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Dieses Thema hat 21 Antworten
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 Die Große Halle
Seiten 1 | 2
Jesroe McThorn Offline

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Beiträge: 90

01.05.2007 19:26
Leere Mägen soll man füllen Antworten
Komme von: Kopfschmerzen am Morgen

Man merkte, wie irritiert sie war, als sie meine Frage hörte. Aber es kam auch nicht allzu oft vor, dass ich etwas fragte. Mein einziger Grund war gewesen, dass ich sie nicht hatte übergehen wollen. Ich war von Natur aus recht höflich anderen gegenüber, außer ich hatte schlechte Laune und selbst dann versuchte ich zumindest höflich zu sein. Dadurch ging man sinnlosen Streitereien aus dem Weg. Was nicht hieß, dass ich Streit verabscheute, manchmal konnte er sogar ganz befreiend sein. Allerdings musste man dabei meist mehr oder weniger sagen und wie bereits bemerkt war ich kein Mann der vielen Worte. Keine Worte, kein Streit, so einfach war das.

Natürlich hatte ich damit gerechnet, dass sie sich für den Tisch ihres Hauses, also Hufflepuff, entscheiden würde, aber das tat sie nicht, sondern nickte mit einem leichten Grinsen zu dem Tisch der Slytherins herüber. Nun war es an mir ein wenig überrascht zu sein, was ich darin zeigte, dass ich meine Augenbrauen leicht fragend nach oben zog. Allerdings nur für einen kurzen Augenblick, dann war mein Gesicht wieder ausdruckslos und ich zuckte nur mit den Schultern. Noch bevor ich irgendetwas anderes tun konnte – nun, eigentlich hatte ich auch nicht vorgehabt, irgendetwas anderes zu tun – ging sie los und ich folgte ihr. Schon jetzt spürte ich einige Blicke, da einige hier anwesende Schüler bereits gemerkt hatten, dass die Hufflepuff den falschen Tisch ansteuerte. Darüber konnte ich innerlich nur Grinsen. Wie kleinlich solche Dinge doch waren. Ob man nun an dem oder dem anderen Tisch saß, das Essen schmeckte überall gleich. Man hatte sicher nur nicht alle Schüler an einen Tisch gekriegt und da kam es einem ganz recht, dass es vier Häuser gab. So konnte man die Schüler ohne große Probleme allesamt in der Halle unterbringen, ohne das irgendjemand enttäuscht war. Zudem stärkte es das Häuserdenken – was ich wiederum lächerlich fand. Doch jedem das Seine. Um die Blicke kümmerte ich mich nicht, sonder folgte weiter Natalia, bis wir am Tisch angekommen waren.

Normalerweise hätte ich mich nun sofort gesetzt, aber ich hatte ja schon erwähnt, dass ich anderen gegenüber immer versuchte höflich zu sein, also wartete ich ab, bis Natalia sich setzte. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich das bei einem männlichen Begleiter nicht getan hätte, ja, da kam doch noch ein wenig Geschlechterdenken an die Oberfläche. Doch ich fand das persönlich nicht schlimm, es hatte Stil, ein Gentleman zu sein, so fand ich und mir war es egal, ob andere das für übertrieben hielten oder nicht.
Natalia Martínez Offline

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01.05.2007 21:12
Leere Mägen soll man füllen Antworten
Komme von: Kopfschmerzen am Morgen

Jesroes überrascht hochgezogenen Augenbrauen bemerkte ich gar nicht, da ich ja sofort zum Tisch losgelaufen war. Ich bemerkte jedoch aus den Augenwinkeln, dass er mir folgte. Ja warum auch nicht? Die Blicke, die auf mir lagen, weil ich es als Hufflepuff wagte, mich an einen anderen Tisch zu setzen, fühlte ich an meinem ganzen Körper. Es war als würden einige Augenpaare an mir kleben. Ich schaute mich um und erblickte einige mir bekannte Gesichter. Nicht jedes von diesen war mir unbedingt sympathisch vor allem das einer gewissen Schülerin nicht. Angelina Folder glotze mich regelrecht an. Mit einem süffisanten Lächeln winkte ich ihr zu und drehte mich dann kurz zu Jes um und wartete bis er neben mir herlief. Angelinas Reaktion allein auf diese Tatsache, dass er direkt neben mir war, war eine Wonne. Ihre Augen weiteten sich vor Neid. Soviel ich bisher mitbekommen hatte, war sie hinter jeden hübschen Kerl her und Jes zählte eindeutig dazu. Ihrem Blick nach zu urteilen, stand er wohl noch bei ihr auf der Liste. Ich warf ihr einen Blick zu, der so viel hieß wie „Süße, den bekommst du nie“

Mit einem selbstzufriedenen Lächeln folgte ich Jes, der mittlerweile weitergegangen war, an den Tisch. Diese dumme Kuh würde sich ihr hübsches Mäulchen zerreißen, was ich am Slytherintisch mit Jes zu suchen hatte. Sollte sie doch. Dann war die Gerüchteküche zumindest gerettet und konnte weiterbestehen und wenn man, den Gerüchten zufolge, etwas mit einem gutaussehenden Jungen hatte, war das nicht das Ding, worüber ich mich aufregen werde.
Jes blieb vor dem Tisch stehen und ich fragte mich gerade wieso. Fragend sah ich ihn an und setzte mich schließlich einfach an den Tisch. Mich überkam ein komisches Gefühl. Es war so ungewohnt, ein komplett anderer Blickwinkel über die Halle. Außerdem andere Menschen, von denen mich viele finster anblickten. Es war schon etwas seltsam.

Mit einem Seufzer sah ich zu, wie sich mein Teller mit Essen füllte. Es sah einfach köstlich aus und mit einem Mal waren alle dummen Gedanken verschwunden. Mit einem leichten Leuchten in den Augen, sah ich kurz zu Jesroe, ehe ich anfing zu essen. Es sah nicht nur lecker aus, es war auch lecker. In Hogwarts bekam man eben nur das Beste geboten. Ich nahm einen Schluck Kürbissaft und schaute wieder zu Jes. “Greif zu, ist wirklich lecker.“, meinte ich mit überzeugend hochgezogenen Augenbrauen und nickte dabei, um mein Gesagtes zu unterstreichen. Langsam gewöhnte ich mich daran, von allen Seiten blöd angeschaut zu werden. Auch meine beste Freundin, Angelina, glotze immer noch unverhohlen zu uns herüber. Ich überlegte kurz, ob ich für sie ein kleines Schauspiel starten sollte, was ihr den Unterkiefer bis in den Keller fallen ließ, was nun wirklich nicht allzu schwer sein würde, da ihr Mund jetzt schon mit einem geöffneten Kuhstalltor zu vergleichen war.

Ich entschloss mich, ein ganz kleines bisschen zu spielen und stützte mich auf meine Arme, die ich vor mir auf den Tisch legte. Mit einem unglaublich lieben Lächeln sah ich zu Jes und hoffte, dass mein Blick schmachtend genug war, um den Durchmesser von Angelinas Augen noch zu erweitern. Ich überlegte, ob ich Jes von meinem kleinen Spielchen unterrichten sollte, vielleicht würde er ja mitmachen. Den Gedanken verwarf ich allerdings sofort wieder. Warum sollte er das tun? Für ihn gab es dafür keinen ersichtlichen Grund. “Hm.. Sag mal, was hältst du eigentlich von einer Schülerzeitung?“, fragte ich einfach gerade heraus. Ich weiß nicht, wie ich da wieder drauf kam, aber es interessierte mich wirklich. “Ich hatte mich darüber mit Elodie unterhalten.. Ihr war die Idee in den Ferien gekommen und ich hab ihr versprochen mal so rumzufragen, ob es Anklang bei den Schülern finden würde. Nebenbei find ich das wirklich gut.“, erklärte ich erst mal und sah Jes nun mit fragend hochgezogen Augenbrauen an, während ich einen weiteren Schluck Kürbissaft zu mir nahm.
Jesroe McThorn Offline

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03.05.2007 14:34
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Als wir ungefähr die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten, blieb Natalia stehen und wartete darauf, dass ich zu ihr aufschloss, was nicht sonderlich lange dauerte, da ich genau hinter ihr gewesen war. Allerdings war ich mir in dem Moment nicht ganz sicher, ob sie das gemacht hatte weil sie wollte, dass ich neben ihr her lief, oder dass damit deutlich wurde, dass sie in meiner Begleitung war. Ich runzelte einmal kurz die Stirn, als ich zu dem Mädchen hinüber sah, was meiner Meinung nach der Grund war, weswegen Natalia auf mich gewartet hatte. Ich hatte das Mädchen schon mal gesehen, irgendwas mit A... Angelina.. ja, das war es glaube ich gewesen. Nun, mit ihr hatte ich nie sonderlich viel zu tun gehabt, doch ihr Blick sah so aus, als wäre ich ihr Ex und Natalia meine Neue. Komische Leute gab es schon manchmal.

Den Tisch erreicht, setzte Natalia sich beinahe sofort hin, nur einen kurzen fragenden Blick hatte sie mir vorher zugeworfen, worauf ich mit der Hand eine Bewegung angedeutet hatte, die soviel heißen sollte, dass sie sich hinsetzen konnte, wo sie wollte. Als sie dann Platz genommen hatte, setzte ich mich ihr gegenüber, weil so eine Unterhaltung immer bequemer war, als wenn man nebeneinander saß. Bei ihren Worten schossen meine Augenbrauen in die Höhe, sagen tat ich allerdings nichts, dafür füllte ich meinen Teller mit allerlei schmackhaften Dingen, was mein Magen sehr begrüßte. Schon nach den ersten Bissen hatte er sich ein wenig beruhigt, doch zufrieden würde er wohl erst ein wenig später sein.

Als Natalia sich dann auf ihre Arme stützte und sich zu mir beugte war ich ein wenig überrascht. Noch überraschter war ich, als ich ihr schmachtendes Lächeln bemerkte und leicht irritiert zog ich meine Augebrauen zusammen. Das hatte ich nicht von ihr erwartet, dafür war sie nicht das Mädchen. “Hm.. Sag mal, was hältst du eigentlich von einer Schülerzeitung?“ Das passte nun auch nicht zu ihrem Blick, doch obwohl das im ersten Moment wirklich verwirrend war, erinnerte ich mich an Angelina. Natalia wollte das Mädchen doch nicht eifersüchtig machen, oder? Vor allem brachte das nichts, Angelina und ich hatten nie etwas miteinander zutun gehabt. „Ich hatte mich darüber mit Elodie unterhalten.. Ihr war die Idee in den Ferien gekommen und ich hab ihr versprochen mal so rumzufragen, ob es Anklang bei den Schülern finden würde. Nebenbei find ich das wirklich gut.“ Ihr Interesse war wirklich echt, was ich an ihrem fragenden Blick bemerkte, also würde ich ihr darauf auch eine Antwort geben. “Ich finde das eigentlich eine recht gute Idee. Allerdings wäre ich niemand, der aktiv mitarbeiten würde und sie auch nur manchmal bis gar nicht lesen würde.“ Vielleicht ein wenig hart ausgedrückt, aber wahr. Wahrscheinlich hatte ich nicht die Zeit, die Schülerzeitung zu lesen und wirklich Lust auch nicht. Doch an und für sich war es eine gute Idee, die sicher viele Schüler begeistern würde.

Doch nun zu einem anderen Thema. “Hat es einen Grund, dass du mich so schmachtend angeschaut hast? Ich würde glatt auf Angelina tippen – ich weiß nur nicht wieso.“ Obwohl man meiner Stimme wieder keine Gefühlsregung entnehmen konnte, so war ich dennoch ernsthaft daran interessiert zu wissen, warum sie das tat. Ein Junge würde nicht auf solche Ideen kommen, aber das war wieder ein Thema, welches ich nicht verstand. Frauen waren einfach zu hoch für mich.
Natalia Martínez Offline

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03.05.2007 15:52
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Das Jesroe die gute Angelina auch bemerkt hatte, realisierte ich nicht wirklich. Zu sehr war ich damit beschäftigt mich in Gedanken über dieses Püppchen lustig zu machen. Ja, Püppchen traf es wohl ganz gut. Aufgestylt wie ein Topmodel und ein Superstar zusammen. Es war wirklich ein wunder, dass sie ihren Kopf noch oben halten konnte, wo sie sich morgens doch so viel in ihr Gesicht kleisterte. Das konnte ich getrost als nicht übertrieben darstellen. Ich hatte einmal das Vergnügen haben dürfen, ihr bei der morgendlichen Toilette zusehen zu dürfen. Ich hatte nichts gegen Pflegeartikel und auch nichts gegen Schminke. Aber das, was ich da geboten bekommen hatte, war wirklich übel gewesen.
Zwei Gesichtswasser, eines gegen Hautunreinheiten und eines als Peeling, eine Maske, um die Haut jung zu halten, anschließend zwei verschiedene Tagescremes, die eine für Feuchtigkeit, die andere für einen ebenmäßigen Teint, den man durch die Massen an Make-up allerdings niemals zu Gesicht bekommen wird. Schließlich Kajal, Wimpertusche und Lippenstift, um das auszumalen, was sie ohne Lipliner niemals alleine gefunden hätte.. ihre Lippen. Einen Lidstrich (ja, nur EINEN) und darüber noch etwas Lidschatten. Alles in allem war’s das eigentlich. Ich konnte wohl etwas vergessen haben, aber so tragisch war das auch nicht.. Ich wusste nur, dass sie, nachdem ich ausgiebig und lange unter der Dusche gestanden hatte, immer noch vor dem Spiegel gestanden und angemalt hatte. Die Frau war einfach die Härte.

Ich lenkte meine Gedanken wieder aufs Wesentliche und das war momentan Jes, der mir mit einer Geste seiner Hand zeigte, dass ich mich hinsetzen konnte, wo ich wollte. Wie unheimlich großzügig von ihm.
Ich sah wie seine Augenbrauen sich mächtig schnell in die Höhe erhoben, als ich meinte, dass das Essen lecker sei. Sagen tat er dazu nichts und ich fragte mich, ob ich vielleicht etwas falsches gesagt hatte. Das hätte er mir dann allerdings erklären müssen, denn ich wusste wirklich nicht, was daran hätte falsch sein sollen. Naja, auch egal. Das Essen war auf jeden Fall vorzüglich.

Als ich seinen irritierten Blick sah, musste ich fast lachen. Stimmt, er hatte ja keine Ahnung, wieso ich ihn so anschaute. Aber daran erkannte ich, dass mein Blick eindeutig zu erkennen war. Das war ja auch meine Absicht gewesen und ich freute mich, dass es zu klappen schien. Wie gut, dass Angelina nur mich von vorne sah und nicht auch Jes. Es machte mir wirklich einen Heidenspaß meine Lieblingsfeindin so zu ärgern.
“Ich finde das eigentlich eine recht gute Idee. Allerdings wäre ich niemand, der aktiv mitarbeiten würde und sie auch nur manchmal bis gar nicht lesen würde.“, antwortete Jes und ich nickte. “Also, lesen würde ich sie denke ich schon.. Mitarbeiten.. Weiß ich nicht. Dazu bin ich nicht gut geeignet.“, meinte ich und wiegte meinen Kopf hin und her. “Aber gut zu wissen, dass die Idee an sich als eine gute bezeichnet wird. Elodie wird sich freuen, wenn sie das hört.“, meinte ich und lächelte. Es war schön zu wissen, dass man der Schulsprecherin, einem äußerst netten Mädchen nebenbei bemerkt, diese gute Neuigkeit überbringen konnte. Schließlich war es ja ihre Idee gewesen.

“Hat es einen Grund, dass du mich so schmachtend angeschaut hast? Ich würde glatt auf Angelina tippen – ich weiß nur nicht wieso.“ Überrascht sah ich ihn an, doch dann musste ich mein Lachen unterdrücken. Interessierte ihn das wirklich? Anscheinend schon, sonst hätte er ja nicht gefragt. Ich hatte ja mittlerweile mitbekommen, dass er nur dann etwas sagte, wenn es notwendig war oder er es einfach für sich wissen wollte. So hatte es bisher den Anschein gemacht. Ich grinste und biss mir auf die Unterlippe. Nicht, weil ich schüchtern war, sondern, damit mein Grinsen nicht zu breit wurde. “Ja, du tippst richtig.“, meinte ich und versuchte mich wieder ein wenig zu beruhigen. Er sollte nicht denken, dass ich ihn auslachen würde. Das war es in keinem Fall. Ich räusperte mich und nahm einen Schluck Kürbissaft. “Weißt du..“ weiter kam ich nicht, denn ich wurde von einer mir leider bekannten Stimme unterbrochen.

“Ich störe doch nicht etwa?“, sagte Madame Ich-bin-in-einen-Farbtopf-gefallen-und-tu-so-als-wäre-das-der-neuste-Trend und ließ sich demonstrativ neben Jes auf der Bank nieder, wobei sie mir einen Blick zuwarf, der mir wohl sagen sollte, dass sie das auch könne. Ziemlich belustigt hob ich eine meiner Augenbrauen. “Sieh einer an... Hoher Besuch. Was führt euch her, euer Hoheit?“, fragte ich übertrieben höflich und deutete noch eine leichte Verbeugung an. Sie warf mir einen giftigen Blick zu und warf ihre blonden Löckchen nach hinten. Dabei legte sie kurz ihren Kopf in den Nacken und streckte Jes demonstrativ ihren Hals entgegen. Nachdem sie damit fertig war, lächelte sie zuckersüß zu Jes auf. “Hi.. Ich bin Angelina, aber du darfst mich Linny nennen, mein Hübscher.“, säuselte sie und ich verzog mein Gesicht zu einer Grimasse, die mehr als eindeutig war und rollte genervt meine Augen.
Jesroe McThorn Offline

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04.05.2007 13:13
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“Also, lesen würde ich sie denke ich schon.. Mitarbeiten.. Weiß ich nicht. Dazu bin ich nicht gut geeignet.“ Als sie mit diesem Teil ihrer Antwort fertig war, wiegte sie leicht ihren Kopf hin und her. Wieder eine Bewegung, die eigentlich nicht sein musste, meiner Meinung nach, doch mit dieser Meinung gehörte ich wohl der klaren Minderheit an. Viele Leute achteten vor allem auf die kleinen Bewegungen, auf so etwas halt. Gut, ich gestehe, dass es manchmal recht amüsant war, eben diese kleinen Bewegungen bei Menschen zu beobachten, wie sich welche damit zum Affen machten. Natürlich gab es auch viele Menschen, zu denen solche kleinen Bewegungen ausgezeichnet passten, die man sich ohne sie gar nicht vorstelle konnte. Nun, wie auch immer, ich gehörte bestimmt nicht dazu.

Während meines Gedankenganges hatte ich nur halb zu gehört, was Natalia noch zu erzählen hatte. Ich hörte nur noch wie sie sagte, dass Elodie sich sicher freuen würde. Darauf nickte ich dann einfach in der Hoffnung, dass es eine genügende Antwort war. Allerdings glaubte ich sowieso nicht, dass irgendjemand von mir sonderlich lange Antworten erwartete. Manchmal – zum Beispiel in solchen Situationen – konnte das wirklich nützlich sein. Das stimmte nicht – eigentlich fand ich es immer recht nützlich, wenn andere nichts von meinen Gefühlen mitbekamen. Das gab nur Probleme, wie ich dieses Schuljahr schon hatte feststellen müssen.

Als ich dann meine Frage in Bezug auf ihr Lächeln stellte, sah man ihr an, wie überrascht sie war. Hatte sie gedacht, einem männlichen Wesen würde das nicht auffallen? Frauen glaubten immer, dass Männer keine Details sehen konnten, doch das stimmte nicht. Sie sahen die Details immer, wenn es nötig war, sie zu sehen und ihr schmachtendes Grinsen war nun wirklich nicht zu übersehen gewesen. Schnell war ihre Überraschung wieder vorbei und sie musste ein Lachen unterdrücken. Als wäre sie etwas schüchtern – ich konnte behaupten, dass sie mir nie so vorgekommen war – biss sie sich auf ihre Unterlippe. “Ja, du tippst richtig.“ Abwartend sah ich sie an. Es war ja schön und gut, dass ich richtig tippte, aber wieso? Sie setzte gerade zu einer Fortführung ihrer Antwort an, als sie innehielt.

“Ich störe doch nicht etwa?“ Noch bevor Natalia oder ich etwas hätte sagen können, ließ Angelina sich neben mir nieder. Etwas fragend und auch überrascht zog ich meine linke Augenbraue hoch. “Sieh einer an... Hoher Besuch. Was führt euch her, euer Hoheit?“ Na toll, anscheinend war ich direkt in einen Zickenkrieg hineingeraten. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Ich hatte doch nur etwas essen wollen, war das denn zu viel verlangt? Allerdings war das nicht mein Krieg, also wandte ich mich wieder meinem Essen zu. Am besten einfach ignorieren. Das war allerdings leichter gesagt als getan. Denn so wie es aussah, war ich der Grund dieses Krieges. Das zumindest machte mir Angelinas Geste deutlich, wie sie ihre Haare nach hinten warf und anschließend wie ein viel zu treuer Hund zu mir hoch blickte. Was hatte ich zuvor gesagt, von Leuten die sich bei kleinen Bewegungen zum Affen machten? “Hi.. Ich bin Angelina, aber du darfst mich Linny nennen, mein Hübscher.“ Genüsslich schluckte ich das Essen herunter, was ich noch im Mund hatte, bevor ich mich unserer neuen Begleiterin zuwandte. “Interessant.“ Mein Blick schweifte kurz zu Natalia ab, deren Gesichtsausdruck nicht gerade freundlich war.

Langsam kam ich dahinter, was Natalia mir hatte sagen wollen. Gut, vielleicht würde das ärgern eines lästigen Mädchens meine Gedanken etwas positiver werden lassen. Also legte ich meine rechte Hand auf Natalias Arm und sah sie übertrieben fürsorglich an. “Ist alles okay bei dir, Schatz? War das Essen nicht gut?“
Natalia Martínez Offline

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04.05.2007 16:01
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Jes zeigte keine Reaktion, als ich meinte, dass sich Elodie bestimmt freuen würde. Was hatte ich auch erwartet? Auf meinen ersten Teil meiner Antwort hatte ich auch keine Reaktion bekommen. Das wurde irgendwie zur Normalität. Ich fragte mich, ob ich mich später wundern würde, wenn jemand auf meine Statements noch etwas sagen würde, oder wenigstens eine Regung im Gesicht zeigen würde. So wie Alice, bei der man aufpassen musste, was man sagte, sonst machte sie sich nur wieder Sorgen. Wo war sie eigentlich? Wir mussten noch unser Gespräch weiterführen und aus Joshi rausquetschen, was er uns verschwiegen hatte. Ich wusste zwar, dass er es sowieso früher oder später erzählen würde, aber je eher desto besser. Vor allem, weil es ihn nicht besonders glücklich stimmte. Bei diesem Gedanken entwich mir ein Seufzer.

Mir fiel Jesroes abwartender Blick auf, als ich ihm sagte, dass er richtig tippe. Leider kam ich mit meiner angefangenen Ausführung des Warum nicht sonderlich weit, da wir von Angelina unterbrochen wurden. Jammerschade, dabei war es grade so nett.. ohne sie. Als sie sich neben Jes niederließ, sah er sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an und ich musste fast wieder lachen. Ich fand es immer wieder auf das Neue zum Schreien komisch, wenn sich unser Püppchen lächerlich machte. Und genau das tat sie gerade, als sie sich in vollster Barbiemanier an Jes ranschmiss und drohte, die Bank hinabzufließen.

Nachdem sich unsere neue Tischgefährtin vorgestellt bei dem Slytherin hatte, sah dieser sie wieder an. “Interessant.“, erwiderte Jes darauf trocken und unsere Blicke trafen sich. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Angelina ihn empört anschaute. Ja, wie konnte er ihr nur nicht das Interesse entgegenbringen, welches sie verdiente? Armes Püppchen. Wirklich, sie tat mir ja so unglaublich leid. Ich spürte eine Hand auf meinem Arm und stellte fest, dass es sich bei dieser um die von Jes handelte, der mich übertrieben fürsorglich anschaute. “Ist alles okay bei dir, Schatz? War das Essen nicht gut?“, fragte er mich und ich blinzelte nochmals zu Angelina. Diese machte ein völlig entgeistertes Gesicht und innerlich kringelte und kugelte ich mich schon vor lachen.

“Ja.. ja geht schon.. danke Liebling. Nur ne kleine Magenverstimmung denk ich.. Kein Grund dir Sorgen zu machen.. Wirklich.“, meinte ich mit einem dankbaren Lächeln auf den Lippen, legte meine Hand auf seine und bemühte mich, ihn so verliebt wie nur möglich anzuschauen. Dabei neigte ich meinen Kopf leicht zu meiner Linken. Ich hoffte, dass es überzeugend genug war, um Angelina loszuwerden.
“Seid.. Seid ihr zwei.. etwa zusammen?“, kam es stockend von Angie. Ich ließ meinen Blick zu unserem ungebetenen Gast gleiten uns sah, dass sie fast überkochte vor Wut. Es schien sie wirklich verrückt zu machen, dass ich allem Anschein nach mit Jes zusammen war. Nennt mich fies, gemein oder schadenfroh, ganz egal. Damit kann ich leben solange ich mich über Angelina lustig machen konnte und sei es nur gedanklich.

Unwahrscheinlich unschuldig sah ich diese nun an und zog dann meine Augenbrauen hoch, was ihr soviel sagen sollte, dass sie sich diese Frage hätte sparen können. Schließlich blickte ich wieder zu Jes und setzte abermals ein schmachtendes Lächeln auf. “Ich glaube jetzt sind wir aufgeflogen, Schatz.“, meinte ich und umfasste nun seine Hand mit meiner und drückte sie einmal kurz. Dann zog ich einen gespielten Flunsch und machte ein ebenso gespieltes trauriges Gesicht. “Dabei hatte die Geheimnistuerei doch soooo viel Spaß gemacht.“
Jesroe McThorn Offline

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07.05.2007 11:29
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Ich hatte wirklich absolut keine Ahnung, wie Natalia darauf reagieren würde, weswegen ich ein wenig überrascht war, als sie voll und ganz darauf einging. Allerdings war das wesentlich besser, als würde sie vor Überraschung vom Stuhl kippen, so viel war sicher. “Ja.. ja geht schon.. danke Liebling. Nur ne kleine Magenverstimmung denk ich.. Kein Grund dir Sorgen zu machen.. Wirklich.“ Hätte ich nicht gewusst, dass sie das alles spielte, so hätten diese Worte, ihr dankbares Lächeln und ihr verliebter Blick sicher dazu beigetragen, dass ich ihr diese Geschichte glaubte. Natürlich glaubte ich ihr nicht, aber nach Angelinas entsetztem Blick zu schließen, glaubte sie es. Gut so, vielleicht verschwand sie dann – und wenn nicht, dann konnten wir sie weiter ärgern. Normalerweise ärgerte ich andere Leute nicht so sehr, aber mit meiner gute Laune war es fürs Erste vorbei. Sie war nicht nur im Keller, sondern schon wesentlich weiter unten, hatte wahrscheinlich schon die Unterwelt erreicht oder so. Und dann konnte ich auch mal mit gutem Gewissen andere Leute ärgern, die mich nervten.

Angelinas Frage, ob wir zusammen waren, ließ mich wieder zu ihr sehen. Sie sah aus, als wäre es ein Verbrechen, wenn Natalia und ich zusammen wären. Das war wieder etwas, was ich an Mädchen nicht verstand. Ich hatte mich mit ihr während meiner ganzen Schulzeit hier auf Hogwarts zusammengefasst ungefähr eine Stunde unterhalten und ihr nicht in kleinster Weise irgendwie angedeutet, dass ich sie mochte. Dennoch verhielt sie sich so, als wären sie und ich für einander bestimmt oder so. Als wäre es ein großes Verbrechen von mir, dass ich mit einem anderen Mädchen zusammen zu sein. Wirklich, so etwas machte mir ein wenig Angst. Nicht vor Angelina, sondern davor, zu was sie alles im Stande sein konnte. Man stelle sich nur den armen Kerl vor, der mal mit ihr zusammen war und jetzt eine Neue hatte. Den würde sie wahrscheinlich nicht nur wütend ansehen. Doch eigentlich konnte mir das egal sein, würde sie bei mir zu weit gehen, so würde mir sicher irgendein Fluch einfallen, den ich ihr auf den Hals hetzen konnte, um sie los zu werden.

“Ich glaube jetzt sind wir aufgeflogen, Schatz.“ Natalias Worte unterbrachen meinen Gedankengang. Sie war immer noch mit gutem Vorsatz dabei, Angelina zur Weißglut zu treiben, indem sie meine Hand drückte, mich schmachtend ansah und gespielt beleidigt meinte, dass diese Geheimnistuerei doch so viel Spaß gemacht hätte. “Sei nicht so traurig darüber“, sagte ich zu ihr in einem beruhigenden Tonfall – zumindest hoffte ich, dass es beruhigend klang, denn oft hatte ich diesen Tonfall nun wirklich nicht benutzt. Also sollte ich das wohl irgendwie verstärken und hob meine freie Hand, um Natalia kurz über die Wange zu streichen. Ja, das sollte wohl genügen, um Angelinas Fantasie freien Lauf zu lassen. Nachdem ich meine Hand wieder auf den Tisch gelegt hatte, wandte ich mich an unseren ungebetenen Gast. “Ich möchte nun wirklich nicht unhöflich sein, aber uns wäre es wesentlich lieber, wenn du diesen Tisch verlassen würdest, da wir ungestört sein wollen.“ Ohne mich weiter um sie zu kümmern, wandte ich mich zu Natalia und begann ihre hand zu streicheln. “Wo waren wir eben stehen geblieben, Darling?“
Natalia Martínez Offline

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07.05.2007 15:01
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Es war wirklich faszinierend, wie Angelina auf unser kleines Schauspiel reagierte. Allem Anschein nach, bekamen wir es wirklich gut hin, denn Linny schien bald ihre Fassung zu verlieren. Mich traf ein giftiger Blick nach dem anderen und ich fragte mich, wie oft ich eigentlich schon gestorben war, wenn Blicke wirklich töten könnten. Es war wirklich unglaublich. Ich hätte ihre Eifersucht ja noch in Maßen verstehen können, wenn sie wirkliches Interesse an Jes gehabt hätte. Aber ich wusste, dass sie diese Show vordergründig tat, weil ICH es war, die mit dem Slytherin hier saß. Das war in meinen Augen einfach nur noch billig.

Auf Angelinas Frage, ob wir zusammen wären, sah Jes zu ihr herüber. Seinem Gesicht konnte man, wie immer, keinerlei Regung entnehmen und in diesem Moment fand ich diese Tatsache äußerst vorteilhaft. So blieb es unserer neugierigen Freundin selbst überlassen und das machte sie ganz verrückt. Wie gesagt, sie war ja so ein armes Mädchen. Am liebsten hätte ich ihr gesagt, sie solle zu ihrer Mami gehen und sich ausheulen. Ich unterdrückte einen Seufzer und verkniff mir den Spruch. Dadurch würde sie wohl erst recht in Fahrt kommen und dann konnte ich mir einen schnellen Abgang von ihr wohl abschminken. Das wollte ich nicht riskieren, sie sollte so schnell wie möglich verschwinden, sonst wäre das ganze Spielchen hier doch umsonst gewesen. Nicht das ich es sonderlich schlimm fand, mir machte es ja Spaß. Vor allem, weil Angelinas Mienenspiel einfach unübertrefflich war. Aber sie sollte, in aller Herrgottsnamen, abhauen!

“Sei nicht so traurig darüber“, antwortete Jes auf meine traurige Aussage in einem Ton der ein bisschen beruhigend klang. Ein bisschen wehmütig sah ich ihn an und als er mir über die Wange strich, um sein Gesagtes zu unterstreichen, legte ich meinen Kopf ein wenig schief, als würde ich ihn in seine Hand legen und ließ ein leises “Hmmm..“ verlauten. Dann drehte er sich zu Angelina, die mit ihren Augen jede seiner Handbewegungen verfolgt hatte, und bat sie in aller Höflichkeit den Tisch zu verlassen, da wir ungestört sein wollten. Ihre Augen weiteten sich und ihr mund klappte auf, ohne ihn das auch nur ein Ton verließ. Das hatte ich noch nie erlebt. Eine sprachlose Angelina Folder. Ich war begeistert und beeindruckt zugleich. Jesroe war wirklich gut. Er war wohl der Erste, der sie jemals aufgefordert hatte zu gehen.

Nachdem Angelina ihre Fassung halbwegs wiedererlangt hatte, setzte sie einen abschätzenden Blick auf und musterte Jes arrogant von oben bis unten. Dieser hatte sich allerdings wieder zu mir gedreht und streichelte meine Hand mit der Frage wo wir denn stehen geblieben waren. Ich drehte meine Hand ein wenig, sodass sich unsere Finger verkreuzen konnten und stützte den Arm mit dem Allenbogen auf den Tisch, wobei ich die von Jes mit hochzog. Dabei lächelte ich ihn durchgehend an. “Ich glaube ungefähr hier.“, meinte ich dann leise und beugte mich ein paar Zentimeter nach vorne. Eine Bewegung, die ich aus den Augenwinkeln vernahm, ließ meine Augen in diese Richtung wandern, ohne das ich den Kopf drehte. Angelina war aufgestanden und stand nun hinter er Bank und bedachte uns mit zusammengekniffenen Augen. “Viel Spaß noch, ihr Turteltäubchen“, meinte sie, wobei sie das letzte Wort mehr ausgespuckt, als ausgesprochen hatte. Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und stakste mit wehenden Haaren davon. Ich schaute ihr, mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck hinter her und winkte ihr noch einmal zu. Schließlich konnte ich mir mein Lachen nicht mehr verkneifen und prustete los. “Himmel die Berge, wie kann man nur so einfältig sein?“, meinte ich lachend und ließ Jesroes Hand los um mir mit beiden Händen durch mein Gesicht zu reiben.

Als ich mich wieder eingekriegt hatte, sah ich zu Jes. “Sorry, dass du mitreingezogen wurdest.“, entschuldigte ich mich grinsend bei dem Slytherin und goss mir noch ein wenig Kürbissaft ein. Für mich war es wirklich ein Vergnügen gewesen, unsere kleine Prinzessin zu ärgern, aber ich wusste nicht, wie es bei Jes war. Er hatte zwar mitgespielt, aber wer wollte Angelina auch lange um sich haben? Es tat mir leid, dass sie hergekommen war, nur weil ich bei ihm saß.
Jesroe McThorn Offline

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10.05.2007 15:35
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Dieses Spiel hatte wirklich seinen Reiz. Ich war mir allerdings auch der Konsequenzen bewusst. Angelina war ein Mädchen, dass sehr gerne erzählte. Vor allem was Gerüchte anging. Innerhalb eines Tages würde sicher die ganze Jahrgangsstufe wissen, das Natalia und ich zusammen waren. Dann würde es nicht einmal mehr eine Woche dauern, bis jeder, wirklich jeder wusste, dass wir zusammen waren. Wahrscheinlich würden uns am Anfang alle komisch ansehen und wegschauen, sobald wir ihren Blicken begegneten. Mir war das alles ziemlich egal, sollten die anderen doch denken, was sie wollten, ich war mir nur nicht so sicher, ob Natalia das auch egal war. Allerdings sollte ich mir da keine großartigen Gedanken machen, schließlich war sie alt genug, um selbst darüber nachzudenken.

Die Spanierin konnte wirklich gut schauspielern, dass musste man ihr lassen. Es sah wirklich überzeugend aus, wie sie ihren Kopf förmlich in meine Hand legte. Ich hingegen war kein allzu guter Schauspieler, doch das war auch nicht nötig. Jeder wusste, dass ich meine Gesichtsmuskulatur kaum in Gebrauch nahm, wieso sollte es dann anders sein, nur weil ich ein wenig verliebt war? Würde ich das zu sehr zeigen, dann würde es unglaubwürdig aussehen, das war mir klar, also schlich sich nur ein leichtes Lächeln auf mein Gesicht, kein allzu deutliches.

Auf meine eigentlich eher rhetorisch gemeinte Frage, zog Natalia meine Hand hoch, bis sich unsere Finger kreuzten und lächelte mich an. “Ich glaube ungefähr hier.“, meinte sie und beugte sich mir ein wenig entgegen. Wäre das nun eine andere Situation, so hätte ich mit Sicherheit meine Augebrauen in die Höhe schnellen lassen, nun allerdings gestatte ich meinem Lächeln lediglich, sich ein paar Millimeter zu vergrößern, bevor ich ihr ein wenig entgegen kam. Die Reaktion kam sofort. Angelina stand auf und wünschte uns noch viel Spaß – wobei sie uns netterweise als Turteltäubchen – bezeichnete, bevor sie sich umdrehte und davor rauschte.

Natalia winkte ihr noch einmal hinterher, bevor sie zu lachen begann. “Himmel die Berge, wie kann man nur so einfältig sein?“, meinte sie und ließ meine Hand los. Ich stimmte nicht in ihr Lachen mitein, nicht, weil ich die Situation nicht lustig fand, sondern weil ich einfach keinen Grund darin sah, meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Ich ließ meine Gefühle nie an die Oberfläche und jetzt würde ich sicher nicht damit anfangen. Aus eigener Erfahrung wusste ich, dass das sehr gefährlich sein konnte.

Als mein Gegenüber sich entschuldigte, dass ich mit reingezogen worden war, machte ich mit meiner Hand nur eine kleine wegwerfende Geste, bevor ich mich wieder meinem Essen widmete. Mir hatte es Spaß gemacht, also sollte es ihr nicht leid tun. Allerdings hatte es sicher auch einen Grund, wieso sie eine Huff war. “Ich bin eher auf die Reaktionen der anderen gespannt.“ Aus meiner Stimmlage konnte man zwar nicht schließen, dass ich das ernst meinte, allerdings war ich auch nicht dafür bekannt, nicht die Wahrheit zu sagen. Außerdem hätte es bei solch einer Kleinigkeit wirklich keinen Grund gegeben. Und das nur gesagt haben, weil ich etwas hatte sagen wollen? Nein, auch das war ausgeschlossen.
Natalia Martínez Offline

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11.05.2007 12:34
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Es freute mich, dass uns unser kleines Theater abgekauft wurde. So schlecht schienen wir also nicht zu sein. Jetzt würde allerdings, dank Angelinas flinker Zunge, bald die gesamte Schule bescheid wissen. Ich wusste noch nicht, was ich davon halten sollte. Aber eines wusste ich. Alice und Joshi würden fragen, ob was an den Gerüchten dran sei und mir eventuell noch Vorwürfe machen, dass ich ihnen nichts erzählt hatte. Beziehungsweise, Joshi würde sich vielleicht noch dazu hinreißen lassen ein wenig vorwurfsvoll zu sein, nur um mich ein bisschen zu ärgern. Alice würde sich Sorgen machen, warum ich es nicht gleich erzählt hatte. Wenn ich Pech hatte, könnte sie sogar noch enttäuscht darüber sein, dass ich gerade ihr es verschwiegen hab. Immerhin war sie meine beste Freundin. Es wurde Zeit, dass ich die zwei wiedertraf. Ich war erst seit gut drei Tagen wieder hier und hab erst ein einziges Mal richtig mit ihnen reden können. Das musste jawohl geändert werden. Zumal in der kurzen Zeit schon ein Gerücht über mich entstanden war. Die anderen Schüler waren mir egal. Die konnten denken was sie wollten, aber ich wollte nicht, dass Alice und Joshi zuerst das Gerücht und dann meine Version hörten. Ich musste also schneller sein, als die ganzen Lästermäuler dieser Schule. Das würde kein einfaches Unterfangen werden, denn ich hatte grade keinen blassen Schimmer, wo sich meine zwei besten Freunde aufhalten könnten.

Ich versuchte an etwas anderes zu denken und schob den Gedanken erst einmal beiseite. Jetzt galt es erst mal Angelina in die Flucht zu schlagen, was Jesroe und mir wirklich gut gelang. Als er ein kleines Lächeln erkennen ließ, war ich allerdings mehr als überrascht. Wow! Der Junge KONNTE wirklich lächeln. Und es stand ihm unheimlich gut. Ob ihm das schon mal jemand gesagt hatte? Fast wie gebannt hing ich an dieser einen kleinen Geste und war schon ein bisschen stolz, dass ich ihm diese abgewonnen hatte. Damit hätte ich nie im Leben gerechnet.

Als ich seine Hand nahm damit sich unsere Finger verkreuzten und ich auf seine Frage antwortete, wobei ich mich ein wenig vorgebeugt hatte, sah ich, dass sein Lächeln ein wenig größer wurde. Als wäre das noch nicht genug, kam er mir ebenfalls ein wenig entgegen. Wahnsinn wie gut er aussah, wenn er lächelte. Ich konnte es kaum fassen, aber er lächelte wirklich. Wenn auch nur, um Angelina loszuwerden, aber trotzdem. Und es funktionierte. Das Püppchen verschwand, um ihr neues Wissen auszuplaudern. Ich hatte die Verbindung von Jesroes und meiner Hand wieder gelöst. Es bestand ja nun kein Anlass mehr, dass sie bestehen blieb. Die dumme Kuh hatten wir erfolgreich verscheucht, nun konnte man sich wieder normal unterhalten.

Als Antwort auf meine Entschuldigung bekam ich eine wegwerfende Handbewegung. Es schien ihm also nichts ausgemacht zu haben, obwohl er die unangenehme Bekanntschaft dieser Hufflepuff gemacht hatte. Das sie in dieses Haus gekommen war wunderte mich bis heute. “Ich bin eher auf die Reaktionen der anderen gespannt.“, meinte Jes und ich nickte. Ein wenig neugierig war ich auch, immerhin ging es ja auch um mich, wenn man es sich genau überlegte. Da fiel mir wieder ein, dass ich ja nicht wollte, dass das Gerücht zuerst bei Alice und Joshi ankam. “Was die anderen davon halten, ist mir ziemlich egal, das war es wert. Mich interessieren eigentlich nur die Reaktionen von Alice und Joshua. Es ist nicht so, dass sie es mir übel nehmen würden, weil du ein Slytherin bist oder so was, sondern, weil ich ihnen nichts gesagt habe von dieser.. angeblichen.. Beziehung..“ antwortete ich, wobei ich die letzten Worte absichtlich etwas belustigt stockend aussprach, was ich durch meine gekräuselten Augenbrauen noch verdeutlichte.
Jesroe McThorn Offline

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15.05.2007 11:55
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Endlich hatte ich es dann doch geschafft, meinen Teller zu leeren und zufrieden setzte ich mich etwas weiter nach hinten. Natalias Antwort fiel meiner Erachtung nach recht lang aus. Was interessierte es mich, was ihre Freunde denken würden? Doch vielleicht war das auch eine typische Eigenschaft der weiblichen Bevölkerung, dass sie immer mehr sagten, als nötig war. Ich kannte Alice nur vom Sehen und diesen Joshua... keine Ahnung, es gab mehrere, die so hießen. Wahrscheinlich war es auch ein Huff, wenn das der Fall wäre, könnte es Pennys Bruder sein, allerdings schien er gar nicht zu Natalia zu passen. Einen anderen Joshua kannte ich vom Sehen her, der auch in Huff war, der war allerdings jünger, was natürlich keiner Freundschaft im Wege stünde. Doch es brachte mir jetzt wohl nichts, darüber zu spekulieren, da würde es eher was bringen, Natalia zu fragen, aber da es mich eigentlich nicht wirklich interessierte ließ ich es dann doch bleiben.

Die letzten beiden Worte ihrer Entgegnung brachte sie ein wenig amüsiert hervor, was auch mir ein belustigtes Funkeln in die Augen trieb. Ja, wahrscheinlich würde schon bald die ganze Schule wissen, dass wir zwei zusammen waren. Die meisten würde es wohl nicht interessieren, doch es gab genug andere, die von solchen Gerüchten lebten. Als erstes fiel mir nun Stone ein. Ja, die konnte ohne Gerüchte wohl nicht leben – obwohl ich das nicht mit absoluter Sicherheit sagen konnte, dafür kannte ich sie dann doch nicht gut genug, aber sie kam mir so vor.

Also saßen wir jetzt hier. Mein Blick wanderte zu meiner Uhr. Ich hatte noch den so ziemlich den ganzen Tag Zeit, in die Bibliothek zu gehen. Allerdings wäre ich lieber draußen. Prompt sah ich zur Decke. Es regnete nicht, als konnte ich raus. Aus reiner Gewohnheit stand ich auf, da ich normalerweise nicht in Begleitung war, dann fiel mir Natalia doch wieder ein, bevor ich einfach weggehen konnte – zum Glück. Ich hatte nicht vor, unhöflich zu sein. Schnell wanderte mein Blick zu ihrem Teller und ihrem Becher und wie sich herausstellte, war beides bereits geleert. “Ich werde wohl ein wenig nach draußen gehen....“ Nun war es an ihr, sich zu entscheiden, ob sie mit wollte oder nicht. Wenn ich es mir richtig überlegte, war mir das ziemlich egal, vielleicht konnten wir auch zusammen den – versäumten – Unterricht noch einmal durchgehen, schließlich hatte sie genauso wie ich nichts mitbekommen.
Joshua Arden Offline

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22.05.2007 13:55
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Komme von: Zauberkunst, Freitag 3. September

Mein Weg führte mich weiter durch die Korridore eigentlich zur großen Halle, doch zuerst wollte ich meine Schultasche noch loswerden, also steuerte ich zuerst den Gemeinschaftsraum der Hufflepuff an. Da ja sowieso niemand auf mich wartete, konnte ich mir auch Zeit lassen und eben noch einen kleinen Umweg gehen. Allerdings war ich schneller als gedacht am Gemeinschaftsraum und so hörte man von mir nur noch ein „Alraune“ und schon war ich Loch verschwunden. Gemütlich schlenderte ich vom Gemeinschaftsraum aus in den Schlafsaal der Jungen und legte dort meine Tasche ab. Es war kaum jemand hier, außer ein paar 6. Klässlern, die wahrscheinlich gerade frei hatten oder eben ein paar jüngere Schüler, die bestimmt schon Stundenschluss hatten.
Aber was machte ich mir darüber überhaupt meine Gedanken? Ich schüttelte leicht meinen Kopf und machte mich dann wieder auf den Weg aus dem Gemeinschaftsraum heraus. Nur noch durch die Korridore hindurch, ein paar mal links oder rechts abbiegen und schon stand ich vor den großen Türen zur Halle.

Gerade war ich schon halb in der großen Halle, da hörte ich plötzlich, wie jemand von Natty redete. Sofort bleib ich stehen und sah mich vorsichtig um. Angelina Folder tratsche gerade mit einer ihren Freundinnen und wenn ich es richtig gehört hatte, dann redete sie über Natty. Über MEINE Natty! Ich tat so, als wenn ich mir meinen Schuh zubinden müsste, kniete mich auf den Boden und sperrte meine Ohren ganz weit auf. Sie erzählte irgendetwas davon, dass Natalia wohl einen Freund hat. Fast hätte ich angefangen zu lachen, doch ich konnte mich gerade noch so zusammen reißen. Wenn Natty einen Freund hätte, dann waren Alice und ich und die ersten Personen die das erfahren hätten. Ich erhob mich also wieder und wollte meinen Weg gerade fortsetzten, da erfuhr ich auch noch den Namen von dem Jungen, mit dem sie angeblich zusammen sein sollte. „Jesroe McThorn.“ Meinte sie schließlich und fügte noch ein „Da hinten am Slytherintisch sitzen sie.“ hinzu. Mein Blick richtete sich sofort auf die Beiden und mit leicht offenem Mund sah ich sie verdutzt an. War da etwa doch etwas dran? Ich schüttelte wieder meinen Kopf und grinste etwas. Davon hätte ich gewusst. Davon hätte Natty mir erzählt… oder etwa doch nicht?

In Gedanken versunken ging ich schließlich durch die große Halle und als ich auf Höhe der Beiden war bleib ich kurz stehen. Ich schenkte Natty ein kurzes Lächeln, ehe ich weiter ging und den Hufflepufftisch ansteuerte. Wenn die Beiden wirklich zusammen waren, dann wollte ich sie jetzt auch nicht unterbrechen oder bei irgendetwas stören… Was ich allerdings wusste war, dass ich das dringend mit Natty klären musste. Gab es etwa wirklich etwas, dass die gesamte Schule vor mir wusste? Ich konnte mir das kaum vorstellen.
Schnell setzte ich mich an den Tisch und fing an zu essen, dabei versuchte ich krampfhaft mich nicht umzudrehen und zu Natty und Jes zu sehen.
Natalia Martínez Offline

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22.05.2007 14:31
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Meine Gedanken kreisten immer noch um Joshi und Alice. Wie sollte ich es bloß anstellen, dass ich schneller war als ein Gerücht? Und das noch auf Hogwarts. Das war schon fast ein Ding der Unmöglichkeit. Aber irgendwie musste ich das hinkriegen. Wer wollte schon Gerüchte über seine Freunde hören und nicht wissen, ob man diese nun glauben soll oder nicht? Das muss ein schreckliches Gefühl sein, welches ich meinen Freunden auf keinen Fall antun wollte. Angestrengt arbeitete es in meinem Kopf bereits und nachdenklich trank ich den letzten Schluck Kürbissaft aus meinem Becher.

Noch immer leicht in Gedanken vernahm ich auf einmal wieder Jesroes Stimme, der bereits aufgestanden war. Er sagte, er werde wohl ein wenig nach draußen gehen. Das Ende ließ er offen und ich wollte grade etwas antworten, als ich aus den Augenwinkeln eine mir bekannte Gestalt erblickte. Ich drehte meinen Kopf und sah.. Joshi. Er schenkte mir ein kleines Lächeln und ging dann schnurstracks auf den Hufflepufftisch zu und setzte sich mit dem Rücken zu mir. Ich biss mir auf die Unterlippe. Oh Verdammt! Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah ich zu Jes hoch, stellte meinen Becher auf den Tisch und stand ebenfalls auf. Eilig schulterte ich meine Tasche und schwang meine Beine über die Bank.

“Ich würde ja gerne mitkommen, aber..“, ich deutete auf Joshi und verzog entschuldigend das Gesicht. Ich konnte ja nicht ahnen, dass es Jes im Grunde egal war. Mir war es das jedenfalls nicht. Jedenfalls wollte ich ihm gegenüber nicht unhöflich sein, wo wir uns die ganze Zeit über so gut verstanden hatten. “.. aber ich glaube, ich muss da was klären.“, meinte ich dann leise und man sah mir wohl an, dass es mir nicht allzu gut ging, mit dem Gedanken, dass Joshua sauer auf mich sein könnte. Er hatte zwar gelächelt, aber er drehte mir die ganze Zeit den Rücken zu. Außerdem war er nicht zu uns gekommen und ich wusste, dass Joshua manchmal dazu neigte schnell eingeschnappt zu sein. Ich wollte, nein ich MUSSTE das wieder richtig stellen!

“Ich denke man sieht sich... Aller spätestens im Unterricht.“, verabschiedete ich mich dann schließlich lächelnd von Jes und hob im Vorbeigehen noch einmal die Hand. Dann ging ich langsam auf den Tisch meines Hauses zu. Ich kam Joshua immer näher und mit jedem Schritt hatte ich schon fast mehr Angst vor dieser Begegnung. Wie würde er reagieren? Würde er meine Erklärung anhören? Wollte er sie überhaupt hören? Ich ging um den Tisch herum und setzte mich ihm direkt gegenüber. “Hi.. Alles klar?“, fragte ich erst mal und versuchte so neutral wie möglich zu klingen. Nur konnte ich Joshi noch nie etwas vormachen, dazu kannte er mich einfach zu gut. Ich seufzte und sah ihn leicht schuldbewusst an. Ich konnte mir denken, dass er Angelina über den Weg gelaufen war, sonst hätte er anders reagiert. “Hör mal.. das vorhin.. also..“, ich wollte es ihm erklären, aber ich wusste nicht wie. Ich fand einfach keine vernünftigen Worte und schon gar nicht, wenn ich ihn dabei ansah. Es war nicht normal für mich, dass ich anfing zu stottern und keine Worte fand und ich wusste auch jetzt nicht, wieso es mir so schwer fiel. Aber ein Blick in Joshis braune Augen und ich vergaß sofort, was ich hatte sagen wollen. Es war wie ein Fluch. Verdammt! Wie sollte ich ihm das denn so ansatzweise vernünftig erklären?
Jesroe McThorn Offline

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24.05.2007 12:06
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Wie gesagt stand ich also dort und hoffte auf eine negative Antwort. Wirklich komisch. Hoffte man nicht eigentlich immer auf eine positive? Wie dem auch sei. In diesem Falle war mir eine negative Antwort sehr willkommen. Es ist schon komisch. Genau genommen wäre eine negative Antwort ihrerseits eine durchaus positive Antwort für mich. Wäre dann die Antwort unter der Kategorie positiv oder negativ anzusiedeln? Das würde wahrscheinlich dann wieder unter ‚je nachdem, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet’ fallen. Aus meinem Blickwinkel positiv, aus ihrem negativ... Da war sie, ihre Antwort, die meinen durchaus verwirrenden Gedankengang unterbrach.

Also.. positiv – für mich. Ihr Grund dafür war allerdings wohl recht negativ und ich sah zu dem Jungen, auf den Natalias Blick gerichtet war. Waren die beiden zusammen? So benahm sie sich nämlich gerade. Nun, mir sollte es egal sein. Allerdings blieb mir keine Zeit mehr, auf ihre weiteren Worten – verabschiedende Worte – einzugehen, da sie schon verschwunden war in Richtung Jungen, den ich nicht kannte. Kurz runzelte ich die Stirn. Im Grunde war es mir egal, doch ich war nun mal – mehr oder weniger – gut erzogen und ging nicht, ohne mich zu verabschieden. Wenn sie mich einfach so stehen ließ, dann konnte ich das doch wohl auch, oder etwa nicht? Allerdings fiel das bei mir halt immer ein wenig anders aus, je nachdem, wie ich gerade drauf war. Und im Moment war ich in übelster Ärgerlaune.

Langsam folgte ich Natalia, die etwas.. verunsichert? .. gegenüber dem Jungen saß. Diesem nickte ich kurz zu, bevor ich mich leicht herabbeugte und Natalia einen Kuss auf die Wange drückte. “Bis spätestens im Unterricht“, flüsterte ich ihr dann noch ins Ohr, bevor ich mich wieder aufrichtete, dem Jungen noch einmal zunickte und mich dann zum Gehen wandte. Ja, manchmal schwappte das förmlich aus mir heraus. Da konnte ich nichts gegen tun. Ach ja, Gerüchte waren doch was nettes. In irgendeiner Weise. Obwohl es mir so vorkam, als würde ich schon jetzt von allen angestarrt werden...

Gehe nach: Genug Ruhe?
Joshua Arden Offline

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24.05.2007 20:53
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Ich versuchte zwar die Beiden nicht anzusehen, aber zuhören war meiner Meinung schon erlaubt, zumindest soweit das möglich war… Dass sie sich unterhielten konnte ich vernehmen, was genau sie allerdings sagten wusste ich nicht. Immer wieder versuchte ich jedoch auch, mich gar nicht mehr auf deren Unterhaltung zu konzentrieren sondern viel mehr auf mein Mittagessen. Schließlich vernahm ich allerdings doch noch etwas und zwar, dass sie sich von ihm verabschiedete… und dann kam sie zu mir herüber. Sofort setzte sie sich mir gegenüber und fragte mich schließlich, ob bei mir alles klar war. Ja, natürlich war alles klar zumindest solange, wie das was ich eben gehört hatte nur ein Gerücht war… Ansonsten wäre ich schon ziemlich enttäuscht gewesen von meiner vermeintlich besten Freundin.
“Hör mal.. das vorhin.. also..“ Ich musste etwas lächeln und schüttelte dann leicht meinen Kopf. „Schon okay…“ Brachte ich heraus, bevor ich mich weiter daran machte mein Mittagessen zu verdrücken. Ich merkte, dass sie ein schlechtes Gewissen hatte, was mich wiederum etwas beunruhigte. Wenn sie nicht mit Jesroe zusammen war, dann musste sie doch auch kein schlechtes Gewissen haben… aber hatte sie nun doch etwas zu verbergen oder eher: gab es da etwas, dass ich vielleicht nicht wusste? Hatte sie mir wohl doch etwas verheimlicht?

Nein, nein und noch mal nein! Wenn Natty wirklich mit diesem Typen zusammen war oder in ihn verliebt war, dann hätte sie es mir gesagt… ganz bestimmt sogar…
Desto mehr Gedanken ich mir darum machte, dass sie es mir doch wohl gesagt hätte, desto mehr verunsicherte ich mich selbst. Ich warf Natty einen kurzen Blick zu, die anscheinend immer noch mit ihrem schlechten Gewissen kämpfte… Nein, da war bestimmt nichts zwischen den Beiden. Ruhig versuchte ich weiter zu essen, doch wirklich gelingen sollte es mir nicht und erstrecht nicht nachdem, was danach passiert war: Jesroe kam tatsächlich noch einmal zu Natty, wo ich doch eigentlich dachte, dass er längst gegangen war. Er blieb bei meiner besten Freundin stehen, nickte mir kurz zu und beugte sich dann zu ihr hinunter und… War das zu glauben? Er gab ihr einen Kuss auf die Wange!! Was ich danach tat, war einfach eine unüberlegte Reaktion… allerdings wusste ich auch nicht, ob ich es anders gemacht hätte, wenn ich drüber nachgedacht hätte. Ich erhob mich sofort von meinem Platz, ließ ein leises „lasst euch von mir nicht weiter stören…“ verlauten und wollte einfach nur noch weg. Zwar tat Jesroe das gleiche wie ich, doch mir war es in dem Moment ganz egal… Ich konnte und wollte einfach nicht mehr da bleiben.

War ich etwa eifersüchtig auf Natty und Jes? Nein, ganz bestimmt nicht. Ich war einfach enttäuscht… Enttäuscht von Natty, weil sie eigentlich meine beste Freundin war und mir doch auch sonst alles erzählt warum also nicht, dass sie mit diesem Kerl zusammen ist? Das war jawohl schon fast offensichtlich… Er küsst sie, zwar nur auf die Wange doch trotzdem reichte mir das… Ich höre von anderen Mädchen, dass die Beiden zusammen sind… und für mich war das im Moment einfach eindeutig. Und auch wenn ich mich jetzt wie eine kleine Zicke verhielt hatte ich keine Lust, das Ganze jetzt mit Natty auszudiskutieren, auch wenn sie mich sowieso noch zurück halten würde, da war ich zumindest fast sicher…
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