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Dieses Thema hat 10 Antworten
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 Die Eingangshalle
Arne Cadness Offline

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Beiträge: 50

27.04.2007 08:22
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Komme von: LilaLaunebär


Ein seltsames Grinsen hatte sich auf Kyras Gesicht breit gemacht. Aber was auch immer es bedeuten mochte, ich war froh, dass mein Engel wieder lachte. Doch jetzt wo ich das sah, packte mich erstrecht die Ungeduld. Immer wieder sah ich zur Tür. Bestimmt hatte sie etwas gehört. Und so konnte ich das doch nicht auf mir sitzen lassen. Ich wollte das nicht. Ich hatte mir vorgenommen gehabt mit meinen Freunden über die Sache persönlich zu reden, und Sam gehörte wohl dazu, auch wenn sie sich vehement dagegen wehrte. Wieder fiel mir ein, dass ich immer noch keine Antwort auf meine Frage hatte. Warum hasst sie uns Männer so? Warum hasst sie mich so? Die Frage blieb mir wie ein Klos im Hals stecken. Verzweifelt sah ich zu Kyra. Den Blick danach zur Tür verkniff ich mir. Doch sie schien schon längst verstanden zu haben, dass ich gehen wollte, gehen musste. Und selbst wenn jeder andere sauer gewesen wäre, meine beste Freundin war es nicht. Auch wenn sie nicht wusste worum es ging, sie vertraute mir einfach. Und das gab zumindest für den Moment ein gutes Gefühl. “Ich muss hier raus…und ich glaube du hast auch noch etwas vor, oder?“ war eine eindeutige Bestätigung für mich.

Vielleicht hätte ich Kyra aufhalten sollen, als sie sich begann anzuziehen. Doch ich wüste, erstens würde ich sie nicht überzeugen könnten, und zweites wäre ich an ihrer Stelle genauso. Also was sollte das ganze. Sie war alt genug selbst zu entscheiden ob sie gesund genug war oder nicht. Also bemerkte ich mit einem freudigen aber nervösen Grinsen „Na da lacht mein Herz wenn es dir dank meinem Besuch so gut geht, dass du wieder hier raus kannst. Und ja ich muss noch schnell etwas erledigen. Weiß nicht wie lange ich brauche, ich hoffe wir sehen uns beim Abendessen aber ich hab später noch ein Training geplant. Mal schaun, vielleicht verleg ich’s zur Feier des Tages!“ Der letzte Satz war schon fast gelogen, aber im nachhinein überlegte ich mir wirklich ob ich das Einzeltraining mit Sam verlegen sollte. Doch eigentlich war es nur die Angst gewesen, die mich zu diesem Satz getrieben hatte, die Angst vor dem was jetzt gleich passieren würde. Und gerne hätte ich meine beste Freundin gleich aufgeklärt, doch was Sam betraf, konnte ich mit Kyra einfach noch nicht reden. Nicht bevor ich nicht wusste, was sie wirklich von mir hält.

Kyra war startbereit, ein Zettel für Rosa hatte sie hin gelegt, und falls diese nicht Kyras Meinung war, würde Kyra eh schnell genug wieder im Krankenflügel liegen, dass dieser kleine Ausflug nichts ausmachen würde. So hielt ich Kyra meinen Arm entgegen zum einhacken. Doch statt ihn anzunehmen erklärte sie nur sie wolle in den Gemeinschaftsraum und wir sähen uns später. „JA ich schaff das schon alleine…Und jetzt mach das, was dir schon die ganze Zeit im Kopf herumschwirrt“ Mein verwunderter Blick musste sie wohl zu diesem Satz bewegt haben und ja mir wäre es lieber gewesen sie zumindest noch ein Stück zu begleiten um zu sehen wie ihr das Laufen bekam. Doch was mich am meisten verwirrte war der letzte Satz, den sie mir an den Kopf knallte, bevor sie ging. Wusste sie worum es ging? Wusste sie, dass ich mit Sam reden wollte? Ich zuckte mit den Schultern, Frauen sind mir einfach zu hoch. Nun ja wenn sies eh schon wusste, musste ich es ihr schon nicht erzählen. Was ich selbst nicht wusste war, dass Kyra wohl weit aus mehr Ahnung von der Sache hatte als ich selbst.

Und so Schritt ich unentschlossen wohin die Gänge entlang. Mein Schritt war zügig, doch ich schaute in jeden leeren Raum um jede Ecke. Es war fast wo als würde die Panik in mir aufsteigen. Aber nein, ich bin der coole Arne, den vor allem ein Mädchen nicht durch den Wind kriegt. Ich hab immer gute Laune. So wartete ich durch die Gegend immer auf der Hut das Mädchen mit den unheimlich schönen Augen zu sehen. Mehr als einmal kam es mir so vor, als hätte ich sie gesehen, doch als ich an der Stelle ankam war von Sam keine Spur. Ich frage einige Leute und sagte es sei wichtig und wegen dem Training gestern, doch keine wusste wo sie war. Intuitiv war ich zur Eingangshalle gelaufen. Und da stand ich nun. Keine Ahnung wo ich noch suchen sollte. Die Ländereien waren zu groß sie zu durch suchen. Und wie ich Sam kannte, war sie sicher nicht in den Gemeinschaftsraum gegangen, da waren zu viele Leute, die ihre Stimmung hätten sehen können. Ob ich aufs Quidditchfeld gehen sollte? Oder doch in den Gemeinschaftsraum? Noch einmal durch die Gänge? Verwirrt sah ich um mich herum einige Schüler laufen. Ich stand genau in der Mitte des Raumes. Unfähig zu sagen was ich tun sollte.
Samantha McCallum Offline

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03.05.2007 20:35
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Komme von: Eindeutig ein Junge zuviel


Ich konnte hier nicht weiter stehen bleiben wie eine Steingestallt, ich durfte aber auch nicht einfach, wie das kleine Mädchen, den Gang entlang laufen und ihn nicht ansehen, denn so würde ich nur vor meinen eigenen Lasten davon rennen. Es wäre feige und falsch, doch in manchen Situationen wünschte ich mir, ein Feigling zu sein…

Doch wofür fürchtete ich mich eigentlich? War es wirklich Furcht? Warum dieses komische Gefühl? Ich weiß nicht mal, wie ich dieses Gefühl nennen soll… Er will uns doch nur verlassen, was ist schon dabei? Ich kann ihn doch eh’ nicht ausstehen. Idiot. So konnte ich mich doch eigentlich nur freuen, oder? Ein nervendes Wesen weniger. Ja, ich hätte meine Ruhe. Keine verdammten Songs mehr, keine blöden Sprüche und auch kein… Mannschaftskapitän…

Ich drehte mich endlich um und in jenem Moment trafen sich unsere Blicke. Ich hatte das Gefühlschaos in mir wieder fest im Griff und sah ihn mit demselben desinteressierten Blick an, wie ich es immer tat. Keine Gefühlsregung schaffte es nach außen zu dringen. So sollte es auch sein, ich war nicht schwach. Ich war kein Mädchen welches Mitleid und Schutz brauchte, nicht ich.

Ich begab mich, nicht zu eilig und nicht zu langsam, in seine Richtung, dabei riss ich den Augenkontakt einige Male ab. Ich war am überlegen ob ich einfach in ihm vorbeigehen sollte, ohne Worte, einfach fortgehen und ihn hinter mir lassen. Aber im letzen Moment hatte ich mich anders entschieden, als ich kurz vor ihm war, sprach ich ihn tatsächlich an, jedoch auch hier mit meiner typischen Leidenschaftslosigkeit. Als würde mich es mich nicht interessieren, was ich gerade sagte und vor allem zu wem ich das sagte. “Habe gehört du willst die Mannschaft und die Schule verlassen?“ Ich hatte mit Bedacht die Mannschaft als erstes erwähnt.

Ich schritt an Arne noch gut einen halben Meter vorbei und es war das Fenster, welches mein Ziel war. Ich strich mit meinen Fingern wie ein verträumtes Mädchen über die verstaubte Fensterbank und ich sah in die Ferne hinter der Scheibe. Eine Mannschaft will dich haben, hm?“ Ich wusste nicht, was ich mit diesen Worten eigentlich erreichen wollte, es war fast einfach so aus mir hinausgekommen, ohne, dass ich es wollte. Dennoch galt mein Blick dabei nicht Arne, sondern der fernen Panorama. “Bist wohl etwas Besonderes…“ Eine typische Frau hätte in diese Sätze bitteren Reiz eingepackt um ihren Gefühlen besseren Ausdruck zu verleihen. Manche Frauen könnten auch nicht anders, als so was mit einem bissigen Unterton zu sagen, da es für viele von ihnen Schwierig war, die Emotionen zu dämpfen. Doch ich hatte die Stimme nicht einmal gehoben, ich sprach nach wie vor mit einer Passivität die einige Vermuten ließ, dass in mir jede Gefühlsregung abgestorben war.


Arne Cadness Offline

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03.05.2007 21:12
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Ich weiß nicht wie lange ich einfach nur da gestanden hatte. Ohne ein Ziel vor Augen. Mir jedenfalls kam es wie eine Ewigkeit vor. Doch ich war unfähig mich zu bewegen und so wartete ich. Wartete darauf das Sam wie durch ein Wunder zu mir geführt werden würde. Oder auch nicht. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung was ich ihr eigentlich erzählen wollte. Und interessierte sie es überhaupt, dass ich ging? Es musste. Ihr Blick, so kalt so unnahbar. Selbst Sam konnte das nicht so perfekt, dass man nichts merken konnte. Irgendwie wusste ich das es anders war, dass ich mit ihr reden musste. Oder irrte ich mich? Es musste doch heraus zufinden sein.
Plötzlich sah ich sie vor mir. Sie sah mich direkt an. War das nur Einbildung? Hatte ich solange über sich nachgedacht, das sie auf einmal wirklich vor mir stand? Nein, scheinbar nicht. Sie redete mit einem Mädchen und, ja sie sah mich an. Nur kurz aber ihr Blick wirkte gequält. Was war los mit ihr? Irgendwas stimmte nicht an der Sam die ich kannte. Ob es wirklich an mir lag? Nein, da musste noch etwas anderes sein, aber das ging mich ja nichts an. Doch egal ob es mich etwas anging oder nicht. Meine Sam hatte immer einen starken Blick im Gesicht. Immer etwas überlegenes, Männern gegenüber und der ganzen Welt. Aber vor allem Männern. Warum hatte sie mir ja nicht sagen wollen. Aber so war sie eben. Männern gegenüber ein verschlossenes Buch. Das nur darauf wartete geöffnet zu werden?

Ohne dass ich etwas tun konnte, kam sie auf mich zu. Ihr Blick war hart und strahlte eine gewisse Abneigung aus. Aber die Festigkeit war nicht die, wie sie es sonst war. Ich konnte den Blick von ihr nicht abwenden. So stolz wie sie auf mich zu schritt. Als wüsste sie genau was sie tat. Im Gegensatz zu mir. Ich stand einfach nur da und wartete weiter. Unfähig etwas zu tun oder zu sagen. Ein paar mal wandte sie den Blick ab. Aber ich konnte das nicht. Meine Augen hafteten fest an ihr. Als wäre sie eine Göttin. Anmutig und Gnadenlos. Und so war sie auch. Ihr spitzfindiger Ton stich mitten ins Herz. So gleichgültig konnte es ihr doch gar nicht sein wie es klang. Nein, selbst wenn sie mich noch so hasste. Als Kapitän hatte sie mich immer respektiert, vielleicht sogar gemocht. Sie war es, die mir gestern geholfen hatte. Sie war es, die mich gestern sogar gelobt hatte. Doch davon war jetzt nichts mehr zu merken. Doch eins war klar, ich konnte ihr, zumindest als Kapitän nicht so egal sein, wie sie tat.

Als wäre ich ein Geist, lief sie an mir vorbei. Mit einem Paralysierten Blick und schritt zum Fenster. Ihre Haare Glänzten rötlich. So wie es das oft beim Training in der Sonne tat. Ich liebte diesen Glanz. Doch der Ton den Sam jetzt auflegte war genau das Gegenteil davon. Ohne jeglichen Glanz gerade zu Tonlos. Fast tot redete sie daher. Sie machte mir irgendwie Angst. Nicht um mich. Sondern um sie. Warum? Ich weiß es nicht. Noch ertrug ich alles stumm. Ich sah ihr nur nach. Sonst nichts. Doch dann kam dieser Satz. Dieser eine Satz, den sie hätte nicht sagen dürfen. Dieser eine Satz, der mehr als Sorge in mir hervor ruf. Ich war traurig, wütend und besorgt zu gleich. Und alles in mir schien zu explodieren wenn ich nicht gleich etwas unternehmen würde. Und so ging ich auf sie zu. Erst wollte ich sie herum reisen. Meine Hand bewegte sich schon zu ihrem Arm. Doch dann änderte ich meine Meinung ohne darüber nachgedacht zu haben. Ich legte statt dessen meine Hand auf ihre Schulter. “Sam, es ... es tut mir leid! Ich weiß ich hätte es euch allen ehr sagen müssen. Und ich wünschte, ich hätte es dir direkt gesagt. Ich wollte nicht das du es so erfährst. Das musst du mir glauben! Das wollte ich nicht. Wirklich! Ich hatte nur Angst.!“ Ich machte eine Pause. Verwundert über mich selbst und mein Eingeständnis, dass ich vor Sam gemacht hatte. Ausgerechnet vor Sam.

“Oder ist es das gar nicht. Hasst du mich etwa so sehr, dass es dir egal ist? Hasst du mich wirklich so sehr?“ Diesmal war es nicht die Verwunderung, die mich schweigen lies. Meine Stimme hatte einfach versagt. Ich konnte nicht mehr weiter reden. Nicht den Gedanken zu ende führen, der mir im Kopf herum schwirrte Hasst du mich etwa noch mehr als jeden anderen Mann? Ich lies meinen Kopf hängen unfähig noch etwas zu sagen. Auch meine Hand verlies die warme Schulter. Ich stand einfach nur noch hinter ihr. Unfähig zu denken, unfähig zu reden, unfähig irgendetwas zu tun.
Samantha McCallum Offline

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03.05.2007 23:37
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Eigentlich hatte ich gedacht, dass Arne genau an dem Punkt stehen blieb, wo er war. Ich dachte, er würde die Sache irgendwie rechtfertigen und ich müsste mir seine trotteligen Erklärungsversuche anhören, aber es kam doch ganz anders.

Es folgte wirklich eine Rechtfertigung, wie geahnt, doch war er dabei auf mich zugeschritten, was mir allerdings auch nichts weiter ausmachte. Ob er nun neben mir stand oder nicht, ich wollte meinen Blick nicht ihm schenken, sondern nur der weiten Landschaft hinter dem Fenster. Doch als er seine Hand auf meine Schulter legte, konnte ich nicht mehr teilnahmslos in die Ferne starren, denn er hatte mich mit dieser Geste wirklich gereizt. Was erlaubt er sich eigentlich da? Aber ich sagte nichts, hörte mir seine Entschuldigung an und musste erneut feststellen, wie erbärmlich Kerle doch waren. Ich bereute es zutiefst, dass ich ihn angesprochen hatte, hätte ich doch nur meine Klappe gehalten, hätte ich doch nichts, rein gar nichts von dem gesagt, was ich leider schon ausgesprochen hatte. Am liebsten hätte ich mich jetzt selbst geohrfeigt.

Angst… Er hatte Angst es uns zu sagen… und so einer führte die Quidditchmanschaft an? Es war eine Tatsache die man einfach auf den Tisch legen sollte, verheimlichen und sich vor den Fakten fürchten war mehr als kindlich… doch tief in mir, als wenn eine zweite Seele in mir leben würde die das dachte, musste ich eingestehen, dass ich seine Angst verstand. Gedanklich schüttelte ich den Kopf. Ich würde Männer niemals verstehen wollen.

Nach einer kurzen Pause führte er seine Rede fort die eine solch Überraschende Wendung hatte, dass ich ihn selbst sprachlos ansah, mit Augen, die sich leicht geweitet hatten. Nicht, dass ich diese Frage nie erwartet hätte, denn ich wusste, dass er meine Abneigung ihm gegenüber verspürte, aber, dass er gerade jetzt danach fragte, lies mich und meine Gedanken stocken.

Schnell fasste ich mich wieder und griff nach den nächsten Worten. “Dir müsste es nicht neu sein, wie ich zu euch Männern stehe“ Diesmal fixierte mein Blick Arne, statt den Landstrich draußen. “Vielleicht beruhigt es dich wenn ich dir sage, dass ihr mir alle gleich seid… Ich verachte euch alle gleich… nicht mehr… aber auch keineswegs weniger…“ Dies entsprach allerdings nicht wirklich der Wahrheit. Zu beginn war es vielleicht so, aber seitdem ich auf dieser Schule die verschiedensten Arten von Männern gesehen hatte, bildeten sich wirklich größere und kleinere Abneigungen. Aber Arne musste das nicht wissen. Was wollte er eigentlich? Eine Chartliste darüber, auf welchem Platz ich welchen Jungen platziert habe? Dabei wusste ich ganz genau, dass er sich nach seiner eigenen Platzierung fragte.

Bei den ganzen Gedanken kam auch wieder die Sache von Vorhin auf, die mir meine Schwester mitgeteilt hatte und ich wand meinen Blick wieder von Arne ab. Ich konnte ihn mir nicht länger ansehen, er würde nur meine Wut steigern. Diese grässliche Wut die wieder in der Magengegend zu toben begann.

Ich legte ebenfalls eine künstliche Pause ein, um mich etwas zu beruhigen. Hätte ich nach dem Satz weiter gesprochen, wäre alles ausrangiert. “Wie stellst du dir das mit…“ Ich suchte nach dem richtigen Wort. Ich wollte die Gryffindor Mannschaft ansprechen, aber wie sollte ich das formulieren, ohne ein Missverständnis einzubauen? Uns wäre ein erheblicher Fehlgriff… den Gryffs ebenfalls… ach, Scheiß auf die Formulierung! “deiner…unserer… Mannschaft nun vor? Schließlich bist du der Captain…“ Es war erstaunlich, wie ich das Thema gewechselt hatte. Doch ich wollte nicht mit ihm über meinen Hass reden, auch wenn ihn das direkt betraf. Ich wollte das nicht, damit sollte und musste er sich zufrieden geben.
Arne Cadness Offline

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04.05.2007 09:19
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Meine Rechtfertigungen hatten erbärmlich geklungen, auch wenn sie der Wahrheit entsprachen. Wäre ich nicht so verdammt auf Sam und ihren herablassenden Blick fixiert gewesen, hätte ich wohl über mich selbst gelacht. So schämte ich mich nur, es ihr nicht wirklich selbst gesagt zu haben. Und dann ausgerechnet auch noch vor Sam über Angst zu reden. Wie war ich nur auf diese blöde Idee zu kommen. Aber jetzt war alles gesagt. Es hatte keinen Sinn mehr versuch die Sache noch zu retten. Das würde wohl alles noch schlimmer machen. Sam stand immer noch von mir abgewendet da. Ihren Blick konnte ich nur von der Seite erhaschen. Ihr Köper war angespannt.
War ich eigentlich wirklich so feige? Hatte ich nicht immer auf meine Ehrlichkeit und Aufgeschlossenheit plädiert? War ich nicht der jenige, der mit seinen Freunden alles bereden konnte. Aber gehörte Sam überhaupt zu meinen Freunden? Ich meine, zu meinen richtigen Freunden?

Doch weiter war ich mit dem Denken gar nicht erst gekommen. Denn ich selbst hatte wieder das Wort ergriffen. Meine Arme zitterten als ich sprach und als ich fertig war; da war nichts. Willenlos stand ich da. Bereit zerfleischt zu werden. Auf alles gefasst. Nur nicht auf das was kam. Sam hätte wohl über mich herziehen können, ohne das ich mit der Wimper gezuckt hätte. Aber das, war einfach zu viel. Mich in den selben Topf wie die anderen zu stecken. Wie den der gestern Lucia angefallen hatte. Wie Rafael, der eine nach der anderen flach legte, auch wenn ich Rafael mochte. Aus Sams sicht musste er doch eines der größten Arschlöcher sein. Und jetzt das? Irgendwie machte mich das rasend. Sauer bäumte ich mich vor Sam auf. “Mich beruhigen? Das soll mich beruhigen? Sag mal was glaubst du eigentlich warum ich hier stehe? Warum ich nach dir gesucht hab und warum ich mit dir reden wollte? Bestimmt nicht, weil es mir auch nur das geringste interessiert, was du über UNS MÄNNER denkst. Glaubst du es interessiert mich, dass du gestern dem Typ fast eins reingeschlagen hättest? Oder glaubst du es interessiert mich, dass du kaum einen Kerl unseres Hauses eines Blickes würdigst? Es ist mir scheiß egal. Aber erzähl mir bitte nicht, dass du mich mit sämtlichen Arschlöchern dieser Schule unter eine Decke steckst. Sondern sag mir endlich was mit mir ist? Was denkst du verdammt noch mal über mich?“ So leicht lies ich sie dieses Mal nicht davon kommen. Doch neben dem Drang endlich zu wissen was Sache ist, war eine unheimliche Angst genau das zu hören, was ich erwartete. Eine Aufzählung allem was Sam an mir scheiße fand. Oder einfach nur ein knappes okey, ich hasse die anderen mehr aber dich hasse ich trotzdem. Warum beschäftigte ich mich mit Sam dieses Jahr eigentlich so lange? Sonst war es mir doch auch nicht so wichtig gewesen. Ja sie hasste Männer und hatte sicher ihre Gründe. Das war alles was ich über Sam wusste und es hatte gereicht. Aber jetzt reichte es einfach nicht mehr. Ich wollte mehr wissen.
Mehr wissen über das Mädchen ... das Mädchen in das ich verliebt war?
Ich verwarf den Gedanken recht schnell und beschloss später darüber nach zu denken. Dass ich nervöser wurde, bekam ich selbst nur am Rande mit. Und außerdem wartete ich ja immer noch auf eine Antwort.

Es dauerte bis Sam weiter redete. Ihre Stimme war wesentlich ruhiger als zuvor. Und auch meine Stimmung wurde sanfter. Ich war irgendwie froh, dass sie das Thema wechselte, den mein Gefühlschaos brachte mich fast um den Verstand. Etwas zögerlich und mit einer Pause, die ich nicht ganz deuten konnte kam sie auf das Thema Quidditch zu sprechen. “Das wollte ich dir eigentlich heute beim Training erklären. Ich möchte, dass du für dieses Jahr so eine Art Zweitkapitän ... wie soll ich sagen ... darstellst. Ich möchte dass du schon dieses Jahr lernst die Mannschaft zu trainieren und nächstes Jahr an meiner Stelle weiter machst. Du bist die einzigste aus der Mannschaft der ich das wirklich zu traue. Wenn es um Quidditch gehst, warst du immer fair, du bist eine super Spielerin und kannst dich durchsetzen. Außerdem hast du ja gestern erst gezeigt was in dir steckt. Du hast absolut die Nerven behalten, wohl besser als ich, und das ist es was eine Mannschaft braucht.“ Trotz der Sache von zuvor konnte ich jedes einzelne Wort mit Leichtigkeit sagen. Sam war eben einfach die beste für denn Job. “Ich habe Professor McGonnagal schon gesagt, dass ich dich als meine Nachfolgerin vorschlagen würde.“
Samantha McCallum Offline

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04.05.2007 12:38
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Dieses Gespräch drohte immer mehr auszuarten, denn Arne ließ nicht nach sondern zerrte wie ein verbissener Köter an meinen Nerven um zu erfahren, was ich wirklich von ihm hielt, wie meine Einstellung ihm gegenüber war. Ich hatte ihn versucht mit meiner Antwort zu beruhigen, hatte aber genau das Gegenteil erreicht. Warum konnte er sich damit nicht zufrieden geben? Warum versuchte er wie verrückt zu erfahren, was ich für ihn empfand? Doch langsam bohrte sich der Dolch der Erkenntnis in mein Herz. Lag ihm so viel daran, weil er sich in mich…?

Ich konnte auf seine aggressive Fragestellung nicht antworten, auch wenn ich begriff, wie viel ihm daran lag, vielleicht deswegen nicht… Ich ballte meine Hände, die auf der Fensterbank lagen, zu Fäusten zusammen, denn ich konnte diesen Druck den er verursachte nicht ohne weiteres ertragen. Sein Wunsch, endlich zu erfahren, was ich dachte, saß wie ein Dämon in meinen Nacken, ich konnte einfach nicht, ich konnte nicht…

Ich verabscheute es, offen über meine Gefühle zu reden, vor allem wenn sie so problematisch waren. Zugegeben, ich hasste Arne nicht so wie Matthew, keineswegs so wie den Kerl, der im Flur sich an Lucia vergriffen hatte, auch nicht so wie Rafael oder der andere Kerl an Lucias Krankenbett, den ich heute das erste Mal gesehen hatte und gar nicht wusste, wer er eigentlich war… Aber was empfand ich Arne eigentlich gegenüber? Er nervte mich. Das stand fest. Seine blöden Lieder, seine bescheuerte fröhliche Art… aber er war ein guter Mannschaftsführer und eigentlich gar nicht so, wie all die anderen genannten Jungs… Ich kniff meine Augen kurz zusammen, ich wollte ihn gar nicht ins gute Licht stellen, denn alle Männer waren doch gleich, im inneren, waren sie doch derselbe dreckige Haufen!

Die Quidditchmannschaft hatte ich vorhin aus zwei Gründen angesprochen, zu einem, weil es mich wirklich interessierte, wie es weiter mit uns gehen sollte und zum zweiten, weil ich diese verdammte Frage, die er mir gestellt hatte, damit abschneiden wollte. Doch hier versetzte er mir einen zweiten Dolchstoss mitten ins Herz. Zweitkapitän? Ich wusste nicht, ob er es sah, doch ich spürte, wie jede Lebensfarbe aus meinem Gesicht entwich und mein Herz begann unruhig zu flattern wie ein Schmetterling, denn man in den Händen gefangen hielt. Er vertraute mir wirklich viel… Ich hätte dies nie erwartet, niemals. Natürlich war Quidditch etwas, wofür ich lebte, ich gab alles, denn ich fühlte mich so frei und unabhängig dabei. Selbst mein Männerhass spielte auf dem Feld keine Rolle, denn es war das Spiel, welches zählte. Doch hätte ich erwartet, dass er eher Kyra als seine Nachfolgerin nehmen würde, da er ihr doch so nahe stand. Ich dachte immer, dass Männer, gerade Männer, nach ihren Vorlieben wählen. War Arne also doch nicht so schlimm? Vorlieben… meine Vermutung von Vorhin brachte einen Schleier von Übelkeit mit sich und ich musste mich dazu zwingen, meine Hand nicht vor meinen Mund zu pressen. Das darf nicht passieren, nicht mit mir… niemals!

“Arne ich…“ diese Worte waren mehr gehaucht als gesprochen, ich wusste wieder mal nicht, was ich sagen sollte und die Welt um mich herum begann langsam zu kreisen. Konfrontationen zwischen den verschiedenen Gefühlen, die ich diesem Dummkopf aufbrachte, führten eine wilde Schlacht und machten mich ganz benommen. Auch wenn es mir gerade schwer fiel, sah ich Arne mit fester Entschlossenheit an, auch wenn ich viel lieber das weite gesucht hätte. “Ich werde deinen Posten voller Stolz annehmen und dich so gut Vertreten, wie nur möglich…“ Ich brauchte eine Menge an Kraft, um diese Worte auszusprechen, denn es war, als würden Drahtschnüre meine Kehle abschneiden. Danach sah ich ihn mit einer Mischung aus Wehmut, Verwunderung und sogar sanfter Gerührtheit an. “Du bist so ein Idiot, weißt du das?“ Er brachte mich immer mehr dazu, dass der andere Teil, den ich über ihn dachte, welchen ich so gut wie möglich versuchte abzudämpfen, langsam immer mehr in den Vordergund drang. Nun sprach auch meine Stimme in der Sprache meiner Augen. “Ich weiß nicht, ob ich das alles so gut schaffe, wie du, aber ich will dich nicht enttäuschen… und außerdem…“ es fiel mir immer schwerer, den Augenkontakt aufrecht zu halten, aber ich musste mich durchsetzen. “Außerdem… bist du gar nicht so ein übler Kerl, wie all die anderen…“ fügte ich leise hinzu.
Arne Cadness Offline

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05.05.2007 09:42
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Auf meine Antwort musste ich wohl noch etwas warten, denn Sam schien nicht den Anschein zu machen mir zu antworten. Während mein Kopf absolut lehr war und ich am liebsten davon gelaufen wäre, hat mein Körper statt sich zu bewegen nur eines. Ich beobachtete Sam. Was sie in Richtung Fenster hat konnte ich nicht sehen. Vielleicht hätte ich es, wenn ich es versucht hätte, aber selbst dazu war ich in dem Moment nicht fähig. Mein Kopf war immer noch gesenkt, nur meine Augen blickten nach oben auf das Mädchen, deren Gesicht undeutbar, aber irgendwie angespannt war. Eine Weile beobachtete ich die Szene, dann setzte langsam mein Gehirn wieder ein. Warum fällt es ihr so schwer mir zu antworten? Und warum sieht sie so aus als hätte sie gerade an einem Haufen fauler Eier gerochen? Ist ihr die Frage so unangenehm? Es tut ihr doch nicht weh mir zu sagen wie bescheuert ich doch bin. Oder will sie das doch nicht sagen?
Irgendwie wäre mir lieber gewesen, meine Gedanken wären weiterhin aus geblieben. So Quälte ich mich während der Pause, die unendlich lang zu werden schien, von einer Frage zu nächsten. Auf keine meiner Fragen fand ich eine Antwort und je länger ich nachdachte um so mehr Fragen hatte ich. War mir die Antwort wirklich so wichtig? War es mir nicht sonst immer egal was andere von mir denken? Sollte das nicht auch weiter so sein? Ich versuchte mich zu zwingen eine gewisse Gleichgültigkeit zu entwickeln, doch der Erfolg blieb aus. Das alles machte mich nur unruhiger. Ich hatte das dringende Bedürfnis mich zu bewegen, alles was auf mir lastete heraus zu prügeln.

Ich hatte gar nicht mehr gemerkt, dass ich Sam anstarre, bis jetzt. Sam kniff aus einem für mich unerfindlichen Grund die Augen zusammen. Wollte sie mich beim Nachdenken nicht sehen? Der Gedanke hätte mich fast dazu gebracht mich umzudrehen. Doch meine Beine wollten immer noch nicht das was ich wollte, also blieb nichts als eine andere Antwort auf diese Geste zu finden. Oder war ihr etwas ins Auge geflogen? Gab es für diese Geste eine einfache Erklärung? Musste sie überhaupt etwas bedeuten? Ich verstand so langsam gar nichts mehr. Als Zeichen meiner Verwirrung bewegte sich mein Kopf ohne das ich es wollte in eine Seitenlage. Nun starrte ich sie mit waagrecht liegendem Kopf und einem zugekniffenen Auge an. Vielleicht hatte ich mir auf Grund dieser Bewegung ein Lächeln erhofft, denn so würde Kyra jetzt sicher reagieren. Doch langsam wurde die Sache auch unbequem und ich richtete mich wieder auf, um weiter Stillschweigend auf Sam zu schauen.

Doch irgendetwas hatte den Bann gebrochen und zögerlich begann Sam über Quidditch zu reden. Zu erst hatte ich gedacht ich bekäme eine Antwort und als dem nicht so war, stand mir wohl die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Doch ich behielt jeden Kommentar für mich. Ich hatte keine Lust weiter zu bohren und ich fragte mich ob das überhaupt etwas bringen würde. Und was hatte dieser gequälte Blick zu bedeuten gehabt. Irgendwie musste ihr ja doch die Antwort schwer fallen. Also war es vielleicht nicht fair sie weiter aus zu fragen. Auch wenn ich in der Antwort keine Schwierigkeiten sah. Doch bereitwillig und auch ein bisschen Erleichtert beantwortete ich ihre Frage. Ich entspannte mich immer mehr dabei. Quidditch war etwas wobei ich mich einfach wohlfühlte. Und auch die angespannte Stimmung schien sich zumindest für mich etwas zu lösen. Zu erst dachte ich meine Idee würde ihr nicht gefallen, den Sam wurde kreidebleich. Ich beschloss noch etwas zu warten. Auch wenn mir die Worte „Du musst nicht, wenn du nicht willst!“ auf der Zunge lagen.

Mein Warten hatte sich wohl gelohnt, denn ein zögerliches, leises “Arne ich“, kam über Sams Lippen. Ihr Tonfall war mir völlig fremd. So ganz anders als ich es von Sam gewohnt war und ganz anders als sie bisher geklungen hatte, während des Gesprächs. Doch ihr Blick war ganz anders: selbstbewusst und fest, ohne jede Spur an Zweifel. Was jetzt kam überraschte mich zutiefst. Dass Sam meinen Posten übernehmen würde, damit hätte ich rechnen können. Aber die Feierlichkeit mit der sie das sagte, zeigte, dass ihr wohl einiges daran lag. Ihr starrer Blick zerfiel. Er wurde irgendwie wehmütig. Und es lag noch etwas anderes, für mich undefinierbares darin. “Du bist so ein Idiot, weißt du das?“ kam mir entgegen. Jetzt konnte ich mir das Grinsen auf keinen Fall verkneifen. “Stehts zu diensten! Der Idiot von alles Situationen und Lebenslagen in denen sie ihn nicht gebrauchen können!“ Eine leichte Verbeugung meinerseits und das Thema war für mich erledigt.

Sam hatte scheinbar noch nicht zu ende geredet gehabt und setzte erneut an. Ihre Stimme, hatte etwas zerbrechliches, oder zumindest sensibles. Und ihre Worte... ihre Worte waren das beste was sie mir in dem Moment hätte sagen können. Es war keine direkte wirkliche Antwort. Doch in dem Moment langte es vollkommen aus. Es war wie ein doppelter Punkt im Quidditch. Zuerst eine Anerkennung meiner Leistung als Quidditchkapitän und dann auch noch eine positive Äußerung zu meiner Person. Was wollte ich den mehr? Mehr würde aus Sam eh nicht heraus zu holen sein. Auch wenn es mich reizte genau zu erfahren, was dieses Mädchen dachte. Denn kaum ein Mädchen war so faszinierend und kompliziert zu gleich. Aber wahrscheinlich ergab sich wohl das eine aus dem anderen. Auf meinen Lippen formte sich ein ‚Danke’. “Tut mir leid!“ Tut mir leid? Was war dass den gewesen? Warum hatte ich das gerade gesagt? Machte das überhaupt einen Sinn? Ich verstand meine Worte zunächst selbst nicht. Doch dann wurde mir klar, dass die Antwort Sam nicht leicht gefallen war und ich sie wohl durch meine Aggresivität vorhin dazu getrieben hatte. Trotzdem war ich mir nicht sicher ob das der Hintergrund meiner Worte gewesen war. Doch es schien mir das Plausibelste.

Um von meinem sinnlosen Satz abzulenken. Griff ich auf das Thema zuvor zurück: Quidditch. “Keine Sorge, du schaffst das schon. Und um es dir zu beweisen, möchte ich ja auch, dass du mir dieses Jahr schon hilfst. Und auch wenn ich diese Idee schon länger als seit heute habe. Kommt sie genau richtig. Dank der neuen Regel von der Katze, müssen wir wohl den ganzen Trainingsplan umstellen. Die Trainings an denen ein Lehrer anwesend ist, werden wohl zu wenige sein um den Quidditchpokal zu gewinnen. Also hab ich mir überlegt Einzeltraining zu machen. Das können wir dann gut als Beschäftigung aus Langeweile tarnen. Aber so eine genaue Vorstellung habe ich noch nicht. Ja klar Kraft und Lauftraining. Aber sonst? Vielleicht fällt dir etwas ein.“ Aufmuntern sah ich Sam an. Doch immer noch war ich unruhig. Was nicht nur mit dem Gespräch von eben zusammen hing. Sondern im allgemeinen mit den letzen beiden Tagen. Ich wollte mich einfach mal auspowern. “Man wenn’s nach mir ging, würde ich sagen wir gehen auf Feld, damit du mir mal kräftig ein paar Bälle um die Ohren hauen kannst! Das wäre nach all der Aufregung seit mit Gestern und heute früh bei der Katze und dann Kyra und dem eben, genau das Richtige.“ Ich seufzte. Leider war das unmöglich. In meinem Kopf schwirrte die Idee Sam zu fragen, ob sie mit mir ein paar Runden laufen würde. Irgendwie wollte ich gerade nicht alleine sein. Und Kyra fiel wohl weg wegen ihrem Bein. Abe ich traute mich nicht den Gedanken auszusprechen. Noch nicht.
Samantha McCallum Offline

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09.05.2007 22:51
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Es waren große Worte die ich eben ausgesprochen hatte. Es handelte sich nicht um die Anzahl der Worte, welche den Satz zu etwas großem gemacht hatten, sondern der Inhalt. Ich hatte tatsächlich Arne gesagt, dass ich ihn nicht so übel fand, wie die anderen Kerle. Ich konnte es kaum fassen, doch als Arne sich, seinem Platz als Klassenclown zur Ehre, vor mir leicht verneigte und einen trotteligen Spruch von sich gab und vor allem sein Tut mir leid ließen mich mehr und mehr realisieren, was ich da von mir preisgegeben hatte.

Der nächste Moment schien für eine Weile zu verharren und ließ alles um mich herum verblassen. Ich sah nicht mal Arne vor mir, ich hörte ihn nicht mehr, ich hörte nur noch meinen Herzschlag, der unaufhörlich in meiner Brust schlug und den Puls antrieb, den ich in jeder Ader spürte. Auch in meinem Kopf begann es zu hämmern und in meinem Hals, als würde sich im inneren ein Gerüst in mir befinden voller dreckiger Bauarbeiter, die erbarmungslos auf alles einschlugen. Mein Atem wurde am Geschirr gezogen, als wäre es ein wildes Pferd, das jemand bändigen möchte und der kalte Schauder auf meinem Rücken lies mich erneut frösteln.

Was habe ich nur getan? die Übelkeit der Erkenntnis stieg in mir auf und ich wollte endlich weg von hier, ich wollte nicht mehr bei Arne sein. Wozu hatte er mich nur getrieben? Das ich so was sagte? Nein… er hatte mich zu gar nichts getrieben, ich habe es selbst gesagt und dennoch, es war doch meine Angelegenheit, was ich über wen sagte? Ich wollte kein offenes Buch für die Männerwelt werden, wie es bei den anderen Mädchen der Fall war, ich würde niemals meine Schwäche einem Kerl zeigen, niemals!

Erst langsam erreichten mich Arnes Worte. Anfangs klangen sie so, als würden sie von weit weg kommen und nur langsam gewannen sie an Klarheit und Lautstärke. Er sprach über die Probleme die unser Quidditchtraining nun bekommen hatte und über einige Vorschläge, wie wir diese umgehen könnten. Quidditch… etwas, wofür ich lebte. Langsam entkam ich meiner inneren starre, denn über dieses Thema könnte ich selbst mit dem Teufel diskutieren.

Anschließend machte Arnde den Vorschlag ein kleines Trainingsspiel auszuführen, nur wir beide. Anders erlaubte es uns die neue Reglung ja nicht. Das war gar nicht so eine üble Idee, beim Spiel könnte ich endlich die gesamte Anspannung von mir werfen.
Doch zuvor wollte ich auf die Trainingsproblematik eingehen, denn es hatten sich einige Ideen in meinen Kopf eingeschlichen, obwohl ich vorhin noch in einer Art Trancezustand war. Ich glaube selbst am eigenen Sterbebett könnte ich beim Thema Sport klare Gedanken fassen.

“Wenn es uns verboten ist, in der Luft zu trainieren, könnten wir das Spiel einfach auf den Rasenplatz verlegen… natürlich haben wir nicht die Dimensionen wie in der Luft, aber in der Welt der Muggel gibt es zahlreiche Mannschaftsspiele, die uns vielleicht taktisch verbessern könnten…“ Langsam war ich mir nicht so sicher, ob das, was ich plante, wirklich gut war, denn so manche Schüler aus der Zauberwelt konnten mit Muggelsport nicht viel anfangen, aber vielleicht war es eine Überlegung wert. “Vor Hogwarts war ich Kapitän in unserer Lacrosse-Mannschaft…“ Alte Erinnerungen wurden in mir wach und ein kleiner Hieb in meinem Herzen ließ mich wissen, dass ich die alten Zeiten vermisste. Es war sicherlich keine leichte Zeit gewesen… Mutters Tot, mein Vater, das Internat, Patricia… doch als ich Lacrosse spielte, waren die Probleme wie vergessen. Es war ein berauschendes Gefühl, den Schläger in der Hand zu halten und sich dem Mannschaftsspiel zu widmen, gegen die anderen zu kämpfen, Punkte zu sammeln, das Tor treffen, ausweichen und rennen… ich werde nie den ersten Spieltag vergessen, dieser war für mich sogar wichtiger, als die Ernennung zur Mannschaftsführerin beim Lacrosse. “Aber Lacrosse kann man hier vergessen, für diesen Sport braucht man spezielle Schläger, nach denen kann man lange suchen…“ Denn wer in der Zauberwelt spielte schon Lacrosse? Die meisten Zauberer hielten das bestimmt für einen Lehrernamen aus Beauxbatons. “Vielleicht wäre Handball eine gute Alternative. Es ist zwar nicht zu vergleichen mit Quidditch, aber damit übt man auch seine Reflexe und das Zusammenspiel. Außerdem könnten wir das als gesamte Mannschaft zusammenspielen, den dies ist der springende Punkt“ fragt sich nur wie die anderen darauf reagieren würden.

“Aber wir können uns ja später darüber Gedanken machen…“ Die Geschehnisse hatten mich doch mehr in die Mangel genommen, als Gedacht. “Ein kleines Training wäre echt nicht schlecht…“ Sport beseitigte jeden Kummer und noch mehr Sorgen. Auch wenn Arne jetzt mein Trainingspartner sein würde, es war mir so was von egal, selbst nachdem ich ihm das gesagt hatte, was ich eben sagte. Er war gleich nur ein Mitspieler, lediglich ein Mitspieler…
Arne Cadness Offline

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29.05.2007 18:41
Warum ... Antworten
Ich hatte Sam klar machen wollen, dass das ich es nicht ausnutzen würde was sie grade preisgegeben hatte. Denn dass es sie Überwindung gekostet hatte war mir klar. Deshalb hatte ich mit meiner üblichen Fröhlichkeit versucht der Situation die Anspannung zu nehmen. Doch scheinbar hatte ich die Wirkung, die ich bei Kyra jetzt erreichen würde bei Sam voll verfehlt. Ich wusste nicht was sie dachte, aber es sah nicht gerade positiv aus. Insgeheim ärgerte ich mich, dass ich das ganze so locker genommen hatte, obwohl ich wusste wie schwer ihr die Sache gefallen sein musste. Ich verstand dieses Mädchen einfach nicht, auch wenn ich es gerne würde. Sie war schon immer ein Rätsel für mich gewesen. Doch in letzter Zeit hatte ich ständig das Bedürfnis das Rätsel zu knacken. Dies schien mir jedoch nicht zu gelingen und statt mit der eben bekommenen Antwort endlich meinen Frieden zu haben, hatte ich nur noch mehr Fragen. Was hatte ich den falsch gemacht? Hätte ich mich doch nicht entschuldigen sollen? Aber warum hatte ich mich denn eigentlich entschuldigt? Ich wusste es nicht und vielleicht ging es Sam genauso. Ich wünschte Kyra wäre da und würde die Situation entschärften. Da sie es aber nicht war musste ich wohl alleine mit der Situation fertig werden.

Ich setzte in einen meiner Redeschwälle ein, die ich immer von mir lies wenn ich nichts besseres zu tun wusste. Sam schien mir erst gar nicht zu zuhören. Es war als wäre sie in einer anderen Welt. Ein bisschen ärgerte ich mich, dass ich sie gesucht hatte. Denn das Ganze hatte die Situation nicht gerade einfacher gemacht. Aber irgendwie war ich auch froh zu wissen, dass Sam mich nicht hasste. Und ich war froh, dass sie über mein Vorhaben die Schule zu verlassen bescheid wusste. Einer musste sich ja um Kyra kümmern. Kyra? Ja sie musste sich um Kyra kümmern, wenn ich nicht mehr da wäre. Wer sollte es sonst du wenn ich nicht mehr da bin. Und ich würde im nächsten Jahr nicht mehr da sein. Wer sollte meine beste Freundin aufheitern wenn es ihr nicht gut ging oder sie sich mal wieder mit Rafael streiten würde? Es blieb nur Sam übrig! Oder kannte ich noch jemanden, der das könnte? Schon werdend ich redete dachte ich darüber nach und mir blieb beim Reden fast die Luft weg. Es war schon fast so als würde ich nicht nur Sam sondern Kyra gleich mit motivieren.

Es wunderte mich wie überlegt Sam auf meine Rede über Quidditch antwortete. Sie nahm die Sache schon von Anfang an ernst, das gefiel mir. Sie erklärte, dass sie Kapitän der Lacrossemannschaft gewesen war, vor Hogwarts. Es war das erste Mal, dass ich Sam über etwas außerhalb der Schule für Hexerei und Zauberei reden hörte; etwas persönliches. Und obwohl es auch hier nur um Quidditch ging, fühlte ich mich ein bisschen geehrt. Ich lächelte sie an, nur so, einfach weil ich mich freute. Aber schnell wurde ich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Ohne die Schläger brachte uns ihr Wissen wohl kaum etwas. Nun ja, wenigstens zeigte es, das Sam Führungsqualitäten besaß und ich mit meiner Wahl richtig gelegen hatte. “Gibt es in Gryffindor nicht irgendjemanden, der sich mit Holzarbeiten auskennt? Man könnte doch Schläger anfertigen, oder? Ich weiß zwar nicht wie das Netz hergestellt wird, aber es müsste doch gehen und wir brauchen ja auch nur zwei oder so. Kennst du jemanden, weil Lacrosse wäre natürlich zum Training auf dem Boden optimal. Und da des etwas andere Schläger sind, kann man vielleicht sogar eine neue Schlagtechnik entwickeln, falls wir jemanden finden, der das kann.Handball, war natürlich auch eine Möglichkeit, aber wie Samantha schon sagte, darüber konnte man Später auch noch nach denken.

Das Sam dann wirklich mit mir trainieren wollte, war wie ein Wunder. Ich grinste nur noch. Sam war wirklich darauf eingegangen, obwohl wir uns gerade noch so angegiftet hatten. Sie war wirklich einmalig. “Gut dann lass uns gehen!“ Ich fackelte nicht lange, aus Angst sie könnte es sich noch einmal anders überlegen. Schon stapfte ich auf die Tür zu. Ich drehte mich nach ihr um und wartete. Als sie dann aber zu mir kam, hielt ich sie am Ärmel fest. „Du Sam... da ist noch etwas...“ Ich holte tief Luft. Die Sache, die mir schon die ganze Zeit durch den Kopf ging, musste endlich raus. „ Du musst mir unbedingt einen Gefallen tun!“ Ich redete schnell weiter, bevor sie nein sagen konnte. “Kannst du nächstes Jahr auf Kyra aufpassen? Ich weiß nicht wen ich sonst fragen soll, aber einer muss es doch tun. Du bist gut mir ihr befreundet, auf dich hört sie ... vielleicht ein bisschen. Und du bist stark, du könntest es wahrscheinlich mit jedem Kerl hier in der Schule aufnehmen. Und wenn ich dann nicht mehr da bin... irgendjemand muss ihr ja die scheiß Männer vom Leib halten.“

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Samantha McCallum Offline

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05.06.2007 23:37
Warum ... Antworten
Es war schon ein seltsames Gefühl mit Arne so ruhig zu sprechen, obwohl er mir zuvor mehr Stress verursacht hatte, als es wohl die französische Königin vor ihrer Enthauptung durchlebt hatte… nun, fast.
Doch hierbei handelte es sich um Quidditch, lediglich um Quidditch. Und egal was ich auch über den großen Trottel dachte, er war mein Kapitän und außerdem hatte er mich zum Vizekapitän ernannt, da konnte ich ihm nicht eine verpassen, auch wenn ich einige male dieses Bedürfnis hatte. Ich wollte mit Arne nicht auf kollegialer Basis bleiben, wie würde das aussehen? Gut, ich musste mit ihm ja über Quidditch sprechen, alles planen, doch irgendwie hatte ich das dumpfe Gefühl, dass gerade diese Art von Zusammenarbeit einiges zwischen uns ändern würde…

Einfach sachlich bleiben! Schrie ich gedanklich. Nur weil ich mich mit dem Kapitän außerhalb des Spielfeldes unterhielt, hatte das nichts zu bedeuten. Schließlich nötigte dieses verdammte Trainingsverbot uns dazu und wenn wir nicht wie die letzen Verlierer dastehen wollten, mussten wir nun mal Hand in Hand trainieren.

“Die Netze…“ Ich griff die Sache mit dem Lacrosse auf, da es ich sehr freuen würde, meinen anderen Lieblingssport wieder zu tätigen. “vielleicht könnten wir ja welche von Fangnetzen nehmen… ich weiß noch, dass wir im Unterricht kleine Kobolde mit Fangnetzen fangen mussten, da die kleinen Plagegeister uns die Zauberstäbe geraubt hatten…“ Es war ein wirklich wildes Szenario im dritten Jahr. Damals hatte es mich wirklich gefreut, die ganzen Leute ohne Zauberstab zu sehen. Wie hilflos die meisten doch waren, da konnte man wahre Stärke erkennen. Obwohl ich die Magie zu schätzen gelernt hatte, war ich immer noch der Meinung, dass die Magie den Nieten das Leben derartig erleichtert, dass sie sich für Helden halten. “Die Netze waren zumindest stabil genug, vielleicht hat die Schule ja solche, die man nicht mehr braucht.“ Das bezweifelte ich zwar, doch man könnte ja nachfragen.

Doch erstmal sollte eigene Training im Vordergrund stehen, nachher könnten wir über die ganzen neuen Trainingseinheiten debattieren. Ich hatte zuviel negative Energie in mir und wenn ich diese nicht gleich ausladen würde, drohte ich innerlich zu platzen. Cadness kann sich auf was gefasst machen dachte ich als dieser schon die ersten Schritte zur Tür machte. Es wird keinesfalls ein liebliches Zusammenspiel, Kapitän… ein angriffslustiges Flackern brachte meine Augen zum glänzen, das leichte Grinsen unterdrückte ich jedoch.

Doch ehe ich mich ins Vergnügen stürzen konnte, zupfte mich schon Arne am Ärmel. Was zur Hölle!? wollte er wieder wissen wie ich zu ihm stand? Oder wie ich zu den anderen Kerlen stand? Konnte sein kleines, kaum vorhandenes Männerhirn nicht endlich kapieren, dass ich diese gesamte, scheußliche, stinkende, niedrige Männergesellschaft als total…
Doch ehe ich weitere Flüche auf Cadness und die gesamte Männerwelt schleudern konnte, schleuderte er mir etwas viel heftigeres gegen den Kopf. Ich sollte auf Kyra aufpasse, wenn er nicht mehr hier war. Ich sah ihn leicht verwundert an, wie eine Katze die einer Maus dabei zusah, wie diese fröhlichfrech das Katzenfutter des Feindes fraß.

Ich verschob die Verwunderung aus meinem Gesicht und machte meiner Entschlossenheit platz. Der Kerl macht sich wirklich Sorgen um Kyra… eine rein platonische und doch feste Freundschaft zwischen Mann und Frau… meine Nackenhaare sträubten sich, war so eine Freundschaft vielleicht doch möglich? Doch darüber wollte ich jetzt keine Gedanken verlieren, es war schließlich Kyra, die im Vordergrund stehen sollte, so nickte ich um Arne zu vermitteln, dass ich damit einverstanden war.

“Du wirst die keine Sorgen um sie machen müssen…“ Eigentlich halte ich Kyra für ein starkes Mädchen, abgesehen von dem Kindertheater mit Rafael, aber ansonsten besitzt sie eine starke Persönlichkeit, zumindest war ich immer fest der Meinung, doch so sicher konnte ich mir dabei auch nicht sein. Natürlich verbrachte ich so einige Zeit mir ihr, wir waren in einer Mannschaft, in einem Jahrgang, auf dem selben Zimmer, aber die Freizeit verbrachte sie oft an Arnes Seite und ich war sonst immer bei Lucia, so war es logisch, dass er sie besser kannte, als ich. Doch so wirklich konnte ich es nicht glauben. Kyra und Schwach… Aber die Sache mit Rafael… Sie war schwach. Doch ich würde sie schon unter meine Fittiche nehmen.

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