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Dieses Thema hat 33 Antworten
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 Die Große Halle
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Lilly O´Brady Offline

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Beiträge: 48

23.09.2006 12:16
Die Tische voll, der Magen leer
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Das Deliah diesem Trend nicht folgen würde was mir sowieso klar gewesen weshalb ich ihre Bemerkung nur mit einem Grinsen quittierte und mit den Worten und der kleinen Stichelei „Würde auch gar nicht dazu passen und du würdest damit sowieso nicht halb so gut aussehen wie ich…“ Hatten wir das jetzt klargestellt? Ich zwinkerte.

Nachdem sich mein Teller gelehrt hatte streckte ich meine Hand in Richtung Finn aus, der sofort an mir schnupperte und wieder meinen Arm hochkletterte um es sich bei mir gemütlich zu machen. Ich war ihm eben doch vertrauter und er hing sehr an mir, auch wenn er Deliah ziemlich gut kannte. Er wurde etwas gekrault und ich hörte währenddessen wieder nur halb zu, wie Deliah sich Bemerkungen mit der anderen Slytherin zuwarf.

Ich blinzelte. Tee? Was, wo? Ach, egal, es ging mich nichts an. Da kam mir wieder etwas in den Sinn was ich zuvor gehört hatte. War dieses Mädchen da nicht die Slytherin, von der man sagte, dass sie sich nicht nur einen Kerl geangelt habe sondern sogar verlobt sei? Für mich selber war das unvorstellbar. In meinem Alter schon verlobt zu sein… Das Leben hatte doch gerade erst begonnen und es gab noch so viel zu erleben… Vielleicht war es für mich aber auch so unvorstellbar weil ich einfach noch nicht den Richtigen gefunden hatte. Wenn da jemand wäre dann sähe dies vielleicht etwas anderes aus, da dies ein Versprechen darstellen würde, ewig Zusammen zu bleiben.
Im Wege stehen würde dem aber immer noch die meine Schüchternheit und die unbewusste Weigerung, jemandem ganz und gar an mich heran zu lassen aus Angst, wieder Jemanden dem mein Herz gehörte zu verlieren, genau wie ich meine Eltern verloren hatte die ich von ganzem Herzen liebte. Ich kannte die Angst wenn ich mich ständig heimlich um meinen Bruder sorgte und die Alpträume, in denen ich ihn auch noch verloren hatte. Noch mehr davon würde ich schwerlich durchstehen, da war ich mir sicher, so stark und unbekümmert ich auch wirken mochte. Wie dem auch sei, ich nahm mir vor, Deliah später von dem Gerücht zu erzählen und zwang mich, mich nicht von den letzten Gedanken herunterziehen zu lassen.

Sam und die Neue sich verabschiedeten sich schließlich und ich war ganz froh darüber. Zumindest das die Neue dann weg sein würde. Was die wohl anstellen würden? Ich wollte es mir gar nicht ausmahlen wie diese Schlossführung aussehen würde. Aber jedem das seine. Ich konnte und wollte die beiden nicht abhalten und wünschte deshalb „Viel Spaß euch Zweien“ Das ich mich gefreut hatte die Bulgarin kennen zu lernen sagte ich nicht denn es wäre ja eine Lüge gewesen. Genau so eine Lüge wie ihre Worte eben, da war ich mir sicher. Noch einmal sahen meine braunen Augen ihr einen Moment lang offen ins Gesicht bevor sie meine Aufmerksamkeit nicht länger fesselte. Nach einem “Aber sicher doch. Bis dann Sam“ wandte ich mich wieder Deliah zu.

“Ich glaube ich werde dich dann auch noch mal eben alleine lassen…“ verkündete ich, da ich mich entschlossen hatte meine Idee von eben in die Tat um zu setzen und die hauselfen mit einem Besuch zu beehren. Die kleinen Wesen freuten sich doch immer so wenn man ihre Arbeit zu schätzen wusste. Es war ja nicht das erste Mal, daher wusste ich es ganz genau. Im Grunde tat ich damit also sogar etwas Gutes. Aber ich schweifte ab. Ich musste Deliah ja zumindest irgendetwas sagen weshalb ich verschwand, sonst wäre das nicht gerade nett “Will noch was organisieren damit wir es uns nachher im Schlafsaal gut gehen lassen können…“ erklärte ich ihr deshalb noch während ich aufstand und meine tasche aufsammelte.

Im Aufstehen strich ich mir einmal pro Forma meine Sachen glatt und eine Haarsträhne, die mir auf den Keks ging wurde hinter das Ohr geklemmt. Manchmal waren lange Haare, so gerne ich sie mochte, eine regelrechte Plage… Ich hob noch einmal meine Hand bevor ich mit einem “Wir sehen uns dann später“ den Weg Richtung Ausgang einschlug. Dieser Weg verlief sogar ohne größere Zwischenfälle, nur einmal stieß ich Jemanden aus Versehen mit meiner Tasche an bevor ich nicht mehr zu sehen war und die Halle verlassen hatte.



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Leyla Kean Offline

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Beiträge: 17

24.09.2006 13:45
Die Tische voll, der Magen leer
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Wirklich traurig, dass der Humor, welcher in diesen Schülerkreisen umherreiste, so verdorrt und fade schmecken musste! Nur selten gab es mal einen bekömmlichen oder sogar wohlschmeckenden Happen zu erhaschen. Es gab doch so viele wunderbare Arten der Belustigung auf Erden, zumindest der Theorie nach. Doch dies hier sollte ja ein Ort der Vernunft und des Ernstes sein, also Spaß hin oder her, man würde mich nie verstehen. "Achso, ich wusste gar nicht, dass Tee zum Anschauen da ist." erklärte Deliah und ich fand diese Antwort wirklich reichlich einfallslos. Was war aus der guten alten Antwort geworden, die tief ins Fleisch schnitt und Narben hinterließ? Man kannte sie offenbar nicht mehr. So schwieg ich nun. Immerhin hatte ich heute schon sehr viel gesagt und am Ende hielt man mich noch für eine Plaudertasche. Nicht auszudenken, welch Folgen dass haben konnte. Klatschtanten würden sich um mich scharen, in der Hoffnung eine Genossin in mir gefunden zu haben. Sie würden erzählen, lästern und dann auch noch erwarten, dann ich teilhaben würde an ihren verzehrenden Orgien.

Ein paar kalte Schweißperlen standen auf meiner Stirn. Dies war die nackte Angst, die mich kurz gepackt hatte. Diese Demütigung, diese Scham, die mich dann übermannen würde, es wäre vermutlich mein Ende gewesen. Rasch musste ich wieder die Ziegelsteine der Stille aufbauen, eine trügerische Schwelle errichten zwischen mir und dem niederen Volk, welches sich hier zusammen gerottet hatte. Ich setzte ein freundliches Lächeln auf, denn einen Aufsehen erregenden Streit wollte ich nicht provozieren. Fijdora wollte mit Samuel ein wenig “spazieren gehen“. Sie enttäuschte mich. Das sie wirklich auf diesen schelmischen Bub hereinfiel. Ja, ich hielt diesen Jungen noch für einen Knaben, kein Stück erfahrener als am ersten Schultag. Sie verabschiedeten sich von den blauen Affen am Nachbartisch, mich jedoch übersahen sie geschickt. Nun, stören tat mich dies nicht, weshalb auch? So kamen sie wenigstens nicht auf bösartigen Ideen, die mir schaden würden.

Auch Lilly erhob sich und erklärte, dass sie noch etwas zu erledigen hatte. Ich nickte leicht, damit man erkannte, das ich noch nicht ganz woanders war mit meinen Gedanken. Schließlich sollte nicht der Eindruck entstehen, dass ich diese Menschen hier nicht leiden konnte. Langsam trank ich den Tee und es war offensichtlich, dass ich diesen genoss. Behutsam aß ich den Teller leer, auch wenn es mir nicht schmeckte. Ich hasste dass Gefühl, Nachts im Bett zu liegen und einen leeren, knurrenden Magen zu haben. Ganz plötzlich saß eine aus der Fünften neben mir, ebenfalls eine Slytherin, starrte mich an, als sei ich ein Stück rohes Fleisch und sie ein hungriger Wolf und begann viel zu laut und quietschend zu reden. “Leyla, Leyla, Leyla! Ich hab gehört, du seist verlobt. Wie heißt er? Wo hast du ihn kennen gelernt? Darf ich deine Brautjungfer sein?“ “Ganz ruhig, ganz ruhig!“ sagte ich mir in Gedanken. Sie gehörte zu jenen, die glaubten, mit mir befreundet zu sein, nur jedoch weil ich ihnen manchmal auftrug, mir hier und da zu helfen. Ich sah ein Gegenüber an, einen Jungen aus meinem Jahrgang, leicht kopfschüttelnd und bittend und sogleich antwortete dieser für mich “Da musst du dich verhört haben.“

Wie gut, das man meine Blicke mittlerweile deuten konnte. Ich schüttelte scheinbar vollkommen gelassen das Haupt. Ich war verlobt? Nein, ein Gerücht! Nun hatte der wahllose Strudel des Verderbens auch mich erwischt. Doch woher kam dieses Gerücht? Ohne noch weiter auf die anderen zu achten, erhob ich mich langsam und stolzierte hinaus. Was nun. Sollte ich vielleicht ein Gegengerücht sähen? Nein, dazu war ich gar nicht in der Lage.

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Deliah Arden Offline

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Beiträge: 82

28.09.2006 18:45
Die Tische voll, der Magen leer
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Meine Intuition hatte mich nicht verlassen und so war ich auch schon darauf vorbereitet gewesen, dass sich die Neue urplötzlich von uns verabschiedete und mein Cousin ebenso. Nur welche Register sie alle aufzog um ihn herumzukriegen, das wunderte mich dann allerdings doch. Ich war mir sicher, dass Fijdora viele Kerle haben konnte, wenn sie nur wollte und da wurde ich schon etwas neidisch. Doch eigentlich war ich ja gar nicht versessen darauf so wie sie zu sein. Mir waren komischerweise ein paar gute Noten in der Schule und meine Freunde wichtiger. Anerkennung beim männlichen Geschlecht brauchte ich keine, zumindestens keine große. Ein wenig Anerkennung schadete ja nie und oft passierte es mir ja auch, dass ich jemandem dabei das Herz broch. Allerdings schwor ich mir nie so wie die Slytherin zu werden. Ich tat das alles ja nicht mit Absicht und das was sie machte, das grenzte schon an ein männerverschlingendes Monster. Zwar war Fijdora kein Monster, aber zwangsweise fiel mir einfach kein besseres Wort dafür ein. Da kam also wieder der Gedanke in mir auf, was Sam mit dieser wollte. Natürlich war Sam nicht gerade der schüchterne, liebe Kerl von nebenan. Seit wann sprang er jedoch direkt auf solch ein Angebot an? Diese Seite kannte ich noch nicht an meinem Cousin, aber es war mir egal, was er tat. So lange ich nicht daran beteiligt war und das war in diesem Falle ja auf jeden Fall ausschließbar, so machte es mir auch nichts aus. Der Gedanke daran widerte mich jedoch allerdings etwas an.

Als ich meine Gedankengänge beendet hatte, Letzterer hatte mich eindeutig dazu gebracht, sah ich Fijdora und Sam hinterher. Vor zu viel Nachdenken hatte ich ganz vergessen mich zu verabschieden. Was sollte es, das war ihnen sicher sowieso egal. Wahrscheinlich hätten sie es nicht einmal mitbekommen, wenn ich ihnen jetzt etwas hinterher gerufen hätte. So begnügte ich mich mit einem scharfen Hintersehen und einem Achselzucken. Gelangweilt drehte ich mich wieder um und freute mich schließlich darauf etwas mit Lilly plaudern zu können. Da hatte ich mich allerdings doch geschnitten. Lilly stand so eben auch auf und fasselte etwas davon, dass sie uns noch etwas für uns besorgen wollte. Wie? Gemütlich im Schlafsaal? Ich verstand die Welt nicht mehr. Was hatte sie denn jetzt wieder vor? Hoffentlich nichts, womit sie die Regeln verletzen würde. Bald wurde es dunkel, beziehungsweise eigentlich Zeit in die Gemeinschaftsräume zu verschwinden und auch ich sollte mich allmählich auf den Weg machen. Es wurde Zeit, dass ich erstens mich ein wenig von all dem Stress holte und mal etwas zur Ruhe kam. Zweitens hatte ich nun keinen Gesprächspartner mehr. Naja, bis auf Leyla, doch die würde eh nie ein vernünftiges Gespräch mit mir führen wollen. „Tschüss Lilly, bis später.“ sagte ich noch, bevor meine Freundin auch schon die Große Halle verlassen hatte.

Na super, und jetzt? Gähend sah ich mich um und warf noch einmal einen verstohlenen Blick zu Leyla. Sie hatte nichts mehr gesagt und auch ich hielt es nicht mehr für nötig ihr zu antworten, geschweige denn eben mit ihr zu reden. Ich sah kurz noch einmal skeptisch an und wandte dann meinen Blick von ihr ab. Sollte auch sie tun und lassen, was sie wollte. Ich hatte ja nicht für alle die Verantwortung, auch wenn ich manchmal so fühlte. Warum wusste ich auch nicht, aber ich hatte diesen kleinen Drang mich gerne in Angelegenheiten einzumischen oder anderen helfen zu wollen. Dabei wollten die meisten Schüler nicht einmal meine Hilfe. Zu schade auch, dabei hielt ich mich wohl selbst für die geborene Hobbypsychologin. Vielleicht lag das aber auch daran, dass ich meinen eigenen Problemen so oft aus dem Weg ging.
Aus Langweile machte ich mir also ein paar Gedanken über ein paar Dinge und auch über ein paar Personen, bis ich völlig aus der Bahn geworfen wurde.
“Leyla, Leyla, Leyla! Ich hab gehört, du seist verlobt. Wie heißt er? Wo hast du ihn kennen gelernt? Darf ich deine Brautjungfer sein?“ Dies musste ja wohl nun selbst der Slytherin peinlich sein. Zugegebenermaßen hatte ich auch schon von diesem Gerücht gehört, doch es interessierte mich einfach nicht. Leyla war mir egal, so wie eben auch die Gerüchte, die sie betrafen. Ja und, dann hatte sie halt einen Verlobten. Wer hielt es schon länger als ein paar Tage mit der aus?

Im nächsten Moment strafte ich mich selbst ein wenig für diesen gemeinen Gedanken, da ich eigentlich nicht über das Mädchen urteilen konnte. Ihr Kommentar von vorhin hatte mich einfach gereizt und geärgert, wahrscheinlich dachte ich deshalb so schlecht über sie. Es ging mich aber dennoch überhaupt nichts an.
Ich versuchte also einfach wegzuhören und zog mein Glas Orangensaft mit einem Schluck leer. Nein, ich hatte jetzt einfach keine Lust mehr. Dauernd diese ganzen Gerüchte. Einige waren ja echt noch interessant, aber andere waren dann einfach doch nur Kindergartenquatsch. Schließlich stand auch Leyla auf, die wohl auch die Schnauze voll hatte und verließ die Große Halle. Jedoch verlor sie kein einziges Wort mehr an mich. Hmm, das war’s dann wohl mit jeglicher Kommunikation. Ja, vielleicht konnte ich ja jetzt Selbstgespräche führen, das wär bestimmt auch mal interessant. Aber dies ließ ich dann doch lieber.
Auch ich erhob mich langsam und folgte Leyla mehr oder weniger. Eigentlich folgte ich ja nicht ihr, sondern nur ihrem Weg.
Egal, über was machte ich mir da nur wieder Gedanken?
Es wurde echt Zeit für ein wenig Ruhe.


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