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Komme von: Kann es noch schlimmer kommen?
Ich hatte keine Lust auf den Abend, keine Lust auf den Ball, eigentlich hätte ich wirklich in meinem Zimmer im Turm sitzen bleiben sollen, um nur.. nichts zu tun. Einfach auf dem Bett liegen und schlafen oder in der Gegen umsehen.. Alles wäre besser gewesen als die Aussicht auf den Abend. Es war wirklich nicht so, dass ich mich nicht auf Sandra freute, denn sie war der einzige Lichtblitz an diesem Abend. Sie war hübsch, sie war gebildet und sie war mein Date für diesen Abend. Ich hatte schon seit längerer Zeit nicht mehr mit Alice oder mit Natty geredet, weshalb ich auch nicht wusste mit wem die Beiden hingingen, wenn sie es überhaupt taten. Ich würde es ja sehen, wenn ich selbst noch auf den Ball gehen würde, was ich ja eigentlich vermeiden wollte. Mir ging der Gedanke durch den Kopf, dass ich es einfach sausen lassen könnte, aber da sprang dann mein Gewissen mit ein um mir zu sagen, dass ich das Sandra nicht antun konnte, also verwarf ich den Gedanken gleich wieder. Aber was blieben mir sonst noch für Alternativen?! Eigentlich keine und genau das war eben der Gedanke, den ich nicht wahrhaben wollte.
Ich lag mitten auf meinem Bett und hatte Arme sowie auch meine Beine weit von mir gestreckt. Es war eigentlich zum verzweifeln… Es könnte so einfach sein, wenn Sandra nicht wäre, aber dementsprechend wäre es auch so trist und langweilig, wenn sie nicht wäre. Eigentlich war es eine Art Zwickmühle, in der ich mich befand. Die einzige Lösung, die mir wirklich noch im letzten Moment einfiel war die, dass ich mich zwar mit Sandra traf, aber sie zu etwas anderem überredete. Ich meine, wir wussten immer hin beide, dass der Ball nichts für uns war, warum sollten wir dann trotzdem dorthin gehen und uns eigentlich bloß quälen? Tausend Orte würden mir auf Anhieb einfallen, die an diesem Abend wunderbar ruhig waren, weil alle Schüler sich auf dem Ball tummelten. Gut, wenn ich mich recht entsinnte, dann herrschte eine Anwesenheitspflicht, aber bei den ganzen Schülern hatten sie sowieso keinen Überblick und ob dann zwei Schüler mehr da waren oder nicht.. ich glaube kaum, dass irgendjemand das merken würde. Ein Versuch war es jedenfalls wert.
Meine Miene erhellte sich bei der Aussicht, dem Ball entgehen zu können. Ich musste nur noch Sandra davon überzeugen..
So rückte also die Zeit näher und als mir wirklich nicht mehr als eine halbe Stunde blieb, musste ich wohl oder übel aufstehen und damit anfangen, mich fertig zu machen. Da ich am Morgen schon geduscht hatte, musste ich dies wenigstens nicht noch einmal tun, sodass ich mich eigentlich bloß umziehen und meine Haare kämmen brauchte. Diese standen – wie konnte ich es auch anders erwarten – von dem langen liegen auf meinem Bett kreuz und quer ab, aber das war ich ja schon nicht anders gewohnt. So zog ich mir also als erstes meine Klamotten aus, die ich noch an hatte, und griff dann nach meinem Anzug, der an meinem Bett baumelte. Zuerst die Hose, dann das Hemd und schließlich hängte ich mir die Krawatte mehr schlecht als recht um den Hals. So trottete ich also in den Waschraum, um dort meine Haare zu bändigen, was unerwartet leicht ging. Zwei oder dreimal kämmte ich sie über und schon saßen sie so, wie ich sie auch haben wollte. Ich zog mir nur noch mein Jackett über, steckte das Hemd ordentlich in die Hose und zog meine Krawatte ein wenig fester, allerdings auch nicht so sehr, dass sie mir direkt am Hals saß. Im allgemeinen hielt ich mein Outfit etwas lockerer.
So machte ich mich also mit schnellen Schritten – ja, ich beeilte mich tatsächlich, denn ich war ziemlich spät dran – auf den Weg zu unserem Treffpunkt, wo ich schließlich auch ein wenig schneller atmend ankam und nur noch auf Sandra warten musste, die ebenfalls noch nicht da war.
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Komme von: Kann es noch schlimmer kommen?
Was für ein langweiliger Tag das war. Das Frühstück war ja doch ziemlich interessant und lustig gewesen und hatte mir eine Verabredung für heute Abend eingebracht, aber der Rest der Zeit war nur langsam vorüber gegangen. Ich hatte nicht recht gewusst, was ich machen sollte und hatte mich auch nicht bemüht, mir jemanden zu suchen, der mir Gesellschaft leistete, was zwangsweise dazu führte, dass ich den Rest des Tages in der Bibliothek verbracht hatte. Nicht, dass es mich persönlich sonderlich gestört hatte - ich war gerne in der Bibliothek und von Büchern umgeben. Aber die meiste Zeit über waren meine Gedanken immer wieder zu dem angekündigten Ballabend gehuscht - und zu Joshua. Ich war froh, dass er meine Begleitung war, denn er war wirklich nett - und sah auch nicht schlecht aus. Mit ihm konnte man sich auch wirklich sehen lassen. Es würde also eher keine dummen Gespräche geben, bei denen mein Name fallen konnte, außer natürlich wenn die Zicken nichts anderes zu tun hatten als sich über jeden den Mund zu zerreissen.
Einerseits freute ich mich mittlerweile auf den Ball und andererseits nicht. Es war schön zu wissen, dass man nicht alleine hingehen würde und damit würde es sogleich auch schöner werden, nur ich konnte solchen Veranstaltungen einfach noch nie etwas abgewinnen. Zudem war da noch der Tanz, der wahrscheinlich vor mir lag und überhaupt die ganzen Menschen, diese Masse. Ich würde mich mitten unter ihnen bestimmt unwohl fühlen, wie immer, oder zumindest würde mich eine gewisse Panik packen, selbst wenn ich nicht tanzen müsste - und wenn doch, war es eben endgültig vorbei. Vielleicht war man ja gnädig mit mir, man würde sehen.
Da ich einige Zeit brauchen würde, um mich vollständig fertig zu machen, packte ich bald meine Sachen in der Bibliothek zusammen, stellte die Bücher zurück und machte mich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum. Unterwegs begegnete ich immer wieder einigen Schülern, die sich ebenfalls daran machten zu ihren Schlafsälen zu kommen. Ich folgte einigen Ravenclawschülern zu unserem Gemeinschaftsraum und stieg dann die Treppe zu dem Mädchenschlafsaal hoch.
Alles, was ich brauchen würde, suchte ich mir raus, legte die Kleider aufs Bett und nahm mir ein Handtuch, um dann noch schnell duschen zu gehen. Ich stieg die Treppe wieder hinunter zum Waschraum, wo ich mich meiner Kleider entledigte und den Wasserhahn aufdrehte. Das kalte Wasser lief meinen Körper hinab und lies mich zittern. Ich duschte immer kalt, um meinen Kreislauf in Schwung zu bringen, der hin und wieder gerne seinen Dienst versagte. Während ich mich wusch, griff ich noch einmal die Gedanken an den Ball auf, wog Vorteile und Nachteile der Veranstaltung ab, war mir aber zum Schluss noch immer nicht sicher, ob ich mich nun wirklich darüber freuen sollte, dass ich doch hin ging.
Als ich fertig war, band ich mir mein Handtuch um den Körper und lief schnellen Schrittes wieder in den Schlafsaal hoch. Ich griff mir die Kleider und begann mich langsam anzuziehen. Zwar war ich es gewohnt ein Kleid zu tragen, tat ich auch gerne - für gewöhnlich - nur in diesem fühlte ich mich unwohl...es war so schick, zu schick für mich besser gesagt. Es war schwarz, ging bis zu den Knien und besaß keine Träger. Es betonte meine Taille, sowie meine Oberweite. Insgesamt war es nicht unbedingt ein sehr feines Kleid, sondern wurde meiner Person, meinem Stil, geradeso gerecht, aber eben nicht ganz.
Nach kurzem Überlegen entschied ich mich noch dazu mich zu schminken, griff mir meinen Kohlestift und machte mich auf die Suche nach dem nächsten Spiegel. Ich zog mir einen feinen Strich am inneren Augenrand und leicht darunter und betrachtete zufrieden das Ergebnis. Es war nicht stark auffällig, unterstrich meine Augen aber sehr gut. Dann brachte ich meine Haare noch in eine hübsche Form, nickte meinem Spiegelbild zu und hastete noch ein letztes Mal in den Schlafsaal, wo ich mir eilends meine Schuhe anzog.
So schnell mich meine Füße trugen, lief ich in Richtung Eingangshalle. Glücklicherweise hatte ich keine Möglichkeit auf den Saum meines Kleides zu treten, schaffte es aber bei jedem zweiten Meter umzuknicken oder zu stolpern. Ich war zu spät dran, was mir jetzt schon unheimlich peinlich war - wie würde es erst werden, wenn ich vor Joshua stand, der mit hundertprozentiger Sicherheit schon da war. Ich lief die letzte Treppe hinunter und kam völlig außer Atem in der Eingangshalle an - und Joshua wartete wirklich schon.
Langsam ging ich auf ihn zu, die Hände in die Seite gepresst und schnell atmend - verdammt, Laufen war zu anstrengend für mich. Bei ihm angekommen lächelte ich und sagte: ”Entschuldige die Verspätung, ich habe mich doch etwas in der Zeit verschätzt.” Ich errötete leicht und sah betreten zu Boden. Dass dies ausgerechnet mir passieren musste, war mal wieder typisch.
Als ich mir sicher war, dass sich meine Gesichtsfarbe wieder zum Normalen gewandelt hatte, musterte ich ihn von oben bis unten. Der Anzug stand ihm, er sah gut aus, wenn auch im Gegensatz zum Eindruck, den er am Morgen hinterlassen hatte, anders - aber wirklich nicht schlecht. Ich grinste und nickte ihm anerkennend zu. ”Steht dir!”
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Ich lief die Halle auf und ab, bleib immer mal wieder an der Tür stehen und beobachtete dann die Schüler, die an mir vorbei gingen und anscheinend in Richtung der großen Halle gingen. Ich stellte mir vor, dass mindestens das 10 fache von der Menge, die an mir vorbei gegangen war, schon in der Halle war und bei diesem Gedanke an einen Menschenauflauf wurde mir beinahe ein wenig übel. Ich hatte kein Problem mit Menschenmassen – zumindest sonst nicht. Aber an diesem Abend musste es einfach nicht sein, dass sich die ganzen Schüler in eine Halle quetschten, um dort Bowle zu trinken und sich beim tanzen lächerlich zu machen. Nein, danke…, dachte ich mir, verdrehte sogar leicht die Augen und spielte erneut mit dem Gedanken, einfach zu gehen, mich wieder umzuziehen und mich in mein Bett zu legen. Ein sehr verlockender Gedanke, wenn Sandra da nicht gewesen wäre, die eigentlich jede Minute in der Eingangshalle ankommen musste. So ging ich also weiter ein wenig hin und her und wartete darauf, dass meine Begleitung bei mir eintreffen würde.
Ich bleib nach einigen Minuten vor einem Fenster stehen und konnte mich dadurch, dass es draußen schon dunkel war, selbst darin betrachten. Meine Krawatte saß vollkommen schief und meine Haare sahen aus, als hätte ich ihm Tornado gestanden aber gut, so konnte man mir auch gleich ansehen, dass ich keine Lust auf diesen Abend hatte und mich deshalb auch nicht sonderlich schick gemacht hatte. Irgendwo tat es mir leid für Sandra, denn sie hatte so eine schlampige Begleitung für den Ball nicht verdient, aber was sollte ich machen? Ich zuckte kurz mit den Schultern, seufzte sogar leise und legte schließlich eine Hand an meine Krawatte, um diese etwas zurecht zu rücken. Mit beiden Händen fuhr ich mir schließlich noch einmal durch die Haare und versuchte auch diese etwas ordentlich zu machen. Wenn ich schon einmal dabei war, rückte ich auch gleich den Rest meines Anzuges zurecht, sammelte ein paar Fussel ab und drehte mich schließlich wieder zur Treppe, um zu sehen, ob Sandra in Sichtweite war. Da dem immer noch nicht so war machte ich mich auf den Weg, weiter auf und ab zu laufen.
Wenn mich jemand dabei beobachtet hätte, gäbe es sicherlich so einiges zu lachen. Wie ich da in der Eingangshalle auf und ab lief und mir zwischendurch mein verwahrlostes Aussehen richtete. Bei dem Gedanken musste ich doch tatsächlich etwas grinsen, was ich an diesem Tag zuletzt getan hatte, als ich mit Sandra frühstücken war.
Da war ich doch gerade einmal in meine Gedanken versunken, als ich auch schon ein allzu bekanntes Gesicht in der Halle auftauchen sah. Ich lächelte etwas und wartete noch den Moment ab, bis das Mädchen in ihrem schwarzen Kleid zu mir kam. „Mach dir mal keine Gedanken. Ich bin auch noch nicht lange da.“ Ich ging einen Schritt auf sie zu und umarmte sie kurz. Gut, vielleicht war es nicht ganz die Wahrheit, aber wirklich gelogen konnte man es auch nicht nennen, denn lange war ein Wort, dass man sehr weit dehnen konnte. Schließlich kam also auch erst einmal der Moment, in dem wir uns gegenüber standen und uns einfach einmal eingehend musterten. Das muss auch sicherlich ein wenig lächerlich ausgesehen haben, vor allem da wir uns doch sehr auffällig hinstellten und uns regelrecht angafften. „Danke.“ Sagte ich schließlich und lächelte wieder. Wie schnell so eine schlechte Laune doch verfliegen konnte… „Ich muss aber auch sagen, dass du sehr gut aussieht.“ Nicht, dass sie sonst hässlich war, aber Frauen in Kleidern war noch einmal ein ganz besonderer Anblick.
„Am besten komm ich auch gleich zur Sache.“ Fing ich nun an, wobei ich nicht einmal wusste, was ich ihr genau sagen wollte.“Hey, ich habe gar keine Lust auf den Ball und würde am liebsten gleich wieder gehen“ klang doch etwas ruppig, weshalb ich mir schnell ein paar nettere Worte zurecht legte. „Wenn ich ehrlich sein soll, dann würde ich lieber etwas anderes mit dir machen, als auf den Ball zu gehen. Ich meine, wenn du gerne dort hin möchtest, dann kann ich das auch verstehen und dann komme ich natürlich auch mit.“ Ich fand das doch recht nett von mir oder nicht?
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Es war beruhigend, als er sagte, dass er auch noch nicht lange hier stand und atmete erleichtert ein. Zwar war die Sache immernoch peinlich genug, aber er schien es mir auf jeden Fall mal nicht übel zu nehmen, dass ich ihn hatte warten lassen - außer natürlich er konnte gut schauspielern. Ich fragte mich, ob es ihm nicht jetzt schon Leid tat, dass ich seine Begleitung für heute abend war und ärgerte mich im Stillen über mich selbst, versuchte aber keine Miene zu verziehen. Ich nahm mir in diesem Moment vor mich in Pünktlichkeit zu üben. Dann umarmte er mich kurz. Ich erwiederte die Geste und lächelte.
So wie ich ihn, musterte er auch mich. Ich strich mir verlegen eine Haarsträhne aus dem Gesicht und klemmte sie hinter mein rechtes Ohr. Lange würde das zwar nicht halten, aber hauptsache meine Hände waren beschäftigt und hingen nicht dämlich an der Seite meines Körpers herunter. „Ich muss aber auch sagen, dass du sehr gut aussieht.“ Erneut errötete ich leicht, lächelte aber ebenfalls. "Dankeschön." Es tat gut und freute mich zu hören, dass meine Mühen sich gelohnt hatten.
Ich wollte ihn gerade fragen, ob wir dann zur Großen Halle gehen wollten, als er wieder anfing zu sprechen. „Am besten komm ich auch gleich zur Sache", sagte er und ich zog eine Augenbraue in die Höhe. Er stoppte kurz in seinen Worten und ich fragte mich, was er mir wohl zu sagen hatte. Dass er nicht mit mir zum Ball gehen wollte? Dass er doch eine andere Begleiterin hatte? Seine Erklärung ging dann doch eher in die erste Richtung, auch wenn es anders war, als ich gedacht hatte. Er hatte also eindeutig keine Lust auf den Ball zu gehen und wollte lieber etwas anderes machen - aber trotzdem mit mir. Ich fand es süß, als er sagte, dass er mit mir auf den Ball gehen würde, wenn ich lieber dort hin wolle. Ein Grinsen trat auf mein Gesicht.
"Damit würdest du mich vor dem Tanzen und vor den vielen Menschen retten, wie kann ich da nein sagen." Zwar hatte mein Vater genug Geld für das Kleid ausgegeben und ich hatte mir Mühe mit meinen Haaren und eigentlich dem gesamten Äußeren, aber wenn Joshua mir schon die Gelegenheit gab nicht auf diesen Ball gehen zu müssen, wollte ich sie doch ergreifen. "Was schlägst du denn vor, wo wir hingehen?"
Jetzt, da ich wusste, dass ich nicht Tanzen musste und mich auch nicht in dieser Menschenmasse wiederfinden würde, war mir doch wohler zu Mute. Die gewisse Panik vor dem Ball fiel von mir ab und ich lächelte zufrieden. Ich war jetzt schon gespannt, wie der Abend wohl verlaufen würde und es schien, als bekäme der Tag einen guten Schluss.
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Es war ja wirklich nicht so, dass ich nun stundenlang gewartet hatte, weshalb ich ihr auch wirklich nicht böse war. Es waren ja nicht einmal zehn Minuten – die mir zwar wesentlich länger vor kamen aber gut, darum ging es hier nicht – die ich gewartet hatte, weshalb ich auch wirklich keinen Grund sah, irgendwie sauer auf Sandra zu sein. Nebenbei erwähnt war ich ja sowieso nicht der typ Mensch, der schnell sauer auf jemanden war. Aber warum machte ich mir überhaupt meine Gedanken darum?
Was wäre ich bitte für eine Ballbegleitung gewesen, wenn ich das Kompliment, was sie mir machte, nicht zurück gegeben hätte? Eigentlich war es schon schlimm genug, dass ich nicht als erstes auf die Idee kam ihr zu sagen, dass sie gut aussah. Und es stimmte.. Sie sah wirklich gut aus. Ich hatte bei Sandra irgendwie das Gefühl, dass sie nicht sonderlich viel mit sich gemacht hatte und trotzdem so aussah, wie sie eben aussah.. es war schwer zu erklären, was ich meinte. Auf ihre Danksagung lächelte ich nur noch einmal und warf einen letzten Blick auf ihren Körper und besonders auf das Kleid, was sie anhatte. Zwar dachte ich nicht daran, dass es wirklich das letzte Mal gewesen sein würde, wo ich sie ansehen wollte, aber in diesem Augenblick wollte ich mich erst einmal unserer Unterhaltung widmen, die.. sicherlich noch entstehen würde. Verdammt.. was war an diesem Tag eigentlich mit mir los..
So wartete ich also nicht lange sondern erzählte Sandra direkt, dass ich eigentlich gar keine Lust auf diesen Ball hatte. Allerdings erwähnte ich auch direkt, dass ich, wenn sie doch lieber einen Abend in dieser Menschenmasse verbringen wollte, trotzdem mit ihr in die große Halle gehen würde. Ich musste nicht allzu lange auf ihre Antwort warten, die, zu meinem Glück, sehr positiv ausfiel. Mit meinem Gedanken und meiner damit verbundenen Idee schien ich Sandra also auch in gewisser Weise zu retten, auch wenn ich eigentlich immer dachte, dass Frauen gerne tanzten.. Nun, ich würde doch jeden Tag eines anderen belehrt. „Es freut mich doch, dass meine Idee anschlägt.“ Meinte ich also mit einem lächeln.
Mit ihrer nächsten Frage hatte ich gerechnet, ja, aber ich wusste eigentlich keine direkte Antwort darauf.. Es gab sicherlich tausend Dinge, die man in Hogwarts machen konnte, aber wenn man eine brauchbare Idee haben wollte, fiel einem natürlich nichts ein. Vielleicht lag das aber auch nur an meiner Einfallslosigkeit, die ich irgendwie an den Tag legte.
So dachte ich einen Moment lang darüber nach, fuhr mir nachdenklich durch mein Haar und zuckte am Ende doch nur die Schultern. „Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung… Wir könnten ein wenig spazieren gehen..“ Letzteres sagte ich mehr leise zu mir, als zu Sandra, da diese Idee sowieso ziemlich dämlich war. Draußen war es kalt und zu meinem Glück auch noch nass.. außerdem war ein Spaziergang doch irgendwo etwas für alte Leute aber nicht für uns, die einen Ausgleich für den Ball suchten.
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