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Dieses Thema hat 10 Antworten
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 In den Gängen
Ann-Lee Vinyard Offline

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Beiträge: 5

29.08.2006 14:37
Findet Milo! Antworten
Komme von: Ann-Lee Vinyard

Warum ich gleich am zweiten Tag über den Boden krieche und dabei einen halb schnalzenden, halb zischenden Ton von mir gebe, der an einen animalischen Lockruf erinnert und warum meine rechte Hand dabei mit einem Streifen gelber Paprika über den Boden hin und her geht wie ein Radar… nun, dazu gleich mehr…

Und dabei hatte mein Tag so normal angefangen… zumindest normal in meinen Augen, oder nein, doch viel mehr in den Augen anderer…ach, wie dem auch sei!
Aufgestanden war ich relativ spät da ich mich vor keinem Unterricht zu fürchten brauchte. Gut so, ich verbrachte lange Zeit im Gemeinschaftsraum beim Lesen, da das Wetter mal wieder meine sensible Seite, diesmal meine Wetterfühligkeit, arg belastete. Ich könnte bei so einem Wetter die ganze Zeit durchschlafen, einfach nur schlafen und nichts tun, ein Indiz dafür, dass ich in meinem vorherigen Leben ein Murmeltier gewesen sein musste.

Somit hatten die trüben Regenwolken nicht nur meine Vitalität abgedreht, sondern auch meine Laune und meine soziale Ader, ich hatte nämlich auf nichts und niemanden Lust. Selbst die Schwester der unscheinbaren Heldin, in dem Roman welchen ich las, ging mir derartig auf die Nerven, dass ich mir wünschte, dass Jack, ein weiterer Protagonist dieses Buches, seinen Säbel zückte und das kleine Biest… Halt! Das waren nicht sonderlich schöne Gedanken und ich wollte sie ganz bestimmt nicht wiederholen (ach wirklich?) Wie auch immer, eins war Klar, mir ging vieles auf den Senkel.

Der Rest des Tages verlief auch nicht sonderlich spektakulär. Ich trieb mich durch die Gänge herum, schrieb ein wenig an meinem Roman, doch ließ ich es schnell sein (Schließlich sollten meine Protagonisten nicht zu irren Mördern werden, einer reichte mir in meiner Geschichte) und ich besuchte unsere verstaubte Bibliothek. Dabei waren meine ständigen Begleiter die Müdigkeit und die Kopfschmerzen, welche sich als wirklich dreist erwiesen, bis ich zu handeln begann. Der Geruch von Minze-Tropfen bewirkt wahre Wunder und nach und nach verließ mich auch die Mattigkeit.

Und mit dieser Frische und dem munteren Geiste, wollte ich Kyra und Arne aufsuchen, mit dabei, mein neues Haustier Milo. Ein sehr junges Fettchen, welches ein Lausebengel auf vier Pfoten ist. Spot, meine damalige Ratte, trug ich meistens in meinem Ärmel oder unter meinem Pullover herum, doch Milo war längst nicht so bequem, nein, seine quirlige Art ließ das nicht zu. Also trug ich ihn auf Armen und müsste ihn leicht gedrückt halten, da seine ständigen Trampeleien mir ein wenig auf den Geist gingen (ein wenig?). Aber wollte ich meinen Freunden Milo unbedingt zeigen und ich hatte sogar etwas mit, was den kleinen Fratz beruhigte: Gelbe Paprika. Milo liebte dieses Gemüse und gab wenigstens dann ein wenig ruhe.

Aber natürlich verfolgte mich heute die Pechsträhne. Ich war unbekümmert die Gänge entlang geschlendert und wollte zum Quidditchfeld, als es sich Milo anders überlegte. Das keine Tier war wohl ungeduldig und so biss er mich in meinen rechten Zeigefinger. Ich hatte dies nicht erwartet und vor Schmerz, oder eher Schreck, lies ich ihn fallen. Mit einem fipsigen Aufschrei suchte er das Weite und seit diesem Moment… ja, seit diesem Moment krabbele ich hier über den Boden, mit seiner Leibspeise, und versuche ihn mit einem „tststststs“ anzulocken. Gott sei dank, befand ich mich als einzige auf diesem Gang, ich musste wirklich lächerlich wirken. Na, ein Hauch vom Glück war selbst mir verwährt.

Jamie Byron Offline

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Beiträge: 33

29.08.2006 23:50
Findet Milo! Antworten
Komme von: Steckbrief von Jamie Byron

Ich war wohl total in meinem Buch versunken gewesen, sodass ich gar nicht bemerkt hatte, wie spät es eigentlich schon war. Das passierte mir öfter, ohne dass ich es eigentlich wollte. Aber was soll’s? Irgendwas musste man ja mit sich anfangen, wenn grad niemand anderes in der Nähe war. Ich seufzte kurz auf ehe ich dann das Buch zuschlug und mich dann in Richtung Jungenschlafsaal aufmachte.

Dort legte ich schnell meine Brille ab, legte sie zusammen mit dem Buch auf mein Bett, wo das Chaos geringer war als auf dem Boden daneben. Außer mir war niemand hier, was mich allerdings auch nicht weiter wunderte. Zu dieser Zeit waren sie alle überall, nur nicht hier. Ich schob nebenbei noch die Sachen, die neben dem Bett lagen ein Stück darunter, ehe ich mir kurz über meine Kleidung strich, damit ich nicht so zerknittert aussah. Dann machte ich mich auf nach unten, egal wohin. Immer, wenn ich lange gelesen hatte, musste ich mich in irgendeiner Form bewegen. Sei es, dass ich einfach durchs Schloss streifte, oder dass ich jemanden traf, mit dem ich mich dann unterhielt. Hauptsache, ich hatte ein wenig Bewegung.

Also verließ ich auch den Jungenschlafsaal um folglich in die Gänge zu gelangen. Ich kletterte durch das Portrait und fand mich in dem Treppenwirrwarr zurecht. Dafür, dass demnächst das erste Auswahltraining stattfinden sollte, waren die Gänge aber doch recht belebt, wie ich feststellen musste. Ich wusste noch nicht genau, ob ich Lust hatte, es mir auch anzusehen, das würde ich wohl erst spontan entscheiden.
Ich bog ab, in einen Gang, wo ich auf der Erde eine Person hocken sah. Sie wandte mir ihren Rücken zu und ich konnte nicht erkennen, ob es sich um ein Mädchen oder einen Jungen handelte. Langsam ging ich näher darauf zu, darauf bedacht, niemanden zu erschrecken. Erst als ich genau hinter der Person stand sah ich, dass es sich um eine Vertreterin des weiblichen Geschlechts handelte. Sie gab seltsame Geräusche von sich und kroch auf dem kalten Boden herum . Ich wusste nicht so recht, was ich von ihr halten sollte. Wer kroch schon freiwillig dort unten herum? Ich beschloss, es raus zu finden.

Ich setzte mein freundlichstes Lächeln auf und tippte sie vorsichtig auf die Schulter.
“Entschuldigung, aber kann ich dir vielleicht helfen?” fragte ich und hockte mich zu ihr hinunter. “Hast du was verloren?” fügte ich noch an und sah mich in der näheren Umgebung um. Weiter konnte ich sowieso nicht schauen. Doch konnte ich nichts auffälliges entdecken, so stellte ich mich wieder hin und hielt ihr eine Hand hin, damit sie wieder aufstehen konnte.

Ann-Lee Vinyard Offline

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Beiträge: 5

02.09.2006 20:31
Findet Milo! Antworten
Gut, klein Milo war nirgends zu finden und ich hatte mit meinen Knien wohl schon den halben Boden zur Perfektion sauber gemacht, so oft ich doch hin und her gekrochen war. Doch hatte ich ein Resultat, welches für mich, und nicht für den Hausmeister, erfreulich war?
Geben wir mal meinem ganzen Verhalten einen guten Tropfen an Logik hinzu. Ich gebe Zischlaute von mir, eigentlich gar nicht so schlecht, Tiere höre gerne auf derartige Geräusche, vielleicht erinnert es sie an die Rufe des Muttertiers. Ich halte eine gelbe Paprika in der Hand, auch nicht so unlogisch, da es zu den liebsten Gerichten eines Frettchens gehört. Okay, Frettchen sind keine Fleischfresser, aber ich kann doch nicht mit einem Stückchen feuchten Fleisch oder mit einem Kücken Embryo durch die Gänge kriechen, dass hätte ein zu makabres Bild wiedergegeben.

Und wo war meine Unlogik? Nun, vielleicht war Milo noch ein Jungtier und besitzt eine Körperlänge von 20 cm und eben eine Körperlänge von 20 Zentimetern. Sprich, warum machte ich mich hier auf dem Boden zum Oberaffen, wenn ich ihn auch mit meinem menschlichen Auge von 5 Metern Entfernung entdecken konnte, ohne dass ich auf allen Vieren kroch.

Jaa… sehr toll gedacht Lee… auf allen Vieren kriechen, dabei ein seltsames Geräusch von dir geben und Paprika in der Hand festhalten, als Hänge dein Leben davon ab… auf diese Art kannst du höchstens nach deinen Gehirnzellen suchen und nicht nach einem mickrigen, frechen Frett… doch dieser Gedanke fand niemals ein Ende, verursacht durch Fremdeneinfluss. Leiht merklich zuckte ich bei einem sanften antippen zusammen und ehe meine Gedanken überhaupt Sätze aufbauen konnten, drang sich eine männliche Stimme in mein Ohr. “Entschuldigung, aber kann ich dir vielleicht helfen?” und schon hockte sich ein recht niedlich aussehender Schüler neben mich. Ich musste die Handbremse meiner Körperbeherrschung ziehen, um ihn nicht mit geschocktem Gesichtsausdruck, welches weit aufgerissene Augen und einen offenen Mund beinhalten würde, anzusehen. Dennoch übergoss sich ein Schamgefühl über mich, wie ein Eimer voller Schneckenschleim, denn genauso widerlich war dieses Gefühl und genauso erniedrigend. Was würde er jetzt nur über mich denken?

“Hast du was verloren?” Verloren, hatte ich was verloren? Ja sicher hatte ich was verloren! Nachdem sein Blick kurz den Boden durchforstet hatte, stand er auf und reichte mir die Hand. “Ehm…ehmm…ich…ehm...“ gab ich in unklaren Tönen von mir und wusste selbst nicht, was ich damit bewirken wollte. Sollte er mich für irrere halten, als ich ohnehin schon war? Oh Mann, wie sagte man so schön? Der erste Eindruck, … ach, für diese Oberklugen Sprüche hatte ich jetzt keine Zeit.

Immer noch hockte ich erstarrt da, wie ein Karnickel welches vom Scheinwerferlicht eines Autos geblendet war. Ganz ruhig Lee! Siehst du, was du da hast? Einen Arm, ganz genau, einen Arm und schau! Da ist sogar eine Hand dran! Jaaa, und diese wirst du dem Kerl jetzt reichen und dich wie ein Mensch aufführen! “Tzehehe…“ ein verlegendes Lachen entglitt meinem Munde kurz, ehe ich ihm die Rechte reichen wollte, doch kurz davor machte ich halt. Es sah eher so aus, als wolle ich ihm die Paprikaschote in die Hand drücken. Oh Lee! Du benimmst dich auch gar nicht, rein gar nicht geschickt! und mit einem Ruck flog schon die Schote im hohen Bogen hinter meinen Rücken. Ich hätte sie auch einfach fallen lassen können, oder in die Tasche stecken können, aber NEIN, ich musste sie ja unschicklich werfen… Schnell machte ich meine Hand am Schulmantel sauber und endlich nahm ich seine Hilfe an. Immer noch umgab mich ein verlegendes Lächeln.

“Ich… hehe… also, ich habe da etwas verloren, ja…“ Während ich sprach musste mein Körper natürlich mein Feind werden, wäre ja auch zu seltsam wie nicht. Was mein Körper genau machte? Nun, ich musste mit hochrotem Kopf vor dem Jungen stehen und brabbeln wie ein Neandertaler. Doch im nächsten Augenblick, glitt mein Blick ruckartig hinunter. Zwischen seinen Beinen fand ich das, wonach ich suchte…

…oh du herrliche Ode an die Doppeldeutigkeit…

Ruckartig, wie vorhin mein Blick, kniete ich mich zu Boden und griff nach dem verlorenen Milo. “Hab ich dich!“ sprach ich im triumphalen Ton und das Frettchen quiekte zugleich auf, als ich es fest in beiden Händen hielt. Nun blickte ich, mit Milo in den Händen, zu dem Jungen hinauf. “Ehem… sehr eigenwillig, der Kleine hier“

Jamie Byron Offline

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05.09.2006 17:09
Findet Milo! Antworten
Amüsiert sah ich dem Mädchen zu, wie sie auf dem Boden herumkroch. Was konnte da denn so besonderes sein? Hatte sie vielleicht etwas Wichtiges verloren? Oder wollte sie sich vor irgendwas verstecken? Aber ich fand es durchaus passabel, dass ich sie fragte, was sie tat. So etwas bekam man nicht alle Tage geboten. Nur diese Paprikaschote in ihrer Hand irritierte mich ein wenig. Warum schleppte sie die denn mit sich rum? War es ihr unangenehm, weil sie sich vielleicht hatte irgendwo mitgehen lassen? Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen. Das wäre ja wohl nicht weiter schlimm gewesen. Ich schüttelte leicht den Kopf.
“Ehm…ehmm…ich…ehm...“ sagte sie auf meine Frage, ob sie etwas verloren hatte. Fragend sah ich sie an. Hatte sie sich womöglich mit einem Zauber belegt, den sie nun nicht wieder los wurde? Hatte sie ihre Sprache verloren? Oder war ihr alles glattweg nur peinlich? Ich wusste es nicht, darüber zu urteilen war mir auch nicht gegeben. Nun, zu seiner Zeit würde ich das alles schon herausfinden, bis dahin würde ich sie einfach weiterhin beobachten, um ihr eventuell zu helfen.

“Tzehehe…“ machte sie und ich musste wieder schmunzeln. Was waren das denn für Geräusche, die sie da von sich gab? Noch mehr verwunderte es mich allerdings, als sie mir die rechte Hand reichen wollte, ihr allerdings auffiel, dass sie die Paprika noch in der Hand hatte und diese im Hohen Bogen hinter sich warf. Dann wischte sie sich die Hand an ihrem Schulmantel sauber und ergriff die Hand, welche ich ihr angeboten hatte. Ich musste lachen, weil es einfach urkomisch ausgesehen hatte, als sie die Schote weggeworfen hatte. Jeder andere Mensch hätte sie einfach in die Tasche gleiten lassen oder sonst was, aber nicht so dieses Mädchen. Ich hatte sie kaum eine Minute gesehen, da wusste ich schon, dass es sicherlich noch lustig werden konnte. Entweder war sie ein bisschen verwirrt oder nur in Hektik oder Beides – auch das wusste ich nicht. Doch wer reagierte schon so? Alleine, dass ich daran denken musste, wie die Paprika hinter ihr verschwand, trieb mir ein weiteres Lächeln aufs Gesicht.

“Ich… hehe… also, ich habe da etwas verloren, ja…“
Freundlich lächelte ich sie an. „Kann ich dir… doch meine Frage ging unter, weil sie sich plötzlich vor mich hinkniete. WAS sollte das nun schon wieder werden? Ich schaute perplex auf sie hinab und musterte sie. Wie eine Irre sah sie jedenfalls nicht aus und deshalb war es mir auch rätselhaft, wie ihre Reaktionen aufeinander abliefen. Erst half ich ihr auf und dann kniete sie sich wieder hin? Das hatte nicht die geringste Logik für mich.
Doch als sie dann ein triumphierendes „Hab ich dich!“ ausstieß, wusste ich, dass sie scheinbar das gefunden hatte, wonach sie suchte. Ich schaute, was sie da in den Händen hielt. Es war ein kleines Frettchen, was sich scheinbar selbstständig gemacht hatte. Das war vielleicht auch der Grund, weshalb ich kein Haustier hatte. Die liefen einem ständig weg und machten fast nur Scherereien. Da war ich schon gut dran mit.
“Ehem… sehr eigenwillig, der Kleine hier“
„Wie ich sehe, hast du ja dein Verlorenes Gut wieder.“ meinte ich und kniete mich zu ihr runter. „Dann war meine Hilfe wohl gar nicht von Nöten.“ Ich lachte kurz und sah das Frettchen an. Aber anfassen wollte ich es nicht, vielleicht stellte es sich noch als so frech heraus, dass es mich in den Finger biss. „Vielleicht eigenwillig, aber sehr niedlich, das Tierchen. Hat der kleine Rumtreiber denn auch einen Namen? Im Übrigen… ich glaube, ich habe mich auch noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Jamie Byron.“ Neuerlich hielt ich ihr eine Hand hin, aus reiner Höflichkeit, zog sie aber wieder ein Stückchen zurück, da ich überlegte, ob es so klug war, da das Tier sonst wieder abhauen konnte. Und wie mir schien, so war es nicht immer ganz einfach, es schnell wieder einzufangen.

Erst nun, da ich ihr nahe genug war, dass ich alles erkennen konnte, schaute ich sie mir genauer an. Sie sah nicht schlecht aus, das musste ich zugeben. Aber das war ja jetzt nebensächlich – zumal ich sie nicht kannte und zum ersten Mal sah. Ich sollte lieber an andere Dinge denken, nicht daran, was an ihr gut aussah. Das konnte man immer noch auf ein anderes Mal verschieben.

Mit einem Nicken deutete ich hinter sie. „Ich fürchte, du hast die Paprika von deinem Frettchen mitten in den Gang geschleudert. Vielleicht rutscht wer drauf aus? Ich sollte sie lieber schnell holen gehen.“ Wie gesagt, so getan: ich stand also auf und ging ein Stück den Gang hinunter, wo ich auch sogleich die Paprika fand, die eben hier gelandet war.
Ich hob sie auf und ging zu dem Mädchen zurück. Bevor ich sie ihr wiedergab, pustete ich sie allerdings ab und hielt sie ihr hin. „Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht kann ist es noch essbar. Dreckt reinigt den Magen, oder wie heißt es doch?“ Wieder lächelte ich sie an.

Ann-Lee Vinyard Offline

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17.09.2006 10:42
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„Wie ich sehe, hast du ja dein Verlorenes Gut wieder.“ Meinte der Junge und kniete sich zu mir erneut herab. Von der Ferne mussten wir aussehen wie ein Räuber Duo, dass mit ihren Maskottchen einen Attentat auf die Bank von England plante. „Dann war meine Hilfe wohl gar nicht von Nöten.“. Sprach er lachend und auch ich musste darüber schmunzeln. Dabei fragte ich mich, wo Milo sich eigentlich versteckt hatte? Aber wie auch immer, ich hatte ihn wieder.

„Vielleicht eigenwillig, aber sehr niedlich, das Tierchen. Hat der kleine Rumtreiber denn auch einen Namen? Im Übrigen… ich glaube, ich habe mich auch noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Jamie Byron.“ “Oh ja, eigenwillig ist der Kleine hier sehr. Milo sein Name. Aber ich hätte ihn Frechdachs nennen sollen….“ Obwohl diese Variante wieder viel länger zum Aussprechen dauern würde, da war ein knappes Milo doch viel besser. Als er sich mit seinem Namen vorstellte, wollte er mir seine Hand reichen, doch im nächsten Augenblick zog er sie ein wenig zurück. Nun verwirrte er mich. Sah ich irgendwie… gefährlich aus, oder war er gegen Paprika allergisch? Mir war es gleich, mit einer Hand umklammerte ich nun den leicht verärgerten Milo und reichte ihm die Hand. “Ich bin Ann-Lee Vinyard“, das Vorstellen mit vollem Vor- und Zunamen klang immer so formell. “Aber alle nennen mich Lee“.

Und schon spürte ich ein Rucken Milos, der kleine Tunichtgut konnte auch keinen Augenblick mal still halten. Also hielt ich ihn mit beiden Armen wieder fest. Mein Spot war lange nicht so rebellisch…

„Ich fürchte, du hast die Paprika von deinem Frettchen mitten in den Gang geschleudert. Vielleicht rutscht wer drauf aus? Ich sollte sie lieber schnell holen gehen.“ “Huch, oh, das ehm... war wohl so Reflex…“ Oh mein Gott…. Diese dämliche Paprika, nein, diese dämliche Reaktion. Warum musste ich sie nur, mit ultra hohen Bogen, okay, so ultra war der Bogen auch nicht, aber es war auffällig und überhaupt…. Ach, ich hatte mich doch schon einmal mit diesen Gedanken auseinander gesetzt, nicht?

Ich war wirklich positiv überrascht, als Jamie wirklich die Schote holte. Er musste wirklich ein guter Kerl sein mit reinherzigen Charakterzügen. Er war mir jetzt schon sehr sympathisch. Als er wieder bei mir ankam, machte er die Paprika sauber und ich musste lächeln. Das war ja süß, irgendwie. „Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht kann ist es noch essbar. Dreckt reinigt den Magen, oder wie heißt es doch?“ “Stimmt genau!“ Aber ich nahm die Paprika nicht an, sondern richtete Milo auf die Höhe der Paprika, so dass er locker danach schnappen konnte. “Willst du mal Milo füttern?“ Was für eine Frage, denn das Frettchen hatte ich schon auf Position des Futters gerichtet. Ich achtete momentan nicht auf Jamies Gesichtsausdruck, ob er denn nun wollte oder nicht. Meine Mutter meinte immer, Jungs sollten sich nicht so zimperlich anstellen. Ich hatte einen Cousin, der immer fürchterlich Vorsichtig hatte, ein richtiger Angsthase. Und Jamie sah ganz und gar nicht danach aus. Mein Cousin eigentlich auch nicht…

Schon schnupperte Milo an der Paprika. “Schau mal, er will wohl wirklich die Paprika essen. Keine Angst, das ist ein ganz Lieber…“ SCHNAPP! Schnapp? Schon hatte Milo nach der Paprika geschnappt, oder nein, nach Jamies Finger! Erschrocken über diese Situation, weiteten sich meine Augen wie bei einer Eule und ich wurde kreidenbleich wie eine Labormaus. Ich versuchte Milo von seinem Finger wegzuzerren, doch dieser war total verbissen. Nach einem zweiten Ruck wendete sich das Tier um, und versuchte nach mir zu schnappen. Aus Reflex ließ ich ihn los und er fiel zu Boden. Er landete ein wenig seltsam, doch schnell rappelte er sich wieder auf und suchte das Weite.

“Ohneinohneinohneinohnein“ sabbelte ich entsetzt und furchtbar schnell, als wäre die Wiederholung von „Oh nein“ nur ein einziges Wort. Gott, was mache ich jetzt, oh nein! Oh Milo! Oh Lee! Oh, was habe ich angerichtet?

Jamie Byron Offline

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Beiträge: 33

17.09.2006 21:25
Findet Milo! Antworten
“Oh ja, eigenwillig ist der Kleine hier sehr. Milo sein Name. Aber ich hätte ihn Frechdachs nennen sollen….“
Ich lächelte leicht. „Das wäre vielleicht wirklich besser gewesen. Aber wer hat schon Lust, immer Frechdachs zu rufen? Dann würde man ja erst Recht auffallen." Eine Variante wäre es allerdings gewesen. Mir schien, als wäre es nicht selten, dass Milo mal das Weiter suchte, nur, um sein Frauchen zu ärgern. Wahrscheinlich war ihm langweilig, deshalb tat er das. Ich jedenfalls tat es immer, wenn ich mich langweilte. Ich ärgerte dann jeden, der mir entgegen kam. Ich konnte das kleine Tierchen also verstehen. Er wollte seine Besitzerin einfach ein wenig auf Trab bringen – woran ich auch nichts Verwerfliches finden konnte.

“Ich bin Ann-Lee Vinyard. Aber alle nennen mich Lee“ stellte sich mein durchaus attraktives Gegenüber dann vor. Ich schüttelte kurz die Hand. „Es freut mich, dich kennen zu lernen, Lee. Und wenn dich alles so nennen, dann will ich das auch tun, mh?“ Wieder lächelte ich sie an. Irgendwie war das schon seltsam. Ich musste immer lächeln, ich konnte es gar nicht anders. Aber das war auch egal. So war ich und meistens kam ich auch mit mir ganz gut zurecht.

“Stimmt genau! Willst du mal Milo füttern?“ Ich sah sie ein wenig skeptisch an. Wenn er genauso frech war, wie ich, dann wollte ich es vielleicht nicht unbedingt darauf ankommen lassen. Ich wusste nicht, wie der Kleine reagieren würde. Womöglich verschwand er wieder in einer Ecke und Ann-Lee würde ihn wieder suchen müssen. Das wollte ich eigentlich nicht verursachen. „Na, ich weiß ja nicht, ob das eine so gute Idee ist…“ meinte ich, aber Lee schien zu glauben, dass es eine war. Das Frettchen begann schon, an der Paprika zu schnuppern, die Lee mir nicht abnehmen wollte. Ich sah ihn an und wartete ab, was passierte. “Schau mal, er will wohl wirklich die Paprika essen. Keine Angst, das ist ein ganz Lieber…“ meinte sie dann und sah ziemlich optimistisch aus. Scheinbar freute sie sich, dass er von mir sein Essen beziehen wollte. Ich sah weiterhin etwas skeptisch das kleine Tierchen an. Eigentlich brauchte ich ja nichts befürchteten, er war schließlich kleiner als ich und schwächer vermutlich auch. Aber dann geschah es: Statt in die Paprika zu beißen, schnappte Milo nach meinem Fingern! Ich ließ die Paprika fallen und hielt meine angebissene Hand mit der anderen fest. Dafür, dass das Kerlchen so klein war, tat es schon ganz schön weh, aber ich ließ mir nichts anmerken. Ich sah ihn und schüttelte ein wenig den Kopf. „Na, du bist mir ja vielleicht einer. Eigentlich solltest du die Paprika essen und nicht meinen Finger. Der ist nämlich nicht so schmackhaft.“ Ein wenig tadelnd sah ich ihn an. „Merk dir das besser für das nächste Mal.“
Dann sah ich Lee an, die kreidebleich vor mir stand. Sie versuchte ihr Bestes, um Milo von meiner Hand zu entfernen, was ihr auch Recht schnell gelang. Und er suchte wieder das Weite.

“Ohneinohneinohneinohnein“ sagte sie. Ich schaute sie fragend an. „Alles in Ordnung mit dir? Du siehst nicht so gut aus. Wollen wir uns irgendwo hinsetzen?“ Wahrscheinlich war ihr das alles ziemlich unangenehm, aber es war schließlich nicht ihre Schuld. Sie konnte nichts für ihr freches Haustier und der Schmerz war nur noch unterschwellig zu spüren. Sanft nahm ich sie an einem Arm und führte sie zu einer Treppe, wo ich mich dann hinsetzte. Ich bedeutete ihr mit einer Handbewegung, sich neben mir niederzulassen
„Ist nicht so schlimm, es war nicht deine Schuld. Es tut kaum noch weh. Aber ich muss sagen, dass dein kleiner Freund einen ziemlich starken Biss hat. Das hätte ich von ihm gar nicht erwartet.“ sagte ich schmunzelnd. Ich wollte nicht, dass sie sich deswegen Vorwürfe machte, weil sie, wie gesagt, wirklich nichts dafür konnte.
Es war das erste Mal, dass mich ein Tier gebissen hatte und ich hoffte, dass es das letzte Mal sein würde. Ich besah mir die kleine Wunde, die Milo mir zugefügt hatte und musste schmunzeln. Es war nichts schlimmes, es brannte ein wenig, aber morgen war schon wieder alles gut. So dachte ich es zumindest. Ich war ja nicht zimperlich oder so, deshalb machte ich mir auch keine Gedanken darüber sondern wollte, dass Lee sich beruhigte. Es war ja nichts passiert. Ich musste weder in den Krankenflügel, noch bin ich auf der Stelle umgefallen.
So sah ich also an und lächelte sie ein wenig aufmunterend auf.
„Wollen wir Milo ziehen lassen, oder willst du ihn gleich wieder einfangen? Ich kenne zwar seine Gewohnheiten nicht, aber ich denke, spätestens, wenn er hungrig ist, wird er schon wieder kommen.“ meinte ich und sah sie abwartend an.

Ann-Lee Vinyard Offline

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18.10.2006 21:03
Findet Milo! Antworten
Wie hatte einst Shakespeare geschrieben? Manche machen aus einer Mücke einen Elefanten? Und genau das tat ich in dem Moment, obwohl ich sonst nicht von mir dachte, dass ich so panisch reagieren würde auf irgendwas, aber diesmal fühlte ich mich schuldig. Schließlich war es mein Haustier. Jamie schien die ganze Sache viel lockerer zu sehen und dabei war er doch der Betroffene. Ich war immer noch im heillosen Schockzustand, sodass ich seine Worte, die was auch immer aussagten, nicht vernahm.

Erst als er mich besorgt ansah und mich nach meinem Gemütszustand fragte, sowie noch hinzufügte, dass ich keinen sonderlich gesunden Eindruck machte, entriss er mich aus der wirren Panik. “Wie was!?“ Okay… ich war noch nicht GANZ bei mir… “Oh ja, hinsetzen ist gut, mir geht es echt nicht Gu…“ Ich schnitt meine eigenen Worte ab und sah ihn leicht verdattert an. “Halt nein!“ Böse, böse Verwirrung! “Ich… DIR, geht es dir gut? Oh Mann, du wurdest doch gebissen, nicht ich“ Okay Lee, wie war das gerade mit, „ich war noch nicht GANZ bei mir“? Du benimmst dich gerade verdammt Verwirrend... Oh, zuviel Rani, ja, das muss es sein, zuviel indisches Flair…

Als er seinen Arm um mich legte und mich zu einem Sitzplatz, nun, die Treppe war ach immer eine schöne Sitzgelegenheit, führte, schwächte das aufgescheuchte Huhn langsam in mir ab. Gottimhimmelundpaprikaauferden… Ich hatte dem Kerl die reinste Narren Show geliefert.
„Ist nicht so schlimm, es war nicht deine Schuld. Es tut kaum noch weh. Aber ich muss sagen, dass dein kleiner Freund einen ziemlich starken Biss hat. Das hätte ich von ihm gar nicht erwartet.“ sprach Jamie schmunzelnd und mit demselben Gesichtsausdruck sah er sich seine Wunde an. Ein leicht schelmisches Grinsen zierte meine Lippen, so wirkte er wie ein kleiner Bub in dem Moment, der sich seine Wunde besah, die er sich durch einen Mut-Test zugezogen hatte. Ach ja, Jungs konnten manchmal so knuffig sein, wenn sie so taten, als ob alles halb so wild wären. Sie bissen die Zähne zusammen und lächelten Tapfer… na gut, einige Typen waren wirklich so stark und vielleicht war ich auch nur einfach zu schwach. Lee, das Sensibelchen… Manche waren halt von zierlicher Natur!

„Wollen wir Milo ziehen lassen, oder willst du ihn gleich wieder einfangen? Ich kenne zwar seine Gewohnheiten nicht, aber ich denke, spätestens, wenn er hungrig ist, wird er schon wieder kommen.“ “Ach“ ich winkte mit der Rechten gelassen ab, “Ich lasse die kleinen Kampfmaschine mal Freilauf, vielleicht beißt er das nächste mal jemanden, der es verdient hat, wie Rachel oder so“ und wieder nahm mein Lächeln etwas Spitzbübisches an. Milo könnte seine Zähne mal wirklich in Rachels fein gepuderten Näschen testen, dass wäre doch mal ein lustiges Bild. Rachel mit einem Manko. Obwohl, sie hatte ja schon ein gewaltiges, und zwar fehlte es ihr an Hirnmasse.

“Ist echt alles in Ordnung? Ich meine, ich habe noch Salben auf meinem Zimmer und ansonsten könnten wir noch Rosa einen Besucht abstatten. Denn ich habe mal gehört, dass sich so ein Tierbiss schnell entzünden kann, ach und außerdem hat Rosa immer so leckere Kekse parat“ Vielleicht klang es jetzt, dass ich es nur auf Rosas Leckereien abgesehen habe, aber ich sorgte mich wirklich um seine Wunde. Mensch, wer weiß was da alles so passieren konnte. Obwohl mich hatte mal meine Ratte auch gebissen und es war nichts passiert, aber wer weiß, wer weiß…

“Oh, da fällt mir ein, ich wollte eigentlich auf Feld, heute ist ja Training und Kyra wird mir eins mit den Besen über die Rübe scheuern, wenn ich sie bei ihrem Luftzirkus nicht bewundere“ natürlich war dies Scherzhaft gemeint, doch einen, der Kyras und meine Freundschaft eben nicht kannte, und auch nicht meine Art, waren jene Worte schon ein wenig verwirrend. Oft meinten einige, ich wäre sowieso ganz und gänzlich verwirrend. “Aber wer hätte gedacht, dass sich Milo zu einem Biest entwickelt…“ die ganze Anspannung, welche mich zuvor wie eine eiserne Kette gefesselt hatte und mich wirken lies, wie das weiße Kaninchen von „Alice im Wunderland“ auf LSD, hatte sich gelöst und ich sprach schon viel gelassener und war auch nicht mehr so hibbelig. Jetzt wartete ich nur noch auf Jamies Antworten, ob ich nun mit ihm zu Rosa wandern sollte, oder doch Kyra bei ihrem Besenballett beobachten sollte.

Jamie Byron Offline

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20.10.2006 14:59
Findet Milo! Antworten
Ich schüttelte ein wenig amüsiert über Lees Verhalten den Kopf. Es war wirklich zu süß, was sie mir hier gezeigt hatte. Sie war verwirrter, als ich es war und machte sich irgendwie noch immer Sorgen um mich. Es ging ihr sichtbar schlechter als mir, obwohl ihr eigentlich nichts weiter passiert war, außer das ihr Frettchen nun wieder in der Ecke verschwunden war und dort wartete. “Mit mir ist alles in Ordnung.“ versicherte ich ihr nochmals und sah sie fragend an. “Mach dir einfach keine Gedanken, du bist ja richtig verwirrt deswegen.“ Ganz gut sah sie noch immer nicht aus, aber wenn sie erstmal darüber hinweg war, dass Milo mich gebissen hatte. Böse war ich weder ihr noch ihm; beide konnten nichts dafür. Milo fand ich nach wie vor knuffig, aber das nächste Mal würde ich wohl mehr in seiner Gegenwart aufpassen. Nicht, dass er noch einen Versuch starten würde, wenn ich nett zu ihm sein wollte. Das erste annähern war also voll in die Hose gegangen. Da konnte es ja nur noch besser werden. So zumindest sprach der Optimist aus mir.

Nun saßen wir zusammen auf der Treppe, mein Blick ruhte auf Lee, während sich ein spitzbübisches Lächeln auf ihr Gesicht stahl. Ich meinerseits musste nun auch noch ein wenig breiter grinsen, als ich es ohnehin schon getan hatte. Es war eine einzige Katastrophe gewesen, seid ich auf Ann-Lee getroffen war. Chaotisch, aber dennoch witzig. Ich musste noch immer daran denken, wie sie auf einmal vor mir auf dem Boden kniete und zwischen meinen Beinen ihr Frettchen hervor holte. Vor mir fallen die Mädchen nun schon auf die Knie. Das ist mir neu. kam mir der Gedanke in den Sinn, über den ich nochmals schmunzeln musste. Es war ja nicht wirklich meinetwegen gewesen, aber ich konnte es ja wenigstens annehmen. Einbildung war auch eine Bildung, von der ich eigentlich öfters gebraucht machte, als mir lieb war. Aber nun wieder zu Milo. Die kleine Kampfmaschine kann erstmal seinen Freilauf haben und jemanden wie Rachel oder so beißen. Ich musste lachen. Ja, die hatten es auf jeden Fall mehr verdient als ich. Denn nicht ich stolzierte mit den gesamten Slytherin Mädchen durch das Schloss, sondern sie tat es. Das würde ihr vielleicht mal einen Dämpfer geben. Gönnen würde er es ihnen in jedem Fall. Von Slytherins hielt er sich meistens fern, die waren nichts für ihn. Menschen wie Lee gefielen ihm da schon um Klassen besser.
“Lassen wir ihn ein wenig austoben. Vielleicht beruhigt er sich später wieder. Er hatte bestimmt auch einen kleinen Schrecken, schließlich kannte er mich nicht. Es kann ja nicht jeder so zahm sein, wie manche von uns.“ erwiderte ich und zuckte die Schultern. Eigentlich war die ganze Sache für mich nun gut, aber Lee machte sich wirkliche Sorgen um mich. Sie schlug vor, Rosa einen Besuch abzustatten. Aber das kam für mich wegen einer solchen Kleinigkeit einfach nicht in Frage. Und sie hatte noch Salben in ihrem Zimmer. Mh… das war mir schon wesentlich sympatischer, aber immer noch hielt ich das für unnötig. “Wenn es dir dann besser geht, dann könntest du mich verartzten. Ich denke zwar nach wie vor, dass alles in Ordnung ist, aber ich werde mich deinem Willen beugen.“ scherzte ich und stand auch schon auf. Die Tatsache, das Rosa immer so leckere Kekse hatte, überging ich einfach mal. Süßigkeiten fand ich zwar mal ganz nett, aber immer musste ich das auch nicht haben. Ich wartete also ab, was sie entschied.

Ihr fiel dann aber plötzlich noch ein, dass sie eigentlich noch zu Kyra musste, ihren „Lufttanz“ bewundern. Kurz überlegte ich, wer Kyra war. Ich ging die Gryffindors durch und tatsächlich konnte ich mich an eine Kyra erinnern, jedoch hatte ich nie mit ihr zu tun. Egal, auf jeden Fall wusste ich nun, wen Lee meinte. “Dann habe ich dich ja aufgehalten. Das war keineswegs meine Absicht.“ sagte ich und sah mit einem entschuldigenden Lächeln an. “Meinetwegen kannst du dahin gehen, ich würde auch gern mitkommen.“ schlug ich vor, damit ich vielleicht einer Extrabehandlung entgehen konnte. Es würde schon nichts Ernsthaftes passieren mit dem Biss – zumindest nahm ich es einfach so an. Und wenn doch, dann konnte ich ja immer noch in den Krankenflügel. Sterben würde ich daran sicherlich nicht. Ich passte einfach ein bisschen auf, dass kein Dreck in die Wunde kam und sie auch sonst sauber bliebt. Ansonsten war ich wieder voll und ganz Einsatzbereit.

Ann-Lee Vinyard Offline

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Beiträge: 5

15.11.2006 19:29
Findet Milo! Antworten
“Mit mir ist alles in Ordnung. Mach dir einfach keine Gedanken, du bist ja richtig verwirrt deswegen.“ Verwirrt war ein guter Ausdruck, ein sogar sehr guter, denn das war ich in Situationen wie diesen oft. Herrjeh, ich sollte dagegen etwas unternehmen, nur was? Ich könnte doch niemals gelassen mit der Hand abwinken und mir dabei eine Kippe von „West“ in den Mund stopfen, während ein Mensch neben mir von einem Monsterhund angefressen wird, ein Rabe seine Augen auspickt, der seit Tagen nichts gegessen oder getrunken hat, der irgendwo angefesselt ist und sein Mund mit einem schwarzen Band zugeschnürt wurde und seine Schultern zuvor gebrandmarkt wurden… okay Lee… du driftest mal wieder voll ab…

„Lassen wir ihn ein wenig austoben. Vielleicht beruhigt er sich später wieder. Er hatte bestimmt auch einen kleinen Schrecken, schließlich kannte er mich nicht. Es kann ja nicht jeder so zahm sein, wie manche von uns“ War das nun eine Anspielung auf irgendwen? Ich dachte kurz darüber nach, hatten wir denn hier jemanden, der sich wie ein wilder benahm? Oh sicherlich, einige Jungs zur Brunzzeit und einige Mädels bei Sonderangeboten in Hogsmeade, aber sonst…

„Wenn es dir dann besser geht, dann könntest du mich verartzten. Ich denke zwar nach wie vor, dass alles in Ordnung ist, aber ich werde mich deinem Willen beugen“. Oh Richtig, Richtig! Schon stand ich auf als hätte ich mich zuvor auf ein Wespennest gesetzt und sah Jamie fast wie ein schuldbewusstes Kind an. “Okay Jamie! Du wartest hier, ich bringe dir was! Und bewege dich nicht fort, um diese Zeit sollen viele angriffslustige Mädchen auf den Boden kriechen, auf der Suche nach verschollener Paprika… als Köder benutzen die ihre Fretten!“ dann erst merkte ich, welchen Mist ich da eigentlich von mir gab. Oww… So was konnte ich zu Rani sagen, aber doch nicht zu einem Jungen, den ich gerade kennen gelernt hatte! Innerlich klatschte ich mir die Hand an die Stirn.

„Dann habe ich dich ja aufgehalten. Das war keineswegs meine Absicht. Meinetwegen kannst du dahin gehen, ich würde auch gern mitkommen“ “Echt? Na dann würde ich mal sagen, los auf Feld!“ Hatte ich etwa vergessen, was ich da gerade vor hatte? Ich war schon dabei, mich um 80° zu drehen, als mir einfiel, dass ich doch Jamie verarzten wollte. Wo ist eigentlich dein Verstand, Ann-Lee? Also drehte ich mich wieder ihm zu. “Nein… nein nein, falsch! Also, DU bleibst hier. ICH hohle eine Salbe! Also, bis gleich Mister!“ Mit einem gespielten Salutieren verließ ich ihn und eilte hinauf zu meinem Zimmer.

Einige längeren Weilen später kehrte ich zurück, ich hatte wirklich bange, dass er verschwunden war, aber tatsächlich saß er noch da! Wie bestellt und nicht abgeholt. Ich selbst war ganz außer Atem! Ich war gerannt wie die Irre, denn hatte ich so lange Zeit verbraucht, zum Suchen nach dieser blöden Salbe.
“Hier…ist…sie…“ Ich hielt ihm die Salbe entgegen und versuchte meinen Atem zu regulieren. “Ey Sorry dich hier warten gelassen zu haben… aber ich konnte das teil nicht finden…“ noch einmal Atmete ich aus und setze mich dann neben Jamie.

“So junger Mann, dann wollen wir mal!“ Bei diesen Worten öffnete ich mit einem kurzen Plock! die Salbe und schnappte mir seine Hand. “Das wird ein wenig brennen…“ Meine Stimmlage wurde nun ernst und hatte nichts spitzbübisches nun an sich. “Es kann auch passieren, dass sich die Wunde lila färbt, aber das ist ei natürlicher Vorgang… die verletze Stelle nimmt nach dem heilen einen dunkelgrünen Farbton an, aber auch das ist normal, genauso wie der Fakt, dass dein Fingernagel danach gelb wie Holländer-Käse wird… wie gesagt, alles normale Nebenwirkungen…“ und ohne auf ein Feed-back zu warten, schmierte ich ihm die orange Salbe auf die Wunde.

Schließlich sah ich ihn grinsend an. “Na? War doch nicht so schlimm, hm? Ach, und du solltest mir nicht immer glauben“ mein grinsen wurde neckischer. Ich musste irgendwann mal wirklich aufhören, so einen Unfug von mir zu geben.

Jamie Byron Offline

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16.11.2006 16:25
Findet Milo! Antworten
Ich lachte kurz über ihre Bemerkung, dass um diese Zeit viele Mächen auf dem Boden rumkrochen. Verstohlen sah ich mich um, doch da war niemand. Sie war nur auf dem Boden rumgekrochen, aber das war es dann auch schon. Ich schüttelte ein wenig den Kopf. "Ich werds mir merken und warte dann einfach mal hier, bis du wieder da bist." meinte ich lässig und lächelte sie an. Wenn die Dame wollte, dass ich hier wartete, dann würde ich das wohl tun. Schnell verschand sie in den Gängen und ich war für einen Moment alleine. Nun... sie machte wirklich einen wirren Eindruck auf mich. Aber dennoch war sie irgendwie liebenswert, wie ich fand. Ich seufzte ein wenig. Man wurde ja nicht jeden Tag von einem Frettchen gebissen und ich hatte auch keine Ahnung, ob es gefährlich war, oder nicht. Im schlimmsten Fall musste mir der Finger abgenommen werden, aber ich dachte, dass ich damit schon irgendwie leben könnte.
Plötzlich brabbelte sie noch irgendwas von wegen "dann aufs Feld" und ich verstand den Zusammenhang nicht. Ein fragender Blick von mir richtete sich auf sie. Doch schnell hatte sie wieder begriffen, dass sie ja die Salbe holen wollte. Ich nickte grinsend. "Wie gesagt, ich warte hier auf dich." Ich schüttelte leicht den Kopf. Verwirrung über verwirrung, was anderes fiel mir momentan einfach nicht ein. Scheinbar hatte Lee schon ein wenig auf mich abgefärbt...

Ganz außer Atem kam Lee einige Zeit später - ich hatte mich schon gefragt, ob sie einen Umweg über London genommen hatte - wieder zu mir zurück. Brav hatte ich gewartet und ich lächelte freudig, als sie nun endlich wieder da war. Sie erklärte mir, dass es ihr Leid tat, sie aber die Salbe auf die Schnelle nicht gefunden hatte. Ja, das kannte ich nur zu gut. Wenn man schnell etwas haben wollte, dann schien es, als wäre ausgerechnet das Teil wie vom Erdboden verschluckt.
"Aber nun bist du ja da." sagte ich zuversichtlich und schaute sie an, während sie sich neben mir nieder ließ. Sofort öffnete sie mit den Worten "So junger Mann, dann wollen wir mal!" die Salbe und hatte sogleich auch meine Hand in ihrer Hand. Ich lächelte leicht. "Ja, dann los..." erwiderte ich und wartete, dass irgendwas mit meiner Hand passierte. Kaum, dass sie mir erklärte hatte, dass sich die Wunde lila, dunkelgrün oder gelb färben könnte - das aber ganz normal sei - schmierte sie mir das Zeug auch schon auf meine kleine Wunde, und wie sie es gesagt hatte, brannte es ein wenig. Aber es war nicht allzu schlimm und ich glaubte, dass es auch schnell wieder aufhören würde. Ich sah sie an. "Was tue ich denn, wenn sich das verfärben sollte? Nicht, dass sie mir später meine Hand wegen deiner Wundersalbe abnehmen müssen. Das will ich nicht riskieren." meinte ich lächelnd und schaute sie ein wenig fragend an. "Und was soll ich dir nicht immer glauben?" Nun war ich doch ein wenig irritiert. Hatte sie mich etwa auf den Arm genommen, als sie sagte, dass sich die Wunde verfärben könnte? Ich hoffte es irgendwie schon, aber bei so magischen Salben konnte man ja nie wissen.

Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich erschrocken fest, dass es inzwischen schon ganz schön spät geworden war. Ich schüttelte leicht den Kopf. "Lee, es war mir wirklich ein Vergnügen, dich kennen lernen zu dürfen. Ich hoffe, dass du, dein Frettchen und ich uns bald mal wieder treffen! Wieder lächelte ich sie an. Und danke, dass du mich so liebevoll versorgt hast. Aber ich denke, du und ich sollten los, es ist schon spät." fügte ich schnell noch hinzu und war auch schon aufgestanden. Ein wenig unschlüssig stand ich noch herum, weil ich nicht wusste, ob sie nun von alleine losstürmen würde, oder aber ich sie noch ein Stück begleiten sollte. Ich wartete einfach ab, was sie erwiedern würde. Dann könnte ich ja immer noch entscheiden.

Als ich von ihrer Seite keine Regung erkennen konnte, wollte ich auch nicht länger warten. Ich hatte noch ein wenig arbeit vor mir, weshalb ich schnell in den Gemeinschaftsraum wollte. So zuckte ich nur ein wenig meine Schulter und warf ihr ein letztes Lächeln zu. "Ich bin dann weg. Bis bald." verabschiedete ich mich entgültig von ihr und war dann in dem Gewirr von Gängen verschwunden, bis ich schließlich oben in dem Gemeinschaftsraum ankam.

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