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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 In den Gängen
Margret Stone Offline

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Beiträge: 20

26.01.2007 00:34
"Reine Tatsachen" Antworten
Komme von: Das Küchendebakel und die letzte Instanz

Reichlich niedergeschlagen betrat ich, gemeinsam mit Amanda eine Mädchentoilette im Erdgeschoss. Dort stellte ich mich vor den Spiel, betrachtete mein hübsches Gesicht. Es sah sogar noch fabelhaft aus, wenn kein Lächeln dieses schmückte. Amanda schaute einmal in jede der Toilettenkabinen, ehe sie begann zu reden. “Das kann uns doch wirklich egal sein. Wir brauchen sie nicht. Wir haben sie nie gebracht. Sie war immer nur eine Möglichkeit, kein Muss.“
Ich seufzte theatralisch und strich über über den Rock. Amanda hatte eigentlich so gut wie immer recht. Andererseits ... Demie hatte uns einige Schuljahre den Hals gerettet. Nun ja, wenn sie dass nicht gemacht hätte, dann wäre da sicher jemand anderes gewesen. Schließlich rissen sie sich doch alle darum, uns bei den wirklich selten auftretenden Schulproblemen zu helfen. Nun konnten diese armen Geschöpfe auch einmal zeigen, was sie konnten, wer sie waren. Dafür würden sie dieser elenden Verräterin sicher sehr dankbar sein.

“Sie hat nur so halbwegs zu uns gepasst. Wenn man sich an manch Modeeskapaden erinnert, die sie vollbracht hat in den letzten Jahren.“, erklärte meine einzig treue Freundin. Ich nickte. Ja, Demie war lange nicht so perfekt, so modesicher, wie wir es waren. Stolz betrachtete ich meine Schuhe, erinnerte mich dann an ihre Schuhe. Nein, diese hier waren viel besser, viel schöner, viel beliebter. Wir waren viel schöner, viel besser, viel beliebter, als sie und darum ging es doch schließlich.
Und wenn sie es nicht für nötig hielt, sich mit den richtigen Leuten zu umgeben, konnte sie es auch gleich lassen. Vermutlich hatte sie sich auch mit anderen Schülern getroffen ... vielleicht sogar mit ganz schrecklich schmutzigen, unbeliebten ... ich lachte einmal, recht hoch, wie mir im Nachhinein auffiel. “Das war sicher nicht das erste Mal!“, erklärte ich, voller Eifer, nun auch endlich ein Argument zu haben. “Vermutlich waren die Schmutzigsten ihre wahren besten Freunde.“ Manch einer würde das nun eine wage Theorie nennen. Ich jedoch war fest davon überzeugt und Amanda nickte, schien es auch zu glauben.

Und wie dankbar ich ihr nun, als sie ein neues Thema anschnitt. “Also ich habe gehört, Leyla soll sogar demnächst die Schule verlassen, weil sie endlich heiraten möchte.“ Ich kicherte. Das entwickelte sich ja wunderbar.
Ich richtete meine Frisur, strich Strähne für Strähne glatt und sah dann Amanda an. Sie hatte sich auch gerade zurecht gemacht und lächelte mich an. Sie traf so etwas irgendwie eher selten. Als damals Joshua gegangen war, hatte sie ganz nüchtern reagiert, ebenso nun, als Demie uns verraten hatte.
In dem Moment wurde die Tür aufgestoßen und Hanna Pears, eine 5. Klässlerin, trat ein. Nun ja, sie stürzte herein und verharrte inmitten des Raumes, starrte uns an. Sie hatte geweint. Das sah man ihr an. “Was ist los, Hanna. Du siehst ... schrecklich aus?“, fragte ich sie, sehr direkt. Doch das musste sie verkraften, wenn sie es wagte so rum zu laufen und sich eine Margyanhängerin nannte. “So eine Slytherinschnäpfe!“, murmelte sie verlegen. Amanda reichte ihr eine kleine Dose mit Puder und ich forderte sie mit einem Nicken auf, sich wieder frisch zu machen.

Sie folgte diesem Befehl und erzählte währenddessen, was geschehen war. Irgendeine 5 Klässlerin hatte sie auf einem Gang ausgelacht, ihr irgendetwas an den Kopf geschmissen. “Und was machen wir, wenn andere sich unmöglich verhalten?“, fragte ich lächelnd. Amanda antwortete mir. “Wir sorgen dafür, das alle erfahren, wie unmöglich sich diese Menschen verhalten!“ Ich nickte und Hanna sah uns unsicher an. “Und dabei wirst du sicher erwähnen, wie unschuldig du warst.“, erklärte ich rasch. Ja, dieses Vorgehen war mehr als sicher. Niemand konnte mir erzählen, dass es ihm tatsächlich unwichtig war, was andere über ihn dachten.
Mit Hanna an unserer Seite verließen wir dann schließlich, nach einem letzten Blick in den Spiegel, man konnte ja nie sicher sein, den Raum und traten auf den Gang hinaus. Gemeinsam würden wir nun langsam, graziös und schön den Gang entlang spazieren und so tun, als hätten wir etwas ungeheuer wichtiges zutun. Ich konnte nicht behaupten, dass ich Hanna besonders gerne hatte. Aber sie würde als Demieersatz herhalten, bis wir jemanden geeignetes gefunden hatten, der wirklich und wahrhaftig unser würdig war und zu uns passte. Das würde eine lange, anstrengende Suche werden ...

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