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Komme von: El Chupacabra
Es war ein missmutiges Gesicht, das davon erzählte, dass ich ihren Einwand nur schwer nachvollziehen konnte. Zugegeben, ein wenig Licht war durchaus hilfreich gewesen, aber ich hätte den Weg auch ohne die Hilfe ihres Zaubers zurück gefunden. Nun, vielleicht hätte es etwas länger gedauert, doch bei all meinen Wanderungen durch das Umland von Hogwarts hatte ich mich noch nie verirrt, etwas, worauf man sich durchaus verlassen konnte. "Na ich bin ja wohl nicht der Einzige, den das Abenteuer lockte..." Mit einem Grinsen, das meine Worte etwas abschwächen sollte, fügte ich hinzu, indem ich auf ihren Rock deutete: "...das erfordert eben Opfer" Ich kann nicht behaupten, dass ich eine große Leidenschaft für edle Stoffe besaß, obgleich ich sicher wusste, welch Vermögen sie durchaus kosteten... ich war ohnehin jemand, der für eine bequeme Jeans jeden Designeranzug ausschlagen würde. Aber als ich sie einen Moment lang betrachtete, war es Mitleid, das ich ich für sie empfand, denn sie war nicht nur pitschnass, sondern sie zitterte am ganzen Leib und irgendwie machte sie einen erbärmlichen Eindruck.
Nun, ich kann nicht leugnen, dass mir nicht auch kalt war, die nasse Kleidung forderte ihren Tribut, aber das Adrenalin in meinem Blut verhinderte, dass sich diese Kälte auch durchsetzte. Noch immer dachte ich an das Ding im Wald. So nah waren wir ihm gewesen... so nah wie niemand zuvor und ich kam nicht umhin, dass mir dabei ein Lächeln entfloh. Eines Tages würde ich dieses Ding zur Strecke bringen und ich würde dafür keine Magie benötigen, dessen war ich mir ganz sicher.
Doch für heute hatten wir genug. Und so machte ich mich daran, erneut die Führung zu übernehmen und den Weg zum Schloss einzuschlagen, in der Hoffnung, dass die großen Türen zur Eingangshalle noch nicht verschlossen waren. Ich wusste, es gab in Hogwarts soetwas wie Sperrstunde und schon allein, diese zu übertreten, brachte uns Ärger ein, sofern man uns ertappte, aber ausgesperrt zu bleiben, war eine Vorstellung, die selbst mir missfiel. Und so gab ich ein rasches Tempo vor, nicht zuletzt auch, weil Lucia wirklich vor einen warmen Kamin gehörte.
Für einen kurzen Augenblick dachte ich darüber nach, wie Dumbledore seine alljährliche Einführungspredigt gehalten hatte, um ausdrücklich vor dem Verbotenen Wald zu warnen... und ich kam nicht umhin, mir als nächstes Abenteuer diesen Flügel vorzunehmen. Aber es auszudenken gelang mir nicht, denn als wir vor der großen Eingangstür standen, galt mein Gedanke einzig dieser Tür und ein leises Stoßgebet ging zum Himmel, dass sie offen sein sollte... Mit vorsichtigen Händen griff ich nach ihr, und ich bin sicher, Gott hätte einen wahren Schwall an Gebeten in dieser Nacht von mir gehört, wenn es ihn denn gab. "Bitte...", stieß ich leise hervor. "Lass sie auf sein..." Und sie war auf...
Mit einem grandiosen und vor allem siegreichen Lächeln strahlte ich Lucia an, als wollte ich sie fragen, was die Welt kostete, denn ich fühlte mich in der Lage, alles zu erreichen, bevor ich ihr bedeutete, durch die Tür zu treten und sich zu beeilen...
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Komme von: El Chupacabra
Ich sah kein einziges Mal zum Wald zurück und es war ein schweres, ja gar erschöpftes Seufzen, das neuerdings meine Lippen verließ, welche sich kalt und taub anfühlten. Ohne dass es mir wirklich bewusst war knabberte ich auf meiner Lippe herum, wohl in der Hoffnung heraus zu finden ob ich überhaupt noch in der Lage war etwas zu fühlen. Der plötzliche Schmerz, der mich durchzuckte als ich etwas zu fest zubiss machte es jedoch kein Deut besser und ich lauschte Julians Worten stumm. Ich konnte seine Worte nicht abstreiten und konnte nur zugeben, dass er Recht hatte. Das Abenteuer hatte mich eben so gelockt wie ihn und es hatte einen süßen Nachgeschmack hinterlassen, das mir sagte, das ich Julian wieder folgen würde wenn er sich dazu durchrang, mich ein weiters Mal zu fragen, ob ich ihn begleiten würde…
Und dieser Gedanke brachte mich an einen Punkt, der mir, wie Ich mir jetzt bewusst wurde schwerer auf der Seele und auf dem Herzen lastete, als ich es Anfangs gedacht hatte. Oder war es vielleicht so, das ich einfach noch keine Zeit gehabt hatte um darüber nachzudenken?! Gedankenverloren und fast wehmütig lag der Blick meiner hellen Augen auf Julians Rücken, der nun mit einem zügigen Tempo in Richtung Schloss marschierte. Wie weit konnte ich Julian vertrauen und.. konnte ich ihm überhaupt vertrauen? Fragen die ich lieber verdrängt hätte und welche sich nun unheilvoll in mir auftürmten, wie sie es jedes Mal taten wenn ich einem Menschen zu Nahe kam. Ich kannte dieses Gefühl und die damit verbundene Skepsis dem anderen gegenüber, die sich dann jedes Mal in mir ausbreitete. Es war eine leise Stimme, die mir ins Ohr flüsterte das auch er mich verletzen würde, wenn ich ihn in mein Herz ließ.
Sicher… dort draußen im Wald hatte sich ein dünner Pfaden des Vertrauens geknüpft. Ein sehr dünner Pfaden und ich kannte mich selbst zu gut um auf dieses dünne Band zu hoffen, wusste ich doch, das es Jederzeit reißen konnte. Ein einziges Wort, eine Geste von ihm die mir einen Stich im Herzen versetzte würde einer Schere gleich dieses Band durchtrennen. So war es nun einmal bei mir und dies war auch der Grund, warum ich kaum Freunde hatte. Natürlich konnte ich mich mit vielen unterhalten und neckte mich hier und dort mit einem Mitschüler, doch als Freunde konnte ich sie nicht bezeichnen. Bis Heute kann ich nicht sagen, wie Sam es geschafft hatte, sich ihren Weg in mein Herz zu bahnen und sich dort fest zu verankern. Doch ich war froh dass ich sie hatte, so unglaublich froh. Und nun sehnte ich mich mehr denn je nach ihr denn Julian verwirrte mich…
Und ich flehte Innerlich fast, er würde mir keinen Grund geben das die Verbindung zwischen uns riss. Ich wollte ihm doch vertrauen.. oder nicht?! Oh aber jetzt ich wollte nur noch zu Sam. Aber würde sie meine Sorgen verstehen.. ging es hier doch um einen Jungen. Sie würde es sicher missbilligen.. doch es war ja nicht so, das ich mich in Julian verschaut hätte. Sicher, er sah gut aus und hatte etwas an sich, das ihn anders machte als die meisten Jungs an dieser Schule. Doch ich wollte ihn einfach nur als einen Freund. Er behandelte mich nicht einfach nur wie die hübsche Puppe, an die man sich heran schmiss. Schweren Herzens verbannte ich diesen Gedanken, denn ich wusste, dass ich mir diese Freundschaft am Ende wahrscheinlich selbst wieder verbauen würde. Ja, Sam würde es nicht gefallen.. aber sie würde mir zuhören, wie schon so oft wenn ich mich einmal mehr an dieses Gefühl verlor von dem ich glaubte, das es mir all jene Menschen stahl, die ich später vielleicht einmal Freunde hätte nenn dürfen.
Inzwischen war es um uns herum Stockfinster und ich hatte Mühe, Julians Gestallt zu folgen, welche sich nur noch Schemenhaft zwischen dem Regen, welcher mir kalt ins Gesicht schlug hervorhob. Auch der Wind schien wieder an Kraft zu gewinnen und spielte wirre Spiele mit meinen Haaren, die mir feucht und schwer von Regen im Gesicht hingen und aus welchen die Regentropfen in Strömen perlten. Ich erschauderte erneut und stieß einen leisen Fluch aus, da ich meine Finger kaum noch zu spüren schien. Ich betete dass die Türen noch nicht geschlossen waren, denn auf eine Nacht im freien konnte ich dankend verzichten. Denn dann würden Julian und ich sicher am nächsten Tag mit einer Lungenentzündung oder schlimmerem im Krankenzimmer liegen…
Julian schien ähnliche Gedanken zu hegen wie ich denn er war vorsichtig als er eine Hand nach der Tür ausstreckte, welche uns den Weg ins Warme versperrte. Ich kann nicht sagen, wie groß meine Erleichterung war als die Tür sich öffnete, aber sie war groß. Ich erwiderte Julians Lächeln ehrlich.. ehe ich mich lautlos durch den Türspalt schob und nach Julians Hand griff um ihn mit mir zu ziehen…
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Komme von: Ankunft in Hogwarts
Nachdem ich mich abgewandt hatte, blickte ich einen Moment lang gedankenverloren vor mich hin, bevor ich mich von dem neuen Geschwisterpaar abwandte. Ich hatte das Gefühl, dass ich sie zum Richtigen gebracht hatte. Natürlich kannte ich jedes Gerücht der Schule und nicht nur die Gerüchte. Ich wusste sehr wohl, was Matthew für ein Mensch war und auch wie er sich verhielt. Allerdings hatte mich das nicht gehindert, ihm den Posten des Vertrauensschülers und auch dieses Jahr den des Quidditchkapitäns zu geben. Er weiß mit den Posten umzugehen und ich bin der Meinung, vielleicht lernt er durch diese Verantwortung. Man soll die Hoffnung nie aufgeben. Ich war mir sicher, dass das Geschwisterpärchen bei ihm gut aufgehoben war, das Mädchen hatte ihn ja schon allein mit den Blicken verschlungen, was mich recht amüsierte. Oft glauben die Schüler, ich bekomme nicht alles mit. Dass ich meine Augen und Ohren überall habe, merken sie nicht…
Gerade wollte ich wieder zum Lehrertisch, als ich durch die immer noch offenen Flügeltüren sah, dass jemand von außen hereinkam. Sofort änderte ich meine Richtung, da ich wissen wollte, wer sich um diese Zeit noch bei dem Wetter draußen herumtrieb und schon als ich in die Nähe der großen Türen kam, sah ich, dass ich schon richtig vermutet hatte, wer das sein könnte. Julian Morgan, ein Problemkind sondergleichen. Zu akzeptieren was er war fiel ihm immer noch schwer und am liebsten machte er Ärger, sich nicht um die Auswirkungen scherend. Ich hatte schon viele Stunden damit verbracht, ihm vernünftig zuzureden, was er anscheinend nicht hörte. Es ging wohl immer bei einem Ohr rein, beim anderen wieder raus. Ab und zu fragte ich mich, was aus ihm werden würde, wenn er Hogwarts verlassen hatte. Nun, zwei Jahre war er noch hier und jetzt musste ich mich erst einmal um seine neue Schandtat kümmern…
Mit schnellen Schritten war ich bei ihm und dem Mädchen, das bei ihm stand, Lucia, eine Einzelgängerin, die oft alleine anzutreffen war. “Guten Abend Herr Morgan und Frau Giovanni. War es schön im Regen? Und habt ihr euch amüsiert anstatt etwas in der Großen Halle zu essen? Kommt bitte mit mir mit, wir wollen doch nicht hier in der Eingangshalle stehen bleiben und die Blicke aller auf uns ziehen. Wir gehen in mein Büro und dann dürft ihr mir berichten, warum ihr hier seid anstatt wie alle anderen in der Großen Halle sich den Bauch voll schlagen.“, begrüßte ich die Zwei mit freundlichem Blick. Ich war nicht böse auf sie. Ich wusste, wie Julian war, aber dass er das Leben des Mädchens gefährdete störte mich.
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