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Dieses Thema hat 7 Antworten
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 In den Gängen
Sarah Anne Rhichmond Offline

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Beiträge: 22

17.10.2006 07:17
Entführung Antworten
Komme von: Gewissensbisse und die liebe Tagträumerei

Auf dem Weg zur großen Halle, hatten ich und Kayla nicht viel gesprochen. Es war jedoch keinesfalls ein bedrückendes Schweigen gewesen. Wir hatten beide nachgedacht und uns wohlgefühlt in Gesellschaft des Anderen, als ich dann die Tür zur Halle öffnete, meinte ich: "Dann wollen wir mal! Schon einen Bären entdeckt?" Ich schmunzelte kurz, guckte sie jedoch dann ernst an und legte meine Handkante auf die Stirn, um zu symbolisieren, dass ich nach Nahrung Ausschau hielt. Dabei schaute ich in Wirklichkeit nur, welcher der Tische -unserer beiden Häuser- weniger belebt war und steuerte dann auf den Hufflepufftisch zu. Dort saßen nur sehr wenig Mädchen. Als es jedoch bereits zu spät war umzukehren, bemerkte ich dass es Mädchen waren, bei welchen man die Gesellschaft von hundert normalen Schülern -ohne schlechtes Gewissen- vorziehen konnte. Ich setzte mich möglichst weit entfernt und versuchte die mir sofort zugeworfenen Blicke zu vermeiden. Doch schließlich setzten sich diese direkt neben mich und Kayla. Eine fragte: "Und was habt ihr Turteltäubchen heute gemacht?" Ein anderes Mädchen mischte sich sofort ein: "Frag' doch nicht sowas! Du machst sie noch ganz verlegen! Sarah, schildere mir doch mal deine Gefühle gegenüber Kayla. Ich würde das zu gerne verstehen." Ich schaute zögerlich in die Runde. Ich wollte darauf nicht antworten, aber mir war klar, dass ich weitere Schikanen zu erwarten hatte, würde ich es nicht tun. "Das geht euch.... nichts an!" ,meinte ich schließlich und schaute auf meinen Teller. Der Appetit war mir vergangen. Kayla hatte noch gar nicht reagiert. Tja, was sollte sie da auch groß reagieren. Dieser Haufen femininer Geschöpfe ließ einem ja kaum Raum dafür. Ich betrachtete angestrengt meinen Teller.

Wie würde ich sie loswerden? Es musste doch einen Weg geben? Ich hatte wirklich keine Lust mehr. Heute war ich viel zu oft auf solche Geschöpfe getroffen. Jetzt nach den Ferien schienen sie sich alle zu freuen, mich wiederzusehen. Doch das eigentlich Schlimme war, dass Kayla darunter zu leiden hatte. Es tat mir leid. Und ich konnte nun auch nicht anders, als ihr das zu sagen: "Kayla, das tut mir leid...". Noch im selben Moment, bemerkte ich wie dumm das gewesen war. Für einen Zeitpunkt hatte ich einfach die Situation vergessen, dabei hatte ich mich gerade für diese etschuldigt. Wie dumm ich doch war! "Ooooh! Habt ihr das gehört? Sarah tut es leid... Was tut dir denn leid, Kleine? Können wir dir vielleicht helfen?" ,lachte ein Mädchen spöttisch auf. Kurz darauf warf ein Mädchen ein: "Durch Kayla tut dir etwas leid? Keine Sorge, wir werden dich davon befreien..." Geschockt schaute ich auf. Was hatte das denn zu bedeuten? Ein Mädchen packte mich bei den Haaren und zerrte mich vom Stuhl. "Du wirst Kaylas Anwesenheit nicht länger ertragen müssen, da du nun das Glück hast mit uns den Abend zu verbringen!" ,erklärte eine Schülerin und fing an mit den anderen zu lachen. Sie alle zogen mich Richtung Ausgang und ich versuchte mich mit aller Kraft zu wehren doch es gelang mir nicht. Vor allem tat mein Schopf so weh, dass mir Tränen in die Augen stiegen. "Lasst mich los!" ,rief ich, doch es ging in schallendem Gelächter unter. So endete der kurze Aufenthalt in der Großen Halle schnell und ich befand mich mit den Mädchen in den Gängen, wohin sie wollten wusste ich nicht. Ob Kayle mir gefolgt war konnte ich nicht sehen, da ich von den Mädchen umgeben war, doch ich glaubte nicht dass das Fall sein würde. Sie würde sich verständlicherweise nicht mit diesen Mädchen anlegen. Irgendwie würde ich mich schon wieder befreien und Kayla wieder sehen. ich betete, dass es bald war.

Kayla Hogan Offline

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Beiträge: 34

23.10.2006 15:32
Entführung Antworten
Komme von: Gewissensbisse und die liebe Tagträumerei

Ich war noch immer benommen von dem Geschehnis von vorhin, versuchte es jedoch so gut es ging zu verdrängen. Wenn ich mir etwas einredete, dann funktionierte das meistens auch ganz gut. So redete ich mir einfach ein, dass überhaupt nichts vorgefallen wäre. Es war ja schließlich alles in Ordnung, bis auf die Tatsache, dass Sarah und ich einfach nichts miteinander sprachen. Es war zwar kein bedrücktes Schweigen, aber es war mir dennoch etwas peinlich. Die Situation von vorhin war einfach nur beschämend gewesen. Noch nie zuvor hatte ich so vor anderen Leuten geflennt und man konnte es wirklich Flennen nennen. Ich war komplett ausgerastet und es hatte noch nichtmals einen driftigen Grund gehabt. Aber ändern konnte ich nun eh nichts mehr und so lange Sarah nicht davonlief hatte ich einfach Glück.
Zielstrebig folgte ich ihr in die Große Halle und lächelte bei ihren Worten etwas mau. Nein, einen Bären hatte ich sicher noch nicht entdeckt. Doch so großen Hunger hatte ich auch gar nicht. Das alles war mir einfach so auf den Magen geschlagen, dass ich mich leer und kaputt fühlte. Etwas zu essen kam allerdings auch nicht in Frage, da würde mir nur schlechter werden.

So folgte ich Sarah einfach mit langsamen Schritten und ließ mich schließlich neben ihr am Hufflepufftisch nieder. Ich war froh, dass nicht sehr viel los war, denn schließlich wäre es äußerst fatal, wenn mich irgendjemand Wichtiges in diesem Zustand sehen würde. Das wäre mein absoluter Untergang, ich war ja eh schon verzweifelt, aber das...das ging gar nicht. Am liebsten wäre ich ja sowieso sofort hoch in den Schlafsaal gelaufen, hätte mir einmal kurz die Augen ausgeheult und hätte mich dann wieder zurecht gemacht. Da ich das Sarah jedoch nicht antun konnte, saß ich nun mit geschwollenen Augen und einem leeren Gesichtsausdruck da. Wahrscheinlich wirkte ich gerade wie einer dieser Gespensterfiguren, nein noch besser, wie ein Zombie eben. Ich erinnerte mich selbst gerade an solch einen und das machte mir doch irgendwie ein wenig Angst. So sehr, dass ich zuerst gar nicht mitbekam, was gerade geschah. Wie vertieft musste ich eigentlich in meine Gedanken gewesen sein?

Plötzlich waren da diese Mädchen, Mitschülerinnen von mir. Und ich war so mit mir selbst beschäftigt, dass ihr Geschwätz an mir vorbeiging. Zumindestens achtete ich nicht groß darauf was sie sagten. Ich bekam es zwar mit, doch ich war so in Trance, dass ich vorerst gar nicht reagierte. Nur langsam folgte mein Kopf dem Geschehen und ich sah ungläubig zu Theresa, einer dieser Schülerinnen, auf. Was hatte sie gerade gesagt? Gefühle schildern? Wie? Welche Gefühle? Schlief ich etwa schon? Kurz rüttelte ich mich und starrte sie dann einfach nur an. Man musste fast glauben, dass mir meine Augen gleich aus dem Kopf kullerten, doch ich war von den Ereignissen so mitgenommen, dass einfach gar nichts mehr ging.
So kam es auch, dass ich erstmal gar nicht reagierte. Ich saß einfach da und tat nichts, sah nur ungläubig zu.

Arme Sarah, armes Geschöpf. Doch ich hatte keine andere Wahl, ich war zu schwach und zu ängstlich. Mit Theresa legte man sich sowieso am besten nicht an und schon gar nicht in meinem Zustand. Doch dann hörte ich dieses 'Tut mir Leid' und war wie erwacht. Eine Schreckenssekunde später hörte ich dann auch schon wieder die Stimmen der Mädchen, die nur leise zu mir hervordrangen.
"Ooooh! Habt ihr das gehört? Sarah tut es leid... Was tut dir denn leid, Kleine? Können wir dir vielleicht helfen?" Was wollten die von uns? Warum ließen sie uns nicht einfach in Ruhe? Was sollte das, war ich in einem falschen Film? Jetzt kamen langsam Gefühle in mir auf, die ich irgendwie nicht beschreiben konnte. Es war das Entsetzen darüber, dass mir schon wieder so etwas passierte und dann diese Wut auf diese Mädchen. Ich war fast so wütend, dass es schon wehtat und mir wieder ein paar kleine Tränchen kamen. Ich wollte ja sagen, dass sie uns in Ruhe lassen sollten, aber irgendwie kam kein einziges Wort aus meinem Mund. Was war nur mit mir los?

Jetzt verging auch alles wie im Flug. Ich konnte dem allem kaum noch folgen, alles war so schrecklich und doch tat ich nichts. Ich versuchte mich zusammenzureißen, wenigstens aufzustehen und Hilfe zu holen, doch nichts geschah. Meine Füße waren wie angewachsen und es war fast so, als ob ich keine Stimme mehr hätte. Nur mein Blick, der sagte mehr als tausend Worte.
Ein anderes Mädchen, dessen Namen mir entfallen war, packte Sarah bei den Haaren und zog sie mit sich. Sie zog sie einfach so mit sich...Ich wusste gar nicht recht, wie mir geschah, schon stand ich doch auf meinen Beinen und wollte etwas sagen, einfach irgendetwas. Ich konnte Sarah doch unmöglich so im Stich lassen. Doch schon geschah es, ich wurde von hinten ergriffen und festgehalten. Theresa stand doch wirklich hinter mir und hauchte mir etwas ins Ohr. "Na? Überrascht? Du bleibst schön hier, haben wir uns verstanden?!" hörte ich sie sagen und bekam in diesem Moment echt ein wenig Panik. Ja, ich musste träumen, ich musste mich einfach inmitten eines Albtraums befinden.

Dann ließ Theresa mich in Ruhe und ließ mich einfach stehen. Sie ließ mich in meiner Hilfslosigkeit alleine und ich hätte schwören können, dass ich ihr etwas getan hätte, wäre ich nicht so schrecklich ängstlich.
Aber warum half mir, uns denn eigentlich einfach keiner? Was saßen die alle so dämlich da und glotzten?
Ich sah es doch in ihren Augen, diese Ignoranz. Wie konnte man nur so herzlos sein?
Mein verzweifelter Blick wanderte von einer Person zu anderen und dann stürmte ich einfach hinaus. Ich stürmte unter Tränen aus der Großen Halle und schüttelte dabei nur den Kopf.

Draußen landete ich schließlich auf irgendeinem Gang, völlig außer Atem und total niedergeschlagen. Langsam sackten meine Beine zusammen und ich glitt an der kalten Wand entlang. Was hatten sie nur mit Sarah vor? Warum geschah das alles nur?
Ich wusste es nicht und ich war so hilflos, wie zuvor auch schon. Es waren zu viele Mädchen, als dass ich mich mit ihnen anlegen könnte.
Dann sah ich sie, sie standen nur ein paar Meter weiter weg und umringten Sarah. Was hatte ich nur getan? Die Arme und alles nur wegen mir, weil sie mich hassten. Alles nur, weil ich anders war...
Ich fasste dann aber plötzlich den Entschluss ihr zu helfen, irgendwie. Entschlossen, aber dennoch mit Tränen in den Augen ging ich auf die Gruppe zu und räusperte mich.
"Lasst sie in Ruhe, lasst Sarah in Ruhe oder ich sage es einem Lehrer." Vielleicht klang ich nicht besonders überzeugend und vielleicht klang ich auch schwächlich, aber das war ja egal. Ich hatte etwas gesagt und damit hatte ich mich auch gleichzeitig der Gefahr gestellt.

Sarah Anne Rhichmond Offline

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Beiträge: 22

05.11.2006 11:54
Entführung Antworten
Schwäche, Benommenheit, Schmerz, Wut, Trauer… alles nur Gefühle und doch waren sie so durchdringend, ließen meinen ganzen Körper erzittern. Ich war hilflos. Und ich hasste es hilflos zu sein. Ich war es gewohnt, nicht gerade stark zu sein, aber ich wollte es gerne und versuchte mir Mühe zu geben. Doch in der Hilflosigkeit hatte man keine andere Wahl, als schwach zu sein. Es tat so weh… und damit meinte ich nicht nur die physische Beschaffenheit. Die Ohrfeigen und das Ziehen an meinen Haaren waren nicht das Einzige. Auch diese Situation. Situationen, die ich durch mein Wesen immer wieder hervorrief. Dieser Gedanke, ich konnte ihn nicht mehr ertragen und trotzdem war er immer da. Dein Wesen ist an allem Schuld. Du bist Schuld! Es entsprach der Wahrheit, das wusste ich doch. Und trotzdem ließ es mich innerlich immer mehr zerbrechen. Denn obwohl ich mir seit Jahren Mühe gab mich zu ändern… an diesem Leben änderte sich nichts. Ich war noch nicht mal in der Lage diese verdammten Gefühle abzustellen, die das alles so schwer machten. Ich wollte keinen Schmerz spüren… mir nicht mehr Gedanken machen. Ich wünschte einfach alles abstellen zu können. Das alles nur noch lächelnd und abwesend beobachten zu können. Und da fingen sie an zu fließen. Das Wasser des Schmerzes quoll aus meinen Augen hervor und floss in großen Mengen meine Wangen hinab. Meine Augen waren weit aufgerissen. Ich sagte kein Wort und gab mich einfach nur dem Schmerz hin. Dabei kam noch nicht mal ein Schluchzen aus mir heraus, dazu war ich zu kaputt.

“Sie gibt ja gar keinen Ton mehr von sich…“ ,meinte ein Mädchen gelangweilt, “Und ihr Blick ist leer und starr und obwohl sie weint scheint sie ziemlich abwesend. Wir langweilen sie wohl!“ Die Schülerin trat mir in den Bauch, woraufhin ich vollkommen zu Boden sank und ein leises Keuchen von mir gab. Ich sagte nichts. Ich konnte nicht. Ich wusste doch, dass das alles egal war. Egal was ich tat, sie machten weiter. Das alles würde niemals ein Ende nehmen. Ich musste es ertragen. Punkt.
“Lasst sie in Ruhe, lasst Sarah in Ruhe oder ich sage es einem Lehrer“ ,hörte ich von weitem Kaylas Stimme erklingen. Es war nicht weit weg, aber es klang weit entfernt. Im Gegensatz zu den Worten der Mädchen, waren ihre noch zu mir durchgedrungen. Doch ich regte mich nicht. Ich hätte rufen sollen, sie müsse verschwinden, doch ich tat es nicht. Wir beide mussten diese Dinge immer und immer wieder ertragen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich nichts daran ändern konnte, würde es für uns nichts bedeuten, wenn wir einmal weniger leiden mussten. Rede nicht so einen Müll! ,meinte plötzlich etwas in mir. Ich sprach doch gar nicht, ich dachte! Du willst doch nicht leiden, du willst, dass es endet! Also kämpfe dafür! Wenn ich jetzt nicht litt, würde ich das nächste mal umso mehr leiden. Es war ein endloser Kreis… und langsam begriff ich, dass anscheinend der beste Weg war, ihn einfach zu akzeptieren. Aber dann reiße Kayla da nicht mit rein! Verdammt nochmal, Sarah! Du kannst nicht für sie mitentscheiden, vielleicht hat sie die Hoffnung ja noch nicht aufgegeben!?

Zwei der Mädchen wandten sich nun Kayla zu, nachdem sie sich mit den anderen ausgetauscht hatten. Ohne Kayla auch nur irgendeine Chance zu lassen, packten sie sie. Die Hufflepuff wurde an den Haaren, genauso wie ich zuvor, gepackt und in meine Richtung gezogen. Die Vorstellung daran, dass sie nun ebenfalls diese Schmerzen erleiden müsste ließ Wut in mir aufkochen. Alle Mädchen hatten mir den Rücken zugewandt und so war die Gelegenheit günstig aus der Gefangenschaft zu entfliehen.
Mit allen Kräften widersetzte ich mich der Gravitation, sprang auf und durchbrach die Mauer der Mädchen. Die Schülerinnen, welche eben noch Kayla festgehalten hatten, ließen nun von dieser –vor Schreck- ab. Eines jener Mädchen schubste ich im Laufen direkt auf das andere zu, so dass diese gemeinsam zu Boden fielen. Ein wenig stolz, jedoch mehr erschöpft, schaute ich nun zu meiner Leidensgenossin. Worte waren nicht nötig, mein Blick legte die Sorge und folgende Frage offen dar: “Alles in Ordnung?“. Doch die zwei übrig Verbliebenen fingen nun an zu realisieren, was hier vor sich ging und schienen nun zu ersten Gegenmaßnahmen greifen zu wollen. Zwei jedoch stürzten zu den Gefallenen, um gemeinsam mit diesen den Boden zu nässen. Somit waren vier außer Gefecht (die Mädchen würden einige Minuten brauchen um Frisur und Visage wieder gerichtet zu haben). Zwei jedoch waren noch über. Kampflustig wie nie zuvor. Und ich in dieser mutigen, aber auch erschöpften, „Laune“ rechnete mir tatsächlich Chancen aus, diese ebenfalls zu „beseitigen“.
Aber wie? Gewalt war nun wirklich nicht meine Stärke und meine Zauberei glich eher einer Kritzelei, als einer Kunst. Zusätzlich würde man uns erwischen können. Du warst heute schon mutig genug…“ ,munterte mich eine innere Stimme auf. Das war mal was ganz neues. Nie wurde ich aufgemuntert. Immer nur schimpfte diese Stimme mit mir, oder kritisierte meine Vorgehensweise. Die typischen Worte waren immer wieder: “Du musst wie eine Gryffindor handeln!“. Ich hasste diese Worte. So war es eine angenehme Abwechslung, nun mal etwas gelobt zu werden. “Am Besten du verschwindest nun einfach, mehr Gegenwehr würde dir nur Ärger einhandeln. Sie wissen nun, dass sie nicht alles mit dir machen können! Das war ein guter Anfang…“ ,erklang die Stimme erneut. Und sie hatte Recht. Viel konnte ich ja sowieso nicht tun. Also ergriff ich Kaylas Hand und lief zusammen mit ihr los. Als wir einige Flure durchquert hatten, blieb ich stehen und ließ ihre Hand los. “Tut mir Leid, dass ich dich einfach so mitgezerrt habe, aber ich dachte es wäre die beste Lösung… momentan…“ ,meinte ich, noch keuchend, vom vielen Laufen.

ooc: Ich habe dich jetzt einfach mal mitgeschleift, wir müssen ja auch bald ins Bett Ich werde ab jetzt auch wieder aktiver sein (war krank).

Kayla Hogan Offline

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Beiträge: 34

06.11.2006 21:11
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Ohh Weia, war ich eine hohle Nuss. Ich hatte mich doch tatsächlich in die Klauen dieser Bestien begeben und gleich würde es kein Entrinnen mehr geben. Wer sich wohl freiwillig diesen Hyänen zum Fraß vorwarf, der musste wohl auch damit klarkommen und man konnte schon sagen, dass ich das getan hatte. Diese Mädchen waren eigentlich ja auch nur Menschen, aber was für welche und gerade das beunruhigte mich so. Das war wie gesagt einfach so als ob ich mich in die Höhle des Löwen vorgewagt hätte und gerade ich. Ich, Kayla Hogan, die sonst doch eher als Mitläuferin galt, tat ihren Mund auf. Erstens war das unglaublich, zweitens war es wahnsinnig, hirnrissig und einfach idiotisch. Aber da gab es immer noch diesen einen Fakt: Sarah war in Gefahr und ich konnte sie unmöglich im Stich lassen. Was für ein Unmensch wäre ich, wenn ich sie jetzt bei denen lassen würde? Sie würde mir das nie verzeihen und ich mir selbst auch nicht. Auch wenn ich Angst hatte, ich musste da jetzt durch. Ein Zurück war praktisch ausgeschlossen und jetzt hieß es wirklich nur noch Augen zu und durch.

So stand ich da und zitterte am ganzen Leib. Ich zitterte und zitterte und es hörte nicht mehr auf. Sogar Schweißperlen rannen mir die Stirn hinunter, vor lauter Panik. Doch hatte ich eigentlich Grund zu dieser Panik? Ich meine was konnten sie mir schon tun? Die würden es wohl kaum wagen irgendetwas Schlimmes zu tun,oder? Die Gefahr entdeckt zu werden war doch viel zu groß. Nur im Moment war ich mir da einfach so unsicher, dass ich weder ein, noch aus wusste. Normalerweise hätte ich diesen einen, sehr wichtigen Schritt nicht gewagt, aber jetzt war es zu spät und ich hätte die Nacht schlimme Albträume wenn ich jetzt nicht eingreifen würde. Innerlich betete ich also dafür, dass sie einfach von Sarah ablassen würden, aber das war wohl ziemlich unwahrscheinlich. Ich kannte sie zwar nicht sonderlich gut, jedoch schätzte ich sie wohl als ziemlich gemein und gehässig ein. Eine Sache, die für mich ein weiteres Problem darstellte. Meine Panik steigerte sich da automatisch ins Unermessliche, das war als ob ich gleich explodieren würde. Mein Herz raste wie wild und ich spürte wie sich alles in mir zusammenzog.

Und nur ganz ganz leise drangen die Worte der Mädchen zu mir hinüber.
“Und ihr Blick ist leer und starr und obwohl sie weint scheint sie ziemlich abwesend. Wir langweilen sie wohl!“ Hatten sie über Sarah geredet? Sarah? Ging es ihr gut? Auf einmal da überkam mich dieser Schock und dann drangen auch schon zwei Mädchen zu mir vor. Ohh weia, ich hatte falsch gehandelt, ich hatte etwas Falsches gesagt. Jetzt war auch ich dran, das war mein Ende. Ich würde plötzlich an den Haaren gezogen, wurde getreten und durch die Gegend geschleift. Ich konnte gar nicht beschreiben, welche Schmerzen das waren, es war zum Verrücktwerden und ich verspürte diese Schmerzen ganz ohne Grund. Nur weil ich einem unschuldigen Mädchen helfen wollte, womit hatte ich das verdient?! Doch ich unterdrückte meine Schmerzen, schrie nicht auf und riss mich zusammen. Mich zu wehren kam sowieso nicht in Frage. Ich war einfach nicht stark genug und ich würde mir wahrscheinlich nur noch mehr wehtun, so ließ ich es einfach bleiben.

Dann jedoch kam meine Rettung: Sarah. Sarah, meine Heldin. Sie hatte es doch tatsächlich geschafft sich gegen die Mädchen zu wehren, sodass zwei zu Boden fielen und andere abgelenkt waren. Mit großen Augen und schmerzverzerrtem Gesicht sah ich also zu ihr auf. Das war unglaublich. Wie hatte sie das geschafft? Sie war ja so stark und das bewunderte ich. Und dann ganz unerwartet nahm sie meine Hand und zog mich mit sich fort. Ich war stolz auf sie und gleichzeitig richtig froh, dass wir es geschafft hatten praktisch zu entkommen. Jetzt würden sie uns wohl nicht mehr folgen. Wir hatten ihnen bewiesen, dass wir nicht schwach waren und das hatte ja dann eigentlich gar keinen Reiz mehr für sie. Doch ich machte mir schon ein paar Sorgen. Sorgen um Sarah. Die Gryffindor sah wirklich erschöpft aus und das war ja auch kein Wunder. Sie musste wohl Höhlenqualen durchlitten haben und das wünschte ich nicht einmal meinen Todfeinden. So kam es, dass ich sie erst einmal völlig außer Puste ansah und sanft lächelte
"Geht es dir gut? Haben sie dir viel wehgetan?" Natürlich hatten sie das, was für eine dämliche Frage, aber ich wollte es trotzdem von ihr hören. Meine Gedanken waren in dem Moment eh so verstreut, sodass ich gar nichts mehr realisierte. Ich stand einfach da und sah sie atemlos an. Das war einfach zu viel für mich.

Sarah Anne Rhichmond Offline

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Beiträge: 22

07.11.2006 18:04
Entführung Antworten
In dem Moment, in dem Kayla, mich auf mein Befinden angesprochen hatte, schien mein Körper erst zu realisieren, wie geschwächt er eigentlich war. Der Adrenalinschub hatte mich bis eben so tatkräftig am Leben erhalten, doch nun verließ er mich einfach wieder (mit einem fröhlichen Winken) und ich sackte zu Boden und hielt mir den Bauch. Der Tritt des Mädchens hatte ganz schön gesessen! Doch als ich mich wieder gefasst hatte, richtete ich mich auf und antwortete: “Ach… so schlimm war es glaube ich gar nicht. Ich bin einfach nur ziemlich schwach und Hauptsache ist, dass wir denen entkommen sind!“ Innerlich schrie alles in mir. Es war ziemlich schlimm gewesen… alles schmerzte. Aber gleichzeitig glaubte ich einfach nur viel zu schmerzempfindlich zu sein und aus jeder Mücke einen Elefanten zu machen. Und das wollte ich nicht. Ich mochte es nicht wenn Menschen sich zu sehr um mich sorgten… obwohl… eigentlich war es nur ungewohnt. Ich wusste noch gar nicht ob ich es mochte. In meinem Leben hatten sich nicht viele Menschen um mich gesorgt. Mein Vater hatte immer gearbeitet… und meine Mutter, die war da nicht sehr offen gewesen. Liz, die sicher, aber sie sagte mir solche Dinge immer erst wenn es zu spät war. Als wir uns am Bahnhof verabschiedeten, hatte sie das erste Mal überhaupt erwähnt, dass sie nicht will, dass ich nach Hogwarts fahre. Zu dem Zeitpunkt konnte ich da echt nichts mehr dran ändern. Aber sie hatte sich zu Recht darum gesorgt, dass ich hier nicht gut klarkommen würde. So wirklich toll kam ich wirklich nicht zurecht. Huhu!!! Du stehst gerade vor Kayla, nicht vor Liz, über sie kannst du dir später noch Gedanken machen!“ ,riss mich meine innere Stimme aus der Trance.

Ich schaute Kayla wieder direkt an. Sie hatte sehr hübsche Augen und in jenem Moment fühlte ich mich ihr zu Dank verpflichtet. Ich war irgendwie froh, dass sie gekommen war. Sie war so mutig… Das konnte ich nicht von mir behaupten. Ich musste sie erstmal da stehen und leiden sehen um meinen Allerwertesten hochzubekommen. Das war in gewisser Weise traurig und genauso wie meine innere Stimme immer sagte. Ich handelte nie wie eine Gryffindor… Kayla… sie hätte in dieses Haus gepasst, zumindest mehr als ich. Sie war zwar auch schüchtern, aber trotzdem offen und mutig. Eigentlich sollte ich ihr auch gleich meinen Posten als Vertrauensschülerin geben, bei ihr wäre er schließlich besser aufgehoben. Ich hatte ja schon genug damit zu tun, mich irgendwie durch das Schulleben zu boxen. Ich seufzte. Dieser verdammte Rang… alle wollten Vertrauensschüler sein… nur ich nicht. Wieso also musste gerade ich es werden? Dieser Rang handelte mir fast genauso viel Ärger, wie meine Persönlichkeit ein. Nur dass dieser Rang aus einem Stück Metall und Pflichten bestand, die man eigentlich ablegen konnte. Meine Persönlichkeit würde bleiben. Doch die vielen Versuche Lehrer davon zu überzeugen, dass dieses Abzeichen bei mir am Schlechtesten aufgehoben war hatte nie zu Erfolg geführt. Und ernst genommen hatten mich die Lehrer auch nicht. Wobei ich bei manchen das Gefühl gehabt hatte, sie verständen selbst nicht ganz genau, wieso ich Vertrauensschülerin war, wollten sich aber auch nicht weiter damit auseinandersetzen. Hör auf ständig abzuschweifen! ,meinte wieder meine innere Stimme. Und sie hatte ja Recht. Eigentlich wollte ich mit Kayla Zeit verbringen, wieso also dachte ich über irgendwelche Themen nach, die sowieso bereits abgeklärt waren?

“Naja, ein wenig wehtun tut es schon… Aber war wohl meine Dummheit, mich nicht zu wehren…“ ,meinte ich schließlich ehrlich zu ihr. Eigentlich mochte ich es nicht, anderen meine Schwächen auf zu zeigen. Es lag wahrscheinlich daran, dass viele Menschen so etwas ausnutzten. Aber Kayla zählte sicher nicht dazu… inzwischen hatte ich irgendwie Vertrauen zu ihr geschlossen. Es war soviel passiert an diesem Tag. Vielleicht stimmte am Ende dieser Spruch den man immer hörte: Manche Ereignisse müssen einfach zusammenschweißen. Andererseits hing es gar nicht so mehr mit den Hänseleien zusammen. Ich hatte sie von Anfang an gemocht. In solchen Situationen hatte sich meine Meinung über sie nur verstärkt. Sie war äußerst klug, offen, aber auch sensibel. Mut spielte sicherlich auch eine Rolle. Aber ich kannte sie erst einen Tag und freute mich schon darauf, sie näher kennen zu lernen. Doch es war schon spät, wie ich bemerkte, als mein Blick kurz zu einem Fenster wanderte. Schade… Ich hätte gerne noch einiges mit ihr unternommen, aber die Zeit war so schnell vergangen und nun war der Tag vorüber. Wir würden uns wohl langsam auf den Weg zu unseren Häusern machen müssen. Ich bedauerte es nun ein wenig, dass Kayla in einem anderen Haus als ich war, wobei sie es doch vielmehr noch als ich verdient hatte, in Gryffindor zu sein. “Es ist schon dunkel… Wir müssen uns wohl langsam auf den Weg machen…“ ,meinte ich etwas wehleidig und schaute sie fragend an. Irgendwie konnte ich es kaum erwarten, dass sie antwortete, da es mir jedes Mal eine Freude war ihre Gestiken und ihre einzigartige Mimik zu beobachten, deren Deutung äußerst schwer war.

Kayla Hogan Offline

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Beiträge: 34

12.11.2006 20:46
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Jetzt kam ich mir echt unbeholfen vor. Ich wusste nicht, wie ich Sarah ansprechen sollte und ich wusste auch nicht, was ich tun sollte. Hatte sie jetzt nun starke Schmerzen oder nicht? Und wenn ja, wie sollte ich damit umgehen? Verdammt, das alles kotzte mich so an. Normalerweise hatte ich ja immer Angst, Angst vor allem, was mir zu nahe kam, doch diese Angst wandelte sich allmählich in solch eine Wut um, es war unbegreiflich. Ich fragte mich, wie Menschen so etwas tun konnten. Menschen, die einfach wahrlos irgendwelche Dinge taten, einfach so, ohne über jegliche Konsequenzen nachzudenken. Ok, ich war auch nicht ganz unschuldig, schließlich tat ich viele Sachen, die Andere auch taten, nur um beliebt zu sein, aber jemanden schlagen, treten? Einfach körperlich verletzen? Sowas würde mir erst gar nicht in den Sinn kommen, da setzte es bei mir aus und deswegen machte sich auch das Entsetzen in mir breit. Und dieses Entsetzen löste diesen Schock bei mir aus. Er war so groß, dass ich erst einmal dastand und tief einatmete, mir den Kopf festhielt und möglichst ruhig blieb. Am liebsten hätte ich ja alles zusammen geschrieen, aber das hätte ja eh nichts gebracht. So kam nur ein stummer Schrei aus meinem Mund und ich schüttelte fassunglos den Kopf. Dann riss ich mich aber zusammen und hörte Sarah zu. “Ach… so schlimm war es glaube ich gar nicht. Ich bin einfach nur ziemlich schwach und Hauptsache ist, dass wir denen entkommen sind!“ sagte sie und ich musste sie unwillkürlich anstarren. Nicht so shclimm? Da nannte sie nicht so schlimm? Das brachte mich dazu, dass ich automatisch nur noch mehr meinen Kopf schüttelte.

Dann sah ich Sarah in ihre Augen und hatte einfach nur Mitleid mit ihr. Warum hatten sie ihr das angetan? Wie konnte man solch einem lieben Menschen etwas zu Leide tun? Und hatten sie es wohlmöglicherweise wegen mir gemacht? War ich etwa eine Gefahr für Sarah und konnte ich es meinem Gewissen zumuten, dass sie sich ständig in diese Gefahr begab? Ach, wäre alles nur einfacher und würden mir nicht immer tausend Gedanken durch den Kopf gehen. Doch die Welt war ungerecht und irgendwie befanden wir uns inmitten ihres Schlachtfeldes. Leider waren wir ziemlich verloren dort, wo wir waren. So ganz ohne Waffen, schwach und jetzt noch geschwächter. Wir konnten praktisch nur die Flucht ergreifen, selbst eine weiße Fahne hätte bei diesem Krieg wohl nichts gebracht. Jetzt stellte sich allerdings noch die Frage, wie lange wir uns auf der Flucht befinden würden. Wer wusste schon, was in den Köpfen solcher Mädchen vorging. Die waren doch so unberechenbar, da war alles möglich. So wäre es wohl echt besser, wenn wir schnellstmöglich von hier verschwinden würden, aber da Sarah bestimmt noch Schmerzen hatte, konnte ich das unmöglich von ihr verlangen. Deshalb sah ich sie wohl auch nur einen Moment lang ziemlich bemitleidend an und hätte am liebsten einen Arm um sie gelegt, sie getröstet und sie 'beschützt'. Doch das traute ich mich nicht und deshalb bekam sie nur diesen Blick und ein kleines, aufmunterndes Lächeln.


“Naja, ein wenig wehtun tut es schon… Aber war wohl meine Dummheit, mich nicht zu wehren…“
Sarahs Worte saßen und taten mir innerlich weh. Das hatte sie einfach nicht verdient, nicht sie. Eigentlich hatte niemand so etwas verdient. Und von wegen Dummheit, sie hatte doch überhaupt keine Chance gehabt sich zu wehren. Das war ja so unmöglich gewesen und vor allem war es so unfair gewesen. Natürlich war Sarah stark und all das, wie konnte man aber gegen Haufen wild gewordener Hyänen ankommen? Gar nicht und genau da lag ja das Problem bei der ganzen Sache. Ich hätte ja sowieso meinen Kopf in den Sand eingesteckt, doch das war etwas völlig anderes. Ich hätte es aus Angst getan, nicht, weil ich mich hätte nicht wehren können. "Sarah, du hast getan, was du tun konntest. Das war gemein und grausam. Ich bin nur froh, dass dir nicht mehr passiert ist." sagte ich schließlich aufrichtig zu ihr, griff kurz nach ihrer Hand und drückte diese. Auf meine Lippen schlich sich in diesem Moment nur ein kleines, winziges Lächeln, denn die Situation war ja noch nicht ganz entschärft.
“Es ist schon dunkel… Wir müssen uns wohl langsam auf den Weg machen…“ Damit hatte Sarah wohl jetzt doch einmal recht und ich konnte nur nicken.

Nur, was sollte ich jetzt noch sagen? Es war so ein ereignisreicher Tag gewesen, dass ich mich bald gar nicht getraute auch nur irgendein Wort zu sagen. Es war einfach so unglaublich schwer in solch einem Moment die passenden Worte zu finden und gerade ich war ja nicht wirklich die Meisterin darin. Wenn ich jetzt nämlich den Mund aufmachen würde, würde wohl aller mögliche Unsinn herauskommen, nur eben nicht das, was richtig war. Also stand ich da und lächelte etwas verkrampft. "Ähh nun gut..." Ohje, ich war schon eine hohle Nuss. Ja, jetzt musste ich nur noch meinen Satz vervollständigen. Um mich etwas zu beruhigen, atmete ich wieder tief ein und seufzte dann leicht. " Das war ein ganz schön ereignisreicher Tag, nicht wahr?! Nunja, es tut mir jedenfalls schrecklich Leid, dass du wegen mir solche Qualen erleiden musstest. Ich hoffe einfach, dass das nicht mehr vorkommen wird. Ich kann dir nur sagen, dass es mir echt eine Freude war, dich kennen gelernt zu haben und ich hoffe natürlich, dass wir uns mal wiedersehen." brachte ich in einem Satz heraus und musste schließlich ein wenig dämlich Grinsen. Es war wohl absolut der falscheste Zeitpunkt zum Grinsen überhaupt, aber so war ich eben.
"Ich wünsch dir noch eine Gute Nacht. Mach's gut!" Das alles war mir jetzt so peinlich, dass ich sie nicht mehr ansehen konnte und auf dem Absatz kert machte. Die letzten Worte waren natürlich aufrichtig gemeint gewesen, doch ich war absolut so unter Schock, dass es nicht mehr anders ging.
Während ich also Sarah da stehen ließ, ging ich einfach weiter und schüttelte instinktiv den Kopf.
Es musste sich etwas ändern, aber wirklich bald.



Gehe nach: Flauschige Stunden am Kaminfeuer

Sarah Anne Rhichmond Offline

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Beiträge: 22

13.11.2006 16:53
Entführung Antworten
Die abrupte Verabschiedung Kaylas hatte mich sehr überrascht, da sie ohne auf eine Reaktion meinerseits zu warten, sehr schnell gegangen war. Zusätzlich hatten ihre Worte mich doch sehr irritiert. Wieso hatte ich denn ihretwegen gelitten? Das war doch alles meine Schuld, oder? Was meinte sie damit? Es war doch vollkommen klar, dass meine Unbeliebtheit zu solchen Schikanen führte, oder? Gab sie sich die Schuld, weil sie erst so spät dazugestoßen war? So ein Quatsch! Ich war zwar froh, dass sie mir nachgelaufen war, doch wäre sie es nicht, hätte sie auch keine Schmerzen erleiden müssen, an meinem Schicksal hätte es vermutlich nicht viel geändert. Nunja, immerhin konnte ich mich durch sie aufraffen, überhaupt meinen Allerwertesten hoch zu bekommen. Erst jetzt konzentrierte ich mich auf ihre nächsten Worte. “Ich kann dir nur sagen, dass es mir echt eine Freude war, dich kennen gelernt zu haben und ich hoffe natürlich, dass wir uns mal wiedersehen.“ ,erklang es in meinen Ohren nochmal. Ich konnte mir nicht helfen, aber irgendwie klang es so, als würden wir uns nur ganz vielleicht und wenn in unbestimmter Zeit mal wiedersehen. Es klang so, als hätten wir uns nun kennengelernt und jetzt nicht mehr viel miteinander zu schaffen. Wie standen wir eigentlich zueinander? Ich und Kayla? Waren wir bereits befreundet? Konnte ich sie grüßenn, wenn ich sie mal traf? Würde ich sie in der großen Halle aufsuchen können, ohne mich aufzudrängen? Ich wollte sie gerne wiedersehen… aber wie stand es mit ihr?

Unsicher machte ich einige Schritte. In welche Richtung musste ich? Ich wollte zum Gryffindorturm… aber wie war ich hierher gekommen? In welcher Richtung lag die große Halle. Angst machte sich in mir breit. Meine allergrößte Befürchtung war mal wieder wahr geworden. Ich hasste es mich zu verlaufen. Aber trotzdem kam es ständig vor. Ich lief in Gedanken irgendwelche Wege und wusste nicht mehr, von wo ich gekommen war. Diese Schule war einfach zu groß! Wie war es möglich sich nicht ständig zu verlaufen??? Verdammt, das war nun mein 6. Jahr hier und ich war immer noch nicht in der Lage mich sicher durch diese Bauten zu bewegen. Das war echt peinlich! Denk nach! ,ging es mir durch den Kopf. Ich schaute zu beiden Seiten, da half nur eins. Es war eine Chance von 1:2 die richtige Richtung einzuschlagen, so viel Pech konnte ich doch unmöglich haben, oder? Ich entschied mich also einfach in die entgegengesetzte Richtung zu gehen, die Kayla gewählt hatte. Immerhin musste sie zum Hufflepuff Dorm. So schnell wie möglich ging ich also den langen Flur entlang, den Gedanken ignorierend, der mir einredete, es sei die falsche Richtung. Aber das war immer so. Egal für welche Richtung man sich entschied, das Gewissen, versuchte einen davon zu überzeugen es wäre die falsche gewesen. Davon ließ ich mich ganz sicher nicht mehr hereinlegen. Ich hatte mir jetzt einfach vorgenommen, den verdammten Weg zu finden.

Zügig glitten meine Füße über den steinernen Boden. Eher zogen sie sich darüber. Sie konnte nicht mehr, ich konnte nicht mehr. Kayla hatte Recht gehabt. Es war ein ereignisreicher Tag gewesen und ein bequemes Bett, war alles was mein Körper sich nun wünschte. Und doch sollte mir dieser einzige Wunsch nicht gewährt werden. Ich hatte doch heute so viel durchmachen müssen, wieso musste ich mich auch noch verlaufen? Manchmal… da war es mir einfach zu viel. An sich nahm ich es ja immer einfach so hin. Ich akzeptierte mein Schicksal und wollte es nicht weiter hinterfragen. Aber in Momenten wie diesen, fiel es mir einfach zu schwer mich daran zu halten. Es war mir unmöglich, mich nicht zu fragen, wie solche Tage zu Stande kamen. Das war doch nicht normal. So etwas durfte nicht normal sein…
Leicht geknickt und sehr geschwächt führte ich meine Suche fort…



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