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 Die Große Halle
Seiten 1 | 2 | 3
Leyla Kean Offline

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Beiträge: 17

13.09.2006 15:52
Die Tische voll, der Magen leer
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Komme von: Aus Spaß mach Ernst

Ich hockte in einer Ecke des Geimschaftsraumes der Slytherin und wollte das Slytherinwappen auf die Rückenteil eines neuen Umhanges sticken. Dieser war aus dunkelblauem Samt und gefüttert. Mein neuer Winterumhang und vermutlich würde er mich schön warm halten. Meine Großmutter hatte ihn mir kurz vor Schulbeginn mit einem zarten Lächeln in die Hand gedrückt. Vermutlich war dies Maßanfertigung, denn er war mir weder zu lang noch sah er unschön kurz aus. Sie machte sich wirklich immer viel zu viel Mühe. Nun ja, aber immerhin sah ich dann vernünftig aus. Der Sessel war, wie ich fand viel zu hart und hätte längst mal ersetzt werden können. Aber gut, ich musste hier ja nur sitzen. Auf der Stuhllehne stand ein Kästchen, knapp größer als meine Hand. Öffnete ich es, war es fast so groß, wie meine Schultasche. Sehr ordentlich waren da Fäden aus den verschiedensten Farben und Materien fein säuberlich angeordnet zu finden und Nadel in verschiedenen Formen und Größen. Auch ein kleines Buch mit hilfreichen Tipps und Zaubersprüchen, für das Nähen war dort drin. Ich hatte das gewünschte Zeichen zuvor mit einer besonderen Tinte vorgezeichnet. Nun hatte ich einen Zauberspruch gemurmelt und die Nadel flitze über den Stoff und hinterließ die Anfänge eines Wappens.

Ich hatte, da der Umhang schon so dunkel war etwas hellere Farben genommen. Stickte oder nähte ich, konnte ich vollkommen darin versinken. Das dies ja zweifelsohne als Zauber galt und solche Außerhalb des Unterrichts nicht erlaubt waren, ignorierte ich. Ich tat ja nichts schlimmes, oder schadete gar jemanden damit. Und zur Not würde ich mein handeln als Übung für den Unterricht geltend machen. Nur kurz sah ich auf und sah wie ein Junge mit einem Mädchen stritt. Lächerliche Liebeleien führten zu noch lächerlichen Streiterreien. In diesem Moment traf mich der warnende Blick einer Mitschülerin, eine Petze, wie ich herausgefunden hatte letztes Jahr. Ich sah sie herausfordernd an, ließ die Nadel noch ein wenig weiter sticken, als sie sich dann aber gerade erheben wollte, legte ich den Zauberstab rasch fort und stickte mit eigener “Körperkraft“ weiter. Wie einfach es doch war, andere in Rage zu bringen. Sie schnaubte einmal und wendete sich dann wieder ihrem Gesprächspartner zu. Ein glückliches Lächeln huschte über meine Lippen. Ich hatte doch tatsächlich gewonnen.

Als das Wappen gestickt war, nahm ich mir den Saum des Umhangs vor. Feine Spitze in etwas hellerem blau befestigte ich an diesem. Ob wohl auch andere so herum liefen. Nun, im Geschäft war dies wohl nicht anders zu erhalten und meine Großmutter hatte mir bloß ein so einfaches Kleidungsstück geschenkt, weil sie wusste, wie gern ich mich mit Nadel und Faden beschäftigte. Als ich damit fertig war, brachte ich es in den Schlafraum und verstaute es sorgfältig in meinem Schrank. Ich kleidete mich in ein hellblaues Kleid, dessen Rock nach unten hin immer breiter würde und mir bis zur Mitte der Faden reichte. Ich mochte es wirklich. Denn ich hatte es mit kleinen Perlen verziert und der Kragen bedeckte gerade eben mein Schlüsselbein und überdeckten meine Schultern, ein wunderschöner viereckiger Ausschnitt, der keineswegs freizügig wirkte. Außerdem waren die Ärmel wunderbar lang und überragten gerade eben eine meinen Handrücken. Ich schlüpfte noch in meine schwarzen Pöms. Die übergeworfenen dunkle Strickjacke, ließ dass ganze dann schon wieder lässig aussehen.

Langsam machte ich mich auf den Weg in die Große Halle. Ich verspürte doch ein leichtes Hungergefühl und dem musste ich einfach nachgehen. Als ich den Keller verließ und aus einem richtigen Fenster schauen könnte, erkannte ich, wie schlecht und somit gut für mich das Wetter war. Es sah richtig kühl aus, endlich. Morgen würde ich sicherlich einen langen Spaziergang machen, alleine, ohne lästiges Geplappere! Morgen würde es sicher nicht sonniger werden. Dessen war ich mir ganz sicher. Ehe ich die Tür zur Großen Halle betrat, atmete ich einmal tief ein. “Dummes Schülerpack!“ dachte ich mir, um mein Selbstbewusstsein zu erhöhen und trat dann ein. Es war laut, viel zu laut, wie ich fand und ich hatte das Gefühl beinahe erschlagen zu werden. So manch Schüler hielt sich nun natürlich hier auf. Wie dumm von mir. Es war Zeit für die letzte Mahlzeit am Abend. Doch nun stand ich hier und ich hatte schon oft übermäßige Lautstärke ignorieren könne. Da würde das heute wohl auch nicht all zu schwer sein. Den Blick gen Boden gerichtet bahnte ich mir den Weg zu meinem Haustisch und versuchte einen halbwegs akzeptablen Platz zu entdecken. Bekannte Gesichter waren da. Und manch eines rief in mir den Impuls zur Flucht hervor. Ich ich ging weiter und ließ mich schließlich nieder.

Ich starrte auf den noch leeren Teller, mir schräg gegenüber saß ein Junge aus meiner Klasse Samuel. Mit dem hatte ich mich nie wirklich auseinander gesetzt. Das hatte er auch nicht verdient und so konzentrierte ich mich auf die Speisen, welche den Tisch reich deckten. Ich hatte niemanden gegrüßt, doch auch niemand hatte mich gegrüßt. Gut so, wunderbar! Zaghaft nahm ich von dem gemischten, gekochten Gemüse und tat mir dann ein wenig Kartoffelbrei auf, ebenso wie von der Bratensoße. Irgendwie war der Hunger schlagartig verflogen und so stocherte ich in dem Brei herum und starrte in der Gegend herum. Zu fiele Menschen lösten oft Missmut in mir aus, wenn nicht sogar Angst. Doch anmerken ließ ich mir so was nicht. Ich nahm eine Gabel voller kleiner Erbsen und Mörchen und schob sie mir in den Mund, ohne auf den Teller zu schauen. Ein neutrales Lächeln hatte ich aufgesetzt, um auch ja nicht auffällig zu sein. Langsam und bedächtig kaute ich und versuchte den guten Geschmack zu finden, den man dem Hogwartsessen nachsagte. Doch nichts war da, nichts wohlschmeckendes, nichts!

Samuel Arden Offline

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Beiträge: 76

13.09.2006 15:55
Die Tische voll, der Magen leer
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Ich blickte Deliah an, als sie nach Fijs Frage, ob sie denn meine Freundin sei, mir so ins Wort fuhr. Mein Blick war dabei wahrscheinlich ganz schön tadelnd, doch das war mir selbst gar nicht so richtig bewusst. Die Slytherin hatte doch nur eine ganz normale Frage gestellt, war das ein Grund dafür, gleich so entrüstet zu sein. Ich verstand meine Cousine wirklich nicht, doch auch ich beruhigte mich langsam wieder, als diese wieder eine freundliche Miene aufsetzte. Na also, es ging doch. Auch wenn ich es versuchte, ich konnte mir ihr Verhalten nicht erklären. Waren Mädchen immer so, wenn sich eine Neue in ihr "Revier" einschlich? Mit einem undeutbaren Ausdruck im Gesicht beobachtete ich sie dabei, wie sie scheinbar interessiert die Orange in ihrer Hand betrachtete. Ich sollte wirklich damit aufhören zu versuchen, die Frauen zu verstehen und so zuckte ich resigniert mit der Schulter.

Meine eigenen Probleme kamen mir schlagartig etwas kleiner vor, als Fij mir von dem Tod ihrer Eltern berichtete. Das tat mir wirklich leid und ich wußte im ersten Moment nicht so recht, was ich darauf erwidern sollte. Da konnte man nur hoffen, dass sie und ihr Bruder sich bei der Tante und dem Onkel einigermaßen wohl fühlten. Vielleicht konnten wir später einmal über die ganze Sache ein ausführlicheres Gespräch führen, denn dafür war hier in der Großen Halle definitiv ein schlechter Ort und Zeitpunkt. Außerdem kannte sie mich ja noch kaum und würde mir sicherlich nicht jetzt schon ihre gesamte Lebensgeschichte erzählen. Aber im trösten war ich gut, hatte eine starke Schulter zum anlehnen und dabei war es bei den anderen Mädchen selten geblieben.

"Das tut mir leid, mit deinen Eltern. Doch du wirst dich hier auf Hogwarts sicher wohl und wie zuhause fühlen." versicherte ich ihr mit einem zarten Lächeln.
Dass sie mit mir flirtete, war mir natürlich nicht entgangen und ich hatte auch rein gar nichts dagegen einzuwenden. Meine Laune steigerte sich noch, als ich erfuhr, dass sie sogar in meinem Jahrgang war. Besser konnte es kaum laufen. Und es freute mich, dass sie nun freundlich und höflich mit Lilly und auch Deliah umging.

Ich sah grinsend dem Tierchen auf Lillys Schulter zu, wie dieses an einem Stück Brot nagte, bevor ich mir bewusst wurde, dass Deliahs Freundin gerade eben mit mir gesprochen hatte. Es dauerte einen Moment, bis ich ihre Erzählungen über die Ferien verstand und ich mußte dabei wirklich einen belämmerten Gesichtsausdruck von mir gegeben haben. In 4 Tagen um die Welt... Diamantenmiene... wie bitte? Sie erzählte das wirklich, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken und dann endlich fiel auch der Groschen bei mir und ich grinste los.

"Dann sollte ich ab sofort nett zu dir sein, wenn du so reich bist. Wer weiß, wofür es mal gut ist." scherzte ich ebenso, zwinkerte Lilly und nippte dabei an meinem Becher mit Kürbissaft, bevor ich von meinen Ferien erzählte.
"Bei mir war es auch schön. Ist doch klar. Ferien... nicht lernen, keine Schule, den ganzen Tag Quidditch spielen..." fasste ich meine Ferien grinsend in einem Satz zusammen und wenn ich so zurück dachte, es gab wirklich nicht viel zu erzählen. Wenn ich nicht trainierte hatte, hatte ich eigentlich nur geschlafen oder gegessen.
"Dieses Jahr machen wir euch fertig." spielte ich noch mit einem leicht spöttischen Lächeln auf die Quidditch Partie Slytherin gegen Ravenclaw an.

Als sich Leyla, eine Mitschülerin aus meinem Jahrgang mit an den Tisch setzte, lächelte ich ihr zur Begrüßung zu. Ich hatte noch nicht sonderlich viel mit ihr zu tun gehabt und eigentlich, wenn ich so recht darüber nachdachte, konnte ich mich auch nicht daran erinnern, dass sie mir am Tisch jemals schon gegenüber oder neben mir gesessen hatte.
"Hi !" kam die knappe Begrüßung über meine Lippen.

Deliah Arden Offline

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Beiträge: 82

13.09.2006 19:50
Die Tische voll, der Magen leer
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Mit Lilly hatte ich einen Scherzkeks zur Freundin und darüber war ich auch echt froh. Egal, welche Laune ich hatte, Lilly munterte mich immer wieder auf. Sie wusste gar nicht, wie dankbar ich ihr dafür war, ich liebte sie dafür. Natürlich auf rein platonische Art und Weise. “Ein Tunichtgut wie ich hat doch immer die schönsten Träume Deliah-Maus“ sagte Lilly zu mir und ich musste leicht anfangen zu lachen. Nickend stimmte ich ihr zu.
"Ich kann es mir genau vorstellen meine Liebe und wenn ich ehrlich bin, hätte ich dir schon ein paar Mal Punkte für deinen ganzen Unfug abziehen müssen. Dafür hab ich dich allerdings viel zu gern." entgegnete ich ihr fröhlich lächelnd und zwinkerte dann etwas. Lilly hatte Unfug im Kopf, das stimmte, doch sie hatte Glück und ich hatte sie bisher noch nicht dabei erwischt. Vielleicht war das auch besser so, denn ich nahm mein Amt als Vertrauensschülerin ernst und würde auch wohl ihr keine Gnade schenken. Jedoch musste man Lilly für ihre Art einfach lieben und ich war froh, dass ich ihr noch keine Strafe auferdrücken musste. Nargo hatte das sicher auch noch nicht getan, da war ich mir ziemlich sicher.

Mein Lachen klang einige Sekunden später aus und ich lauschte gespannt Lillys Erzählungen über ihre Ferien. Während ich ihr zuhörte, streichelte ich Finn, ihr Frettchen sachte übers Fell. "Na, Kleiner?" flüsterte ich Finn leise zu und verhätschelte ihn dabei ein wenig. Dann lehnte ich mich wieder zurück und warf Lilly ein Grinsen zu. Ich wusste, dass sie ihre Erzählungen nicht ernst meinte, konnte mir ein Kommentar allerdings auch nicht verkneifen.
"Diamanten... Ich wusste, dass der Glückstrank, den wir vor den Ferien gebraut haben, jemandem von uns beiden Glück bringen würde. Wenn nicht mir, dann schon dir." meinte ich erst ziemlich ernst, riss die Augen überrascht weit auf und fing dann mit vorgehaltener Hand an zu kichern. Ich zuckte mit den Schultern und lächelte etwas schief. Naja, wenigstens hatte Lilly schöne Ferien gehabt. Wir hatten auch schöne Ferien gehabt und ich wäre froh, die Schule hätte noch nicht angefangen. Aber so sah ich Lilly wieder und das war einer kleiner Trost dafür.

Fijdora kam mir mittlerweile doch ganz nett vor, als sie plötzlich sagte, dass sie dankbar für die Begrüßung war und dann noch begann munter mit Sam zu reden und sich auch noch Lilly vorzustellen. Der erste Eindruck hatte mich also vielleicht doch getäuscht. Nunja, ich würde ja sehen, wie sich das Ganze nun weiterentwickelte. Aufmerksam hörte ich auch ihren Erzählungen zu und sie tat mir echt Leid, als sie erzählte, dass ihre Eltern verstorben seien. Ich wüsste gar nicht, was ich ohne meine Familie machen würde, ein furchtbar schrecklicher Gedanke.
Mitfühlend sah ich zu der Slytherin herüber und konnte sie auf einmal ein wenig verstehen. Wenn man so etwas durchgemacht hatte, dann war man eben ein wenig anders, vielleicht auch etwas unterkühlt. So machte es mir schon gar nichts mehr aus, dass sie mit meinem Cousin ein wenig flirtete. Wenn er ihr gefiel, warum dann bitte nicht. Mein Neid auf Fijdora war jedenfalls verblasst und ich beschäftigte mich lieber mit meiner Hausgenossin, die mich mal wieder zum Lachen brachte.

”Tag. Gestatten, Lilly O‘Brady, Spaßvogel vom Dienst” sagte Lilly zu der Neuen und ich prustete kurz laut los. Ja, ein Spaßvogel war Lilly schon, aber was für einer. Ich beugte mich mit vorgehaltener Hand zu Fijdora und grinste schief "Du solltest aufpassen, ihre Gesellschaft ist gefährlich." meinte ich lautstark, sodass es auch Lilly mitbekam, dennoch sarkastisch, damit meine Freundin auch wusste, wie ich es meinte. Ich wollte sie doch nur etwas aufziehen. Dannach hörte ich mir an, was Sam zu sagen hatte und war ziemlich überrascht, dass dieser doch so mit Lilly scherzte. Eigentlich wären die beiden ja ein schönes Paar, doch ich verdrängte meine Kuppelgedanken so schnell es ging wieder. Sam würde mir den Hals umdrehen und Lilly würde mich einfach nicht ernst nehmen. Tja, zu schade aber auch. Besser als die Slytherin konnte ich Lilly auf jeden Fall leiden, doch befürchtete ich, dass Sam mehr Interesse an dieser hatte. Ok, ich sollte ihm seinen Spaß einfach lassen.

"Quatsch nicht, Sam. Ihr werdet uns niemals schlagen. Träum also ruhig weiter" warf ich frech ein, als ich mitbekam, dass mein Cousin Lilly versuchte weise zu machen, dass sie uns dieses Jahr im Quidditch schlagen würden. Doch daran dachte ich gar nicht, wir waren einfach viel zu gut. Obwohl Slytherin ja auch sehr gut war, so hoffte ich einfach darauf, dass wir dieses Jahr besser als sie abschneiden würden.
Schließlich begab sich noch eine fünte Person in unsere Runde, sagte jedoch kein Wort. Einen Moment lang starrte ich die Slytherin deshalb mit hochgezogener Augenbraue an und tippte Sam schließlich sachte auf die Schulter. Mit einem fragenden Blick sah ich in Richtung der Slytherin, der Sam gerade 'Hi' gesagt hatte und dachte darüber nach, mit wem ich es zu tun hatte. Ich musste im ersten Augenblick zugeben, dass ich keine Ahnung hatte, doch dann fiel mir ein, wer das hübsche Mädchen war. Leyla Kean war ihr Name und sie war aus Slytherin, in Sams Stufe.
"Hallo Leyla. Wie geht es dir?" fragte ich aufrichtig und räusperte mich leicht. Ich war mir absolut nicht sicher, ob ich sie überhaupt ansprechen hätte sollen, doch jetzt war es eh zu spät das rückgängig zu machen. Fröhlich lächelte ich zu ihr hinüber und ließ die anderen einfach weiterquasseln.

Fijdora Cerny Offline

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Beiträge: 49

13.09.2006 20:33
Die Tische voll, der Magen leer
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Mittlerweile sitzten meine Kleider wieder richtig und ich musste nicht mehr an ihnen herumzupfen. Ich hatte Sams Blicke deutlich bemerkt und konnte mich nur darüber freuen. Irgendwie mochte ich diesen Slytherin. Nicht nur, dass er gut aussah. Nein, er war wirklich nett und irgendwie glaubte ich, dass ich mich gut mit ihm verstehen würde. Ob er jetzt nur ein Flirt war, ob eine Freundschaft daraus entstehen konnte oder was auch immer, darauf wollte ich mich jetzt noch nicht festlegen. Die Zeit würde mir zeigen, was zu tun war. Vielleicht hatte ich ja schon bald die Chance ihn näher kennen zu lernen, jedenfalls hoffte ich das. Ich warf ihm mal wieder ein nun eher verführerisches Lächeln zu und zwinkerte kurz. Um ein paar unanständige Sachen zu sagen war mir die Große Halle einfach zu voll und ich hatte keine Lust, dass seine Cousine oder diese Lilly irgendetwas in den falschen Hals bekamen.

Apropos Lilly. Dieses Mädchen war mir komisch. Sie bezeichnete sich selbst als Spaßvogel und machte sich in meinen Augen eigentlich nur lächerlich. Wie konnte sich Sam nur mit solchen Leuten abgeben? Ich verstand es einfach nicht und innerlich schüttelte es mich. Dieses Mädchen machte sich zum Affen und ich musste echt aufpassen, dass ich nicht anfing über sie zu lachen. Alleine wie sie sich niedergelassen hatte, war nicht gerade damenhaft gewesen und auch ihr Auftreten zeigte mir eher ein robustes Mannsweib als eine Frau. Also auch keine Konkurrenz für mich, umso besser. Sam gehörte also ganz alleine mir und ich war mir sicher, dass die beiden Mädchen nach einiger Zeit nichts mehr dagegen hätten. Ich würde sie einlullen und würde mich von meiner Schokoladenseite zeigen, dann würden sie mir Sam auf dem Silbertablette überreichen.

Ich tat so, als ob ich ihre Aussage total witzig gefunden hätte und schmunzelte leicht vor mich hin.
"Ok du Spaßvogel. Ich komme aus Bulgarien und war bis vor kurzem auf Durmstrang." erklärte ich der Ravenclaw freundlich und nickte dann kurz. Nicht jeder konnte den selben Humor haben und ich hatte definitiv nicht ihren. Das machte allerdings nichts, denn so lange ich freundlich war, konnte mir nichts passieren. Als sie das mit der Diamantenmine erzählte, war sie bei mir gleich noch mehr unten durch. Das klang fast nach Angeben, auch wenn ich wusste, dass sie es nicht ernst gemeint hatte. In Gedanken zog ich über sie her, sagte aber nichts Weiteres und hörte interessiert den Erzählungen der Anderen zu. Besonders Sam bekam dabei natürlich meine vollste Aufmerksamkeit.

Um den Gesprächsteilnehmern verständlich zu machen, dass ich ihren Gesprächen folgte, nickte ich ab und an, lächelte etwas und schwieg dennoch bedächtig. Momentan hatte ich nichts Besonderes zu sagen und so lange ich nicht mit Sam alleine war, konnte ich mich unmöglich an ihn ranschmeißen.
Das Gespräch über meine Eltern übersprang ich einfach und sah Sam schulternzuckend, aber dankbar an. Ich wollte einfach nicht darüber reden und es war besser, wenn ich nicht daran erinnert wurde.
"Ihr spielt alle Quidditch? Wie schön, dann können wir ja mal alle zusammen spielen?" stellte ich die Frage in den Raum und war zum ersten Mal begeistert von etwas anderem als einem männlichen Wesen hier an dieser Schule, zumindestens für heute.
Mein Gesicht trug nun ein zufriedendes Strahlen und ich war wie gebannt. Für Quidditch interessierte selbst ich mich. Die anderen Gesprächsthemen hatte ich zwar mitbekommen, doch keines davon hatte mich so sehr gereizt wie Quidditch.

Als sich dann eine weitere Person zu uns an den Slytherintisch gesellte, schaute ich neugierig auf und sah einen Augenblick lang zu dem Mädchen hinüber. Ich kannte sie noch nicht, doch da sie nicht gleich anfing zu schnattern, war sie mir schon vom ersten Augenblick an sympatisch. Dieses Mädchen hatte etwas, was mich einen Moment lang faszinierte. Dann jedoch wurde ich aus meinen Gedanken herausgerissen. Deliah begann nun mit der Slytherin zu sprechen und auch Sam begrüßte sie kurz nüchtern.
"Hallo." sagte auch ich kurz und lächelte sie freundlich an. Diesmal war es sogar ein aufrichtiges, ehrlich gemeintes Lächeln. Mein Blick fiel wieder zu Sam und ich sah ihn fragend an. Vielleicht konnte er mir mehr über die Slytherin verraten.
"Bei Gelegenheit muss mir mal jemand von euch das Schloss zeigen. Ich hatte mich vorhin schon verirrt." fiel es mir schließlich ein und ich dachte dabei besonders an Sam. Eine Schlossführung mit ihm war wohl das, was mir nun am Ehsten zu sagen würde. Höchstens es gab noch etwas Interessanteres.

Lilly O´Brady Offline

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Beiträge: 48

14.09.2006 11:01
Die Tische voll, der Magen leer
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Was war den mit der Neuen? Was tat Sam leid wegen ihrer Eltern? Ich spitzte die Ohren bei diesem für mich persönlich sehr sensiblen Thema. Ging es ihr etwa wie mir? Wenn ja, dann wäre da urplötzlich eine unvermutete Verbindung da. Aber ich konnte es ja auch falsch verstehen. Mein Kopf legte sich etwas schief und ich betrachtete sie noch einmal, als würde ich sie das erste Mal sehen bevor ich fragend zu Deliah rüber sah und flüsterte „Was genau ist denn los mit ihren Eltern?“ Kurz wurde ich gefangen genommen vom Gedanken an meine eigenen Eltern. Wie ich sie vermisste. Es stimmt mich traurig, auch wenn ich mir nichts anmerken lies. Nur meine Augen hörten für einen Moment auf zu strahlen. Erst jetzt merkte man, wie sehr sie gestrahlt hatten. Irgendwann erwachte ich jedoch aus diesen Gedanken wieder und zwang mich, mich zusammen zu nehmen. Meine Augen strahlten bald darauf wieder und ich versicherte „Sam hat Recht, in Hogwarts fühlen sich die meisten schnell zu Hause“ Mir selber ging es nicht anders…

Mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck sah ich empor zur Decke und begann zu pfeifen „Aber aber Deliah. Du weißt doch. Ich mein es nie so. Manchmal… passieren mir halt dumme Dinge… Was kann ich denn dafür?“ Mit einem perfekt gespielten Hilfe suchenden Ausdruck der von meinen Seelenspiegeln wiedergegeben wurde sah ich Deliah mit großen Hundeaugen an. Konnte man mir da noch böse sein? Wenige Sekunden darauf musste ich auch schon wieder lachen. Ich wusste ja was für ein Glück ich hatte. Schon praktisch wenn man mit den Vertrauensschülern ganz gut klar kam, auch wenn ich das nie bewusst ausnutzte. Wobei man dazu sagen musste das Nargo ja selber genug Flausen im Kopf hatte. Müsste er sich da nicht manchmal selber Punkte abziehen?

Finn freute sich derweil über die Aufmerksamkeit und schnupperte an Deliahs Finger, was ihn etwas von der Neuen ablenkte. Diesen Geruch kannte er ja sehr gut aus dem Schlafsaal. Gut so, wer weiß was der kleine sonst fertig gebracht hätte. Ich kannte doch meinen kleinen Freund. Irgendwann versuchte er dann sogar, zu Deliah rüber zu klettern und ich lies ihn gewähren. Wenn es Deliah recht war würde ich nichts dagegen unternehmen.

Ich selber füllte einen Becher für mich und hob ihn mit dne worten „Auf Felix, auf das er mir noch oft Glück bringen möge“ Womit ich auf den Glückstrank anspielte. Ich lachte mit Deliah und Sam. Besonders Sams verdatterter Gesichtsausdruck war urkomisch gewesen. „Wer weiß wann wir ihn noch mal brauchen diesen göttlichen Trank, hoffentlich bringt er dann auch wieder solches Glück“ Aber mal ehrlich. Glück so einfach in Flaschen zu füllen war schon ein kleines Wunder und irrsinnig faszinierend wenn man genau darüber nachdachte, auch wenn wir gerade so scherzhaft darüber sprachen.

Sam bekam die Zunge rausgestreckt und eine meiner Berühmten Grimassen „Opportunist du. Tse. Glaub bloß nicht, dass ich darauf reinfalle und du was abbekommst. Nix da. Genau so wie du es dir abschminken kannst das ihr uns im Quidditch schlagt. Egal wie viel du trainiert hast. Wir hauen eher euch vom Besen“ Spielerisch drohend vollführte ich eine Bewegung als würde ich einen Klatscher schlagen, wobei ich leider etwas zu wild gestikulierte und einen Becher und eine Teller vom Tisch wischte. Nicht den von Deliah, keine Sorge, sondern den von einer Hauskameradin die auf meiner anderen Seite saß. „LILLY!“ erklang es auch prompt und ich zuckte zusammen und lief etwas rot an. Uuuuuuuups. Das hatte ich doch gar nicht gewollt… Anders als bei anderen färbten sich nicht nur meine Wange rötlich sondern, ohne dass ich es merkte nahmen auch meine Haare die Farbe an und wurden knallrot. Und genau diese Farbe behielten sie auch erst einmal bei.

Mit einem gewinnenden, entschuldigenden Lächeln drehte ich mich um und besänftigte das Mädchen erstmal wieder bevor ich mich wieder in die Konversation einschaltete „Was sagtest du noch gleich Deliah-Maus? Das meine Gesellschaft gefährlich ist? Ist doch gar nicht wahr…“ Meine Unterlippe schob sich schmollend etwas vor aber es hielt nicht lange an, dazu konnte ich viel zu gut über mich selber lachen „Der Umgang mit mir ist auf eigene Gefahr. Wer sich nicht traut solls lassen“

Kurzzeitig nahm die Stille Slytherin meine Aufmerksamkeit in Anspruch, die von dne anderen gegrüßt wurde. Sie kannte ich höchstens vom sehen aber ich lies mich auch zu einem „Hey“ hinreißen und einem Lächeln. So war ich nun mal. Dann wandte ich mich der Neuen zu die mich gerade aufklärte, was es mir ihr auf sich hatte. Aus Bulgarien kam sie. Von durmstrang hatte ich schon so einiges gehört. Sofort wurde ich hellhörig. Dort sollte man ja viel über die dunklen formen der Magie lernen. Wie jede Art von wissen faszinierte mich auch dieses Themengebiet sehr, weshalb ich sie aufmerksam anschaute „Du warst eine Schülerin in Drumstrang? Interessant. Ist es bei euch wirklich so kalt gewesen wie man immer hört? Es gibt so viele Geschichten über die anderen Zaubererschule die hier die Runde machen… Mich würde interessieren wie es wirklich ist. Und was man dort so gelernt hat was man hier nicht lernt. Vielleicht ergibt sich ja mal ein Gespräch über das Thema?“ Sie war mir zwar nicht gerade sympathisch aber egal, für etwas mehr wissen würde ich es auch mal ein oder zwei Stunden mit der Neuen aushalten.

Als die Neue fragte, ob sie alle Quidditch spielen würden lachte ich und meinte „Darauf kannst du wetten“ bevor ich sie aufklärte „Sam spielt für Slytherin und Deliah und ich für Ravenclaw. Hogwarts veranstaltet jedes Jahr einen internen Quidditchcup zwischen den Häusern“ In begutachtete die Neue noch einmal von Oben bis Unten „Es sind jedes Jahr Tryouts… Wenn du wirklich gerne Quidditch spielst, versuch doch ins Team deines Hauses zu kommen.“ Es war nur ein Vorschlag aber innerlich grinste ich schon. Irgendetwas gab mir das Gefühl das es mir spaß machen würde, sie vom Besen zu fegen. Gegner die man nicht mochte machten alles gleich viel einfacher und stärkten den Kampfgeist.

Leyla Kean Offline

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14.09.2006 13:37
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Samuel Arden hatte mich gegrüßt. Ein lässiges “Hi.“ brachte er heraus, als würden wir uns gut kennen. Als dann auch noch zwei anderes Mädchen aus Ravenclaw, ich glaube die eine war die Cousine Samuels, Hallo sagten, schien es fast so, als verlange man von mir, auch etwas zu sagen. Ein Mädchen, ich kannte es nicht, hatte es nie zu vor gesehen, ein freundliches “Hallo.“ heraus brachte, hatte ich kurz das Gefühl, dies sei ein Albtraum. Wieso beachteten mich diese Schüler eigentlich? Sie hatten doch genug Nonsens in ihrem Kreise versammelt. Wollten sie sich auch noch über mich belustigen? Ich setzte eine freundliche Miene zum entsetzten Spiel auf. Sie wirkten allesamt wie eine wild gewordenen Drachenherde, welche gerade Blut geleckt hatten und nun auf jeden Fall mehr wollten, wohl darauf hofften, dass auch ich vielleicht die eine oder andere witzige Anekdote bringen würde.

Innerlich konnte ich darüber nur müde lächeln. Ich war nicht witzig, hatte keinen Humor, den auch nur einer hier verstehen würde. “Guten Abend.“ erklärte ich sanft, um nicht gleich als langweilige Spielverderberin zu gelten. Mein Herz pochte und ich hatte das Gefühl, auf meiner Stirn würde jeden Moment stehen “Ich bin anders als ihr, also hängt mich gleich auf und habt euren Spaß.“ Unglaublich, zu was für Fantasien ich heute fähig war. So kannte ich mich ja gar nicht. Natürlich hatte ich ein freundliches Lächeln aufgesetzt, denn hätte ich sie nur gelangweilt betrachtet und meinen Gruß ausgesprochen, wären sie sicher der Meinung, das ich nicht mehr alle Kessel im Keller hätte. Und das war ganz sicher nicht der Fall. Im Gegenteil! Ich war besser als sie, dass musste ich einfach sein. Wie schrecklich wäre es denn, wenn ich so wäre wie diese Menschen hier.

Gut, sie wollten spielen, ich würde mitspielen! Ich hatte ihre Worte quasi als Aufforderung gesehen und ich konnte spielen, wie keine Zweite, war grandios, hervorragend und auch wenn es nur wenige merken, gewann ich zum Schluss immer. Ich musste nur die vielen tausend Treppen hinab steigen, um auf deren Niveau zu gelangen. Das mir unbekannte Mädchen erzählte, das sie aus Bulgarien käme. Nein, wie “interessant“, dachte ich gelangweilt. Aufspielen wollte sie sich und das gelang ihr auch, denn Lilly, die eine Ravenclaw sprang sogleich auf diese Bemerkung an. Ja es war wirklich leicht, diese Existenzen in ihren Bann zu ziehen. Eine wahre Slytherin sollte dieses Mädchen also sein. Ach, war dies nicht Fijdora? Ich hatte „zufällig“ einem Gespräch gelauscht, in dem es um eine neue Schülerin ginge, die zu uns in den 7. Jahrgang käme.

Ich musterte sie möglichst unauffällig. Es sah so aus, als habe sie sich herausgeputzt, wie eine Katze, die einem Kater gefallen wollte. Ob sie sich wohl Samuel nähern wollte. Es sah zumindest so aus. Das bestätigte wieder einmal bloß das Bild der nach Körperkontakt süchtigen Menschen, die alles für ein wenig Nähe taten, sogar sich selbst verrieten. Wenn ich die eine oder andere Schülerin hier betrachtete, war es wirklich traurig. Wer wollte denn wahrlich so viel haut preisgeben? Und weshalb? Weil es da ebenso gierige männliche Wesen gab, die man beeindrucken wollte. Wirklich grausam war diese Welt. Und dann redeten sie von Quidditch. Ich liebte dieses Spiel, hätte wohl gerne selbst gespielt, fürchtete aber die Brutalität dieser Freizeitbeschäftigung. Man bot der Neuen an, sich auch zu bewerben.

Ich nahm mir Tee, denn Kürbissaft mochte ich im Gegensatz zu den vielen anderen hier absolut nicht. Ein herber Tee ohne Zucker, jedoch mit ein wenig Milch und einem Spritzer Zitrone, dass war herrlich, besonders wenn er noch sehr heiß war. Ich schaute von dem einen Redner zum anderen, so als würde ich zu ihnen gehören, was für naive Menschen dass doch waren. Ich musste gestehen, dieses Spielchen machte fast Spaß. Sie meinten es vermutlich allesamt ernst. Zaghaft nahm ich von meinem Teller, probierte hier ein wenig, doch das Essen selbst wollte mir heute einfach nicht munden. Der Tee hingegen war angenehm. Ich liebte solch Extreme und hätte wohl kaum etwas dagegen, gleich durch einen Schneesturm stapfen zu müssen. Auf einen solchen würde ich jedoch noch einige Monate warten müssen.

Samuel Arden Offline

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Beiträge: 76

14.09.2006 14:54
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Beinahe erleichtert stellte ich fest, dass sich die Stimmung zwischen allen Anwesenden deutlich gebessert hatte. Alle waren nett zueinander und warfen sich nicht ständig misstrauische und abschätzende Blicke zu. Es gab wirklich fast nichts schlimmeres, als zwischen Personen zu sitzen, wo man die Blitze regelrecht sehen konnte, die aus den Augen umher schossen.

Deliah scherzte mit Lilly und sogar mit Fij und ich blickte grinsend zwischen den Mädchen hin und her. Erst als meine Cousine und Lilly mir doch tatsächlich weiß machen wollten, dass Ravenclaw dieses Jahr wieder beim Quidditch besser sein würde, als Slytherin, wurde mein Grinsen noch breiter und eine Spur gehässiger. Das konnte man nicht so einfach auf sich sitzen lassen, dachte ich amüsiert.

"Falls ihr es überhaupt bis zu meinen Torstangen geschafft habt, steh ICH da euch immer noch im Weg. Und ich verteidige die Tore wie mein eigenes Leben." sagte ich den beiden Ravenclaws voraus und brach dann in fast unhaltbares Gelächter aus, als Lilly wohl andeuten wollte, wie sie uns vom Besen haute und dabei nicht uns Slytherin weg fegte, sondern die Dinge auf dem Tisch. Wenn sie beim Quidditch genauso impulsiv ihre Gegner vom Besen fegen wollte, dann sollten wir ernsthaft Angst vor ihr haben. Ich beobachtete, wie Deliahs Freundin nicht nur rot im Gesicht sondern auch an den Haaren wurde und amüsierte mich köstlich darüber. Vielleicht sollte sie darüber mal jemand aufmerksam machen...
"Die Farbe steht dir."
Diesen Kommentar konnte ich mir nicht verkneifen und grinste Lilly dabei weiter belustigend an.

Auf ihre Worte, Fij sollte doch versuchen, in die Quidditch Hausmannschaft von Slytherin zu kommen, nickte ich bekräftigend. Ich hatte zwar keine Ahnung, wie gut sie spielte, aber das würde sich leicht heraus finden lassen.
"Ja, das solltest du wirklich, wenn du es auch so gerne und gut spielst. Sprich am besten mal mit Matthew. Er ist unser Kapitän." erklärte ich Fij und bekam trotz meines Lieblingsthemas Quidditch nebenbei noch mit, dass sie mir ein verführerisches Lächeln schenkte. Ja, sie wußte wirklich, wie sie mit uns Kerlen umgehen mußte, das stand für mich außer Zweifel. Wir beide würden sicher noch jede Menge Spass miteinander haben. Vielleicht würde sich die Gelegenheit schneller ergeben, als ich gedacht hatte, als die Slytherin darum bat, dass ihr jemand das Schloss zeigen sollte. Ich mußte gleich in die Presche springen, bevor mir jemand anderes in die Quere kam.
"Ich kann dich nachher etwas im Schloss herum führen, wenn du willst." bot ich also somit Fij, begleitet von einem langen tiefen Blick in ihre Augen, an.

"Guten Abend." vernahm ich eine Stimme. Unser Slytherin Gespenst Leyla hatte doch tatsächlich auf die allgemeinen Begrüßungen reagiert. Gespenst... so nannten wir Slytherins Jungs sie unter uns gerne. Weil sie so 'durchsichtig' war und man merkte manchmal nicht einmal, dass sie sich mit einem im selben Raum befand. Ich hatte beileibe nichts gegen das Mädchen, ich kannte sie dazu noch kaum, obwohl sie in meiner Stufe und in meinem Haus war. Und ich hatte mir auch noch nie die Mühe gemacht, sie näher kennen zu lernen. Dafür war sie mir zu ruhig, still und unscheinbar.

Deliah Arden Offline

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Beiträge: 82

14.09.2006 18:01
Die Tische voll, der Magen leer
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Mir war aufgefallen, dass nicht nur Sam sich sehr für die Neue interessierte, selbst Lilly schon richtig gebannt von ihren Erzählungen zu sein und wollte immer mehr über sie wissen. Das war schon irgendwie lustig, vor allem weil die Neue sich dauernd wiederholen musste und ich es nun zum zweiten Mal hörte. Was mir auch aufgefallen war, war ihr dauernd verführerisches Lächeln, welches sie meinem Cousin zuwarf. Alleine die Vorstellung, dass die beiden...Nein, das konnte ich mir nicht geben. Ich versuchte meine Gedanken auf etwas abzulenken und starrte Luftlöcher. Konnte ein Tag denn gleichzeitig so langweilig und doch nicht zum Einschlafen sein? Irgendwie war ich nur mit halbem Herzen dabei und wahrscheinlich merkte man das auch. Ich wusste nicht genau, wodran das lag, doch es war so. Lustlos stützte ich meinen Kopf auf und schmunzelte über die Worte der Anderen. Die Erzählungen waren amüsant, schön und gut. Man konnte darüber lachen und konnte auch mitalbern, aber vom Hocker rissen sie mich nicht gerade. Ich bemerkte, dass mich der graue Schulalltag einfach eingeholt hatte, jedoch war das nicht das Einzige, was mich so stimmte. Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann wusste ich es, doch verdrängte es einfach so gut es ging. Es war die Sache mit Joey. Selbstvorwürfe bahnten sich in mir auf, dann die vielen Fragen und auch den Blick von Sam konnte ich nicht vergessen. Joey wusste ja nichtmals, dass Sam mein Cousin war und überhaupt, das war alles total komisch gewesen. Mir wurde schnell wieder klar, dass ich keine Person war, die über solche Dinge einfach hinwegsehen konnte und das machte mir zu schaffen.

Innerlich seufzte ich darüber und nach außen hin lächelte ich sanft. Keiner von ihnen wusste, was ich so genau dachte oder fühlte und es war auch wirklich besser so. Als Lilly mir zuflüsterte, was denn mit Fijdoras Eltern war, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ein wenig verschreckt sah ich auf und sammelte mich erst einmal wieder. "Die sind verstorben." flüsterte ich zurück und sah Lilly etwas bedrückt an. Ich kam nicht gerne auf das Thema zu sprechen, da ich wusste, dass es Lilly genauso ging und sowieso war das Thema ja nicht gerade fröhlich, eher trüb und traurig. Jedes Mal, wenn wir darauf zu sprechen kamen, musste ich daran denken, wie gut es mir doch mit meiner Großfamilie ging und wie Leid mir die Leute taten, die so etwas nicht kannten. Seufzend wandte ich mich von Lilly ab und sah ein wenig trostlos durch die Gegend. Alles wirkte so grau und öde. Das was sie dann zu Fijdora sagten, bekam ich gar nicht mehr mit.

„Aber aber Deliah. Du weißt doch. Ich mein es nie so. Manchmal… passieren mir halt dumme Dinge… Was kann ich denn dafür?“ Wieder war es Lilly, die mich vollkommen aus meiner Einöde herausriss. Was sie dafür konnte, konnte ich ihr eigentlich echt nicht genau sagen, da hatte sie recht. Meiner Meinung nach hatte eben jeder Mensch seine Macken und Lillys Macke war einfach die Tatsache, dass ihr sehr oft irgendwelche peinlichen oder eben dummen Dinge passierten, was aber eigentlich immer zum Lachen gewesen war. Zumindestens bis jetzt mal. Ich zuckte grinsend mit den Schultern und winkte schmunzelnd ab. "Vergiss es einfach." sagte ich leise in meiner trüben Stimmung und dennoch ließ ich mir nichts weiter anmerken. Sam würde wahrscheinlich ausrasten, wenn er erfuhr, dass ich über Joey nachdachte. Und Lilly würde ich etwas erklären müssen. Dazu fehlten mir jetzt absolut die Nerven. Sollten die beiden sich ruhig mit Fijdora beschäftigen und ich würde meinen Gedanken nachgehen.

Finn, das kleine Frettchen, welches noch eben auf Lillys Schulter gesessen hatte kam jetzt zu mir herübergeklettert und ich strahlte etwas. Ich mochte den kleinen Nager und irgendwie brachte auch er mich auf andere Gedanken. Ich beugte mich kurz zu ihm herunter und stupste ihn sachte mit meiner Nase an. Gespannt blickte ich zu Lilly hinüber, die zu einer neuen Erzählungen ansetzte, was schließlich in einem Fiasko endete. „Opportunist du. Tse. Glaub bloß nicht, dass ich darauf reinfalle und du was abbekommst. Nix da. Genau so wie du es dir abschminken kannst das ihr uns im Quidditch schlagt. Egal wie viel du trainiert hast. Wir hauen eher euch vom Besen“ erzählte sie in ihrer Euphorie und schmiss dabei in voller Ekstase den Teller ihrer Nachbarin herunter. Die Sache mit dem Glückstrank hatte ich in diesem Augenblick vollkommen vergessen. Ich versuchte mich zu beherrschen, doch als sich dann noch Lillys Haare knallrot färbten, konnte ich einfach nicht mehr an mir halten. Ich prustete laut los und nickte Sam beipflichtend zu. "Lilly, diese Farbe solltest du echt öfters tragen." brachte ich nur unter lautem Prusten und sehr sarkastisch hervor, bevor ich mich schüttelte und mich dann wieder einkriegte.

Ständiges Kichern in der Nähe der Neuen war meiner Meinung nach unangebracht. Sie schien nicht gerade diejenige zu sein, die gerne scherzte und so wollte ich mich ihr ein wenig einpassen."Sam, glaub bloss nicht, dass ihr dieses Jahr leichte Chancen im Quidditch habt." meinte ich nun ziemlich ernst und etwas herausfordernd. Lilly hörte gar nicht mehr auf zu reden und so wusste ich oft gar nicht mehr, was ich antworten sollte. Sie sagte so viel aufeinmal und dann noch zu verschiedenen Themen, sodass ich einfach nicht mitbekam. Ich hatte definitiv kein gutes Kurzzeitgedächtnis und das war keine gute Vorraussetzung für das diesjährige Schuljahr. Ich bekam nur mit, wie Lilly versuchte Fijdora etwas über ihre Schule auszuquetschen und wie Sam sich bemühte mit Lilly mithalten zu konnten. Beide versuchten meiner Meinung nach die Slytherin zu beeindrucken, was Sam recht gut gelant. Bei Lilly war es glaub ich eher ein Überfall mit Worten, was ich für mich jedoch ziemlich amüsant fand. Ein Grinsen rutschte auf meine Lippen und ich nickte Fijdora zu. Ja, was Sam und Lilly sagten stimmte. Ich war mal gespannt, wie das Mädchen im Quidditch war. Vielleicht konnten wir auch einfach so mal spielen.

Wieder einmal schweifte mein Blick durch die Große Halle und mein Blick fiel wieder auf Leyla, die gerade ein 'Guten Abend' zurückgeworfen hatte, mir aber allerdings keine wirklichen Antworten auf meine Fragen gegeben hatte. Seltsam, dabei hatte ich doch nur höflich sein wollen. Nun gut, wer nicht wollte, der wollte eben nicht. Ich beobachtete sie schweigsam und versuchte mich damit irgendwie abzulenken. Wenn ich beim Gespräch der Anderen schon nicht mehr mitkam, dann tat es vielleicht gut, sich etwas anderwärtig zu beschäftigen.
Weil ich jedoch nicht genau wusste, wie ich ein Gespräch mit der jungen Dame anfangen sollte und ich sie kaum kannte, überlegte ich fieberhaft, was wohl ein gutes Thema war. Lelya war nicht gerade die Offenheit in Person und wahrscheinlich auch recht kompliziert, so dachte ich mir das zumindestens. Als sie sich einen Tee mit Milch und einem Spritzer Zitrone machte, schüttelte ich mich. Was war das denn für eine Mischung?
"Du nimmst deinen Tee mit Milch und Zitrone?" rutschte es überrascht aus mir heraus und ich sah interessiert in Leylas Richtung. Warum ich sie ansprach und warum es gerade genau dieser Satz gewesen war, das wusste ich selbst nicht.

Fijdora Cerny Offline

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14.09.2006 18:38
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Je länger ich hier saß, desto suspekter wurde mir die ganze Situation eigentlich. Was machte ich hier? Ich dachte doch nicht im Ernst daran nur wegen eines Typen höflich und freundlich zu Leuten zu sein, die ich überhaupt nicht leiden konnte? Ok, nicht leiden war vielleicht etwas hart. Aber sie waren mir einfach gänzlich egal. In meiner Geschichte waren sie nur ein Suppenkorn. Vor allem diese Lilly ging mir gewaltig gegen den Strich. Sie versuchte lustig zu sein und dabei tat sie auch noch so furchtbar albern. Einfach ein kleines Kind, das war sie. Ein kleines Kind, welches dringend mal Erziehung brauchte. Ob sie überhaupt wusste, wie sich eine Dame zu verhalten hatte? Aus der würde ja nie etwas werden, so wie die sich verhielt. Ihre ganze Art, es war zum davonlaufen. Wäre ich männlich und würde mich in ihrer Nähe befinden, ich würde es nichtmals 10 Sekunden lang aushalten. Und dann auch noch diese Freundlichkeit. Wähh, mir wurde echt übel davon. Das Schrecklichste war, ich war kurz davor mich ihr anzupassen. Aber Freunde, eins kann ich euch sagen: Nur über meine Leiche. Bevor ich so werden würde wie die, würde man mir einer unheimlichen Gehirnwäsche unterziehen müssen und noch nichtmals das würde reichen. Sie sollte sich echt mal ein Beispiel an mir nehmen. Doch das gab ich nicht der Öffentlichkeit preis. Sam würde mir sonst niemals das Schloss zeigen oder die Ravenclaw würde gleich überall rumerzählen, was für eine Zicke ich wäre. Dabei hatte ich gar keine bösen Absichten, ich dachte nur die Wahrheit.

Ich bekam mit, wie sie begann mit Deliah zu flüstern und lächelte dabei kühl. So, sie lästerte also über mich. Was hätte ich auch Anderes erwarten sollen? Meine Freundlichkeit hing mir ja auch schon zum Hals heraus und ich war es saat mich so zu verstellen. Könnte ich jetzt nur mit Sam alleine sein. Ich warf bei diesem Gedanken einen flüchtigen Blick zu ihm hinüber und musste sagen, dass mir diese Idee besonders gut gefiel. Eigentlich war sie hervorragend und ich wusste, dass ich mein Ziel erreichen würde. Das mit dem wie zu Hause fühlen ignorierte ich fast weitgehend. Ich war nicht der Mensch der großen Worte und nebenbei bemerkte ich, wie auch Deliah immer stiller wurde. Was war denn mit der los? War die denn etwa immer noch eingeschnapp? Stirnrunzelnd sah ich zu ihr hinüber und versuchte irgendetwas aus ihrem Gesichtsausdruck herauslesen zu können. Armes Ding, hatte sie etwa Liebeskummer? Innerlich lachte ich hämisch über sie und widmete mich dann wieder dem so genannten Spaßvogel. Über sie konnte man sich prächtig amüsieren. Ich wusste ganz genau, was der neuste Klatsch und Tratsch der Schule werden würde.

Das Frettchen der Ravenclaw, welches mich die ganze Zeit mit großen Augen angestarrt hatte, kletterte nun zu Deliah hinüber und ich war recht froh darüber. Ich mochte es nicht, wenn ich so angesehen wurde, vor allem nicht, wenn es irgendwelche Nagetiere waren. Im Gegensatz zu allen anderen fand ich die überhaupt nicht süß. Widerlich waren die und sonst nichts. Dann passierte Lilly etwas, was auch mich ziemlich aus den Fugen brachte. Im Eifer des Gefechts zappelte sie wie wild herum und schmiss dabei einen Teller herunter. Ein schadenfrohes Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen, wobei ich mich recht schnell wieder einbekam und normal aussah. Ihre Haare sahen göttlich aus. Noch schlimmer konnte sie fast gar nicht mehr aussehen. Nein, so lange ich hier war, durfte mir nicht mein Geduldsfaden reißen. Dabei würde ich das Mädchen doch so gerne eines Besseren beleeren. Sie hatte noch so viel zu lernen und wenn sie Glück hatte, würde ich es ihr beibringen. Verständlich dabei war aber, dass ich das natürlich nicht aus reiner Freundlichkeit tat. Alles hatte eben nun einmal seinen Preis, was ihrer dabei war wusste ich nicht. Sowieso kam mir der Gedanke etwas lächerlich vor. Sie würde es nie lernen, da war ich mir sicher. Eine Frau mit Stil wurde eben geboren und entwickelte sich nicht erst mit der Zeit.

Die Kosenamen, welche sie immer wieder für Deliah benutzte, brachten noch einen größeren Brechreiz in meinem Hals hervor. Ohh Gott, das war einfach nur kitschig und abartig. Ich musste mich echt heftig zusammenreißen und lächelte nach außen hin schön brav. Dann ging das Gelabber des Papagei aber auch schon direkt weiter. Du warst eine Schülerin in Drumstrang? Interessant. Ist es bei euch wirklich so kalt gewesen wie man immer hört? Es gibt so viele Geschichten über die anderen Zaubererschule die hier die Runde machen… Mich würde interessieren wie es wirklich ist. Und was man dort so gelernt hat was man hier nicht lernt. Vielleicht ergibt sich ja mal ein Gespräch über das Thema?“ Stopp, was ging die das überhaupt an? Durmstrang war eine Schule wie jede andere auch. Zugegebenermaßen waren wir nicht so auf Verteidigung gegen die dunklen Künste aus, doch auch bei uns gab es gewillte Zauberer, die nicht der dunklen Seite angehörten. Bei meiner Familie war das anders. Ich war eine von ihnen und konnte damit nicht leugnen, das ich zu den 'Bösen' gehörte. Aber was war schön böse? Ich sah das alles relativ. Böse war nur ein Wort und ich war eher neutral. Jemanden umbringen? Nein, dazu war ich nicht Imstande, also wo war ich dann bitteschön böse?
Kurz dachte ich darüber nach, bevor ich Lilly mit normaler Stimme antwortete. "Ja, das war ich. So kalt war es gar nicht. Vielleicht etwas kälter als hier, aber im Grunde genommen hatten wir dort auch einen schönen Sommer, direkt am schwarzen Meer. Und was die Unterrichtseinheiten betrifft, so ist das gar nicht anders wie auf Hogwarts. Du siehst, man sollte nichts auf Gerüchte geben." Ich lächelte in mich hinein und hoffte, dass sie damit zufrieden gestellt war.

Schließlich kamen wir wieder auf das Thema Quidditch zu sprechen, was mich eben wirklich reizte, weshalb ich Sam, Lilly und Deliah auch aufmerksam zuhörte. Es sind jedes Jahr Tryouts… Wenn du wirklich gerne Quidditch spielst, versuch doch ins Team deines Hauses zu kommen.“ erklärte mir Lilly und auch Sam stimmte ihr zu. "Ja, das solltest du wirklich, wenn du es auch so gerne und gut spielst. Sprich am besten mal mit Matthew. Er ist unser Kapitän." Matthew, da war wieder sein Name. Er war also nicht nur Vertrauensschüler von Slytherin, sondern gleichzeitig auch Kapitän der Quidditchmannschaft. Na super, das war ja umso besser. Ich grinste in mich hinein und behielt meine Gedanken für mich. Matthew, wer war das denn bitteschön? Kurz neigte ich meinen Kopf zur Seite und nickte dann einverstanden. "Ich danke euch für die guten Ratschläge. Vielleicht werde ich das bald mal tun."

"Ich kann dich nachher etwas im Schloss herum führen, wenn du willst." Sams tiefer Blick in meine Augen war mir dabei nicht entgangen und ich war richtig froh, dass er das nun gesagt hatte. Ich erwiderte seinen Blick und sah ihn intensiv an. "Danke, das ist wirklich sehr freundlich von dir. Wann hast du denn Zeit? Ich bin liebend gerne in deiner Gesellschaft."sagte ich aufrichtig und legte dabei sanft eine Hand auf Sams Knie. Meinen Blick ließ ich einige Sekunden lang auf ihm ruhen, bis ich dann von Deliah gestört wurde, die nun begonnen hatte mit dem Mädchen zu sprechen, welches vorhin ein 'Guten Abend' in die Runde geworfen hatte. Wie? Was? Tee mit Milch und Zitrone? Nicht gerade mein Geschmack. Ich sah gespannt zu der Slytherin hinüber und war neugierig darauf, was sie Deliah jetzt antworten würde. Deliah hatte es geschafft, dass auch das Mädchen jetzt meine Aufmerksamkeit hatte. Um jedoch nicht von dem Gedanken abzukommen so bald wie möglich mit Sam zu verschwinden, ließ ich meine Hand ruhig auf seinem Knie verweilen.

Lilly O´Brady Offline

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16.09.2006 19:34
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Tatsächlich. Die Neue hatte auch keine Eltern mehr. Kurz war meine Fröhlichkeit wie weggeflogen und ich senkte meinen blick. Das musste sein, denn ich musste mich erst einmal wieder sammeln. Wie immer versetzte mir das Thema einen stich mitten ins herz und hielt mich für einen Augenblick fest, obwohl ich das gar nicht wollte. Das wünschte ich nun wirklich niemandem, nicht einmal meinem ärgsten Feind… dieses Mädchen war zwar komisch aber selbst ihr wünschte ich eine Familie, denn Familie war eines der wichtigsten Dinge die es auf dieser Welt gab. Meiner bescheidenen Meinung nach zumindest. Da sprach wohl der irische Familiensinn. Sagen konnte und wollte ich zu dem Thema nichts weiter und ich nickte nur stumm. Ich selber wollte ja auch nicht bemitleidet werden und würde das bei anderen auch nicht tun. Trotzdem konnte ich es nicht verhindern das ich die Neue noch einmal einen Moment lang nachdenklich ansah mit einem Blick, der nicht zu durchschauen oder zu deuten war.

Wieder war Deliah ein wenig komisch und ich nahm mir ganz fest vor, dass nachher im Schlafsaal noch ein Gespräch fällig war. Wenn Deliah reden wollte zumindest. Aber bis dahin lies ich sie gewähren und fragte nicht weiter, was sie so nachdenklich stimmte. Mit Zufriedenheit nahm ich wahr, das Finn sie etwas aufmuntern konnte. Das war doch zumindest schon einmal ein Anfang. Das Tierchen lies es sich gefallen gehätschelt zu werden und schmuste ein bisschen mit der anderen Ravenclaw so das ich scherzte „Hey Kleiner, du gehst mir ja Fremd hm…“ Das Frettchen gab einen frech klingenden Laut von sich, als hätte es genau verstanden was ich sagte und beschloss, sich nun auch an Deliahs Essen gütlich tun zu wollen. Egal was, Futter in reichweite war Futter. Ich schüttelte den Kopf „Vielfraß“

Dann geschah es „Du stehst uns nicht mehr im Weg wenn ich erstmal einen Klatscher auf dich losgelassen habe. Du wirst keine ruhige Minute haben um auf unserer Jäger überhaupt zu achten…“ Prophezeite ich wiederum Sam dem ich die Zunge rausstreckte. Das half mir, mich wieder etwas zu fangen. Das rot wich schnell wieder aus meinem Gesicht, auch wenn die Haare rot blieben wie die wagen der Feuerwehr der Muggel. Das sich da überhaupt etwas geänderte hatte, hatte ich kein bisschen gemerkt, weshalb ich irritiert dreinschaute. Sam erntete einen irritierten Blick und auch Deliah bekam einen ebensolchen Blick. Was war denn jetzt schon wieder? Welche Farbe? Ich verstand gar nichts mehr. Ich blinzelte und erst als ich plötzlich eine Knallrote Haarsträhne im Gesicht hatte begriff ich. Ich lachte wohl am lautesten von allen über mich selber. Es störte mich kein bisschen, im Gegenteil. Die Farbe gefiel mir sogar irgendwie „Klar, ich setze Mal wieder eine Neuen Trend. In ein paar Wochen laufen alle mit dieser Haarfarbe rum. Dann muss ich mir wieder eine neue Farbe aussuchen um individuell zu sein…“

Der pikierte Blick beziehungsweise das Grinsen der Neuen war mir nicht entgangen. Demonstrativ grinste ich sie an um ihr zu zeigen, dass es mir gar nichts ausmachte. Ich wusste, dass wir Grundverscheiden waren aber ich würde mich nicht ändern nur um jemandem wie dieser Fijdora zu gefallen. Wo kämen wir denn da hin. Ich traute der äußerlichen freundlichen Fassade immer weniger und ich wünschte, dass sie wenigstens ihr wahres Gesicht zeigen würde. Dann könnte ich mich besser auf sie einstellen aber so… musste auch ich mich zurück halten. Obwohl ich gerne ein oder zwei Sachen gesagt hätte. Sie wollte Sam für meinen Geschmack etwas zu offensichtlich imponieren und das war nichts was ich sonderlich gut fand. Im Gegenteil. Mir tat Sam beinahe leid. Die Neue schien sich ja schon auf ihn eingeschossen zu haben und würde ihn sicher nicht mehr so schnell entwischen lassen. Wobei er wahrscheinlich in diesem Fall nicht sonderlich viel dagegen hatte Jagdbeute zu sein. Was fanden jungen nur immer an solchen primitiven Mädchen? Ich selber war da ja ganz anders. Na klar sagte mir mein Verstand DU bekommst ja auch deinen mund nicht auf wenn du jemandne magst… Andererseits wollte ich wirklich nicht so sein wie die Slytherin dort…

Mit wachen Augen hörte ich nun, da ich mich ja wieder etwas beruhigt hatte, ihren Ausführungen über Bulgarien zu. Sie hatte ganz Recht. Man sollte auf Gerüchte nicht so viel geben und das wusste ich ja auch. Aber man hatte ja mal Fragen können. Kostete ja nichts. Ich nickte „Dann Entschuldige meine dumme, unwissende Bemerkung von eben und meine Frage…“ Ich klang immer noch ruhig und freundlich aber Deliah kannte diesen Unterton. Es lag etwas in der Luft. Die Neue hatte irgendwie… belehrend geklungen. Als wäre ich geistig umnachtet und das mochte ich gar nicht. Wenn sie sich weiter so verheilt… Dann konnte es leicht einmal zwischen ihr und mir krachen. Noch hielt ich mich zurück aber wer weiß… wenn irgendwann einmal die Masken fallen gelassen wurden. Und sie sollte nicht glauben, dass ich Masken nicht erkannte. Ich hatte schon viel bessere Schauspieler erlebt als diese Slytherin.

Während sich Sam und die Neue zu einer tour durch das Schloss verabredeten machte ich mich endlich mal richtig über mein Essen her. Bislang war ich ja andersweitig abgelenkt gewesen aber nun widmete ich mich dem, was noch auf meinem Teller übrig war. Auch wenn ich manchmal etwas ungestüm wirken mochte saß ich doch manierlich, trotz des hungers den ich hatte. Das Essen hier war wirklich immer eine Wucht. Sollte ich mich nachher vielleicht noch in die Küche runter schleichen um etwas Süßkram ergattern? Das konnte ich dann ja im Schlafsaal verteilen. Im Gegensatz zu anderen Mädchen war ich keine von denen, die ständig auf die Figur achteten. Was es gab oder was sich ergattern lies wurde gegessen und mein gesunder Stoffwechsel verbrannte es meistens sehr schnell wieder. Dicker wurde ich nie. Vielleicht kam das auch davon das ich mich viel Bewegte? Ich dachte eigentlich kaum wirklich darüber nach. Wieso auch?

Der Unterhaltung folgte ich nur noch mit einem Ohr. Ah, da fiel auch schon der Name Mathew. War ja nur eine Frage der Zeit gewesen, wo es doch um Quidditch ging und das Hausteam von Slytherin. Zu diesem jungen Mann hatte ich so meine ganz eigene Meinung aber ich musste zugeben „Mathew ist ein guter Kapitän, das muss man ihm lassen…“ Auch wenn er abseits vom Quidditchfeld ein Bastard sondergleichen sein konnte und ich schon des Öfteren mit ihm aneinander geraten war. Ich respektierte ihn trotzdem.

Leyla Kean Offline

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16.09.2006 20:31
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Hin und her, hoch und runter, diese kleine Gesellschaft war wie das Meer. Und ein philosophisch veranlagter Mensch hätte sich nun sicher die eigentlich rhetorische Frage gestellt, spiegelt das Meer sich im Himmel oder umgekehrt. Ich hätte wohl ganz klar zu ersteren tendiert und dies war rein bildlich von mir gemeint. Denn wissenschaftlich konnte ich nichts belegen oder beweisen. Nie hatte ich mich wirklich für solch etwas interessiert, doch diese Schüler hier, sie regten mich an, ließen mich denken wie nie zuvor. Sie waren das Meer und spiegelten als lächerliche Puppen das wieder, was war, über ihnen hockte wie der als Adler getarnte Geier, wie das vermeindlich schützende Dach, welches jeden Moment bersten konnte. Armseligkeit! Missgunst! Überheblichkeit und dann doch wieder überzogene Freundlichkeit und der so viel gerühmte, jedoch vollkommen überschätze Humor des normalen Menschen kauerten dort oben, hatten die Gestalt der dort oben schwebenden Kerzen angenommen. Wenn jemand in ein Tintenfass fällt, wird dieser für immer blau sein oder wird die Tinte nach diesem jemanden stinken? Ich würde sagen, Beides. Ja, diese Schüler waren manipuliert und überzogen mit der Farbe dieser Welt und die Welt stank nach ihnen.

Nun ja, ich denke keiner von denen, die hier saßen, hätte es anders gewollt. Es war ja auch viel zu kompliziert und aufwendig. Und ich war so mutig, von dem Wein meiner Nachbar zu kosten und hatte mich zu diesen Leuten gesetzt. Hatte versucht, wie sie zu sein, jedoch nicht so zu werden wie sie. Ob mir das gelang? Banale Themen, wie die die Vergangenheit wurden hier angeschnitten und wohl genährte, wie das Quidditch. Mit einem Ohr war ich dabei, mit dem anderen hing ich meiner eigenen im Kopf schlau daher redenden Stimme nach. Gut, dass diese nie laut werden sollte, das nie jemand verlangte, meinen Gedanken reale Laute zu geben. Lilly, oh wie ich ihre mal auf brausende und dann wieder heuchlerisch freundliche Art verabscheute. Sie mochte mich vermutlich auch nicht und bedauern tat ich dies nicht.
Fijdora war ein wenig wie der kantige Stein im Meer der Handschmeichler. Nicht äußerlich! Doch war ich mir sicher, das sie vermutlich bald wie all die anderen sein würde. Schade eigentlich und vielleicht würde es sich gerade deswegen lohnen, dieses Mädchen als Objekt meiner Wissbegierde zu nutzen und heraus zu finden, wie jemand ist, bevor er den Mantel von Hogwarts tragen muss.

"Du nimmst deinen Tee mit Milch und Zitrone?" fragte mich Deliah und ich hätte sie beinahe entsetzt angeschaut. Was ging es sie an, wie ich meinen Tee am Abend zu mir nahm? Ich bemühte mich, den gelassenen, freundlichen Anschein aufrecht zu erhalten. Mir fielen tausende von Sätzen ein, die ich ihr dann den Kopf werfen wollte, für diese eigentlich einfachste aller einfachen Banalitäten. [i]“Sie wollte nur freundliche Konversation treiben.“[/i] sagte ich mir. [i]“Nein, dass war eine Herausforderung!“[/i] sagte ein anderes Stimmchen und eine dritte meldete sich auch noch. [i]“Sie will dich bloß stellen, dich blamieren, überlege dir gut, was du nun sagst.“[/i] Und ich überlegte, warf die Zahnräder meines Hirns an, damit es in Windeseile passende Ideen ausspuckte. [i]“Ja sicher, du nicht! Nein, ich esse ihn. Ich trinke ihn nur so! Was geht dich dass an?“[/i] Solcherlei Dinge kamen da. Doch entweder war dies zu nett oder es drückte meine offensichtliche Meinung zu sehr aus.

[b]“Nein, ich schau ihn mir nur gerne an.“[/b] erklärte ich wie selbstverständlich. So war ich freundlich und versuchte den Eindruck zu vermitteln, dass ich dies vollkommen ernst meinte. Gut, nun hatte ich mich tatsächlich dazu durch gerungen etwas zu sagen. Wie mutig und frech ich doch heute war! Ich kannte die englische Teekultur der Muggel gut, denn meine Großmutter hatte diese übernommen. Wieso sie das getan hatte, wusste ich nicht, war sie doch sonst nicht so interessiert an der unbekannten Welt der Nichtzauberer. Die Teesorten, die hier existierten, schmeckten meist wirklich grässlich. Mit Milch [i]oder[/i] Zitrone peppte man dass ganze dann auf. Ich nahm Beides, hatte mir dies so angewöhnt und würde es wohl auch nicht wieder aufgeben. Kurz nach dem ich ihr meine vermeintliche Absicht darstellte, nahm ich einen Schluck. Sie wusste wohl sicher selber, das diese Frage vollkommen überflüssig gewesen war.

[b]“Dies soll euch nicht davon abhalten, es anders zu machen! Pflegt ihr nur eure rohen, ungezügelten Kulturen“[/b] murmelte ich leise, ganz leise und hoffte, dass dies niemand gehört hatte. Ich sprach ja ohnehin schon immer recht leise und dies hier ... nun vielleicht hatten meine Slytherinkollegen es noch verstehen können. Ein Wunder, welch Redefluss aus mir heute heraus brach. Welch Erstaunen, wie gesprächig ich heute doch war. Ob sie wohl klar gehört hatten, aus welchem Lande ich kam. Sicher, doch nun war es zu spät, der Zug des Schweigens war abgefahren und ich hatte ihn willentlich nicht besprungen. Zeugte das von meinem Mut, meiner Willensstärke oder gar bloß von purer Dummheit, die mich ja leider doch ab und an in Gesellschaft anderer befällt? Ja, Torheit färbte ab und selbst ich hatte mich dazu heute hinreißen lassen.

Samuel Arden Offline

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18.09.2006 13:06
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Noch immer versuchten meine Cousine und ihre Freundin mir steif und fest unterjubeln zu wollen, dass Slytherin dieses Jahr keine Chance gegen Ravenclaw haben würde. Ich quittierte ihre Aussagen nur noch mit einem etwas herablassenden Lächeln, jegliche Worte sparte ich mir. Die zwei und der Rest würden schon sehen. Obwohl sicherlich Lilly in einem Punkt nicht ganz unrecht hatte. Noch heute erinnerte ich mich an den Zusammenstoß Klatscher gegen Hüter. Mein Pecht war, dass ich dabei der Hüter gewesen war und wenn ich noch daran dachte, schmerzte mir heute noch alles.

Ich verschob den Gedanken wieder in den hinteren Teil meines Kopfes und Fij kam mit mit einer Ablenkung ganz gut zur Hilfe, in dem ich plötzlich ihre Hand auf meinem Knie wieder fand. Sie ließ wirklich nichts anbrennen und okay, sie war schon so gut wie fällig. Wenn sie es so haben wollte, mich mußte man in dieser Sache sicher nicht zwei mal bitten. "Wann hast du denn Zeit? Ich bin liebend gerne in deiner Gesellschaft." hörte ich sie sagen und das beruhte auf einer Gemeinsamkeit, denn konnte nicht gerade behaupten, dass mir ihre Gesellschaft unangenehm gewesen wäre. Und wenn ich so recht darüber nachdachte, viel hielt mich eigentlich nicht mehr hier in der Großen Halle. Meine Cousine war mit ihrer Freundin und deren Haustier beschäftigt und die Slytherin war mir sowieso zu suspekt, als wäre sie ein Grund gewesen, wegen ihr hier zu bleiben.
"Wenn du willst... jetzt sofort?!" bot ich deshalb Fij begleitet von einem schelmischen Lächeln im Gesicht an. Den kleinen Hintergedanken verschwieg ich vor den anderen lieber. Um diese Zeit war die Chance groß, nicht mehr allzuviele Schülerhorden auf den Gängen zu begegnen...

Ein leiser Kommentar in meinem Rücken verstärkte das Gefühl nur noch, nun schnellstmöglich mit Fij zu verschwinden. “Dies soll euch nicht davon abhalten, es anders zu machen! Pflegt ihr nur eure rohen, ungezügelten Kulturen“ verstand ich Leylas Worte, da sie ja ganz in meiner Nähe sahs und ich verkniff mir wiederum jeglichen Kommentar darauf. Mein Augenrollen bekamen auch sicher nur die anderen mit, da ihr der Slytherin den Rücken zugewandt hatte. Sie war schon ein eigenartiger Kautz und ich warf Deliah einen vielsagenden Blick zu, die sich ja über Leylas Trinkgewohnheiten ihres Tees gewundert hatte.

Deliah Arden Offline

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18.09.2006 21:10
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Obwohl ich etwas abwesend und verstreut war, entgingen mir die meisten Sachen doch nicht. Das war eben so: Ich konnte immer zwei, wenn nicht sogar bis zu 4 Sachen auf einmal machen. Selbst wenn ich völlig in Gedanken war, bekam ich nebenbei am Rande oft mit, was mein Umfeld redete und konnte auch dazu ein Statement nehmen. Jetzt war es sogar noch eindeutiger, dass meine weibliche Seite sehr ausgeprägt war. Auf der einen Seite unterhielt ich mich mit den Anwesenden, dann bestaunte ich Finn den kleinen Frechdachs, beobachte Leyla und auf der anderen Seite widmete ich einzig und allein meinen Gedanken. Ich hatte immer so ein wildes Gedankenchaos, dass ich mir gar keine Gedanken mehr über die Aussagen meiner Freunde machte. So bekam ich natürlich auch nicht so genau mit, dass Fijdora sich immer mehr an Sam ranschmiss und ihn völlig in ihren Bann zog. Wahrscheinlich war es auch besser so, dass ich das nicht mitbekam. Denn wenn Sam sich mit ihr einließ, war er eigentlich kein Stückchen besser wie ich. Allerdings hatte ich noch das schlimme Gefühl, dass es zwischen Sam und der Neuen nicht bei einem harmlosen Kuss oder einem Flirt bleiben würde.

„Hey Kleiner, du gehst mir ja Fremd hm…“ sagte Lilly dann zu Finn, den ich immer noch unbewusst verhätschelte und ein wenig mit ihm schmuste. Das hatte ich irgendwie auch gar nicht beabsichtigt und ich wusste auch, wie es gemeint war. Lilly meinte das nicht böse und Finn sowieso nicht, der brauchte eben nur mal Abwechselung. Nach Lillys Worten machte der sich direkt über mein Essen her, von dem ich sowieso noch keinen Bissen angerührt hatte. Lachend beobachtete ich ihn und schüttelte schließlich amüsiert den Kopf. Irgendetwas gab es immer, das mich bei Laune hielt und sei es jetzt eben Finn. Gott war zu danken, dass es dieses niedliche Tierchen gab.

Was meiner nun doch gesteigerten Laune noch mehr beitrug war Lilly, die mal wieder in völliger Euphorie war. Völlig ungezügelt streckte sie meinem Cousin die Zunge heraus und fasselte mal wieder vom Quidditch. Das war meine Lilly, einfach bewundernswert und so voller Lebensenergie, dass sie einen schon fast damit ansteckte. „Klar, ich setze Mal wieder eine Neuen Trend. In ein paar Wochen laufen alle mit dieser Haarfarbe rum. Dann muss ich mir wieder eine neue Farbe aussuchen um individuell zu sein…“ bekamen wir von ihr zu hören und ich musste sagen, dass sie damit echt gut gekontert hatte. Kontern hatte sie einfach drauf, das musste man Lilly lassen. "Sicher. Aber glaub mir, dass ich diesem Trend nie folgen werde." entgegnete ich ihr neckend und zwinkerte meiner Hausgenossin schließlich frech zu. Lilly wusste ja, dass es nicht böse gemeint war und so konnte ich mir das auch mal erlauben. Außerdem hatte sie selbst ja nur Spaß gemacht.

Ich musste nun feststellen, dass wir fast keine Aufmerksamkeit mehr von meinem lieben Cousin geschenkt bekamen. Lilly und ich spielten Alleinunterhalter und ich bemerkte, dass auch Fijdora sich nur noch rege an unserem Gespräch beteiligte. Vielleicht war ich selbst ein wenig schuld daran, doch eigentlich war es mir egal. Ich hatte ja immer noch Lilly und ich glaubte kaum, dass diese einfach gehen würde. Die Sache mit Matthewe bestätigte ich also nur mit einem Nicken und vergass das Thema Quidditch dann auch schnell wieder. Auch wenn ich mitbekam, wie Lilly kurz etwas giftig zu Fijdora wurde, so interessierte mich das kaum. Oft war ich zwar diejenige, die Streit schlichtete, jedoch ging mich in diesem Falle das kaum an. Die beiden hatten keinen Grund sich anzuzicken und so lange sie nicht aufeinander losgingen, würde ich sie tun lassen, was sie wollten.

Mein Blick fiel wieder zu Leyla hinüber, die mir nun eine Antwort auf meine etwas dumme Frage gab.
“Nein, ich schau ihn mir nur gerne an.“ sagte sie und ich hörte dabei deutlich heraus, dass sie sich ein wenig lächerlich über mich machte. Nun gut, sollte sie nur tun. Meine Frage war doof gewesen. Na und? Immerhin hatte ich nur versucht irgendwie freundlich zu sein und mit ihr zu kommunizieren, da brauchte sie mich nicht gleich so blöd hinzustellen. Ein wenig angeknickst blickte ich sie an und zuckte mit den Schultern. So etwas ließ ich mir kaum gefallen. "Achso, ich wusste gar nicht, dass Tee zum Anschauen da ist." sagte ich ebenfalls so ziemlich sarkastisch und lächelte schließlich kühl. So also zu dieser netten Konversation, die alles andere als nett war. Ich hatte keine Lust auf Zoff mit der Slytherin, doch wenn sie mir so kam, so konnte ich mein Mundwerk nicht mehr zurückhalten.
Das nächste Kommentar der Slytherin ließ mich auch nicht gerade kühl. Ich regte mich zwar nicht über sie auf, fand es aber dennoch lächerlich, wie sie sich verhielt. Was war jetzt so schlimm gewesen, dass sie so penibel sein musste? Hatte ich ihr etwas getan?
“Dies soll euch nicht davon abhalten, es anders zu machen! Pflegt ihr nur eure rohen, ungezügelten Kulturen“ Das war schon etwas lachhaft. Was fiel Leyla ein so etwas zu sagen? Ich starrte sie entgeistert an und fing dann etwas an zu lachen. Es war kein fröhliches, sondern eher ein entrüstetes Lachen. Leyla glaubte wohl ich hätte sie nicht gehört, doch damit lag sie falsch. " Wird es uns sicher nicht, aber ich danke dir für diesen Beistand." gab ich ihr mit einer großen Portion Ironie zu verstehen und drehte mich dann etwas enttäuscht über diese misslungene Konversation wieder zu Lilly und den beiden anderen herum.

Ich bekam nun mit, dass Sam schnellstmöglich mit Fijdora verschwinden wollte und ich konnte es ihm nicht verübeln. Ich nickte meinem Cousin zu und hoffte, dass er keinen Unsinn bauen würde. Lächelnd blickte ich zu Lilly und wollte etwas sagen, doch mir fiel absolut nichts Passendes ein. Wahrscheinlich sollte ich ihr von den gestrigen Geschehnissen erzählen, doch wollte ich das jetzt schon?

Fijdora Cerny Offline

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Beiträge: 49

18.09.2006 21:39
Die Tische voll, der Magen leer
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Was für ein Biest diese Lilly doch in Wirklichkeit war. Ein plappernder Papagei und gleichzeitig eine giftige Natter. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Meiner Meinung nach hatte ich ihr nur eine normale Antwort gegeben, die diesmal wirklich nicht böse gemeint gewesen war und das war nun echt selten bei mir. Sie sollte sich geschätzt fühlen, dass ich sie nicht angezickt hatte und mich nicht aus solch banalen Gründen dumm von der Seite anmachen. Ich warf ihr ein kühles Lächeln zu und sagte einfach gar nichts. Die Neugierde solcher Plappermäuler war so grenzenlos, dass es echt nervig war. Nie konnten sie ihr Mundwerk halten und ständig stand ich da und musste so tun, als ob sie mich damit nicht nerven würden. Manchmal nervte es mich ja auch gar nicht, aber diese Lilly...Ich wusste nicht recht. Auf der einen Seite hatte das Mädchen etwas echt Nerviges an sich, auf der anderen Seite war sie nett und wahrscheinlich auch noch klug. Vielleicht war es einfach dieser Mischmasch, was mich gerade so an ihr störte. Damit wusste ich nicht ganz umzugehen. Ich selbst war ja so. Manchmal konnte ich die netteste Person auf Erden sein und manchmal so unberechenbar wie das Unwetter. Bei mir konnte man das nie vorraussagen und so kam es mir auch bei Lilly vor. Dies war wohl eine der Eigenschaften, welche ich an mir selbst nicht mochte und deshalb auch an Anderen eben nicht.

Doch ich machte mir keine weiteren Gedanken mehr um Lilly. Sie war eine flüchtige Bekannte und wir würden wahrscheinlich eh nie befreundet sein. Warum sollte ich mir also darüber Gedanken machen, was sie jetzt über mich dachte, so lange sie mich in Ruhe ließ? Momentan war mir nicht nach einem Konflikt zu Mute und da ich neu war, war das sowieso kein guter Einstieg. Diese jetztige Einstellung wunderte mich zwar selbst, doch ich musste sagen, dass sie durchaus positiv war. Dadurch hatte ich mir sicher auch einen Pluspunkt bei Sam eingeheimst. Der hatte sicher auch keine Lust auf Stress und so war es gut, dass ich mich gerade einfach zurückhielt.

Seine prompte Antwort, die ich schließlich bekam, überraschte mich kaum, sondern erfreute mich eher. Auf meinem Gesicht war ein riesiges Strahlen zu sehen und ich war richtig froh bald von hier wegzukommen. Meiner Meinung nach spitzte sich die Situation immer mehr zu und es schadete nicht, wenn ich ein wenig Ruhe bekommen würde. Ich bemerkte Sams schelmisches Lächeln und zog langsam meine Hand von seinem Knie. Ein Lächeln genügte und er wusste, dass mir sein Vorschlag sehr zu sagte. Was mich und ihn erwartete, war wohl klar. Ich würde Sam vernaschen oder er mich. Man konnte es sehen, wie man wollte. Gerade in diesem Augenblick fragte ich mich sogar, ob ich mir nicht etwas Zeit lassen sollte. Und das verwunderte mich noch etwas mehr. Seit wann ließ ich mir Zeit und wollte jemanden kennen lernen? Ging das auch nicht zwischendurch oder dannach? Ich musste fast den Kopf über mich selbst schütteln und stand schließlich galant auf.

Was die Anderen in der Zwischenzeit beredet hatten, hatte ich einfach nicht mitbekommen. Nur dieses Kommentar von der Slytherins und Deliahs Konter hatte ich noch aufgeschnappt. Eins musste man den beiden lassen: Sie hatten wirklich Verstädnis für Sarkasmus und beworfen sich regelrecht damit. Das ging mich weiterhin aber auch nichts an. Auffordernd sah ich zu Sam und schenkte diesem ein blitzendes Lächeln. "Deliah, Lilly...hat mich gefreut. Man sieht sich sicher bald wieder. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag." verabschiedete ich mich schonmal und war bereit mit Sam davonzugehen. Sollten die sich nur weiterstreiten, diesmal war ich nicht dabei. Ich wartete auf Sam, hob meine Hand kurz zur Verabschiedung und ging dann schließlich mit dem Slytherin hinfort.





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Samuel Arden Offline

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22.09.2006 09:57
Die Tische voll, der Magen leer
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Die Slytherin schien sich sehr über meinen Vorschlag zu freuen, dass wir am besten doch gleich zu einer Führung durch das Schloss aufbrechen sollten. Sie schenkte mir wieder eines ihrer umwerfenden Lächeln, das ich mit einem ebensolchen erwiderte. Beinahe bedauerte ich es schon, als sie ihre Hand von meinem Knie zog. Aber es würde sicher die Zeit kommen, an denen sie ihre Hand noch an ganz anderen Stellen ablegen konnte. Ich bemerkte, wie meine Cousine mir zunickte. Ich war froh, dass nun ihre Freundin zur Stelle war und somit Deliah ebenfalls beschäftigt war. Hoffentlich würde sie mir es nicht übel nehmen, wenn ich nun mit der Slytherin das Weite suchte. Obwohl meine Cousine andererseits auch nicht anderes von mir gewohnt war.

Als Fij sich neben mir von ihrem Platz aufstand und somit den Anfang zum Aufbruch startete, erhob ich mich ebenfalls. Ich war froh, hier weg zu kommen. Nicht das mich die Gesellschaft meiner Cousine und ihrer Freundin gestört hätte, aber ihre Gespräche über Haarfarbenveränderungen und die Unterhaltung mit unserem "Slytherin Gespenst" Leyla über die verschiedenen Arten des Trinkens von Tee, setzte mich nicht gerade unter Spannung. Da konnte ich mir wirklich schöneres vorstellen und ich warf Fij, die noch neben mir stand, einen verstohlenen Blick zu. Schon verabschiedete sich diese auch schon von den anderen mit den Worten: "Deliah, Lilly...hat mich gefreut. Man sieht sich sicher bald wieder. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag."

Ob sie sich wirklich so gefreut hatte, die beiden kennenzulernen, fragte ich mich in diesem Moment. Höflich war sie zu den beiden gewesen, zumindest war mir nichts anderweitiges aufgefallen. Und da Fij noch hier neu auf dieser Schule war, war sie in Anbetracht der Häuserrivalitäten noch nicht allzu vorgeschädigt. Vielleicht würde sie sich mit Deliah und Lilly weiterhin gut verstehen, formte sich der Gedanken für einen flüchtigen Moment in meinem Kopf. Man würde sehen und abwarten müssen.

"Wir sehen uns!" verabschiedete ich mich ebenfalls von den anderen und folgte Fij zwischen den anderen Haustischen hindurch, um die Große Halle zu verlassen.

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