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Dieses Thema hat 8 Antworten
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 Die Bibliothek
Joel Seands Offline

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Beiträge: 8

14.06.2008 19:23
Romane Antworten
Komme von: Gefunden

Autsch. Seid einigen Tagen plagten mich unglaubliche Kopfschmerzen, wie immer wenn es auf wichtige Ereignisse zuging. Prüfungen und Tests wurden wieder geschrieben, von denen ich sowieso null Ahnung hatte. Ich machte mich auf in die Bibliothek, wieso wusste ich nicht genau. Ich hatte mal wieder Langeweile und wusste nicht was ich mit meiner Zeit anfangen sollte. Mal waren es Stunden, in denen ich einfach nur da saß und vor mich hin döste, Tage an die ich einfach nur da saß und Musik hörte oder Tage an denen ich in die Bücherei ging, um mich von Büchern in den Bann ziehen zu lassen. Als ich an die vergangenen Ereignisse nachdachte, musste ich fast lachen. Ich war doch tatsächlich mal mit einer Person zu einem Fest hier in Hogwarts gegangen, mich endlich mal mit Freunden gezeigt, obwohl ich nachdachte ob Skylar, das wunderschöne Mädchen aus dem Hause Slytherin wirklich eine Freundinn war. Ja, es waren komische Sachen die mich zum grinsen brachten. Aber nun war Schluss mit lustig, ich musste damit klar kommen das nicht viele Leute mich mochten.

Es war nun mal so, wieso das wusste ich selbst nicht so genau. Vielleicht hatte es etwas mit meinem Charakter zu tun? Oder war es doch mein Auftreten gegenüber anderen Leuten? Oder war ich einfach zu dumm um mir normale Freunde zu suchen? Ich wusste es einfach nicht. Wie auch? Es wurde mir ja nie gesagt. Ich versuchte meine Gedanken zu beherrschen und ging leise in die Bibliothek. Natürlich war es still. Ich sah mich einen Moment um und ging dann in Richtung Romane. Ich konnte einfach nicht genug von ihnen bekommen. Ob groß, klein, New oder Alt, ich las sie immer wieder gerne. Nur war es leicht bedauerlich zu sehen, dass ich fast alle Romane in der Bibliotek von verschlungen hatte. Ja, langsam fiel es mir auf wie viel ich eigentlich in den letzten Jahren hier verbracht hatte.

Ich strich mir eine Strähne auf dem Gesicht und fuhr über die Romanrücken entlang…
Nun gut, ich würde mich nach einem neuen Roman oder nach einem Roman umsehen müssen den ich bereitwar noch einmal zu lesen. Jackhill? Hm.. nicht wirklich. Artemis Fowl? Vielleicht. Jonathan Strout? Ja, das war schon eher was. Ich entschied mich letztendlich für Johnatan und setzte ich in eine kleine Ecke am Ende des Ganges, um in Ruhe in den Roman einzutauchen. Doch nach wenigen Minuten des Lesens, sah ich schließlich ein das Romane mir heut wirklich nicht in den Kram passten. Jeder Roman handelte von Liebe und sonstiger Dinge, die ich grade nicht Besitze. Das machte mich traurig. Wie immer halt, dachte ich.

Doch plötzlich schoss in mir ein Gedanke auf, der mich beim bloßen Denken verlegen machte. Ich könnte doch eigentlich.. Nein. Das würde nicht gehen. Ich konnte mir doch wirklich beim besten Willen nicht einbilden, dass Skylar wirklich mit mir was unternehmen wollte. Sie gehörte immerhin zum Adel von Hogwarts, wenn ich es richtig bekommen habe. Das könnte ich nicht bringen. Tief in Gedanken versunken betrachtete ich die vielen Bücher, gestapelt, gereiht und in manchen Ecken einfach zu kleinen Bergen geraffelt. Bücher, waren das meine einzigen Freunde? Ehrlich gesagt fiel mir kein anderer Ein. Vielleicht hier und da mal ein hallo, aber nur auf Höflichkeit. Und Liebe? An die durfte ich erst gar nicht denken. Wahrscheinlich war ich der einzige der auf Jungen und auf Mädchen stand. Ja, es war hoffnungslos, ich war hoffnungslos. Eindeutig.
Skylar Donovan Offline

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Beiträge: 17

17.06.2008 11:28
Romane Antworten
Komme von: Gefunden

“Das kann ja wohl nicht wahr sein…”, murrte ich halblaut und rieb mir den Hinterkopf. Ich war gleich schon morgens mit dem falschen Fuß aufgestanden wie es schien und hatte mir doch wahrlich den Kopf an dem Bett gestoßen. Wie das möglich war? Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung. Wahrscheinlich war das ganze Ambiente hier inzwischen zu klein für mich geworden. Ich brauchte Platz, musste mich - und vor allem meine geplante Herrschaft - ausbreiten. Wie auch immer ich das machen wollte. Träume und Visionen hatte ich genug, aber leider mangelte es immer irgendwie ein wenig an der Umsetzung. Dabei war ich doch so ehrgeizig! Nein, es würde wohl noch seine Zeit dauern, bis ich meine Absichten auch in die Tat umsetzen konnte. Dann würden diese ganzen unreinen Zaubererfamilien bemerken, woran sie waren, wenn erstmal die Mächtigsten an der Macht waren. Oder eben die Schwarzmagier. Oder eben sonst wer, nur eben nicht genau die, die grade mächtig waren. Im Ministerium saßen sowieso nur Schwachmaten, die gar nichts hinbekommen und eigentlich nur ein wenig rumschwafeln für ihr Geld - von Sicherheit war teilweise auch nicht die Rede. Ein Wunder, dass wir hier noch sicher waren! Obwohl das auch in Frage gestellt werden könnte. Hätte mein Vater erfahren, was hier alles so geschah, dann würde er mich ohne Frage aus der Schule entfernen. Ganz klar.

Nur sollte ich jetzt nicht meinen Gedanken nachhängen, vielmehr sollte ich mich in die Sache, die ich bewirken wollte, hineinhängen. Ich griff mir ein Buch von dem Stapel, den ich unter meinem Bett abgelegt hatte und klemmte mir noch dazu eine Pergamentrolle unter den Arm. In der Bibliothek wäre ich vor den neugierigen Blicken meiner teilweise doch schon recht neugierigen aber vor allem abtrünnigen Schüler ihres Hauses. Die sollten ihre Nase doch besser in andere Angelegenheit stecken! Nicht, dass wenige Schüler in ihrem Haus der schwarzen Magie verfallen waren - das war hier nicht der Punkt - es ging einfach schlicht und ergreifend um Privatsphäre. Schlimm genug, dass man hier den ganzen Tag noch mit anderen zusammen sein musste und Dinge, die keiner sehen durfte, gut verstecken musste..

Mit meinen Utensilien in der einen Hand, fand ich meinen Weg hoch durch die Gänge. Unterwegs traf ich schon einige Schüler aus anderen Häuern, die ich allerdings nicht weiter beachtete. Wozu auch? Nicht jeder hatte das Privileg, sich mit mir abzugeben und schon gar nicht sich mit mir zu zeigen! Das würde ja mal überhaupt nicht klappen, wenn ich mit irgend so einem dahergelaufenen Dummerchen durchs Schloss wanderte. Deshalb beachtete ich eigentlich nichts und niemanden. Auch nicht, als ich durch die Tür der Bibliothek trat. Nein, es war nicht selten, dass man mich hier fand, nur tat ich nicht unbedingt Dinge, die man tun sollte. Aber wen ging das schon was an…? Niemanden, also hatte ich auch keine Probleme. Nur tat sich vor mir grad irgendwie doch ein Problem auch, selbst wenn ich es nicht sofort und eindeutig auf den ersten Blick erkennen konnte. Da saß nämlich so ein gewisser Jemand an einem Tisch. Ich konnte mich noch gut an Halloween erinnern, da hatte ich mir diesen… Hufflepuff geschnappt und ihn als meine Begleitung ausgegeben. Na Herzlichen Glückwunsch, das Schicksal hatte mal wieder zugeschlagen und für mich gab es auch sogleich den Hauptpreis!

Unauffällig wie ich eben nicht war, stolzierte ich vor ihm her, schaute dabei allerdings stur geradeaus und tat so, als hätte ich ihn - Joel war glaube ich sein Name - gar nicht gesehen. Und wenn er mich gesehen hätte, dann hoffte ich irgendwie, dass er nicht den Drang, oder vielmehr Mut hatte, mich anzusprechen. In Wirklichkeit hätte ich nicht hypothetisch überlegen sollen, denn so wurde mein Augenmerk nicht auf den Tisch gelenkt, der plötzlich und vor allem scheinbar aus dem Nichts vor mir stand. In Oberschenkelhöhe rannte ich hart dagegen und musste mühsam einen Fluch unterdrücken. Na herrlich! Zwei Verletzungen an einem Tag… Hervorragende Quote, Skylar…, dachte ich mir und trat nur ärgerlich gegen das Tischbein - was mir sofort den nächsten Schmerz einbrachte.
Joel Seands Offline

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Beiträge: 8

17.06.2008 15:15
Romane Antworten
Bücher. Es waren Stimmen, leise – doch trotzdem waren sie einem ein Trost in schweren Tagen. Wie immer lauschte ich ihnen begierig und bereit auf die nächste Seite zu hüpfen. Doch mal wieder plagten mich meine Kopfschmerzen und die Wörter wurden immer leiser und leiser – bis sie vollkommen verstummt waren. Ich strich mir die Haare aus der Stirn um sie mit meinen Fingern berühren zu können. Meine Stirn war nass vor Schmerz und ich war kurz davor das Buch wegzulegen um mich auf den Weg in mein Bett zu machen bis eine Person auftauchte die ich fast nicht kannte und sie mich trotzdem schon magisch anzog. Skylar Donovan. Meine Schmerzen konnte ich schon fast nicht mehr spüren, doch als sie gerade auf mich zu kam waren die Schmerzen wie weggeblasen. Sie wollte doch tatsächlich zu mir. Das war ja unmöglich. Ein breites Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit. Vielleicht erfüllten sich meine Träume gerade und ich wusste nichts davon? Vielleicht aber auch nicht.

Die wunderschöne Skylar ging mit erhobenem Haupt, schnurstracks an mir vorbei. Das musste ich erstmal verarbeiten. Ein wahrhaftiger Schock machte sich auf meinem Gesicht breit und nun waren die Kopfschmerzen mehr den je. Sie war doch tatsächlich an mir vorbei gelaufen. Ich schämte mich für den Gedanken. Dafür das ich dachte sie wollte sich vielleicht zu mir setzten und mit mir reden, was natürlich völlig absurd war. Sie hatte mich noch nicht mal mehr wieder erkannt. Doch als ich diesen Gedanken noch nicht einmal zu ende dachte kam in mir ein neuer auf. Ich klappte meinen Roman zu und legte es an seinen rechtmäßigen Platz zurück. Sie hatte mich vielleicht nur nicht gesehen. Das könnte doch gut möglich sein. Skylar konnte mich nicht sehen, wie auch? Sie war mit dem Rücken zu mir gedreht. Das war meine Chance. Ich konnte mir nochmal überlegen was ich zu ihr sagte. Ob ich lässig, cool oder aufgedreht sein sollte, entschied dann aber doch für die Variante Cool und Lässig. Immerhin sollte sie nicht von mir denken das ich keine Freunde hätte und das ich nur so auf eine Gelegenheit wartete wie diese. Doch wieso lag es mir eigentlich so viel an dieser Person? Vielleicht die Schönheit die sie trug?

Oder war es doch das gewisse mystische was sie an sich hatte. Ich wusste es nicht, doch was ich wusste war das sie mich am Halloweenball einfach zu sich geholt hatte und das ich jetzt ein Recht drauf hatte, sie noch einmal anzusprechen. „Hallo Skylar.“ Ich trat von hinten auf sie zu, ein lächeln mehr weiter auch nicht. Nicht zu viel auftragen, dachte ich mir. „Wie geht’s dir?“ sagte ich gleich danach und ergriff den freien Stuhl gegenüber ihr für mich. Erwartungsvoll starrte ich sie an. Vielleicht war es die Gelegenheit sich mit einer solch tollen Person anzufreunden. Doch irgendwie war mir mulmig zu mute. Sie sah wo wütend aus, als hätte ihr einer Weh getan oder als ob sie gerade in einer Sache äußerst vertieft war. Ich sah sie an. „Also wenn du zu sehr beschäftigt bist – gehe ich auch wieder. Das ist für mich kein Thema. Dann geh ich halt wieder und so.“
Autsch. Nein, Joel. Wieso? Das waren deutlich zu viele Wörter. Zu viel dummer geplapperte.

Doch ich konnte doch nichts für, ich war einfach aufgeregt. Meine Haare kitzelten mir die Stirn, ich sah bestimmt nicht gut aus. Gar nicht gut. Doch das war im Moment ziemlich egal, was mich selbst ein bisschen wunderte. Auf uns zu kamen einige Schüler aus dem hause Ravenclaw. Sie unterhielten sich jedoch nur untereinander und Namen sich ein paar Bücher. Zwei Mädchen von ihnen kamen mir bekannt vor, die anderen konnte ich jedoch nirgendwo ein orientieren. Die eine hatte kurzes schwarzes Haar und war eher zierlich. Die andere sah viel netter aus. Sie war etwas molliger, hatte rote Haare und trug Sommersprosen im Gesicht. Auch sie sahen zu mir herüber und munkelten etwas. Ich wand mich jedoch von ihnen ab und drehte mich zu Skylar um.
Skylar Donovan Offline

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Beiträge: 17

17.06.2008 20:30
Romane Antworten
Die ersten Schritte, die ich an ihm vorbei tat, gingen einfach so vorbei. Vielleicht war er so sehr in seinem Buch versunken, dass er mich nicht beachtete. Innerlich hoffte ich, dass er es nicht tat. Nur mit meiner Blödheit kam ich hier auch nicht gerade weit. Es musste bestimmt ein herrliches Bild abgegeben haben, was ich hier allen Anwesenden bot. Junges, blondes, gutaussehendes Mädchen, dass erst vor einen Tisch lief und anschließend noch beherzt dagegen trat - wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich spontan gesagt, dass mein Soll für diesen Tag eindeutig erreicht war. Das kam alles nur, wenn man sich den oberflächlichen Gedanken hingab und versuchte, möglichst unauffällig-auffällig an jemandem vorbei zu kommen. Hätte ich ihm einfach Hallo gesagt und wäre dann weitergekommen, wäre es gar nicht das Problem gewesen. Also manchmal stand ich mir wirklich selbst im Wege! Gerade konnte ich mich wirklich nur über mich aufregen...

Erst einmal sollte ich mich hinsetzen und mich beruhigen. Vielleicht hatte Joel es gar nicht mitbekommen und machte sich nun nur im Stillen über mich lustig - so wie es wahrscheinlich der Rest der Anwesenden auch tat. Nur zuckte ich ein wenig zusammen, als ich meinen Namen hinter mir vernahm. Eindeutig eine männliche Stimme! Ich traute mich nicht, mich umzudrehen, blieb einfach da sitzen und tat so, als hätte ich es gar nicht wirklich gehört. Ich wusste, dass es sich um den Hufflepuff handelte, denn wer sonst würde mich ansprechen? Ich hatte niemanden aus meinem Haus hier erhaschen können auf den ersten Blick - wobei ich hier zugeben musste, dass ich mich auch nicht wirklich umgesehen hatte - und mit Leuten aus anderen Häuser pflegte ich für gewöhnlich keinen Umgang. Nur leider hatte ich nicht einmal die Möglichkeit, jetzt noch zu flüchten. Wäre ich doch bloß gleich wieder umgedreht... Jetzt sah ich, wie Joel sich mir gegenüber niederließ und ich blickte sofort wieder auf den Tisch, als er mich fragte, wie es mir ging. Sollte ich ihm jetzt ehrlich noch darauf antworten?! Was erwartete dieser Halbstarke da überhaupt von mir? Zugegeben: Er war eigentlich ganz süß, aber eben nicht das, mit dem ich mich für gewöhnlich abgab. Wenn nur jemand sehen würde, was ich hier grade im Begriff war zu tun.. Es wäre eine Schande, ja, eine wahrliche Schande!

“Wie sollte es mir schon gehen?“, erwiderte ich unwirsch und schaute zu Joel hoch. Ich konnte fast nicht glauben, dass ich gerade wirklich geantwortet hatte! Er war ja eigentlich nur dazu gut gewesen, um mich nicht ohne Begleitung stehen zu lassen. Aber danach hatte ich ihn stehen gelassen... Warum nur sprach er mich danach noch so fröhlich an? Nun ja, fröhlich war vielleicht das falsche Wort, aber traurig sah er auch nicht aus. Nur faselte er irgendwas davon, dass er ja auch wieder gehen könnte, wenn ich beschäftigt war. Machte ich etwa einen beschäftigten Eindruck?! Ich war einfach unzufrieden mit der Entwicklung des heutigen Tages! “Nein, bleib nur sitzen, immerhin befinden wir hier uns in einem freien Land und jeder kann tun und lassen, was ich will.“, meinte ich leicht ironisch und schüttelte ein wenig den Kopf. “Bei Merlins Barte...“, murmelte ich hinterher noch und seufzte ein wenig. Das Buch, was ich mir mitgebracht hatte, lag noch immer auf dem Tisch und ich zog es schnell auf meinen Schoß herunter, damit Joel es sich nicht genauer ansehen konnte - ich hoffte nur, dass er es sich noch nicht genauer angesehen hatte. Wäre ja wohl noch schöner, wenn er sich in meine Angelegenheit einmischen würde!

“Was tust du hier und warum sprichst du mich überhaupt an...? Ich dachte in einer Bibliothek möchte man seine Ruhe haben.“, wollte ich dann noch von ihm wissen. Mein Ton war zwar nicht gerade der freundlichste, aber so unfreundlich klang es auch nicht. Nur wollte ich gern die Beweggründe erfahren, die einen Hufflepuff dazu veranlassten, mit einer recht beliebten Slytherin zu sprechen. Alleine schon von den Idealen war hier wohl so einiges im Argen... Am besten brachte ich die ganze Sache hier so schnell wie möglich über die Bühne und hatte dann wieder meine Ruhe - gut aussehendes Kerlchen hin oder her.
Joel Seands Offline

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Beiträge: 8

23.06.2008 22:46
Romane Antworten
Mein Blick viel auf ein kleines rotes Buch. Es sah nicht besonders ansprechend aus und groß was es auch nicht. Aber etwas bestimmtes ließ mich trotzdem zu dem Buch hinsehen. Vielleicht waren es die Schnörkel ringsherum, aus Gold waren sie. Ja, dieses Buch hatte was nur ich wußte nicht was es war. Gerade wollte ich meinen Blick vom Buch abwenden, da stach mir der Titel ins Auge. "Vielsafttränke" hieß es ganz klein und kaum sehbar. In mir machte sich tiefe Enttäuschung breit. Was hatte Skylar denn nur vor? Wollte sie wirklich jemanden anders damit schaden? Ich hatte Fragen die ich mir selbst nicht beantworten konnte. Man konnte diese Fragen nur jemanden stellen, der die Antwort genau darauf wusste. Ich sammelte meine Gedanken denn ich wusste nicht recht was ich sagen sollte. Für einen Augenblick war ich sprachlos. Es ergab keinen richtigen Sinn.

Doch, vielleicht ergab alles einen Sinn, nur ich kannte Skylar viel zu wenig. Mensch Joel, mach deine Augen auf, sagte ich mir. Du kennst sie nicht! Kaum hatte ich vom Buch weggesehen, rutschte es auch schon auf Skylars schoß. Wahnsinn. Sie hatte doch wirklich tatsächlich etwas mit dem Buch vor. Anders konnte ich es mir im Moment nicht vorstellen. Ich musste etwas sagen. Nur was? Mir vielen die richtigen Worte gar nicht ein. Schließlich überlegte ich und fing dann mit einem leisen, aber ernsten Ton an zu sprechen. "Skylar, was willst du damit? du brauchst es doch nicht für dich? Oder?" vielleicht schwang etwas Hoffnung in meinen Worten. Ich wollte es nicht wahr haben. Der Vielsafttrank war ein gemeines Gebräu. Das wusste doch schließlich jeder. Eine ganze weile lang starte ich nur in ihren Augen. Doch langsam erkannte ich es. War das ein böses Funkeln dort in ihren Augen? Oder doch nur ein Hirngespinst? Vielleicht hatte Skylar auch eine ganz simple Erklärung für all das.

Doch ich war mir bei all dem nicht ganz so sicher. Skylar war mir von Anfang an so sympathisch rüber gekommen, wie konnte ich mich in einem Menschen so täuschen? Nein das ging wirklich nicht. Es gab für all dies eine Erklärung. Skylar war kein böser Mensch, das wusste ich. Oder auch nicht. Irgendwie sagte mir das mein Herz. Aber vielleicht sollte ich gerade in solch einer Angelegenheit nicht mein Herz fragen. Ich beschloß aufzustehen. Antwort hin oder her. Ich dachte ich hätte in Skylar Donovan eine freundliche, nette Person gesehen. Hatte ich mich so gewaltig getäuscht?
Skylar Donovan Offline

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23.06.2008 23:09
Romane Antworten
Hatte er das Buch jetzt doch noch gesehen? Ich war mir nicht ganz sicher, zumindest ließ er sich nichts anmerken. Problem war nur: Er ließ sich überhaupt nichts anmerken. Eine Weile schwieg er, eine Weile, die ich dazu hätte nutzen können, wegzugehen. Aber ich blieb sitzen. Warum? Eigentlich ja nur, weil ich eine Antwort erwartete. Wenn ich etwas nicht ausstehen konnte, dann war es, wenn man mir einfach nicht antwortete. Nur brauchte ich hier noch groß was erwarten...? Scheinbar ja nicht, denn ich hörte immer noch nichts aus seinem Mund. Wenn ich ihn noch länger anstarre, dann würde ich vielleicht... Nein, Skylar, du würdest gar nichts! Dass er gut aussah, hatte ich ja bereits einsehen müssen, nur störte mich immer noch die Tatsache, dass er ein Hufflepuff war. Einer aus dem unbedeutensten Haus aus Hogwarts. In Ravenclaw waren die Intelligenten - oder auch die Streber. In Gryffindor befanden sich die Mutigen - oder eher die Dummköpfe, die sich jeder Gefahr stellen wollten. Und in Slytherin... Ja, dort regierte die Mächtigen, die, die es später einmal weit bringen würden. Huffis waren doch alles nur übermäßig hilfsbereite und naive Geschöpfe, die sich später für Muggelrechte einsetzten würden. Jawohl! Ich wusste, wie der Hase lief und würde man mich später dafür ausersehen, die Schule hier zu leiten, würde ich wohl einiges anders machen, angefangen bei...

Nur was wollte Joel jetzt ausgerechnet von mir, wo ich grade in meinem Gedankengang gefangen war?! Ganz fürchterliches Timing, aber mir ging ein Licht auf, als er mich fragte, was ich damit wollte. DAMIT war wohl eindeutig das Buch, was ich erst hatte verschwinden lassen, um es letztendlich doch wieder dort rumliegen zu haben. Oh, dummer, dummer Junge... Das hätte er besser nicht fragen sollen! Es geht dich einen feuchten Besen an, was ich damit will und für wen ich es brauche.“ Impulsiv bekam er meine erste Antwort zu hören, ehe ich das ganze nochmals überdachte. Vielleicht sollte ich ihm einen vorlügen und erzählen, dass ich einem Lehrer eins Auswischen will... Zaubertränke war immerhin ein Fach, in dem ich gut war, vielleicht würde ich es ja tatsächlich hinbekommen, einen Vielsafttrank zu brauen... Nein, ich hatte diesen Gedanken eigentlich nicht gehabt. Nur rein interessehalber hatte ich das Buch mitgenommen, weil es eben auf dem Stapel lag, den ich unter meinem Bett versteckt hielt. “Fest steht, dass ich ihn gebrauchen werde.“ Mein Blick glitt zu Joel, der gerade im Begriff war wegzugehen, erweckte er auf mich zumindest den Eindruck. Zum Himmel, was sollte das nun schon wieder werden?! Erst suchte er meine Aufmerksamkeit und dann wollte er sich aus dem Staub machen? Nein, so war das bestimmt nicht geplant gewesen! Ich meinerseits stand nun auch auf und stellte mich Joel demonstrativ in den Weg.

“Wo willst du so plötzlich hin? Willst du mir nicht beim Zusammensuchen der Zutaten helfen, wo du doch gerade schon mal hier bist?“, säuselte ich mit der lieblichsten Stimmlage, die ich ihm auftischen konnte und lächelte ihn ein wenig an. Mit viel Pech würde es mich in Schwierigkeiten bringen, einige Zutaten zu bekommen, aber es gab Mittel und Wege, um irgendwie daran zu kommen. Zur Not fragte ich eben meinen Vater oder einen anderen Verwandten - selbst wenn das wieder zur Erklärungen führen würde, aus denen ich mich daraufhin heraus ureden hatte. Das war jedoch kein Problem für mich. Ich war eine Meisterin im verstecken von Gefühlsregungen, weshalb das wirklich eine Kleinigkeit für mich war. Eher schien es mir in diesem Moment schwieriger zu sein, Joel hier zu behalten. Dabei wollte ich doch, dass er blieb. Er sollte bleiben und mir zu Gefallen sein - vielleicht würde er so doch seine Chance erhalten, mit mir Umgang haben zu dürfen. Immerhin war er männlich, weshalb er schonmal mehr Wert war als jedes weibliche Wesen aus einem anderen Haus.
Joel Seands Offline

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Beiträge: 8

24.06.2008 12:59
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Es war wieder Stille in der Bibliothek eingekehrt. Schüler gingen an den Tischen ihren Arbeiten nach und lasen voller Konzentration. Auch die kleine Gruppe Ravenclaws hatten sich ein gekriegt und gingen still ihre Aufgaben an. Ab und zu blieben die Blicke aber an mir kleben, und gekichert wurde auch. Immer noch stand ich still da, wartend auf eine Reaktion oder einer Antwort. Die ich dann auch plötzlich bekam. Es ginge mich einen feuchten Besen an was sie mit dem Buch machte. Ich war geschockt, wobei ich verstellen musste das sie recht hatte. Aber das konnte man doch auch anders sagen, dachte ich mir und ich ergriff das Wort. "Skylar, ich weiss das es mich nichts angeht und ehrlich gesagt interessiert mich diese Seite von Magie auch nicht sonderlich, doch ich will dich warnen." meine Stimme hatte sich automatisch ein wenig erhoben, als ich dies jedoch merkte begann ich zu flüstern. "Dies ist nicht der Richtige Weg etwas zu erreichen, Skylar das musst du doch wissen." Doch die gute Skylar lies sich garnicht auf meine Worte ein. Sie sah sich fröhlich um und bot mir sogar an ihr bei ihrer Missetat zu helfen. Meine Augen weiteten sich bei jedem Wort mehr was sie sagte.

Sie lies sich doch tatsächlich auf schwarze Magie ein. Eins musste man ihr aber lassen, ihr war vermutlich kein Hindernis zu groß. Es war eine hohe Kunst einen Vielsafttrank zu brauen. Die gute Skylar kannte sich aus, definitiv. Jedoch war Skylar nicht das was ich mir aus ihr erhofft hatte. Sie war ganz klar eine typische Slytherin und das mit Fleisch und Blut. Da konnte man nichts machen. Ich setzte eine bedauernswerte Miene auf und sah ihr in die Augen. "Ich hatte dich für kluger eingeschätzt, Skylar Donovan" sagte ich beinahe so laut das sich die ganze Bibliothek nach mir umdrehte. Die Ravenclaw Damen waren nun ganz hektisch am tuscheln und gucken. Ich drehte mich um und ging ein paar Schritte, jedoch viel mir noch etwas ein was Skylar warscheinlich gut gebrauchen könnte.

Ich drehte mich wieder zu Skylar um, diesmal stand ich 10 Meter von ihr entfernt. "Beweiß mir das du klug bist.." sagte ich und ging wieder ein paar Schritte zu ihrem Tisch "..und mache es nicht!" Ich hatte langsam Angst um die Augen der Ravenclaw Damen, denn es sah so aus als ob sie ihnen bald heraußfliegen würde. Ich wand mich zu ihnen und musste beinahe grinsen. "Kein Grund zur Aufregung, werkelt weiter" mit diesen Worten drehte ich mich endgültig um und ging den Korridor in Richtung Bibliothek lang. Als ich aus der Bibliothek war machte ich mir Gedanken um das was Skylar Donovan vorhatte. Ich hätte mir im Leben nicht erträumen lassen das hinter dieser Person so viel steckte. Ein paar Schüler von Hufflepuf begrüßten mich und ich grüßte freundlich und mit einem Lächeln im Gesicht zurück, wobei mir garnicht nach lachen zu mute war.
Skylar Donovan Offline

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Beiträge: 17

25.06.2008 15:28
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Bei jedem Wort, was Joel mir da entgegen brauchte, wuchs der Wunsch in mir, ihm einfach den Mund zu zu halten. Ich wollte nicht hören, was er mir im Bezug auf die dunkle Magie erzählen wollte. Warum auch? Er war ein Hufflepuff, er verstand es einfach nicht. Da konnte ich mir seinen Rat auch sonstwohin schmieren, es brachte absolut nichts, wenn ich nicht weiterhin das tat, was ich eben immer tat: Andere Menschen nicht gerade nett behandeln, wenn sie es nicht anders verdient hatten. Es war der einzige und es war der richtige Weg; selbst wenn dieses Naivchen da etwas anderes erzählte. Hatte er schon mal wirkliche Macht erfahren? Na ja, mit wirklicher Macht konnte ich auch noch nicht dienen, aber in meinen Träumen und Visionen war ich mächtig gewesen.. Solche Dinge waren da, um sie zu verwirklichen, weshalb ich darauf hinarbeitete.
“Was weißt du schon vom richtigen Weg? Tugendhaftigkeit spielt nicht unbedingt eine Rolle beim richtigen Weg.“, meinte ich unbekümmert, so, als würde ich mit einem kleinen Kind sprechen, das nicht den blassesten Schimmer davon hatte, was ich zu ihm sagte. Zwar glaubte ich sehr vor, dass Joel verstand, was ich sagte, aber ihm war die Bedeutung dahinter - die Bedeutung für mich - nicht ganz klar. Nur erkläre mal einem aus den gelben Gefilden, wie weit man ohne Tugendhaftigkeit und Reue kommen konnte... Das war fast so, wie einem Muggel die Magie begreiflich zu machen...

“Tja, da kann ich dir leider nicht behilflich sein. Ich bin klug, nur wahrscheinlich ist es eine andere Art Intelligenz, die du nicht verstehst, mein Lieber.“, erwiderte ich einen kurzen Moment später und lächelte ein wenig. Den drumherum sitzenden Leuten warf ich nur einen kurzen, vernichtenden Blick zu, ehe ich feststellen musste, dass Joel dabei war, sich schon wieder aus dem Staub zu machen. Hatte der vielleicht die Weggeh-Krankheit?! Ich war jedoch zu perplex ihm zu folgen, weil ich selten erlebt hatte, wie jemand die Dreistigkeit besaß, einfach während eines Gesprächs mit mir umzudrehen und wegzugehen. Ungeheuerlich... Nachdem ich mich letztendlich irgendwie doch noch aus meiner vorübergehenden Starre hatte lösen können und ihm etwas hinterherrufen wollte, da blieb er abermals stehen und drehte sich um.
Doch das hätte er sich auch sparen können. Was hatte ich davon, wenn ich ihm bewies das ich klug war. Vor allem aber: Was hatte ich davon, wenn ich ihn eigentlich nur an der Nase herumgeführt hatte, er mir glaubte, dass ich tatsächlich diesen Vielsafttrank brauen wollen würde, es aber in der Tat nicht vorgehabt hatte? Ich war doch klug, das hatte ich ihm eben schon gesagt! Krumme Dinger in der Schule drehen war nicht unbedingt das, worauf ich es so abgesehen hatte, wenn ich so recht darüber nachdachte. Wenn ich Hogwarts wegen so etwas verlassen musste, dann könnte ich nicht weiter die nützlichen Dinge lernen, die unterrichtet werden und hatte keine Leute mehr um mich herum, die mir ebenbürtig waren, an denen ich mich messen könnte. Nein, da würde mir jegliche Herausforderung fehlen, das würde nicht gehen.

Endlich erwachte ich ganz aus meiner Starre und trat wieder in Bewegung. "Dieser dumme, dumme Kerl!“, fluchte ich verhalten und durchquerte mit energischen Schritten die Bibliothek, das Buch fest unter den Arm geklemmt. Es dauerte nicht lange, da erreichte ich Joel auch schon wieder und riss ihn am Arm herum, zwang ihn so stehen zu bleiben. “Da hinein.“, sagte ich herrisch und deutete mit dem Kopf auf eine Tür, die hier war und vermutlich in ein Klassenzimmer führte. Den Hufflepuff zog ich einfach hinter mir her, schob ihn in das Zimmer und schloss dann die Tür hinter uns. Ich stand einen Moment vor ihm, schaute ihm in die Augen und lächelte ein wenig. <
b>“DU solltest wissen, Joel...“, begann ich und fing gleichzeitig an, in langsamen Schritten um ihn herumzulaufen. “...das nicht ich die Dumme hier bin. Hast du wirklich angenommen, ich würde das durchziehen?“ Jetzt blieb ich hinter ihm stehen, beugte mich an sein Ohr, ehe ich weitersprach. “Nein, theoretisch spielt sich in meinem Kopf mehr ab, als praktisch jemals geschehen wird...“ Noch eine weitere, versteckte Anspielung. Ich stützte meine Hand auf seiner Schulter ab, ging weiter um ihn herum, ehe ich wieder vor ihm stand. “Du solltest wissen, das mit mir nicht zu spaßen ist. Wenn auch nur ein Wort von diesem Buch hier...“ Demonstrativ hielt ich ihm das Buch vor die Nase, ehe ich es dann auf einen der Tische hier beförderte. “...erzählst, dann lernst du die theoretische Seite kennen, die sich auch praktisch auslebt.“, sagte ich mit einem zuckersüßen Lächeln im Gesicht, meine Rede so beendend. Wenn er jetzt nicht beeindruckt war, dann wusste ich auch nicht. Ich an seiner Stelle wäre jetzt, wo ich so vor ihm stand, schnellstens davongelaufen.
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