Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 200 mal aufgerufen
 Verwandlungen
Professor McGonagall Offline

Besucher

Beiträge: 44

13.12.2006 19:26
Letzte Stunde vor den Ferien Antworten
Bequem wie es nur ging, saß ich in meinem Stuhl in meinem so vertrauten Verwandlungsraum und korrigierte zum letzten Mal in diesem Jahr die restlichen Hausaufgaben der 1. Klasse. Auch wenn ich erst 8 Jahre in den Diensten Hogwarts stand, kam es mir doch schon so lange vor. Was wohl daran lag, dass kein Tag wie jeder andere war und die Zeit wie der Wind zu verfliegen schien. Ehe man sich versah, waren die Sommerferien heran und man musste sich von seinen Schülern für fast 2 Monaten verabschieden. Ich freute mich jetzt indirekt wieder darauf, alle wiederzusehen, denn Kinder machten von Tag zu Tag Veränderungen durch, die einem im normalen Schulalltag verborgen blieben. Manchmal war ich wirklich erstaunt, wenn ich alle in Hogwarts zu meiner ersten Stunde begrüßen konnte - viel größer und reifer wirkend. Das einzige, was sich jedoch bei ihnen nicht ändern würde, war der Charakter. Die einen blieben faul und störend, die anderen lernten weiterhin so fleißig wie eh und je. Heute war meine letzte Stunde mit den Erstklässlern, bevor sie in den Zug nach London steigen würden. Das hieß, dass ich trotz Ferienstimmung den Unterricht noch einmal strickt durchziehen musste. Schließlich wollte ich im September nicht von Neuem anfangen müssen und so würde ich ihnen wohl oder übel Hausaufgaben aufgeben müssen, damit sie sich selbst dann mit der Materie der Verwandlung auseinandersetzten.

Gerade als ich die letzte Pergamentrolle durchgelesen hatte, hörte ich die wohlbekannten Klänge der Schulglocke durch den Flur schallen und gleich darauf zig Schuhpaare über den Marmorboden laufen. Eine weitere routinierte Sachen, die in den Ferien fehlen würde. Die Ruhe würde zwar angenehm aber dennoch ungewohnt sein. Zumindest musste ich mich dieses Jahr nicht allein in Hogwarts aufhalten, da ein Ausflug zu meinem Heimatdorf anstand. Schon jetzt freute ich mich darauf, endlich wieder etwas Entspannung zu haben, etwas, das ich nur an freien Tagen - ohne Hausaufgaben korrigieren und Unterricht vorbereiten - hatte. Ich musste nicht lange warten, ehe sich die ersten Schüler in meinen Klassenraum begaben. Man sah ihnen förmlich an, dass sie ihre restliche Zeit in Hogwarts lieber anders genutzt hätten, sich von Freunden verabschieden oder diverse Erledigungen tätigen. Doch dafür würden sie noch genug Zeit bekommen.

Nachdem sich der Raum mit den gewohnten Gesichtern des noch 1. Jahrgangs gefüllt hatte und ich mich von meinem Stuhl erhoben hatte, verstummten augenblicklich die aufgeregten Gespräche und alle Augen wandten sich meiner Person zu.
»Ich begrüße Sie zu ihrer letzten Stunde Verwandlung in diesem Schuljahr. Ich bin mir bewusst, dass Sie Ihre Zeit lieber anderweitig genutzt hätten, doch noch haben Ihre Ferien nicht begonnen und ich Verlange von Ihnen die gleiche Disziplin wie in jeder anderen Stunde auch.« Mit einem Schlenker meines Zauberstabes flogen die Pergamentrollen von meinem Schreibtisch zu ihren jeweiligen Verfassern.
»Ich muss Ihnen wahrscheinlich nicht sagen, dass die Hausaufgaben mehr als dürftigen waren, was wohl mit Ihrer Ferienvorfreude zusammenhängt. Ich verlange jedoch zukünftig, dass Sie trotz Ferien exzellente Arbeiten abgeben, sonst werden viele von Ihnen zukünftig große Schwierigkeiten haben.« Ich sah grob über die Gesichter der jungen Personen. Einige von ihnen sahen schuldig auf ihre Bänke, während sich andere wiederum erhobenen Hauptes zurücksahen.
»Jedoch möchte ich Ihnen an Ihrem letzten Schultag keine große Predigt halten. Sicherlich wissen die meisten von Ihnen, was sie falsch gemacht haben.« Während dieser Worte schritt ich vor meinem Tisch hin und her und drehte meinen Zauberstab in meiner Handfläche.

Letztlich blieb ich stehen und gab den Schülern die Anweisung die Übung der letzten Stunde zu wiederholen – einen Käfer in einen Knopf zu verwandeln. Schnell stellte sich heraus, welcher Schüler fleißig war und trainiert hatte. Ich lobte die, die es getan hatten, nur kurz und kommentierte die Arbeit der Faulen mit einer hochgezogenen Augenbraue und einer kurzen Kritik. Schlussendlich musste ich jedoch feststellen, dass die Stunde disziplinierte abgelaufen war, als ich es mir gedacht hatte.
»So, das genügt für heute«, erhob ich schließlich meine Stimme, als das Ende der Stunde nahe war. Schließlich musste ich ihnen noch die Hausaugaben über die Ferien aufgeben und ehe Ruhe eingekehrt war, dauerte es immer seine Zeit. Als ich sicher war, die Aufmerksamkeit eines jeden zu besitzen, begann ich von Neuem zu sprechen.
»Natürlich möchte ich nicht, dass sie über die Ferien die Anwendung des Zauberspruches verlernen. Sie werde ihn üben und an Ihrem ersten Schultag werde ich das Ergebnis ihrer Arbeit benoten. Weiterhin möchte ich, dass Sie einen Aufsatz schreiben, wie der von Ihnen schon lange geübte Zauberspruch Eraventio einen Vorteil im Alltag mit sich bringen kann. Sicherlich fällt Ihnen sehr viel Kreatives ein, wo man die Verwandlung von Kleinsttieren in Dinge wie Knöpfe oder Streichhölzer und dergleichen anwenden kann. Das wäre dann alles. Ich wünsche Ihnen ausgelassene Ferien.« Das Klingelzeichen ertönte und nachdem meine Worte verklungen waren, schienen die Schüler förmlich aus ihre Sitze zu springen. Während ich mich wieder meinem Schreibtisch näherte, hörte ich von ihnen schnell gesprochene Verabschiedungen und ehe ich mich versah, befand ich mich wieder allein in meinem Klassenzimmer. Endlich begann auch ich die Feriengefühle zu spüren, mit denen mich die jungen Leute angesteckt zu haben schienen.

 Sprung  
Xobor Forum Software von Xobor | Forum, Fotos, Chat und mehr mit Xobor
Datenschutz