Name
Liana Viola von Windless
Alter
Liana wurde am Morgen des 30 März 1937 geboren und ist jetzt 17 Jahre alt.
Schulstand
6tes Schuljahr, Ravenclaw
Zauberstab
Linde Einhornhaar 5 ½ Zoll
Fächer
ZAG-Noten:
Herkunft und Familie
Liana wohnt mit ihren Eltern in einer großen Villa außerhalb von Selby, einem kleinen Ort in der Nähe von Leeds. Durch das Grundstück der Familie fließt ein Bach, der direkt in den Wald, der an das Grundstück anschließt, führt. Hier wurde Liana auch geboren. Ihr liebster Platz im Haus ist der Dachboden. Dort stört sie niemand.
Lianas Vater, Henry Jordan von Windless, stellt Zauberstäbe her. Jedoch verkauft der 43-jährige sie nicht selber, sondern gibt sie an den Zauberstabladen in der Winkelgasse weiter. Henry ist ein zurückhaltender Geschäftsmann, der möglichst wenig Risiko eingeht. In seinem täglichen "Ritual" ist er sehr festgefahren, Neues oder Ungewöhnliches nimmt er sehr argwöhnisch hin. Am besten bleibt immer alles beim Alten. Für seine Tochter hat er nur wenig Verständnis. Mit ihrer zurückhaltenden Art kommt er kaum klar. Man kann nicht behaupten, die beiden würden sich nicht verstehen. Das Problem ist viel mehr, sie reden einfach nicht miteinander. Am liebsten ist es Henry, er bekommt von seiner Tochter nicht viel mit. So hat er auch kein schlechtes Gewissen sich zu wenig um sie zu kümmern. Und da Liana in der Schule auch recht gut ist und auch sonst nicht negativ auffällt, ist ihm was sie tut relativ egal.
Melissa Victoria von Windless (geb. Hemmigton), die Mutter von Liana, ist eine 39-jähriege Hausfrau. Sie ist sehr aufgeschlossen und redefreudig. In regelmäßigen Abständen gibt sie Bälle, Dinner- und Teepartys. Es ist ihr wichtig den guten Ruf der Familie in der Gesellschaft beizubehalten und legt deshalb großen Wert auf guten Kontakt mit allen wichtigen Leuten der Zauberergemeinschaft. Ihre Tochter versteht sie noch weniger als ihr Mann. Dessen ruhige Art hatte sie immer als angenehm empfunden. Doch Liana war ihr unangenehm zurückhaltend und ruhig. Dass sie in ihrer Tochter kein Vorzeigekind hatte, betrübte sie noch mehr. Trotz mehrerer Versuche, sie mit einigen netten Söhnen ihrer Freunde bekannt zu machen, zog sich Liana auf allen Partys zurück und versteckte sich irgendwo. Bevor Liana nach Hogwarts ging fiel immer öfter der Satz:
"Das Kind raubt mir noch den letzten Nerv!"
Georgina Viola von Windless ist die Großmutter von Liana. Sie wohnte bei der Familie im Haus. Sie ist die Mutter von Henry. Vor ihrem Tod war sie die einzige Bezugsperson, die Liana hatte. Sie kümmerte sich um das Mädchen und versuchte ihr so weit es ging das nötige Verständnis auf zu bringen. Ihre offene und doch beruhigende Art gab Liana ein geborgenes Gefühl. Durch sie entdeckte Liana ihr Interesse am Lesen. Nachdem sie starb, vermisste Liana ihre Großmutter sehr und verschloss sich fast noch mehr als vorher, wenn das überhaupt möglich war.
Lianas Familie ist reinblütig und obwohl sie, aufgrund ihres abgeschiedenen Wohnorts, kaum Kontakt zu Muggeln haben, sind sie ihnen doch freundlich gestimmt. Die von Windless sind adelig. Ihre Familie hat einen endlos langen Stammbaum, der sich bis 1347 zurück verfolgen lässt. Alles, was davor liegt, ist nur lückenhaft bekannt. Alle Mitglieder der Familie leben streng nach Etikette. Ihr Wappen besteht aus der Sonne und dem Mond und in der Mitte ist ein W für Windless gezeichnet.
Aussehen
Liana ist ein sehr schmächtiges Mädchen. Schon auf den ersten Blick sieht sie immer etwas kränklich aus. Trotzdem ist ihre Haltung immer einwandfrei. Unscheinbar wie sie ist, wird sie jedoch meistens übersehen. Ab und zu kann es auch schon mal vorkommen, dass sie jemand anrempelt, weil er sich übersehen hat. Ihre dunkelbraunen, langen Haare sind ganz leicht gewellt und glänzen in der Sonne. Die vorderen Strähnen versucht sie meist mit einer Schleife zurückzubinden, doch oft lösen sich die vorderen Strähnen. Die dunklen Haare machen ihr Gesicht noch blasser als es eh schon ist.
Ihr Blick ist zurückhaltend und traurig. Und oft sehen einen die hellbraunen Augen ängstlich, gar verzweifelt an. Nur wenn sie Musik macht, leuchten ihre Augen auf und für einen Moment liegt etwas Sicheres und Zufriedenes in ihrem Blick. Dann glänzen sie, wenn man im richtigen Licht steht, sogar golden. Manchmal sieht man sie auch mit einem verträumten Blick, aber dann muss sie sich schon sehr unbeobachtet fühlen. Ein sehr zartes Rosa umspielt ihre Lippen, die sich viel zu selten zu einem schüchternen Lächeln formen.
Die Kleidung, die Liana in ihrer Freizeit trägt, ist sehr schlicht. Im Normalfall handelt es sich dabei um einen dunklen, meist blauen Rock. Dieser geht über ihre Knie und ist aus festem Stoff genäht. Darüber trägt sie weiße Blusen oder einen Pullover. Diese sind auch sehr dunkel gehalten, nur ab und zu trägt sie einen pastellfarbenen Pulli, da ihre Mutter darauf besteht.
Charakter
Liana ist sehr zurückhaltend. Erst wenn sie jemanden wirklich gut kennt, kann sie sich offener zeigen. Dies macht ihr schwer zu schaffen, da sie sich oft alleine fühlt. Doch man könnte sagen, sie hat regelrechte Angst vor Menschen. Jede Berührung lässt Liana zusammen zucken. Jedes Wort dröhnt in ihren Ohren. Am liebsten hat sie es still. Sie versteht nicht wie andere so laut sein können und andere verstehen sie nicht. Deshalb zieht sie sich immer mehr zurück. Vor größeren Menschenmengen hat sie eine regelrechte Panik. Und zieht sich deshalb nur noch mehr zurück.
Trotz ihrer sanften Art kann Liana sehr stur sein. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, kann man sie selten umstimmen. Nie würde sie jedoch sagen, was sie gerade möchte. Sie wartet so lange, bis man von alleine darauf gekommen ist. Das kann sehr erschwerlich sein und bringt die meisten Leute dazu es einfach zu ignorieren und das zu tun, was sie selbst am liebsten hätten. Dies ändert dann jedoch nicht das Geringste an Lianas Haltung.
Liana versucht immer zu allen freundlich zu sein. Ihre schüchterne Art lässt sie dabei aber oft undurchsichtig und distanziert erscheinen. Zu dem kommt hinzu, dass die 17-Jährige sehr ernst ist und nur selten lacht. Meist kommt dann statt eines Lachens nur ein kaum merkliches Lächeln zustande. Da sie deshalb oft missverstanden wurde, zog sich Liana mit der Zeit immer mehr zurück. Sie redet mit niemandem und sitzt meist allein in einer Ecke. Fast könnte man meinen, sie versteckt sich vor anderen, was wahrscheinlich noch nicht einmal so gelogen ist.
Seit ihrer Kindheit liest Liana leidenschaftlich gerne. Wenn sie nicht gerade Geige spielt, ihre zweite Leidenschaft, sieht man sie immer mit einem Buch in der Hand. Fast alle Bücher, ihrer Hausbibliothek, hat sie schon durchgelesen. Besonders interessiert sie sich dabei für deutsche Muggelliteratur. Bücher sind für Liana wie ein Fluchtort, wo sie sich verstecken kann und niemand sie findet. Sie achtet sehr sorgfältig auf Bücher. Bevor sie eines benutzt, wäscht sie sich immer zuerst die Hände. Mit auffälliger Sorgfalt schlägt sie jede Seite um.
Alles, was Liana anfasst, behandelt sie sehr sorgfällig, als hätte sie ein besonders wertvolles Lebewesen in der Hand, das unter keinen Umständen verletzt werden darf. Dadurch, dass Liana kaum spricht, scheinen ihre Sinne für Berührungen und Geräusche besonders ausgeprägt zu sein. Sie hört alles viel lauter und intensiver und spürt Berührungen viel stärker. Deshalb geht sie sehr bewusst damit um, wenn sie Dinge anfasst oder Musik macht.
Da Liana gerne liest, interessiert sie sich auch für fast alles. Deshalb liest sie auch immer die Schulbücher und lernt viel. Sie ist sehr gut in der Schule und versteht meist alles sofort und oft hat sie das, was im Unterricht behandelt wird, schon vorher gelesen. Ihre Noten sind ihr aber eigentlich egal. Sie strengt sich auch nicht besonders an gut zu sein. Und and den Stunden beteiligt sie sich so gut wie nie aktiv. Selbst wenn ein Lehrer sie aufruft, gibt sie selten einen Ton von sich.
Besitz
Lianas wichtigster Besitz ist ihre Geige. Stundenlang spielt sie darauf. In der Musik geht sie vollkommen auf. Der Kasten der Geige ist mit baigem Leder bezogen. Die Geige selbst ist aus besonders dunklem Holz und hat einen außergewöhnlich dünnen Hals, in dem ganz klein Windless eingraviert ist. Schon ihr Urgroßvater hat auf dieser Geige gespielt. Liana ist besonders stolz auf diese Geige und pflegt sie besonders gut.
Lianas größter Schatz ist ein silbernes Medallion von ihrer Großmutter. Außen ist das Familienwappen der Windless eingraviert. Wenn man das Medallion aufklappt, ist darin ein Bild von Lianas Großmutter. Seit deren Tod trägt Liana das Medallion immer bei sich. Und oft, wenn es ihr schlecht geht, holt sie es heraus, damit es ihr Kraft gibt.
Der Zauberstab, den Liana besitzt, hat ihr Vater an dem Tag ihrer Geburt hergestellt. Bis sie alt genug war, hatte er ihn aufgehoben. Als sie ihn testete, war sie furchtbar aufgeregt und hatte Angst, er würde nicht zu ihr passen. Doch zur großen Verwunderung aller war es der perfekte Zauberstab für Liana. Er ist aus Lindenholz gefertigt, 5 ½ Zoll und in ihm verbirgt sich ein Einhornhaar.
Stärken und Schwächen
Liana ist sehr musikalisch. Sie spielt mit großer Begeisterung Geige. Als Kind hatte sie auch gesungen, doch jetzt fällt ihr das sehr schwer, da sie auch sonst kaum redet. Wenn sie auf ihrer Violine fiedelt, vergisst sie alles um sich und fühlt sich sicher. Für den Moment kann sie nichts aus der Ruhe bringen. Oft schließt sie dabei die Augen oder schaut verträumt aus dem Fenster. Sie übt fleißig und könnte locker eine sehr gute Violinistin werden, wovon sie zwar insgeheim träumt, es jedoch nie wagen würde, da sie dann vor vielen Menschen spielen müsste.
Sie geht mit allen immer freundlich um. Nie könnte Liana jemandem etwas Böses tun. Und wenn sie jemanden etwas besser kennt, ist sie nicht nur besonders einfühlsam, sondern kann sehr gut zuhören. Sie hört gerne die Geschichten andere und interessiert sich dafür, antwortet nur eben kaum auf das Erzählte. Dadurch gibt sie Leuten, die sie nicht kennen, oft das Gefühl, sie langweile sich und wolle das Gespräch beenden. Kennt man sie aber, wird sie wohl schnell zu einer Vertrauensperson, da es mehr als unwahrscheinlich ist, dass sie etwas von dem Gehörten weiter sagt. Außerdem hat auch Liana ihre Mittel, ohne etwas zu sagen Anteilnahme zu zeigen.
Was Liana überhaupt nicht kann, ist Sport. Sie hat überhaupt keinen Gleichgewichtssinn. In der ersten Klasse wäre sie fast vom Besen gefallen und wollte danach nie wieder darauf. Außerdem hat sie weder in Armen noch Beiden ausreichend Muskulatur. Beim Sport verletzt sie sich mehr als etwas anderes. Deshalb versucht sie es möglichst zu vermeiden.
Hinzu kommen auch noch Lianas asthmatischen Anfälle. Diese machen Sport noch schwieriger. Das einzig Gute an ihnen ist, dass Liana mit dem Ballettunterricht aufhören durfte. Eigentlich hat sie die Anfälle mittlerweile recht gut im Griff. Schlimm wird es, wenn sie sich aufregt, dann bekommt sie oft keine Luft mehr. Meist geht das aber wieder von alleine weg, nur selten muss sie in den Krankenflügel.
Eine Angewohnheit an der man merkt, wenn Liana aufgeregt ist oder ihr etwas komisch vorkommt, ist, wenn sie sich auf die Lippe beißt. Manchmal macht sie das auch, wenn sie nachdenkt. Irgendwie hat das eine beruhigende Wirkung auf sie. Man sieht sie öfter auf der Lippe kauend durchs Schulhaus laufen.
Liana ist tierisch ängstlich. Sie hat vor allem Angst und zuckt ständig zusammen. Selten probiert sie etwas Neues aus und wenn, dann ist sie ganz vorsichtig und zaghaft. Nie würde sie einfach mal aus sich heraus gehen und etwas drauf los machen. Sie denkt immer darüber nach und wägt alle Gefahren ab, die ihr gerade so einfallen. Im Endeffekt läuft es dann immer darauf hinaus, dass sie so viel darüber nachdenkt, dass sie noch mehr Angst hat und es erst recht nicht tut.
Vorlieben und Abneigungen
Was Liana besonders gerne macht, ist Zuhören. Dabei muss es sich nicht nur um Menschen handeln, denen sie zuhört. Oft ist es eine Musik, der Wind, oder das Wasser, was sie besonders gerne hört. Meist handelt es sich um sehr leise Geräusche. Dann schließt sie die Augen und versucht alles um sich zu vergessen.
Damit ist auch schon Lianas nächste Lieblingsbeschäftigung angesprochen. Liana sitzt gerne am See und beobachtet die Wellen und lauscht dem Wasser. In einer etwas versteckteren Ecke hat sie ihren Lieblingsplatz unter einer Eiche gefunden. Dort sitzt sie, wenn ihr im Schulhaus alles zu viel wird, und liest ein Buch.
Zu dem mag sie besonders gerne frische Luft. Selbst im kältesten Winter findet man Liana mindestens einmal am Tag draußen. Verräucherte Räume kann sie überhaupt nicht leiden. Oft, wenn sie in den Gemeinschaftsraum oder ein Klassenzimmer kommt, öffnet sie zuerst alle Fenster. Bei Frischluft sind ihre Asthmaanfälle auch meist nicht so schlimm, das ist ein weiterer Grund, warum sie gerne draußen ist.
Lärm hingegen ist für Liana das totale Aus. Dann verkrampft sie sich sofort. Am liebsten würde sie sich dann in eine Ecke kauern und weinen. Manchmal empfindet sie es so, als würden hundert Nadeln auf sie einstechen. Ihr ist plötzlich alles zu viel und sie möchte nur irgendwo hin, wo es ruhig ist, alles andere ist ihr dann egal.
Dass Liana keine Tiere mag, kann man nicht direkt sagen. Es ist viel mehr so, dass sie Angst vor ihnen hat. Sie bewegen sich schnell und unerwartet und sind oft laut. Und Tierhaare sind für ihr Asthma auch nicht gut. Am liebsten ist es ihr, wenn einfach keine Tiere in ihrer Nähe sind oder sie einfach in Ruhe lassen.
Was Liana wirklich hasst, ist tanzen. Sie kann es zwar einigermaßen, aber es ist einfach etwas Scheußliches. Die Ballettstunden, die sie für 4 Jahre hatte, waren für Liana das reinste Grauen. Und auch andere Tänze wie Standart und Lateinamerikanisch sind für sie nicht besser. Doch lernen musste sie alles, da sie auf den Bällen ihrer Mutter auch eine gute Figur machen sollte.
Vorgeschichte
Die Väter von Lianas Eltern waren sehr gute Schulfreunde. Da sie sich sehr oft auch nach ihrer Schulzeit trafen, lernten sich Henry und Melissa schon als Kinder kennen. Noch auf Hogwarts entdeckten ihre gemeinsame Leidenschaft, das Theater. Zuerst wollten sie sogar eine Theater AG gründen und besuchten dann gemeinsam viele Vorstellungen in London.
Als Melissa, obwohl sie schon volljährig war, von ihrem Vater ins Ausland geschickt werden sollte, machte Henry ihr kurzerhand einen Heiratsantrag, den Melissa sofort annahm. Es war eine Kurzschlussreaktion, die Henry jedoch nicht bereute. Und auch beide Eltern freuten sich darüber. Nach der Hochzeit zogen die beiden auf ein altes Familienanwesen der von Windless, wo sie jetzt immer noch leben.
Zwei Jahre nach ihrer Eheschließung war Lianas Mutter das erste Mal schwanger. Sie verlor das Kind jedoch nach 7 Monaten. Melissa machte das sehr zuschaffen, doch gab sie das nicht wirklich zu. Wieder zwei Jahre danach kam Liana zur Welt. Sie war eine Frühgeburt und kam 6 Wochen zu bald. Trotz dessen bestand ihre Mutter darauf sie in ihrem Haus zu behalten und nicht in ein Hospital einzuweisen. Man vermutet, dass Lianas kränkliches Aussehen daher kommt, zumindest das Untergewicht ist sicher auf die Frühgeburt zurückzuführen.
Schon sehr schnell lernte Liana sich zu benehmen. Wenn Erwachsene reden, müssen Kinder still sein. Diese Regel führte so weit, dass Liana im Alter zwischen 4 und 5 ein Jahr lang gar nicht redete. Davor hatte sie auch schon kaum gesprochen, doch in dem Alter war es sehr extrem. Später störte ihre Mutter dieses Verhalten, doch von "Kindergeschrei" (was man bei Liana nicht gerade sagen konnte) bekam sie Kopfschmerzen. Liana wollte es ihrer Mutter, die immer noch um ihr verlorenes Kind trauerte, nur recht machen. Erst als ihre Großmutter zu ihnen zog, fing sie wieder mit dem Sprechen an.
Ab dem Zeitpunkt entdeckte sie ihre Vorliebe für Bücher. Da sie noch nicht lesen konnte, las ihre Großmutter ihr die Bücher immer vor. Die Geschichten gefielen ihr. Dort konnte sie sich ihre eigene Traumwelt aufbauen und vor der wirklichen, lauten Welt fliehen. Daraufhin versuchte Liana so schnell wie möglich Lesen und Schreiben zu lernen. Und schon bald hatte sie ihr Versteck auf dem Dachboden gefunden, wo sie ab sofort immer las.
Trotz zahlreicher Dinnerpartys und Bälle, die ihre Mutter veranstaltete, hatte Liana wenig Freunde. Meist saß sie bei diesen Veranstaltungen in einer Ecke und las. Nur wenn es unvermeidlich war, spielte sie mit ein paar Mädchen. Und auch später hielt sie sich fast immer von den Gleichaltrigen fern. So bald es ihr möglich war, verschwand sie wieder in ihrem Versteck. Darüber ärgerte sich ihre Mutter immer sehr. Und es kam nicht nur einmal vor, dass ihre Mutter ihr im betrunkenen Zustand an den Kopf warf:
"Ich wünschte, du wärst das tote Kind! Dich kann man nirgendwo zeigen."
Der Brief von Hogwarts löste bei Liana gemischte Gefühle aus. Einerseits freute sie sich auf das viele Wissen, welches ihr vermittelt werden würde. Auch wenn sie den Unterricht selbst nicht mögen würde, der Stoff interessierte sie trotz dessen. Andererseits hatte sie Angst vor der neuen Situation und den vielen Fremden. Deshalb zog sie sich von Anfang an in Hogwarts sehr zurück und redete kaum mit jemand anderem als den Lehrern.
Der einzige Moment in dem Liana vollkommen aufgeht und keine Scheu zeigt, ist, wenn sie Geige spielt. Dann hat sie immer ein Lächeln auf dem Gesicht und sie merkt es erst gar nicht, wenn ihr jemand zu hört. Und falls doch, ist es ihr egal, solange sie schon beim spielen ist. Schwieriger ist es da schon, wenn sie gerade anfangen will zu spielen. Dann ist sie nervös und möchte sich am lebsten verstecken. Deshalb sucht sie sich meist leere Klassenzimmer, in denen sie spielen kann. Oder sie verkriecht sich in die hinterste Ecke des Gemeinschaftsraumes.
Mit ihren Bedenken über Hogwarts hatte Liana wohl rechtbehalten. Zwar ist Liana dann wenigstens nicht Zuhause, doch Hogwarts ist ihr zu laut und viel zu voll. Jeder Gang in die Große Halle kostet Liana Überwindung, genauso wie der Besuch des Unterrichts. So richtig wohl hat sich Liana jedenfalls noch nie in Hogwarts gefühlt. Freunde hat sie eigentlich auch keine, wobei sie es auch nicht wirklich darauf anlegt, sich mit jemandem anzufreunden.
Doch seit dem Tod ihrer Oma ist Liana lieber in Hogwarts als Zuhause. Dort findet sie es nur noch unerträglich. Als Liana 14 wurde, starb ihre Großmutter. Es war sehr schwer für sie damit klar zu kommen. Sie vermisst sie immer noch sehr, da sie die einzige Bezugsperson war, die sie Zuhause hatte. Da sie jetzt aber gar niemanden mehr hat, mit dem sie reden kann, hat sie sich bisher vergeblich vorgenommen etwas offener zu sein. Doch dazu hat sie noch viel zu sehr Angst vor anderen.
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