Name
Leyla Ophelia Kean ist ihr vollständiger Name. Doch nennt man sie bloß Leyla. Ihr zweiter Name hat nie eine große Bedeutung gehabt.
Geburtsdaten
24.10.1936 wurde Leyla in Oslo/Norwegen geboren und ist nun 17 Jahre alt.
Schulstand
7te Klasse Slytherin
Zauberstab:
6 Zoll / Buchenholz mit einer Zwergdrachenschuppe im Kern
Fächer:
ZAG-Noten:
Familie
Mutter: Lenaira Kean.
Geboren wurde sie 1908 als das vierte Kind einer reinblütigen und verarmten Adelsfamilie. Diese, so sagt man habe Veelablut in ihren Adern. Man munkelte, dass ihre Eltern die schwarze Magie bevorzugten. Alle anderen Kinder waren in Durmstrang und so auch Leneira. Sie war eine vorbildliche Schülerin, doch sprach sie sich klar gegen die dunkle Seite aus. So zog sie gleich nach ihrem Schulabschluss aus und begann als Kellnerin im “Johansens“, einem Gasthaus in der “Torsens gate“, der norwegischen Antwort auf die Winkelgasse, zu arbeiten.
Vater: Tjorle Vik.
In London 1906 geboren und von strengen, wohlhabenden Eltern erzogen entwickelte er wie alle kleinen Kinder eine Abneigung gegenüber den elterlichen Vorstellungen. Er besuchte Hogwarts und dort entdeckte er seine Liebe fürs Beobachten von Tieren. Einmal betrat er den Verbotenen Wald und bei seiner Rückkehr wurde er erwischt und dann musste er natürlich eine Strafarbeit verrichten, die sich gewaschen hatte. Auf die Frage hin, wieso er denn dort hingegangen sei, erwiderte er, dass er es nur getan hatte, weil es verboten sei. Und seine weitere Schullaufbahn verlief nicht anders. Er durchbrach Tabus und Regeln und den größten Teil seiner Freizeit musste er mit Strafarbeiten verbringen. Er brach die Schule ein Jahr vor dem Abschluss frühzeitig ab und machte sich daran Abenteuer in der Welt zu erleben, natürlich nicht mit dem Segen seiner Eltern. Die Presse wurde bald auf ihn aufmerksam und er bekam von einem Verlag den Auftrag Bücher über sein Erlebtes zu schreiben. Das tat er und nun verdiente er auch noch Geld mit seinen Taten. Er lernte diverse Sprachen auf seinen Reisen, so z.B. Französisch, Arabisch und Norwegisch. Mit 25 dann sah er ein, das er seinen Eltern allerhand Sorgen bereitet hatte und entschuldigte sich bei ihnen. Mit 26 lernte er Leneira kennen. Leyla liebt ihren Vater, glaubt ihm, egal was er ihr erzählt und dies beruht auf Gegenseitigkeit.
Großvater: Clove Vik
Als Sohn reicher Eltern hatte er es schon immer leicht. Sie bezahlten ihm all seine Wünsche. Er besuchte Hogwarts, war im Hause Hufflepuff und lernte dort im Schloss seine spätere Ehefrau, eine Slytherin, kennen. Er machte keine Ausbildung, sondern stieg in das Geschäft seines Vaters ein, dieser war Geldverleiher, arbeitete eng mit Kobolden zusammen. Als sein Sohn geboren war, stimmte ihn das natürlich überglücklich. Er wollte ihn zu einem guten Zauberer erziehen, doch entglitt ihm dies, als dieser in die Schule kam. Mittlerweile hat er den Geldverleih aufgegeben. Sein Vater ist längst verstorben und hat ihm viele Reichtümer und einen guten Ruf hinterlassen. Bei seiner Enkeltochter möchte er das wieder gutmachen, was er bei seinem eigenen Sohn versäumt hat. Ein ehrbares Mädchen soll sie werden, so sein Wunsch.
Großmutter: Oxana Vik
Sie ist ebenfalls die Tochter einer höheren Familie. In Hogwarts war sie Schülerin des Slytherinhauses. Gleich nach ihrem Abschluss hat sie geheiratet und einige Jahre später einen Sohn bekommen. Das ihr Sohn ein so freches Gör geworden war, nagte sehr an ihr, da sie sich die Schuld gab. Als er sich dann viele, viele Jahre darauf bei ihnen entschuldigte, war sie so glücklich, das sie hätte weinen können und sie war sonst eine nach Außen eher kühle Person. Ihre Enkeltochter bemuttert sie, versorgt sie, als wäre sie tatsächlich ihre Tochter.
Ihre Eltern haben nie geheiratet. Leyla wohnt mit ihrem Vater bei ihren Großeltern. Diese besitzen ein Haus am Rande Londons und erhalten Anerkennung von allen Seiten für ihre Spenden im literarischen Bereich. Sie erhalten Einladungen zu allen möglichen kulturellen Ereignissen und planen bereits, ihre Enkeltochter in diese Welt einzuführen. Dass deren Sohn so fasziniert von Nichtzauberern ist, begrüßen sie nicht gerade. Doch gehören sie auch nicht zu jenen, die Muggelstämmigen ablehnen.
Aussehen
Leylas Haar ist von weißer Farbe und reicht ihr bis zu den Schultern. Die vorderen Strähnen sind ein wenig kürzer als die hinteren. Im Sonnenlicht glänzt es weiß bis silbern und bei feuchter Luft kräuseln sich die obersten Haare. Gerne schmückt sie ihr Haar mit kleinen Spangen oder dergleichen.
Ihre Haut ist blass, an einigen Stellen erkennt man aufgrund ihrer dünnen Haut den blauen Schimmer von Adern. Auch scheint sie zumeist von einem silbernen Glanz benetzt zu sein. Auch die Augenbrauen und Wimpern sind weiß. Die Augen des Mädchens sind grau bis blau. Die Nase ist spitz und verläuft sehr geradlinig. Sie hat die kindlichen Züge einer 14 jährigen. Nur die mandelförmigen Augen mit einem meist ersten Ausdruck lassen erahnen, dass sie älter ist.
Insgesamt wirkt sie feenhaft. Alles an ihr ist klein und scheint zerbrechlich. Leyla misst 1.56, was zweifelsohne recht klein für eine Siebzehnjährige ist. Ihre Hände und Füße sind schmal und von kleinem Ausmaß. Ebenso ihre Glieder. Oberweite besitzt sie wenig und ihre Hüften zeigen nur ansatzweise, dass es sich hier um ein Mädchen handelt. An Kleidung wählt sie in ihrer Freizeit meist helle Kleidung, da sie ohnehin sehr blass ist und dunkle Kleidung sie nur noch heller erscheinen lassen würde. Sie liebt kleine Schleifen und Spitzen und so hat sie an all ihre Kleidung welche angenäht. Nur ihre Schuhe sind schwarz oder braun, da sie dem Schuhputzen entsagt hat. Ihre Bewegungen sind fließend und sanft, eben einer Fee nachempfunden. Ihr helles Erscheinungsbild hat sie ihrer Ahnin, einer Veela, zu verdanken. So hatten ihr Mutter und Großmutter bereits helle Haare und waren sehr blass.
Charakter
Leyla ist ein sehr ruhiges Mädchen. Bewegt sie sich oder redet sie, legt sie sehr viel Wert darauf, dass das nicht in Eile geschieht. Sie bemüht sich, möglichst wenig von sich Preis zu geben, redet also so gut wie nie über sich selbst.
Sie wirkt immer sehr schwächlich, zerbrechlich und hilfsbedürftig und genau das nutzt sie aus. So setzte sie beispielsweise in Kräuterkunde darauf, dass ihr jeweiliger Partner die Blumentöpfe schleppte, da sie ja keinerlei Kraft besaß, wenn sie jemand ärgerte, begann sie leise zu weinen und irgendjemand unterstütze sie immer. Im Flugunterricht, zu Beginn der Schulzeit, behauptete sie, dass sie keinen Gleichgewichtssinn hätte und sich so ganz schnell verletzten würde. So musste sie nicht ganz so viel umher fliegen wie die anderen.
Sie redet eher wenig und vermeidet es ihre Meinung zu sagen. Sie könnte sich, wenn sie es wollte, durchaus gewählt ausdrücken, doch zu Beginn des ersten Schuljahres hatte jemand sie wegen ihres norwegischen Akzents ausgelacht, und von da an sprach sie nur noch im Unterricht. So wirkt sie sehr schüchtern. Sie drückt sich viel eher durch ihre Körpersprache aus. Braucht sie beispielsweise Hilfe, so guckt sie unsicher drein und schon eilt jemand herbei.
Sie hat keine Freunde, doch wünscht sie sich diese auch nicht wirklich herbei. Schon als Kindergartenkind hat sie lieber alleine gespielt. Später hat sie dann nur etwas mit ihren Eltern gemacht und so wurde sie erst wieder in Hogwarts mit anderen Meinungen und Vorstellungen konfrontiert. Sie ging auf niemanden zu, doch beobachtete und hörte sie den anderen einfach zu und beschloss, dass es zu anstrengend sei, Beziehungen zu knüpfen.
Schätze/wertvoller Besitz
Monatlich schreib Leylas Vater ihr einen Brief, in dem er berichtet, was er alles erlebt. Diese Briefe sammelt sie und wenn sie einmal Heimweh hat, dann liest sie sich einfach einen der Briefe durch. Sie liegen wohlbehütet in einem verschließbaren Kästchen in ihrem Schrank.
Eine silberne Kette mit einem Herzanhänger trägt das Mädchen immer und überall. Diese hat ihre Mutter ihr einmal geschenkt, als sie noch klein war. Damals hatte sie sie einfach in einer ihrer Schubladen verschwinden lassen. Doch als ihre Mutter dann im Krankenhaus war, hat sie den Schmuck wieder herausgeholt und nun trägt sie die Kette, bis ihre Mutter wieder aufwacht. Haustiere hat sie keine, da sie es ablehnt, für ein anderes Wesen verantwortlich zu sein.
Stärken und Schwächen
Leyla kann ausgezeichnet beobachten und zuhören. Im Laufe ihrer Schulzeit hat sie gelernt, einfach hinzuschauen und einen Teil der Menschen zu analysieren. Manchmal steht sie einfach am Rande eines Ganges und sieht den anderen zu, lauscht ihren Gesprächen und versucht zu erkennen, in welcher Gemütslage die anderen gerade schweben. So fand sie beispielsweise rasch heraus, wer bereitwillig hilft, während sich zwei Jungen über einen Erstklässler unterhielten und wer diesem möglicherweise Nachhilfe geben könnte. Und das konnte sie dann wieder zu ihrem eigenen Zweck nutzen. So kann sie sich, auch wenn sie mit niemandem so wirklich spricht, in sie hineinversetzten.
Man sieht es ihr nicht an, aber sie kann große Kälte ertragen. Sie hat zwei Jahre auf Hopen, einer Insel mit kurzen Sommern und langen kalten Wintern verbracht und hat sich dort dem Klima folglich angepasst. So macht es ihr auch nichts aus, wenn das Feuer im Gemeinschaftssaal aus ist oder wenn ein ganz besonders kalter Winter sie einmal Heim sucht in Hogwarts.
Leyla ist von recht schmächtiger Statur und das vermindert ihre körperlichen Leistungen um einiges. So kann sie keine schweren Sachen heben und auch nicht sehr schnell laufen. Sie bricht sich schnell etwas, da sie sehr dünne Knochen hat. So ist sie quasi Stammgast im Krankenzimmer des Schlosses.
Da sie recht schweigsam ist, ihre Meinung nicht kund tut, geschehen manchmal Dinge, die natürlich nicht ihren Vorstellungen entsprechen. Geht es beispielsweise darum, ob an einem besonders sonnigen Tag der Unterricht draußen stattfinden soll, so ist der größte Teil der Klasse natürlich dafür, hinaus zu gehen, sie jedoch würde lieber drinnen lernen. Das stimmt sie dann missmutig und sie ärgert sich über sich selbst. Doch ändern kann sie es nicht, da sie einfach aus alter Gewohnheit nichts sagt.
Sie ist absolut nicht in der Lage bewusst zu lügen. Versucht sie es, wird sie rot und beginnt zu schwitzen.
Vorlieben und Abneigungen:
Das Mädchen liebt das Quidditchspiel. Im Ligaspiel ist sie Fan von Norwegen und in Hogwarts verfolgt sie die Spiele der Slytherins, da sie ja selbst Slytherin ist.
Sie mag Kälte und bemüht sich, nicht allzu oft im prallen Sonnenschein zu stehen, da sie so rasch einen Sonnenbrand bekommt.
Kleine Schleifen, Rüschen und dergleichen mag sie ganz besonders gerne. Manchmal, wenn sie neue kleine Verziehrungen bekommt, zieht sie sich in den Schlafsaal zurück und benäht ihre Kleidungsstücke mit ihnen. Andere Menschen geht sie aus dem Weg, so weit es irgend geht. Berührungen aller Art lehnt sie ab, da sie dies für unnatürlich hält. Das Mädchen lernt gerne und hält sich oft in den stilleren Ecken der Bibliothek auf. Das Fach Verwandlung hatte sie nie leiden können, da ihr dies so gar nicht lag, doch leider musste sie es in ihren ersten Schuljahren belegen. Als sie die Möglichkeit hatte, andere Fächer zu belegen, tat sie dies sogleich. Leyla trägt nicht gerne Verantwortung. Allein, als man von ihr verlangte, einige Tiere in Pflege magischer Geschöpfe zu füttern, hat es sie gegraust. Verantwortung für sich selbst zu tragen reicht ihr bereits.
Lebenslauf
Vor 19 Jahren, an einem kühlen Septembermorgen, da trug es sich zu, dass Tjorle Vik, ein Abenteurer und Schriftsteller, sich in die Muggelmengen von Oslo stürzte und versuchte, deren Wesen zu erkunden. Mit wachen Augen beobachtete er die Leute und mit offenen Ohren lauschte er deren Gesprächen. Es ward ein belustigender und informativer Tag und am Abend kehrte er in die billigste Taverne und Pension, dem “Johansens“ in der “Torsens gate“, einer versteckten Magierstraße inmitten der Stadt, ein und notierte sich bei einem kräftigen Tee, was er alles gesehen und gehört hatte. Er plante ein Buch über die Muggel dieser Erde zu verfassen. Zweifellos würde es kein Bestseller werden, denn nur wenige interessierten sich so für die Muggel wie er. Dennoch hatte sein Verlag ihm das alles genehmigt, denn er hatte bereits zahlreiche Bücher über Trolle und Drachen verzeichnet, sein Leben dafür riskiert und hatte großen Erfolg damit gehabt.
Eine der Kellnerinnen stolperte und verschüttete den gesamten Inhalt ihres Tablettes über seine Notizen. Es handelte sich unter anderem um brühend heißen Tee und Butterbier. Die Kellnerin weinte, jammerte und entschuldigte sich bei dem Schreiberling und der ließ sie gewähren. Dann schließlich, als sie ihm ihre Zimmernummer aufgeschrieben hatte, ebenso wie ihren Namen, Leneira Kean, damit er vorbei kommen konnte, um sich eine Entschädigung abzuholen, nahm er seinen Zauberstab, sprach einen Reinigungszauber aus und beseitigte das Unglück. Und nun lachte die Kellnerin und entschuldige sich abermals. In dem ganzen Durcheinander habe sie vergessen, dass es doch die Magie gab, sagte sie und von nun an bekam Tjorle jeden Tag Tee von ihr spendiert. Der junge Zauberer beschloss noch ein wenig länger die Osloer Muggel zu beobachten und weiterhin im “Johansens“ zu residieren.
Und bald wurde aus dem heißen Tee eine tobende Affäre. Sie liebten sich, schmiedeten Pläne für die Zukunft, doch da der Zauberer ein reisender Abenteurer war und die Hexe eine sesshafte Kellnerin, zerstritten sie sich. Tjorle reiste also weiter um sein Buch “Muggel aller Welt.“ weiter zu schreiben und Leneira blieb zurück, schwanger!
1937 wurde Leyla dann geboren. Zunächst wusste ihre Mutter sich nicht zu helfen, denn sie war eine arme Hexe und sie hatte keinerlei Fachwissen über Kinder und deren Erziehung. Doch erfuhr sie von einer ihrer Kolleginnen, dass es eine Kinderkrippe nicht weit von ihrer Kneipe gab. Sogleich wurde die Krippe besucht und die äußerst sympathische Hexe Nana, ganz in rot, versicherte der jungen Mutter, dass ihr Kind gut aufgehoben sei. So konnte Lenaira tagsüber arbeiten und ihre Tochter war dennoch gut untergebracht.
Schon früh erkannte man, dass Talent in der kleinen Leyla steckte. Auch war rasch zu sehen, dass sie lieber alleine spielte, sich sogar vor den anderen Kindern fürchtete, obgleich es keinen Grund dafür gab.
1942 dann kam Tjorle zufällig durch Oslo und beschloss seine alte Freundin zu besuchen. Inzwischen hatte er sein Buch über Muggel beendet und war einem neuen Thema auf der Spur. „Drachen im Norden“ sollte es heißen und bevor er sich erneut in ein Abenteuer stürzte, wollte er einfach noch einmal über die Vergangenheit reden, ja vielleicht das eine oder andere Kriegsbeil begraben. Es war ein kalter Novemberabend und als er “Johansens“ betrat, erklärte Leneira ihrer Tochter gerade, wie man das Butterbierfass betätigte. Nur ein vor sich hinsabbernder, alter Zauberer war im Geschäft, welcher zweifelsohne nicht der Vater sein konnte und als nun der Abenteurer seine ehemals Geliebte mit einem Kind sah, befürchtete er das Schlimmste. Er war Einzelkind gewesen, hatte mehr etwas mit wilden Ungeheuern als Kindern zu tun gehabt und seine Eltern hatten ihm immer gepredigt, erst Kinder in die Welt zu setzen, wenn er verheiratet war.
Er war ahnungslos in den Raum gekommen, ja hatte sogar einen Tee aus dem fernen Asien als Versöhnungsgeschenkt mitgebracht und als man ihm dann tatsächlich erklärte, das er eine Tochter hatte, war er wie aus seiner Welt gerissen. Er hatte ein Kind, hatte Verantwortung!
Doch all seine Ängste der vierjährigen Leyla gegenüber wurden bald durch ihre zarte Art und ihr unschuldiges Lächeln zerstört. Mit Lenaira versöhnte er sich dem Kinde zuliebe und er verliebte sich aufs neue, diesmal nicht in die Mutter, sondern in seine kleine Tochter Leyla.
Doch hielt das Glück der Dreisamkeit nicht lange. Abermals hatte die Kellnerin in ihrer Ungeschicklichkeit ein Tablett fallen gelassen. Doch hatte es diesmal keinen so freundlichen Gast wie Tjorle getroffen. Ein Zauberer mit einem vernarbten Gesicht und Furcht einflößender großer Statur wurde vom heißen Tee getroffen, war aufgesprungen und hatte ohne zu zögern den “Slodio Fluch“ ausgesprochen, woraufhin Lenaira augenblicklich zu Boden fiel und in einen tiefen Schlaf fiel. Der Mann floh daraufhin. Sofort wurde die Zauberpolizei von Oslo gerufen und der Magier wurde trotz seiner Flucht gefasst. Es handelte sich um den gesuchten Schwarzmagier Ephraim Scholm, welcher aus dem Gefängnis in Egerssund ausgebrochen war.
Lenaira wurde ins Osloer St.Stadigger, dem größten Krankenhaus im Süden Norwegens, gebracht, doch kein noch so begabter Arzt konnte sie aus ihrem Schlaf erlösen.
Leyla hatte zu diesem Zeitpunkt bereits geschlafen und man erzählte ihr, dass ihre Mutter nun verreist sei und erst wiederkommen würde, wenn sie die Bohnenranke hinauf geklettert sei. Tjorle hatte nämlich gerade die Muggelmärchen entdeckt und seiner Tochter von „Jack und die Bohnenranke“ vorgelesen. Das stimmte sie glücklich, denn sie wusste, wie lange es dauerte so eine Bohnenstange hinauf zu kommen.
Es hielt den Zauberer nicht lange in Oslo. Er packte all seine Sachen, erklärte seiner Tochter, das sie die singende Harfe finden müssten und sie reisten in den hohen Norden Norwegens nach Hopen, einem Inselstrich im Meer.
Dort sollte es von Zwergdrachen nur so wimmeln und natürlich war das verlockend für einen Abenteurer.
Auf Hopen stand bereits eine gemütliche Hütte für sie bereit. Doch nicht nur Zwergdrachen wurden studiert. Der Zauberer erzählte seiner Tochter fantastische Geschichten aus seinem Leben. Er hatte sicher nur einen kleinen Teil von ihnen tatsächlich erlebt, doch Leyla glaubte ihm alles. Auch Englisch brachte er ihr bei, denn dort wohnten seine Eltern und er hatte vor, diese so bald wie möglich mit seiner Tochter zu beeindrucken. Sie lernte schnell, doch begleitete sie immerzu ein leichter norwegischer Akzent.
Nachdem er schließlich einen ganzen Haufen Informationen über die Drachen hatte, brachen sie einige Jahre darauf erneut auf. Zunächst besuchten sie die Mutter im Krankenhaus. Inzwischen hatte ihr Vater Leyla die Wahrheit über ihre Mutter erzählt. Noch immer schlummerte Lenaira Kean tief und nichts konnte sie wecken. Doch schien sie auch keine Schmerzen zu erleiden, denn ein sanftes Lächeln lag immerzu auf ihren Lippen.
Und nach dem Besuch reisten sie nach London zu den Großeltern Leylas. Mit ihrer Wortgewandtheit beeindruckte er die alten Menschen und als sie erfuhren, dass das Mädchen weder schreiben noch lesen konnte, da sie bisher nicht zur Schule gegangen war, drängten sie ihren Sohn dazu, das Kind auf die örtliche Magiergrundschule zu schicken. Doch ihr Vater brachte das Argument, dass sie nie mit anderen Kindern in Kontakt gekommen war und somit kaum in der Umgebung der anderen kleinen werdenden Zauberer und Hexen klar kommen würde. So quartierte er sich und Leyla kurzerhand bei seinen Eltern ein und alle drei waren nun bemüht so viel Wissen wie möglich in das kleine Köpfchen des Mädchens hineinzubekommen. Sie nahm alles auf und fügte sich dem Wunsch ihrer Vorfahren. Hier fand sie ein neues Zuhause und lernte die Kultur der Engländer kennen.
Und wie erwartet bekam sie mit zehn Jahren die Einladung nach Hogwarts. Erwartungsvoll fuhr sie mit dem Hogwarts Express zum Schloss und schon die Fahrt wurde problematisch. Zunächst hatte sie sich einfach in ein Abteil gesetzt, in dem schon zwei Jungen saßen und als sie dann kurz miteinander sprachen und man ihren norwegischen Akzent hörte, lachte man sie aus. Das traf Leyla. Denn eigentlich war es der erste Schritt in ihr neues Leben und dann lachte man sie aus. Und von nun an scheute sie sich davor, mit den anderen zu sprechen. Im Schloss dann steckte man sie zu den Slytherins mit der Begründung, sie würde listig sein. Der Meinung war sie ganz und gar nicht. Jeder behandelte sie mit Vorsicht, ja man hatte offenbar Angst sie zu zerbrechen. Und von nun an beobachtete sie ihre Umgebung und fand heraus, dass sie ihre Hilfsbedürftigkeit ausnutzen konnte. Mit ihrem feenhaften Aussehen und ihren unsicheren Versuchen, sich in die Gemeinschaft einzugliedern, ward sie bald als naives Wesen voller Unschuld bekannt. Mal ganz abgesehen von ihren Beobachtungen konzentrierte sie sich auf den Unterricht. Sie gehörte nicht zu jenen natürlich begabten Schülern und musste so sehr viel lernen.
Ihr Vater war inzwischen wieder aufgebrochen und hatte sich an ein neues Buch gemacht. “Ranken und Phaseler.“ sollte es heißen und es handelte von fleischfressenden Pflanzen im Amazonasgebiet. Monatlich schrieb er ihr einen Brief, in dem er ihr berichtete, was er alles entdeckt hatte.
Die Sommerferien verbrachte sie bei ihren Großeltern in London. Diese hatten sie auch, wenn sie kein eheliches Enkelkind war, sehr lieb gewonnen und reisten sogar mit ihr nach Oslo. Zunächst besuchten sie das Quidditchspiel Norwegen gegen Transsylvanien und hier entdeckte die 11 Jährige, welch Spaß es doch macht, einigen Besenfliegern zuzusehen. Danach besuchten sie die Mutter im Krankenhaus. Mittlerweile wusste sie natürlich, dass ihre Mutter im Krankenhaus lag und nicht in ein fantastisches Land gereist war. Und hier würde ein Entschluss getroffen. Da Leyla ihren festen Wohnsitz in London hatte, wäre es doch praktischer, wenn auch ihre Mutter in England wäre. So wurde sie mit Hilfe eines zwar sehr langsamen, aber dafür sicheren Transportmittels, “Die fliegenden Schnecken“ nach St.Mungo gebracht.
Im nächsten Schuljahr dann setzte sie das in die Praxis um, was sie im vergangenen Jahr gelernt hatte. Und hier erkannte sie, dass sie sehr wohl zu den Slytherins passte, denn diese nutzen bewusst ihre Macht für sich selbst aus und genau das tat sie ja. Im Unterricht gehörte sie zu denen, die sich am häufigsten meldeten. Sie sah den Quidditchspielen jedes Mal wieder mit Spannung entgegen. Zwar spielte sie selbst nicht, denn sie als zerbrechliches Mädchen wollte auf keinen Fall auf einem Besen fliegen, doch hatte sie jedes Spiel begeistert verfolgt.
Ihren Vater hatte sie anvertraut, dass sie liebend gerne weitere Ligaspiele sehen würde und der gewehrte ihr natürlich den Wunsch. So reiste er mit ihr in den acht Wochen der Sommerferien durch die Welt und sie sahen sich Quidditchspiele an. Sie kaufte sich sogar den Schal und alle anderen Produkte der Norwegischen Mannschaft in den Farben rot, weiß, blau.
Die nächsten 3 Jahre verliefen recht ereignislos. Sie beobachtete weiter, lernte, wie man sich in einer Gesellschaft zu verhalten hatte und nutze aus, was man ihr zuwarf, wie eben die Hilfsbereitschaft einiger Schüler. In den Ferien besuchte sie so oft wie möglich ihre Mutter und las ihr Geschichten vor, denn irgendwie hatte sie das Gefühl, dass Lenaira sie hörte und sie auch verstand.
Im 6. Schuljahr verliebte sich ein Junge aus dem Jahrgang unter ihr in sie. Steven war sein Name und langsam, in unnatürlich schleimige Art versuchte er sich ihr zu nähern. Er machte ihr Komplimente, besuchte die Bibliothek dann, wenn sie ebenfalls dort war, setzte sich in der Großen Halle immer in ihre Nähe, ebenso wie im Unterricht und Leyla nahm dies gar nicht wahr. Als sie eine Mitschülerin irgendwann im Winter darauf hinwies, dass man ihr hinterherlief und zwar wortwörtlich, schockte sie das zunächst sehr. Man mochte sie, wollte so nah mit ihr zusammen sein, wie man es aus schnulzigen Liebenromanen kannte. Sie ekelte sich vor diesem Gedanken. Es musste eine Lösung zu finden sein für dieses Problem. Stevens Gesicht war gut mit dem eines Trolles zu vergleichen, wie sie fand und sie zog die Möglichkeit eines Gerüchts über ihn in Erwägung. Man könnte ja behaupten, seine Mutter wäre die Tochter eines Trolles. Doch ließ sie dies bleiben, da sie sich selbst oft davor fürchtete von einem Gerücht getroffen zu werden. Und mit einem eigenen würde sie die Gerüchteköche bloß auf sich aufmerksam machen. So redete sie stattdessen einem Slytherinmädchen aus der 5ten ein, in den Verfolger verliebt sie zu. Natürlich nur mit wenigen Worten geschah dies, doch fruchtete ihre Idee. Frera, so war ihr Name, verfolgte Steven und sogleich war er abgelenkt, denn er war es nicht gewohnt, beliebt zu sein bei Mädchen. So hatte sie dieses Problem aus ihrer Welt geschafft.
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