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Dieses Thema hat 7 Antworten
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 In den Gängen
Andrej Cerny Offline

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Beiträge: 28

08.08.2007 19:00
Auf der Flucht vor dem Pöbel Antworten
Komme von: Neue Bekanntschaften

Es waren nun schon einige Wochen ins Land gezogen, in denen Fij und ich auf dieser Schule waren. Man hatte sich eingelebt, so gut es eben ging, neue Bekanntschaften geknüpft, neue Feindschaften gehegt, den üblichen Stress mit den Lehrern und deren Arbeitsmethoden gehabt, sich in den "neuen" Stoff eingearbeitet, den wir in Durmstrang größtenteils schon im letzten Jahr hinter uns gebracht hatten. Naja, hier schienen die Uhren ohnehin langsamer zu ticken, zumindest ging es mir so. Denn während sich meine Schwester scheinbar wunderbar mit Mitschülerinnen oder eher Mitschülern die Zeit vertreiben konnte -sehr zu meiner Missgunst, ich mag es nicht so sehr, wenn irgendwelche Idioten denken Fij schöne Augen machen zu müssen...aber sie weiß schon wie man damit umgeht und was gut für sie ist- während ich vor Langeweile sogar begann darüber nachzudenken irgendeinem dieser bescheuerten Clubs zur Freizeitbekämpfung beizutreten. Glücklicherweise war ich bisher dann doch nie wirklich so verzweifelt, dass ich ernsthaft vorhatte zu einem solchen Treffen zu erscheinen. Bücherclub, Koboldstein-Club, das war etwas für kleine Kinder, die sich noch nicht alleine beschäftigen konnten. Schach-AG...wahrscheinlich voller Stümper, die von diesem höchst anspruchsvollen Spiel allenfalls die Regeln kannten aber keine Ahnung hatten, wie man es richtig spielte. Und die AG magischer Pflanten, der meine Schwester seit neustem angehörte...wahrscheinlich suchte sie die auch nur auf, um eine gute Begründung zu haben mit giftigen Pflanzen zu hantieren. Mir jedenfalls war diese Anhäufung quasselnder Schüler zu wider, ich bevorzugte lediglich die Gesellschaft zweier Personen, nämlich die meiner Schwester oder meiner selbst. Naja, eventuell auch noch die von Sam, der ist ja ganz erträglich, quasselt nicht so viel und wenn er den Mund aufmacht, kommt wenigstens was halbwegs sinnvolles dabei raus, was man von den meisten, eigentlich allen, an dieser Schule ja nicht gerade behaupten kann. Alleine schon der Unterricht mit einigen von diesen Unterbelichteten treibt einen beinahe zur Verzweiflung. Soetwas wäre einem in Durmstrang nicht untergekommen und das Haus Hufflepuff hätte man wahrscheinlich größtenteils zurück in die Vorschule geschickt... Glücklicherweise gibt es ein recht wirksames Mittel sich vor der Dummheit anderer abzuschirmen: Ignoranz. Eines der Dinge, die ich laut Angaben anderer neben der Arroganz wohl besonders gut beherrsche. Nun, an dieser Irrenanstalt namens Hogwarts kann man ohne diese beiden schließlich auch nicht überleben, ohne nicht selbst angesteckt zu werden.
Der einzige Ort an dem man zumindest zu gewissen Zeiten einigermaßen sicher vor lärmenden Schülerhorden war, war die Bibliothek in der einigermaßen Ruhe und Disziplin herrschte. Einer meiner Zufluchtsorte, die ich aber eigentlich auch nur aufsuchte, um mir neuen Lesestoff zu besorgen und mich damit dann wieder in vollkommen stille Ecken des Schlosses zu verziehen.
So auch heute, wo in der Bibliothek scheinbar ein Überlauf an Schülern war. Sonntag eben, der letzte Tag des Wochenendes, an dem die meisten auf die Idee kamen noch auf den letzten Drücker ihre Hausaufgaben zu erledigen. Normalerweise mied ich diese Rush-hour-Zeiten aber bedauerlicherweise war mir der Lesestoff ausgegangen und keinerlei Abwechslung in Aussicht. Sam und Fij waren unauffindbar und nach einem einsamen Spaziergang voller trüber Gedanken war mir heute seltsamerweise einmal nicht. Also hatte ich mich durch die Schülermassen an eines der Regale gekämpft, mir das nächstbeste scheinbar interessante Buch geschnappt und hatte mich schnellstmöglich aus dem Massenandrang herausgequetscht, hinaus auf den Gang. Die Tür der Bibliothek fiel hinter mir ins Schloss und fast unmerklich atmete ich auf. Ich hasste Menschenmengen.
Rosalie Maddison Offline

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Beiträge: 28

09.08.2007 16:19
Auf der Flucht vor dem Pöbel Antworten
Komme von: Opfer gesucht...

Ich war auf dem Weg in die Bibliothek. Schon bevor das ganze mit Damian passiert war, hatte ich mich durch sämtliche Bücher der Schulbibliothek gewälzt ohne etwas brauchbares darüber zu finden. Ein Haufen Informationen über Wesen, die angeblich gesehen wurden, hatte ich gelesen und irgendwo anders eine Information gefunden, die diese Augenzeugenberichte wieder legten. Wäre auch irgendwie komisch gewesen, wenn ausgerechnet ein Buch in der Schulbibliothek darüber Auskunft gäbe und es vor mir noch niemand gefunden hätte. Also hatte ich ein paar Bücher bestellt. Und gestern waren sie kommen. Nur hatte die Eule die Bücher fälschlicherweise in die Bibliothek gebracht. Dort mussten sie schleunigst verschwinden, denn sie lagen nur hinter der Leihtheke und gehörten eigentlich in die Verbotene Abteilung.
Damians Tod war mir sehr nahe gegangen. Der Krankenflügel war leer als sie ihn gebracht haben. Alles mögliche habe ich noch versucht... vergeblich. Seit dem rauche ich öfter. Ein paar Mal am Tag gehe ich hinters Schloss um mir einen Lungenkiller zu genehmigen. Es war nicht nur, der Schmerz den man empfindet, wenn man einen Schüler verliert. Es war die Hilflosigkeit, die mir das Leben die letzten Tage zur Hölle gemacht hatte und mich in den Wahn trieb immer länger und immer öfter über den Büchern zu sitzen um ein Mittel zu finden, wie man dem nächsten den es traf helfen zu können. Immer wieder sah ich mich an dem Bett meines Vater mit der selben Hilflosigkeit die ich jetzt auch empfand. Vor dem Ball heute Abend würde ich mir einen kräftigen Schlug Scotch genehmigen, damit mir das fröhlich sein leichter viel.
Natürlich war ich nicht durchgängig betrübt gewesen die letzte Woche über. Nein immer wieder hatte mich etwas oder jemand abgelenkt. Dann war ich eine fröhliche Laune verfallen und konnte fast so ausgelassen sein wie sonst. Aber nicht nur mir ging es so. Auch die anderen Lehrer wirkten angespannt.

Meine Gedanken verflogen als ich einen Jungen aus der Bibliothek kommen sah. Ich hatte ihn schon am Slytherintisch sitzen sehen. Doch er hatte kaum etwas mit anderen geredet. Es war ein hübscher Junge. Musste in der 6. oder 7. Klasse sein. Ich beschloss mich sofort vorzustellen, wie es auch bei jedem Erstklässler getan hätte. Aber zu erst strich ich mir kurz die Haare zurecht. Dann schaute ich ob mein dunkelgrüner Umhang den ich heute anhatte auch richtig saß. Alles war zu meiner Zufriedenheit. Er fiel wunder schön und ging etwas über die Knie. Selbst jetzt wo das Wetter nicht mehr so schön war, zog ich keinen Langenumhang an. Im Krankenflügel hatte ich eh immer einen weißen Umhang über und so konnte ich mir einen kürzeren, der meine schlanken Beine betonte, gut leisten. Es folgte ein kurzer Blick in den Spiegel ob meine Schminke nicht verwischt war und dann ging ich zu ihm hin.
„Hallo ich bin Rosalie Maddison, die Heilerin von Hogwarts. Aber du kannst mich Rosa nennen. Und mit wem habe ich es zu tun?“ Ich lächelte ihn an und meine Augen strahlten trotzdem hatten sie in diesem Moment nicht diese Fürsorglichkeit wie ich es einem Gryffindor gegenüber an den Tag gelegt hätte. Ich hielt ein wenig Abstand um ihm die Möglichkeit zu geben sich höflich vorzustellen und dann zu verduften. Trotzdem redete ich weiter, um ihm klar zu machen, dass ich einem Gespräch nicht abgeneigt wäre. “Du redest nicht viel mit den anderen aus deinem Haus, nicht? Ich erwartete keine Antwort, von jemandem dem ich mich erst grade vorgestellt hatte sondern fuhr gleich fort. “Wenn du mal deine Ruhe brauchst, komm ruhig in den Krankenflügel. Solange niemand da ist, sind genug Betten frei wo man seine Ruhe hat. Und Kekse gibt’s auch immer!“ Auch hier erwartete ich keine Antwort. Trotzdem verstummte ich. Einem Slytherin gegenüber sollte man besser erst mal nicht zuviel quatschen
Andrej Cerny Offline

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Beiträge: 28

10.08.2007 15:06
Auf der Flucht vor dem Pöbel Antworten
Ich war froh darum endlich aus dieser vollkommen überlaufenen Bibliothek heraus zu sein, der Lärm, der andere sicherlich nicht gestört hätte, das Gedrängel an den Regalen...war ja nicht zum Aushalten. Als wäre das Wochenende nicht lange genug, um nicht noch Sonntag nachmittag seine Nachforschungen für einen Aufsatz anzustellen. Ich hasste nicht vorrausschauendes Handeln so wie es viele Schüler hier an den Tag legten, die dachten das Wochenende sei lediglich zum Entspannen da, bis ihnen dann siedent heiß einfiel, dass es ja langsam Zeit wurde sich an die Hausaufgaben zu setzen, wenn man keine Strafarbeit oder Punktabzüge riskieren wollte.
Punktabzüge, Hauspokal...diese lächerlichen kleinen Spirenzchen, wo es angeblich auf Teamarbeit ankam...dafür hatte ich nicht sehr viel übrig. Die Hausmeisterschaft war mir relativ egal, das hier war ohnehin mein erstes und letztes Jahr auf dieser Schule und mich interessierte nicht, was "wir" geleistet hatten, sondern was meine eigene Leistung war. Und diese würde ohne Zweifel in den gesammelten Hauspunkten untergehen. Was interessierte mich das Gemeinwohl, mit den meisten Schülern Hogwarts hatte ich ohnehin nichts zu tun, naja, besser wäre es zu sagen, dass ich wohl mit den wenigsten Schülern etwas zu tun hatte. Aber das störte mich herzlich wenig. Meinen geschätzten kleinen Freundeskreis hatte ich in Bulgarien, wo ich auch nach Absolvierung meines Abschlusses zurück kehren würde. Was hielt mich schon hier? weder Familie, noch Freunde.

Der Gang war verhältnismäßig leer. Es war schließlich keine Unterrichtszeit und wer nicht damit beschäftigt war, seine Hausaufgaben noch irgendwie zusammen zu kratzen, der saß wahrscheinlich mit anderen im jeweiligen Gemeinschaftsraum oder in der Großen Halle und unterhielt sich...unterhielt sich über Belanglosigkeiten, die von nichts kamen und zu nichts führten. Draußen auf den Ländereien trieben sich wohl die wenigsten herum. Das Wetter war nicht gerade einladend, wobei ich in den letzten Wochen außer Regen ohnehin nicht sehr abwechslungsreiches Klima mitbekommen hatte. England eben: langweilig.
Schlamm, Matsch, Morast nach dem ständigen Dauerregen...so ziemlich das Ätzendste, wenn man lange Spaziergänge liebte und sicherlich auch ein Grund warum es mich heute nicht auf die Felder hinaustrieb. Immerhin, inzwischen hatte ich auch hier ein paar Orte entdeckt, an denen man einigermaßen seine Ruhe hatte und nicht alle fünf Minuten von dämlichem Gekicher genervt wurde.

Ich wog das ausgeliehene Buch in meinen Händen, während ich den Gang entlangblickte. Ein seltsamer Titel, deshalb hatte er mich wahrscheinlich auch so gereizt. Und das merkwürdigste daran war eigentlich, dass ich ihn unter all den anderen harmlosen Schulbüchern gefunden hatten, die in der Bücherausgabe lagen. Erneut warf ich einen Blick auf den Einband, zuckte innerlich die Schultern und wollte weitergehen, doch als ich wieder aufsah, stand jemand vor mir. Eine junge Frau, vielleicht Mitte Ende 20. Sie sah hübsch aus. Gesehen hatte ich sie bisher nur manchmal beim Essen in der Großen Halle und dann hatte ich ihr nicht mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als all den anderen Anwesenden. So weit ich wusste, war sie Krankenpflegerin in Hogwarts. Ein sehr sinnvoller Beruf hier, wenn ich daran dachte wie viele Kleingeister es in den ersten Wochen Schule bereits geschafft hatten, sich selbst zu verzaubern. Selbst in meinem Jahrgang, wo man eigentlich davon ausgehen sollte, dass soetwas fast fertig ausgebildeten Zauberern nicht mehr passierte. Aber hier war eben so einiges anders als daheim.
Und schon traf mich ein Schwall leerer Worte. Hatte ich schon erwähnt, dass ich Smalltalk hasse? Nunja, gut, ich hatte es hier mit jemandem vom Personal zu tun und nicht mit einem Mitschüler, also beschloss ich meine Zunge etwas im Zaum zu halten und nicht unbedingt durchblicken zu lassen, was ich von solch überschwänglichen Begrüßungen hielt - nämlich garnichts.
Ich wartete einen Moment, ehe ich knapp, aber immerhin, antwortete.
"Andrej Cerny." Ihr Lächeln erhielt keinerlei Entgegnung. “Du redest nicht viel mit den anderen aus deinem Haus, nicht? Ein sarkastischer Kommentar wie: "Genau richtig diagnostiziert Frau Doktor.", lag mir auf der Zunge, doch ich verkniff ihn mir. Immerhin hielt sie angenehmen Gesprächsabstand und drückte mir keinen Handschlag auf.
"Danke, aber ich esse keine Kekse", lächelte ich einigermaßen kühl und lehnte praktisch ihr freundliches Angebot dezent ab. Wobei, fiel mir da ein...stand im Krankenflügel nicht ein Giftschrank mit Medikamenten und einigen Zutaten, die sich auch recht gut für Zaubertränke eigneten, die man aber nicht so ohne weiteres vom Apotheker erhielt...?
"Aber vielleicht ne Tasse Tee", fügte ich daher noch hinzu. Jaja, die Briten und ihr Tee...eine der wenigen Dinge hier, die mir sympathisch waren.
Rosalie Maddison Offline

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Beiträge: 28

15.08.2007 16:50
Auf der Flucht vor dem Pöbel Antworten
„Andrej Cerny“ eine knappe aber Präzise antwort. Und nun wusste ich auch um wen es ging. Vor dem Schuljahr hatte es eine Versammlung geben, in der es auch um Andrej und seine Schwester gegangen war. Albus hatte uns erklärt, dass die Eltern der beiden verstorben waren, und sie zu ihrer Großtante ziehen mussten.
Verständlich, dass er keine große Lust hatte hier zu sein. Und so wirkte er auch. Kühl, zurückweisen. Nicht das kleinste Lächeln auf den Lippen, und wäre es auch nur aus Höflichkeit gewesen. So stand ich erst etwas unbeholfen da, und wusste nicht was ich sagen sollte. Bei Erstklässlern war das ganz einfach. Aber was erzählte meinem nicht gerade gesprächigem Siebtklässler, der eigentlich gar nicht hier sein wollte? England war eben mit Bulgarien seiner Heimat nicht vergleichbar. Und Durmstrang, nun ja, hatte wohl mit Hogwarts rein gar nichts gemein, außer vielleicht den Unterrichtsstoff und selbst da war ich mit nicht sicher.

Auch von meinem Angebot schien der Junge wenig begeistert. Und das Lächeln hätte wohl ehr ein Schlag ins Gesicht sein können, als eine dankbare Geste. Die dürftige Erklärung folgte sofort. Keine Kekse? Komischer Kauz, aber irgendwie interessant. Na wenigstens Tee mochte er, auch wenn das ganze sich ehr anhörte, als wollte er mich nur nicht verärgern um später keine Nebenwirkungsreiche Medizin von mir angedreht zu bekommen. Ich ließ mich davon jedoch nicht unterkriegen. Sonst wäre ich wohl nicht Rosalie Maddison. Gespielt beleidigt drehte ich den Kopf zur Seite und verkündete Andrej, als wäre es mein bester Freund „Jeder mag meine Kekse!“
Eine Weile verharrte ich in meiner Position, bis ich mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen konnte. „Nein keine Sorge, bisher habe ich noch nie jemandem zum Kekse essen gezwungen. Wär aber mal ne Überlegung wert! Du bringst mich auf gute Ideen!“ Und das war sogar mein Ernst. Ich dachte dabei an Unterrichtsschwänzer, die vorgaben ihnen sei schlecht. Warum nicht so lange Kekse essen lassen, bis ihnen wirklich schlecht wurde?

Wieder stand ich einen Moment da, ohne zu wissen, ob es dem Slytherin überhaupt recht war, dass ich mit ihm rede. Ich versuchte etwas aus seinem Gesicht zu lesen, was ich mir hätte sparen können. Ein Slytherin eben! „Du musst nicht mit mir reden, wenn du nicht willst! Wir können das auch auf wann anders verschieben! Aber eins möchte ich dir noch sagen!“ Jetzt lächelte ich nicht mehr sondern hatte einen sehr bestimmten, aber nicht unfreundlichen Blick aufgesetzt „Bisher hat jeder seine Zeit in Hogwarts gut rum gebracht, und zwar ohne sich zu Tode zu ärgern. Man muss nur wissen wie! Man muss halt sein Ding finden, und das muss sicher keine AG oder so was sein. Ich für meinen Teil aber die Schulzeit mit pokern, rauchen und Jungs überstanden.“ Ich zwinkerte ihm zu. Ja, auch die Angestellten von Hogwarts haben früher ständig die Regeln gebrochen. Damit war mein kurzer Vortrag fertig.

„Also, wenn du ein bisschen Plaudern willst, kannst du gerne mit in den Krankenflügel. Ich muss es dir nur gleich tun und erst einmal in die Bib. zwei Bücher für mich abholen, die fälschlicher Weise dort gelandet sind.“ Mein Kopf drehte sich etwas um den Titel von Andrejs Buch stand. Moment mal, 1001 Gifte und Gegengifte Band 37 ½ -Tod ohne Spuren ? Das war doch eins von meinen Büchern. Das und Enzyklopädie der Todesarten durch magische Wesen hatte ich bestellt.
“Wo gerade dein Buch ansehe! Das ist eins von meinen!“ Überrascht, ernst und ein bisschen Wütend schaute ich den jungen Mann mir gegenüber an. „Tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber das kannst du leider nicht lesen. Wenn es in der Schulbibliothek im Sortiment wäre, stünde es mit Sicherheit in der verbotenen Abteilung! Und außerdem brauche ich das Buch sehr dringend!“ Für meinen Tonfall hätte ich mich ohrfeigen können. Ich klang wie Professor McGonnagal.
Also sagte ich nun höflich aber bestimmt. „Ich weiß ja nicht, was du mit dem Buch vorhattest. Aber ich kann es dir wirklich nicht geben. Zumindest so lange nicht, bis ich damit fertig bin.“ Schon wieder eine Andeutung auf einen Regelverstoß, aber was sollte das ganze. Er war älter als 17 und hätte sich das Buch eh selbst bestellen können. Warum also so ein Theater machen? So lange ich das Buch vorerst haben konnte und niemand davon erfuhr...
Andrej Cerny Offline

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Beiträge: 28

21.08.2007 16:34
Auf der Flucht vor dem Pöbel Antworten
Rosalie, oder wie sie sich vorgestellt hatte "Rosa" wirkte nicht gerade so, als wüsste sie, wie sie mit mir umgehen sollte. Zumindest schien meine recht kühle Reaktion auf ihre Worte sie ein wenig verwirrt und ihrem Vorhaben ein Gespräch mit mir anzufangen einen Dämpfer verpasst zu haben. Was mich eigentlich nicht sonderlich kümmerte, schließlich hatte ich diese Frau ja nicht darum gebeten sich mit mir zu unterhalten und wenn ich ehrlich war, legte ich auch keinen gesteigerten Wert auf eine Runde Smalltalk mit einer höchst geschwätzigen Schulkrankenschwester. Naja, zugegeben, ich legte eigentlich allgemein keinen großen Wert auf Gesellschaft, egal um welche es sich da handelte, ausgenommen eben den paar wenigen Leuten, deren Anwesenheit ich längere Zeit ertrug ohne mir vorzustellen wie die Person wohl aussah, wenn sie sich unter einem Crutiatus-Fluch vor Schmerzen winden würde... Bei manchen Leuten eine doch recht angenehme Vorstellung. Ich geriet in Versuchung mir mein Gegenüber in einer solchen Situation vorzustellen, unterdrückte diese abschweifenden Gedanken jedoch noch rechtzeitig.
Ihre Geschwätzigkeit hatte offenbar, Grindelwald sei Dank, auch abgenommen und glücklicherweise war sie nicht auf die höchst unpassende Idee mich weiter nach meiner Herkunft oder Familie auszufragen und dem Grund, warum ich erst ab diesem Jahr in Hogwarts war. Wahrscheinlich wusste sie es ohnehin, denn bei ihrer vorherigen Neugierde konnte ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass sie nicht weitergefragt hätte, wäre sie nicht in Kenntnis über Fijs und meine Geschichte gewesen.

Bedauerlicherweise schien die Dame ihre Stimme dann doch recht schnell wiedergefunden zu haben und lief langsam wieder zu plätschernder Hochform auf.
„Jeder mag meine Kekse!“ "Ausnahmen scheinen eben doch die Regel zu bestätigen..."
„Nein keine Sorge, bisher habe ich noch nie jemandem zum Kekse essen gezwungen. Wär aber mal ne Überlegung wert! Du bringst mich auf gute Ideen!“ Das würde ich dir bei mir auch nicht geraten haben...Diese ausgewachsene Frau verhielt sich meiner Meinung nach eher, als gehöre sie selber noch an diese Anstalt und zwar nicht als Mitglied der Belegschaft...aber da hier ja ohnehin andere Regeln galten, als in Durmstrang und die Disziplin im Übrigen auch ziemlich zu wünschen übrig ließ, was mir Rosas nächste Worte einmal wieder umso deutlicher vor Augen führten.
„Bisher hat jeder seine Zeit in Hogwarts gut rum gebracht, und zwar ohne sich zu Tode zu ärgern. Man muss nur wissen wie! Man muss halt sein Ding finden, und das muss sicher keine AG oder so was sein. Ich für meinen Teil aber die Schulzeit mit pokern, rauchen und Jungs überstanden.“ War ja auch kein Wunder, dass man hier auf solche Gedanken kam, bei der vielen Freizeit und dem verhältnismäßig wenigen Unterricht, der eigentlich ohnehin nicht zu sehr viel führte. Aber wenigstens konnte man sich dann während den vielen Freistunden der eigenen Weiterbildung widmen, wozu ich ja auch eigentlich gerade aus der Bibliothek gekommen war.
"Tut mir Leid, ich muss das überaus freundliche Angebot leider ablehnen", entgegnete ich mit einem deutlich aufgesetzten Lächeln auf ihre Einladung in den Krankenflügel und hängte noch, sie mit ihren eigenen Worten aufs Kreuz legend an: "Versuche dann mal die Zeit gut rumzubringen..."
Was ich von ihrer Moralpredigt, oder was es hatte sein sollen, hielt, hatte ich dadurch wohl deutlich klar gemacht. Was dachte sie eigentlich? Dass ich es mir hier absichtlich schwer machte? Meinetwegen war ich sadistisch, aber sicherlich nicht masochistisch und jeder Troll wusste, dass es sich mit einem angenehmen Zeitvertreib am besten Zeit totschlagen ließ. Und diesem Zeitvertreib versuchte ich mich nun zu widmen, als ich mich so höflichst von der Schulkrankenschwester verabschiedete. Bis, ja, bis sie mich erneut aufhielt.

“Wo gerade dein Buch ansehe! Das ist eins von meinen!“ Mit der ausdruckslosen Miene eines Unschuldigen folgte ich ihrem Deut und laß mir in aller Ruhe erneut die Titel der beiden Bücher durch, die ich mir gerade aus der Bibliothek besorgt und nicht gerade willkürlich ausgesucht hatte.
„Tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber das kannst du leider nicht lesen. Wenn es in der Schulbibliothek im Sortiment wäre, stünde es mit Sicherheit in der verbotenen Abteilung!" Verbotene Abteilung...wie reizvoll... "Und wozu gibt es diese Abteilung in der Bibliothek, wenn sie ohnehin niemand nutzen darf?", fragte ich, anstatt auf ihre Aufforderung zu antworten, geschwegedenn ihr die Bücher auszuhändigen. Verbotene Abteilung, unter Garantie hätte man soetwas nicht in Durmstrang gefungen - die gesamte Bibliothek bestand dort eigentlich nur aus Büchern, die man hier wohl dieser ominösen Abteilung zugeordnet hätte. Naja, gut, diesen tagträumerischen Hogwartsschülern würde ich diese Bücher auch nicht anvertrauen. Dummheit und Magie konnten oftmals noch schlimmere Dinge anrichten, als Genie und Magie.
"Und außerdem brauche ich das Buch sehr dringend!“ "So...?, war meine recht schlichte Antwort. Nachlässigkeit wurde eben bestraft, hätte sie eben einfach besser aufgepasst, wo ihre Bücher hingelangten.
„Ich weiß ja nicht, was du mit dem Buch vorhattest. Aber ich kann es dir wirklich nicht geben. Zumindest so lange nicht, bis ich damit fertig bin.“ "Im Zweifelsfalle lesen", lächelte ich süffisant, immer noch ohne auf ihre Aufforderung einzugehen.
Rosalie Maddison Offline

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Beiträge: 28

03.09.2007 19:09
Auf der Flucht vor dem Pöbel Antworten
Dieser Junge war mir äußerst unsympathisch. Es war seltsam. Nur in den aller wenigsten Fällen kam es vor, dass ich jemanden wirklich unsympathisch fand. Er war abweißend und ohne dass er wirklich etwas tat, etwas unhöfliches sagte oder mich frech ansah, wirkte er so. Und so sagte ich nichts auf die plumpe, aber ehrliche Antwort "Ausnahmen scheinen eben doch die Regel zu bestätigen..." auf meine, eigentlich locker gemeinte Bemerkung über meine Kekse. Und meine Ungeduld wuchs.
Ich war also froh, als der Slytherin das Gespräch höflich beendete und ich gegen meine Überzeugung einen Schüler einfach stehen lassen konnte. Doch irgendwie machte mich die Vorstellung leicht geknickt, weil ich noch nie einen Schüler so richtig unsympathisch gefunden habe. Und ich fragte mich, was sie in Durmstrang mit den Schülern machten damit sie so abgestumpft und abweisend wurden. Und mein großes Interesse wandelte sich mit einem Mal in Skepsis. Ein ohne ein bisschen Vertrauen zu irgendjemandem musste man schrecklich Einsam sein und irgendwann holte einen die Einsamkeit wahrscheinlich ein und man erkannte das einem etwas fehlte ohne zu wissen was es ist. Und ich empfand sogar etwas Mitleid für den Jungen der mir so unmöglich erschien.

Doch mein Plan schnell weg zu kommen wurde durchkreuzt, als ich sah, das Andrej mein Buch in der Hand hatte. Es war kein Buch für einen noch unerfahrenen Zauberer. Selbst wenn er ausreichend Wissen hatte. Fehlte ihm doch die Reife dafür. Trotzdem hatte ich zu jedem der Hogwartsschüler enormes Vertrauen. Und obwohl ich den jungen Mann nicht unbedingt mochte, beschloss ich ihm zu zeigen, dass ich auch ihm vertraute, auch wenn ich ein ungutes Gefühl dabei hatte. Doch es könnte das Eis auch brechen und ich könnte vielleicht meine Meinung über ihn ändern. "Und wozu gibt es diese Abteilung in der Bibliothek, wenn sie ohnehin niemand nutzen darf?" Bekam ich jedoch zuvor als wirklich freche Antwort zu hören und zum ersten Mal seit beginn des Gesprächs wurde ich wirklich sauer. „Damit unerfahrene Schüler nicht irgendwelche Dummheiten machen. Die Abteilung ist ja auch nicht unbenutzt. Man braucht eben eine Erlaubnis eines Lehrers dort ein Buch zu holen. Und auch wenn du dies vielleicht für eine dumme Regel hältst, ist sie das keines Wegs. Übermütige und überhebliche Schüler gibt es sicher genug.“ Mittlerweile hatte ich einen gewissen Unterton und ein bisschen bezog ich das Wort überheblich auf den Jungen mir gegenüber.

Die nächsten Antworten zeigten mir mal wieder den wahren Slytherin in dem Jungen. Und ich gab es endgültig auf Andrej zu mögen. Jetzt galt es nur noch mit zumindest den nötigen Respekt zu erlagen. Ich dachte an Frederic. Auch er hatte zu Schulzeiten nur vor strengen Lehrern Respekt gehabt. Und es schien mir, auch wenn ich es lieber anders gehabt hätte, hatte ich keine andere Wahl, als wirklich durch zu greifen. Immerhin hatte ich mein Buch immer noch nicht zurück, was ich als bodenlose Frechheit ansah. Einer Frau wie mir schlug man einfach nichts aus. Egal wie schlau der junge Mann war, das müsste er noch lernen. “So, jetzt hör mir mal zu. Ich habe obwohl du dich nicht gerade freundlich verhalten hast, dir gegenüber immer noch Vertrauen gezeigt. Es tut mir leid, fest zu stellen, das du dies wohl kaum verdient hast. Und wenn du mir nicht auf der Stelle mein Buch wieder gibst, kannst du nicht nur 30 Pergamentrollen darüber schreiben warum man anderen ihr Eigentum geben sollte, wenn man es versehentlich genommen hat. Sondern du wirst auch einen Monat lang jeden Samstagabend damit verbringen die Bettpfannen im Krankenflügel sauber machen. Ohne Magie! Haben wir uns Verstanden?“ Ich ließ meiner Wut keines Wegs freien Lauf. Meine Stimme war fest aber nicht unfreundlich. Nein, sogar fast so, als würde ich ihm ein Geschenk überreichen. Und mein Blick war streng und etwas autoritär. Ich mochte es nicht, wenn ich so sein musste. Aber es schien in diesem Fall nicht anders zu gehen.

Gehe nach: Die Jagt
Andrej Cerny Offline

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Beiträge: 28

04.09.2007 11:58
Auf der Flucht vor dem Pöbel Antworten
Ich hasste Smalltalk und ich hasste Optimisten. Die Leute, die schon mit Dauergrinsen nach einer viel zu kurzen Nacht aufstanden und andere mit ihrer guten Laune erdrückten. Und genau zu dieser Art von Menschen schien diese Rosalie Maddison zu gehören. Rosa...wer nannte sich schon selbst freiwillig Rosa!? Aber die Briten zu verstehen, hatte ich ohnehin langsam aufgegeben. Nicht, dass ich mir dafür jemals große Mühe gegeben hätte...wozu auch, das eine Jahr würde ich auch in Ignoranz herumbringen, ehe ich mich zurück in meine geliebte Heimat verabschiedete.

Stille. Schön, entweder schien es der Frau die Sprache verschlagen zu haben, oder sie hatte einfach keine Lust mehr, sich mit mir zu unterhalten. Mir wäre beides recht gewesen, wobei ersteres noch eher einen Triumph für meine außergewöhnlichen Fähigkeiten darstellte, andere Leute rein verbal ruhig zu stellen. Naja, und so eine Labertasche zum Schweigen zu bringen war schon eine Leistung, die genau so lange anhielt, bis ihr Blick auf die Bücher unter meinem Arm gefallen war. Wie sie mich anfuhr, als ich ihr einfach eine schlichte Antwort entgegnete...was konnte ich denn dafür, dass diese werte Dame einfach zu unfähig war Bücher richtig zu bestellen? Seine Adresse sollte man eben schon richtig angeben und zwischen Krankenflügel und Bibliothek bestand dann doch schon ein großer Unterschied. Und selbst, wenn es nicht an ihr gelegen hatte, sondern daran, dass die britischen Eulen einfach zu blöd zum Pakete zustellen waren, dafür konnte ich noch weniger etwas.
Langsam jedoch begann es in meinem Gegenüber zu brodeln, was ich persönlich zusehends genoss. Ich liebte es andere zur Weißglut zu treiben und das hier war schonmal ein guter Anfang.
„Damit unerfahrene Schüler nicht irgendwelche Dummheiten machen. Die Abteilung ist ja auch nicht unbenutzt. Man braucht eben eine Erlaubnis eines Lehrers dort ein Buch zu holen. Und auch wenn du dies vielleicht für eine dumme Regel hältst, ist sie das keines Wegs. Übermütige und überhebliche Schüler gibt es sicher genug.“
Unerfahrene Schüler!? Autsch, falsche Antwort. Meinetwegen mochte sie mich als überheblich bezeichnen, damit konnte ich leben, das hatte man mir schon des Öfteren an den Kopf geworfen und es kümmerte mich kein bisschen. Aber unerfahren!? Denn ganz eindeutig bezog sie ihre Worte auf mich, so viel war ohne Mühe aus ihrem Unterton herauszulesen.
"Mag ja sein, dass es an dieser Schule fast ausschließlich Schüler gibt, die den Anforderungen der Bücher aus besagter Abteilung nicht genügen...in Durmstrang beginnt man eben schon frühzeitig damit uns auf solcherlei schwierige Magie zu sensibilisieren." Ich lächelte durchaus aufgesetzt, ehe meine Miene wieder gefror.
Was erwartete sie von mir? Verständnis, dass ich meinen Fehler, der garkein Fehler war einsah und Reue zeigte? Meine Güte, wie naiv...mit Moralpredigten kam sie bei mir nicht sehr weit.

Und ihre letzten, wohl gewählten Worte, waren mehr der verzweifelte Versuch das Gesicht zu wahren und mich zur "Vernunft" zu bewegen, als ein wirklich hilfreiches Mittel.
Ich zog meine Taschenuhr heraus und blickte auf die Uhrzeit. Viel zu spät. Mit aller Seelenruhe steckte ich sie zurück, ehe ich langsam aufblickte.
"Mit oder ohne Kekse?" Mein Grinsen war mehr als spöttisch, purer Hohn blitzte der jungen Frau entgegen, als ich auf ihre vorige Einladung in den Krankenflügel anspielte.
Dennoch war es jetzt besser dem Wasserfall die Bücher zu geben, ehe sie wirklich ernst mit ihrer Drohung machte und das stand außer Frage. Außer Frage stand jedoch auch, dass ich auf irgendeinem anderen Weg an diese Bücher herankommen würde...
Langsam blätterte ich das obere der beiden durch, ehe ich die Exemplare mit dem frechen Kommentar: "Na dann viel Erfolg", an sie aushändigte und zwar so, dass ich sie einfach kurz vor ihr fallen ließ. Nun, wenn sie schnell genug war, würde sie sie noch auffangen und wenn nicht hatten ihre kleinen Lieblinge eben ein paar Eselsohren...Mit diesen letzten Worten verabschiedete ich mich ebenfalls, ing provokativ an ihr vorbei und verschwand durch den Gang in unbestimmte Richtung.
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