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Dieses Thema hat 10 Antworten
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 Die Eingangshalle
Julian Morgan Offline

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Beiträge: 30

27.03.2006 21:21
"Es war einmal..." - Die Sechste Antworten
Komme von: Julian Morgan


Die schwere Tür aus Eichenholz schloss sich hinter mir, als hätte sie ein Geist zugeschoben... Doch jener Geist war wohl nicht schnell genug, denn mit dem Wind, der sich draußen in den Nischen und Winkeln der Mauern heulend verfing, wehten die ersten gefallenen Blätter mit in die Eingangshalle und blieben hier unbeachtet liegen. Es war eine kurze Geste, mit der ich mir durch das Haar fuhr, es kurz wieder glättete, bevor einer jener Regentropfen von einer verirrten Haarsträhne in meinem Gesicht zu Boden fiel... Ich hasste Regenwetter, aber ich kannte auch kaum jemanden, der es nicht hasste, denn es engte meine Bewegungsfreiheit doch sehr ein...

Noch immer hallte es in meinen Ohren nach, der alte Leitspruch meines Vaters: "Du wurdest priveligiert geboren und trägst eine gewisse Verantwortung der Gesellschaft gegenüber. Enttäusche mich nicht, Julian, denn wenn du auch von dieser Schule fliegst, dann endest du als Hausmeister in einem billigen Hotel..." Er fürchtete noch immer, dass ich es in der Tat fertig brachte, meine Lehrer derart zur Ungeduld zu zwingen, dass ich einen Schulverweis erhielt. Dabei hatten sie mich nun schon volle fünf Jahre ertragen und schienen mich auch noch ein sechstes Jahr lang dabei haben zu wollen. Wieso eigentlich?

Ich weiß, Dumbledore hatte mich mal zur Seite genommen und etwas geäußert, was mir im Gedächtnis verblieben war. "Du bist der geborene Führer, Julian... Du schaffst es, dass dir die Menschen zuhören. Wieso weigerst du dich so sehr, Verantwortung zu übernehmen?"
Ich hatte ihm keine Antwort gegeben, aber es machte den alten Herrn sympathisch. Etwas, was ich nie zugegeben hätte, dennoch beschäftigte mich diese Frage seither. Wieso weigerte ich mich so sehr? Vermutlich, weil man von mir erwartete, dass ich Verantwortung übernahm und da ich grundsätzlich das Gegenteil von dem tat, was man von mir erwartete, musste ich wohl aufbegehren. Ich wollte schlichtweg nicht in eine Schublade gesteckt werden. Nennt mich arrogant... ich nannte mich Individualist... das war alles.

Nun, ob sie mich nun wegen meiner geborenen aber versteckten Führungsqualitäten nicht aufgaben, oder weil sie grundsätzlich niemals einen Schüler aufgaben, blieb mir verborgen und irgendwie war es auch nicht sonderlich von Belang. Von Belang war, dass ich vom Regen in die Traufe kam. Ich wollte weder zuhause in meiner weißen Villa sein, noch war ich gern hier. Und trotzdem stand ich in dieser Eingangshalle, die mir nun schon so vertraut geworden war, dass ich den Weg zum "Schwarzen Brett" wie von selbst fand.

Ich war wohl zu früh dran, denn es hatte noch niemand für nötig erachtet, es mit neuen Regeln, Gesetzen und Tagesabläufen zu bestücken und so wandte ich mich wieder ab und schlurfte lustlos jener Tür entgegen, die in den Keller führte, da wo man die Hufflepuffs untergebracht hatte. Wieso nur fand ich immer wieder in diese Mauern zurück? Diese Frage stellte ich mir jeden ersten September, den ich hier auftauchte. Ich denke, die Magie hatte auch für mich etwas Magisches... egal wie sehr man sie hasste, man kam einfach nicht von ihr los.

Aufgrund dessen, dass meine Eltern auf Pünktlichkeit bestanden, war ich eindeutig zu früh dran und vermutlich war selbst Sandro noch nicht einmal da. Ein langweiliger Schulbeginn, der gefährlich sein konnte, denn je langweiliger es wurde, desto intensiver sann ich darüber nach, die Langeweile zu vertreiben und das brachte mir ganz sicher wieder Ärger ein... Ich glaube, diese Tatsache und der Umstand, dass es regnete, waren es, die verhinderten, dass ich mich gleich zu Beginn des Schuljahres erneut unbeliebt machte...

Lucia Giovanni Offline

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Beiträge: 33

28.03.2006 19:26
"Es war einmal..." - Die Sechste Antworten
Komme von: Lucia Giovanni


Es war ruhig… ungewohnt ruhig hier im Schloss als ich die vielen Treppen in die Eingangshalle hinab stieg. So leis das man die Mäuse auf den Tischen hätte tanzen hören, wenn man nur den Atem angehalten hätte. Ich wusste nicht warum, aber es beunruhigte mich und so versuchte ich meine Schritte möglichst leise auf die steinernen Stufen zu setzen.

Und dennoch hallte jeder einzelne von den Wänden wieder und es klang für mich so, als würde eine ganze Horde Schüler die Treppen hinab stürmen. Ich hatte meine Tasche schon hinauf in den Schlafsaal der Mädchen gebracht, was sich als gar nicht als so einfach heraus gestellt hatte. Eine geschlagene halbe Stunde hatte ich darum gekämpft das Passwort für die alte Dame heraus zu finden, bevor sie mich endlich einließ.

Phönixfeder.. was für ein bescheuertes Passwort. Das war der erste Gedanke gewesen, welcher mir nach dem aussprechen jenes Wortes in den Sinn gekommen war. Und nun war ich wieder auf dem Weg zurück in die Eingangshalle, in welcher ich vor gut einer Stunde regenüberströmt angekommen war. Es hatte halt gewisse Vor und Nachteile immer etwas früher als die meisten anderen Schüler hier einzutreffen. So hatte ich noch genug Zeit gehabt mich umzuziehen denn in meinen vor Wasser triefenden Klamotten hatte ich mich nicht in die große Halle setzen wollen. Mit einer Hand hatte ich den Saum meines Rockes gerafft, wollte ich es doch vermeiden auf jenen zu treten wenn ich die Treppen hinab stieg. Denn wenn ich hier erst einmal ins stolpern geraten würde, hätte ich mich auch gleich verabschieden können.

Ein zartes Lächeln huschte über meine Lippen, den Oscar, welcher mit erhobenem Kopf und aufgestellten Öhrchen um meine Füße herum stolzierte vertrieb alle meine finsteren Gedanken. Immer wenn ich meinen verschmusten Freund betrachtete musste ich Lächeln und als Oscar schließlich davon tapste und sich wie ein kleines Hündchen an das Ende der Treppe setzte um auf mich zu warten, entwich mir ein leises Kichern.

Ich ließ den Stoff zwischen meinen schlanken Fingern hindurch gleiten und erschauderte leicht, als der kühle Samt über meine Hand strich, ehe er wie von einem Windhauch getragen um meine Beine tanzte Was wartes du auf mich..? Du weißt doch wo wir hinwollen. wisperte ich leis mit sanfter Stimme und beugte mich kurz hinab, damit ich flüchtig durch das seidige Fell des Tieres streichen konnte.

Als ich wieder aufschaute, huschte mein Blick kurz durch die Eingangshalle, war mir doch auf dem Weg hierher so gewesen, als hätte ich die zwei großen Flügeltüren ineinander fallen gehört. Und tatsächlich viel mein Blick auf einen Jungen der am schwarzen Brett stand.. wohl vergebens. Das Schuljahr hatte doch erst vor einer guten Stunde begonnen. Konnte man da erwarten, dass schon etwas am schwarzen Brett hing? Ein leises Schmunzeln schlich sich auf meine Lippen, während ich die Hand hob um mir einige der widerspenstigen Strähnen aus dem Gesicht zu schieben, welche immer und immer wieder in jenes vielen. Oh wie ich meine Haare an manchen Tagen hasste. Den Jungen kannte ich nur vom sehen.. wusste dass er nach Hufflepuff gehörte, eine Klasse weiter war als ich und zu den Lehrerlieblingen gehörte...

Auf eine ironische Art und Weise zumindest.

Julian Morgan Offline

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Beiträge: 30

28.03.2006 20:10
"Es war einmal..." - Die Sechste Antworten
Kurz nachdem ich das Schwarze Brett verlassen hatte, öffneten sich die breiten Flügeltüren erneut und zwei Fremde traten ein, im Schlepptau schwere Koffer, die ein Gentleman ihnen sicher abgenommen hätte. Nun, ich war nicht gerade als Gentleman verschrien und ich hatte im Augenblick nur wenig Interesse, mich Neuankömmlingen zu widmen, was ohnehin nicht meine Aufgabe gewesen wäre, da es dafür ja die Vertrauensschüler gab. Aber die beiden verschwanden auch gleich wieder in der Großen Halle... stand doch die große Zeremonie bevor, der wohl wichtigste Augenblick jener, die das erste Jahr begannen, es sei denn, man wurde durch den "Sprechende Hut" nach Hufflepuff geschickt, dann verschwand das strahlende Lächeln der Hoffenden zumeist... Wieso eigentlich? Wir waren weder dumm, noch waren wir feige... vielleicht ein wenig aufmüpfig, aber mindestens ebenso intelligent wie jene von Ravenclaw... und dennoch hasste man das Haus Hufflepuff. Und wage kam mir der Gedanke, dass ich vielleicht einer der vielen Gründe dafür sein konnte.

In der Regel mied man mich. Ich bin nicht sicher, ob man das tat, weil man sie jedes Jahr aufs Neue vor mir warnte, schien ich doch der schlechte Einfluss zu sein, dabei beeinflusste ich niemanden, ich wollte einfach nur irgendwie hier raus und das tun, was mir richtig erschien. Oder war ich es, der sie mied? Nun auch das war möglich, denn zuweilen erschienen mir einige von ihnen recht selbstherrlich und wenn ich eines hasste, dann waren es Streber.

"Was wartest du auf mich..? Du weißt doch wo wir hinwollen." Irgendwie war mir entgangen, dass sich noch jemand der Eingangshalle genähert hatte und nun fuhr ich interessiert herum, denn, was zum Teufel ritt mich da, dass ich das annahm, ich glaubte, sie meinte tatsächlich mich. Von der Treppe huschte ein Mädchen meines Alters, zugehörig dem Gryffindor-Haus, herunter, während ihr voraus ein Kater eilte... Ein Kater... na hervorragend. Nicht, dass ich Tiere nicht mochte, aber ich fand, in dieser Schule schien man einen Wettbewerb abhalten zu wollen, wer wohl die schönste, oder vielleicht auch fetteste, Katze besaß, denn von diesen Fellbündeln wuselten hier einige durch die Mauern. Ich hatte tatsächlich schon einmal darüber nachgedacht, mir, rebellisch wie ich war, einen Hund zuzulegen, wäre ich nicht so sehr auf meine Unabhängigkeit bedacht gewesen, aber das hätten sie mir vermutlich ohnehin verboten.

Unter normalen Umständen hätte ich mich wieder abgewandt und wäre gegangen, aber ich wusste, dass Lucia jemand war, der nicht viele Freunde hatte und irgendwie hatte sie es geschafft, meine Aufmerksamkeit schon mehr als einmal zu erlangen, weil sie ab und an mit ihrer Zunge schneller war, als ihre Vernunft Zeit hatte, ihr Einhalt zu bieten. Es war ihre direkte Art, die mich beinndruckte, aber wirklich näher gekommen waren wir uns nie. Ich kann nicht sagen, wieso nicht, hatte mir nie darüber Gedanken gemacht, aber jetzt sah ich sie an und hatte Mühe, meinen Blick von ihr zu nehmen. War sie reifer geworden? Schöner? Hatte sie sich irgendwie verändert, anders frisiert?

Ich wandte mich zu ihr gänzlich um, ging einige Schritte auf sie zu, blieb aber noch immer weit genug von ihr entfernt stehen, um nicht zu große Nähe aufzubauen und sprach sie kurzerhand an, während ein Lächeln in meiner Stimme lag: "Sag nicht, die Zeremonie beginnt schon, fangen die in diesem Jahr früher an?" Ich bezweifelte es, aber möglich war alles und sie wirkte, als hätte sie sich extra dafür schön gemacht, während ich noch in meinen feuchten Kleidern den Boden nass tropfte und nicht einmal daran gedacht hatte, die Große Halle zu betreten... Na großartig, wenn ich zu spät dran war, bedurfte es gar keinen Willkommensstreich mehr, dann hatte ich auch ohne bereits Ärger...

Lucia Giovanni Offline

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28.03.2006 21:48
"Es war einmal..." - Die Sechste Antworten
Mit einem leises.. doch herzzerreißendes Maunzen erlangte Oscar schließlich meine Aufmerksamkeit zurück, welche flüchtig auf dem Jungen gelegen hatte. Ein sanftes Lächeln schlich auf meine Lippen als ich mein Gesicht ein wenig zur Seite neigte und schmunzelnd zu ihm hinab blickte Na.. eifersüchtig? flüsterte ich leis.. einige Locken wahren mir wieder einmal ins Gesicht gefallen.. tanzen spielerisch vor meinen Augen umher und schienen es darauf anzulegen das ich sie irgendwann abschnitt.

Mit einem leisen.. doch resigniertem Seufzen pustete ich jene fort, ehe ich mich zu Oscar hinab kniete um jenen liebevoll unter den Vorderpfötchen zu greifen. Sein weiches Fell kitzelte sanft an meiner Wange als ich ihn herzallerliebst an mich drückte.. ein strahlen auf meinen Lippen. Ein leises, silberhelles Lachen entkam mir als ich das raue Zungchen auf meiner Haut spürte und drehte mich spielerisch um mich selbst so das mein langer Rock sich wie ein Fächer um mich ausbreitete nur um sanft an meine Beine zu schlagen.. als ich wieder inne hielt. Erst jetzt viel mir der Blick auf.. welcher auf mir ruhte und ich spürte wie eine zarte Röte in meine Wangen stieg. Doch ich wand den Blick nicht ab.. warum auch?!

Oscar spielte inzwischen zufrieden mit einer Haarlocke von mir, welche ihm frech vor dem Nässchen baumelte. Ich musste erneut leicht schmunzeln und schüttelte belustigt meinen Kopf über dieses Tier. Während dessen strich ich mir flüchtig mit einer Hand die Falten aus meinem Rock und hob dann etwas verwundert den Blick als ich Schritte hörte. Ein skeptisches Lächeln flüchtete sich auf meine Lippen als ich Julian entgegen blickte.. welcher einige Schritte auf mich zuging.. jedoch stehen blieb. Mit einem zarten Kopfschütteln verneinte ich seine Worte Schön währe es.. doch leider dauert es noch mindestens eine gute Stunde bis es soweit ist.

Ein wenig neigte ich mein Gesicht zur Seite um ihn von der Seite her anzublicken und musterte ihn aus meinen hellen Augen. Wir hatten noch nie wirklich viele Worte gewechselt und doch war er einer der wenigen unter allen Schülern auf dieser Schule der mir auf Anhieb sympathisch erschienen Du darfst mich nicht falsch verstehen.. die Auswahlzeremonie ist sicher wichtig. Aber Dumbeldors endlose Reden.. er sagt doch immer nur das Gleiche. ein leises seufzen entwich mir bei diesem Gedanken und frustrierte mich wirklich

Der verbotene Wald ist verboten.. wiederholte ich die Worte des Schulleiters und meine Stimmlage schien missmutiger als es sich eigentlich anhören sollte. Wie ironisch dieser Satz doch klang.. Aber es war wahr. Ich war nun schon mein fünftes Jahr an dieser Schule und ich hatte den Wald noch kein einziges Mal betreten. Dabei hätte ich die Zentauren welche dort leben sollten so gerne einmal mit meinen eigenen Augen erblickt Julian.. richtig? Und was verschafft mir die Ehre das unser Schulrebell mich anspricht? ein freches.. doch liebliches Grinsen huschte über meine Lippen und dennoch war da eine gewisse Skepsis mit der ich ihn betrachtete. Ich konnte es einfach nicht.. offen auf andere Menschen zugehen gehörte weniger zu meinen Stärken. Sanft fuhr meine Hand während dessen durch das seidige Fell Oscars, welcher es sich in meinen Armen bequem gemacht hatte und Julian aus großen, goldenen Augen anblickte.

Julian Morgan Offline

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29.03.2006 19:46
"Es war einmal..." - Die Sechste Antworten
Das leise, wohl etwas spöttische Lächeln auf meinen Lippen war einfach nicht zu verhindern gewesen, als ich sie beobachtete, während sie mit ihrem Kater spielte. So unschuldig... wie konnte ein Mensch nur so unschuldig wirken. Faszinierend betrachtete ich das rote Haar, das ihr hübsches Gesicht schon fast frech umspielte, bevor sie mir ein Lächeln schenkte und sich tatsächlich auf meine Frage einließ. Eine Stunde noch, na da hatte ich wohl Glück, obgleich ich mir nicht sicher war, denn immer mehr Schüler betraten die Eingangshalle oder huschten aus all den Nieschen und Winkeln dieses Gemäuer in den großen Saal, um der Zeremonie beizuwohnen, die, wie Lucia schon treffend erwähnte, wieder einmal nichts außer Langeweile bringen würde...

Ich konnte nicht anders, als leise über ihren Eifer zu lachen, mit dem sie Dumbledore immitierte und deutlich machte, wie sehr er auch heute wieder auf die Schulordnung bestehen würde, etwas, was mir noch nie heilig war. In ihren Augen leuchtete es auf, als sie vom verbotenen Wald sprach und ich ahnte, dass sie all die Dinge gern gesehen hätte, die sich dort verborgen hielten und ohne Frage sprach sie mir damit aus der Seele. Frech war das Lächeln, das sie mir schenkte, begleitet von einem schrägen Blick, mit dem sie mich musterte, nicht gänzlich ohne Argwohn, aber den gestand ich ihr zu...

Ihre Worte lösten etwas in mir aus, das ich mit einem leisen Kopfschütteln beantwortete und über mich selbst zu lächeln schien, als ich wieder zu ihr aufsah. "Schulrebell, also!", wiederholte ich ihre Worte und warf ihr dabei einen äußerst empörten Blick zu, doch das Grinsen auf meinen Lippen, strafte meinen Blick Lügen. "Hm, ich hab's wohl nicht anders verdient."

Abermals sah ich einigen Schülern nach, Erstklässler, die in die Halle eilten, aufgeregt zwiterschten und es nicht erwarten konnten, dass der Unterricht endlich begann. Ich kam nicht umhin, mich irgendwie gehetzt zu fühlen, trotzdem Lucia mir versichert hatte, dass wir noch Zeit hatten. Aber auch Sandro war noch nicht hier und gemessen an ihm konnte ich die leise, hektische Stimme in meinem Innern zum Schweigen bringen, von der ich mich irgendwie angetrieben fühlte.

Nun, schlussendlich hatte Lucia aber Recht. Es war jedes Jahr das Gleiche und ich bezweifelte, dass wir irgendetwas verpassten... möglicherweise ein neues Lehrerkollegium, doch ich ahnte, dass auch die Neuen schon bald meinen Namen kennen würden, also wozu sich eilen, wenn es auch von ganz allein funktionierte. Meine Aufmerksamkeit fiel nun wieder auf Lucia. Schweigend maß ich sie mit meinen Blicken und obgleich es wohl nur einige Sekunden waren, die ich sie wortlos anblickte, fasste mein Verstand bereits einen ersten Plan, klügelte und sann nach, bevor ich schließlich auf ihre Frage einging. Es war ein vielsagendes Lächeln, das auf meinem Gesicht lag und Sandro hätte jetzt vermutlich gesagt: "Er lächelt, das kann nichts Gutes sein." Nun, ich schätze, er hätte Recht mit seiner Vermutung, denn mein Plan war erdacht und wollte nun augeführt werden.

"Man kennt meinen Namen? Welche Ehre", grinste ich und sah mich prüfend um, die Lage ertastend und den besten Zeitpunkt findend, es endlich zu tun. "Ich kenne dich aber auch, Lucia... und...", mit einem Blick, in dem viel zu deutlich stand, dass ich etwas im Schilde führte, sah ich ihr direkt in die Augen, "...soeben kam mir der Gedanke, die Zeremonie einfach zu schwänzen... Warst du schon mal im Wald?" Selbst jene, die mich nicht kannten, hätten jetzt begriffen, dass ich drauf und dran war, ein neues Abenteuer zu wagen. Mir fehlte nur noch die richtige Begleitung...

Lucia Giovanni Offline

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29.03.2006 21:02
"Es war einmal..." - Die Sechste Antworten
Ich konnte nicht verhindern, dass ich meine Nase fein kräuselte als nun immer mehr Schüler an uns vorbei eilten. Sie strömten in regelrechten Scharren durch die große Eingangshalle, was mir deutlich machte das der Hogwarts-Expres eingetrudelt sein musste, was bedeutete das fast die gesamte Schülerschaft vor den Toren von Hogwarts stand. Eben all jene die aus Britannien stammten… Ich verstand ihre Eile nicht.. und was konnten sie schon groß verpassen? Nun.. das gute Essen vielleicht, das es jedes Jahr zu Beginn des Schuljahres gab. Wohl einer der Hauptgründe das die meisten Schüler so Lange ruhig auf ihren Plätzen verharren konnte ohne vor Langeweile von jenen zu kippen. Doch das Essen zu Helloween und Weihnachten war eben so gut.. wenn sie über die Ferien nach Hause fuhren war es ihr Problem.. und nicht das meine.

Und ich konnte mich mit solchen Scharren von Menschen einfach nicht anfreunden. Es machte mich eben so nervös wie die unheimliche Stille die hier vor kurzem noch geherrscht hatte. Ohne das ich wirklich darauf achtete bis ich mir auf die Lippe.. knabberte ein wenig auf jener herum und entließ Oscar schließlich aus meinen Armen, welcher mit katzengleicher Anmut auf den Boden sprang.. und mit schief gelegtem Köpfchen zu mir hinauf sah Geh ein paar Mäuse fangen.. flüsterte ich leis und fuhr ihm noch einmal flüchtig mit den Fingerspitzen durch das seidige Fell.

Und als hätte er mich verstanden, strich er noch einmal schnurrend um meine Beine.. ehe er zwischen den vielen Beinen der Menschenmassen verschwand. Wieder lenkte ich meine Aufmerksamkeit auf Julian. Ein keckes Schmunzeln huschte bei seinen Worten über meine Lippen.. stimmt! Er hatte es wirklich nicht anders verdient und so musste ich leise lachen und schüttelte einmal den Kopf, während ich den Blick meiner Augen noch einmal über die hereinströmenden Massen wandern ließ in der Hoffnung, Sam irgendwo zu erblicken. Doch ich suchte vergebens, denn meine Freundin konnte ich nirgendwo erblicken.. was zu diesem Zeitpunkt vielleicht auch besser war. Oh ja, sie würde toben wenn sie erfahren würde das ich mich mit einem Jungen unterhielt.. bei ihrem Gesicht schlich sich ein kurzes Grinsen auf meine Lippen.

Dann huschte jedoch ein Schatten über mein Gesicht als ich von einem der älteren Jungs angerempelt wurde.. mit voller Absicht wie ich wusste und kurz taumelte, ehe ich mein Gleichgewicht wieder fand. Ich warf Gregor, einem 7.Klässler aus Ravenclaw einen recht finsteren Blick hinterher.. ich wusste dass ich nicht viele Freunde auf dieser Schule hatte. Unter den meisten Jungs schon einmal gar.. allein deswegen da ich Sams beste Freundin war, die wiederum als bekannte Jungshasserin verfochten war. Aber das sie immer gleich Handgreiflich werden mussten.. zu feige.. Fahr zu Hölle.. zischte ich ihm leise nach und strich mir schließlich provokativ die rötlich schimmernden Locken aus den blassen Wangen.

Oh.. Gregor war auch aus einem anderen Grund schlecht auf mich zu sprechen.. aber wer wollte schon mit einem solchen Trampeltier zusammen sein! Julian warf ich ein flüchtiges Lächeln zu und erwiderte den Blick, welcher auf mir ruhte nur kurz. Ein wenig neigte ich mein Gesicht zur Seite und musterte das Lächeln welches sich auf seinen Zügen ausbreitete aus dem Augenwinkel etwas genauer.. irgendwas hatte der Junge wohl vor. Während dessen schob ich meine Hände hinter meinem Rücken ineinander.. ließ ihn in Ruhe nachdenken.. was er ganz eindeutig tat und grübelte darüber nach was ich Sam erzählen sollte.. wenn sie mich mit Julian zusammen entdecken würde. Mit einem leicht Schulterzucken und einem fast verspielten Lächeln tat ich jene Gedanken ab.. sie konnte mir nie sonderlich Lange böse sein.. und die meisten Jungs schoss ich schon alleine um ihret Willen ab.. aber Julian war mir sympathisch..

Wieder blickte ich zu dem Jungen hin und erwiderte sein Grinsen mit einem Schmunzeln.. warum sollte ich nicht seinen Namen kennen, wenn er auch den meinen kannte. Doch bei seinen Worten wölbte ich eine feine Baue in die Höhe.. schwieg einen Moment lang. Doch ich spürte wie es in meinen Augen aufblitze.. seine Worte hörten sich auf gewisse Weise äußerst verlockend an Sam wird mich umbringen.. langsam schlich sich dieser Gedanke in mein Gewissen und dennoch Blickte ich Julian von unten herauf an… ehe ich langsam den Kopf schüttelte Nein.. war ich nicht.. und doch wollte ich dieses Gespräch nicht hier fortführen.. griff bestimmt nach seiner Hand um ihn etwas zur Seite zu ziehen.. mit der anderen Hand den Saum meines Rockes gerafft.. Du willst die Zeremonie schwänzen..? Wir bekommen einen Heiden ärger.. wenn das heraus kommt..

Julian Morgan Offline

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29.03.2006 21:47
"Es war einmal..." - Die Sechste Antworten
Gregor, den Namen wollte ich mir merken. Ich kannte diesen selbstherrlichen Ravenclaw-Schüler, der einen kleinen privaten Feldzug gegen jene zu führen schien, die nicht zuließen, sich in eine Schublade stecken zu lassen. Ich hatte ihn zumeist ignoriert, wie ich alle irgendwie ignorierte, aber heute hatte er mich gegen sich aufgebracht. Ich reagierte auf seine grobe Art nicht, schmunzelte lediglich über Lucias kleinen Höllenfluch, dem sie mit Sicherheit sogar etwas Realität hätte verleihen können, wenn sie gewollt hätte, aber dafür schien sie zu gutmütig. Ich für meinen Teil aber war es nicht und daher hatte Gregor nun einen Feind.

Es erstaunte mich immer wieder, wie viele magische Menschen es gab, deren Kinder hier her fanden... oder Nichtmagische, deren Kinder dennoch hier her fanden, so wie ich... obgleich, wenn ich die Wahl gehabt hätte, ich denke, ich wäre viel lieber durch die Rocky Mountains getrampt. Aber wer fragte schon einen elfjährigen Jungen, von dem man schlichtweg sagte, er sei verzogen. Mich hatte Magie nie sonderlich interessiert und seit man sie mir nahebringen wollte, wollte ich beweisen, dass es auch ohne sie ging. Ich wollte einfach nicht zu einer Gruppe gehören, der man einen Namen geben konnte... ich wollte etwas Besonderes sein, jemand, den man nicht so einfach zuordnen konnte.

Der Große Saal füllte sich und die Schüler brachten das feuchte Wetter in die Eingangshalle. Es schien noch immer zu regnen und obgleich ich eigentlich aus meinen nassen Kleidern wollte, hatte meine Meinung sich bereits geändert. Lucia war es, die nun endlich auf meinen Vorschlag reagierte, mich zur Seite nahm, damit wir ungehört blieben. Ihre Hand war warm und so weich, dass ich mich dabei erwischte, sie kurz zu drücken, während sie in ihrem Kleid herum wirbelte, mich geradezu mit sich riss und mir klar machte, dass wir einen riesen Ärger bekommen würden...

Aber mein Grinsen wurde nur noch breiter und ich glaubte mein eigenes Funkeln in ihren Augen zu sehen.
"Ärger ist mein zweiter Vorname, ich hab ihn erfunden", spottete ich herausfordernd und verlieh so meiner Meinung darüber ausreichend Ausdruck. Wieder sah ich mich um, maß die Tür, jene, mit den schweren Eichenflügeln... sie würde unser Weg nach draußen sein und niemand würde in jenem Gewusel bemerken, dass wir verschwanden. Mein Verlangen, es jetzt zu tun, wurde so groß, dass ich ihm unmöglich noch widerstehen konnte. Ich war wie ein Drogensüchtiger, den es nie mehr nach einem Schuss verlangte, wie in diesem Augenblick. Ich glaube, ich brachte mich nur deshalb ständig in Schwierigkeiten, weil ich nicht anders konnte. Es war wie ein Kick, den ich brauchte und der jede Strafarbeit wert machte.

"Was ist, du hast doch nicht etwa Angst, oder?" Ein Blinzeln forderte sie heraus, während ich durch vereinzelte Strähnen meines Haares blickte, von denen noch immer der Regen tropfte, ich mich dann zu ihr neigte, ich den Duft ihres Haares roch, bevor ich ihr ins Ohr hauchte: "Ich schwöre, das wird dein größtes Abenteuer, außerdem sollte jeder wenigstens einmal den Innenhof gefegt haben, findest du nicht?" Ich fand sie sympathisch, mochte ihre Art, ihre Keckheit, das freche Funkeln in ihren Augen und die verborgene Abenteurerin... und eines stand außer Frage, mich würde nichts mehr halten an diesem Septembertag...

Lucia Giovanni Offline

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29.03.2006 22:50
"Es war einmal..." - Die Sechste Antworten
Sehr flüchtig.. flackerte ein Lächeln in meinen Augen auf als ich den schwachen Händedruck spürte welchen Julian mir zugestand. Doch ließ ich mir davon nichts anmerken.. hoffte ich zumindest. Ein freches Schmunzeln stahl sich nur all zu deutlich auf meine Lippen als ich mich zu ihm umwand und das Grinsen beobachtete konnte, welches immer breiter zu werden schien. Oh ja.. das er den Ärger erfunden hatte glaubte ich ihm aufs Wort.. ein wenig nur senkte ich meinen Blick um ihn so zu ihm hinauf zu blicken.. das neugierige Glitzern welches wohl so verräterisch in meinen Augen tanze zu verbergen Meinst du ja..? gab ich leis zurück.. herausfordernd.

Flüchtig folgte ich seinem Blick.. musterte den großen Torbogen. Bald würden die Türen sich wieder schließen und ihnen den Weg nach Draußen versperren. Ein wenig neigte ich mein Gesicht zur Seite.. dachte flüchtig daran das es draußen in strömen regnete… was die Massen ganz eindeutig zeigten, denn sie alle trieften und hinterließen überall kleine Pfützen auf dem Boden in denen sich die Flammen der Fackeln spiegelten. Und wieder kam mir das Bild von Sam in den Sinn.. ob die den Zug verpasst hatte?! Für einen kurzen Moment spürte ich Sorge in mir aufflackern, doch Julians Worte rissen mich unsanft in das hier und jetzt zurück. Angst?! Ich?! Empört schnappte ich nach Luft.. hob fast ruckartig meinen Blick um ihn direkt anblicken zu können Davon träumst du! Du vielleicht!?

Was für eine dumme Frage.. immerhin hatte er dieses Unternehmen ja vorgeschlagen. Doch wenn ich so darüber nachdachte.. es war Abend.. und dunkel draußen. Es regnete in strömen und der Mond war nicht zu sehen, da die Regenwolken im Weg waren.. und ich sollte in den Wald?! In diesem Moment war ich doch froh das ich im Schatten der großen Tür zur Großen Halle stand, denn sonst hätte Julian wohlmöglich gesehen dass etwas an Farbe aus meinem Gesicht wich. Und erst jetzt viel mir auf das meine Hand immer noch in der seinen lag.. und für einen Moment fühlte ich mich wie erstarrt als ich seinen warmen Atem an meiner Wange spürte.. nun, darauf den Hof zu fegen konnte ich getrost verzichten. Und wieder war da die leise Stimme in meinen Kopf und Sams schallende Worte.

Und schließlich drehte ich mein Gesicht ein wenig.. ein freches Grinsen zuckte über meine Mundwinkel. Jetzt würde ich sicher nicht kneifen.. Sam würde es schon verstehen. Immerhin konnte ich mich ja nicht vor einem Jungen bloßstellen lassen.. schon gar nicht vor Julian, welcher mich so offen herausforderte Na dann. meinte ich auf seine Worte, zupfte einmal neckisch an einer Haarsträhne von ihm, welche ihm feucht in der Stirn hing Mal schauen ob du auch mutig genug bist! mit diesen Worten ließ ich seine Hand der meinen entgleiten und wand mich von ihm ab.. dem großen Tor entgegen. Ein keckes Schmunzeln lag auf meinen Lippen als ich noch einmal über die Schulter zurück blickte.. hatte ich meine Bedenken doch schon verscheucht.

Einige Schritte machte ich auf das Tor zu…Kommst du?! Oder hast du doch Angst bekommen?!

Julian Morgan Offline

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30.03.2006 20:52
"Es war einmal..." - Die Sechste Antworten
Ich hatte nicht nur geahnt, dass sie sich von mir provozieren ließ, sondern ich hatte es regelrecht gehofft. Sie zögerte, aber das taten sie alle, denn jeder wusste, Dumbledore war streng, wenn es um den Verstoß seiner Verbote ging, da bedurfte es in der Tat ein dickes Fell. Ob sie es hatte? Ich glaube, ich habe ziemlich verschmitzt gegrinst, als sie mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich, auf eine Weise, die mich durchaus ein wenig beklommen machte. Kurz senkte ich meinen Blick, musste dem ihren ausweichen, während das teuflische Grinsen auf meinen Lippen nicht verebbte, bevor ich sie wieder ansah...

Mutig genug? Sie kannte mich nicht. Oh, nein, sie kannte mich nicht... denn wenn sie Sandro gefragt hätte, dann wüsste sie, dass ich für jedes Abenteuer zu haben war und keines mir zu absurd erschien. Ihr aber auch nicht, denn sie wandt sich ab, trat auf die Tür zu und mit einem viel zu kecken Grinsen sah sie zu mir zurück und forderte mich erneut heraus. Angst. Ich und Angst? Gott, sie hatte ja keine Ahnung...

Mein Grinsen wurde breiter. Ich ließ mich nicht noch einmal auffordern. Und so ließ ich den Rucksack, den ich über eine meiner Schultern geworfen hatte, und in dem ich meine wenigen Habseligkeiten verstaute, einfach zu Boden fallen und folgte ihr... Nun, ich folgte ihr nicht wirklich, nur so weit, bis ich sie erreicht hatte. Dann fasste ich ihre Hand, warf ihr einen wirklich teuflischen Blick zu und zog sie hinter mir her. Mit laufenden Schritten steuerte ich die Flügeltür an, durch die noch immer Schüler strömten, nicht mehr sehr viele, aber ausreichend, um uns genügend Deckung zu verschaffen...

Ich verhinderte mit einer Handbewegung, dass die Flügeltür zufiel und spürte den scharfen Windzug des Herbstwetters in meinem Gesicht, geeint mit diesen kleinen Regentröpfchen, die noch immer vom Himmel fielen, der nun langsam schwarz zu werden drohte. Nicht, weil die Regenwolken so dicht oder bedrohlich waren, sondern, weil die Dämmerung sich auf den Wald und die Schule gelegt hatte. Bald würde auch sie weichen und dann würde die Nacht hereinbrechen... Und wir hatten nicht einmal eine Sturmlampe dabei. Aber so waren meine kurzentschlossenen Abenteuer eben. Lediglich im Groben durchdacht, aber sie entbehrten niemals ihren Spaß.

Ich zerrte Lucia also hinter mir her, hinaus in den Regen und ohne mich noch einmal umzusehen, steuerte ich den Wald an... mir war es gleich, ob er verboten war und was man sich von ihm erzählte. Schon seit dieses Wesen sich für diesen Wald entschieden hatte, lechzte ich danach, es mit eigenen Augen zu sehen, mich ihm zu stellen... Fragt bloß nicht, was dann geschehen soll, darüber dachte ich immer erst nach, wenn es soweit war... und bisher hatte sich dieses Ding ohnehin immer erfolgreich vor mir versteckt.

Einzelne Nebenschwaden waberten über den Boden, schienen geradewegs um unsere Beine zu schleichen, als wir den Waldrand erreichten, die Schwelle zu einem Ort, den man mit gutem Gewissen verwunschen nennen konnte und ich konnte das Herz fühlen, das in meiner Brust immer schneller schlug und nach dem Adrenalinstoß verlangte, der uns bevor bestand...


Gehe nach: El Chupacabra

Lucia Giovanni Offline

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30.03.2006 22:03
"Es war einmal..." - Die Sechste Antworten
Noch einmal sah ich zu Julian zurück.. ein freches Schmunzeln auf den Lippen. Sein Grinsen wurde breiter… und flüchtig sah ich einen Wolf vor mir der Blut geleckt hatte. Ich lachte leise auf und sah kopfschüttelnd zu den Flügeltoren zurück. Wenn er sich nicht beeilte würden die Türen sich schließen und dann hätte er zusehen können wie er den Hausmeister überredet bekäme die Türen noch einmal zu öffnen. Oh.. ich hoffte nur der flauschige Wollkragenpullover den ich über meinem Trägertop trug würde mich dort draußen warm halte, denn meinen Mantel hatte ich in den Schlafsälen der Mädchen gelassen.

Und da spürte ich wie seine Hand nach meiner griff und ich legte meine Finger behutsam in die seinen. Immerhin wollte ich ihn in diesen Massen von Schülern nicht wieder verlieren. Ich wölbte eine feine Braue leicht in die Höhe und erwiderte sein Grinsen.. auf was hatte ich mich da nur eingelassen?!.. mit einem schiefen Lächeln, als er mich auch schon mit sich zog. Ich hatte kaum Zeit meinen Rock zu fassen zu bekommen und so stolperte ich die ersten Schritte hinter ihm her, ehe ich es schaffte den dünnen Stoff fest in meinen Fingern zu verankern. Oh ja.. einige Schüler warfen uns komische Blicke zu.. oh Himmel sie würden wieder Wochenlang darüber tratschen das ich mit Julian Morgan Händchen gehalten hatte… Sam würde mich nicht umbringen.. sie wird es tun.

Und dennoch.. schien ein Strahlen auf meinem Gesicht zu glühen. Ich wusste nicht warum.. vielleicht war es die pure Neugierde und die Aufregung, welche sich in mir überschlug und das leise Kribbeln, ganz tief in mir Drinnen.. der Kuss des Verbotenen. Der Wind schlug mir schneidend ins Gesicht als Julian mit mir zwischen den Flügeln hindurch ins Freie trat.. sofort zerzauste jener meine Haare.. blies mir jene spielerisch ins Gesicht und ließ mich resigniert aufseufzen. Ich machte mir nicht einmal mehr die Mühe jene wieder zu ordnen.. nun konnte ich es eh vergessen. Flüchtig hob ich meinen Blick gen Himmel.. blinzelte die Regentropfen fort welche von meinem Gesicht perlten und sich neckisch in meinen Haaren verfingen. Oh das war.. und da wurde ich auch schon weiter gezerrt.

Langsam wurde es Finster um uns herum und ein zartes Schaudern ging durch meinen Körper.. ob ich vor Kälte oder Innerer Anspannung schauderte konnte ich in diesem Moment nicht sagen.. wusste nur das meine Hand sich etwas stärker in die Julians drückte als der Nebel in dunstigen Schleiern um unsere Beine strich.. ich ließ nun auch meinen Rock los.. welche mir leise raschelnd um die Beine strich um im kühlen Wind zu tanzen...und dann erreichten wir den Waldrand. Ein wenig neigte ich mein Gesicht zur Seite.. während sich ein stilles.. ja.. was für ein Lächeln auf meine Lippen stahl?! Ich wusste es nicht.. doch ich schob mir einige zerzauste Locken aus der Stirn und trat etwas enger an Julian heran.. Der Eingang zur Elfenwelt.. flüsterte ich leis..

Oh ja.. schon als Kind hatte ich an jene Elfen geglaubt.. ich glaubte immer noch an sie. Auch wenn wir im Unterricht bis jetzt nur diese böseartigen fiesen Pixis kennen lernen durften.. oh es hatte ein heilloses Chaos gegeben als wir versuchen sollten mit ihnen fertig zu werden.. vor allem die Jungs wahren herum gerannt wie aufgescheuchte Hühner.. bei diesem Gedanken musste ich leise Kichern und sah dann Julian fragend von der Seite her an…


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