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Dieses Thema hat 6 Antworten
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 In den Gängen
Ricarda Bradbury Offline

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Beiträge: 11

02.04.2007 23:11
Zu viele Gedanken? Antworten
Komme von: Ricarda Bradbury

Fest hatte ich mein Buch, mein Pergament und meine Schreibutensilien vor meiner Brust unter die Arme geklemmt. Eigentlich nahm ich nie eine Tasche mit in den Unterricht, da ich nach jedem Fach etwas Zeit hatte, um wieder in den Westwing zu gehen, die Sachen wegzuräumen und die für den nächsten Unterricht mitzunehmen. Das war jetzt nicht nötig. Den Nachmittag hatte ich frei, erst am Abend ging es weiter mit Astronomie. Dadurch konnte ich mich heute ein wenig mit Kräuterkunde befassen. Zwar war der Unterricht gerade erst vorbei, aber ein neues Schuljahr hatte begonnen und ich wollte so gut wie möglich einsteigen in das neue Thema. Also würde ich mich heute damit befassen, damit ich einige Fragen, die bei mir im Unterricht aufgekommen waren, zu beantworten. Falls es dann immer noch Probleme gab, so musste ich nächste Woche wohl oder übel im Unterricht aufzeigen und meine Fragen stellen. Oder ich versuchte den Professor so zu erwischen und die Fragen außerhalb des Unterrichts zu stellen. Doch das würde ich mir dann überlegen, wenn es so weit war.

Langsam ging ich den Flur entlang. Mein Blick war auf den Boden gerichtet und ich ging recht nah an der Wand, damit ich niemandem im Weg war. Ich mochte es nicht, wenn ich jemanden anrempelte, also konnte ich genauso gut vorsorgen, damit mir solch peinliche Situationen erspart blieben. Natürlich waren sie nicht direkt peinlich, oder sollten es zumindest nicht sein. Jeder rempelte aus Versehen mal jemanden an. Allerdings hatte ich davor ein wenig Angst, was, wenn dieser Jemand, den ich anrempelte, einer dieser fiesen Slytherins ist, ein paar Jahre älter als ich. Dann würde ich Todesängste ausstehen, da war ich mir sicher. Also ging ich an der Seite, damit mir so etwas nicht passierte. Und mein Blick war immer auf den Boden gerichtet, ungefähr einen halben Meter vor meinen Füßen. So konnte es nicht passieren, dass ich aus Versehen den Blick eines Mitschülers – es könnte sich ja um einen älteren, fiesen Slytherin oder auch anderen älteren fiesen Schüler handeln – einzufangen. Ich war am liebsten unauffällig. Auch war ich mir sicher, dass ich das sehr gut geschafft hatte. Wahrscheinlich wussten nur die Schüler aus meiner Stufe, dass ich überhaupt existierte, was mich wirklich beruhigte. War man auf dieser Schule bekannt, so konnte es hier glatt zur Hölle werden. Doch ich glaubte nicht, dass das bei mir schnell passieren konnte, dazu war ich zu unauffällig.

Nun war ich so in Gedanken versunken gewesen, dass ich erst im letzten Moment merkte, dass eine Rüstung mir den Weg verstellte. Doch es war zu spät – ich lief fast ungebremst in sie hinein, was ein lautes Krachen zur Folge hatte. Zum Glück konnte ich sie gerade noch festhalten, bevor sie auf den Boden fiel, dennoch war es ziemlich laut gewesen und ein Schüler, der mir entgegengekommen war sah mich interessiert an. Ich nuschelte nur ein “Entschuldigung“ und kniete mich mit hochrotem Kopf auf dem Boden, um meine Schulsachen, die sich über den ganzen Flur verteilt hatten, aufzuheben. Hoffentlich kamen hier jetzt nicht allzu viele Schüler vorbei. So schnell ich konnte kroch ich über den Boden, immer wieder schüchtern um mich blickend. Bitte, lass niemanden hier vorbei kommen, sandte ich ein Stoßgebet gen Himmel. Zwar war ich nicht allzu gläubig, aber vielleicht brachte es ja doch was.
Alexis Rubens Offline

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Beiträge: 53

03.04.2007 16:05
Zu viele Gedanken? Antworten
Komme von: Kräuterkunde am Freitag, 3. September

Ich sprang sofort auf und machte mich auf den Weg meine beste Freundin zu suchen. Ich rannte aus dem Klassenzimmer heraus und blieb einen Moment auf dem Flur stehen. Ein kurzer Blick nach links, niemand zu sehen. Dann ein noch kürzerer Blick nach rechts, ebenfalls keiner. Zumindest niemand, den ich gebrauchen könnte. Ich entschied mich schließlich dafür, nach rechts zu gehen und machte mich auch sogleich auf den Weg. Ich raste die Gänge hinauf und hinunter, ging mal links herum und dann wieder rechts, doch Danielle war nirgendwo aufzufinden. Allerdings gab ich auch relativ schnell wieder auf… Irgendwann würde ich sie wieder antreffen und dann ließ ich sie nicht so leicht wieder gehen.

Mit meiner Tasche auf dem Rücken bewegte ich mich nun nur noch langsam fort. Mit leicht gesenktem Kopf ging ich durch die Gänge und machte mir dabei nichts daraus, wenn ich hier und da mal jemanden anrempelte. Natürlich gab es blöde Kommentare, aber das war mir recht egal. Als ich schließlich ein scheppern hörte, dass ganz in der Nähe von mir war, hob ich meinen Kopf wieder und sah mich interessiert um. Normalweise war ich nicht so neugierig, aber dieses Mal wollte ich wissen, wer oder was das war. Sofort machte ich mich auf den Weg in den nächsten Korridor und sah sie auch schon vor mir: Ricarda Bradbury. Sie war ebenfalls im 3. Jahr und wenn ich mich recht erinnerte, dann ging sie nach Ravenclaw. Halt mal! War sie eben nicht bei Kräuterkunde? Vielleicht wusste sie ja, wo Danielle hingegangen war.

Mit schnellen Schritten ging ich also auf sie zu und, man glaube es kaum, ich half ihr sogar dabei, dass sie ihre Schulsachen, die sich auf dem gesamten Boden verteilten hatten, schnell wieder bei sich hatte. Ich kniete mich also hin und sammelte ein Buch und ihre Schreibutensilien ein. Als ich damit fertig war, ging ich zu ihr hin und überreichte ihr, ihre Sachen. „Sag mal… hast du zufällig gesehen, wo Danielle hingegangen ist?“ Vielleicht konnte sie mir ja noch von nutzen sein und wenn nicht, naja dann war ich eben mal nett zu einer Ravenclaw… der Weltuntergang war das sicherlich auch nicht.
Ricarda Bradbury Offline

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Beiträge: 11

03.04.2007 21:37
Zu viele Gedanken? Antworten
Ich hatte nicht bemerkt, wie Alexis mir geholfen hatte, meine Sachen zusammenzusuchen, deswegen war ich sehr überrascht, als sie mir ein Buch und einige Schreibsachen überreichte. Sofort schoss mir das Blut in den Kopf, welchen ich sofort ein wenig senkte. “Danke.“ Meine Stimme war nur ein Flüstern und ich wäre eigentlich schon um die nächste Ecke verschwunden, hätte ihre Frage mich nicht zurück gehalten. Aus meiner guten Erziehung wusste ich, dass man Fragen so gut es ging beantworten sollte und das es unhöflich war, anderen Menschen gegenüber offen zu zeigen, dass man nicht daran interessiert war, ein Gespräch zu führe. Wobei ich ja noch nicht einmal uninteressiert war, ich hatte nur Angst, dass ich wieder irgendwelches Zeug reden würde, was gar nichts mit dem Thema zu tun hatte.

Allerdings hatte sie eine recht einfache Frage gestellt, die ich auch recht einfach beantworten konnte. “Nein, tut mir leid, das habe ich nicht gesehen.“ Ich lächelte ihr flüchtig zu, bevor ich mich wieder in Gang setzte, um zum Westwing zu gehen. Ruckartig blieb ich noch einmal stehen und wandte mich Alexis. “Vielleicht ist sie in die Große Halle gegangen, da gehen viele nach dem Unterricht hin.“ Wirklich, ich wusste nicht, wieso ich das gesagt hatte. Alexis war nicht blöd und wusste sicher selber, dass viele Schüler nach dem Unterricht in die Große Halle gingen. Auch war ich im Allgemeinen nicht so mutig, jemandem einen Rat oder einen Vorschlag zu machen, aber ich hatte dieses Schuljahr mit noch keinem wirklich geredet und die Slytherin war wirklich nett zu mir, sie hatte mir sogar geholfen. Das machte nicht jeder. Deswegen wollte ich wohl auch ihr helfen, Danielle zu finden, obwohl ich wirklich keine Ahnung hatte, wo diese sein könnte.
Alexis Rubens Offline

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Beiträge: 53

04.04.2007 21:18
Zu viele Gedanken? Antworten
Dass die Ravenclaw schüchtern war, das wusste ich, denn immer hin hatten wir zusammen Unterricht und oft machte sie sich da nicht gerade bemerkbar, aber dass es so schlimm war hätte ich nicht gedacht. Ich überreichte ihr ihre Sachen und sofort darauf wurde ihr Kopf rot wie eine Tomate. Ein “Danke“ flüsterte sie mir zu und ich hatte das Gefühl, dass sie im nächsten Moment vor Scharm im Erdboden verschwinden würde. Dieser Gedanke trieb mir ein grinsen auf die Lippen, das ich aber so gut wie es ging unterdrückte. “Nein, tut mir leid, das habe ich nicht gesehen.“ Antwortete sie mir schließlich auf meine Frage und ich biss zerknirscht meine Zähne zusammen. „Na toll...“ Sagte ich leise zu mir selbst und hing schließlich noch einen Seufzer hintendran. „Naja okay, danke trotzdem.“ Wenn ich schon einmal angefangen war nett zu ihr zu sein, dann konnte ich unser Gespräch, wobei man es eigentlich gar nicht so nennen konnte, auch freundlich beenden.

Ich wollte mich gerade wieder auf den Weg machen meine beste Freundin weiter zu suchen oder besser gesagt wollte ich mich zuerst einmal im Gemeinschaftsraum umsehen, da ich dort sowieso hin musste um meine Sachen erst einmal weg zu bringen. Mein nächster Unterricht war immer hin erst am Abend und bis dahin war noch eine sehr lange Zeit.
Eigentlich hatte ich das Gefühl gehabt, dass sich unsere Wege nun wieder trennten, denn meiner Meinung nach machte sie die Anstalten, dass sie weiter gehen wollte. Ich jedenfalls hatte schon meinen ersten Schritt an ihr vorbei gemacht, da sagte sie noch einmal etwas zu mir. “Vielleicht ist sie in die Große Halle gegangen, da gehen viele nach dem Unterricht hin.“ Sofort blieb ich wieder stehen und drehte mich auf der Stelle zu ihr um und sah sie an. Wunderbar, dass ich jetzt auch noch Tipps bekam, wo ich meine beste Freundin suchen sollte oder zu suchen hatte… „Danke für den Tipp, aber da war ich schon…“ Erst im Nachhinein bemerkte ich, dass mein Tonfall vielleicht etwas fies klang. Immer hin wollte sie mir eigentlich nur helfen, aber irgendwo konnte ich auf ihre Hilfe auch gut verzichten.

Schließlich räusperte ich mich etwas, schulterte meine Tasche neu, die mittlerweile schon ein Stückchen von meiner Schulter herunter gerutscht war und drehte mich wieder von Ricarda weg. „Also ich denke man sieht sich im Unterricht…“ Mehr als sehen kam dabei wohl auch nicht raus, denn immer hin war sie so Still, dass man sie die meiste Zeit gar nicht bemerkte.
Ricarda Bradbury Offline

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Beiträge: 11

07.04.2007 19:28
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Offensichtlich war Alexis von meiner Antwort nicht sonderlich begeistert, da sie diese nur mit einem leisen „Na toll...“ und anschließendem Seufzer kommentierte. Allerdings dankte sie mir anschließend doch noch, worauf ich wieder einmal lächelte und versuchte nicht ganz so schüchtern auszusehen, was mir beim besten Willen nicht gelang. Also sah ich auf den Boden zwischen uns, da ich nicht wusste, wo ich sonst hinsehen sollte. Ich mochte es nicht, anderen immer ins Gesicht zu sehen, auch wenn meine Mutter immer meinte, dass eine Dame nicht vor anderen auf den Boden sieht. Doch ich konnte es einfach nicht, dann wurde ich immer noch unsicherer, als ich es eh schon war, also ließ ich es ganz bleiben.

Mein Ratschlag, dass sie in der Großen Halle nachschauen könnte, kam wohl auch nicht besonders gut an, denn ihre Stimme klang nicht so, als hätte sie sich darüber gefreut, dass ich ihr das gesagt hatte. Mein Blick, den ich während ihrer Antwort etwas gehoben hatte, ohne sie dabei direkt anzusehen, senkte sich wieder auf den Boden und meine Lippen formten eine leise Entschuldigung, die wohl kaum laut genug war, dass Alexis sie hätte hören können. Wieso hatte ich nur etwas gesagt? Ich hatte mich gefreut, dass sie mich angesprochen hatte, aber deswegen musste ich ja nicht gleich übermütig werden und ihr Tipps geben. Doch aus Fehlern lernt man ja bekanntlich, also würde ich das nächste Mal – falls sie mich überhaupt noch mal irgendwann etwas fragen würde – einfach nur ihre Frage beantworten und sonst nichts mehr sagen, wie ich es normalerweise immer tat, wenn mir eine Frage gestellt wurde. So konnte ich sicher gehen, dass ich nichts Falsches sagte, da ich gar nichts sagte. Ich würde also auf jeden Fall auf der sicheren Seite stehen.

„Also ich denke man sieht sich im Unterricht…“, meinte sie, nachdem sie ihre Tasche, die ihr wohl ein wenig heruntergerutscht war, wieder auf ihre Schulter zurück schob. “Ja.“ Ja. Was sollte ich auch noch mehr sagen? Das war doch das, was sie hatte hören wollen, oder? Wir würden uns wieder im Unterricht sehen. Was sollte ich also noch mehr sagen? Was würde ich mich noch trauen zu sagen? Vielleicht ein ‚bis dann’, doch das käme jetzt auch zu spät, sodass es wieder falsch wäre. Wieso konnte ich mich nicht normal mit anderen Schülern unterhalten? Was war daran so schwer? Nun, wahrscheinlich würde es immer so bleiben.


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Alexis Rubens Offline

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Beiträge: 53

10.04.2007 10:24
Zu viele Gedanken? Antworten
Ricarda brachte die typischen Gestiken, eines richtig schüchternen, kleinen Mädchens hervor. Zwar versuchte sie so manches Mal selbstbewusst aufzutreten, doch gelang ihr dies nie allzu lange. Ebenso auch, als ich ihr gedankt hatte… eigentlich dankte ich ihr ja für nichts, was auch ganz und gar nicht meine Art war, aber nun hatte ich es einmal getan. Sie lächelte etwas, doch sah sie danach sofort wieder auf den Boden, was ihre ganze schüchterne Ausstrahlung noch einmal mehr unterstrich. Jeder andere würde diese Gelegenheit sicherlich nutzen um sie richtig schön fertig zu machen. Leicht war es wirklich, aber meiner Meinung nach auch etwas zu einfach und ich war auch nicht in der Stimmung dazu, mich mit irgendwem anzulegen. Außerdem, man glaube es kaum, tat sie mir auch irgendwie etwas Leid… Ich war auch einmal so, doch versuchte ich es mittlerweile so gut wie es ging zu verbergen und eigentlich gelang es mir auch recht gut.

Ihr Ratschlag war zwar nett gemeint, aber einfach unpassend. Ich wusste schon selbst am besten, wo ich suchen sollte und ich hatte sie auch lediglich bloß gefragt, ob sie sie gesehen hatte und nicht ob sie wusste, wo Danielle sein könnte. Für mich war da ein großer Unterschied… Aber war nun auch egal. Ich hatte keine Lust auf dem kleinen Mädchen rum zuhacken, immer hin war ich ja auch mal so.
Daraufhin, dass wir uns wohl im Unterricht sehen würden, entgegnete sie mir ein „Ja“. Na gut, wenn sie nicht mehr sagen wollte, dann musste sie nicht. Ich hingegen versuchte noch einmal kurz zu lächeln, ehe ich mich abwandte und meinen Weg fortsetzte. Es war vielleicht auch gar nicht so schlecht, wenn ich mir die Ravenclaw warm hielt… vielleicht konnte ich sie ja doch noch einmal zu etwas gebrauchen.

Ich setzte meinen Weg schließlich fort, verließ den Gang indem Ricarda vor kurzen erst so einen Lärm gemacht hatte und ging weiter durch die Korridore. Ich hatte die Suche nach meiner besten Freundin aufgegeben. Stattdessen machte ich mich nun auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Erst einmal wollte ich dort meine Tasche ablegen und dann fand sich vielleicht jemand anderes, mit dem man seine freie Zeit verbringen konnte.

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