus passiert war, da ich seinen Kuss so abscheulich gefunden hätte. Somit hätte ich ja zugeben müssen, dass Sam es alleine mit Worten schaffte, mich zu reizen. Aber der Kuss war ja auch nicht abscheulich gewesen und eigentlich hatte er mich damit auch nicht gereizt...zumindest nicht in dem Sinne, wie es bei uns sonst immer der Fall war...sondern auf eine andere Art und Weise. Er hatte Gefühle in mir aufgewirbelt, welche, darüber war ich mir noch nicht so im Klaren, aber in welchem Ausmaß, das war mir völlig bewusst. Und gerade deshalb verdrängte ich wohl das naheliegendste, was man nach einem Kuss wohl annehmen könnte. Aber hallo? Schließlich war ER es ja gewesen, der MICH geküsst hatte und nicht umgekehrt! Ich wäre nie auf einen so absurden Gedanken gekommen ihn, Sam, auch nur annähernd in dieser Richtung nahe zu kommen. Und noch ein Kuss? Nein, bloß nicht und glücklicherweise schien Sam ebenso zu denken, oder zumindest machte er keine Anstalten das von gerade eben zu wiederholen. Wieso ich nicht wollte, dass er mich nochmal...? Das liegt jawohl auf der Hand! Wer küsst denn schon gerne einen eingebildeten, arroganten und gesellschaftlich völlig verkrüppelten Höhlentroll?! Und hat dabei auch noch Gefühle...? Gefühle? Welche Gefühle!? Ach so, klar, die Wut natürlich, was sonst... Mein Inneres jedoch sprach da eher von anderen Gefühlen, die ich nicht zulassen wollte und die genau der Grund waren, weshalb ich einfach nicht riskieren konnte, nicht riskieren durfte, dass Sams Lippen sich noch einmal so sanft auf meine legten...
Worüber hatte sie sich doch gleich aufgeregt? Achja, richtig, über Ich-bin-ja-sooo-toll-und-alle-stehn-auf-mich-Sam...Gut, dass ich mir da einig war...Mein Unterbewusstsein ließ ein leises, gehüsteltes Räuspern hören, als wolle es sich gerade zu Wort melden. Halt, Stop, Klappe, ich will nichts davon hören. UNTERbewusstsein, ja, das hast du richtig verstanden: UNTER, so wie UNTERgeben, also halt dich aus der Sache raus! Wer hat denn überhaupt nach deiner Meinung dazu gefragt? Da könnte ich ja gleich mit einem Knuddelmuff drüber reden...den würde ich wenigstens nicht verstehen, wenn er mir Antwort geben würde...

Aber Sams Worte reichten eigentlich auch, um mich auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen und mein Unterbewusstsein vollkommen zurück zu stopfen in irgendeine weniger benutzte Hirnregion oder wohin auch immer.
Sein höhnischer Gesichtsausdruck, der Spott in seiner Stimme. Mit eisigem Blick sah ich in seine Augen. WAH, bloß nicht zu lange zu tief hineinsehen, sonst schob sich mein Unterbewusstsein wieder in Regionen des Denkens vor! Überhaupt, was sah ich ihn eigentlich an? Meine Faust zuckte. Gesicht wie ein Buch der Zaubereigeschichte: Aufschlagen und immer wieder ZUschlagen!, dachte ich mir grimmig, um die Tatsache zu umgehen, dass seine Augen mich gerade ziemlich faszinierten.
Nach seinen Worten dachte ich schon, er ließe mich nun ohne Umstände durch. Ha, Pustekuchen...anstatt einfach ein Stück zur Seite zu treten, blieb er einfach stehen, wo er war, wich keinen Milimeter, womit ich gezwungen war mich zwischen ihm und der Wand hindurchzuzwängen. Dann doch lieber die Wand...In diesem Moment wünschte ich mir, ich könne mich in eine Flunder verwandeln und einfach vorbeiglitschen. Vielleicht hätte ich in Verwandlung einfach besser aufpassen sollen. Wobei, das Problem, wenn ich eine Flunder war...wer verwandelte mich dann wieder zurück? Sam sicherlich nicht, der würde mich wahrscheinlich noch einfangen, daheim in ein Aquarium stecken und wahrscheinlich auch noch Eintritt verlangen, dass Leute mich anglubschten. Ich sah schon das Schild: >>verunglückter Zauber - sieht Julie Warren so nicht viel besser aus?<<, an der Glasscheibe kleben.
Ich hielt die Luft an, als ich mich an Sam vorbeischob, was jedoch auch nicht sehr viel brachte, denn der Abstand zwischen ihm und der Wand war so eng, dass wir uns beide zwangsläufig berühren mussten. Ein leichtes Prickeln fuhr durch meinen Körper, als ich seinen berührte und ich sog scharf die Luft ein. Gut, einfach an etwas...Abstoßendes denken...hm...Flubberwürmer setzieren...Zaubertrankkessel schrubben...knallrümpfige Kröter anfassen...es half nichts! Vielleicht etwas abstraktere Vorstellungen...zerplatzte Kröter vermischt mit Flubberwürmern in einem dreckigen Zaubertrankkessel und man wurde gezwungen das zu trinken? Ah, schon besser. Mir war wohl ein etwas angeekelter Gesichtsausdruck ins Gesicht geschrieben, bei dem nur ich wusste, woher er eigentlich herrührte. Nämlich keinesfalls von der Berührung mit Sam...Ich war schon fast erfolgreich an ih vorbei, als mir sein Arm, mit dem er sich an der Wand abstütze, abermals den Weg versperrte.
"Entschuldigung, würdest du vielleicht die Güte besitzen, deinen Arm da weg zu ziehen?", fragte ich, ohne aufzublicken. Ich wollte vermeiden, ihm in die Augen zu sehen, denn dann wären all meine Bemühungen an etwas Wiederliches zu denken, um mich von der Anziehung, die er plötzlich auf mich ausstrahlte, zu schützen, zu Nichte gemacht. "Ich habe nämlich keine Lust Limbo zu spielen...
Samuel Arden Offline

Besucher

Beiträge: 76

07.05.2007 12:37
Was sich liebt, das neckt sich Antworten
Scheinbar hatten meine Worte genau den Effekt bei ihr ausgelöst, den ich damit hatte auch erreichen wollen. Ich hatte mir dabei auch wirklich die aller größte Mühe gegeben und soviel Spott und Hohn in meine Stimme gelegt, wie es mir nur möglich war. Und warum das ganze? Eigentlich aus einem einzigen Grund. Ich hatte mich in den letzten Minuten vor Julie schon viel zu verräterisch verhalten. Was sollte sie am Ende dann von mir denken? Richtig, dass ich vielleicht verliebt in sie war. Das würde sie glauben, es womöglich sogar in der kompletten Schule herum erzählen und dabei würde ich mein Gesicht verlieren. Denn es stimmte schließlich nicht... Lüge... Ich wollte ganz sicher nichts von der Gryffindor, außer das sie mich in Ruhe ließ und das den Rest des Schuljahres. Das wäre natürlich ein gefundenes Fressen für sie gewesen. Ich Trottel war in sie verliebt. Da hatte sie dann etwas, mit dem sie mich noch mehr ärgern und aufziehen konnte. Aber gut, dass es eben nicht so war! Ich konnte sie nicht leiden, ich hasste sie. Und das war ganz sicher das Gegenteil von Liebe. So machte ich ihr also mit meinen Worten klar, was ich von ihr hielt und scheinbar hatte sie es verstanden. Was mich schon beinahe wunderte, denn als so helle hätte ich Julie nicht eingestuft. Auf meinen letzten Satz hin erntete ich von ihr einen eiskalten Blick und ihr wäre es wohl am liebsten gewesen, ich wäre durch diesen zu einer Eissäule erstarrt. Doch den Gefallen tat ich ihr nun mal nicht. Gegen solche Blicke war ich sozusagen immun, das war nicht der erste, der mich traf. Ob nun von Julie oder von irgend jemand anderen, sowas brachte ich sicher nicht aus der Ruhe. Da mich also dieser Nordpol-Blick nicht sonderlich ablenkte, bemerkte ich auch das leichte Zucken ihrer Faust. Oh ha, da war wohl jemand ganz schön sauer! Diese Feststellung trieb mir augenblicklich ein Grinsen auf die Lippen, ohne das ich etwas dagegen tun konnte. Ich fand es wirklich sehr amüsant, wenn ich sah, wie sich die Kleine ärgerte. Wie oft hatte sie mir schon hochäßig erklärt, sie werde mich ab sofort einfach missachten, mich übersehen, als wäre ich gar nicht anwesend, nur Luft für sie. Wenn sie mich für Luft hielt, dann trieb ich sie trotzallem aber ordentlich zur Weißglut.

Weiterhin ließ ich sie vergeblich in den Glauben, ich würde sie einfach so, mir nichts, dir nichts, vorbei lassen. Ich verharrte weiter an der Stelle, als wäre ich am Boden festgeklebt worden und schaute ihr dabei seelenruhig zu, wie sie sich zwischen mir und der Wand hinter ihr vorbei schob. Jeder logisch denkende Mensch hatte sich bei dieser Szene darauf einestellen können, dass wir uns berühren MUSSTEN. Das war einfach so, denn der Abstand war viel zu gering und hätte Julie einer Berührung entgehen wollen, hätte sie augenblicklich um einige Zentimeter schrumpfen müssen. Da dies nicht geschah, war es nur die logische Schlussfolgerung, dass sich unsere Körper kurzzeitig berührten und obwohl mir das schon von vorne herein klar gewesen war und ich mich innerlich darauf eingestellt hatte, traf mich diese Berührung nun trotzdem wie ein Stromschlag. Die feinen Haare in meinem Nacken stellten sich unwillkürlich auf und ich konnte gerade noch unterdrücken, dass ich scharf die Luft zwischen meinen Zähnen einzog. Das hätte mich verraten, das wäre wirklich mehr als dumm gewesen! Wenige Augenblicke lang spürte ich die Wärme, die von Julie ausging, bevor sie auch schon halb an mir vorbei war. Doch da war noch etwas, ein Hinderniss sozusagen, das ihrem 'Fluchtversuch' ein jähes Ende bereitete. Mein Arm, den ich an der Wand abgestützt hatte. "Entschuldigung, würdest du vielleicht die Güte besitzen, deinen Arm da weg zu ziehen?" kam von ihr die Frage, ohne das sie mich dabei ansah. Was war plötzlich mit der so lässigen und frechen Julie Warren los, dass sie mir nicht mal mehr in die Augen schauen konnte? Natürlich besahs ich nicht die Güte, meinen Arm weg zu ziehen, sondern ich tat genau das Gegenteil. Indem ich auch noch meinen anderen, bisher noch freien Arm ebenfalls an der Wand abstützte, war sie nun zwischen meinen Armen, die sich links und rechts von ihr befanden, 'gefangen'.

"Ich habe nämlich keine Lust Limbo zu spielen..." war ihre nächste Aussage und mir gingen einige Bilder durch den Kopf, die ich lieber für mich behalten würde. "Das würde ich aber gerne sehen!" erwiderte ich, begleitet von einem äußerst anzüglichen Lächeln. HALT! STOP! Was tust du da? Schlagartig war mir bewusst geworden, dass ich durch mein Abstützen des anderen Armes viel näher an sie heran gerückt war. Meine Brust berührte nun beinahe ihre, zumindest war nicht mehr viel Abstand dazwischen vorhanden. Wir waren uns so nah, dass ich die verschiedenen Farbabstufungen ihrer Augen erkennen konnte. Ich wußte, dass ich hier gerade einen verdammt großen Fehler beginn, doch mein Körper wollte mir nicht mehr gehorchen. Eigentlich hätte ich sie einfach stehen lassen sollen. Ganz einfach von ihr abrücken, mich umdrehen und gehen! Doch wenn das nur so einfach gewesen wäre. Warum tat ich hier Dinge, die ich eigentlich nicht hätte tun sollen. Ich war wohl scharf darauf, dass ich nochmal eine von ihr anfing oder sie mir am Ende das Bein in die Magengegend rammte. Doch welche grausamen Vorstellungen mir auch durch den Kopf trieben, ich blieb so stehen, wie ich war, als gehorchten mir meine Beine nicht mehr, die mich eigentlich hier wegtragen sollten.
Julie Warren Offline

Besucher

Beiträge: 37

08.05.2007 19:20
Was sich liebt, das neckt sich Antworten
Wah, das war doch zum verrückt werden! Noch nie, NIE hatte Sam es geschafft mich so schnell so weit in Rage zu bringen, dass meine Fassade ihm gegenüber derart gebröckelt war und ich ihm meine Wut gezeigt hätte. Nicht, dass ich jetzt übermäßig ausrastete, wie es vielleicht so manch anderer an meiner Stelle getan hätte, nein, ich blieb verhältnismäßig ruhig...ja, für andere Verhältnisse, denn für meine zeigte ich eindeutig zu viel von dem, was in mir brodelte. Genug zumindest, damit Sam verstand, dass er es geschafft hatte, mich derart zu reizen, dass ich anfing meine sonst lecklose Kontrolle zu verlieren. Und wieso das alles? Wegen eines Kusses! Nein, es war nicht der Kuss...redete ich mir ein. Es war seine Dreistigkeit, diesmal hatte er den Bogen einfach überspannt, es zu weit getrieben! Und wer konnte auch schon damit rechnen am hellichten Tage von einem Ungeheuer geküsst zu werden? Da wäre wahrscheinlich der Kuss eines Dementoren angenehmer gewesen...der hätte einem aber nicht den Kopf verdreht, sondern gleich die ganze Seele mitgenommen. Das wäre mir in diesem Moment jedoch tausendmal lieber gewesen, als mir einzugestehn in Samuel Arden verschossen zu sein. Ich und DER!? Lächerlich!
Auf sein bescheuertes Grinsen hätte ich dem Vollidioten am liebsten noch eine verpasst und zwar mitten in seine Reihe strahlend weißer Zähne. Ja, ich fand, so eine Zahnlücke würde ihm unglaublich gut stehen und sicherlich wäre auch gleich eine freiwillige Ersthelferin bereit ihn höchstpersönlich in den Krankenflügel zu begleiten...
Womöglich wäre ein Naivchen des Sam-Fanclubs in Ohnmacht gefallen, hätte er sie auch nur berührt. Mir war diese Berührung momentan recht unangenehm...vielleicht, weil ich sie insgeheim genoss...? Genießen, seine Nähe?! Also, wenn er mich nicht gleich vorbei ließ, dann...In Gedanken malte ich mir schon einen zu Boden sinkenden Sam aus, der sich das...Schienbein(???) vor Schmerzen hielt. Ja, ich befand, ein schmerzverzerrtes Gesicht stand ihm mit Sicherheit gut. Vor allem, weil er dann bei weitem nicht mehr so gut aussah, wie im Normalzustand.

Liebend gerne hätte ich ihm in den Arm gebissen, damit er mich endlich durchließ und gleichzeitig verlangte irgendetwas in mir, sich an ihn zu schmiegen, in seinen starken Armen Schutz zu suchen...Gut, dass ich mein Unterbewusstsein so schön ausklinken konnte, denn das, was ich am wenigsten gebrauchen konnte, waren blöde Gerüchte. Und die würden mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit aufkommen, wenn man uns so sah. Also wurde es wirklich höchste Zeit, dass ich mich aus den Fängen des Wolfs befreite. Leichter gesagt, als getan, denn anstatt dass Sam seinen Arm einfach gehoben und die Barriere geöffnet hätte, stütze er nun auch noch seine andere Hand neben meinem Kopf ab. Ich kam mir vor, als sei ich in eine Falle getappt. Was sollte das denn nun schon wieder, legte Sam es drauf an?
Scheinbar verspürte er den dringlichen Wunsch, sich mit mir anzulegen. Und sein Ruf war ihm dafür wohl auch nicht zu schade. Zumindest wäre der wohl auch in Gefahr, bekäme ein Slytherin etwas mit. Oder war das vielleicht ein abgekartetes Spiel?! Ja natürlich, wieso war ich nicht viel früher darauf gekommen. Sam hatte mit irgendeinem seiner kleinen feigen Slytherinfreunde eine Wette abgeschlossen. Ob es jetzt darum ging, mich zur Weißglut zu treiben, oder mich dazu zu bringen Sam anzuhimmeln, wie zu viele Mädchen dieser Schule, darüber war ich mir noch nicht so ganz im Klaren. Aber das würde ich schon herausfinden. Sowas musste ich mir wirklich nicht bieten lassen. Ich, als Wetteinsatz...womöglich ging es dabei auch noch um ein paar läppische Galleonen oder eine Packung Schokofrösche...
"Das würde ich aber gerne sehen!" Warts ab, dein blödes Grinsen wird dir schon noch vergehen; ging es mir rachsüchtig durch den Kopf.
Ich beugte mich nach vorne, sodass meine Wange seine streifte, als ich ihm ins Ohr flüsterte.
"Träum weiter", lächelte ich zuckersüß, wobei sich ein gewisser süffisanter Gesichtsausdruck dazu mischte. Und schon im nächsten Moment hatte ich ihm mein Knie dorthin gerammt, wo es wirklich weh tat. Da er nun wohl kaum noch im Stande war, seine Sperre aufrecht zu erhalten, schlüpfte ich unter seinem Arm hindurch.
Samuel Arden Offline

Besucher

Beiträge: 76

09.05.2007 13:48
Was sich liebt, das neckt sich Antworten
Ach, was waren das für wunderschöne funkelnde Sterne. Rote, blaue, weiße und gelbe. In allen Farben und Formen... Ich hätte wohl dieses Spektakel an umher springenden Sternen viel mehr genossen, wenn diese nicht durch das entstanden wären, durch das sie entstanden waren. Ja richtig, ich sah wirklich für einen Augenblick nur noch tanzende Sterne vor meinen Augen, als sich der Schmerz an der Stelle ausbreitete, an dem sich kein Mann Schmerzen wünschen würde. Dieses miese kleine Miststück! Und über so eine hatte ich mir gerade noch Gedanken gemacht, dass ich sie vielleicht sogar hübsch fand oder anziehend. Ich hatte mich sogar dazu hinreißen lassen, sie zu küssen. Ich wußte nicht, was da in mich gefahren war, aber egal was es auch gewesen war. Damit war nun ganz sicher Schluss. Nun hatte sie es endgültig zu weit getrieben. Obwohl ich allein vom Quidditch spielen her ab und an Schmerzen und Schläge gewohnt war, war mir nun doch für ein bis zwei Sekunden fast schwarz vor Augen geworden und ich zog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein. Was bildete sich diese aufgeblasene Gryffindor Zicke eigentlich ein? Sie würde mich nun einmal von einer ganz anderen Seite kennenlernen und sich später wünschen, sie hätte nie so reagiert. Obwohl es schmerzte, hatte ich es vielleicht gerade meiner Lieblingssportart zu verdanken, dass trotz allem meine Reflexe noch sehr gut funktionierten. Ich bemerkte wie sie unter meinem Arm hindurch schlüpfte, den ich allerdings auch schon nach ihrer Attacke von der Wand genommen hatte. Das hatte sich dieses Stück wohl so vorgestellt. Jetzt einfach abhauen, aber nicht mit mir! Nun war ich richtiggehend sauer und so hatten mich noch nicht allzu viel Personen erlebt, was wohl auch besser so war. Aber irgendwann war der Kamin aus und dieser Punkt war nun bei mir erreicht. Klar, ich hätte sie nun gehen lassen können, aber zu welchem Preis. Das sie in der ganzen Schule herum erzählte, was zwischen uns vorgefallen war?

Also, dank meiner Reaktion war noch während sie an mir vorbei schlüpfte, meine Hand nach vorne geschnellt und hatte sich vergleichbar wie ein Schraubstock um ihren Oberarm gelegt. Ruckartig zog ich sie zurück und hinderte die blonde Gryffindor so daran, das Weite zu suchen, während ich sie immer noch fest am Oberarm festhielt. Am liebsten hätte ich sie geschüttelt, gegen die Wand gepresst oder in einen knallrümpfigen Kröter verwandelt. Die Schmerzen hatten sich nun in Wut verwandelt und aus meinem funkelnden und brennenden Blick war das wohl deutlich heraus zu lesen. Dieses Mal hatte sie es wirklich zu weit getrieben! Und ich sah auch überhaupt nicht ein, warum ich die Schuld vielleicht bei mir selbst suchen sollte.

"Dieses Mal hast du einen verdammt großen Fehler begangen." zischte ich ihr mit vor Wut gesenkter Stimme ins Gesicht und der bedrohliche Unterton, der bei in meiner Stimme mitschwang, würde wohl selbst dem größten Knallfrosch deutlich vor Augen führen, dass ich es sehr wohl mehr als ernst meinte. Jeder Gedanke, der zuvor vielleicht kurzfristig mal etwas halbweg nettes über Julie ausgesagt hatte, war im Keim erstickt worden. Wie hatte ich nur so blöd sein können, mich überhaupt länger als nötig mit ihr zu befassen? Ich hatte sie ja schon immer gehasst, doch das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Wenn sie Krieg wollte, konnte sie Krieg bekommen und ich hatte kein Problem damit, ihr das restliche Schuljahr zur Hölle zu machen. Geeignete Dinge würden mir dafür schon noch einfallen! Ich war froh, dass mein Verstand nicht völlig von meiner Wut umnebelt wurde, sodass ich ihr im Augenblick nicht etwas antat, dass ich später vielleicht bereut hätte. Nein, ganz sicher nicht wegen Julie sondern weil ich damit womöglich von der Schule geflogen wäre.

"Das wirst du noch bereuen." gab ich ihr noch mit auf den Weg, bevor ich ihren Oberarm relativ schnell wieder los ließ. Ich mußte mit ordentlicher Kraft zugedrückt haben, denn schon waren auf ihrem Oberarm, dort wo meine Hand gelegen hatte, leichte rote Druckstellen zu erkennen. Nun hatte wohl jeder von uns eine Erinnerung an diesen Tag zurück behalten, denn auch ich konnte mir am stetigen brennen meiner Wange noch vorstellen, dass dort eine leicht rötliche Stelle zu sehen war. Ich mußte hier weg, bevor mir am Ende noch alle Sicherungen durchbrannten und das konnte bei meiner momentanen Verfassung jeden Moment soweit sein. Julie war wirklich durchgeknallt, keine Person mit der man sich länger als nötig befassen sollte. Und ich hatte mir doch tatsächlich eingebildet, ich könnte sogar etwas für sie empfinden? Lächerlich, einfach nur lächerlich! Doch Merlin sei Dank hatte mir das nun endgültig die Augen geöffnet. Ein Ausdruck äußerster Bösartigkeit füllte meine Augen, als ich sie ein letztes Mal ansah und in meinem Blick lag eigentlich nur noch Verachtung für sie, bevor ich mich herum wandte und einfach ging. Dieser Tag war nun endgültig gelaufen.


Gehe nach: Neue Bekanntschaft
Julie Warren Offline

Besucher

Beiträge: 37

10.05.2007 11:13
Was sich liebt, das neckt sich Antworten
Der Tritt hatte gesessen. Zumindest zeigte das Sams Reaktion. Ich persönlich hatte keine Ahnung, wie weh es wirklich tat, als Mann zwischen die Beine getrten zu bekommen. Schließlich war ich glücklicherweise keiner und kannte diese angeblichen Schmerzen nur gerüchtehalber. Oh, und natürlich aus der Tatsache heraus, dass ich meinem jüngsten älteren Lieblingsbruder beim Quidditchspiel mal versehentlich...aber das war wirklich keine Absicht gewesen. Im Gegensatz zu dem gerade eben. Denn das war volle Absicht gewesen. Er hatte es verdient! Er war es doch gewesen, der mich in die Enge getrieben hatte. Selbst schuld, eingepferchte Wildtiere wehrten sich auch, wenn man ihnen zu nahe kam. Womit hatte er denn nach dieser Aktion von sich gerechnet!? Dass ich ihm schmachtend um den Hals fiel, je mehr er sich mir näherte? Pah, sollte er ruhig ausbaden, was er selbst verschuldet hatte. Ich fühlte mich keinesfalls im Unrecht. Auch, wenn einem der Slytherin in diesem Moment des Schmerzes wirklich hätte leid tun können...ja, richtig, HÄTTE! Er hatte sich ja auch keine Gedanken gemacht, wie es mir nach diesem...Kuss...gehen würde. Das waren seelische Qualen, die ich da litt, da waren seine körperlichen Schmerzen jawohl lächerlich dagegen!
Sein Arm sank nach unten und gab mir den Weg frei. Na, das hatte doch wunderbar geklappt...wie geplant. Mehr hatte ich doch garnicht gewollt und hätte er mir von anfang an nicht den Weg versperrt, wäre es garnicht so weit gekommen. Er hatte es doch erst so weit getrieben...nicht ich... Ich sah diesen Tritt als Rache für all die dummen Kommentare, die er mir je an den Kopf geworfen hatte, diesen blöden Kuss und allgemein die Tatsache, dass er überhaupt existierte. Und ich genoss sie...denn Rache war ja bekanntlich süß.

Naja, es wäre mir wohl besser damit geraten gewesen, schnellst möglich abzuhauen, anstatt mich einen Moment noch an seinem Schmerz zu laben. Denn Sam erlangte unglaublich schnell sein Raktionsvermögen zurück und pfeilschnell packte seine Hand nach mir und griff mich unangenehm hart am Arm. Erinnerungen aus meiner Kindheit waberten in mir hoch. Rafáel, der mich unsanft am Handgelenk festhielt und mir dabei fast die Knochen zerquetschte...
Widerwillig wandt ich mich und versuchte meinen Arm zu befreien, doch Sam ließ nicht los. Sein bohrender Blick hätte einem fast Angst einjagen können, wäre ich in diesem Moment nicht ebenso wütend gewesen, wie er. Niemand fasste mich so an! Die traumatischen Kindheitserinnerungen daran ließen jedesmal Wut und Panik in mir hochkochen, packte mich jemand hart an.
"Dieses Mal hast du einen verdammt großen Fehler begangen."
Verbissen sah ich ihn an. Ich hatte keine Angst vor ihm, ich hatte zwei große Brüder überlebt und die waren garantiert schlimmer gewesen, als so ein möchtegern Weiberheld.
"Pass du besser auf, dass du nicht auch so einen Fehler begehst", fauchte ich gedämpft zurück. Es musste ja nicht gleich der ganze Gang mitbekommen.
Wie konnte ich nur darüber nachgedacht haben, dass bei dem Kuss irgendwelche Gefühle in mir zum Vorschein gekommen wären, die nichts mit Hass zu tun hätten. Diese Aktion hier bewies es doch wieder, Sam WAR einfach nicht zu lieben!
"Das wirst du noch bereuen." Kampflustig sah ich ihn an. Am liebsten hätte ich ihm ins Gesicht gespuckt. Ja, das hatten Rafáel oder Louis auch oft genug zu mir gesagt und an die Folgen die daraus erwachsen waren, mochte ich in diesem Moment garnicht denken.
Mit hasserfülltem Blick, riss ich geladen meinen Arm aus der Umklammerung, die Sam soeben freigegeben hatte.
Der Ausdruck seiner Augen, der mich traf, war nicht minder verächtlich, als der meinige, als er auf dem Absatz kehrt machte und verschwand. Tränen des Zorns waren in meine Augen gestiegen und ich rieb mir den Arm.
Der sollte sich nur trauen, sich mit mir anzulegen! Immer noch mit zornigem Blick, hier und da Leute anrempelnd, bahnte ich mir den Weg ins Freie. Ich brauchte erst einmal frische Luft.


tbc: ?
Seiten 1 | 2
 Sprung  
Xobor Forum Software von Xobor | Forum, Fotos, Chat und mehr mit Xobor
Datenschutz