Komme von: Pssst!


Ich ging in mein Schlafzimmer, dass neben einem Bett meinen Kleiderschrank, einen Medizinschrank und einen kleinen Schreibtisch beinhaltete. Im Kamin loderte das Feuer und darüber hing der Topf mit der Magenlösung. Eine Stunde würde es sicher noch dauern, bis der Trank fertig sein würde. Zielstrebig steuerte ich also auf meinen Schreibtisch zu. Ein kurzer Blick in den Spiegel und ich setzte mich. In der obersten Schublade suchte ich nach Pergament. Drei einfache Bögen und ein rosa farbener. Meine Feder stand zusammen mit dem Tintenfass schon bereit. Ich überlegte einen Augenblick, was alles zu tun war. Ich nickte mir selbst zu und begann den ersten Brief zu schreiben.

~ Lieber Galhard,
Es tut mir leid dir mitteilen zu müssen, dass ich deinen Bowtrukel noch einen weiteren Tag beobachten möchte. Doch kann ich dir versichern, dass die Wunden bereits am heilen sind. Es geht nur langsamer als gedacht, und ich möchte nicht, dass eine halb offene Wunde gleich wieder aufgerissen wird. Das wäre zu Risikoreich. Du kannst den Kleinen natürlich jederzeit besuchen. Immerhin will jeder mal Besuch haben, wenn er krank ist. Nicht war?
Des weiteren, möchte ich dich auch dieses Jahr wieder bitten ein besonderes Auge auf Liana von Windless zu werfen. Sie hatte heute wieder einen Asthmaanfall und ich mache mir ein wenig Sorgen um sie. Gleich am ersten Tag kommt es selten vor, dass es ihr so schlecht geht. Aber ich denke du machst das schon.
Liebe Grüße Rosa~

In dem Zusammenhang viel mir der Schwarzwurzelsaft wieder ein und ich zog einen weiteren Bogen Pergament hervor.

~Geehrte Professor Sanderson,
Als ich heute meinen Medizinbestand untersuchte fiel mir auf, dass mein Schwarzwurzelsaft zu Ende gegangen ist. Da momentan das Wetter jedoch nicht so gut ist, könnte ich diesen wohl sehr bald gebrauchen. Es wäre nett, sie würden mir den Schwarzwurzelsaft so schnell wie möglich machen. Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen Rosa~

Es folgten die Briefe für Samantha McCollum und Julian Morgan.

~Liebe Sam!
Ich möchte, dass du dir keine sorgen um Lucia machst. Ihr geht es sicher bald besser. Ich habe ihr etwas zum schlafen gegeben, du brauchst sie heute also nicht mehr zu besuchen. Morgen würde sie sich jedoch sicher über Besuch freuen.
Deine Rosa~

~Lieber Julian!
Ich weiß nicht, ob es dich wirklich interessiert, aber ich hoffe es sehr. Lucia Govanni liegt im Krankenflügel mit einer Grippe! Ich werde sie wohl Morgen noch da behalten müssen. Jedoch würde ihr wahrscheinlich einwenig Unterhaltung gut tun. Du kannst sie also jederzeit besuchen.
Deine Rosa~

Der letzte Brief richtete sich an Eric. Es war das Rosa Pergament. Ein Lächeln überkam mein Gesicht.

~Lieber Eric!
Ich hoffe deine erste Stunde war ein Erfolg. Mach dir wegen Liana von Windless keine Gedanken. Sie hat Asthma und bekommt daher öfter solche Anfälle. Aber du hast dir sicher davon die Laune nicht vermiesen lassen.
Leider habe ich heute wohl keine Zeit für dich, es ist einfach zuviel los hier (Ich spürte wie mein Magen knurrte. Ich hatte seid dem Abendessen am Tag zuvor nur ein paar Keckse gegessen). Der Krankenflügel ist am ersten Tag schon dauerhaft belegt.
Naja, vielleicht wird es Morgen ja was.
Bis dann
Rosa xxx~

Alle Briefe band ich meiner armen Taube ans Bein, doch zu meiner großen Verwunderung meisterte sie das Gewicht gar nicht so schlecht. Und bald würde es auch leichter für sie werden. Trotzdem hatte ich ein etwas schlechtes Gewissen.


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